DE4105163A1 - Narkosemittelverdunster mit adsorbens und fuellvorrichtung hierfuer - Google Patents
Narkosemittelverdunster mit adsorbens und fuellvorrichtung hierfuerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Narkosemittelverdunster
mit einem durch eine Verdunsterkammer geleiteten
Verdunsterkammerstrom und einem parallel dazu
geführten Bypass-Strom und eine Füllvorrichtung hierfür.
Ein Narkosemittelverdunster der genannten Art
ist z. B. in der DE-PS 25 07 261 beschrieben. In einer
Verdunsterkammer ist ein Docht angeordnet, der aus
einem Vorratsraum flüssiges Narkosemittel ansaugt. Ein
Frischgasstrom wird in zwei Teilströme aufgeteilt,
wovon der eine als Verdunsterkammerstrom durch die
Verdunsterkammer geführt wird und hier aus dem Docht
Narkosemittel aufnimmt. Der andere Teilstrom wird als
Bypass-Strom an der Verdunsterkammer vorbeigeführt und
hinter ihr mit dem Verdunsterkammerstrom vereinigt.
Durch Regelung mindestens eines der Teilströme kann
der Gehalt an Narkosemittel des Ausgangsstromes
geregelt werden.
Voraussetzung für die Funktion dieses
Narkosemittelverdunsters ist ein Siedepunkt des
Narkosemittels, der oberhalb der maximalen
Arbeitstemperatur des Narkosemittelverdunsters liegt,
da es sonst durch Sieden des Narkosemittels zu
unkontrollierten Überdosierungen kommt.
In neuer Zeit entwickelte niedrig siedende
Narkosemittel haben einen Siedepunkt, der in der Nähe
der Raumtemperatur liegt. Sie lassen sich mit einem
Narkosemittelverdunster der genannten Art nicht
dosieren.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen
Narkosemittelverdunster mit einem durch eine
Verdunsterkammer geleiteten Verdunsterkammerstrom und
einem parallel dazu geführten Bypass-Strom anzugeben,
mit dem niedrig siedende Narkosemittel dosiert werden
können.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die
Verdunsterkammer ein zum Adsorbieren des
Narkosemittels geeignetes Adsorbens enthält.
Vorteil der Erfindung ist, daß durch die Adsorption
der Dampfdruck des niedrig siedenden Narkosemittels so
weit gesenkt wird, daß auch bei Temperaturen, bei
denen das freie Narkosemittel schon sieden würde, noch
mit einem nach dem Verdunsterprinzip arbeitenden
Narkosemittelverdunster das Narkosemittel dosiert
werden kann.
Das Adsorbens wird in einem durch eine gasdurchlässige
Trennwand, z. B. ein Lochblech, abgetrennten Abteil
angeordnet. Dadurch ist ein Gasaustausch möglich, es
wird aber vermieden, daß das granulatförmige Adsorbens
in Gaskanäle eindringt. Da das Granulat schon eine
große Oberfläche für den Gasaustausch bietet, erübrigt
sich die Verwendung eines sonst üblichen Dochtes.
Das Abteil kann als an die Verdunsterkammer
anbringbare Patrone ausgebildet sein, die das mit
Narkosemittel beladene Adsorbens enthält. Nach der
Erschöpfung des Narkosemittelvorrats im Adsorbens kann
die Patrone entweder entsorgt werden oder sie kann
wieder mit Narkosemittel beladen und dann
wiederverwendet werden.
Wenn das Abteil als fester Bestandteil des
Narkosemittelverdunsters ausgebildet ist, so kann es
so ausgelegt sein, daß es mit dem mit Narkosemittel
beladenen Adsorbens gefüllt werden kann und dieses
Adsorbens nach der Erschöpfung des
Narkosemittelvorrats wieder aus dem Abteil entfernt
und durch neues ersetzt wird.
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, daß das
Adsorbens im Narkosemittelverdunster verbleibt und in
diesem immer wieder mittels einer in Anspruch 12 und
13 beschriebenen Füllvorrichtung mit Narkosemittel
beladen wird.
Um eine große Oberfläche für den Gasaustausch zu
schaffen, ist es vorteilhaft, das Abteil in Form eines
Hohlzylinders auszubilden. Weiterhin kann der
Gasaustausch entscheidend verbessert werden, wenn über
entsprechend ausgelegte Gaskanäle der Gasfluß
zwangsweise durch die Schüttung aus Adsorbensgranulat
geleitet wird. So kann z. B. ein hohlzylinderförmiges
Abteil an den beiden Endflächen abgedichtet sein und
das Gas ins Innere des Hohlzylinders geleitet und
außen abgezogen werden.
Als Adsorbens kommen alle Stoffe mit großer innerer
Oberfläche in Frage, die in der Lage sind, größere
Mengen des Narkosemittels zu adsorbieren. Geeignet
sind z. B. Zeolithe und Aktivkohle mit einem
Porendurchmesser von ca. 10 Nanometern. Das Verhältnis
von Porendurchmesser zur Größe der
Narkosemittelmoleküle und die Einheitlichkeit der
Porengröße im Adsorbens bestimmen das Ausmaß der
Reduzierung des Dampfdruckes des Narkosemittels bei
der Adsorption. Bei richtiger Wahl der Porengröße und
einer hohen Einheitlichkeit der Porengröße reduziert
sich der Dampfdruck auf ca. den 0,5- bis 0,7fachen
Wert, der sich über der freien Narkoseflüssigkeit bei
gleicher Temperatur einstellen würde. Dadurch gelangt
der Dampfdruck eines adsorbierten niedrig siedenden
Narkosemittels auf etwa den gleichen Wert wie der
Dampfdruck eines konventionellen Narkosemittels, wie
z. B. Halothan.
Das Beladen des Adsorbens mit dem Narkosemittel muß
aus der Dampfphase heraus geschehen, da beim
Übergießen des Adsorbens mit dem flüssigen
Narkosemittel die äußeren Oberflächen mit Flüssigkeit
benetzt würden und somit keine Dampfdruckerniedrigung
eintreten würde.
Zum Beladen wird eine Vorratsflasche, die das flüssige
Narkosemittel enthält, mit dem Abteil verbunden. Der
Narkosemitteldampf kommt mit dem Adsorbens in Kontakt,
wird adsorbiert und weiterer Dampf wird dadurch
nachgesaugt. Um ein Kondensieren des
Narkosemitteldampfes an der äußeren Oberfläche des
Adsorbens zu verhindern, muß die Temperatur des
Narkosemittels in der Vorratsflasche stets unter der
Temperatur des Adsorbens liegen. Der
Narkosemitteldampf kommt dann nicht über seine
Sättigungsgrenze. In den Ansprüchen 12 und 13 ist eine
Füllvorrichtung beschrieben, die die nötige
Temperaturregelung vornimmt.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Narkosemittelverdunster mit einem
eingebauten Abteil für das Adsorbens,
Fig. 2 eine Teilansicht eines
Narkosemittelverdunsters mit einem als
Patrone ausgebildeten Abteil und
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer
Füllvorrichtung.
Der in Fig. 1 dargestellte Narkosemittelverdunster (1)
enthält in einer Verdunsterkammer (2) ein Abteil (3)
in Form eines Hohlzylinders. Die Stirnflächen (4, 5)
sind geschlossen, die innere (6) und äußere
Mantelfläche (7) sind aus Lochblech gefertigt. Das
Innere des Abteils (3) is mit einer Schüttung aus
Aktivkohlegranulat (8) gefüllt. Die obere (4) und
untere Stirnfläche (5) des Abteils (3) sind mit
Dichtungen (9, 10) gegen die obere (11) und untere
Wandung (12) der Verdunsterkammer (2) abgedichtet. Im
oberen Teil des Narkosemittelverdunsters (1) befindet
sich ein Einlaß (13) für Frischgas, von dem ein
Frischgaskanal (14) abzweigt, der in die
Verdunsterkammer (2) führt. Ein zweiter Kanal führt
als Bypass (15) vom Einlaß (13) über eine
Dosiervorrichtung (16) zum Auslaß (17). Das über den
Frischgaskanal (14) in die Verdunsterkammer (2)
gelangte Frischgas, der Verdunsterkammerstrom,
durchströmt das Abteil (3) zwangsweise von außen nach
innen. Es gerät dabei in innigen Kontakt mit dem
Absorbens (8) und nimmt aus ihm Narkosemittel auf. Der
Verdunsterkammerstrom gelangt dann über einen Gaskanal
(18) in den Bypass (15), vermischt sich hier mit dem
Bypass-Strom und gelangt als Narkosegasstrom in den
Auslaß (17). Mittels der Dosiervorrichtung (16) kann
der Gehalt an Narkosemittel im Narkosegasstrom
eingestellt werden.
In Fig. 2 ist der untere Teil eines
Narkosemittelverdunsters (1) mit einem als Patrone
(18) ausgebildeten Abteil dargestellt. Die Patrone
(18) enthält das Adsorbens (8) und ist mit einer
geschlossenen Boden- und Mantelfläche (19, 20)
versehen. Die obere Fläche (21) der Patrone (18)
besitzt im äußeren Bereich einen umlaufenden Dichtring
(22) und zentral einen Gewindebolzen (23).
Der Bereich zwischen Dichtring (22) und Gewindebolzen
ist aus Lochblech (24) gefertigt.
Die Patrone (18) kann mit ihrem Gewindebolzen (23) in
eine Gewindebohrung (25) an der Unterseite des
Narkosemittelverdunsters (1) geschraubt werden. Der
Dichtring (22) dichtet dabei die Patrone (18) gegen
das Narkosemittelverdunstergehäuse (26) ab. Die
Unterseite der Verdunsterkammer (2) ist aus Lochblech
(27) gefertigt, welches den gleichen Bereich wie das
Lochblech (24) der Patrone (18) überdeckt. Der
Verdunsterkammerstrom kann so durch beide Lochbleche
(24, 27) hindurch Narkosemittel aus dem Adsorbens (8)
aufnehmen.
Fig. 3 zeigt einen Narkosemittelverdunster (1) mit
Adsorbens (8) im Verdunsterraum (2). An einem
Füllanschluß (28) ist über einem Schlauch (29) eine
Vorratsflasche (30) angeschlossen, die Narkosemittel
(31) enthält. Die Vorratsflasche (30) ist umgeben von
einem Isoliermantel (32), in dem eine elektrische
Temperiereinrichtung (33) angeordnet ist. Eine
Steuerung (34) erhält über eine Adsorber-Sensorleitung
(35) ein von der Temperatur des Adsorbens (8)
abhängiges Signal eines Adsorbens-Temperatursensors
(36) und über eine Narkosemittel-Sensorleitung (37)
ein von der Temperatur des Narkosemittels (31) in der
Vorratsflasche (30) abhängiges Signal eines
Narkosemittel-Temperatursensors (38). Über eine
Steuerleitung (39) regelt die Steuerung die Heiz- bzw.
Kühlleistung der Temperiereinrichtung (33) derart, daß
die Temperatur des Narkosemittels (31) stets ca. 0,5
bis 2 Grad Celsius unterhalb der Temperatur des
Adsorbens (8) liegt.
Dadurch wird sichergestellt, daß es zu keiner
Kondensation des Narkosemittels (31) an den äußeren
Oberflächen des Adsorbens (8) kommt, sondern nur
dampfförmiges Narkosemittel adsorbiert wird.
Claims (13)
1. Narkosemittelverdunster mit einem durch eine
Verdunsterkammer (2) geleiteten
Verdunsterkammerstrom und einem parallel dazu
geführten Bypass-Strom, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdunsterkammer (2) ein zum Adsorbieren
des Narkosemittels geeignetes Adsorbens (8)
enthält.
2. Narkosemittelverdunster nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Verdunsterkammer (2)
ein Abteil (3, 18) durch eine gasdurchlässige
Trennwand (6, 7, 24, 27) zur Aufnahme des
Adsorbens (8) abgeteilt ist.
3. Narkosemittelverdunster nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abteil als auswechselbare,
gasdicht zur Umgebung hin mit der Verdunsterkammer
(2) verbindbare Patrone (18) ausgebildet ist.
4. Narkosemittelverdunster nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abteil (3, 18) mit
einem mit Narkosemittel beladenen Adsorbens (8)
füllbar ist.
5. Narkosemittelverdunster nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Patrone (18) zum
einmaligen Gebrauch vorgesehen ist.
6. Narkosemittelverdunster nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Patrone (18) dazu
vorgesehen ist, nach der Erschöpfung ihres
Narkosemittelvorrats wieder mit Narkosemittel
beladen zu werden.
7. Narkosemittelverdunster nach einem der Ansprüche 2
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Abteil als
Hohlzylinder (3) ausgebildet ist.
8. Narkosemittelverdunster nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
Gasführungskanäle (14, 18) zur zwangsweisen
Führung des Verdunsterkammerstromes durch das
Adsorbens (8) vorgesehen sind.
9. Narkosemittelverdunster nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Adsorbens
(8) Aktivkohle vorgesehen ist.
10. Narkosemittelverdunster nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Adsorbens
(8) ein Zeolith vorgesehen ist.
11. Narkosemittelverdunster nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorbens (8) eine
Porengröße von ca. 10 Nanometern aufweist.
12. Füllvorrichtung zum Einfüllen eines Narkosemittels
in einen Narkosemittelverdunster (1) mit einem in
einer Verdunsterkammer (2) enthaltenen zur
Adsorption des Narkosemittels vorgesehenen
Adsorptionsmittel (8) und einem Füllanschluß (28),
an den eine das Narkosemittel (31) enthaltende
Vorratsflasche (30) anschließbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Temperiereinrichtung (33)
zur Temperierung der Vorratsflasche (30) bzw. des
Narkosemittels (31) in ihr vorgesehen ist.
13. Füllvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Steuerung (34) vorgesehen
ist, die über eine Adsorbens-Sensorleitung (35)
ein von der Temperatur des Adsorbens (8) im
Narkosemittelverdunster (1) abhängiges Signal
eines Adsorbens-Temperatursensors (36) erhält,
über eine Narkosemittel-Sensorleitung (37) ein von
der Temperatur des Narkosemittels (31) bzw. der
Vorratsflasche (30) abhängiges Signal eines
Narkosemittel-Temperatursensors (38) erhält und
über eine Steuerleitung (39) die
Temperiereinrichtung (33) derart steuert, daß die
Temperatur des Narkosemittels (31) bzw. der
Vorratsflasche (30) unterhalb der Temperatur des
Adsorbens (8) gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105163 DE4105163A1 (de) | 1991-02-20 | 1991-02-20 | Narkosemittelverdunster mit adsorbens und fuellvorrichtung hierfuer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105163 DE4105163A1 (de) | 1991-02-20 | 1991-02-20 | Narkosemittelverdunster mit adsorbens und fuellvorrichtung hierfuer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4105163A1 true DE4105163A1 (de) | 1992-08-27 |
Family
ID=6425409
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914105163 Withdrawn DE4105163A1 (de) | 1991-02-20 | 1991-02-20 | Narkosemittelverdunster mit adsorbens und fuellvorrichtung hierfuer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4105163A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6155255A (en) * | 1996-04-01 | 2000-12-05 | Louis Gibeck Ab | Vaporizer, use of such vaporizer and a method for vaporizing a liquid |
DE10039557A1 (de) * | 2000-08-12 | 2002-02-28 | Draeger Medical Ag | Verbindungsleitung in einem Narkosemittelverdunster |
US9807979B2 (en) | 2011-09-03 | 2017-11-07 | The Secretary Of State For Defence | Explosive and narcotics detection dog training with vapour or aerosol air impregnation |
US11623064B2 (en) | 2016-07-14 | 2023-04-11 | Drägerwerk AG & Co. KGaA | Dispensing device for introducing an anesthetic into a breathing gas stream |
-
1991
- 1991-02-20 DE DE19914105163 patent/DE4105163A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Legal Events
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