DE10037506A1 - Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäuren mittels Hybridisierung, Verwendung dieses Verfahrens und entsprechender Analysekit sowie Nukleinsäure-Oligomere und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäuren mittels Hybridisierung, Verwendung dieses Verfahrens und entsprechender Analysekit sowie Nukleinsäure-Oligomere und deren VerwendungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis wenigstens einer Nukleinsäure (Target) mit bestimmter Basenabfolge (Targetsequenz) in einer Probe durch Hybridisierung an wenigstens eine immobilisierte Sonde, die Verwendung dieses Verfahrens und Analysekits zur Durchführung dieses Verfahrens. Wesentlich ist die Verwendung eines Nukleinsäure-Oligomers als Kompetitor bei der Hybridisierung zur Diskriminierung von Perfect Match und Mismatch.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis wenigstens einer Nuklein
säure (Target) mit bestimmter Basenabfolge (Targetsequenz) in einer Probe durch
Hybridisierung an wenigstens eine immobilisierte Sonde, die Verwendung dieses Verfah
rens, Analysekits zur Durchführung dieses Verfahrens sowie Nukleinsäure-Oligomere und
deren Verwendung zur Diskriminierung von Perfect Match und Mismatch.
Ein zentrales Problem bei der Hybridisierung von Nukleinsäuren an immobilisierten
Sonden ist die Diskriminierung von Sequenzen, die eine sehr ähnliche Sequenz (Basen
abfolge) besitzen. Derartige Sequenzkonstellationen treten bei vielen diagnostischen
Fragestellungen auf, z. B. beim Nachweis einzelner Punktmutationen und vor allem in
Fällen, in denen Permutationen an ein und derselben Base vorliegen können.
Im Bereich der RNA-Viren begegnet man diesem Problem beispielsweise bei der Geno-
und Subtypdifferenzierung des Hepatitis C-Virus für die Interferonbehandlung, vor allem in
der Hypervariable Region E1. Mutationen im UL97-Gen des DNA-Virus HCMV führen zur
Resistenz gegenüber dem Virostatikum Gancyclovir. Als Beispiel sei Codon 595 genannt,
bei dem folgendes Permutationsspektrum auftreten kann: TTG (Leu, Wildtyp (wt)) mutiert
zu TCG (Ser) oder TGG (Trp). Auch bei der Differenzierung von Enterovirusstämmen, wie
Polio-Viren, Coxackie-Viren und Echoviren, zwischen kanzerogenen und nichtkanzeroge
nen Papillomavirusstämmen und zwischen dem Mycobakterium tuberkulosis-Komplex und
atypischen Mykobakterien trifft man auf diese Problematik. Ein weiteres Beispiel sind
Mutationen in Codon 184 des Retrovirus HIV, die zu einer Resistenz gegenüber dem
Reverse-Transkriptase-Inhibitor Lamivudine führen: ATG (Met, wt) mutiert zu GTA (Val)
oder GTG (Val) oder GTC (Val). Im humanen Bereich können beispielsweise Hämophilie A
(Faktor VIII) und Hämophilie B (Faktor IX) angeführt werden: GAT (Codon 542; Asp, wt)
mutiert zu CAT (His) oder TAT (Tyr) bzw. CCA (Codon 55; Pro, wt) mutiert zu CGA (Arg),
CAA (Gln) oder CTA (Leu).
Auch der Nachweis von K-ras-Mutationen, die in humanen Tumoren sehr häufig nachzu
weisen sind, gehört zu diesem Problemkreis. Bei den Mutationen handelt es sich um
Mutationen in den Codons 12, 13 (Exon 1) und 61 (Exon 2).
K-ras kodiert wie die beiden anderen ras-Gene (H-ras, N-ras) ein Protein mit 189 Ami
nosäuren, das allgemein als p21RAS bezeichnet wird. Es ist ein monomeres guaninnukleo
tidbindendes Protein, das in Verbindung mit GTP aktiv und in Verbindung mit GDP inaktiv
ist und eine eigene GTPase-Aktivität besitzt. Durch Mutationen in den Codonen 12, 13 und
61 kann p21 konstitutiv aktiviert werden, wobei es seine GTPase-Aktivität verliert und
dadurch permanent aktiviert bleibt.
K-ras-Mutationen stellen exzellente Targets für diagnostische und therapeutische Frage
stellungen dar. In Primärtumoren werden K-ras-Mutationen beispielsweise mittels direkter
DNA-Sequenzierung, allelspezifischer Oligonukleotid-Hybridisierung oder Restriktionsver
dau-Techniken nachgewiesen. Gewebeproben von Tumoren und Metastasen (nativ,
gefroren, Paraffinblöcke), Zellen aus Körperflüssigkeiten (Blut, Sputum, Lavagen, Urin) mit
und ohne vorhergehende Anreicherung sowie Stuhlproben werden mit hochsensitiven
Techniken, wie Phagenklonierung, allelspezifischer PCR oder wiederholtem Restriktions
verdau auf K-ras-Mutationen als Frühindikatoren von Krebserkrankungen oder Mikrometa
stasen gescreent.
Allerdings ist die Anwendung dieser Techniken in Fällen wie dem Nachweis von K-ras-
Mutationen begrenzt. So mangelt es an Sensitivität (DNA-Sequenzierung) oder die
Techniken sind nicht in der Lage, das gesamte Spektrum an möglichen Mutationen,
beispielsweise Permutationen, nachzuweisen. Darüber hinaus neigen allelspezifische
Amplifikationstechniken zu falschpositiven Signalen.
So schlagen Khanna et al. in Onkogene (1999) 18, 27-38 vor, eine erste genspezifische
PCR mit einem Multiplex-LDR-Assay zu koppeln. Auf diese Art sollen sich sämtliche
Punktmutationen in den K-ras-Codons 12, 13 oder 61 selbst in Gegenwart eines Über
schusses an Wildtyp-Allel nachweisen lassen. Die Vielzahl der verwendeten Primer und
deren mögliche Wechselwirkungen miteinander stellen erhebliche Nachteile dieses
Verfahrens dar.
Einen anderen Weg beschreitet die sogenannte mutationsanreichernde PCR, deren
Design eine Amplifikation der Wildtypsequenz unterdrückt. Das grundlegende Prinzip ist in
Orum et al., Nucleic Acids Research (1993) 21, 5332-5336 beschrieben. Über die erfolg
reiche Anwendung dieser auch als PNA-vermitteltes PCR-Clamping bezeichneten
Methode auf den Nachweis aller 12 möglichen K-ras-Mutationen in den Codons 12 und 13
berichten Thiede et al., Nucleic Acids Research (1996) 24, 983-984. Hier wird ein die
Codons 12 und 13 überspannendes zum Wildtyp komplementäres 15mer PNA-
Oligonukleotid verwendet, das drei Basen in die Bindungsstelle des Antisense-PCR-
Primers hineinragt.
So gestattet die vorstehend beschriebene mutationsanreichernde PCR eine präferentielle
Amplifikation mutanter Allele selbst aus einem zum überwiegenden Teil aus Wildtyp-Allelen
bestehenden Genpool. Allerdings wird in vielen Fällen eine Amplifikation der Wildtyp-
Sequenz nicht vollständig unterdrückt, so daß man auch dann ein Amplifikat erhält, wenn
die Probe an sich nur Wildtyp-Allele enthält. Allein die Feststellung, daß ein Amplifikat
erhalten wird oder nicht, reicht daher zur sicheren Differenzierung von Wildtyp und Mutante
nicht aus. Darüber hinaus werden, wie im oben beschriebenen Fall der K-ras-Sequenz,
unterschiedliche Mutationen co-amplifiziert. Eine effektive Möglichkeit, zwischen sehr
ähnlichen Basenabfolgen z. B. bei Permutation an ein und derselben Base, unterscheiden
zu können, bietet diese Technik daher nicht.
Aufgabe war es daher, ein leistungsstarkes Verfahren zur Diskriminierung von Sequenzen
mit einer sehr ähnlichen Basenabfolge bereitzustellen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch Hybridisierung an immobilisierten Sonden unter Zugabe
eines Kompetitors.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Nachweis wenigstens
einer Nukleinsäure mit bestimmter Basenabfolge in einer Probe durch Hybridisierung an
wenigstens eine immobilisierte Sonde, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Hybridisie
rung durchgeführt wird in Gegenwart wenigstens eines Nukleinsäure-Oligomers mit einer
Basenabfolge, die ähnlich ist zu der Basenabfolge der nachzuweisenden Nukleinsäure.
Der Begriff Nukleinsäure bezeichnet erfindungsgemäß eine Abfolge von natürlich vorkom
menden Nukleinsäurebasen, Basenanaloga, Basenderivaten oder Mischformen davon. Es
ist zu unterscheiden zwischen den eigentlichen Basen einerseits und dem die Basen
miteinander verknüpfenden und die Abfolge festlegenden Rückgrat andererseits. Zu den
Nukleinsäuren gehören vor allem DNA und RNA sowie davon abgeleitete Nukleinsäuren,
wie cDNA, second strand cDNA, RNA(cDNA). In Bezug auf die Probe sind insbesondere
zu nennen dsDNA, cDNA und mRNA. Zu den Nukleinsäuren gehören auch Nukleinsäure-
Analoga, wie PNA (Peptide Nucleic Acid), LNA (Locked Nucleic Acid), PSNA (Phos
phothioate Nucleic Acid). Diese Nukleinsäure-Analoga können prinzipiell die natürlich
vorkommenden Nukleinsäurebasen aufweisen, die allerdings in anderer Art und Weise
miteinander verknüpft sind als beispielsweise in DNA oder RNA. Zu den Nukleinsäuren
gehören auch Nukleinsäure-Derivate, wie Hypoxanthine, 2,6-Diaminopurin und/oder
Methylcytosin aufweisende Nukleinsäuren, modifizierte, insbesondere markierte Nuklein
säuren. Diese Nukleinsäure-Derivate können neben Basenderivaten prinzipiell auch die
natürlich vorkommenden Nukleinsäurebasen aufweisen. Markierungen können an Basen
und/oder Rückgrat eingeführt sein. Die Verknüpfungen können DNA bzw. RNA oder den
Nukleinsäure-Analoga entsprechen. Die Nukleinsäuren können doppelstängig (ds) oder
einzelstängig (ss), linear, verzweigt oder circulär sein.
Das erfindungsgemäß im Hybridisierungsschritt zu verwendende Nukleinsäure-Oligomer
kompetitiert mit den in der Probe vorhandenen Nukleinsäuren um die Bindung an die
immobilisierten Sonden. Dazu weisen brauchbare Oligomere (Nukleinsäure-Kompetitoren)
eine Basenabfolge auf, die ähnlich ist zu einer Basenabfolge einer nachzuweisenden
Nukleinsäure, dieser jedoch nicht entspricht. Basenabfolgen sind im Sinne der Erfindung
zueinander ähnlich, wenn sich die Basenabfolgen in wenigstens einer Base unterscheiden.
Insbesondere kann die eine Basenabfolge eine Base A, T, G oder C aufweisen, während
die andere Basenabfolge an entsprechender Position eine davon abweichende Base
aufweist. Entsprechendes gilt je nach Art der nachzuweisenden Nukleinsäure bzw. des zu
verwendenden Nukleinsäure-Oligomers für RNA-Basen (A, U, G, C) und Basenderivate.
Demnach können Basenabfolgen auch dann im Sinne der Erfindung zueinander ähnlich
sein, wenn die eine Basenabfolge den Nukleinsäuren, z. B. DNA oder RNA, und die andere
Basenabfolge Nukleinsäure-Analoga, z. B. PNA, LNA oder PSNA, zuzuordnen ist. Wesent
lich für den erfindungsgemäßen Begriff der Ähnlichkeit sind die Basen, weniger das sie
verknüpfende Rückgrat. Entsprechendes gilt auch für Nukleinsäure-Derivate, vorausge
setzt sich entsprechende Basen wie Base und Basenderivat, z. B. Hypoxanthin und Adenin,
2,6-Diaminopurin und Guanin bzw. Methylcytosin und Cytosin, verhalten sich im Hinblick
auf ihre Hybridisierung an eine gemeinsam komplementäre Base, im vorliegenden Beispiel
Thymin und Uracil,. Cytosin bzw. Guanin kompetitiv.
Gemäß einem weiteren Aspekt hybridisieren Nukleinsäuren mit Basenabfolgen, die im
Sinne der Erfindung zueinander ähnlich sind, mit einer Nukleinsäure, die eine zu einer der
Basenabfolgen komplementäre Basenabfolge umfaßt, einerseits vollständig (Perfect
match), andererseits unvollständig bei wenigstens einer Fehlpaarung (Mismatch).
Der vollständigen Hybridisierung entspricht unter einem anderen Aspekt die spezifische
Hybridisierung. Hierunter versteht man Hybridisierung unter stringenten Bedingungen.
Unter stringenten Bedingungen hybridisiert eine Basenabfolge mit einer dazu komple
mentären Basenabfolge, z. B. Targetsequenz mit entsprechender Sonde, nicht aber mit
einer anderen Basenabfolge.
Einem weiteren Aspekt zufolge umfassen im Sinne der Erfindung ähnliche Basenabfolgen
wenigstens 9, vorzugsweise wenigstens 12 und insbesondere wenigstens 18 konsekutive
Basen, die sich in höchstens 3, insbesondere höchstens 2 und vor allem in einer einzigen
Base unterscheiden. Besondere Fälle ähnlicher Basenabfolgen betreffen daher Punktmu
tationen und insbesondere Permutationen. Geht man beispielsweise von einer bestimmten
Basenabfolge aus, so ergeben sich dazu ähnliche Basenabfolgen insbesondere dadurch,
daß man eine Base dieser Basenabfolge durch eine andere ersetzt. So können sich z. B.
zu einer DNA mit bestimmter Basenabfolge drei weitere DNAs mit ähnlicher Basenabfolge
ergeben. Ersetzt man eine andere Base dieser Basenabfolge, so kann sich zu derselben
DNA ein weiterer Satz von drei DNAs mit ähnlicher Basenabfolge ergeben. Entsprechend
läßt sich beispielsweise für den Fall einer jeden Permutation jeweils ein Pool aus drei zur
Bezugsbasenabfolge (Wildtyp) ähnlichen Basenabfolgen angeben.
Die nachzuweisenden Nukleinsäuren und - unabhängig davon - die als Kompetitor zu
verwendenden Nukleinsäure-Oligomere können ähnliche Basenabfolgen als Teil(e) einer
Gesamt-Sequenz umfassen. In speziellen Fällen kann eine ähnliche Basenabfolge durch
eine weitere Basenabfolge unterbrochen sein, wobei zumindest Teile dieser weiteren
Basenabfolge zueinander komplementär sind und bei entsprechender Duplex-Bildung die
durch sie voneinander getrennten Teile der ähnlichen Basenabfolge in eine Anordnung
bringen, welche die Hybridisierung der gesamten ähnlichen Basenabfolge mit einer dazu
komplementären konsekutiven Basenabfolge erlaubt. Diese Ausführungsform kann sich
z. B. bei der Verwendung des durch "Molecular Beacons" vorgegebenen Prinzips ergeben.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die gesamte
Basenabfolge eines als Kompetitor zu verwendenden Nukleinsäure-Oligomers ähnlich zur
Basenabfolge einer nachzuweisenden Nukleinsäure. Demnach unterscheidet sich die
Basenabfolge des Kompetitors insbesondere in einer Base von einer Basenabfolge der
nachzuweisenden Nukleinsäure.
Einem weiteren Aspekt zufolge weisen das als Kompetitor zu verwendende Nukleinsäure-
Oligomer und eine oder mehrere immobilisierte Sonden Basenabfolgen auf, die zueinander
ähnlich sind. Insbesondere betrifft diese Ähnlichkeit diejenigen Sonden, die eine Basen
abfolge aufweisen, die komplementär ist zu einer Basenabfolge einer nachzuweisenden
Nukleinsäure.
Prinzipiell als Kompetitor brauchbar sind einzelsträngige Nukleinsäuren mit einer Länge
von 2 bis 500 Basen (Oligomere). Es versteht sich, daß zu den einzelsträngigen Nuklein
säuren auch denaturierte doppelsträngige Nukleinsäuren gehören. DNA, RNA sowie
Nukleinsäure-Analoga und -Derivate, wie gegebenenfalls modifizierte PNA, LNA und
PSNA sowie modifizierte DNA oder RNA kann verwendet werden.
Verglichen mit den in der Probe vorhandenen Nukleinsäuren bilden erfindungsgemäß
bevorzugte Nukleinsäure-Oligomere mit immobilisierten Sonden Hybride, deren thermische
Stabilität bei Komplementarität (Perfect Match) vergleichsweise größer, bei Nichtkomple
mentarität (Mismatch) vergleichsweise geringer ist. Der Tm-Unterschied zwischen Match
und Mismatch ist daher ausgeprägter als bei DNA/DNA- oder DNA/RNA-Hybriden, was zu
einer besseren Basenfehlpaarungs-Diskriminierung führt.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Nukleinsäu
re-Oligomer ein PNA-, LNA- oder PSNA-Oligomer.
Die Länge geeigneter Nukleinsäure-Oligomere kann unterschiedlich sein. Sie richtet sich
vor allem nach der Länge der nachzuweisenden Nukleinsäuren sowie der immobilisierten
Sonden. Bevorzugt sind 6-40mere und insbesondere 15-25mere.
Die Polarität des Nukleinsäure-Oligomers kann in Relation zur Polarität der immobilisierten
Sonden in sense oder antisense Richtung liegen.
Einem besonderen Aspekt zufolge umfaßt das Nukleinsäure-Oligomer eine Basenabfolge,
die derjenigen des Wildtyps entspricht.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Untersuchung beliebiger Proben
biologischen Ursprungs, die Nukleinsäuren enthalten können. Eine Ausführungsform
betrifft Körperproben humanen und tierischen Ursprungs. Erforderlichenfalls erfolgt eine
vorbereitende Aufarbeitung der in der Probe vorhandenen Nukleinsäuren. Diese Aufarbei
tung enspricht in der Regel üblicher Praxis. Proben wie Blut und Blutbestandteilen bzw.
Isolate davon, Gewebe, nativ, gefroren, fixiert, mit und ohne Dissektion, Zellen aus
Körperflüssigkeiten, z. B. Sputum, Lavagen, Punktate, Exsudate und Urin, oder Stuhl,
können vorteilhaft mit dem erfindungsgemäßen Verfahren untersucht werden. Demnach
handelt es sich um ein in vitro Verfahren.
Für den Hybridisierungsschritt können amplifizierte oder nicht amplifizierte Nukleinsäuren
eingesetzt werden.
Der Begriff Amplifikation betrifft die Vervielfältigung von Nukleinsäuren, d. h. die Erzeugung
vieler Kopien bestimmter Nukleinsäuren. In der Regel verläuft die Amplifikation wenigstens
linear und vorzugsweise exponentiell.
Brauchbar sind die bekannten Amplifikationsverfahren, zu denen die Polymerase-
Kettenreaktion (PCR), auch als Nested-PCR, Asymmetrische PCR oder Multiplex-PCR
durchgeführt, oder alternative Verfahren, wie die Ligase-Kettenreaktion (LCR), Nukleinsäu
resequenz-basierende Amplifikation (NASBA), Transkriptions-vermittelte Amplifikation
(TMA) und ähnliche, gehören. Bestimmte Versionen dieser Techniken, wie die mutations
anreichernde PCR, und/oder Kombinationen mit anderen molelularbiologischen Methoden,
wie mit der Reversen Transkription (RT), können zweckmäßig sein.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird vor der Hybridisierung
eine Amplifikation durchführt in Gegenwart wenigstens eines Nukleinsäure-Oligomers mit
einer Basenabfolge, die ähnlich ist zu einer bestimmten Basenabfolge der nachzuweisen
den Nukleinsäure.
Dieser Ausführungsform liegt das bekannte Prinzip der mutationsanreichernden PCR
zugrunde, nämlich einer vergleichsweise geringeren Amplifikation von Nukleinsäuren mit
einer zur Basenabfolge des Nukleinsäure-Oligomers komplementären Basenabfolge als
von Nukleinsäuren mit einer zur Basenabfolge des Nukleinsäure-Oligomers ähnlichen
Basenabfolge. Dazu ist es zweckmäßig, das Nukleinsäure-Oligomer so zu gestalten, daß
dessen Bindung an das Templat die Anlagerung wenigstens eines PCR-Primers und/oder
dessen Elongation verhindert. In der Regel weisen geeignete Nukleinsäure-Oligomere und
Primer gemeinsame Sequenzabschnitte auf, die zweckmäßigerweise das 3'-Ende des
Primers überdecken. So gelingt eine Anreicherung von Nukleinsäuren mit einer zur
Basenabfolge des Nukleinsäure-Oligomers ähnlichen Basenabfolge zugunsten von
Nukleinsäuren mit einer zur Basenabfolge des Nukleinsäure-Oligomere komplementären
Basenabfolge. Dabei kann die Amplifikation von Nukleinsäuren mit einer zur Basenabfolge
des Nukleinsäure-Oligomers komplementären Basenabfolge - je nach Konzentration der
Nukleinsäuren in der Probe und den verwendeten Amplifikationsbedingungen - im wesent
lich vollständig unterdrückt werden, es können aber auch ausreichend Amplifikate erzeugt
werden, die dann im anschließenden Hybridisierungsschritt nachgewiesen werden können.
Für das im Rahmen der mutationsanreichernden PCR zu verwendende Nukleinsäure-
Oligomer gelten obige Ausführungen zu dem im Rahmen des Hybridisierungsschrittes
verwendeten Nukleinsäure-Oligomer entsprechend.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet man
demnach das Nukleinsäure-Oligomer auch zur diskriminierenden Amplifikation wenigstens
einer nachzuweisenden Nukleinsäure in Gegenwart einer Nukleinsäure mit ähnlicher
Basenabfolge durch PCR oder ähnliche Verfahren und hybridisiert anschließend das
Amplifikationsprodukt in Gegenwart desselben Nukleinsäure-Oligomers an immobilisierten
Sonden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn trotz mutationsanreichernder PCR ein
Amplifikat mit Wildtyp-Sequenzen erhalten wird, weil in diesem Fall mittels der erfindungs
gemäßen kompetitiven Hybridisierung diskriminiert werden kann zwischen möglicherweise
im Amplifikat vorhandenen mutierten Sequenzen und Wild-Sequenzen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der Hybridisie
rung keine Amplifikation vorgeschaltet. Dies gilt insbesondere für den Nachweis von mRNA
bzw. davon abgeleiteten Nukleinsäuren.
Für die Fälle, in denen eine Amplifikation durchgeführt wird, bietet sich die Co-Amplifikation
wenigstens einer Kontrollsequenz als allgemeine und/oder spezifische PCR-Kontrolle an,
z. B. um eine unspezifische Inhibition für die Fälle ausschließen, in denen kein Amplifikat
erhalten wird. Beispielsweise kann die HLA-DRA1-Sequenz (Locus: HLA00663) als
allgemeine PCR- und als humanspezifische Kontrollsequenz (HSKS) gewählt werden, da
sie bei Tieren nicht vorhanden ist.
Die Sonden sind in der Regel einzelsträngige Oligomere. DNA, RNA sowie Nukleinsäure-
Analoga und -Derivate, wie gegebenenfalls modifizierte PNA, LNA und PSNA sowie
modifizierte DNA oder RNA kann verwendet werden. Die Mindestlänge der Sonden hängt
ab von der Komplexität der Probe, insbesondere der Anzahl der Basen nachzuweisender
Nukleinsäuren, aber auch von der Art des als Sonde verwendeten Nukleinsäuretyps und
der erreichbaren thermodynamische Stabilität zwischen Probe und Sonde.
In Abhängigkeit vom Nukleinsäuretyp weisen Sonden üblicherweise ein Länge von 8 bis
60, vorzugsweise von 13 bis 25 und insbesondere von 13 Basen für DNA, von 8 bis 60,
vorzugsweise von 13 bis 25 und insbesondere von 13 Basen für DNA-LNA Hybride, von 8
bis 60, vorzugsweise von 13 bis 25 und insbesondere von 13 Basen für PSNA, von 6 bis
30, vorzugsweise von 8 bis 18 und insbesondere von 9 Basen für LNA, und von 6 bis 18,
vorzugsweise von 8 bis 18 und insbesondere von 9 Basen für PNA auf.
Bei relativ geringer Komplexität der nachzuweisenden Nukleinsäuren, z. B. Amplifikaten,
insbesondere PCR-Amplifikaten, Viren, Plasmiden und Mikroorganismen, sind relativ kurze
Sonden, etwa im Bereich von 8-25meren und insbesondere 8-15meren, zweckmäßig. Bei
relativ hoher Komplexität der nachzuweisenden Nukleinsäuren, z. B. nichtamplifizierter
RNA; über cDNA gesamtamplifizierter RNA, nichtamplifizierter gesamtgenomischer DNA
und amplifizierter gesamtgenomischer DNA, sind längere Sonden, etwa im Bereich von 16-60meren
für synthetische Sonden, zweckmäßig oder die Sonden bestehen aus PCR-
Produkten, cDNA, Plasmiden oder DNA aus lysierten Bakterien, die auch eine darüber
hinaus gehende Basenanzahl aufweisen können.
Die Basenabfolge der Sonden richtet sich vornehmlich nach ihrer Funktion. Eine Testson
de weist in der Regel eine Basenabfolge auf, die zu einer bestimmten Targetsequenz einer
nachzuweisenden Nukleinsäure komplementär ist oder einem anderen Aspekt zufolge mit
der Targetsequenz spezifisch hybridisieren kann. Eine Kontrollsonde kann insbesondere
die Funktion einer Normalisierungs-, Mismatch-, Housekeeping-, Probenzubereitungs-,
Hybridisierungs- oder Amplifikationskontrolle haben und dementsprechend eine Basenab
folge aufweisen, die komplementär ist zu einer Basenabfolge einer Referenz-Nukleinsäure,
einer nachzuweisenden Nukleinsäure mit ähnlicher Basenabfolge, einer konstitutiv
exprimierten Nukleinsäure, z. B. einer vom β2-Mikroglobulin, β-Aktin-, GAPDH- oder
Transferrin-Rezeptor-Gen abgeleiteten Nukleinsäure, einer speziesspezifischen Nuklein
säure bzw. eines Amplifikats.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum spezifischen Nachweis einer Nuklein
säure mit bestimmter Basenabfolge. Es können auch gleichzeitig mehrere Nukleinsäuren
mit bestimmten, gegebenenfalls zueinander ähnlichen Basenabfolgen jeweils spezifisch
nachgewiesen werden. Spezifisch meint in diesem Zusammenhang insbesondere eine
ausreichende Diskriminierung gegenüber Nukleinsäuren mit einer ähnlicher Basenabfolge.
Demnach ist das vorliegende Verfahren insbesondere dann von Vorteil, wenn die Probe
wenigstens zwei Nukleinsäuren mit zueinander ähnlichen Basenabfolgen enthalten kann.
Beispielsweise kann eine Punktmutation spezifisch nachgewiesen werden, indem man
wenigstens eine Testsonde mit einer Basenabfolge, die komplementär zu einer die
Punktmutation umfassenden Basenabfolge ist, und eine weitere Testsonde mit einer
Basenabfolge, die komplementär zur entsprechenden Basenabfolge des Wildtyps,
vorsieht. Zum spezifischen Nachweis weiterer Punktmutationen, z. B. im Rahmen einer
Permutation, können weitere Testsonden mit einer Basenabfolge, die komplementär zu
einer die jeweilige Punktmutation umfassenden Basenabfolge ist, vorgesehen werden. Für
diese Fälle ist es zweckmäßig, die Sonden in einem parallelisierten System anzuordnen.
Der Nukleinsäure-Kompetitor weist in diesen Fällen vorteilhafterweise eine Basenabfolge
auf, die komplementär ist zu einer Basenabfolge einer der Sonden, vorzugsweise einer für
die Ähnlichkeit wählbaren Bezugsbasenabfolge, insbesondere einer Basenabfolge des
Wildtyps. Es kann auch zweckmäßig sein, das Verfahren mit denselben Sonden an
mehreren Probenaliquots mehrmals mit unterschiedlichen Kompetitoren durchzuführen.
Eine weitere Möglichkeit besteht in dem gleichzeitigen Einsatz mehrerer unterschiedlicher
Kompetitoren.
Zur Immobilisierung sind die Sonden an einen Träger gekoppelt, beispielsweise über
kovalente, adsorptive oder über physikalisch/chemische Wechselwirkungen von Sonde
und Oberfläche. Geeignete Methoden zur Erzielung einer zweckmäßigen Kopplung sind
dem Fachmann bekannt. Dabei kann die zuvor bereitgestellte Sonde an die Oberfläche
gekoppelt werden oder es kann die Sonde in-situ an der Oberfläche synthetisiert werden,
z. B. mittels photolitographischer Verfahren. Die Kopplung über photoaktive Gruppen,
beispielsweise bestimmte Anthrachinone, und erforderlichenfalls einen Spacer geeigneter
Länge und Konstitution, beispielsweise Polyethylenglykol mit n = 2-10 und vorzugsweise
von etwa 6 bei 8-15meren, an eine reaktive Oberfläche, stellt eine bevorzugte Ausfüh
rungsform dar.
Als Trägermaterial können folgende Stoffe verwendet werden: Glas (Standardglas,
Pyrexglas, Quarzglas), Kunststoffe, bevorzugt von hoher Reinheit bzw. geringer
Eigenfluoreszenz (wie Polyolefine, z. B. PE (Polyethylen), PP (Polypropylen),
Polymethylpenten, Polystyrol, PMMA (Poly(methylmethacrylat)), Polycarbonat, Teflon),
Metalle (wie Gold, Chrom, Kupfer, Titan, Silizium), oxidische Materialien bzw.
Beschichtungen (Keramiken, aluminiumdotiertes Zinkoxid (TCO), Silica, Aluminiumoxid).
Die Trägermaterialien können als Membranen (wie Polysaccharide, Polycarbonat, Nation,
Langmuir-Blodget-Membrane), dreidimensionale Strukturen (etwa Gele z. B. Polyacrylamid,
Agarose, Keramiken) oder auch Formteile aus obigen Materialien, wie Folien und
Dipsticks, ausgebildet sein. Für eine bessere Haftung, die Reduzierung unspezifischer
Bindung oder für eine kovalente Ankopplung der Sonden kann das Aufbringen einer
Zwischenschicht oder eine Voraktivierung der Oberfläche notwendig sein, z. B. durch
Silane (Alkylsilane, Epoxysilane, Aminosilane, Carboxysilane), Langmuir-Blodget-
Membranen, Polymere (Polysaccharide, Polyethylenglycol, Polystyrol, polyfluorierte
Kohlenwasserstoffe, Polyolefine, Polypeptide), Alkylthiole, derivatisierte Alkylthiole, Lipide
oder Lipid-Doppelschichten. Die Aufbringung der Sonden auf die Oberfläche erfolgt durch
Pipettieren, Dispensieren, Drucken, Stempeln oder photolithographische Techniken,
insbesondere bei der ebenfalls möglichen in-situ-Synthese der Sonden an der Oberfläche.
Es werden bevorzugt verschiedene Sonden in einem zweidimensionalen Muster auf die
Oberfläche aufgebracht. Jeder Sonde kann dann eine eindeutige Position auf der
Oberfläche zugeordnet werden.
Zur Hybridisierung bringt man die immobilisierte Sonde in Kontakt mit einem Hybridisie
rungsgemisch, das einen von der Probe abgeleiteten Teil, wenigstens ein Nukleinsäure-
Oligomer und gegebenenfalls weitere übliche Zusätze umfaßt. Es versteht sich, daß Teile
des Gemisches zunächst getrennt voneinander mit der Sonde in Kontakt gebracht werden
können. Die Hybridisierungsbedingungen werden zweckmäßigerweise so gewählt, daß
Sonde und dazu komplementäres Target stabile Hybride bilden können. Dazu werden in
der Regel zunächst Bedingungen relativ niedriger Stringenz gewählt, z. B. Temperaturen
von etwa 20-50°C und insbesondere von etwa 30-40°C sowie Ionenstärken von etwa 6
× SSPE oder niedriger. Anschließend kann dann bei ähnlicher oder höherer Stringenz, z. B.
etwa 1 × SSPE bei etwa 30-40°C bis etwa 0,25 × SSPE bei etwa 30-50°C gewaschen
werden. Ferner kann auf bekannte Agenzien, z. B. Detergenzien, Blockreagenzien,
denaturierende Agenzien, die Renaturierung beschleunigende Agenzien und Tm-
egalisierende Reagenzien zurückgegriffen werden. Die Optimierung des Hybridisierungs
protokolls ist Sache des Fachmanns.
Der Nachweis im erfindungsgemäßen Sinn beinhaltet die Feststellung, ob ein bestimmtes
Target in einer Probe vorhanden ist oder nicht (Anwesenheit oder Abwesenheit). Die
Feststellung kann qualitativ oder quantitativ erfolgen.
In der Regel erfordert der Nachweis eine Quantifizierung derjenigen Nukleinsäuren, die an
eine immobilisierte Sonde hybridisieren. Die Quantifizierung kann absolut oder relativ
erfolgen. Geeignete Detektionssysteme sind dem Fachmann hinlänglich bekannt. Eine
vielfach genutzte Möglichkeit besteht in der Einführung von Markierungen, z. B. radioakti
ver, colorimetrischer, fluoreszierender oder lumineszierender Art. Diese werden in der
Regel in die in der Probe vorhandenen Nukleinsäuren und insbesondere in die nachzuwei
senden Nukleinsäuren mit bestimmter Basenabfolge bzw. Nukleinsäuren mit dazu
ähnlicher Basenabfolge eingeführt, z. B. im Zuge einer der Hybridisierung vorgeschalteten
Amplifikation oder auf andere an sich bekannte Art und Weise. Sind die nachzuweisenden
Nukleinsäuren mit bestimmter Basenabfolge bzw. Nukleinsäuren mit dazu ähnlicher
Basenabfolge markiert, so ist es zweckmäßig, das als Kompetitor zu verwendende
Nukleinsäure-Oligomer nicht zu markieren oder zumindest keine damit interferierende
Markierung zu verwenden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beträgt die Diskriminierung zwischen Perfect
Match und Mismatch von ähnlichen Basenabfolgen nach der Hybridisierung an immobili
sierten Sonden in der Regel mehr als 3 : 1.
Die Sensitivität des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Verwendung einer mutationsanrei
chernden Amplifikation und anschließender kompetitiver Hybridisierung an immobilisierten
Sonden beträgt in der Regel mehr als 1 : 10, vorzugsweise mehr als 1 : 100.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung eines Nukleinsäure-
Oligomers als Kompetitor bei der Hybridisierung an wenigstens eine immobilisierte Sonde
zur Diskriminierung von Perfect Match und Mismatch. Damit gelingt der spezifische
Nachweis einer Nukleinsäure mit bestimmter den Perfect Match bildenden Basenabfolge.
Bevorzugt wird die Verwendung bei Hybridisierung an wenigstens zwei immobilisierte
Sonden, wobei eine Sonde den Perfect Match und die andere den Mismatch bilden kann.
Insbesondere weisen die beiden Sonden zueinander ähnliche Basenabfolgen auf.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Nukleinsäure-Kompetitoren zur
Diskriminierung von Perfect Match und Mismatch bei der Hybridisierung von Nukleinsäuren
an wenigstens eine immobilisierte Sonde. Spezifische Ausgestaltungen dieser Kompetito
ren sind den Ausführungen zum Verfahren und zur Verwendung zu entnehmen.
Prinzipiell eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zum Nachweis bestimmter
genetischer Informationen eines beliebigen Organismus oder von Teilen davon. Vorteile
bietet das Verfahren bei der Differenzierung zwischen ähnlichen Informationen. Die
Informationen können genomischer Art sein. Sie können aber auch die Expression von
Genen, z. B. auf mRNA-Ebene, betreffen. Vor allem richtet sich das Verfahren auf den
Nachweis von Mutationen in Zellen aus Körperflüssigkeiten oder Geweben tierischen oder
menschlichen Ursprungs. Dazu können Zellen in an sich bekannter Weise gewonnen, z. B.
dem zu untersuchenden Individuum in Form einer zellhaltigen Probe entnommen werden,
erforderlichenfalls angereichert und mit dem erfindungsgemäßen Verfahren untersucht
werden.
Ein weiterer besonderer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch die
Verwendung eines vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Identifizierung und Charakte
risierung von Mutationen vor allem in Zellen, insbesondere von Krebszellen. Diese
Anwendung reicht von der Krebsdiagnose über das Monitoring bis zur Therapiewahl durch
gezieltes Drug-Targeting nach Feststellung bestimmter genetischer Eigenarten. Eine
weitere Anwendung betrifft den Nachweis von Viren oder Bakterien, beispielsweise den
eingangs genannten Organismen, insbesondere unter Differenzierung verschiedener
Genotypen, z. B. verschiedener Stämme einer Art.
Eine besondere Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft den Nachweis von
Mutationen in den Codons 12, 13 und 61 des humanen K-ras-Gens. Dies betrifft jede
beliebige der theoretisch möglichen Mutationen in diesen Codons. Demnach richtet sich
diese Ausführungsform auf den Nachweis von wenigstens einer Nukleinsäure mit einer
Basenabfolge, die ähnlich ist zu einer Basenabfolge des humanen K-ras-Gens.
Insbesondere beinhalten derartige Basenabfolgen als Codon 12 GAT, GTT, GCT, TGT,
AGT, CGT, CTT oder ATT anstatt GGT und/oder als Codon 13 TGC oder GAC anstatt
GGC und/oder als Codon 61 CAT, CAC, CTA, CGA oder GAA anstatt CAA, wobei die
übrigen Basen dieser Basenabfolgen denjenigen des humanen K-ras-Gens entsprechen.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform dieses Verfahrens wird wenigstens ein
Nukleinsäure-Oligomer verwendet, das eine Codon 12 und 13 umfassende Basenabfolge
aufweist.
Die Verwendung von Nukleinsäure-Oligomeren mit einer Basenabfolge, die derjenigen des
Wildtyps entspricht, stellt einen weiteren besonderen Aspekt dar.
In einem speziellen Verfahren wird der Hybridisierung eine mutationsanreichernde PCR
vorgeschaltet. Zu diesem Zweck kann beispielsweise ein 15mer PNA-Oligomer (wt-
Sequenz, Polarität antisense) so entworfen werden, daß es die Codons 12 und 13
überlappt und 3 Basen in die Bindungsstelle des antisense-PCR-Primers hineinragt. Das
PNA-Oligomer ist komplementär zur Wildtypsequenz (Polarität: antisense). Durch Bindung
an die sense-Wildtypsequenz verringert es während der PCR die Amplifikation des
Wildtyps. Mutierte Sequenzen werden - auch in Gegenwart eines Überschusses an
Wildtypsequenz - präferentiell amplifiziert.
Als allgemeine und als humanspezifische Kontrollsequenz kann vorteilhafterweise eine Co-
Amplifikation von HLA-DRA1 in einem Multiplexansatz durchgeführt werden. Dies dient als
Funktionsnachweis der PCR, da im Fall des Fehlens einer Mutation kein oder nur wenig
PCR Produkt entsteht, und ist insbesondere beim Nachweis von K-ras-Mutationen in
Stuhlproben von Vorteil, da hier unter Umständen eine hohe Konzentration tierischer
Nukleinsäuren mitextrahiert wird und die zur Co-Amplifikation gewählte Sequenz des HLA-
DRA1 humaner DNA, nicht aber in der DNA tierischen Ursprungs vorkommt.
Insbesondere kann sowohl die Amplifikation als auch die Hybridisierung in Gegenwart des
gleichen Nukleinsäure-Oligomers durchgeführt werden. In diesem Fall kann dieses
Nukleinsäure-Oligomer im Amplifikationsansatz verbleiben.
Ein erfindungsgemäß bevorzugt verwendetes Nukleinsäure-Oligomer weist die Sequenz
SEQ ID NO: 1 auf.
Eine bevorzugte Sondenanordnung besteht darin, daß
- 1. wenigstens eine Sonde eine Basenabfolge aufweist, die komplementär ist zu einer Basenabfolge, die derjenigen des humanen K-ras-Gens ähnlich ist;
- 2. wenigstens eine weitere Sonde eine Basenabfolge aufweist, die komplementär ist zu einer Codon 12 und 13 umfassenden Basenabfolge, die der Basenabfolge des humanen K-ras-Gens entspricht; und
- 3. gegebenenfalls weitere Sonden Basenabfolgen aufweisen, die zur Amplifikations- und/oder Specieskontrolle dienen.
Die unter i1) angesprochenen Sonden werden vorzugsweise ausgewählt unter den
Oligonukleotiden mit den Sequenzen SEQ ID NO: 8-17.
Eine unter i2) angesprochene Sonde ist vorzugsweise ein Oligonukleotid mit der Sequenz
SEQ ID NO: 7.
Die unter i3) angesprochenen Sonden werden vorzugsweise ausgewählt unter den
Oligonukleotiden mit den Sequenzen SEQ ID NO: 18-20.
Die Immobilisierung der Sonden erfolgt vorzugsweise auf der Oberfläche eines planaren
Trägers. Insbesondere ergeben sich Biochips, auf denen die Sonden angeordnet sind. Ein
besonderer Biochip weist die Sonden mit den Sequenzen SEQ ID NO: 7-20 auf, wobei
vorzugsweise jeweils zwei Feldelemente auf dem Chip mit einem Sondentyp bestückt sind.
Für den vorstehend beschriebenen Nachweis von Mutationen des K-ras-Gens ergeben
sich vor allem Anwendungen in der Krebserkennung, beispielsweise von Pankreas-
Karzinomen, Schilddrüsen-Karzinomen, Ph-negativer CML, kolorektalen Karzinomen
Multiplen Myelomen, Myelodysplastischem Syndrom (MDS), Myeloproliferativem Syndrom
(MPS), akuten myeloischen Leukämien und Lungen-Adenokarzinomen. Es können
gegebenenfalls fixierte und/oder dissektierte Gewebe untersucht werden, oder auch Zellen
aus Körperflüssigkeiten mit und ohne vorhergehende Anreicherung und vor allem Stuhl auf
Kolorektal-Karzinome gescreent werden.
Auch kann der Nachweis von K-ras-Mutationen zum Drug-Targeting für therapeutische
Anwendungen, beispielsweise der Verabreichung monoklonaler Antikörper gegen mutier
tes p21, zur Gentherapie oder Antisense-Therapie dienen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Analysekits mit Mitteln zur
Durchführung eines vorstehend beschriebenen Verfahrens. Derartige Kits enthalten
vorzugsweise
- a) wenigstens eine immobilisierte Sonde mit einer Basenabfolge, die zu einer be stimmten Basenabfolge einer nachzuweisenden Nukleinsäure komplementär ist;
- b) wenigstens ein Nukleinsäure-Oligomer mit einer Basenabfolge, die zu der be stimmten Basenabfolge einer nachzuweisenden Nukleinsäure ähnlich ist; und,
- c) gegebenenfalls weitere Mittel zur Durchführung des Verfahrens, die z. B. auszu wählen sind unter Amplifikationsmitteln, Puffer, internen Standards und Kontrollen. Weitere besondere Ausführungsformen erfindungsgemäßer Kits ergeben sich aus den Ausführungen zum Verfahren selbst.
Die Erfindung wird anhand des folgenden Beispiels unter Bezugnahme auf die folgenden
Zeichnungen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 ein Histogramm der Häufigkeit bisher nachgewiesener K-ras-Mutationen in den
Codons 12 (schwarz), 13 (schraffiert) und 61 (weiß);
Fig. 2 eine Codon 12/13 umfassende Teilsequenz des humanen K-ras-Gens (Wild
typ) sowie die zur mutationsanreichernden PCR verwendeten Primer RasUS1 und
RasDS135 und das Nukleinsäure-Oligomer (Kompetitor) PNA-KRas 123. Primer sind
unterstrichen, die Oligomersequenz ist in kursiver Schrift und Codon 12 und 13 sind in
Fettdruck gehalten. Die Länge des PCR-Produktes beträgt 157 bp;
Fig. 3 die selektive Amplifikation der mutierten K-ras-Sequenz (GTT, Val 12) (A)
sowie den Einfluß der Zyklenzahl auf die Menge an amplifizierter Wildtypsequenz (B) bei
Zusatz von PNA-KRAS123 zur PCR (M: Marker; WT: Wildtyp; Mut: Mutante);
Fig. 4 die Sequenzierung des PCR-Produktes nach mutationsanreichernder PCR
unter Zusatz von PNA-KRAS123 (A) und die Sequenzierung einer Wildtypkontrolle in (B);
Fig. 5 die Co-Amplifikation des HLA-DRA1-Locus in Wildtyp- und Mutantenzelllinie
(M: Marker; WT: Wildtyp; Mut: Mutante);
Fig. 6 Diskriminierungsraten bei der Hybridisierung einer synthetischen, die Ile 12-
Mutation umfassenden 24mer Probe (KRST-Ile12) an verschiedene Sonden (mit Angaben
zur Komplementarität) (A) ohne und (B) bei Kompetitor-Zusatz zum Hybridisierungspuffer;
Fig. 7 die Auswertung eines Biochips mit verschiedenen Sonden (Komplementarität
den Angaben entsprechend) nach Hybridisierung eines PCR-Produktes mit einem
Verhältnis von Wildtyp-DNA: mutierter DNA (Codon 12 GGT, Val12) von 1000 : 1 bei
PNA-Zusatz als gescannte Abbildung (A) und entsprechender Plot (B);
Fig. 8 normalisierte Diskriminierung bei Hybridisierung definierter PCR-Produkte
(Komplementarität den Angaben entsprechend) an immobilisierte Sonden (Komplementa
rität den Angaben entsprechend) unter Zusatz von Kompetitor;
Fig. 9 eine tabellarische Aufstellung der in Fig. 8 aufgetragenen Werte.
In Fig. 2 ist eine K-ras-Sequenz, welche die Codons 12 und 13 umfaßt, wiedergegeben.
Die Sequenzen der verwendeten Primer, Codon 12 und 13 sowie die zum PNA-Oligomer
korrespondierende Sequenz sind hervorgehoben. Diese und weitere Sequenzen sind in
folgender Tabelle 1 aufgelistet.
PCR-Bedingungen pro Ansatz: 100 ng DNA, 1,5 mM MgCl2; 100 µM dNTPs; 250 nM
Primer; 1 U Taq-Polymerase (Qiagen; HotStar); 7,5% Glycerol; ggf. 2,8 µM PNA; in 50 µl
1 × PCR-Puffer. Thermocycling: 1 × 95°C 15 min. 35-45 × (94°C 60 s, 70°C 50 s, 58°C
50 s, 72°C 60 s); 1 × 72°C 7 min.
In Fig. 3A ist der mutationsanreichernde Effekt dargestellt. Wenn zu einem PCR Ansatz,
der nur die K-ras-Wildtypsequenz (DNA aus der Zellinie Colo320) enthält, 2,8 µM PNA-
Oligomer zugegeben werden, wird die Amplifikation der Wildtypsequenz unterdrückt. DNA
mit mutierter K-ras-Sequenz (aus der Zellinie SW480, Codon 12 GGT; Valin 12) wird auch
in Gegenwart des PNA-Oligos amplifiziert. Durch Erhöhung der Zyklenzahl von 35 auf 45
kann ein Verhältnis von mutierter DNA zu Wildtyp-DNA von 1 : 1000 und mehr amplifiziert
werden, was durch Sequenzierung des Amplifikats nachgewiesen werden konnte (Fig. 4).
Allerdings erhöht sich unter diesen Bedingungen die Menge an amplifizierter Wildtypsequenz
(Fig. 3B).
Zur Kontrolle der mutationsanreichernden PCR, bei der man im Fall der Abwesenheit einer
mutierten Sequenz kein Amplifikat erhält, wird als human-spezifische Kontrollsequenz
(HSKS) ein Fragment von HLA-DRA1 co-amplifiziert. Die hierzu verwendeten Primer
DRA20Uo und DRA200Lo sind in Tabelle 1 angegeben. Die Polaritäten der PCR-Primer
sind sense und antisense, wobei der antisense-Primer an 5' mit Cy5 markiert ist. Die
Polarität des PNA-Oligomers ist antisense. Das Ergebnis der Co-Amplifikation ist in Fig. 5
dargestellt.
Als Sonden wurden einzelsträngige 13mer DNA-Oligomere verwendet (Polarität sense). In
nachfolgender Tabelle 2 sind die Sequenzen der auf dem Biochip immobilisierten Sonden
(Capture Probes) aufgelistet (K-ras-Codon 12; K-ras-Codon 13; K-ras-PCR-Kontrolle
(Control 81); human-spezifisches Kontrollgen (HLA-DRA1)). Die Polarität der immobili
sierten Sonden ist sense und an die Sonden hybridisierende Stränge sind antisense und
an 5' Cy5-markiert.
Die Sonden bestehen aus einer photoaktiven Gruppe (Anthrachinon), einem Hexaethy
lenglykol-Spacer und einem über 5' an den Spacer gekoppelten einzelsträngigen 13mer
DNA-Oligonukleotid. 1,5 nL der gelösten Sonden (Konzentration 10 µM) wurden in
Duplikaten auf eine Plastikoberfläche (Träger) gespottet. Nach dem Eintrocknen der Spots
wurden die Träger 1 min mit UV-Licht bestrahlt, wodurch die photoreaktive Anthrachinon
gruppe der Sonden eine kovalente Bindung mit dem Plastikmaterial eingeht. Die Träger
wurden gewaschen, um überschüssige Sonden zu entfernen.
Zwei K-ras-Biochips aus Beispiel c) wurden mit einer synthetischen, Cy5-markierten
24mer-Nukleinsäure als Probe (Polarität antisense; Basenabfolge siehe Tabelle 1) mit und
ohne Zusatz von 2,4 µM PNA-Oligomer (PNA-KRAS123) hybridisiert. Die Probe (SEQ ID
NO: 6) weist eine zur Basenabfolge der immobilisierten Sonde SEQ ID NO: 15 (Ile12-
Mutation) komplementäre Basenabfolge auf.
Die Probenkonzentration wurde auf 5 nM in 6 × SSPE eingestellt. Es wurden 20 µl Probe
mit und ohne PNA bei 37°C 1 h hybridisiert, danach die überschüssige Probe kurz mit 6 ×
SSPE abgespült und die Fluoreszenz gemessen. In Fig. 6 sind die Ergebnisse dargestellt:
A: kein PNA im Hybrisierungspuffer. B: Zusätzlich 2,4 µM PNA im Hybrisierungspuffer. Die
Zugabe von PNA mit einer zum Wildtyp komplementären Basenabfolge verbessert deutlich
die Spezifität der Hybridisierung. Die erreichten Diskriminierungsraten sind in Tabelle 3
zusammengefaßt.
In einem weiteren Experiment wurden 12 µl PCR-Produkt (mutationsanreichernde PCR
nach Beispiel a), Wildtyp-DNA: mutierter DNA 1000: 1) gemischt mit 5,1 µl 20 × SSPE-0,3%
Tween 20 (Endkonzentrationen im Gemisch ~ 6 × SSPE-0.1% Tween 20). Die kom
pletten 17,1 µl im Hybridisierungsansatz wurden 3 min auf 90°C erhitzt, auf Eis abgekühlt
und auf den Array pipettiert. Der Chip wurde 1 h bei 37°C im Hybridisierungsofen inku
biert, danach die überschüssige Sonde kurz mit 6 × SSPE abgespült und gescannt (Fig.
7A). Die Diskriminierung war für alle Match/Mismatch-Verhältnisse < 10 : 1 (Fig. 7B).
Es wurden unter den in Beispiel 1 genannten mutationsanreichernden PCR-Bedingungen
K-ras-Amplifikate von DNA-Proben mit bekannten Mutationen hergestellt (Targets). Die
Amplifikate mit den einzelnen Mutationen wurden jeweils in Gegenwart von 2,4 µM PNA-
Oligomer (PNA-KRAS123) hybridisiert. Die auf den jeweiligen Perfect Match normalisierten
Ergebnisse der einzelnen Hybridisierungen (Perfect Match = 1,0, Mismatches: Signal-
Quotient aus Perfect Match/Signal Mismatch) sind in Fig. 8 aufgetragen und in Fig. 9
tabellarisch zusammengefaßt. Es konnte für alle Amplifikate in Bezug auf die jeweilige
Mutation eine Match/Mismatch-Diskriminierung von < 10 : 1 erreicht werden. Ausnahme ist
die Mutation Leu 12, bei der ein Quotient von 5,2 zur Mutation Ile festgestellt wurde.
Claims (18)
1. Verfahren zum Nachweis wenigstens einer Nukleinsäure mit bestimmter Basenabfol
ge in einer Probe durch Hybridisierung an wenigstens eine immobilisierte Sonde, da
durch gekennzeichnet, daß die Hybridisierung durchgeführt wird in Gegenwart we
nigstens eines Nukleinsäure-Oligomers mit einer Basenabfolge, die ähnlich ist zu der
Basenabfolge der nachzuweisenden Nukleinsäure.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nukleinsäure-
Oligomer ein PNA-, LNA- oder PSNA-Oligomer ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor der
Hybridisierung eine Amplifikation durchgeführt wird in Gegenwart wenigstens eines
Nukleinsäure-Oligomers mit einer Basenabfolge, die ähnlich ist zu der bestimmten
Basenabfolge der nachzuweisenden Nukleinsäure.
4. Verfahren nach einem der Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sonde eine Länge von etwa 8 bis 60 Basen aufweist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Probe wenigstens zwei Nukleinsäuren mit zueinander ähnlichen Basenabfol
gen enthalten kann.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die bestimmte Basenabfolge einer nachzuweisender Nukleinsäure ähnlich ist zu
einer Basenabfolge des humanen K-ras-Gens.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Basenabfolge, die zu
derjenigen des humanen K-ras-Gen ähnlich ist, als Codon 12 GAT, GTT, GCT, TGT,
AGT, CGT, CTT oder ATT anstatt GGT und/oder als Codon 13 GGC oder GAC an
statt GGC und/oder als Codon 61 CAT, CAC, CTA, CGA oder GAA anstatt CAA
umfasst.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die
Amplifikation als auch die Hybridisierung durchgeführt wird in Gegenwart eines Nu
kleinsäure-Oligomers mit einer Codon 12 und 13 umfassenden Basenabfolge, die
der Basenabfolge des Wildtyps entspricht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Nukleinsäure-
Oligomer die Sequenz SEQ ID NO: 1 aufweist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß i1)
wenigstens eine Sonde eine Basenabfolge aufweist, die komplementär ist zu einer
Basenabfolge, die derjenigen des humanen K-ras-Gens ähnlich ist; i2) eine weitere
Sonde eine Basenabfolge aufweist, die komplementär ist zu einer Codon 12 und 13
umfassenden Basenabfolge, die der Basenabfolge des humanen K-ras-Gens ent
spricht; und i3) gegebenenfalls weitere Sonden Basenabfolgen aufweisen, die zur
Amplifikations- und/oder Spezieskontrolle dienen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonden ausgewählt
sind unter i1) SEQ ID NO: 8-17; i2) SEQ ID NO: 7; und i3) SEQ ID NO: 18-20.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Sonden als Array auf der Oberfläche eines Trägers immobilisiert sind.
13. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Nachweis
wenigstens einer genetischen Information oder Eigenart.
14. Verwendung eines Verfahrens nach Anspruch 13 zur Identifizierung und Charakteri
sierung von Krebszellen.
15. Verwendung eines Nukleinsäure-Oligomers als Kompetitor bei der Hybridisierung an
wenigstens eine immobilisierte Sonden zur Diskriminierung von Perfect Match und
Mismatch.
16. Nukleinsäure-Kompetitor zur Diskriminierung von Perfect Match und Mismatch bei
der Hybridisierung von Nukleinsäuren an wenigstens eine immobilisierten Sonde.
17. Analysekit, enthaltend i) wenigstens eine immobilisierte Sonde mit einer Basenabfol
ge, die zu einer bestimmten Basenabfolge einer nachzuweisenden Nukleinsäure
komplementär ist; ii) wenigstens ein Nukleinsäure-Oligomer mit einer Basenabfolge,
die zu der bestimmten Basenabfolge einer nachzuweisenden Nukleinsäure ähnlich
ist; und gegebenenfalls weitere übliche Mittel zur Durchführung eines Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
18. Analysekit nach Anspruch 17, wobei die immobilisierte Sonde Teil eines Biochips ist.
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