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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Analysieren von
Nukleinsäuresequenzen
und eine Anordnung zur Verwendung in solch einem Verfahren.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Anordnung zur Bestimmung
des Vorhandenseins oder der Abwesenheit von Einzelnukleotidpolymorphismen
(single nucleotide polymorphisms, SNP) in genomischer DNA oder einer
Probe von Restriktionsfragmenten, die aus genomischer DNA stammen,
wie z.B. AFLP-Fragmente.
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Eine
Anzahl von Verfahren zum Analysieren von Nukleinsäuresequenzen
sind bekannt. Allgemein umfassen diese Verfahren die Immobilisierung
der zu analysierenden Sequenzen, z.B. durch Blotten; Hybridisierung
der Sequenzen mit einer markierten DNA- oder RNA-Sonde; stringente
Waschungen, um nicht-hybridisiertes Material zu entfernen; gefolgt
vom Nachweis jener Sequenzen, die mit der Sonde hybridisiert haben.
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Beispiele
für Methoden,
die für
die Analyse von Nukleinsäuresequenzen
verwendet werden, sind unter anderem in WO 98/59066 beschrieben,
welches ein Verfahren zur Identifizierung von multiplen SNPs in
einer Einzelreaktion beschreibt, das in Verbindung mit genomischen
Bibliotheken oder mit restriktionsgeschnittenen PCR-Produkten verwendet
werden kann. WO-A 990531 beschreibt verschiedene Verfahren, wie
z.B. Einzelnukleotidverlängerung
(single nucleotide extension) mit markierten Nukleotiden unter Verwendung
von Nukleinsäuremolekülen, die
auf festen Anordnungen für
DNA-Fingerabdrücke unter
Verwendung von AFLP immobilisiert sind. WO 9617082 offenbart modifizierte
AFLP-Assays zum Nachweis von genetischen Polymorphismen.
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Solche
Methoden werden manchmal nach vorheriger Amplifikation – wie z.B.
durch PCR – der
Anfangsnukleinsäuresequenzen, üblicherweise
eine Mischung von Restriktionsfragmenten aus einer genomischen DNA,
ausgeführt.
Die resultierende Mischung von amplifizierten Fragmenten wird dann
abgetrennt, z.B. auf der Basis von Unterschieden in Länge oder
Molekulargewicht, wie z.B. durch Gelelektrophorese, und dann sichtbar
gemacht, d.h. durch Blotten, gefolgt von Hybridisierung. Das resultierende
Muster von Banden wird als DNA-Fingerabdruck bezeichnet.
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Üblicherweise
werden bei DNA-Fingerabdrücken
Fingerabdrücke
von nahe verwandten Spezies, Subspezies, Varietäten, Züchtungen, Rassen oder Individuen
verglichen. Solche verwandten Fingerabdrücke können identisch oder sehr ähnlich sein,
d.h. eine große
Anzahl an korrespondierenden – und
deshalb wenig informativen – Banden
enthalten. Unterschiede zwischen zwei verwandten Fingerabdrücken werden
als "DNA-Polymorphismen" bezeichnet. Diese
sind DNA-Fragmente
(d.h. Banden), die in oder für
einen spezifischen Fingerabdruck einzigartig sind. Das Vorhandensein
oder die Abwesenheit von solchen polymorphen Banden, oder dem Muster
derselben, kann als ein genetischer Marker verwendet werden, d.h.
um eine spezifische Spezies, Subspezies, Varietät, Züchtung, Rasse oder Individuum
zu identifizieren, um das Vorhandensein oder die Abwesenheit von
einem spezifischen, vererbbaren Merkmal, von einem Gen, festzustellen oder
das Stadium einer Krankheit zu bestimmen.
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Für eine weitere
Erörterung
und Definitionen von DNA-Fingerabdrücken, DNA-Typisierung,
DNA-Polymorphismen, Genotypisierung, PCR und ähnlichen Methoden wird auf
Erörterung
des Standes der Technik in EP-0 534 858 A1 verwiesen.
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Der
Stand der Technik beschreibt auch Oligonukleotidanordnungen zum
Analysieren von Nukleinsäuresequenzen
oder Mischungen derselben, siehe z.B. WO 97/27317, WO 97/22720,
WO 97/43450,
EP 0 799 897 ,
EP 0 785 280 , WO 97/31256,
WO 97/27317 und WO 98/08083.
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WO
90/09455, WO 91/02087, WO 91/13075, WO 92/15712 und
EP 0 123 513 beschreiben alle Methoden
zum Nachweisen von Punktmutationen an einer vorbestimmten Stelle
einer DNA-Sequenz
(üblicherweise
genomische DNA oder vollständige
cDNA), die allgemein als "Minisequenzierung" bezeichnet werden. Insbesondere
können
solche Minisequenzierungsmethoden verwendet werden, um Unterschiede
zwischen auf andere Weise verwandten oder sogar identischen DNAs
an einer einzelnen, spezifischen Basenposition nachzuweisen. Solche
Unterschiede werden auch als "Einzelnukleotidpolymorphismen" oder SNPs bezeichnet.
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Die
Minisequenzierung basiert auf Verlängerung eines Primers, der
so mit einem Teil der DNA-Sequenz hybridisiert, daß das 3'-Ende des Primers
unmittelbar benachbart zu der Punktmutation ist. Das so erhaltene
Hybrid wird – üblicherweise
in einem einzelnen "Ein-Röhrchen" Reaktionsschritt – mit einer Mischung in Berührung gebracht,
die wenigstens ein nachweisbares Nukleotid enthält, unter Bedingungen, daß die Verlängerung des
Primers mit dem nachweisbaren Nukleotid stattfindet, wenn das nachweisbare
Nukleotid komplementär
zu dem an der Stelle der Punktmutation vorhandenen Nukleotid ist,
aber keine Verlängerung
stattfindet, wenn das nachweisbare Nukleotid nicht dem an der Punktmutation
vorhandenen Nukleotid entspricht, so daß Information über das
an der Stelle der Punktmutation vorhandene Nukleotid bereitgestellt
wird, je nachdem ob Verlängerung
des Primers stattfindet oder nicht. (Alternativ dazu können 2-4
unterschiedlich markierte Nukleotide gleichzeitig verwendet werden,
wobei die Verlängerung
mit einem spezifisch markierten Nukleotid das Vorhandensein eines
komplementären
Nukleotids an der Mutationsstelle anzeigt). Neben der Bereitstellung
von nachweisbarer Funktionalität
werden das (die) nachweisbare(n) Nukleotid(e) und die bei der Minisequenzierung
verwendeten Reaktionsmischungen/Bedingungen auch so gewählt, daß, nachdem
das markierte Nukleotid an den Primer angefügt worden ist, keine weitere
Verlängerung
des Primers stattfindet ("Terminationsmischungen"). Z.B. können die
kettenterminierenden Didesoxyribonukleosid-Triphosphate (ddNTPs)
oder Thionukleotide verwendet werden.
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Das
hierin beschriebene Verfahren unterscheidet sich von der Minisequenzierung
wenigstens in den folgenden, nicht-limitierenden Ausführungsformen:
- a) Minisequenzierung wird verwendet, um Punktmutationen (SNP)
an einer spezifischen, bekannten Stelle im Genom, welche gewöhnlich durch
PCR unter Verwendung eines Paars von flankierenden Primern amplifiziert
wird, nachzuweisen/zu bestimmen und wird nicht verwendet, um die in
(einer Mischung) von AFLP-Fragmenten vorhandenen SNP-Allele zu bestimmen.
- b) Zum Teil als eine Konsequenz aus (a), bei der Minisequenzierung
wird (amplifizierte) gesamtgenomische oder cDNA als Ausgangsmaterial
verwendet, nicht eine Mischung von (amplifizierten) Restriktionsfragmenten;
- c) Bei der Minisequenzierung werden üblicherweise nur ein oder höchstens
eine kleine Anzahl von Mutationen gleichzeitig untersucht; bei der
Erfindung werden üblicherweise
eine Mischung von (amplifizierten) Restriktionsfragmenten auf das
Vorhandensein von wenigstens 100 bis zu mehreren 1000 Markern gleichzeitig
getestet;
- d) Bei der Minisequenzierung ist es im allgemeinen schwierig,
Templat-DNA in Multiplexform zu erzeugen;
- e) Zum Teil als eine Konsequenz aus (c) und (d), bei der Minisequenzierung
werden Anordnungen, die eine große Anzahl von unterschiedlichen
Primern enthalten, nicht verwendet werden.
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Selektive
Restriktionsfragment-Amplifikation oder AFLP, eine DNA-Fingerabdruckmethode,
die keine vorhergehende Kenntnis der zu analysierenden Sequenz benötigt, wird
in der Europäischen
Patentanmeldung 0 534 858 von der Anmelderin beschrieben. Allgemein
umfaßt
diese Methode die Schritte:
- (a) Verdau einer
Nukleinsäure,
insbesondere einer DNA, mit einer oder mehr spezifischen Restriktionsendonuklease(n), um
die DNA in eine entsprechende Reihe von Restriktionsfragmenten zu
spalten;
- (b) Ligieren der so erhaltenen Restriktionsfragmente mit wenigstens
einem doppelsträngigen
synthetischen Oligonukleotid-Adapter, dessen eines Ende kompatibel
zu einem oder beiden Enden des Restriktionsfragmentes ist, um dadurch
markierte Restriktionsfragmente der Anfangs-DNA herzustellen;
- (c) In Berührung
bringen der markierten Restriktionsfragmente unter hybridisierenden
Bedingungen mit wenigstens einem Oligonukleotid-Primer;
- (d) Amplifizieren des markierten Restriktionsfragmentes, das
mit den Primern durch PCR oder eine ähnliche Methode hybridisiert
ist, um eine weitere Verlängerung
der hybridisierten Primer entlang der Restriktionsfragmente der
Anfangs-DNA herbeizuführen,
an die die Primer hybridisiert sind; und
- (e) Identifizieren oder Gewinnen des so erhaltenen amplifizierten
oder verlängerten
DNA-Fragments.
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Die
so amplifizierten DNA-Fragmente können dann analysiert und/oder
sichtbar gemacht werden, z.B. mittels Gelelektrophorese, um einen
genetischen Fingerabdruck bereitzustellen, der Banden zeigt, die
jenen Restriktionsfragmenten entsprechen, die mit dem Adapter verbunden
worden sind, erkannt durch den Primer, und deshalb während des
Ampilifizierungsschritts amplifiziert; die resultierenden Banden
stellen Information über
das spezifische Ristriktionsschnittstellenmuster der Anfangs-DNA bereit.
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Für eine weitere
Beschreibung von AFLP, dessen Vorteile, dessen Ausführungsformen
sowie die Methoden, Enzyme, Adapter, Primer und weitere Bestandteile
und darin verwendete Mittel, wird auf EP-A-0 534 858 und die gemeinsam
anhängigen
Europäischen
Anmeldungen
EP 976 835 und
EP 974 672 , alle von der Anmelderin,
verwiesen.
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Auch
werden in der nachfolgenden Beschreibung die in Abschnitt 5.1 von
EP 0 534 858 angegebenen Definitionen
verwendet werden, außer
anders angegeben.
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Durch
Vergleichen von AFLP-Fingerabdrücken
von verwandten Individuen können
Banden, die einzigartig für
jeden Fingerabdruck sind, identifiziert werden. Diese Polymorphismen,
bezeichnet als "AFLP-Marker", können wieder
verwendet werden, um eine spezifische Züchtung, Rasse, Varietät, Subspezies,
Spezies oder ein Individuum zu identifizieren und/oder, um das Vorhandensein
oder die Abwesenheit von einem spezifischen, geerbten Merkmal, Gen
oder Krankheitsstadium festzustellen. Der Nachweis von solchen Markern
ist jedoch nicht die Aufgabe der vorliegenden Anmeldung. Neben solchen "Marker-Fragmenten" enthält ein AFLP-Fingerabdruck
im allgemeinen auch eine Anzahl von Banden, die gleich für die verglichenen
Fingerabdrücke
sind (d.h. nicht polymorph sind). Solche "konstanten" AFLP-Fragmente können deshalb nicht als ein
Marker verwendet werden, z.B. basierend auf Mobilitätsunterschieden
bei Gelelektrophorese. Nichtsdestotrotz können solche konstanten AFLP-Fragmente
interne Sequenzvariationen, wie z.B. SNP, enthalten, welche durch
Minisequenzierung nachgewiesen werden können. Insbesondere sind SNP,
die in konstanten AFLP-Fragmenten lokalisiert sind, in diesem Zusammenhang
von Interesse, weil beide SNP-Allele nachgewiesen werden können. Auf
eine ähnliche
Weise, aber abhängig
vom Sequenzkontext, kann es durch Minisequenzierung möglich sein,
Polymorphismen vom Insertions-Deletionstyp nachzuweisen, die in
konstanten AFLP-Fragmenten lokalisiert sind, obwohl diese üblicherweise
auch durch Gelelektrophorese nachgewiesen werden können.
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So
ist die vorliegende Erfindung allgemein auf ein Verfahren zum Nachweisen
solcher SNP gerichtet, die in diesen entsprechenden (konstanten)
AFLP-Banden, die auch als genetische Marker informativ sind, enthalten
sind, welche deshalb diese nicht-polymorphen Banden ergeben, die
gewöhnlich
keine nützliche
Information bereitstellen, wenn das übliche Nehmen von AFLP-Fingerabdrücken verwendet
wird.
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Insbesondere
zielt die Erfindung darauf ab, solch ein Verfahren für den Nachweis
von SNPs bereitzustellen, das von den allgemeinen Vorteilen der
AFLP-Methoden profitiert, und insbesondere von dem Vorteil, das
bei Verwendung der AFLP-Methodik Restriktionsfragmente effizient
erzeugt werden können
und für
Nachweis/Analyse in Multiplexform bereitgestellt werden.
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Trotz
der von der AFLP-Methodik angebotenen Vorteile, leiden die vorstehend
beschriebenen AFLP-Methoden jedoch immer noch unter dem Nachteil,
daß die
amplifizierten Fragmente getrennt (d.h. durch Gelelektrophorese)
und sichtbar gemacht (d.h. durch Erzeugung eines Fingerabdrucks)
werden müssen.
Dies sind sehr arbeitsintensive und zeitraubende Verfahren, die
ein spezielles Gerät
benötigen,
wie z.B. Elektrophorese- und Autoradiographieausstattung und durch
die Auflösungskraft
des verwendeten Gelsystems beschränkt sind. Folglich kann solch
Nachweis durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese ein beschränkender
Faktor für
die enorme Multiplexkapazität
der AFLP-Technologie für
Hochdurchsatzmarkernachweis sein. Die Erfindung zielt darauf ab,
diese Beschränkungen
zu überwinden.
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Somit
ist eine der Hauptaufgaben der Erfindung, ein Verfahren zum Analysieren
von Nukleinsäuresequenzen
bereitzustellen, insbesondere zum Nachweisen von Nukleinsäuresequenzvariationen,
wie z.B. SNP, durch die ein höherer
Durchsatz verglichen mit der üblichen
Minisequenzierung erreicht werden kann, und die insbesondere nicht
länger
die Verwendung von Gelelektrophorese benötigt und vorzugsweise die Verwendung von
Autoradiographie und/oder radioaktiven Materialien vermeidet, und
dadurch den Durchsatz verbessert.
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Dies
wird erreicht durch das Verfahren der Erfindung, das auf spezifischer
Ausdehnung/Verlängerung einer
Oligonukleotidsequenz (d.h. Primer) basiert, die komplementär ist zu
(einem Teil von) dem nachzuweisenden Fragment, und unmittelbar 5'-stromaufwärts des
SNP, das in diesen Fragment enthalten ist, lokalisiert ist, so daß die Ausdehnung
des komplementären
Oligonukleotids am 3'-Ende
nur mit dem markierten ddNTP, das komplementär zu dem in dem Fragment enthaltenen
SNP-Allel ist, stattfinden wird, und mit keinem anderen markierten
ddNTP stattfinden wird. Somit wird (werden) das (die) Ausdehnungsprodukt(e)
der Minisequenzierungreaktion anzeigend für den SNP-Genotyp an diesem
Lokus sein.
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Dieser
auf Ausdehnung basierte Nachweis kann anstelle von Gelelektrophorese/Autoradiographie verwendet
werden, z.B. zur Analyse von AFLP-Reaktionsmischungen, insbesondere
zur routinemäßigen Hochdurchsatzgenotypisierung.
Zu diesem Zweck stellt die Erfindung unter anderem auch eine Anordnung von
Oligonukleotiden bereit, die verwendet werden kann, um eine AFLP-Reaktionsmischung
gleichzeitig auf das Vorhandensein von mehreren (Einzelnukleotid)
Polymorphismen zu testen, d.h. in einem einzigen Nachweisschritt.
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Für die Zwecke
des Nachweises von solchen "internen
SNPs", wie vorstehend
beschrieben, stellt die Erfindung somit im allgemeinen die Hauptstärken der
AFLP-Technologie bereit, dadurch, daß Fragmente zum Nachweis in
Multiplexform ohne die Begrenzungen des Durchsatzes, die mit üblicher
Gelelektrophorese/Autoradiographie verbunden sind, und ohne die
Begrenzungen, die durch im allgemeinen verwendete Verfahren zur
Amplifizierung von Templaten durch Minisequenzierung, basierend
auf Amplifizierung von genomischer DNA oder cDNA, auftreten, erzeugt/bereitgestellt
werden können.
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Die
Erfindung betrifft deshalb ein Verfahren zur Bestimmung der Genotypen
von polymorphen Loci, amplifiziert in einer Mischung aus Restriktionsfragmenten,
die unter Verwendung von AFLP amplifiziert worden sind, wobei eine
Oligonukleotidsequenz verwendet wird, die im wesentlichen komplementär zu einem
Teil eines Ziel-Restriktionsfragmentes
ist, und benachbart (stromaufwärts)
zu einem Polymorphismus lokalisiert ist, der ermittelt werden soll,
wobei das Ziel-Restriktionsfragment ein Fragment ist, das dieselbe
gelelektrophoretische Mobilität
bei AFLP-Fingerabdrücken
von wenigstens zwei verwandten Individuen aufweist, und wobei das
Verfahren die Schritte umfaßt
- a) In Berührung
bringen der Mischung der Restriktionsfragmente mit der Oligonukleotidsequenz
unter Hybridisierungsbedingungen, so daß, wenn das Ziel-Restriktionsfragment
vorhanden ist, ein Hybrid zwischen dem Ziel-Restriktionsfragment
und der Oligonukleotidsequenz gebildet wird, so daß das resultierende
Hybrid wenigstens ein ungepaartes Nukleotid des Ziel-Restriktionsfragmentes
direkt benachbart zu dem 3'-Ende
der Oligonukleotidsequenz aufweist;
- b) Zugeben von wenigstens einem markierten Nukleotid oder Nukleotid-Analogon
zu der aus Schritt a) resultierenden Mischung, unter für die Verlängerung
eines Oligonukleotids geeigneten Bedingungen; so daß, wenn
ein Hybrid aus dem Ziel-Restriktionsfragment und dem Oligonukleotid
vorhanden ist, und dieses wenigstens eine markierte Nukleotid oder
Nukleotid-Analogon komplementär
ist zu dem wenigstens einen ungepaarten Nukleotid dieses Ziel-Restriktionsfragmentes
direkt benachbart zu dem 3'-Ende
der Oligonukleotidsequenz, die Nukleotidsequenz mit dem markierten
Nukleotid oder Nukleotid-Analogon verlängert wird;
- c) Ermitteln der Gegenwart oder Abwesenheit von jeglichem/n
Hybrid(en) mit (einem) hinzugefügten
markierten Nukleotid(en) oder Nukleotid-Analogon(a), und/oder jeglicher
Oligonukleotidsequenz mit (einem) hinzugefügten markierten Nukleotid(en)
oder Nukleotid-Analogon(a).
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Das
Verfahren der Erfindung kann ferner einen oder mehr Schritte enthalten,
in welchen das zwischen dem Ziel-Restriktionsfragment
und der Oligonukleotidsequenz gebildete Hybrid von jeglichen nicht
an eine Oligonukleotidsequenz hybridisierten Fragmenten sowie von
jeglichen anderen unerwünschten
Sequenzen oder Verbindungen abgetrennt wird. Solch ein Schritt kann
nach Schritt a), nach Schritt b), oder beiden ausgeführt werden.
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Außerdem wird
es dem Fachmann klar sein, daß die
Reihenfolge, in welcher die verschiedenen Verbindungen/Sequenzen
(d.h. die Restriktionsfragmente, das Oligonukleotid und das markierte
Nukleotid) in Schritten a) und b) zugesetzt/miteinander vermischt
werden variiert werden kann, und solche Variationen in den Umfang
der Erfindung und die Ansprüche
fallen. Jedoch gibt die vorstehend beschriebene Reihenfolge die
geeignetste Art zur Ausführung
der Erfindung an.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Bestimmung des in einem
oder mehr Ziel-Restriktionsfragmenten in einer Mischung von Restriktionsfragmenten
vorhandenen SNP-Genotyps,
umfassend die Schritte:
- a) In Berührung bringen
der Mischung der Restriktionsfragmente mit wenigstens einer Oligonukleotidsequenz
unter Hybridisierungsbedingungen, wobei die Oligonukleotidsequenz
zu einem Teil eines Ziel-Restriktionsfragmentes
komplementär
ist, aber nicht zu irgendeinem anderen Restriktionsfragment in der
Mischung, so daß das
resultierende Hybrid wenigstens ein ungepaartes Nukleotid des Ziel-Restriktionsfragmentes
direkt benachbart zu dem 3'-Ende
der Oligonukleotidsequenz aufweist.
- b) Verlängern
der Oligonukleotidsequenz mit wenigstens einem markierten Nukleotid
oder Nukleotid-Analogon, wobei wenigstens ein markiertes Nukleotid
oder Nukleotid-Analogon komplementär zu dem wenigstens einen ungepaarten
Nukleotid des Ziel-Restriktionsfragmentes direkt benachbart zu dem
3'-Ende der Oligonukleotidsequenz
ist;
- c) Ermitteln der Oligonukleotidsequenz mit dem (den) zugesetzten
markierten Nukleotid(en) oder Nukleotid-Analogon(a).
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Nochmals,
dieses Verfahren kann ein oder zwei optionale Schritte zur Abtrennung
der Ziel-Restriktionsfragmente, hybridisiert mit der Oligonukleotidsequenz
von jeglichen nicht mit einer Oligonukleotidsequenz hybridisierten
Restriktionsfragmenten enthalten; sowie von anderen unerwünschten
Sequenzen und überschüssigen Reagenzien.
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Während Schritt
a) wird bei dem Verfahren der Erfindung die Mischung der Restriktionsfragmente üblicherweise
gleichzeitig mit wenigstens 3, vorzugsweise wenigstens 10, bevorzugter
wenigstens 50, am stärksten
bevorzugt wenigstens 100 unterschiedlichen Oligonukleotidsequenzen
in Berührung
gebracht, wobei jede Oligonukleotidsequenz am stärksten bevorzugt nur für ein Ziel-Restriktionsfragment
spezifisch ist, d.h. ein Restriktionsfragment, das einen (Einzelnukleotid)
Polymorphismus enthält
(oder wenigstens vermutlich enthält). Zu
diesem Zweck werden bei dem Verfahren der Erfindung die verwendete(n)
Oligonukleotidsequenz(en) vorzugsweise an einen festen Träger gebunden,
bevorzugter so, daß sie
eine Anordnung bilden, und solche Anordnungen bilden eine weitere
Ausführungsform
der Erfindung.
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Mit "einem für ein Ziel-Restriktionsfragment
spezifischen Oligonukleotid" ist
gemeint, daß die
Oligonukleotidsequenz im wesentlichen nur zu dem bestimmten Ziel-Restriktionsfragment
komplementär
ist, aber am stärksten
bevorzugt im wesentlichen nicht zu jeglichem anderen Restriktionsfragment
in der Mischung komplementär
ist. Eine Oligonukleotidsequenz wird als "im wesentlichen komplementär zu" einem Ziel-Restriktionsfragment
betrachtet, wenn sie einen hohen Grad an Sequenzhomologie mit dem
entsprechenden Teil des Ziel-Restriktionsfragments (bestimmt auf
der Grundlage der gesamten Länge
der Oligonukleotidsequenz) aufweist, d.h. von wenigstens 90 %, vorzugsweise
wenigstens 95 %, am stärksten
bevorzugt wenigstens 99 %.
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In
der vorliegenden Beschreibung wird das Restriktionsfragment, das
den Polymorphismus enthält, der
ermittelt werden soll, als die "Ziel-Sequenz" bezeichnet.
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Allgemein
wird eine Ziel-Sequenz dadurch charakterisiert, daß sie durch
Schneiden einer Anfangs-DNA, üblicherweise
einer genomischen DNA oder cDNA, mit wenigstens einem, aber üblicherweise
mit zwei Restriktionsenzymen, von denen vorzugsweise wenigstens
eines ein Restriktionsenzym für "häufig vorkommende Schnittstellen" und wenigstens eines
ein Restriktionsenzym für "selten vorkommende
Schnittstellen" ist,
erhältlich
ist/erhalten wird. (Im Fall von genomischer DNA dient das "Restriktionsenzym
für häufig vorkommende
Schnittstellen" dem
Zweck, die Größe der Restriktionsfragmente
auf einen Bereich von Größen zu reduzieren,
die effizient amplifizierbar und auf eine Weise kompatibel mit der
verwendeten Nachweismethode sind und das "Restriktionsenzym für selten vorkommende Schnittstellen" dient dem Zweck,
die Gesamtzahl der erzeugten Fragmente zu kontrollieren. Für beide
wird auf EP-A-0 534 858 und EP-A-0 721 987 von der Anmelderin verwiesen).
Nicht-limitierende Beispiele von geeigneten Enzymen für häufig vorkommende Schnittstellen
umfassen MseI und TaqI. Nicht-limitierende Beispiele von kommerziell
erhältlichen
Enzymen für selten
vorkommende Schnittstellen umfassen PstI, HpaII, MspI, ClaI, HhaI,
EcoRI, EcoRII, BstBI, HinPI, HinDIII, MaeII, BbvI, PvuII, XmaI,
SmaI, NciI, AvaI, HaeII, SaII, XhoI, BstYI, BamHI, BglII und PvuII,
von welchen PstI, HpaII, MspI, ClaI, EcoRI, EcoRII, BstBI, HinPI,
HinDIIl, BamHI, BglII und MaeII bevorzugt sind.
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Vorzugsweise
ist die Ziel-Sequenz ein Restriktionsfragment wie es in einer Mischung
von Restriktionsfragmenten vorhanden ist, bevorzugter ein amplifiziertes
Restriktionsfragment wie es in einer Mischung von Restriktionsfragmenten
und/oder amplifizierten Restriktionsfragmenten vorhanden ist.
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Noch
bevorzugter ist die Ziel-Sequenz ein Restriktionsfragment, das einem "konstanten" AFLP-Fragment (oder
einem Teil desselben) entspricht, z.B. einem durch AFLP amplifizierten
Restriktionsfragment wie es in einer Reaktionsmischung nach AI-Amplifizierung
erhalten wird.
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Die
Oligonukleotidsequenz, die verwendet wird, um die Ziel-Sequenz zu ermitteln,
wird nachfolgend als das "Nachweis-Oligonukleotid", die "Nachweis-Sequenz" oder der "Nachweis- Primer" bezeichnet, wobei die
Ausdrücke
als äquivalent
betrachtet werden.
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Jede
Nachweis-Sequenz sollte wenigstens teilweise zu einer spezifischen
Ziel-Sequenz komplementär
sein, wie vorstehend definiert. Die Nachweis-Sequenz kann jegliche
Nukleinsäure
(d.h. DNA oder RNA) sein, ist aber vorzugsweise DNA. Die Nachweis-Sequenz
wird allgemein eine Größe von etwa
10 bis 100 Basenpaaren haben, vorzugsweise etwa 20 bis 50 Basenpaare.
Die Nachweis-Sequenzen können
alle dieselbe Größe haben,
oder unterschiedliche Größen. Wenn
die Nachweis-Sequenzen wie nachfolgend beschrieben auf einer Anordnung
immobilisiert sind, können
sie außerdem
auch einen "Anhang" – wie z.B. eine PolyT-Sequenz – für eine verbesserte
Zugänglichkeit
zu der Ziel-Sequenz enthalten.
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Die
Nachweis-Sequenz kann auf jegliche geeignete Weise erhalten werden.
Z.B., wenn ein oder mehr konstante AFLP-Fragmente, enthaltend ein oder mehr
Einzelnukleotid-Polymorphismen,
in einem AFLP-Fingerabdruck eines spezifischen Satzes von (vorzugsweise
verwandten) Individuen identifiziert worden sind, kann die Sequenz
von jeder(m) Bande/Fragment auf eine an sich bekannte Weise bestimmt
werden, und Nachweis-Sequenzen können
synthetisiert werden, die komplementär zu irgendeinem Teil der Sequenz
von jeder der konstanten Banden sind, d.h. unter Verwendung eines
automatisierten DNA-Synthesizers oder irgendeiner anderen an sich
bekannten Weise. Auch Festphasennukleinsäuresyntheseverfahren können verwendet
werden, welche direkt in einer Anordnung mit den gewünschten
Nachweis-Sequenzen resultieren können,
wie nachfolgend beschrieben. Ferner kann die Nachweis-Sequenz unter
Verwendung bekannter Verfahren der Gentechnologie erhalten werden,
z.B. durch Primerverlängerung
unter Verwendung der Ziel-Sequenz als Templat und/oder durch Verwendung
von einem oder mehr Restriktionsenzymen, wahlweise unter Verwendung
von Amplifizierung.
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Auch
kann die Nachweis-Sequenz ein oder mehr "alternative Nukleoside" enthalten, wie im
Europäischen
Patent 974672 der Anmelderin beschrieben, so daß die Nachweis-Sequenz ein "alternativer Primer", wie darin beschrieben,
ist. Ähnlich
kann in Schritt b) die Nachweis-Sequenz mit solch einem alternativen
Nukleosid/Nukleotid, versehen mit einem Marker, verlängert werden.
Beispiele hierfür
umfassen die Basen Inosin (I) und Uracil (U), sowie dUTP und dITP,
und diese sind in dem vorstehend erwähnten Ausdruck "markiertes Nukleotid-Analogon" umfaßt. Es sollte
verstanden werden, daß die
Gegenwart von solch alternativen Nukleosiden nicht verhindert, daß die Nachweis-Sequenz
und die Ziel-Sequenz zueinander im wesentlichen komplementär sind,
wie vorstehend definiert.
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Wie
vorstehend erwähnt,
sind die Nachweis-Sequenzen vorzugsweise an einen festen Träger gebunden,
bevorzugter so, daß sie
eine Anordnung bilden. Solch eine Anordnung wird allgemein wenigstens
10, insbesondere wenigstens 100, bevorzugter wenigstens 1000 unterschiedliche
Nachweis-Sequenzen
umfassen. Für
eine "hochdichte
Anordnung" oder "Mikroanordnung" kann die Gesamtzahl
der Nachweis-Sequenzen in dem Bereich von 1000–100000 pro cm2 des
Oberflächenbereichs
sein.
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Die
Nachweis-Sequenzen werden allgemein an den Träger in solcher Weise gebunden
werden, daß jede
Nachweis-Sequenz an den Träger
gebunden ist und einem spezifischen, bestimmten Teil des Trägers entspricht,
so daß ein
unabhängig
nachweisbarer Bereich auf dem Träger
gebildet wird, wie z.B. ein Fleck oder eine Bande. Dies macht es
möglich,
die Anordnung durch Abtasten (d.h. visuell oder auf andere Weise)
der Bereiche, an die jede Nachweis-Sequenz (d.h. eine Sequenz, die
einem Marker von Interesse entspricht) gebunden ist, zu "lesen". Für eine allgemeine
Beschreibung von solchen Anordnungen wird auf die ebenfalls anhängige PCT-Anmeldung
WO 00/61800 "Verfahren
zur Analyse von AFLP-Reaktionsmischungen
unter Verwendung von Primerverlängerungsverfahren", eingereicht am
10. April 2000, der Anmelderin verwiesen. In Schritt a) der Erfindung
werden die eine oder mehr Nachweis-Sequenzen (oder die Anordnung
der Nachweis-Sequenzen) mit der zu analysierenden Probe unter an
sich bekannten Hybridisierungsbedingungen in Berührung gebracht (d.h. Mischung
von Restriktionsfragmenten). Geeignete Hybridisierungsbedingungen (d.h.
verwendete Puffer, Salzstärke,
Temperatur, Dauer) können
von einem Fachmann auf der Grundlage von Erfahrung oder wahlweise
nach einigen vorläufigen
Experimenten ausgewählt
werden. Diese Bedingungen können
variieren, abhängig
von Faktoren, wie der Größe der Nachweis-Sequenzen,
dem CG-Gehalt der Nachweis-Sequenzen und ob die Nachweis-Sequenz
oder Ziel-Sequenz
an eine Anordnung gebunden ist, wie nachfolgend beschrieben. Geeignete
Hybridisierungsbedingungen sind z.B. in Sambrook et al., Molecular
Cloning. A Laboratory manual, (1989) 2. Auflage Cold Spring Harbour,
N.Y.; Berger und Kimmel, "Guide
to Molecular Cloning Techniques",
Methods in Enzymology",
(1987), Band 152, Academic Press Inc., San Diegeo, CA; Young und
Davis (1983) Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 80: 1194; Laboratory Techniques
in Biochemistry and Molecular Biology, Band 24, Hybridization with
Nucleic Acid Probes, P. Thijssen, Hrsg., Elsevier, N.Y. (1993), sowie
WO 97/43450, EP-A-O 799 897, WO 97/27317, WO 92/10092, WO 95/1195,
WO 97/22720 und US-A-5,424,186 und umfassen allgemein Temperaturen
zwischen 25–70°C, vorzugsweise
35–65°C, eine Dauer
von zwischen einer Minute und 30 Stunden, vorzugsweise etwa 15 Minuten
bis 2 Stunden, und die Verwendung eines geeigneten Puffers, wie
z.B. einem Tris-Puffer.
Die Hybridisierungsbedingungen werden vorzugsweise so gewählt, daß jede Nachweis-Sequenz
nur ein Hybrid (Duplex) mit einer Ziel-Sequenz, zu der die Nachweis-Sequenz wie vorstehend
definiert im wesentlichen komplementär ist, bilden wird, und andererseits kein
Hybrid bilden wird.
-
Insbesondere
sind jene an sich für
Primerverlängerung
bekannten Hybridisierungsbedingungen bevorzugt, wie z.B. die bei
den Minisequenzierungsverfahren verwendeten Primerverlängerungsbedingungen, d.h.
wie beschrieben in WO 90/09455, WO 91/02087, WO 91/13075, WO 92/15712
und
EP 0 123 513 . Dies hat
den Vorteil, daß sowohl
vorstehender Schritt a) als auch Schritt b) unter denselben "Primerverlängerungsbedingungen" ausgeführt werden
können,
d.h. in einer Einzelreaktion unter Verwendung desselben Puffers usw.,
wahlweise bei wiederholten Temperaturzyklen.
-
Wenn
die Mischung der Restriktionsfragmente mit einer Nachweis-Sequenz
in Berührung
gebracht wird, und eine Ziel-Sequenz
für die
Nachweis-Sequenz vorhanden ist, wird ein Hybrid zwischen der Ziel-Sequenz
und der Nachweis-Sequenz gebildet werden. Das Hybrid sollte so sein – d.h. die
Nachweis-Sequenz sollte entworfen sein, um komplementär zu der
Ziel-Sequenz zu sein –,
so daß es
wenigstens ein ungepaartes Nukleotid der Ziel-Sequenz direkt benachbart
zu dem 3'-Ende der
Nachweis-Sequenz gibt, so daß in
Schritt b) die Nachweis-Sequenz verlängert wird, z.B. mit vorzugsweise
höchstens
5, vorzugsweise wenigstens höchstens
3 und am stärksten
bevorzugt nur einem Nukleotid.
-
Während Schritt
b) des Verfahrens der Erfindung wird die wenigstens eine Position,
die dem (den) ungepaarten Nukleotid(en) in der Ziel-Sequenz entspricht,
mit wenigstens einem Nukleotid mittels Verlängerung der Nachweis-Sequenz "aufgefüllt", wobei die Ziel-Sequenz
als ein Templat für
eine Verlängerungsreaktion dient.
Falls die Ziel-Sequenz, die der spezifischen Nachweis-Sequenz entspricht,
nicht vorhanden ist, wird deshalb kein Hybrid gebildet werden, und
die Nachweis-Sequenz wird nicht verlängert werden, wodurch gezeigt wird,
daß die
(Allel-Variante
der) Ziel-Sequenz in der Anfangsmischung nicht vorhanden war.
-
Vorzugsweise
werden die Nukleotide in Schritt b) zur Verlängerung der Nachweis-Sequenz
Nukleotide oder Nukleotid-Analoga, die in einer an sich bekannten
Weise nachgewiesen werden können,
z.B. mittels eines nachweisbaren Markers, verwendet, und solch ein
Nukleotid wird als ein "nachweisbares
Nukleotid" bezeichnet.
Für eine
weitere Beschreibung von solch "nachweisbaren
Nukleotiden" wird
wiederum auf die ebenfalls anhängige
PCT-Anmeldung WO 00/61800 "Verfahren
zur Analyse von AFLP-Reaktionsmischungen
unter Verwendung von Primerverlängerungsverfahren", eingereicht am
10. April 2000, der Anmelderin verwiesen.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung enthält
die in Schritt b) zur Verlängerung
der Nachweis-Sequenz verwendete Mischung nur ein (Art von) nachweisbares
Nukleotid, d.h. ein oder mehr nachweisbare Nukleotide, die komplementär zu nur
einem von A, T, C oder G sind. Unter diesen Bedingungen werden nur
jene Ziel-Sequenzen, die 1) erfolgreich mit der Nachweis-Sequenz
hybridisieren können;
und 2) in ihrer Sequenz, an einer Position, die direkt benachbart
zu dem Teil der Sequenz ist, die mit der Nachweis-Sequenz hybridisiert,
ein zu dem nachweisbaren Nukleotid komplementäres Nukleotid aufweisen, zu
einer Verlängerung der
Nachweis-Sequenz mit dem nachweisbaren Nukleotid führen und
dadurch zu einem positiven Signal, das für das Vorhandensein der entsprechenden
Allel-Variante der Ziel-Sequenz
in der zu analysierenden Mischung bezeichnend ist. In einer anderen
Ausführungsform
wird die in Schritt b) zur Verlängerung
der Nachweis-Sequenz verwendete Mischung zwei, drei oder vier unterschiedliche
nachweisbare Nukleotide enthalten. Mit "unterschiedlich nachweisbarem Nukleotid" ist gemeint, daß jedes
nachweisbare Nukleotid zu einem unterschiedlichen ungepaarten Nukleotid
A, T, G oder C in der Ziel-Sequenz komplementär ist, und jedes nachweisbare Nukleotid
auf eine solche Weise markiert ist, daß es von dem (den) anderem(n)
nachweisbare(n) Nukleotid(en), vorhanden in der Verlängerungsreaktion
und/oder der verlängerten
Nachweis-Sequenz, unterschieden werden kann – d.h. Verwendung einer geeigneten
Nachweismethode – so
daß die
Verlängerung
der Nachweis-Sequenz mit einem spezifischen nachweisbaren Nukleotid
ein Anzeichen für
das Vorhandensein eines spezifischen Nukleotids an der entsprechenden
Position der Ziel-Sequenz sein kann.
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Die
Bedingungen für
die Verlängerung
der Nachweis-Sequenz mit dem nachweisbaren Nukleotid können alle
an sich für
die Verlängerung
eines Oligonukleotids oder eines an ein Nukleinsäuretemplat hybridisierten Primers
umfassen, z.B. wie im Stand der Technik für Minisequenzierung beschrieben,
wie z.B. in WO 90/09455, WO 91/02087, WO 91/13075, WO 92/15712 und/oder
EP 0 123 513 . Diese umfassen
die Verwendung einer Polymerase, wie z.B. E.coli DNA-Polymerase, Klenow-Fragment,
DNA-Polymerase des Bakteriophagen T7, DNA-Polymerase des Bakteriophagen
T4, Taq DNA-Polymerase und AMV-Transcriptase, in einem geeigneten
Puffer, wie z.B. einem wäßrigen Puffer,
enthaltend Mg-Salze, bei einer Temperatur von 28°C, vorzugsweise 30–70°C.
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Wahlweise
können
nach der Hybridisierung von Schritt a) und/oder nach der Verlängerungsreaktion von
Schritt b) jegliche nicht an eine Nachweis-Sequenz hybridisierten
Restriktionsfragmente sowie jegliche anderen unerwünschten
Sequenzen, Verbindungen oder Überschußreagenzien
entfernt werden, z.B. durch Waschen der Anordnung.
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Nachdem
die Nachweis-Sequenz in den Ziel-Sequenz/Nachweis-Sequenz-Duplexen
mit dem nachweisbaren Nukleotid ("DN")
verlängert
worden ist, wird die resultierende Mischung analysiert, um unter
Verwendung eines geeigneten Nachweisverfahrens zu bestimmen, welche
Nachweis-Sequenz mit einem DN verlängert worden ist. Diese Analyse
kann durchgeführt
werden während
die Nachweis-Sequenz(en) noch an die entsprechende(n) Ziel-Sequenz(en)
hybridisiert ist (sind), oder die Ziel-Sequenz en) kann von der
(den) Nachweis-Sequenz en) in einem getrennten Schritt, der dem
Nachweis und der Analyse vorangeht, entfernt/abgetrennt werden.
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Für eine allgemeinere
Beschreibung der Verfahren/Methodik, die die Verwendung von Ziel-Sequenzen,
Nachweis-Sequenzen, nachweisbaren Nukleotiden, Anordnungen usw.
umfassen, wie sie hierin vorstehend für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, wird wiederum auf die ebenfalls anhängige PCT-Anmeldung
WO 00/61800 "Verfahren
zur Analyse AFLP-Reaktionsmischungen unter Verwendung von Primerverlängerungsverfahren", eingereicht am
10. April 2000, der Anmelderin verwiesen, und insbesondere auf 9 derselben.
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Die
Analyse der Anordnung kann auf eine an sich bekannte Weise ausgeführt werden,
einschließlich optischer
Methoden, Spektroskopie, chemischer Methoden, biochemischer Methoden,
photochemischer Methoden, elektrischer Methoden, lichtstreuender
Methoden, colorimetrischer Methoden, radiographischer Methoden,
usw., abhängig
von dem Marker in den nachweisbaren Nukleotiden. Geeignete Methoden
sind z.B. beschrieben in WO 97/27317, WO 97/22720, WO 97/43450,
EP 0 799 897 , WO 97/31256,
WO 97/27317 und WO 98/08083. Z.B. kann die Anordnung visuell untersucht
werden oder durch (Konfokale) Mikroskopie; durch Spektroskopie;
unter Verwendung von photographischen Filmen, elektronischen Detektoren
oder einer CCD-Kamera; durch colorimetrische oder (bio)chemische
Untersuchung; oder durch irgendein anderes geeignetes Verfahren,
für die
wiederum auf WO 97/27317, WO 97/22720, WO 97/43450,
EP 0 799 897 , WO 97/31256, WO 97/27317
und WO 98/08083 verwiesen wird. Automatisierte Abtastausrüstung, die
auf solchen Methoden basiert, kann auch verwendet werden.
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Allgemein
wird das nachgewiesene Signal ein Anzeichen für das (nachweisbare) Nukleotid
sein, mit dem die Nachweis- Sequenz
verlängert
worden ist, welche wiederum bezeichnend für die in der Ziel-Sequenz vorhandene(n)
Base(n) – z.B.
in dem Hybrid aus der Ziel-Sequenz und der Nachweis-Sequenz – direkt
benachbart dem 3'-Ende
der Nachweis-Sequenz sein wird. Somit gestattet das Verfahren der
Erfindung auf diese Weise nicht nur den Nachweis von (jeglichen)
SNPs in der Ziel-Sequenz – z.B.
direkt benachbart zu der Nachweis-Sequenz – sondern macht es möglich, zu
bestimmen, welche spezifische Base an dem Locus der SNP in der Ziel-Sequenz
vorhanden ist.
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Wahlweise
kann die relative Intensität
oder absolute Größe eines
durch ein nachweisbares Nukleotid an einer spezifischen Stelle der
Anordnung erzeugten Signals als ein relatives Anzeichen oder ein
absolutes Maß für die Menge
der entsprechenden Allel-Variante des in der Originalprobe vorhandenen
Ziel-Sequenz-Fragments verwendet werden, z.B. wie in WO 98/08083
beschrieben.
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Die
Anordnung der Erfindung kann als eine Ausstattung mit Einzelteilen,
umfassend die Anordnung und andere Bestandteile zur Verwendung mit
der Anordnung, wie z.B. Hybridisierungspuffer, Verlängerungspuffer,
Polymerase, markierte Nukleotide, Behälter/Verpackung und Handbücher sowie
Bestandteile für
an sich bekannte AFLP-Kits bequem bereitgestellt werden. Die Anordnung
der Erfindung kann sogar in der Form einer in der Hand gehaltenen
Vorrichtung sein, wie z.B. einem Meßstab.
-
Prinzipiell
können
Verfahren und Anordnungen der Erfindung angewandt werden für, und können verwendet
werden für,
jeglichen Zweck, für
den ein SNP verwendet und/oder identifiziert werden kann. Dies umfaßt, ist
aber nicht beschränkt
auf, alle im Fachgebiet für
SNPs an sich bekannten, beschriebenen Verwendungen, wie z.B. Ermittlung
von (SNP-)Allelen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung Ergebnisse und/oder Daten, die durch Analyse
einer Mischung von Restriktionsfragmenten mit dem Verfahren der
Erfindung erhältlich
sind. Diese Ergebnisse oder Daten können z.B. in der Form eines
Bildes, einer Punktebewertung, digitaler oder analoger Daten oder
in anderer geeigneter Form sein, und können wahlweise auf einem geeigneten
Datenträger
gespeichert werden, einschließlich
Papier, photographischem Film, Computerplatte mit Dateien, einer
Datenbank usw. Diese Daten können
sein, wie direkt aus der Analyse oder Bewertung der Anordnung erhalten,
oder können
weiter verarbeitet worden sein.
-
Die
Erfindung wird nun mittels des folgenden, nicht-limitierenden, experimentellen Teils
weiter erläutert werden,
sowie durch die enthaltenen Figuren, welche zeigen:
-
1:
Screenen nach Y-Fragmenten und Y-Polymorphismen unter Verwendung
von 5 männlichen Pools
beziehungsweise einem weiblichen Pool. Die verwendeten Primerkombinationen,
um die Fingerabdrücke
zu erzeugen, sind über
den Tafeln angegeben. Y-Fragmente sind mit Pfeilen angegeben.
-
2:
Fingerabdrücke
von 48 männlichen
Individuen, erzeugt mit Primerkombination E48T46. Das 330 bp Y-polymorphe
Fragment ist angegeben. Auch die unterschiedlichen Populationen,
aus denen die Individuen stammen, sind angegeben (Bosnisch: Bahnen
B 1-12, Saamisch: Bahnen L 13-22, Panayisch (Philippinen): Bahnen
X 23-32, Mansisch: Bahnen M 33-42, Somalisch: Bahnen S 43–48).
-
Experimenteller
Teil
-
Beispiel 1:
-
Die
Gesamtaufgabe der Erfindung ist, ein Hochdurchsatz DNA-Markersystem für die Genkartierung und
die Gen-Diagnostik zu entwickeln, und dessen Nützlichkeit für die genetische
Analyse von Humanpupulationen als einen Auftakt zur Kartierung von
komplexen Krankheiten zu demonstrieren.
-
Für die Zwecke
zukünftiger
molekularer Diagnostik wird die Bestrebung sein, viele Datenpunkte
mit geringen Kosten zu erzeugen. Dies wird nur möglich sein, indem Verfahren
verwendet werden, die den kostspieligen und zeitraubenden Gelelektrophoreseschritt
nicht brauchen. Die Strategie, Serien von für die Mutation bestimmten Oligonukleotiden,
die an einen festen Träger
gebunden sind, zu verwenden, sollte die gleichzeitige Ermittlung
von Hunderten bis Tausenden von Punktmutationen gestatten, wodurch
ein umfassender genetischer Fingerabdruck eines Individuums erzeugt
wird. Gegenwärtige
Schätzungen
für die
Kosten von solchen in Masse produzierten Chips sind im zweistelligen
Dollarbereich, einem moderaten Preis für Routinediagnostikzwecke bei
Menschen. Obwohl die Ermittlung von vielen Punktmutationen auf einem
Chipformat für eine
relativ kleine Anzahl von SNPs (< 200)
möglich
ist, müssen für eine größere Anzahl
von Markern eine Reihe von Problemen gelöst werden.
- 1.
Es ist gegenwärtig
unklar, wie Ziel-Moleküle
für die
Chip-Analyse auf eine effiziente Weise amplifiziert werden sollten.
- 2. Oligos auf einem Chip zur Hybridisierung an eine komplexe
Mischung von Ziel-Sequenzen stellen ein Problem für die Sequenz-spezifische
Hybridisierung dar. Dies kann nur durch die Verwendung von mehreren
Oligos abgestellt werden, um jede mögliche polymorphe Stelle zu
verifizieren. Dies beschränkt
die Kapazität
des Systems. Außerdem
machen es die Sequenz-abhängigen
Hybridisierungseffizienzen notwendig, in der Lage zu sein, die Hybridisierung über einen
weiten dynamischen Bereich zu ermitteln.
-
In
diesem Beispiel streben wir an, eine bessere Alternative zur Ermittlung
von SNPs in einem Mikrochipformat zu entwerfen. AFLP gestattet die
selektive Amplifizierung von großen Restriktionsfragmentsätzen. Augenblicklich
ist die AFLP-Technologie die effizienteste erhältliche PCR-Methode, nämlich fähig zur
quantitativen Amplifizierung ganzer Genome. Deshalb ist das AFLP-Verfahren
die perfekte Technologie, die es ermöglicht, jegliche Zahl von Templaten
für die
SNP-Analyse herzustellen. Um die Probleme mit der geringen Spezifität des Hybridisierungsassays
abzumildern, bietet die in dem Minisequenzierungassay verwendete
Einzelnukleotid-Primerverlängerungsreaktion
aufgrund der inhärenten
Spezifität
der DNA-Polymerasen eine überlegene
Technologie an.
-
A. Material und Methoden
-
DNA-Proben
aus Humanpopulation; von jeder Population waren 10 männliche
und 10 weibliche Proben vorhanden.
Bosnisch (Muslime, Tuzla)
Saamisch
(Lovozero, Rußland)
Panayisch
(Fluß-Ob,
Sibirien)
Mansisch (Fluß-Ob,
Sibirien)
Somalisch (Somalia, Afrika)
-
B. Oligosynthese
-
Oligonukleotide
wurden gemäß den Standardverfahren
synthetisiert, oder von MWG-Biotech GmbH (Deutschland) erworben.
-
C. AFLP-Analyse von humaner
DNA
-
AFLP-Template
wurden gemäß Standardverfahren
(Vos et al. 1995) hergestellt, unter Verwendung der Enzymkombination
EcoRI und TaqI. Die AFLP-Reaktionen wurden eingeleitet durch Präamplifizierungen
mit einem selektiven Nukleosid auf jedem Primer. AFLP-Reaktionen
wurden mit Primerkombinationen mit 3 selektiven Nukleosiden auf
jedem Primer durchgeführt.
-
Zur
Amplifizierung der Fragmente, die Y-chromosomale SNPs enthalten,
wurde eine angepaßte
AFLP-Versuchsvorschrift verwendet, die nur ein Restriktionsenzym
(MseI) für
die Templatherstellung verwendet. AFLP-Primer-Sequenzen
(5'-3'):
-
D. AFLP-Analyse von Pflanzen-DNA
-
AFLP-Template
wurden gemäß dem Standardverfahren
(Vos et al. 1995) hergestellt, unter Verwendung der Enzymkombination
EcoRI und MseI. AFLP-Reaktionen wurden eingeleitet durch Präamplifizierungen mit
einem selektiven Nukleosid auf jedem Primer. AFLP-Reaktionen wurden
mit Primerkombinationen mit 2 oder 3 selektiven Nukleosiden auf
jedem Primer durchgeführt.
-
E. Sequenzanalyse
-
AFLP-Fragmente
wurden aus einem getrockneten Polyacrylamidgel ausgeschnitten, reamplifiziert
mit derselben Primerkombination, die verwendet worden war, um den
Fingerabdruck zu erzeugen, und entweder direkt unter Verwendung
von AFLP-Primern sequenziert, oder in Plasmid pCR2.1-TOPO (TOPO
TA Klonierungskit, Invitrogen) kloniert und unter Verwendung von
M13 forward- und reverse-Primern sequenziert. Die Sequenzierungsreaktionen
wurden unter Verwendung des von Perkin-Elmer erworbenen Farbstoff-Terminator Sequenzier-Kits
durchgeführt
und wurden auf einem ABI 377 Sequencer analysiert.
-
Minisequenzierung
von ss DNA wurde gemäß Syvänen et al.
(1990, 1993) mit den folgenden Modifikationen durchgeführt. AFLP-Reaktionen
wurden unter Verwendung von einem biotinylierten Primer und einem
Standard-Primer durchgeführt
und biotinylierte AFLP-Produkte wurden auf magnetischen Kügelchen
mit Streptavidin-Überzug
(Dynal) gesammelt. Anschließend
wurde Minisequenzierung durchgeführt
an entweder 1) dem biotinylierten Strang, der nach Denaturierung
mit NaOH an den Kügelchen
gebunden blieb oder 2) dem nicht-biotinylierten Strang, der von
dem biotinylierten Strang durch Kochen und abpipettieren des Überstandes abgetrennt
werden konnte. Danach wurde eine weitere Reinigung des Überstandes
durchgeführt,
indem alkalische Phosphatase von Krabben und Exonuklease I zugesetzt
wurden, um jegliche(n) zurückgebliebenen
Primer und dNTPs loszuwerden (Chen et al. 1997).
-
Die
Minisequenzierungreaktion an dem biotinylierten Strang wurde in
10 mM Tris-HCl, pH 9,5, 50 mM KCl, 20 mM MgCl2,
0,02% Tween-20, 2 μl
von 5 μM
Nachweis-Primer, 0,3 μl 33P-markiertem
ddNTP (Amersham), komplementär
zu dem zu ermittelnden Nukleotid, 1 Unit Thermosequenase und Wasser
bis zu einem Gesamtvolumen von 50 μl ausgeführt. Die Reaktion wurde für 10 Minuten
bei 50°C
inkubiert, die Kügelchen
wurden gewaschen und die Produkte der Minisequenzierung wurden von
den Kügelchen
durch Denaturierung in Formamidfarbstoff bei 94°C freigesetzt, auf Whatman-Papier
getropft und für
16 Stunden auf Fuji Phosphorimage-Schirmen entwickelt. Muster wurden
unter Verwendung eines Fuji BAS-2000 Phosphorimage Analysesystems
(Fuji Photo Film Company Ltd, Japan) visualisiert.
-
Die
Minisequenzierungreaktion an dem nicht-biotinylierten Strang wurde
durchgeführt
1) auf dieselbe Weise wie vorstehend beschrieben, jedoch wurde ein
biotinylierter Nachweis-Primer verwendet: ds Produkte wurden auf
magnetischen Kügelchen
mit Straptavidin-Überzug
(Dynal) gesammelt, die Kügelchen
wurden gewaschen, auf Filter getropft und für 16 Stunden auf Fuji Phosphorimage-Schirmen
entwickelt. Muster wurden unter Verwendung eines Fuji BAS-2000 Phosphorimage
Analysesystems (Fuji Photo Film Company Ltd, Japan) visualisiert;
2) Minisequenzierungreaktionen wurden auf Glasobjektträgern mit
daran gebundenen Primern durchgeführt. Die Objektträger wurden
gewaschen und für
16 Stunden auf Fuji Phosphorimage-Schirmen entwickelt. Muster wurden
unter Verwendung eines Fuji BAS-2000 Phosphorimage Analysesystems
(Fuji Photo Film Company Ltd, Japan) visualisiert.
-
Minisequenzierung
an ds DNA wurde gemäß Syvänen et al.
(1900, 1993) mit den folgenden Anpassungen durchgeführt. AFLP-Reaktionen
wurden durchgeführt
und mit alkalischer Phosphatase von Krabben und Exonuklease I behandelt,
um jegliche(n) zurückgebliebenen
Primer und dNTPs loszuwerden (Chen et al. 1997). Anschließend wurde
Minisequenzierung in 10 mM Tris-HCl, pH 9,5, 50 mM KCl, 20 mM MgCl2, 0,02% Tween-20, 2 μl von 5 μM Biotin-markiertem Nachweisprimer,
0,3 μl 33P-markiertem ddNTP (Amersham), komplementär zu dem
zu ermittelnden Nukleotid, 5 μl
2 μM ddNTPs,
1 Unit Thermosequenase durchgeführt.
Das PCR-Profil bestand aus 35 Zyklen: 15 Min. 95°C, 30 Min. 58°C (Chen et
al. 1997). Die Produkte der Minisequenzierung wurden auf magnetischen
Kügelchen
mit Streptavidin-Überzug
(Dynal) gesammelt, die Kügelchen
wurden gewaschen, auf Whatman-Papier getropft und für 16 Stunden
auf Fuji Phosphorimage-Schirmen entwickelt. Muster wurden unter
Verwendung eines Fuji BAS-2000 Phosphorimage Analysesystems (Fuji
Photo Film Company Ltd, Japan) visualisiert.
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Die
Beschichtung der Glasobjektträger
und die Bindung der Aminoprimer wurde wie von Guo et al. (1994)
beschrieben durchgeführt.
1 μl von
Primern wurde manuell getropft.
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F. Ergebnisse: Verwendung
von AFLP für
die Ermittlung von Y-Polymorphismen.
-
Proben
humaner DNA wurden entweder zu männlichen
oder weiblichen Pools zusammengefaßt: für das Screenen der spezifisch
männlichen
Fragmente wurden so viele unterschiedliche männliche und weibliche Proben
wie möglich
in einem Pool gesammelt. Für
das Screenen nach Y-Polymorphismen
wurden 3 unterschiedliche männliche
Pools mit zusammengefaßten
DNAs von nur 1 oder 2 unterschiedlichen Populationen hergestellt,
um in der Lage zu sein, quantitative Unterschiede in der Zahl, der
in einem Pool vorhandenen Allele zu ermitteln.
-
96
EcoRI/TaqI Primer-Kombinationen wurden verwendet, um nach spezifisch
männlichen
Fragmente zu screenen; mit 12 von diesen EcoRI/TaqI Primer-Kombinationen
wurden spezifisch männliche
Fragmente ermittelt (Tabelle 1, 1). Eine
Anzahl von spezifisch männlichen
Fragmenten, isoliert aus AFLP-Fingerabdrücken aus Pools, wurde direkt
sequenziert, um nach spezifisch männlichen Polymorphismen zwischen
Pools und innerhalb der Pools zu suchen: Für Y-Polymorphismen innerhalb der Pools wurden
unklare Sequenzdaten erwartet. Dieser Ansatz war nicht erfolgreich,
da es schwer war, aus Chromosom Y stammende Fragmente zu isolieren,
die nicht mit anderen AFLP-Fragmenten kontaminiert waren, und deshalb
wurde sowieso unklare Sequenzinformation erhalten. Als eine alternative
Strategie wurden spezifisch männliche
Fragmente, isoliert aus AFLP-Fingerabdrücken von
Pools, kloniert, und 18 Klone pro Fragment wurden sequenziert. Die
Sequenzen wurden verglichen, um SNPs zu suchen. Dies wurde für 3 spezifisch
männliche
Fragmente durchgeführt.
Auf einem oder beiden Wegen sequenzierte Y-Fragmente sind angegeben
(Tabelle 1). Ein vermuteter SNP in einem Y-Fragment von 330 bp,
erzeugt mit Primer-Kombination E48T46, wurde auf diese Weise ermittelt
(Tabelle 2). Durch Nehmen von Fingerabdrücken der männlichen und weiblichen Individuen
mit dieser Primer-Kombination
wurde auch ein AFLP-Polymorphismus für dieses Fragment ermittelt
(2). Es gab keine weiblichen Individuen, von denen
dieses Fragment amplifiziert wurde. Der AFLP-Polymorphismus war
innerhalb aller 5 Gruppen der männlichen
Individuen vorhanden, jedoch wurde in vielen Fällen das Fragment schlecht
amplifiziert und war schwer zu bewerten.
-
Tabelle
1: Primer-Kombinationen, die AFLP-Fragmente, stammend aus Chromosom
Y, ermitteln. Die Größe der Chromosom
Y-Fragmente ist in Basenpaaren angegeben. Chromosom Y-Fragmente,
sequenziert in Pools oder sequenziert als Klone, sind angegeben.
-
Tabelle
2: Das vermutete SNP in Fragment E48T46-330 wie durch Sequenzierung
von 18 Zufallsklonen, die dieses Fragment enthalten, bestimmt; das
SNP ist an Position 97 von der TaqI-Schnittstelle des AFLP-Fragments
lokalisiert.
88-GGAATGGAGTGGATTCCAAT-107(5'-3')
88-GGAATGGAGAGGATTCCAAT-107(5'-3')
-
G. Folgerungen
-
Der
Polymorphismusgrad in dem humanen Chromosom Y ist extrem gering.
AFLP ist eine effiziente Weise, um nach spezifisch männlichen
AFLP-Fragmenten und AFLP-Polymorphismen
zu screenen. Die Sequenzierung von spezifisch männlichen AFLP-Fragmenten in
Pools, um SNPs zu ermitteln, war nicht erfolgreich. Die Sequenzierung
von klonierten, spezifisch männlichen
AFLP-Fragmenten resultierte in der Ermittlung eines vermuteten SNP,
jedoch ist dieser Ansatz sehr ineffizient.
-
H. Ermittlung von AFLP-Markern
durch Minisequenzierung
-
Minisequenzierung
wurde als ein Verfahren zur Ermittlung von AFLP-Fragmenten erforscht.
Minisequenzierung unter Verwendung von AFLP-Templat kann als ein
nicht-Zufallsverfahren
zur SNP-Ermittlung durch Verwendung von vorbestimmter Sequenzinformation
angewandt werden. Durch das Verfahren der Erfindung, unter Verwendung
von internen AFLP-Primern, kann Minisequenzierung auch angewandt
werden, um SNPs zu ermitteln. Voraussetzung ist, daß wenigsten
2 Allele bekannt sind, was bei AFLP, das hauptsächlich dominante Marker erzeugt,
oft nicht der Fall ist.