DE10036667A1 - Induktionstiegelrinnenofen - Google Patents
InduktionstiegelrinnenofenInfo
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Abstract
Die Erfindung "Induktionstiegelrinnenofen" beschreibt einen elektrischen Induktionsofen zum Schmelzen oder Warmhalten von Metallen. Der Zweck derartiger Öfen liegt im Einschmelzen von Schrott, Warmhalten von geschmolzenem Metall, zur Weiterverarbeitung und der metallurgischen Behandlung (Legieren). Diese Aufgabe wird mit der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, daß die wesentlichen Merkmale der häufig eingesetzten Bauformen Induktionsrinnenofen und Induktionstiegelofen zu einer hybriden Bauform zusammengeführt werden, die die jeweiligen Vorteile vereint, ohne jedoch deren Nachteile zu übernehmen. Wesentliches Merkmal ist dabei die Anordnung des Induktors innerhalb der Schmelze und somit die Nutzung dessen Außenfeldes bzw. Einbringung eines zentralen Joches innerhalb des Schmelzenringes. Es entsteht ein sehr leistungsfähiges und universelles Aggregat, das für ein breites Feld von Anwendungen eingesetzt werden kann.
Description
Die Erfindung beschreibt einen elektrisch betriebenen Ofen nach dem indukti
onsprinzip, in dem ein metallisches Gut durch induzierte Ströme erwärmt und/oder
geschmolzen werden kann. Dabei erzeugt ein wechselstromdurchflossener Induk
tor ein elektromagnetisches Feld, das im zu erwärmenden Gut Wirbelströme her
vorruft, die über die ohmschen Verluste zu einer Joule'schen Erwärmung des Gu
tes führen.
Der Zweck derartiger Öfen kann sowohl das Einschmelzen von stückigem metalli
schen Gut wie z. B. Schrott als auch das Legieren oder anderweitiges metallurgi
sches Behandeln von Metallschmelzen oder auch nur das Warmhalten von bereits
erschmolzenem Metall zur Weiterverarbeitung sein.
Der Stand der Technik kennt und benutzt zu diesem Zweck Aggregate wie die be
kannten Induktionstiegelöfen (ITO) und Induktionsrinnenöfen (IRO) mit ihren spezi
fischen Gestaltungsmerkmalen. So weisen Induktionstiegelöfen eine hohe Flexibili
tät durch vollständige Entleerbarkeit sowie eine gute Homogenität der Schmelze
hinsichtlich metallurgischer Zusammensetzung und Temperatur aufgrund der inten
siven Badbewegung durch elektrodynamische Kräfte auf. Vorteilhaft ist insbeson
dere auch die Möglichkeit zum direkten Einschmelzen von Schrott durch Ankopp
lung des elektromagnetischen Feldes an einzelne Schrotteile. Nachteilig ist neben
ihrem relativ starken Streufeld ihr hoher Blindleistungsbedarf sowie der einge
schränkte elektrische Wirkungsgrad von ca. 70%. Demgegenüber erreicht der In
duktionsrinnenofen einen hohen elektrischen Wirkungsgrad von ca. 90%, kann
aber nicht vollständig entleert werden, da zum Betrieb ein Restsumpf in der Rinne
verbleiben muß, um die elektromagnetische Ankopplung beim Wiederanfahren si
cherzustellen. Alternativ kann er auch mit bereits flüssigem Metall chargiert wer
den, wozu dann aber ein zweites beigeordnetes Schmelzaggregat notwendig wird.
Ebenso ist auch ein Einschmelzen von Schrotteilen nur über einen Sumpf möglich.
Daneben sorgt der hohe lokale Energieeintrag in der Rinne für eine Überhitzung
der Schmelze in diesem Bereich, was zu Problemen bei Legierungen wie z. B. Mes
sing durch Ausdampfung einzelner Legierungsbestandteile führen kann. Durch die
nur bedingt vorhandene Badbewegung ist die Homogenität der gesamten Schmel
ze relativ schlecht. Ideal wäre demnach eine Ofenbauform, die die guten elektri
schen Eigenschaften des Induktionsrinnenofens mit den positiven Betriebseigen
schaften des Induktionstiegelofens verbindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eben diese hybride Bauform bereitzu
stellen, wobei insbesondere zum Anfahren eine freie Ankopplung des elektroma
gnetischen Feldes an einzelne Schrotteile und eine vollständige Entleerbarkeit mit
einer besseren elektromagnetischen Kopplung zwischen felderregendem Induktor
und der Schmelze erfolgt. Dabei verzichtet die vorliegende Erfindung auf komplexe
Formgebungen, die durch die zwangsläufig erforderliche Zustellung zur Schmelze
mittels keramischer Stampfmasse oder eines gleichwertigen Materials zu einem er
höhten Kostenaufwand führen würden. Insbesondere unterliegt diese Zustellung
einem erosiven Verschleiß und muß im Hinblick auf einen wirtschaftlichen Betrieb
des Ofen schnell und einfach z. B. mittels Ausdrückvorrichtung ausgewechselt wer
den können. Ebenso ist es Ziel der Erfindung, Induktorbauformen bzw.
-anordnungen, die sich beim Induktionstiegelofen bereits bewährt haben, im we
sentlichen übernehmen zu können und so ebenfalls weitere Kosten einzusparen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Hohltiegel vorgese
hen wird, der nicht nur wie beim Induktionstiegelofen von dem Induktor umschlos
sen wird, sondern der seinerseits in Form einer großen Rinne den innenliegend an
geordneten Induktor und/oder magnetischen Rückschluß umschließt. Erfindungs
wesentlich ist dabei, daß der Induktor ein freies elektromagnetisches Feld ausbil
det, das sich frei durch den Schmelzenraum ausbreiten kann und daß der
Hauptfluß des durch den Induktor erzeugten elektromagnetischen Feldes durch
konstruktive Maßnahmen zentral oder dezentral derart durch die den Schmelzen
raum hindurchgeführt wird, das eine Hauptflußverkettung stattfindet. Im Gegensatz
zum Induktionstiegelofen wird also bei innenliegendem Induktor nicht das Innenfeld
des Induktors zum Ankoppeln an das metallische Gut benutzt, sondern dessen
Außenfeld.
Bei einer weiterhin erfindungsgemäßen Bauform mit weiterhin außenliegenden In
duktor muß durch Einbringung eines durch den Schmelzenraum führenden Joches
der Hauptfluß derart geführt werden, das eine elektromagnetische Verkettung mit
der Schmelze stattfindet. Dabei ist ein wesentliches Gestaltungsmerkmal die Tatsa
che, daß der magnetische Widerstand des Feldlinienweges durch das zentrale
Joch und über den Deckel und Boden des Ofens niedriger oder zumindest in der
selben Größenordnung ist, als der entlang des Innenrandes der Induktorspule. An
dernfalls wäre das zentrale Joch weitgehend feldfrei und mithin wirkungslos. Dies
führt zu einer schlanken Bauform des Ofens.
Entscheidendes Merkmal der erfindungswesentlichen Bauform ist die Verkettung
des Hauptflusses des Induktors mit der Schmelze statt einer reinen Steufeldaus
koppelung wie beim ITO. Der erfindungsgemäße Induktionstiegelrinnenofen (ITRO)
nutzt zur Energieübertragung zwischen Induktor und Schmelze einen Teil des sich
ausbildenden elektromagnetischen Streufeldes wie beim ITO allerdings auch einen
Teil des transformatorisch verkoppelten magnetischen Flusses wie beim IRO.
Aus der Anordnung des innenliegenden Induktors ergibt sich zunächst der Vorteil
einer insgesamt besseren elektromagnetischen Kopplung zwischen Induktor und
metallischer Schmelze, da die dazwischenliegende Fläche, ein wesentlicher Ein
flußfaktor für die Verkettung der Flüsse, gegenüber dem ITO stark reduziert ist. Zu
sätzlich ergibt sich der Vorteil eines kürzeren Induktors und damit reduzierter Ver
lustleistung durch Joule'sche Abwärme des felderregenden Stromflusses. Ein zu
sätzlicher Flußanteil wird außen über die Schmelze und z. B. über die magnetisch
leitende Tiegeleinfassung geführt und sorgt für eine transformatorische Verkettung
von Wirbel- und Induktorstrom. Eine magnetisch leitende Tiegelwandung und/oder
Deckel und/oder Boden erhöhen dabei diesen Flußanteil und verringern den
Streuflußanteil. Ebenso ist es vorstellbar, nach dem Ankoppeln des freien Feldes
an das metallische Gut und dessen Aufschmelzen, durch gezielte Verringerung des
magnetischen Widerstandes dieses außenliegenden Feldlinienweges ein "Um
schalten" zwischen Streufeldauskopplung und transformatorischer Verkettung im
laufenden Ofenbetrieb zu erreichen. Bei einer Bauform mit außenliegendem
Induktor wird dieses "Umschalten" durch eine z. B. hydraulisch oder elektromoto
risch bewirkte Einbringung des zentralen Joches im laufenden Betrieb erreicht.
Als weitere Ausgestaltung wird ebenfalls eine Bauform beansprucht, bei der zu
sätzlich zum oder anstatt des inneren Induktor ein äußerer Induktor herkömmlicher
Bauart (ITO) vorgesehen und derart betrieben wird, daß er gleich- oder gegensin
nig einen zusätzlichen Strom in die Schmelze einkoppelt und feldunterstützend
oder feldverdrängend wirkt. Auf diese Weise kann die eingebrachte Leistung deut
lich gesteigert werden. Ebenso können z. B. spiralförmig aufgewickelte flächige In
duktoren in Boden und/oder Deckel zum einen einen zusätzlichen Leistungseintrag
bewirken, zum anderen durch den elektrodynamischen Druck auf die Schmel
zenoberfläche die Ausprägung einer sog. Badkuppe hemmen. Auf diese Weise
kann mehr Leistung zugeführt werden, ohne daß die Gefahr eines Austritts des
flüssigen Metalls gegeben ist. Unter bestimmten Umständen kann es vorteilhaft
sein, Ofen und Induktor voneinander zu trennen. Im Falle des Einsatzes o. g. Flä
cheninduktoren erscheint es z. B. sinnvoll, diese ausschwenkbar zu gestalten. Eine
besonders vorteilhafte Bauform entsteht, wenn der Induktor aus einem Leiter auf
gebaut wird, der zunächst außen um den Ofen gewunden wird, dann spiralförmig
unter dem Boden angeordnet und dann schließlich im Inneninduktor wieder aufstei
gend gewunden oder mit dessen Induktorspule verschaltet wird. So kann mit gerin
gem Aufwand der Energieeintrag über eine größtmögliche Fläche erfolgen. Der In
duktor selbst kann in konventioneller Bauweise z. B. aus spiralförmig aufgewunde
nem Hohlprofil oder auch Litzenleiter und/oder verdrillten Einzeldrähten aufgewickelt
oder auch aus lagenweise übereinandergewickelten Folien bzw. Blechen oder
einer beliebigen Kombination dieser Bauformen aufgebaut werden.
Eine weitere Ausgestaltung insbesondere für Warmhalteöfen sieht vor, in einen
Ofenraum mehrere Induktoren nach der erfindungswesentlichen Bauform z. B. auch
unsymmetrisch einzubringen und somit den spezifischen Energieeintrag zu erhö
hen. Gleichzeitig erhält man durch den elektrodynamischen Rühreffekt eine gute
Homogenität der Schmelze.
Ebenso ist der Einsatz in sog. Kaltwand-Induktionstiegelöfen sinnvoll und höchst
effizient. Der Nachteil dieser Öfen, bei denen statt einer Zustellung ein Ring aus
gekühlten sog. Palisaden meist aus Kupfer und wasserdurchflossen die Schmelze
an ihrem Rändern bis zur Erstarrung herunterkühlt, so daß die innere Schmelze in
einem Tiegel aus dem eigenen Material geschmolzen wird, ist der extrem schlechte
Wirkungsgrad, der auf die gute Abschirmung des Induktor-Feldes durch den Kühl
ring zurückzuführen ist. So erreicht nur ein geringer Teil des Induktor-Feldes über
haupt die Schmelze. Führt man hier eine erfindungsgemäße Bauform ein, so findet
eine Hauptflußverkettung statt und man kann mit gewohnt hohen Wirkungsgraden
arbeiten. Zu beachten ist dabei lediglich, daß nicht die Kühlpalisaden sondern nur
die Schmelze einen geschlossenen Ring bilden, da ansonsten wieder ein großer
Teil der Energie in den Kühlpalisaden umgesetzt würde. Dies kann z. B. durch eine
enge Schlitzung und/oder eine Isolierung der Palisaden voneinander geschehen.
Lässt man die Palisaden ganz weg gelangt man zu einer konventionellen Bauform
eines ITOs, der durch das erfindungsgemäße zentrale Joch ergänzt und somit in
seiner Effizient erheblich verbessert wurde.
Die Vorteile, die sich durch den ITRO insbesondere gegenüber dem verbreiteten
ITO ergeben, sind neben einer besseren elektromagnetischen Kopplung ein gerin
gerer Blindleistungsbedarf und damit verbundenem geringerem Aufwand zu des
sen Kompensation, ein besserer elektrischer Ofenwirkungsgrad, ein geringeres Au
ßenfeld insbesondere hinsichtlich Gesichtspunkten der elektromagnetischen Ver
träglichkeit (EMV) und eine erwartungsgemäß geringere Lärmentwicklung bei in
nenliegender Induktorspule als Hauptlärmquelle. Aus den verbesserten elektri
schen Parametern ergeben sich direkt wirtschaftliche Vorteile wie geringere Auf
heizzeiten unter Beibehaltung der ITO-spezifischen Vorteile. Gegenüber dem IRO
wird eine stark erhöhte Flexibilität durch selbständiges Anfahren, Vermeidung des
bei größeren Leistungen auftretenden Pincheffektes (Abschnürung der Rinne durch
elektromagnetische Kräfte) sowie größere Homogenität der Schmelze hinsichtlich
Temperatur und Zusammensetzung erreicht.
In den Abbildungen Fig. 1 bis Fig. 6 sind mögliche Ausführungsformen bzw. An
sichten des ITRO abgebildet. Dabei zeigen:
Fig. 1: Induktoranordnung eines erfindungsgemäßen Induktionstiegel
rinnenofens,
Fig. 2: Induktoranordnung eines herkömmlichen Induktionstiegelofens,
Fig. 3: Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Induktionstiegel
rinnenofens,
Fig. 4: Möglicher Aufbau eines Induktors für einen Induktionstiegel
rinnenofen,
Fig. 5: Induktoranordnung in einem Warmhalteofen,
Fig. 6: Kaltwandinduktionstiegelofen nach dem erfindungsgemäßen Prinzip.
In Fig. 1 zu erkennen sind von oben betrachtet die radiale Anordnung der wesentli
chen Ofenbauteile eines Induktionstiegelrinnenofens: Der Induktor 1.1 aus spiral
förmig aufgewickeltem Hohl- oder Vollprofil oder lagenweise aufgewickeltem Band
material oder einer kombinierten, ähnlich wirkenden Bauform ist umschlossen von
der inneren Zustellung 1.2, die die innere Begrenzung zum Ofenraum bildet. Der
Ofenraum wird außen umschlossen von der äußeren Zustellung 1.3. Zwischen den
Zustellungen befindet sich die metallene Schmelze bzw. das einzuschmelzende
Material. Der Ofenraum wird durchdrungen von dem vom Induktor 1.1 erregten
elektromagnetischen Feld 1.4, welches radial nach außen an Stärke abnimmt und
dabei Energie an die Schmelze im Ofenraum abgibt. Nicht dargestellt sind Einrich
tungen zur Führung des Magnetflusses wie z. B. inneres und äußeres Joch.
Fig. 2 zeigt zum Vergleich die Induktoranordnung eines herkömmlichen Induktions
tiegelofens. Hierbei befindet sich der felderregende Induktor 2.1 außen und um
schließt den Ofenraum vollständig. Bei dieser Bauform wird nur die äußere Zustel
lung 2.2 zur Abgrenzung zum Ofenraum benötigt. Hierin bildet sich das elektroma
gnetische Feld 2.3 aus. Dieses Feld nimmt radialsymmetrisch zur Mitte hin unter
Energieabgabe an die Schmelze ab. Eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung
sieht auch eine Kombination aus Induktoranordnungen nach Fig. 1 und Fig. 2 vor.
Fig. 3 zeigt die Schnittansicht eines chargierten Induktionstiegelrinnenofens. Auch
hier sind die wesentlichen Bauteile zu erkennen. Der hier beispielhaft spiralförmige
6-windige Induktor 3.5 findet in einem Innentubus 3.2 Platz. Er umschließt das in
nere Magnetjoch 3.4 z. B. aus geschichteten Trafoblechen. Das Außenfeld wird ge
führt von einem äußeren Joch 3.6, das ebenfalls aus Trafoblech oder einem ähn
lich geeigneten Material um den Tiegel gewickelt ist. Alternativ können hier auch
die vom ITO bekannten, diskreten Blechpakete Verwendung finden. Im laufenden
Betrieb bildet die Schmelze eine Oberfläche 3.1 aus, die sich aus dem Gleichge
wicht der hydrodynamischen und elektrodynamischen Kräfte ergibt. Die elektrody
namischen Kräfte erzeugen auch eine Schmelzenströmung 3.3, die zwei Haupt-
Rotationstoroide bilden und für die Homogenisierung der Schmelze sorgen.
Fig. 4 zeigt eine andere Bauform des Innentubus mit Induktor, bei der ein äußerer
Kühlmantel 4.1 vorzugsweise aus einem nichtleitenden, nichtmagnetischen aber
dennoch wärmebeständigen Material zur Aufnahme der Anordnung dient. Der In
duktor 4.2 besteht aus lagenweise aufgewickeltem, leitenden Material z. B. Kupfer
blech dessen Materialstärke vorzugsweise derart ausgelegt ist, daß sich trotz
Stromverdrängungeffekten eine gute Stromdurchflutung bei der Betriebsfrequenz
und für das verwendete Material ergibt. Dazu liegt die Stärke z. B. vorteilhaft kleiner
als der Wert der Stromeindringtiefe δ. Ebenfalls ist ein Aufbau aus Litze oder ver
drillten Einzeldrähten möglich. Die Konstruktion kann mechanisch z. B. vom inneren
Joch 4.4 z. B. aus geschichteten Trafoblechen, ggf. verklebt, laminiert, umwickelt
oder freitragend gehalten werden, wobei das Joch der Führung des inneren Ma
gnetflusses dient. Es kann bei höheren Betriebsfrequenzen ggf. entfallen. Zur Ab
führung sowohl der Joul'schen Induktorverluste als auch der durch den Kühlmantel
4.1 eindringenden Wärmestroms aus der Schmelze dient ein aufrechterhaltener
Kühlmittelstrom 4.3, z. B. Wasser oder Öl ggf. auch Luft o. ä.
Fig. 5 zeigt schließlich einen Warmhalteofen 5.1 mit drei z. B. wie aus Fig. 4 be
kannten oder ähnlich aufgebauten Induktoren 5.2, deren wesentliches Merkmal es
ist, in die Schmelze hineinzuragen und deren Außenfeld durch die umgebende
Schmelze mit der Schmelzenoberfläche 5.3 geführt wird und so eine gute Kopp
lung erreicht wird. Dabei ist die Zustellung dennoch einfach erneuerbar und es er
folgt eine sehr gute Durchmengung und Homogenisierung der Schmelze. Gleich
zeitig wird eine lokale Überhitzung wie beim IRO vermieden.
Fig. 6 zeigt am Beispiel eines Kaltwandtiegelofens die erfindungsgemäße Bauform
mit außenliegendem Induktor 6.1 und zentralem Joch 6.2 das in einem erfindungs
gemäß angeordneten Innentubus 6.3 angeordnet ist und über das der Hauptfluß
geführt wird. Außen ist der Indukter ggf. von dem magnetischen Rückschluß 6.4
umgeben. Der Induktor selbst kann z. B. nach der Verfahrrichtung 6.6 auch im lau
fenden Betrieb ein- oder ausgefahren werden. Beispielhaft ist eine einzelne Kühl
palisade 6.5 eingezeichnet, mit deren Hilfe die periphere Schmelze zur Erstarrung
gebracht wird. Das zentrale Joch, welches vorteilhaft jedoch nicht zwingend kon
zentrisch oder auch mehrfach vorhanden sein kann, wird den Hauptfluß nur dann
aufnehmen, wenn der magnetische Widerstand entlang des Joches zzgl. der freien
Strecken vom oberen und unteren Rand des Joches bis zum Induktor kleiner ist als
der durch den Spalt direkt entlang des Induktors. Unter Idealisierung des Flusses in
den Blechpaketen tritt der magnetische Widerstand in erster Näherung nur in Luft
sterecken auf. Daraus resultiert die Forderung nach der konstruktiven Gestaltung
2.B < = H unter der Voraussetzung, daß keine magnetisch leitenden Konstruktionen
im Boden und Deckelbereich vorhanden sind.
Claims (10)
1. Induktionstiegelrinnenofen zum Schmelzen, Warmhalten und/oder metallurgi
schen Behandeln von Metallen,
dadurch gekennzeichnet, daß das magnetische Feld einer Induk
torspule konstruktiv derart geführt wird, das es die zu erwärmende Schmelze
durchdringt und eine elektromagnetische transformatorische Flußverkettung er
folgt.
2. Induktionstiegelrinnenofen zum Schmelzen, Warmhalten und/oder metallurgi
schen Behandeln von Metallen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine vorzugsweise zylindrische oder sonstwie geformte stromdurchflossene
Induktorspule außenseitig mit dem zu behandelndem Metall gefüllten, vorzugs
weise ringförmigen Ofenraum umschlossen wird, der von dem Außenfeld des
Induktors derart durchdrungen wird, daß in dem Metall im Ofenraum ein Strom
durch eine elektromagnetische Kopplung induziert wird.
3. Induktionstiegelrinnenofen zum Schmelzen, Warmhalten und/oder metallurgi
schen Behandeln von Metallen nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofenraum von einer
äußeren Induktorspule umgeben ist, deren Innenfeld einen Strom in dem zu be
handelnden Metall induziert, wobei es durch konstruktive Massnahmen wie ein
zentrales magnetisch gut leitfähiges Joch durch die Schmelze hindurchgeführt
wird.
4. Induktionstiegelrinnenofen zum Schmelzen, Warmhalten und/oder metallurgi
schen Behandeln von Metallen nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Induktor nach An
spruch 1 und/oder nach Anspruch zwei durch weitere, vorzugsweise flächige In
duktoren in Boden und/oder Deckel ergänzt werden, deren Axialfeld einen
Strom in dem zu behandelnden Metall induziert.
5. Induktionstiegelrinnenofen zum Schmelzen, Warmhalten und/oder metallurgi
schen Behandeln von Metallen nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß feldführende Maßnah
men durch Kurzschlußringe, leitende Beplankungen und/oder magnetisch lei
tende Materialien z. B. aus geschichtetem Trafoblech in Boden, Deckel, Innentu
bus oder Außenwand derart vorgesehen werden, daß sie Feldanteile außerhalb
der Schmelze aufnehmen und/oder derart leiten, daß eine möglichst optimale
transformatorische Flußverkettung zwischen Induktorstrom und in dem zu be
handelnden Metall induziertem Strom entsteht.
6. Induktionstiegelrinnenofen zum Schmelzen, Warmhalten und/oder metallurgi
schen Behandeln von Metallen nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum des inne
ren Induktors ein feldführendes Joch z. B. aus geschichteten Trafoblechen zur
Aufnahme des inneren Magnetflusses angeordnet wird.
7. Induktionstiegelrinnenofen zum Schmelzen, Warmhalten und/oder metallurgi
schen Behandeln von Metallen nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen zur Küh
lung des Induktors und/oder der Joche insbesondere des zentralen Joches
durch einen Kühlmittelstrom vorgesehen werden.
8. Induktionstiegelrinnenofen zum Schmelzen, Warmhalten und/oder metallurgi
schen Behandeln von Metallen nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere der In
duktoren und/oder Joche in dem Ofenraum derart angeordnet werden, daß sich
durch die Induktoranordnung neben dem Energieeintrag eine Schmelzenbewe
gung durch elektrodynamische und/oder hydrodynamische Kräfte ergibt, die ei
ne bestmögliche Durchmengung und Homogenisierung des erschmolzenen Me
talls sicherstellt.
9. Induktionstiegelrinnenofen zum Schmelzen, Warmhalten und/oder metallurgi
schen Behandeln von Metallen nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen vorgese
hen werden, die es erlauben, den magnetische Widerstand entlang des Feldlini
enverlaufs außerhalb des Ofenraumes gezielt im laufenden Betrieb des Ofens
zu verringern oder zu vergrößern.
10. Induktionstiegelrinnenofen zum Schmelzen, Warmhalten und/oder metallurgi
schen Behandeln von Metallen nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einer oder mehrere der
angeordneten Induktoren nicht fest mit dem Ofenaufbau verbunden sondern va
riabel plaziert und/oder völlig getrennt werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000136667 DE10036667A1 (de) | 2000-07-26 | 2000-07-26 | Induktionstiegelrinnenofen |
DE20023192U DE20023192U1 (de) | 2000-07-26 | 2000-07-26 | Induktionstiegelrinnenofen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000136667 DE10036667A1 (de) | 2000-07-26 | 2000-07-26 | Induktionstiegelrinnenofen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10036667A1 true DE10036667A1 (de) | 2002-02-07 |
Family
ID=7650442
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000136667 Withdrawn DE10036667A1 (de) | 2000-07-26 | 2000-07-26 | Induktionstiegelrinnenofen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10036667A1 (de) |
-
2000
- 2000-07-26 DE DE2000136667 patent/DE10036667A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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