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Stoßrost, vorzugsweise für Großvergüteanlagen, zur Aufnahme von Behandlungsgut
Zur Beschickung von Wärmebehandlungsöfen sind ortsbewegliche Roste oder Böden bekannt,
die z. B. auf Schienen oder Rollen in den Ofen eingefahren werden. Infolge der hohen
Temperaturen im Ofenraum, die bis zu 1000° C und mehr betragen können, ist ein solcherRost
erheblichenTemperaturdifferenzen ausgesetzt. Eine völlig gleichmäßige Erwärmung
des Rostes ist nicht gewährleistet, da die Erwärmung insbesondere von der Art und
Größe des zu behandelnden Glühgutes in den einzelnen Partien beeinflußt wird. Unterschiedliche
Wärmedehnungen und schädliche Wärmespannungen sind die Folge.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verschiebbaren Rost
für Wärmebehandlungsöfen zu schaffen, der bei wirtschaftlichster Fertigungsmöglichkeit
und befriedigenden Festigkeitseigenschaften die Aufnahme aller vorkommenden Wärmedehnungen
erlaubt und dadurch schädliche Spannungen in allen Richtungen vermeidet.
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Um die Wärmespannungen zu beherrschen, ist bereits vorgeschlagen worden,
den gitterartigen Boden eines Rostes mit Hilfe von Stiften auf Gleitschuhen zu befestigen.
Dabei ist vorgesehen, daß Verwerfungen, die bei der in sich starren Konstruktion
auftreten können, durch Abschneiden der Stifte und entsprechende Umlagerung der
Gleitschuhe ausgeglichen werden. Eine solche Ausbildung hat den Nachteil, daß das
Entstehen der betriebsmäßig bei wechselnden Temperaturen auftretenden Spannungen
nicht verhindert werden kann. Auch ist das Abschneiden der Stifte und die Umlagerung
der Gleitschuhe wenig wirtschaftlich und bedingt unerwünschte Betriebsunterbrechungen.
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Nach einem anderen Vorschlag ist der Rost aus mehreren Teilplatten
hergestellt, die durch Stangen derart verbunden sind, daß im kalten Zustand eine
starre Verbindung besteht, während die Stangen im %%-armen Zustand eine biegsame
Anpassung ermöglichen. Auch eine solche Ausbildung eines Rostes stellt noch keine
befriedigende Lösung der obigen Aufgabe dar, da die einzelnen starren Teile in der
Ofenhitze durch Elemente geringerer Wärmebeständigkeit zusammengehalten werden,
so daß die Elemente chemisch und mechanisch sehr hoch beansprucht sind und frühzeitig
ausfallen. Auch ist durch die starre, selbsttragende Bauart der Trägerplatte, ebenso
wie beim erstgenannten Vorschlag, eine schwere und hohen Materialeinsatz erfordernde
Konstruktion bedingt.
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Gemäß der Erfindung ist ein Stoßrost, Vorzugsweise für Großvergüteanlagen,
zur Aufnahme von Behandlungsgut vorgesehen, welcher das Gut aufnehmende Teile sowie
eine Verbindung zwischen diesen und Längsträgern herstellende, insgesamt ein Traggestell
bildende Teile aufweist und bei dem Vorkehrungen zur Vermeidung durch Wärmedehnung
verursa,hter Verwerfungen getroffen sind und welcher dadurch gekennzeichnet ist,
daß ein das Gut aufnehmender, aus Blech oder dünnwandigem Guß angefertigter Boden
auf Querträgern derart befestigt ist, daß er gegenüber den Querträgern in horizontaler
und vertikaler Richtung zur Aufnahme von Wärmedehnungen geeigneten Spielraum erhält
und die Querträger gegenüber den Längsträgern des Traggestells ebenfalls freies
Spiel besitzen.
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-Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind die Querträger an den
Längsträgern mit Laschen befestigt, welche mit den Längsträgern verschweißt sind
und in den Öffnungen der Querträger derart angeordnet sind, daß sie gegenüber den
Querträgern in horizontaler und vertikaler Richtung genügend Spiel für die Aufnahme
von Wärmedehnungen besitzen.
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Der aus Blech oder in dünnwandigem Guß angefertigte Boden ist nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform an zwei Seiten mit gegossenen und angeschweißten
Randleisten versehen, während auf den beiden anderen Seiten die seitliche Begrenzung
durch die beiden äußeren Ouerträger gebildet wird.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Bodens aus Blech oder dünnwandigem
Guß, der unter Berücksichtigung allseitiger Ausdehnungsmöglichkeit mit freiem Spiel
auf Ouerträger aufgelegt ist, ergibt sich ein mit sparsamstem Materialaufwand und
besonders einfach zu fertigender Rost, bei dem Wärmedehnungen keine schädlichen
Verformungen oder Wärmespannungen auslösen können. Insbesondere können sich keine
Verformungen der Rostplatte auf das Gleit- oder Laufwerk übertragen, so daß bei
allen
Temperaturen ein ungestörter und einwandfreier Transport des
Rostes möglich ist.
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Alle Teile des Rostes sind gegeneinander beweglich, ohne daß der Zusammenhalt
des Aufbaues beeinträchtigt ist. Die tragenden Konstruktionsteile, die höheren statischen
Beanspruchungen ausgesetzt sind, sind kräftig ausgebildet und aus Stahlguß gefertigt,
während die weniger beanspruchten Teile, wie z. B. die aus Blech oder dünnwandigem
Guß hergestellte Platte 7, sparsamste Abmessungen erhalten können.
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Weitere Merkmale und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
sind in der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
nach der Linie I-I der Fig. 2; Fig. 2 zeigt das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
in Draufsicht; Fig.3 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1; Fig.
4 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 2.
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Der Stoßrost gemäß der Erfindung besteht aus den Längsschienen 1,
auf denen je vier Laschen 2 angeschweißt sind. Durch diese Laschen 2 werden auf
den Längsschienen 1 vier Querträger 3 mit vertikalem und horizontalem Spiel dadurch
gehalten, daß die Laschen 2 durch Öffnungen 4 der Querträger 3 hindurchgreifen.
Die Querträger 3 sind mit Aussparungen 5 und Verstärkungsrändern 6 versehen.
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Eine Blechplatte oder eine Platte aus dünnwandigem Guß 7 ist mit horizontalem
und vertikalem Spiel auf den Querträgern 3 gelagert. Die Befestigung der Blechplatte
7 und ihre Ausdehnungsmöglichkeit in Richtung der Längsschienen geht aus Fig. 3
und 4 hervor. Die Blechplatte liegt auf einer Tragleiste 9 der beiden äußeren Querträger
auf. Gegen Herausfallen ist sie durch die angeschweißten Haltestücke 8 gesichert.
Die einen Teil des Querträgers 3 bildende Randleiste 10 bildet den Abschluß der
Blechplatte 7.
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Die Befestigung der Blechplatte 7 und ihre Ausdehnungsmöglichkeit
in Richtung der Querträger 3 geht aus Fig. 1 hervor. Die Blechplatte 7 liegt auf
den Querträgern 3 lose auf und ist rechts und links mit angeschweißten und aus Stahlguß
hergestellten Randleisten 11 versehen, die auf den Querträgern 3 aufliegen. Randleiste
11 besitzt einen Spielraum 12 gegenüber der Gegenfläche 3' des Querträgers 3, der
die Wärmedehnungen der Blechplatte 7 aufnehmen kann. Der Zusammenbau des Stoßrostes
gemäß der Erfindung geschieht in der Weise, daß die Querträger 3, wie in Fig. 2
dargestellt, auf die Längsschienen 1 gelegt werden, die Laschen 2 durch die Öffnungen
4 hindurchgeschoben und mit den Längsschienen 1 verschweißt werden. Anschließend
werden die Randleisten 11 mit der Blechplatte 7 verschweißt, die Blechplatte 7 auf
die Querträger 3 aufgelegt und dann die Haltestücke 8 an die Blechplatte 7 angeschweißt.
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Alle Teile der Vorrichtung bestehen aus hitzebeständigem Stahl, der
Wärmebeanspruchungen von 1000° C und mehr aufnehmen kann.