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Vorrichtung zum Evakuieren und Verschließen von Behältern Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Evakuieren und Verschließen von Behältern
mittels eines aufgesetzten Deckels. Solche Vorrichtungen weisen ein im wesentlichen
lotrechtes Rohr auf, das an seinem unteren Ende einen Anschlag für den Deckel trägt,
wobei auf dem Rohr eine mit ihrer unteren Kante mit der Unterlage für den Behälter
zusammenwirkende Vakuumglocke so angeordnet ist, da.ß die Glocke relativ zu dem
Rohr mit dem Anschlag beweglich ist, wobei die Unterlage in vertikaler Richtung
derart v erschiehbar ausgebildet ist, daß während der Aufwärtsbewegung der Unterlage
der Behälterdeckel gegen den. Anschlag gedrückt wird.
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Derartige Vorrichtungen sind. verhältnismäßig kompliziert, da sie
mit beweglichem Anschlag und feststehender Glocke arbeiten.
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Gemäß der Erfindung wird nun eine Vorrichtung zum Evakuieren und Verschließen
von Behältern vorgeschlagen, bei der das Rohr und der Anscllag feststehen und ein
mit der Vakuumglocke und einer Vakuumleitung fest verbundenes Ventil gleitbar auf
dem Rohr angeordnet ist, wobei dieses Ventil nit einer Öffnung oder mehreren Öffnungen
des Rohrs derart zusammenwirkt, daß in der unteren Stel:ung des Gleitventils das
Innere der Glocke mit der Jakuumleitung in Verbindung steht, während in der Stellung,
die das Gleitventil einnimmt, wenn der De:kel, den Behälter verschließend, aufgebracht
ist, da Innere der Glocke mit der Außenluft in. Verbindungsteht.
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Das Zusammenwirken von gleitbar F-lagerter Glocke und feststehendem
Anschlag schafft ^ine sehr einfache Konstruktion der Vorrichtung, da die notwendige
Umsteuerung durch Öffnungen in (ein Rohr erreicht wird, was einen komplizierten
Ventilmechanismus unnötig macht.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsforn ist die Unterlage mittels einer
Kolbenstange mit eitem Kolben verbunden, der in einem Zylinder gleit,ar ange ordnet
ist, dessen über dem Kolben liegener Raum mit der Vakuumglocke evakuierbar ist,
derar, daß der Kolben und die Unterlage bei Evakuieren dr Glocke gehoben werden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführngsform steht der von dem Kolben
und dem Zvlinder;ebildete Raum mit dem von der Vakuumglocke und dr Unterlage gebildeten
Raum über eine mit einemDrosselventil versebene Bohrung in Verbindung.
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Nach einer weiteren. bevorzugten Ausführngsform ist die Bohrung durch
die Kolbenstange und die-Unterlage geführt.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsfori besteht in der Ausbildung
geneigter Kantenflächen dr Unterlage, die im wesentlichen der Form des unteren Kantenflächen
der Glocke entsprechen. ''ach einer weiteren bevorzugten, Ausführungsform ist ein,
Dichtungsring am unteren Rand der Glocke vorgesehen,, der sich an die geneigten
Flächen, anlegt.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt am Ende der
von der Glocke und dem Gleitventil zusammen mit der Unterlage während des Aufsetzen,s
des Deckels ausgeführten Bewegung mindestens ein Teil der Öffnungen in dem Rohr
unmittelbar unterhalb des Gleitventils.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist ein Handgriff zur Bewirkung
der vertikalen Verschiebung der Unterlage und ein Fußhebel zur Bewirkung der vertikalen
Verschiebung der Glocke vorgesehen.
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Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen,
die die bevorzugten Ausführungsformen darstellen, näher erläutert, in denen Fig.
1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. ? einen Teilschnitt
durch die Vorrichtung mit einer anderen Stellung der beweglichen Elemente und
Fig.
3 einen Teilschnitt einer anderen. Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
darstellt.
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Mit 1 ist ein lotrechter Ständer bezeichnet, der ein Fußstück 2 aufweist.
Angeklemmt an den Ständer l ist ein Arm 3 mittels einer Hülse und einer Anklemmvorrichtung
4. An dem Arm 3 ist ein. Zylinder 5 befestigt, der an seinem oberen Ende Zähne 6
trägt, die vorzugsweise auf der einen Seite schraubengangförmig verlaufende Flächen?
aufweisen. Entsprechend geformte Zähne 8 an dem unteren Ende eines weiteren Zylinders
9 kämmen mit den Zähnen 6. An dem Zylinder 9 ist ein Handgriff 10 befestigt und
überdies eine Stange 11, die durch den Zylinder 9 geht und an ihrem unteren Ende
in einer axialen Bohrung des stationären, Zylinders 5 geführt wird. An ihrem oberen.
Ende trägt die Stange 11 eine Unterlage 12 für einen. Behälter 13, der durch einen
Deckel verschlossen werden soll: dieser Behälter kann eine Büchse. ein Krug, ein
Topf oder eine Flasche od. dgl. sein. Die Unterlage 12 kann mit einer Ausn.ehmung
14 versehen. sein,, die den. Behälter 13 aufnimmt, der hierbei als zylin: drisch
gedacht ist. Überdies hat die Unterlage 12 eine ringförmige konische Fläche 15.
An dem Arm 3 oder an dem Ständer 1 kann ein zweiter Arm 16 angebracht. sein, der
einen Tisch 17 trägt, z. B. für das Ablegen. von Deckeln oder Werkzeugen.
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Der obere Teil des Ständers 1 trägt einen dritten Arm 18, an dem ein
mit der Unterlage 12 im wesentlichen koaxiales Rohr 19 befestigt ist, das an seinem
unteren Ende einen. Anschlag 23 trägt, gegen den. der Behälter geführt wird, wenn
die Unterlage 12 nach oben verschoben wird. Diese Verschiebung geschieht durch Drehen
des Zylinders 9 mittels des Handgriffs 10 über einen geringen Winkel um seine. Achse,
wobei die schraubengangförmig verlaufenden Flächen der Zähne 8 etwas längs der entsprechenden
Flächen der Zähne 7 des stationären Zylinders 5 nach oben gleiten.
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Gleitbar auf dem Rohr 19 ist eine im wesentlichen. zylindrische Vakuumglocke
20 vorgesehen, die an ihrem unteren. Ende einen, Flansch 21 mit einem Dichtungsring
22 trägt. An ihrem oberen Ende ist die Glocke 20 über eine vakuumsichere Dichtung
mit dem Rohr 19 verbunden, ohne, daß dem Gleiten, von Glocke und Rohr gegeneinander
ein übergroßer Reibungswiderstand entgegengesetzt wird. In der oberen Stellung der
Glocke, die in Fig. 1 gezeigt ist, ist die untere Fläche des Flansches 21 etwa auf
dem gleichen Niveau wie die unteren Flächen des Anschlages 23, während in, der unteren.
Stellung der Glocke (Fig. 2) die Dichtung 22 sich gegen die ringförmige konische
Fläche 15 der Unterlage 12 anlegt. In dieser unteren Stellung schließt die Glocke
also den. Behälter 13 in eine Vakuumkammer ein.
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Mittels Stangen. 25 ist die Glocke 20 fest verbunden mit einem Gleitventil
26, das ebenfalls gegenüber dem Rohr verschiebbar ist. In der in. den. Zeichnungen
gezeigten Ausführungsform besteht das Gleitventil 26
aus einer Hülse, die
nicht dicht auf das Rohr 19 paßt, sondern an jedem Ende eine vakuumsichere Dichtung
27 trägt. Durch das Gleitventil 26 geht eine radiale Bohrung 29, die in eine Zweigleitung
28 endet, die mit der Vakuumleitung 30 verbunden ist.
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Etwa an der Stelle, an der der obere Teil der Hülse 26 dann liegt,
wenn die Glocke und die, Hülse in der unteren Stellung sich befinden, ist das Rohr
mit einer oder mehreren Öffnungen 31 versehen. Das Rohr 19 ist an seinem oberen
Ende mit einem Manometer 32 verbunden und an. seinem unteren Ende mit dem Inneren
der Glocke-, z. B. mittels etwa radialer Bohrungen 33.
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Das Verschieben, der Glocke und der Hülse auf dem Rohr 19 wird mittels
eines Fußhebels 34 bewirkt, der mit der Glocke über einen Hebel 35, eine Stange
36 und einen weiteren Hebel 37 verbunden ist. Eine Zugfeder 39 hält die Glocke und
die Hülse in ihrer oberen Stellung, wenn der Fußhebel nicht betätigt ist.
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Wenn ein Deckel 38 mit innerer Gummidichtung auf den, Behälter durch
Aufdrücken über einen Flansch des Behälters aufgesetzt werden soll, ist das Vorgehen
folgendermaßen: Der Behälter 13 wird auf die Unterlage 12 mit lose aufgesetztem
Deckel gestellt. Durch Herunterdrücken des Fußhebels 34 wird die Glocke: 20 mit
der Unterlage 12 gegen die Wirkung der Feder 39 in. Eingriff gebracht. Dadurch wird
die Vakuumleitung 30 über die Öffnungen 31, das Rohr 19 und die Bohrungen 33 mit
der Vakuumkammer verbunden, die aus der Unterlage 12 und der Glocke 20 besteht und
die zusammen mit dem Behälter eva.-kuiert wird, bis der durch das Manometer 32 angezeigte
Druck auf den gewünschten Wert gefallen ist. Der Fußhebel 34 kann nun freigegeben
werden.; der Atmosphärendruck drückt die Glocke hinreichend gegen die Unterlage
12. Die Unterlage 12 wird dann, durch Betätigen des Handgriffes 10 nach oben verschoben,
so daß der Behälter 13 mit dein Deckel 38 gegen. den Anschlag 23 gedrückt wird,
wodurch der Deckel auf den teilweise evakuierten Behälter aufgesetzt wird.
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Durch diese Bewegung der Unterlage 12 werden die Gloclce20 und die
Hülse 26 etwas nach oben längs des Rohres 29 gedrückt, dessen. Öffnungen. 31 so,
angeordne@t sind, daß alle oder ein Teil von ihnen unmittelbaf unterhalb des Gleitventils
in. dem Augenblick lie;en,, in dein der Deckel richtig aufgedrückt ist. Die relative
Bewegung des Deckels und des Behälters i;t praktisch etwa 3 bis =?- mm, und bei
der Bewegung zber diese Strecke wird also ein Teil der Öffnungen nit der Außenluft
in V erbindung gebracht.
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Es gelangt dann. Luft in die Glocke, so daß die Feder 3S die Glocke
und die Hülse in die Ausgangsstellung;urückzieh.t, wodurch das Vakuum im Inneren
des Rohes aufgehoben wird. Infolge des in dem Behälter herrschenden Vakuums trägt
der Atmosphärendruck zun sicheren Halten des Deckels auf dem Behälter bri.
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DurchÄnderung der Stellung des Armes 3 an dem Ständer! kann die Vorrichtung
für verschiedene Behältergrißen eingestellt werden.
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Um cf.s Spiel in der Glocke so klein wie möglich zu halte, kann das
Innere der Glocke so geformt sein, daß es ziemlich genau den Außenflächen der zu
evakuiernden, Behälter entspricht. Die Glocke kann an ihren oberen. Ende eine Ausnehmung
40 zur Aufnahme es Anschlages 23 aufweisen.
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Eine rudere Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß dr Erfindung,
wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, weist ei<e automatische lotrechte Verschiebung
der Unterlaie des Behälters auf, die bewirkt wird, wenn in der blocke der notwendige
Unterdruck sich eingestellt :at. Die Teile der Vorrichtung sind prinzipiell die
gleihen, wie die entsprechenden Teile der Ausführungform nach den Fig. 1 und 2 und
trugen die gleichenBezugsze;ichen, brauchen infolgedessen nicht erneut 1.-schrieben
zu werden.
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Der lechanismus für die lotrechte Verschiebung der Urerlage jedoch
unterscheidet sich wesentlich von. den oben beschriebenen. An dem Arm 3 ist ein
Zylindei41 koaxial mit dem Rohr 19 und der Unter-
Lage 12 befestigt,
der an seinem oberen. Ende mittels einer Deckplatte 42 verschlossen, jedoch an.
seinem unteren Ende offen ist. Zwecks Befestigung des Zylinders 41, der an dem Arm
3 sitzt, kann das Ende des Armes 3 plattenfärmig ausgebildet sein mit einer Durchbrechung,
durch die axial ein mit Schraubengewinde versehener Fortsatz 43 der Deckplatte 42
durchgeht, wobei die Sicherung durch eine Mutter 44 geschaffen wird. In dem Zylinder
41 ist ein Kolben 45 vorgesehen mit einer Kolbenstange 46, die praktisch vakuumdicht
durch die Deckplatte 42 und den Fortsatz 43 geführt ist und in diesem gleitet. Am
anderen Ende trägt die Stange 46 die Unterlage 12, Bohrungen. 47 in, der Stange
46 schaffen die Verbindung zwischen dem durch den Kolben, begrenzten Zylinderraum
und dem durch die Unterlage und die Vakuumglocke geschaffenen Raum. An passender
Stelle der Bohrungen ist ein einstellbares Drosselventil eingesetzt, das in der
gezeigten Ausführungsform aus einer Ausnehmung 48 und einer Schraube, 49 besteht.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Wenn der Behälter 13 auf
die Unterlage 12 mit dem lose aufgesetzten Deckel 38 aufgesetzt ist, wird
die Vakuumglocke 20 über den Behälter gestülpt, bis die Dichtung 22 sich gegen die
Unterlage 12 anlegt, wodurch selbsttätig eine Verbindung zwischen der Glocke 20
und der Vakuumleitung 30 mittels des Gleitventils 26 und der Öffnungen,
31 in dem Rohr 19, wie oben beschrieben, geschaffen wird. Wenn die Evakuierung
der Vakuumglocke beginnt, so beginnt gleichzeitig ein Luftstrom aus dem Zylinder
41 durch die Bohrungen, 47 zu fließen. Die Evakuierung des Zylinders 41 geht jedoch
mit einer wesentlich geringeren Geschwindigkeit vor sich als die der Vakuumglocke
20 infolge des dazwischengeschalteten Drosselventils 48, 49, das so eingestellt
wird, daß das Vakuum in. dem Zylinder 41 gerade dann so hoch geworden ist, daß der
Atmosphärendruck den Stempel 45 nach oben drückt, wenn der vorgeschriebene Wert
des Vakuums in der Glocke und in dem Behälter sich eingestellt hat. Während der
Aufwärtsbewegung des Kolbens wird der Deckel 38 auf den Behälter 13 in Verschließstellung
aufgepreßt durch Drücken gegen den Anschlag 23, und wenn die Glocke 20 und das Gleitventil
26 an dieser Aufwärtsbewegung teilnehmen, werden die unteren Öffnungen 31 des Rohres
19 freigelegt, so daß eine Verbindung zwischen der Vakuumglocke und der Atmosphäre
wie oben beschrieben geschaffen wird. Die Glocke 20 kann, dann von. der Unterlage
12 abgehoben und der Behälter 13 mit dem aufgesetzten. Deckel 38 aus der Vorrichtung
herausgenommen werden, so daß ein, neuer Behälter mit lose aufgesetztem Deckel eingesetzt
und das Verfahren. wiederholt werden. kann.
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Die Erfindung ist nicht auf die speziellen dargestellten und hescliriel)euc:n
Ausführungsformen beschränkt, und die Konstruktionseinzelheiten. können innerhalb
des Bereiches der Erfindung mannigfaltig variiert werden. Bei der Ausführungsform
nach den Fig. 1 und 2 kann die Zahnkupplung zur Bewirkung der senkrechten Bewegung
der Unterlage z. B. durch einen Exzenter ersetzt werden. Auch kann das Vakuum auf
andere als die bezeichnete und beschriebene Weise angelegt werden. So kann z. B.
die Vakuumleitung direkt mit dem oberen Ende. des Rohres 19 verbunden werden, und
es kann zwischen zwei Serien, von Öffnungen 31 in dem Rohr 19 eine Trennung vorgesehen
sein.. Auch kann bei der Ausführungsform nach der Fig. 3 der Zylinder 41 direkt
mit der Va.-kuumquelle verbunden werden an Stelle der Verbin, dung durch die Vakuumglocke
hindurch. Auch in. diesem Fall kann in die Verbindungsbohrung ein Drosselventil
eingeschaltet sein. Auch müßten, dann Mittel zur Aufhebung des Vakuums im Zylinder,
z. B. ein von Hand betätigtes oder ein automatisches Ventil, vorgesehen sein.