DE1002614B

DE1002614B - Sucheranordnung fuer Reflexkameras

Info

Publication number: DE1002614B
Application number: DEV8144A
Authority: DE
Inventors: Johannes Meinig
Original assignee: KAMERA WERKE NIEDERSEDLITZ VEB
Current assignee: KAMERA WERKE NIEDERSEDLITZ VEB
Priority date: 1954-12-01
Filing date: 1954-12-01
Publication date: 1957-02-14

Description

Bei Reflexkameras sind verschiedene Sucheranordnungen, bekannt, die man in der Hauptsache in Lichtschachtsucher, Prismensucher und Kombinationen dieser einteilen kann.

Bei den Lichtschachtsuchern wird das auf dem Bildträger (Mattscheibe) entstandene seitenverkehrte Bild ohne weitere Umlenkung vorzugsweise senkrecht zur Aufnahmerichtung von oben betrachtet. Diese Anordnung ist vor allem beim Fotografieren bewegter Objekte von Nachteil, da sowohl das seitenverkehrte Bild als auch, die Blickrichtung nach unten das Verfolgen des Objektes erschweren.

Die Prismensucher enthalten· gewöhnlich ein Penta,-prisma mit Dachkante und vermitteln dem Beobachter ein seitenrichtiges Bild in der Aufnahmerichtung. Das gleiche Ergebnis kann auch mit einer Kombination von Planspiegel und Winkelspiegel (Winkelprisma) erzielt werden. Nachteilig ist bei diesen Suchern, die unbequeme Körperhaltung bei Repro-, Mikro- und solchen Aufnahmen, die einen tiefen Kamerastandpunkt erfordern.

Um die Vorteile beider Sucheranordnungen auszunützen, wurden Ausführungen mit auswechselbarem Lichtschacht und Prisma vorgeschlagen.

Bekannt ist auch eine Anordnung mit zwei Planspiegeln, wovon- der eine mit seiner Vorderseite auf den anderen geklappt werden kann, wodurch der Einblick aus einer zweiten. Richtung freigegeben wird.

Weiter ist eine Bildeinstellvorrichtung für Spiegelreflexkameras bekannt, wonach das Mattscheibenbild durch ein zusätzliches optisches System wahlweise von hinten oder oben betrachtet werden kann. Hierbei wird aber stets der von der Mattscheibe kommende Strahlengang über das optische Sammelsystem geleitet, so daß diese Vorrichtung nicht die direkte Betrachtung des nicht abgelenkten Mattscheibenbildes in dessen unverändertem Maßstab ermöglicht.

Gegenstand der Erfindung ist eine Sucheranordnung für Reflexkameras, welche ohne auszuwechselnde Teile alle vorteilhaften Eigenschaften eines Lichtschachts und eines Prismasuchers in sich vereint. Dabei werden die Nachteile vermieden:, die der beikannten Ausführung mit zwei Planspiegeln anhaften, wie seitenverkehrtes Bild, zwei Lupen und großer, auch bei Nichtbenutzung notwendiger Lichtschachtaufbau. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die zur Seitenvertauschung und Ablenkung notwendigen, drei Spiegelungen an einem Planspiegel und einem Winkelprisma stattfinden, die gegeneinander beweglich und in zwei Stellungen fixierbar sind.

Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß innerhalb eines auf dem Kameragehäuse aufklappbar angelenkten. Deckels ein, Planspiegel derart schwenkbar angeordnet ist, daß das Mattscheibenbild bei ge-Sucheranordnung für Reflexkameras

Anmelder:

VEB Kamera-Werke Niedersedlitz,
Dresden A-17, Edgar-Andre-Str. 56

Johannes Meinig, Freital,
ist als Erfinder genannt worden

schlossenem Deckel über ein feststehendes Winkelprisma seitenrichtig in Aufnahmerichtung und bei aufgeklapptem, einen Lichtschacht bildendem Deckel von oben direkt betrachtet werden kann, also eine wahlweise Betrachtung des Mattscheibenbildes aus zwei verschiedenen Richtungen ermöglicht ist

Gemäß der weiteren Erfindung ist in den in der Aufnahmerichtung verlaufenden Strahlengang ein festes langschnittweitiges Linsensystem eingeschaltet, von dem ein positives Glied mit dem aufklappbaren Deckel nach oben schwenkbar ist und dann als normale Lupe bei direktem Betrachten des Mattscheibenbildes dient

Beim waagerechten Einblick wirkt das gesamte Linsensystem als Lupe mit einer der Brennweite gegenüber stark verlängerten Schnittweite, dadurch kann das seitenrichtige und senkrecht stehende Bild der Mattscheibe mit dem Abbildungsmaßstab 1 :1 gegenüber der Natur betrachtet werden.

Bei senkrechtem Einblick ermöglicht das mit dem Planspiegel hochgeklappte positive Glied des Linsensystems ebenfalls die Betrachtung des nicht abgelenkten Mattscheibenbildes im Maßstab 1 :1 zur Natur.

Zur Sicherung der gegenseitigen Lage aller optischen Teile sind Mattscheibe, Winkelprisma und die festen Linsen in einem gemeinsamen Körper unverrückbar eingebaut, welcher Auflageleisten für den im Klappdeckel angeordneten Planspiegel aufweist, gegen die letzterer bei geschlossenem Deckel durch Federn angedrückt wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt

Abb. 1 einen senkrechten Schnitt auf der optischen Achse der Kamera mit zugeklapptem Deckel,

Abb. 2 einen gleichen. Schnitt, der die Lagerung des Planspiegels erkennen läßt,

Abb. 3 einen. Schnitt auf derselben Ebene wie in Abb. 1 mit aufgeklapptem Deckel.

609 770/237

Der Kamerakörper 1 trägt einen, um ein. Gelenk 2 aufklappbaren, Deckel 3. In letzterem ist ein ■ Planspiegel 4 befestigt. Die Linse 8 und das- Winkelprisma 6 sind fest, die Linse 9 in Richtung ihrer optischen Achse verschiebbar im Kamerakörper 1 eingebaut,,der auch die Mattscheibe 5 enthalten kann. Die Linse 7 kann mit dem aufklappbaren Deckel 3 nach' oben geschwenkt werden.

Die Lage der optischen Teile gemäß Abb. 1 mit zugeklapptem Deckel 3 vermittelt ein aufrechtes und seitenrichtiges Mattscheibenbild in Aufnahmerichtung. Der Verlauf eines Mittenstrahlers von der Mattseheibe 5 über den Planspiegel 4, das Winkelprisma 6 und das langschnittweitige Lupensystem 7, 8, 9 in das Beobachterauge ist strichpunktiert eingezeichnet.

Bei Aufklappen des Deckels 3 in die in Abb. 3 dargestellte Lage wird der Planspiegel 4 aus dem Strahlengang herausgeschwenkt, so daß er als auch das Winkelprisma 6 wirkungslos wird. Die zusammen mit dem Deckel 3 hochgeklappte Positivlinse 7 ermöglicht die direkte Betrachtung des Mattscheibenbildes und kann—für Mattscheibenbetrachtung aus größerer Entfernung — gegebenenfalls auch noch aus dem Strahlengang in die punktiert gezeichnete Stellung geklappt werden. Der Deckel 3 ist so gestaltet, daß er zusammen mit den Blenden 10 störendes Fremdlicht von der Mattscheibe fernhält.

Da Mattscheibe 5, Winkelprisma 6 und die Linsen 8, 9 in einem gemeinsamen Körper, der das Kameragehäuse 1 sein kann, angeordnet sind, ist ihre gegenseitige Lage gesichert. Der Planspiegel 4 liegt auf Anlagekanten 11 (Abb; 2), die auf den beiderseits der Mattscheibe 5 aufragenden Wänden des Körpers 1 angeordnet sind. Eine Blattfeder 12 drängt den Planspiegel 4 gegen die Anlagekanten 11. Infolge dieser federnden Lagerung im Deckel 3 stützt er sich bei zugeklapptem Deckel auf die Kanten 11 und die Blattfeder 12, so daß auch er unabhängig vom Spiel in Deckellagerung und Zuhaltung stets wieder die richtige Lage gegenüber den anderen optischen. Teilen erhält. 13 sind die Anlagekanten für das Winkelprisma 6, die Kanten. 11 und 13 schließen zusammen den Winkel α ein, der halb so groß ist wie der Ablenkungswinkel ß.

Im Rahmen der Erfindung sind natürlich auch noch andere Ausführungsformen möglich. So kann z. B.

Planspiegel 4 und Winkelprisma 6 vertauscht werden oder¹ das Winkelprisma als Winkelspiegel ausgeführt

Claims

" " PATENTANSPRÜCHE:

1. Sucher anordnung für Reflexkameras, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines auf dem Kameragehäuse aufklappbar angelenkten Deckels (3) ein Planspiegel (4) derart angeordnet ist, daß das Mattscheibenbild bei geschlossenem Deckel (3) über ein feststehendes Winkelprisma (6) seitenrichtig in. Aufnahmerichtung und bei aufgeklapptem, einen Lichtschacht bildendem Deckel (3) von oben direkt betrachtet werden kann.

2. Sucheranordnung für Reflexkameras nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet; daß in den in. der Aufnahmerichtung -verlaufenden Strahlengang ein langschnittweitiges. Linsensystem (7, 8, 9) eingeschaltet ist, von dem ein positives Glied (7) mit dem aufklappbaren Deckel (3) nach oben schwenkbar ist und dann als- normale Lupe beim direkten Betrachten· des Mattscheibenbildes dient.

3. Sucheranordnung für Reflexkameras nach Anspruch 1 und 2, dadurch .gekennzeichnet, daß-Winkelprisma (6) und Linsen (8, 9) in einem gemeinsamen Körper (1) eingebaut sind, welcher Auflagefläche!! (11) für den im Klappdeckel (3) angeordneten" Planspiegel (4) aufweist, gegen welche letztere bei geschlossenem Deckel (3) durch eine Blattfeder (12) angedrückt wird, wobei die Flächen- (11) mit den Flächen (13) einen Winkel (α) einschließen-, der halb so groß ist wie der Ablenkungswinkel (ß).

4. Sucheranordnung für Reflexkameras nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Linse. (7) im¹ Deckel (3) umklappbar gelagert ist (Abb. 3).

5. Sucheranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere, negative Linse (9) des langschnittweitigen Lupensystems zum Zwecke einer Dioptrieneinstellung in Richtung ihrer optischen Achse verschoberii werden- kann.

In Betracht gezogene -Druckschriften:
österreichische Patentschrift Nr. 166 197.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen