DE10023913A1 - Klebebindeanlage und Verfahren zum Binden von Druckerzeugnissen - Google Patents
Klebebindeanlage und Verfahren zum Binden von DruckerzeugnissenInfo
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Abstract
Die Bearbeitungsstationen umfassen eine Umschlagtransportbahn, über die in einem zeitlichen Zwischenraum zwischen dem Eintreffen von Buchblöcken ein Umschlag zu einem Zwischenlager transportiert und dort gelagert wird. Im Bereich der Umschlagtransportbahn, aber vor dem Zwischenlager des Umschlags ist ein Zuführweg für einen Fälzelstreifen einer ebenfalls im Bereich der Umschlagtransportbahn anbringaren Fälzelstation angeordnet. Der Buchblock wird nach Passieren des Zuführweges für den Fälzelstreifen bei Eintreffen am Zwischenlager mit dem Umschlag verbunden und der Umschlag anschließend am Rücken und/oder angrenzenden Seitenbereiche wenigstens in Teilbereichen angedrückt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Klebebindeanlage nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Binden von Dru
ckerzeugnisse auf einer Klebebindeanlage nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 5.
Bei der Fertigung von blattförmigen Druckerzeugnissen, wie
Broschuren oder Taschenbüchern werden die zusammengehörenden
bedruckten Blätter zusammengetragen, am Rücken verbunden und
schließlich auf das endgültige Format geschnitten.
Die Fertigungsschritte des Vorbereitens eines Buchblocks aus
zusammengehörenden Buchseiten sowie das Anbringen eines pas
senden Umschlags und gegebenenfalls eines Fälzelstreifens er
folgen in einer Klebebindeanlage. Üblich sind Klebebindeanla
gen, bei denen der Buchblock aus unverbundenen Seiten in eine
transportable Klammer eingespannt und entlang einer Strecke
zu den einzelnen Bearbeitungsstationen geführt wird. An bestimmten
Stellen können Fälzelmaterial und Umschläge zuge
führt werden. Nachdem die Klammer die letzte Bearbeitungssta
tion verlassen und das gebundene Druckerzeugnis freigegeben
hat, soll sie dem Anfang der Klebebindeanlage zur Aufnahme
eines neuen Buchblocks zugeführt werden.
Besonders bewährt haben sich Klebebindeanlagen, bei denen die
Bearbeitungsstationen an den gerade verlaufenden Bereichen
eines Ovals aus geraden Strecken und halbkreisförmigen Wende
bereichen angeordnet sind. Die Klammern werden dabei zu den
an den geraden Strecken befindlichen Bearbeitungsstationen
transportiert. Die Rückführung der Klammer erfolgt über die
halbkreisförmigen Wendebereiche. Das Oval hat den großen Vor
teil, dass Umschläge in gerader Linie in den Transportweg des
Buchblocks eingeschleust werden können.
Aufgrund der erforderlichen Arbeitsschritte, die am Buchblock
in der richtigen Reihenfolge durchgeführt werden müssen, er
gibt sich bei vorhandenen Konstruktionen eine Anhäufung von
Bearbeitungsstationen an der Einlaufseite des Ovals, nämlich
der ersten geraden Strecke, und damit ein größerer Platzbe
darf als an der Auslaufseite, also der zweiten geraden Stre
cke nach dem halbkreisförmigen Wendebereich.
So muss der Rücken des Buchblocks zunächst in mehreren
Schritten gefräst und aufgeraut werden, anschließend wird
Leim auf den Rücken und die sich an den Rücken anschließenden
Seitenbereiche aufgetragen. Als letzte Station auf der ersten
geraden Strecke ist schließlich eine Fälzelstation angeord
net, mittels der ein Fälzelstreifen zugeführt und am Buchrü
cken angebracht wird. Auch wenn diese Fälzelstreifen nicht
bei allen Druckerzeugnissen verwendet werden, so muss doch
wenigstens der Platz für die Fälzelstation reserviert sein.
Nach dem halbkreisförmigen Wendebereich schließt sich auf der
gegenüberliegenden geraden Strecke dann eine Umschlagzuführ-
und -anlegestation an. Danach können noch Form-, Anpress- und
Trocknungsstationen vorhanden sein. Schließlich wird am Ende
der zweiten geraden Strecke das gebundene Druckerzeugnis
freigegeben für die weitere Verarbeitung in einer anderen An
lage.
Wegen der notwendigen Reservierung des Platzes für die Fäl
zelstation am Ende der ersten geraden Strecke erfordern be
kannte Anlagen einen Platzbedarf, der zumindest um die Abmes
sungen dieser Station größer ist als die Aneinanderreihung
der ohnehin erforderlichen Bearbeitungsstationen auf dieser
ersten geraden Strecke.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klebebindean
lage zu schaffen, die für die zusätzliche Anordnung einer
Fälzelstation vorbereitet ist, jedoch gegenüber bekannten
Ausführungen eine kürzere Baulänge aufweist.
Diese Aufgabe wird bei einer Klebebindeanlage nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 durch die Merkmale dieses Anspruchs
gelöst.
Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zum Binden von Druckerzeugnisse auf einer Klebebindeanla
ge dahingehend zu verbessern, dass eine kürzere Bearbeitungs
strecke durchlaufen wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Klebebindeanlage nach dem Ober
begriff des Anspruchs 5 durch die Merkmale jenes Anspruchs
gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin
dung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bei der erfindungsgemäßen Klebebindeanlage wird der Platz für
eine Fälzelstation nicht auf der mit Bearbeitungsstationen
besonders stark belegten ersten geraden Strecke eingenommen,
sondern auf der weniger stark belegten zweiten geraden Stre
cke. Dies macht allerdings Änderungen einer Umschlagtrans
portbahn gegenüber der üblichen Bauweise erforderlich. Bisher
wurde nämlich der Umschlag gleichzeitig mit dem Buchblock zu
geführt und synchron mit ihm transportiert, so dass er auf
dem Transportweg mit dem Buchblock verbunden und anschließend
der Umschlag am Rücken und an den angrenzenden Seitenberei
chen des Buchblocks fixiert werden konnte. Dies ist so aber
nicht mehr möglich, wenn zusätzlich noch ein Fälzelstreifen
angebracht werden soll.
Deshalb sieht die erfindungsgemäße Lösung vor, dass ein Um
schlag bereits vor Eintreffen des Buchblocks, mit dem er spä
ter verbunden werden soll, vorgelegt und in einem Zwischenla
ger gelagert wird. Dieser Vorgang erfolgt in einem zeitlichen
Zwischenraum zwischen dem Transport- und Bearbeitungsvorgang
des vorangehenden Buchblockes und dem Eintreffen des nächsten
Buchblockes, mit dem dann der zwischengelagerte Umschlag ver
bunden werden soll.
Die Fälzelstation befindet sich im Bereich der Umschlagtrans
portbahn vor dem Zwischenlager. Dadurch ist es möglich, den
Buchblock zunächst mit einem Fälzelstreifen zu versehen und
ihn dann zum Zwischenlager weiter zu transportieren und den
Umschlag anzulegen.
Es ist natürlich auch möglich, auf den Fälzelstreifen zu ver
zichten und nur den Umschlag anzubringen.
Anschließend kann der Umschlag entweder alleine oder zusammen
mit dem Fälzelstreifen fixiert werden. Danach können sich
dann übliche Bearbeitungsstationen anschließen, die zum For
men des Druckerzeugnisses, zum Anpressen des Umschlags und
zum Trocknen des Klebers vorgesehen sind.
Bei einer Weiterbildung befindet sich die Fälzelstation un
terhalb der Umschlagtransportbahn. Der Zuführweg für einen
Fälzelstreifen ist durch einen Längsschlitz in der Umschlag
transportbahn gebildet. Dadurch behindern sich diese beiden
Stationen nicht. Der Transport eines Umschlags zum Zwischen
lager und das Anbringen eines Fälzelstreifens können im Zeit
multiplex, also nacheinander ausgeführt werden, wobei in den
zeitlichen Zwischenräumen zwischen dem Eintreffen von Buch
blöcken jeweils ein Umschlag zum Zwischenlager transportiert
wird, während bei Eintreffen eines Buchblocks am Zuführweg
ein Fälzelstreifen mit dem Buchblock verbunden werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Klebebin
deanlage mit Druckerzeugnissen in unterschied
lichen Bearbeitungsphasen und
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines aufge
schlagenen fertigen Druckerzeugnisses
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Klebebinde
anlage. Hierbei werden die mittels Klammern zusammengehalte
nen losen Seiten eines Buchblocks zu Bearbeitungsstationen
transportiert, die entsprechend der Reihenfolge der Bearbei
tungsvorgänge aufgestellt sind. Die Klammern sind an einer
Transportkette befestigt, die einen ovalen Weg beschreibt.
Dieser besteht aus einer ersten geraden Strecke, an der die
losen Blätter des Buchblocks zunächst in die Klammer einge
legt werden und anschließend in Frässtationen am Rücken even
tuell in verschiedenen Bearbeitungsgängen gefräst und später
aufgeraut werden. Daran schließen sich dann Beleimungsstatio
nen für eine Rücken- und eventuelle Seitenbeleimung an.
Nachdem die Klammern dem halbkreisförmigen Wendebereich ge
folgt sind, werden weitere Bearbeitungsstationen auf der
zweiten, gegenüberliegenden geraden Strecke erreicht. Hierbei
handelt es sich um eine Umschlagtransportbahn mit vorgelager
tem Umschlaganleger und Rillstation. In den Bereich der Um
schlagtransportbahn ist eine Fälzelstation integriert. Der
Umschlagtransportbahn kann eine Form- und Anpressstation
nachgeschaltet sein. Schließlich können optional noch Statio
nen zum Trocknen des Klebers folgen, bis schließlich die
jetzt fertig gebundenen Druckerzeugnisse aus den Klammern
entlassen werden. Die leeren Klammern verlassen dann die
zweite Gerade und kehren über einen weiteren halbkreisförmi
gen Wendebereich zum Anfang der ersten geraden Strecke zu
rück, um neue Buchblöcke aus unverbundenen Seiten aufzuneh
men.
Bei der Darstellung gemäß Fig. 1 sind die Buchstaben jeweils
die Anfangsbuchstaben von Buchblock, Fälzelstreifen und Um
schlag. Durch arabische Ziffern sind unterschiedliche Phasen
von Buchblock, Fälzelstreifen und Umschlag beim Buchbinden
dargestellt. Das fertig gebundene Druckerzeugnis ist mit der
Ziffer 1 bezeichnet, während die noch in der Bearbeitung be
findlichen Druckerzeugnisse oder Teile davon die Ziffern 2,
3, 4 und 5 tragen. Somit zeigt 5B einen gerade in die Klammer
eingefügten, noch unbearbeiteten Buchblock aus losen, nicht
verbundenen Seiten. 4B zeigt einen Buchblock, der bereits am
Rücken bearbeitet und mit Leim beschichtet ist.
Von besonderer Bedeutung ist nun die Phase mit den Teilpro
dukten 3. Während der bereits mit Leim beschichtete Buchblock
3B noch den halbkreisförmigen Wendebereich durchläuft, ist
bereits in einem zeitlichen Zwischenraum ein zugehöriger Um
schlag 3U aus einem Magazin zu einem Zwischenspeicher trans
portiert worden. Anschließend wird von einer Fälzelstation
ein Fälzelstreifen 3F bereitgestellt und dieser Fälzelstrei
fen 3F wird nun mit dem Buchblock 3B verbunden, sobald der
Buchblock an der Stelle eintrifft, an der hier der Fäl
zelstreifen 3F gezeichnet ist. Es handelt sich hierbei um den
Ort der Klebebindeanlage, bei dem ein Längsschlitz in der Umschlagtransportbahn
gebildet ist, über die normalerweise der
Umschlag vom Umschlaganleger, dargestellt durch die Position
des Umschlags 4U, bis zum Zwischenlager gelangt, hier ent
sprechend der Position von Umschlag 3U.
Die weiteren Fälzelstreifen 4F und 5F für die Buchblöcke 4B
und 5B sind in der Zeichnung angedeutet.
Vor dem Zwischenlager mit dem Umschlag 3U befindet sich ein
Buchblock 2B, der bereits mit einem Fälzelstreifen 2F und ei
nem Umschlag 2U versehen ist und unmittelbar im Anschluss an
das Zwischenlager durch eine Form- und Anpressstation bear
beitet wird. Schließlich zeigt die Darstellung einen fertigen
Buchblock 1B mit einem Fälzelstreifen 1F und einem Umschlag
1U.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische vergrößerte Darstellung ei
nes fertigen Druckerzeugnisses, hier am Beispiel des Buchblo
ckes 1B. Dieser trägt einen Fälzelstreifen 1F, der am Rücken
und/oder an den Seiten wenigstens in Teilbereichen befestigt
ist, und einen Umschlag 1U, der am Fälzelstreifen 1F wenigs
tens in Teilbereichen befestigt ist. Das Buch ist hier aufgeklappt,
damit der Übergang des Fälzelstreifens 1F an den Sei
ten besser erkennbar ist.
Durch die Verlagerung der Fälzelstation auf die zweite gerade
Strecke und Integration in den Bereich der Umschlagtransport
bahn gelingt es, die Gesamtlänge der Klebebindeanlage im Ver
gleich zum Stand der Technik um die Länge einer Fälzelstation
zu reduzieren.
Claims (8)
1. Klebebindeanlage, bestehend aus einer Transportvorrich
tung, die Buchblöcke aufnimmt und zu Bearbeitungsstationen
fördert, wobei die Bearbeitungsstationen eine Umschlagtrans
portbahn umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass über die Um
schlagtransportbahn in einem zeitlichen Zwischenraum zwischen
dem Eintreffen von Buchblöcken ein Umschlag zu einem Zwi
schenlager transportierbar und dort lagerbar ist, dass im Be
reich der Umschlagtransportbahn, aber vor dem Zwischenlager
des Umschlags ein Zuführweg für einen Fälzelstreifen einer
ebenfalls im Bereich der Umschlagtransportbahn anbringbaren
Fälzelstation angeordnet ist und dass der Buchblock nach Pas
sieren des Zuführweges für den Fälzelstreifen bei Eintreffen
am Zwischenlager mit dem Umschlag verbindbar ist.
2. Klebebindeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Fälzelstation unterhalb der Umschlagtransport
bahn angeordnet ist und dass der Zuführweg für einen Fälzelstreifen
durch einen Längsschlitz in der Umschlagtrans
portbahn gebildet ist.
3. Klebebindeanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Fälzelstreifen bei Eintreffen eines zuge
ordneten Buchblockes am Zuführweg an den Buchblock anlegbar
ist.
4. Klebebindeanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Umschlag am Zwischenlager an den zuvor mit
dem Fälzelstreifen versehenen Buchblock anlegbar und an
schließend an den Rücken und/oder die angrenzenden Seitenbe
reiche wenigstens in Teilbereichen andrückbar ist.
5. Verfahren zum Binden von Druckerzeugnisse auf einer Kle
bebindeanlage, wobei Buchblöcke durch eine Transportvorrich
tung zu Bearbeitungsstationen gefördert werden, die eine Um
schlagtransportbahn umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass
über die Umschlagtransportbahn in einem zeitlichen Zwischen
raum zwischen dem Eintreffen von Buchblöcken ein Umschlag zu
einem Zwischenlager transportiert und dort gelagert wird,
dass im Bereich der Umschlagtransportbahn, aber vor dem Zwi
schenlager des Umschlags optional ein Fälzelstreifen über einen
Zuführweg zugeführt wird und dass der Buchblock nach Pas
sieren des Zuführweges für den Fälzelstreifen bei Eintreffen
am Zwischenlager mit dem Umschlag verbunden wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Fälzelstreifen zuerst unterhalb der Umschlagtransportbahn
bereitgestellt und dann durch einen Längsschlitz in der Um
schlagtransportbahn zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, dass der Fälzelstreifen bei Eintreffen eines zugeordne
ten Buchblockes am Zuführweg an den Buchblock angelegt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der Umschlag am Zwischenlager an den zuvor mit dem Fäl
zelstreifen versehenen Buchblock angelegt und anschließend an
den Rücken und/oder an die angrenzenden Seitenbereiche we
nigstens in Teilbereichen angedrückt wird.
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