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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Herstellen von Broschuren,
Büchern
o. dgl. Druckprodukte mit einer mit ihren Deckeln wenigstens über die
Vorderseite des Buchblocks hinausstehenden Buchdecke gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 11.
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Bei der Herstellung von Broschuren,
bestehend aus einem Buchblock und einem Umschlag, wird der Buchblock
durch Zusammentragen von Falzbogen zunächst gebildet, in einem Klebebinder durch
Bearbeiten und Beleimen des Rückens
gebunden, durch Anbringen des Umschlags in diesen eingehängt, dann
auf einer Förderstrecke
getrocknet und abschließend
an der Kopf-, Fuß-
und Vorderseite auf das gewünschte
Format beschnitten. Die Deckel des Umschlags schließen bündig mit
den Stirnseiten des Buchblocks ab. Bei Broschüren oder Büchern mit einem mit seinen
Deckeln wenigstens über
die Vorderseite des Buchblocks hinausstehenden Umschlag o. dgl.
Buchdecke ist dieses Standard-Herstellverfahren für klebegebundene
Broschuren nicht anwendbar.
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Bei einer Produktionsanlage zur Herstellung der
o.g. Standard-Broschuren, bestehend aus einer Zusammentragmaschine,
einem Klebebinder, einer Trockenförderstrecke und einem Dreischneider,
werden zur Herstellung von Broschuren mit vorstehenden Deckeln in
einem ersten Verarbeitungsdurchlauf die Buchblocks gefertigt und
wenigstens an der Vorderseite beschnitten und danach abgesetzt bzw.
zwischengelagert. Diese werden über
einen Buchblockanleger oder eine Handanlage für einen zweiten Verarbeitungsdurchlauf
erneut der Produktionsanlage zugeführt und dabei im Klebebinder
in die Umschläge eingehängt und
abschließend
im Dreischneider an der Kopf- und Fußseite beschnitten.
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Der Platzbedarf für die Zwischenlagerung der
an der Vorderseite beschnittenen Buchblocks ist je nach Produktionsumfang
sehr hoch. Der Anteil der Broschuren mit vorstehenden Umschlagdeckeln
am Gesamtumfang der auf solchen Produktionsanlagen industriell hergestellten
Bücher
ist gering. Die Produktionsanlagen sind daher für die Zwischenlagerung kaum
automatisiert oder mit entsprechenden Hilfseinrichtungen ausgestattet.
Die Herstellung erfolgt mit einer erhöhten Anzahl von Arbeitskräften einhergehend
mit einer reduzierten Produktionsleistung in jedem der Durchläufe. Hinzu
kommt noch ein zeitlicher Umstellungsaufwand für die Produktionsanlage zwischen
den beiden Durchläufen.
Die Herstellung derartiger Bücher
verteuert sich dadurch wesentlich.
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Es sind Verfahren bekannt geworden,
mit denen der zweite Durchlauf durch die Produktionsanlage vermieden
werden kann. Aus der
EP
754 566 B1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein über die
Vorderseite des Buchblocks hinausstehende Deckel aufweisendes Buch
nach dem Einhängevorgang
beschnitten werden kann. Hierzu ist eine Einrichtung vorgesehen,
in der zunächst
die Deckel des von einer Fördervorrichtung
transportierten Buches von einer Öffnungsvorrichtung vom Buchblock
teilweise abgehoben und von dessen Vorderseite zurückversetzt werden
und der Buchblock an der Vorderseite beschnitten wird. Aus der
DE 199 59 745 A1 ist
ein Verfahren bekannt, bei dem Blätter oder Falzbogen in einer
Zusammentragmaschine zu einem Buchblock zusammengetragen werden,
der Buchblock an der Vorderseite beschnitten und kraftschlüssig gehalten in
einen Klebebinder überführt wird,
in dem der Buchblock gebunden und in einen Umschlag eingehängt wird,
und dieser Buchblock einer zweiten Schneidstation zugeführt und
an der Kopf- und Fußseite
beschnitten wird. Die
DE
100 39 854 A1 beschreibt ein Verfahren, bei dem der Buchblock
während
des Transports im Klebebinder an der Vorderseite beschnitten wird.
Hierbei ist die Schneidvorrichtung im Klebebinder integriert.
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Die bei diesen Verfahren vorgesehenen
Beschnitteinrichtungen für
den Frontbeschnitt beschneiden die Buchblocks einzeln. Die Schneidleistung
ist bei Beachtung erforderlicher Schnittqualitäten begrenzt. Die Positionierung
einer Frontbeschnitteinrichtung vor dem Klebebinder oder die Integration
in diesem beschränkt
zudem die Leistung der Produktionsanlage auch bei der Herstellung
von Standard-Broschuren.
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Der vorliegenden Endung liegt nun
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
von Broschuren, Büchern
o. dgl. Druckprodukte mit einer mit ihren Deckeln wenigstens über die
Vorderseite des Buchblocks hinausstehenden Buchdecke gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 vorzuschlagen, mit dem sich die Druckprodukte in
durchlaufender Bearbeitung wirtschaftlicher herstellen lassen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem
Verfahren durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1 und bei der Vorrichtung durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 11 gelöst.
Weiterbildungen und bevorzugte Weiterausgestaltungen der Erfindung
bilden Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Mit der Rückführung des Produktstromes durch
einen Teil der Produktionsanlage und der Aufteilung des Gesamtproduktionsumfangs
von gleichen Druckprodukten in Produktionsabschnitte werden Druckprodukte
mit einer mit ihren Deckeln wenigstens über die Vorderseite des Buchblocks
hinausstehenden Buchdecke in einem abschnittsweise kontinuierlichen
Produktstrom hergestellt. Die Zwischenlagerung der im ersten Durchlauf
erzeugten Buchblocks entfällt,
womit Personal und Produktionsfläche
gespart werden und sich eine wirtschaftlichere Fertigung ergibt.
Die Produktionsanlage ist weiterhin für hohe Produktionsleistungen
verfügbar,
wenn es um die Herstellung von Standard-Broschuren mit allseits
bündig
mit dem Buchblock abschließenden
Umschlag geht. Nur bei der Herstellung spezieller Broschuren mit
wenigstens über
die Vorderseite hinausstehenden Umschlagdeckeln, die nur einen Bruchteil am
Gesamtumfang der über
eine solche Klebebindeanlage hergestellten Druckprodukte ausmachen, wird
mit einer reduzierten Produktionsleistung gefahren. Diese halbiert
sich ungefähr
wegen des zweimaligen Durchlaufs und der Lücke (Abstand) zwischen zwei
Produktionsabschnitten. Die Broschuren und ihre Zwischenprodukte
(Buchblock) werden beim Beschneiden ganzflächig gepresst zur Durchführung besonders
präziser
Schnitte. Eine hohe Schneidleistung ist mit dem Beschneiden von
Stapeln von Druckprodukten gewährleistet.
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Es wird nur ein Klebebinder benötigt, der
im Wechsel der Produktströme
zwischen den Betriebsarten Buchblockbinden und Einhängen wechselt. Von
Vorteil ist, wenn auch der Dreischneider zwischen verschiedenen
Beschnittmodi (Frontbeschnitt, Kopf-/Fußbeschnitt, Dreiseitenbeschnitt)
wechseln kann. Damit wird nur ein Dreischneider in der Produktionsanlage
benötigt.
Die Umschaltung bzw. der Wechsel zwischen den Modi erfolgt zweckmäßig in einer
Lücke zwischen
den nacheinander durchgeleiteten Produktströmen, die für die Umschaltung eine ausreichend
bemessene Zeit darbietet. Aufwändige Konstruktionen
sind somit hierfür
nicht erforderlich. Die maximale Länge eines Produktionsabschnittes ist
bestimmt aus den Kapazitäten
der beteiligten Maschinen, insbesondere der Trockenförderstrecke.
Je länger
ein Produktionsabschnitt um so weniger Umschaltvorgänge sind
nötig und
um so höher
wird die effektive Produktionsleistung.
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Mit der Erfindung wird erstmals ein
Weg aufgezeigt, Broschuren mit über
die Kopf-, Fuß- und die Vorderseite
hinausstehenden Umschlagdeckeln wirtschaftlich herzustellen, indem
das Klebebindeverfahren mit seiner hohen Produktionsleistung zur
Anwendung kommt. Dabei können
die Broschuren mit unterschiedlichsten Buchdecken, wie weiche Umschläge, klassische
harte Buchdecken, Integralbuchdecken usw., versehen sein.
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme
auf die Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Produktionsanlage mit zwei hintereinander
laufenden Produktionsabschnitten
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2 zeigt
die gleiche Produktionsanlage zu einem Zeitpunkt, bei dem ein Produktionsabschnitt ausläuft
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3 zeigt
die gleiche Produktionsanlage mit einem Produktionsabschnitt, der
mit seinem Anfang zum zweiten Mal durch die Produktionsanlage geführt wird
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4, 5 zeigt eine schematische
Darstellung einer Variante der Produktionsanlage, die auch zur Herstellung
von Büchern
mit allseits zum Buchblock vorstehenden Umschlagdeckeln geeignet
ist
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6 zeigt
für die
Produktionsanlage aus 4 und 5 eine Variante in der Betriebsart
des Klebebinders beim zweiten Durchlauf
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7 zeigt
eine schematische Darstellung einer Produktionsanlage, in der zusätzlich zum
eigentlichen Dreischneider ein speziell für den Frontbeschnitt vorgesehener
Dreischneider zum Einsatz kommt
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8 zeigt
eine Variante der Produktionsanlage aus 7
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9–11 zeigen die erforderlichen
Wirkbausteine für
die Herstellung von Standardbroschuren, Broschuren mit über die
Vorderseite überstehenden Umschlagdeckeln
und Broschuren mit allseits überstehenden
Umschlagdeckeln
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In den 1 bis 8 sind verschiedene Varianten
einer Klebebindeproduktionsanlage 1a, 1b, 1c, 1d dargestellt,
die neben ihrer eigentlichen Bestimmung der Herstellung von klebegebundenen
Broschuren 25 in hoher Produktionsleistung für die Herstellung
von speziellen Broschuren 31 mit über die Vorderseite 28 hinausstehenden
Umschlagdeckeln 30a geeignet sind. Einige Produktionsanlagen 1b und 1d sind überdies
geeignet für
die Herstellung von Broschuren 32 mit über die Kopfseite 26,
die Fußseite 27 und
die Vorderseite 28 hinausstehenden Umschlagdeckeln 30a.
Die Standard-Broschuren 25 weisen einen allseits bündig mit
dem Buchblock 29 abschließenden Umschlag 30 auf
und werden auf den Produktionsanlagen 1a, 1b, 1c, 1d in
einem einzigen Durchlauf gefertigt.
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Die Produktionsanlagen 1a, 1b, 1c, 1d bestehen
im Wesentlichen aus einer Zusammentragmaschine 2, einem
Klebebinder 3, einer Trockenförderstrecke 4 und
wenigstens einem Dreischneider 5, die in der genannten
Reihenfolge als eine in der 9 gezeigte
Wirkkette miteinander gekoppelt sind. Am Anfang wird in der Zusammentragmaschine 2 ein
Buchblock 29 als ein Stapel von lose übereinandergelegten (Falz-)
Bogen gebildet, die von Falzbogenanlegern 6 taktgenau einer
Sammelkette zugeführt
werden. Der Buchblock wird sodann einer Transportklammer des Klebebinders 3 übergeben und
in kontinuierlicher Förderung
an verschiedenen Stationen vorbeigeführt. Es gibt Rückenbearbeitungsstationen 7 zum
Abtrennen des Bundstegs, Beleimstationen 8 zum Beleimen
der freigelegten Blattkanten im Rücken und der rückennahen
Seitenflächen,
eine Fälzelstation 9 zum
Anbringen eines Hinterklebestreifens (Fälzelstreifen), einen Umschlaganleger 10 zum
positionsgenauen Zuführen
und Anbringen des Umschlags 30 am Rücken und we nigstens eine Andrückstation 11 zum
Andrücken
des Fälzels und/oder
des Umschlags 30 am Rücken
und rückennahen
Seitenflächen.
Die klebegebundenen Produkte werden auf die Trockenförderstrecke 4 gegeben und
zum Dreischneider 5 transportiert zur Durchführung eines
Dreiseitenbeschnitts 13c auf das endgültige Format , wobei die Produkte
in von einer Stapeleinrichtung 12 gebildeten Stapelformationen
durch die Schneidstation 13c geführt werden.
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Die in den 1 bis 3 gezeigte
Produktionsanlage 1a weist hinter dem Dreischneider 5 eine
Weiche 14 auf zur wahlweisen Förderung der Produkte aus der
Anlage oder zur Rückführung durch
einen Teil der Anlage. Im Falle der Rückführung werden die im Dreischneider 5 ggf.
gebildeten Stapelformationen in einer Entstapeleinrichtung 15 in
Einzelprodukte aufgelöst
und mit einer Rückführungseinrichtung 16 von
hinten in die Zusammentragmaschine 2 geführt. Hier
setzt nun das erfindungsgemäße Verfahren
an, indem ein Produktionsumfang von gleichen Druckprodukten in Produktionsabschnitte
aufgeteilt wird, die jeweils als kontinuierlicher Produktstrom Sx-1,
Sx usw. durch Rückführung zweimal
durch einen Teil der Produktionsanlage 1a geführt werden,
wobei im Wechsel der Durchläufe
die Betriebsart von Teilbereichen der Produktionsanlage 1a wechselt.
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In den 1 bis 3 sind in der Art einer Momentaufnahme
verschiedene Situationen eines zweimaligen Produktdurchlaufs dargestellt.
In 1 arbeitet die Zusammentragmaschine 2 in
der Betriebsart 2a (= Zusammentragen) und erzeugt damit
einen neuen Produktstrom Sx. Dieser wird in kontinuierlicher Weise
durch den Klebebinder 3 geführt, der auf die Betriebsart 3a (=
Buchblockbinden) eingestellt ist. Anhand hervorgehobener Symbole
erkennt man, welche Stationen am Produkt wirken. Der Umschlaganleger 10a ist
hierbei ausgeschaltet. Die zusammengetragenen Falzbogen werden durch
Klebebinden zum Buchblock gebunden und mit einem Fälzelstreifen
versehen, erhalten aber keinen Umschlag. Der Anfang Ax des Produktionsabschnittes
x befindet sich auf der Trockenförderstrecke 4 und
läuft mit
einem Abstand D hinter dem Ende Ex-1 eines vorherigen Produktionsabschnitt
x-1 her, der als Produktstrom Sx-1 durch den Dreischneider 5 geleitet
wird, dessen Schneidstation im Kopf-/Fußbeschnittmodus 13b arbeitet.
Die Produkte des Produktstroms Sx-1 verlassen nach dem Dreischneider 5 die
Produktionsanlage 1a.
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Die 2 zeigt
nun die Situation, in des das Ende Ex-1 den Dreischneider 5 verlassen
hat und der Anfang Ax des nachfolgenden Produktstromes Sx in diesen
eintritt. Der Dreischneider 5a wird währenddessen von Kopf-/Fußbeschnittmodus 13b auf
Frontbeschnittmodus 13a umgestellt. In der 2 ist dies durch das Symbol Betriebsartwechsel 13d gekennzeichnet.
Die Umstellung kann z.B. dadurch erfolgen, dass der Dreischneider 5a kurz
anhält
zum Umschalten der Antriebe der jeweiligen Messer mit Hilfe sehr genauer
Zahnkupplungen, einhergehend mit weiteren Umschaltvorgängen für die Führungen
und die Transportsysteme. Die Produkte des neuen Produktstromes
Sx werden nun gemäß 3 an der Vorderseite beschnitten
und anschließend über die
Rückführungseinrichtung 16 von
hinten in die Zusammentragmaschine 2 geführt. Diese
schaltet durch Abschaltung der Falzbogenanleger 6a auf
Durchlaufbetrieb 2b um derart, dass sich zwischen dem Ende
Ex des Produktstrom Sx und seinem Anfang Ax, der jetzt zum zweiten
Mal durch die Produktionsanlage 1a geleitet wird, ein Abstand
D einstellt.
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Dieser Abstand kann, wie bereits
für den Dreischneider 5 beschrieben,
ausgenutzt werden zum Umschalten der Betriebsarten der beteiligten Maschinen.
Beim zweiten Durchlauf (siehe 3)
ist der Klebebinder 3 auf die Betriebsart 3b (=Einhängen) eingestellt.
Hierzu wurden die Rückenbearbeitungsstationen 7a abgesenkt,
die Fälzelstation 9a aus- und der Umschlaganleger 10 eingeschaltet.
Die Beleimstationen 8 sind weiterhin in Betrieb, ihre Einstellungen
hinsichtlich Auftragsstärke
und -position wurden ggf. geändert.
Die Produkte des Produktstroms Sx erhalten nun einen Umschlag und
werden auf der Trockenförderstrecke 4 wiederum
getrocknet. Wenn der Anfang Ax den Dreischneider 5 erreicht, schaltet
dieser in der Lücke
um auf Kopf-/Fußbeschnitt
13b. Die Produkte erhalten ihren endgültigen Beschnitt.
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In 10 ist
die oben beschriebene Wirkkette noch einmal zur Übersicht dargestellt. Das fertige Produkt
dieser Wirkkette ist eine Broschur 31 mit über die
Vorderseite 28 hinausstehenden Umschlagdeckeln 30a.
Die Broschuren 31 sind häufig mit ein- und auslegbaren
Falzklappen ausgestattet. Sobald beim zweiten Durchlauf das Ende
Ex die Zusammentragmaschine 2 verlässt, erzeugt diese einen neuen Produktstrom
Sx + 1, der dann auf seinem ersten Durchlauf durch die Produktionsanlage 1a ist.
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Die 4 bis 6 zeigen eine zweite Variante der
erfindungsgemäßen Produktionsanlage 1b.
Vor dem Dreischneider 5 ist eine Weiche 17 vorgesehen zur
wahlweisen Ableitung des Produktionsstromes am Dreischneider 5 vorbei.
Damit ist zusätzlich
zu den oben beschriebenen Wirkketten der ersten Produktionsanlage 1a eine
weitere Wirkkette abbildbar wie sie in der 11 vereinfacht dargestellt ist. Es lassen
sich Broschuren 32 herstellen mit über die Kopf- 26,
Fuß- 27 und
Vorderseite 28 hinausstehenden Umschlagdeckeln 30a.
Hierzu wird der Dreischneider 5 im Dreiseitenbeschnittmodus 13c betrieben
und die Buchblocks werden im ersten Durchlauf an allen drei Seiten
auf ihr endgültiges
Format beschnitten. Im zweiten Durchlauf wird der Buchblock in den
Umschlag eingehängt
und nach Passieren der Trockenförderstrecke 4 am
Dreischneider 5 vorbei aus der Produkti onsanlage 1b abgeleitet,
wobei in einer Stapeleinrichtung 18 noch Stapel von fertigen Broschuren 32 gebildet
werden.
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Die 6 zeigt
eine Alternative für
die Betriebsart 3b (= Einhängen) des Klebebinders, wenn sich
ein Produktstrom Sx im zweiten Durchlauf befindet. Die Rückenbearbeitungsstationen 7 bleiben
im Eingriff und entfernen die im ersten Durchlauf erzeugte Buchblockbindung.
Im weiteren Verlauf durch den Klebebinder 3 wird eine neue
Buchblockbindung geschaffen, wobei auch ein Umschlag angelegt wird.
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Die 7 und 8 zeigen weitere Varianten
der erfindungsgemäßen Produktionsanlage 1c, 1d.
Statt eines Dreischneiders 5 mit wechselnden Beschnittmodi
(Frontbeschnittmodus 13a, Kopf-/Fußbeschnittmodus 13b,
Dreiseitenbeschnittmodus 13c) sind zwei Dreischneider 19, 21 über Weichen 17 bzw. 23 und
Zusammenführeinrichtungen 24 in
der Produktionsanlage 1c bzw. 1d integriert, wobei
ein Produktstrom Sx während
seines zweimaligen Durchlaufs höchstens
einmal den jeweiligen Dreischneider 19, 21 durchläuft. Dem
Standard-Dreischneider 19 wird zur Durchführung des
Kopf-/Fußbeschnitts 20 das Frontmesser
entnommen. Das Frontbeschnittmodul 21 ist z.B. ein um die
Kopf-/Fußbeschnitteinrichtung abgespeckter
Dreischneider.
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Allen Produktionsanlagen 1a, 1b, 1c, 1d ist gemein,
dass die Produkte (Broschur 25, 31, 32 und Buchblock 29)
beim Beschneiden ganzflächig
gepresst werden zur Durchführung
besonders präziser Schnitte.
Es wird nur ein Klebebinder 3 benötigt, der sowohl das Buchblockbinden
und das Einhängen durchführt. Die
Produktionsanlagen 1a, 1b, 1c, 1d sind
bestimmt für
besonders hohe Produktionsleistungen, wenn es um die Herstellung
von Standard-Broschuren 25 geht. Nur bei der Herstellung spezieller
Broschuren 31, 32 wird mit einer reduzierten Produktionsleistung
gefahren, da sich wegen des zweimaligen Durchlaufs und der Lücke (Abstand
D) zwischen zwei Produktionsabschnitten Sx-1 und Sx diese ungefähr halbiert.
Dabei wird aber kein erhöhter
Personal- und Platzbedarf benötigt,
weil die Broschuren 31, 32 in abschnittsweise
kontinuierlichen Produktströmen
hergestellt werden.
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- 1a
- Produktionsanlage
(erste Variante)
- 1b
- Produktionsanlage
(zweite Variante)
- 1e
- Produktionsanlage
(dritte Variante)
- 1d
- Produktionsanlage
(vierte Variante)
- 2
- Zusammentragmaschine
- 2a
- Betriebsart:
Zusammentragen
- 2b
- Betriebsart:
Durchlauf
- 3
- Klebebinder
- 3a
- Betriebsart:
Buchblockbinden
- 3b
- Betriebsart:
Einhängen
- 4
- Trockenförderstrecke
- 5
- Dreischneider
- 5a
- Dreischneider,
nicht belegt
- 6
- Falzbogenanleger
- 6a
- Falzbogenanleger,
ausgeschaltet
- 7
- Rückenbearbeitungsstationen
- 7a
- Rückenbearbeitungsstationen,
abgesenkt
- 8
- Beleimstationen
- 9
- Fälzelstation
- 9a
- Fälzelstation,
ausgeschaltet
- 10
- Umschlaganleger
- 10a
- Umschlaganleger,
ausgeschaltet
- 11
- Andrückstation
- 12
- Stapeleinrichtung
- 12a
- Stapeleinrichtung,
nicht belegt
- 13a
- Schneidstation
im Frontbeschnittmodus
- 13b
- Schneidstation
im Kopf-/Fußbeschnittmodus
- 13e
- Schneidstation
im Dreiseitenbeschnittmodus
- 13d
- Betriebsartwechsel
- 14
- Weiche
- 14a
- Weiche,
nicht belegt
- 15
- Entstapelvorrichtung
- 15a
- Entstapelvorrichtung,
nicht belegt
- 16
- Rückführungseinrichtung
- 17
- Weiche
- 18
- Stapelvorrichtung
- 18a
- Stapelvorrichtung,
nicht belegt
- 19
- Dreischneider
- 19a
- Dreischneider,
nicht belegt
- 20
- Schneidstation,
Frontmesser entnommen
- 21
- Dreischneider
als Frontbeschnittmodul
- 21a
- Dreischneider
als Frontbeschnittmodul, nicht belegt
- 22
- Schneidstation
ohne Kopf-/Fußbeschnitteinrichtung
- 23
- 3-fach-Weiche
- 24
- Zusammenführeinrichtung
- 25
- Standard-Broschur
- 26
- Kopfseite
- 27
- Fußseite
- 28
- Vorderseite
- 29
- Buchblock
- 30
- Umschlag
- 30a
- Umschlagdeckel
- 31
- Broschur
mit über
die Vorderseite hinausstehenden Umschlagdeckeln
- 32
- Broschur
mit allseitig vorstehenden Umschlagdeckeln
- D
- Abstand
- Sx
- Produktstrom
des Produktionsabschnittes x
- Sx-1
- Produktstrom
des vorherigen Produktionsabschnittes x-1
- Ax
- Abschnittsanfang
(von Sx)
- Ex
- Abschnittsende
(von Sx)
- Ex-1
- Abschnittsende
(von Sx-1)