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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Fügen
von Zusatzteilen, wie Gazestreifen, Hinterklebematerialstreifen
mit ggf. endseitig befestigten Kapitalbändern, Hülsen
u. dgl. Hinterklebeteile, am Rücken eines Buchblocks in
Buchfertigungsstrassen gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1 bzw. Anspruch 6.
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Das
Hinterkleben dient dazu, den Buchblockrücken zu verfestigen
und damit dem gerundeten oder geraden Rücken eine stabile,
dauerhafte Form zu verleihen. Kapitalbänder sind Schmuckbänder
an der Kopf- und Fußkante des Buchblockrückens.
Das maschinelle Kapitalen erfolgt in einem Arbeitsgang mit dem Hinterkleben.
Die Kapitalbänder werden dabei auf eine blockhohe Hinterklebepapierbahn
geklebt. Die Bahn wird quer zum Buchblock zugeführt und
in rückenbreite Streifen geschnitten. Diese werden auf
den zuvor beleimten Buchblockrücken aufgelegt und in einer
nachfolgenden Station mit einem flexiblen Kissen angedrückt.
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Besonders
stärkere Bücher erfordern eine große
Stabilität im Rücken. Eine zusätzliche
Verstärkung des Buchblockrückens ist durch das
Begazen möglich, bei dem vor dem Kapitalen und Hinterkleben ein
beidseitig übergreifender Gazestreifen eines offenen Gewebes
auf den Buchblockrücken aufgeklebt wird. Die seitlichen Übergriffe
legen sich um die Vorsätze und übernehmen die
Scharnierfunktion in den Falzgelenken. Schließlich kann
zur Rückenverstärkung noch eine schlauchartige
Hülse aus Papier aufgeklebt werden, die die Rückeneinlage
der Buchdecke mit dem Buchblockrücken verbindet, ohne die Charakteristik
des hohlen Rückens aufzulösen.
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Bei
der industriellen Buchfertigung erfolgt das Begazen, das Hinterkleben
und Kapitalen sowie das Hülsen in Buchfertigungstrassen,
in denen die Buchblocks in einem gleichen gegenseitigen Abstand
zwischen Förderketten einer Fördereinrichtung eingespannt,
in Rückenlängsrichtung intermittierend transportiert
werden. Die Zusatzteile werden in aufeinander folgenden Hinterklebestationen,
jeweils bestehend aus einer Beleimeinrichtung für den Buchblockrücken
und einer Zuführ- und Auflegeeinrichtung für das
jeweilige Hinterklebeteil, auf den Buchblockrücken aufgelegt
und abschließend von einem flexiblen Kissen gemeinsam angedrückt.
Siehe auch [Industrielle Buchfertigung; Dieter Liebau, Inés
Heinze; Verlag Beruf + Schule, 2001; S. 480 ff].
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Die
hintereinander angeordneten Hinterklebestationen bedingen bei einer
Buchfertigungsstrasse in Abhängigkeit der gewählten
Maschinenausstattung unterschiedlich lange Buchblockfördereinrichtungen.
Die Fertigung und Montage der Fördereinrichtung kann erst
beginnen, wenn der Kunde die endgültige Ausstattung festgelegt
hat. Um ggf. weitere Hinterklebestationen nachrüsten zu
können, wird häufig eine Leerstation eingeplant.
Eine lange Fördereinrichtung beansprucht nicht nur einen
entsprechend grollen Bauraum, sondern verteuert auch die Buchfertigungsmaschine.
Außerdem verstärken sich mit zunehmender Förderlänge
die durch Teilungsfehler und Verschleiß verursachten Ungenauigkeiten
in der Fördereinrichtung.
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Aus
der
DE 199 59 935
A1 ist eine Fügevorrichtung bekannt, in der das
Begazen sowie das Hinterkleben und Kapitalen in einer Station erfolgt.
Eine intermittierend rotierende Greifertrommel erfasst einen tangential
zugeführten Gazestreifen an einer Längskante und
führt ihn an eine Leimwalze vorbei, um ihn schließlich
in einer radialen Auswärtsbewegung auf den Buchblockrücken
abzulegen. In einer zweiten Rotationsbewegung wird in gleicher Weise ein
Hinterklebestreifen zum Buchblockrücken transportiert.
Eine Schaumstoffplatte drückt anschließend die
aufgelegten Streifen auf den Buchblockrücken. Nachteilig
ist, dass die Hinterklebeteile in aufeinander folgenden Fügeschritten
auf den Buchblockrücken aufgelegt werden, wobei jeweils
noch eine Beleimung des Hinterklebeteils vorgenommen wird. Dadurch
weist die Fügevorrichtung nur eine geringe Taktleistung
auf.
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Aus
der
DE-OS 22 20 567 ist
eine Fügevorrichtung bekannt, in der seitlich eingespannte,
intermittierend vortransportierte Buchblocks zunächst am Rücken
beleimt und in der nachfolgenden Position mit einer offenen Gaze
und einem Hinterklebematerial versehen werden. Eine Gazebahn wird
dabei von einem Transportwalzenpaar quer zur Fördereinrichtung
der Buchblocks vorgeschoben und von einem schräg von unten
gegen die Gaze gerichteten Luftstrom über den Buchblockrücken
geführt. Der Luftstrom wird nach dem Abtrennvorgang unterbrochen, sodass
sich der abgetrennte Gazestreifen auf den Buchblockrücken
ablegt. Das Hinterklebematerial wird von der gegenüberliegenden
Seite zugeführt und mittels einer schwenkbaren Saugplatte
auf den Buchblockrücken aufgelegt, wobei die Saugplatte den
Hinterklebestreifen gemeinsam mit den Gazestreifen auf den Buchblockrücken
andrückt. Nachteilig ist auch hier die Taktleistungsbeschränkung
durch die nacheinander erfolgenden Auflegevorgänge für die
Gaze und das Hinterklebematerial.
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Die
aufgrund des Luftstroms flatternde Gazebahn muss in einem entsprechend
großen Abstand über den Rücken geführt
werden. Eine kantenparallele Ablage des abgetrennten Gazestreifens
auf den Buchblockrücken ist dabei nicht gewährleistet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der genannten Art zu schaffen, welche bei kompakter und kostengünstiger
Bauweise das Fügen mehrerer Hinterklebeteile mit hoher
Taktleistung in der Buchfertigungsstrasse ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem Verfahren
dadurch gelöst, dass zunächst aus wenigstens zwei
Hinterklebeteilen ein Hinterklebeteilkomplex gebildet und dieses
in einem einzigen Fügeschritt auf den beleimten Buchblockrücken
aufgelegt wird. Bei der Vorrichtung ist vorgesehen, dass der Überführungseinrichtung
wenigstens zwei Zuführungseinrichtungen für Hinterklebeteile
zugeordnet sind, und dass das zur Aufnahme mehrerer Hinterklebeteile
ausgebildete Fördermittel zur Bildung eines aus den Hinterklebeteilen
kombinierten Hinterklebeteilkomplexes nacheinander zu den Übergabestellen der
Zuführungseinrichtungen und abschließend zum Buchblockrücken
bewegbar ist, zur Ablage des Hinterklebeteilkomplexes auf den Buchblockrücken
in einem einzigen Fügeschritt.
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Die
Hinterklebeteile werden nicht mehr wie bisher in einzelnen, aufeinander
folgenden Fügeschritten auf den Buchblockrücken
aufgelegt, sondern es werden mehrere Hinterklebeteile zunächst zu
einem Hinterklebeteilkomplex zusammengetragen und dann in einem
einzigen Fügeschritt auf den Buchblockrücken aufgelegt.
So können die Hinterklebeteile in nur einer Station der
Buchfertigungsstrasse mit nur noch einem Rückenleimwerk
gefügt werden. Die Fördereinrichtung kann bei
jeder Buchfertigungsstrasse in einer gleichen, kurzen Förderlänge
verbaut werden. Das Verfahren bzw. die Vorrichtung ermöglicht
eine hohe Taktleistung, da alle Hinterklebeteile in nur einem kurzen
Fügeschritt auf den Buchblockrücken aufgelegt
werden, sodass die Buchblocks von der Fördereinrichtung
nach kurzem Halt sogleich weitertransportiert werden können.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung wird auch darin gesehen,
dass eine Buchfertigungsstrasse hinsichtlich zu verarbeitender Hinterklebteile
variabel ausgestattet und erweitert werden kann, wodurch unterschiedlichste Buchausstattungen
in einer Buchfertigungsstrasse produziert werden können.
Denn an der einen Überführungseinrichtung können
die Zuführungseinrichtungen variabel angeordnet, gegeneinander
ausgetauscht und/oder ergänzt werden.
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Nach
einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass zur Bildung
des Hinterklebeteilkomplexes die wenigstens zwei Hinterklebeteile
zumindest teilweise miteinander verklebt werden. Die verschiedenen
Hinterklebeteile können zueinander ausgerichtet übernommen
werden und verlieren aufgrund der Verklebung während ihres
Transports zum Buchblockrücken nicht ihre gegenseitige
Lage. Außerdem kann durch die gegenseitige Verklebung die Festigkeit
des Buchblockrückens verstärkt werden.
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Nach
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die wenigstens zwei Hinterklebeteile
quer zur Förderrichtung der Buchblocks zusammengetragen und
zum Buchblockrücken transportiert werden. Hierdurch wird
eine besonders kompakte Bauweise unabhängig von der Anzahl
zusammenzutragender Hinterklebeteile ermöglicht.
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Nach
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein Gazestreifen mit einem
Hinterklebematerialstreifen kombiniert wird. Beim Auflegen eines
solchen Hinterklebeteilkomplexes wird der Klebstoff durch das offene
Gewebe des zuunterst angeordneten Gazestreifens gedrückt,
sodass der Gazestreifen vollständig im Klebstoff eingebettet
und der Hinterklebematerialstreifen mit dem Buchblockrücken
verklebt ist.
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Nach
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass zwei Hinterklebematerialstreifen
bei zumindest teilweiser Überdeckung zu einem blockhohen
Hinterklebematerialstreifen kombiniert werden. Bei einer sich ändernden
Blockhöhe muss nicht mehr wie bisher zeitaufwendig der
Seitenbeschnitt der zugeführten Materialbahn verändert
werden. Die jeweilige Blockhöhe kann durch relative Verschiebung
der getrennt voneinander zugeführten Hinterklebematerialstreifen
eingestellt werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen angegeben. Hinsichtlich der
damit verbundenen Vorteile wird auf die nachfolgende Erläuterung
der Ausführungsbeispiele verwiesen.
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Beispielhafte
Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der folgenden
Figuren detailliert beschrieben. Es zeigen
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Hinterklebestation mit einer ersten Ausführungsform einer Überführungseinrichtung;
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2a den
prinzipiellen Ablauf beim Fügen von Gaze und Hinterklebematerial;
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2b den
prinzipiellen Ablauf beim Fügen eines aus zwei Teilen gebildeten
Hinterklebematerialstreifens;
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2c die
redundante Zuführung von Hinterklebematerial;
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2d den
prinzipiellen Ablauf beim Fügen von Hinterklebematerial
und elektronischen Bauteilen;
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3a eine
Detailansicht eines Fördermittels gemäß Ausschnitt
IIIa in 1;
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3b eine
Detailansicht eines Fördermittels mit ausfahrbaren Nadeln;
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4 eine
zweite Ausführungsform einer Überführungseinrichtung;
und
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5 eine
dritte Ausführungsform einer Überführungseinrichtung.
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1 zeigt
eine Hinterklebestation 15 für eine Buchfertigungsstrasse,
in der Buchblocks 1 mit nach oben weisenden Buchblockrücken 1a in
einem gleichen gegenseitigen Abstand zwischen zwei sich gegenüberliegenden,
umlaufenden Förderketten 11a, b einer Fördereinrichtung 10 eingespannt
und in Rückenlängsrichtung intermittierend transportiert werden.
Im Bereich der Hinterklebestation 15 werden die Buchblocks 1 durch
seitliche Führungen 12a, b ausgerichtet und gestützt.
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Die
Hinterklebestation 15 besteht im Wesentlichen (siehe 1 und 2a)
aus einer den Buchblockrücken 1a mit einer der
Rückenform angepassten Auftragswalze 17 vollflächig
beleimenden Beleimeinrichtung 16, einer Überführungseinrichtung 20 mit
zugeordneten Zuführungseinrichtungen 30, 50 zum
Auflegen von Hinterklebeteilen 41, 58 auf den beleimten
Buchblockrücken 1a und einer die aufgelegten Hinterklebeteile 41, 58 mit
einem flexiblen Kissen 61 auf den Buchblockrücken 1a fest
andrückenden Andrückvorrichtung 60.
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Die Überführungseinrichtung 20 nach 1 weist
einen dreiarmigen, intermittierend angetriebenen Rotor 21 auf,
mit an teleskopierbaren Armen 22 endseitig angeordneten
Saugplatten 23.1 bis 23.3 als Fördermittel
für die Hinterklebeteile 41, 58. Die
Saugplatten 23.1 bis 23.3 werden nacheinander
zu den Übergabestellen 40, 55 der Zuführungseinrichtungen 30, 50 und
abschließend zum Buchblockrücken 1a bewegt,
wobei in radialen Auswärtsbewegungen der Saugplatten 23.1 bis 23.3 Hinterklebeteile 41, 58 übernommen
bzw. auf den Buchblockrücken 1a abgelegt werden.
In 1 ist die Trajektorie 24 für
eine Hinterkante der Saugplatten 23.1 bis 23.3 dargestellt.
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Bei
der in 1 gezeigten Arbeitsphase befindet sich eine erste
Saugplatte 23.1 an der Übergabestelle 40 für
die Hinterklebematerialstreifen 41, eine zweite Saugplatte 23.2 befindet
sich an der Übergabestelle 55 für Gazestreifen 58 und
eine dritte Saugplatte 23.3 liegt an dem Buchblockrücken 1a an.
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In
der Zuführungseinrichtung 30 wird von einer Rolle 31 abgezogenes
Hinterklebematerial 32 durch eine Schneideinrichtung 33 auf
eine blockhohe Breite beschnitten, mittels Leimdüsen 34 an
den beiden Rändern beleimt und mit von jeweils einer Rolle 35 abgewickelte
Kapitalbänder 36 zu einer Hinterklebematerialbahn 37 verklebt.
Diese wird von einem Abzugswalzenpaar 38 in rückenbreiter
Länge zu der Übergabestelle 40 taktweise
vorgeschoben, wobei das vordere Ende der Hinterklebematerialbahn 37 durch
von Venturidüsen erzeugten Unterdruck an einer Platte 39 gehalten
wird. Die Saugplatte 23.1 bewegt sich abgefedert gegen
die Platte 39. Ein Hinterklebematerialstreifen 41 wird
durch ein Quermesser 42 von der Hinterklebematerialbahn 37 abgetrennt und
von der Saugplatte 23.1 übernommen, indem Öffnungen 25 der
Saugplatte 23.1 taktgemäß mit Saugluft
beaufschlagt werden.
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In
einer 120°-Drehung des Rotors 21 bewegt sich anschließend
die Saugplatte 23.1 mit dem Hinterklebematerialstreifen 41 zur
nächsten Übergabestelle 55. Dabei passiert
die Saugplatte 23.1 eine Beleimeinrichtung 45.
Mittels Leimdüsen 46 wird der Hinterklebematerialstreifen 41 wenigstens
streifenweise beleimt.
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In
der Zuführungseinrichtung 50 wird von einem Abzugswalzenpaar 54 eine
Gazebahn 52 von einer Rolle 51 abgezogen, durch
eine Schneideinrichtung 53 auf eine Breite etwas kürzer
als die Blockhöhe beschnitten und taktweise in einer Länge
größer als die Rückenbreite zur Übergabestelle 55 vorgeschoben,
in der das vordere Ende der Gazebahn 52 durch von Venturidüsen 59 erzeugten
Unterdruck an einer Platte 56 gehalten wird. Durch ein
Quermesser 57 wird ein Gazestreifen 58 von der
Gazebahn 52 abgetrennt. Dieser wird von der Saugplatte 23.2 übernommen,
indem der Gazestreifen 58 an dem bereits aufgenommenen
Hinterklebematerialstreifen 41 angeklebt und im überstehenden
Randbereich von der Saugplatte 23.2 angesaugt wird (siehe 3a).
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Das
gebildete Hinterklebeteilkomplex 2 aus Hinterklebematerialstreifen 41 und
beidseitig überstehenden Gazestreifen 58 wird
in der folgenden 120°-Drehung des Rotors 21 von
der Saugplatte 23.2 zum Buchblockrücken 1a transportiert
und darauf abgelegt (siehe Saugplatte 23.3 in 1),
wobei die Öffnungen 25 von Saugluft auf Blasluft
umgeschaltet werden.
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Durch
die zumindest teilweise Verklebung der beiden Hinterklebeteile 41, 58 ist
eine sichere Mitnahme des Gazestreifens 58 gegeben. Die
Hinterklebeteile 41, 58 können zueinander
ausgerichtet übernommen werden und verlieren aufgrund der
Verklebung während ihres Transports zum Buchblockrücken 1a nicht
ihre gegenseitige Lage. Außerdem kann durch die gegenseitige
Verklebung die Festigkeit des Buchblockrückens 1a verstärkt
werden.
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Die
Saugplatten 23.1 bis 23.3 können mit
in Kanälen der Saugplatten verfahrbaren Nadeln 26 ausgestattet
sein (siehe 3b). Diese stechen durch die
Hinterklebeteile 41, 58 und ermöglichen
einen sicheren Transport auch ohne Verklebung des Hinterklebematerialstreifens 41 mit
dem Gazestreifen 58.
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Das
aufgelegte Hinterklebeteilkomplex 2 wird in der Andrückvorrichtung 60 fest
auf den Buchblockrücken 1a angedrückt.
Dabei gelangt auf dem Buchblockrücken 1a befindlicher
Klebstoff durch das offene Gazegewebe bis an das Hinterklebematerial, sodass
der Gazestreifen 58 im Klebstoff eingebettet und der Hinterklebematerialstreifen 41 mit
dem Buchblockrücken 1a verbunden ist.
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Gazestreifen 58 und
Hinterklebematerialstreifen 41 mit seitlich angeklebten
Kapitalbändern werden also in einer einzigen Hinterklebestation 15 auf
den Buchblockrücken 1a aufgelegt. Die Hinterklebeteile 41, 58 werden
zunächst zusammengetragen und abschließend in
einem kurzen Fügeschritt auf den Buchblockrücken 1a aufgelegt.
In dem Ausführungsbeispiel nach 1 ist ein
dreiarmiger, in drei 120°-Schritten drehender Rotor 21 vorgesehen,
welcher es ermöglicht, zeitgleich aus zwei Übergabestellen 40, 55 Hinterklebeteile 41, 58 zu
entnehmen und an dritter Stelle ein Hinterklebeteilkomplex 2 auf
den Buchblockrücken 1a aufzulegen. Dies ermöglicht eine
hohe Taktleistung.
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In 4 ist
eine alternative Überführungseinrichtung 70 mit
einer einzelnen Saugplatte 71 dargestellt. Die Drehbewegung
ist derart steuerbar, dass bei der ausschließlichen Verarbeitung
von Hinterklebematerial die Saugplatte 71 zwischen der Übergabestelle 40 und
dem Buchblockrücken 1a um 120° hin und
her schwenkt oder in jeweils aufeinander folgenden 240° und
120° Schritten umläuft, während bei der
Verarbeitung von Hinterklebematerial und Gaze die einzige Saugplatte 71 in
120° Schritten umläuft.
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5 zeigt
eine Überführungseinrichtung 80 mit einem
vierarmigen Rotor 81, welcher in 90° Schritten
intermittierend umläuft. Es können bis zu drei
Zuführungseinrichtungen 30, 50, 85 an
der Überführungseinrichtung 80 angeordnet
sein. Zusätzlich zum Hinterklebematerialstreifen 41 und
Gazestreifen 58 kann damit ein weiteres Hinterklebeteil
aufgenommen und zu einem Hinterklebeteilkomplex 3 vereinigt werden,
welches dann im abschließenden Fügeschritt auf
den Buchblockrücken 1a aufgelegt wird. Das weitere
Hinterklebeteil kann eine die Festigkeit des Rückens zusätzlich
verstärkende Hülse 87 sein, die aus einem
Magazin 86 der Zuführungseinrichtung 85 entnommen
wird. Für eine vollflächige Verklebung der Hülse 87 mit
dem nachfolgend aufgenommenen Hinterklebematerialstreifen 41 ist
eine Breitschlitzdüse 47 zwischen den Zuführungseinrichtungen 85 und 30 vorgesehen.
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Die
Erfindung ist nicht auf Überführungseinrichtungen
mit rotierenden Saugplatten beschränkt. Es können
z. B. auch linear hin und her bewegte Fördermittel zum
Einsatz kommen oder die Fördermittel sind an einem umlaufenden
Zugmittel angeordnet.
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Wie
bereits oben dargelegt, können an der einen Überführungseinrichtung 20, 70 oder 80 die Zuführungseinrichtungen
variabel angeordnet, gegeneinander ausgetauscht und/oder ergänzt
werden. Dadurch wird bei einer Buchfertigungsstrasse mit einer Fördereinrichtung
in fester Länge eine variable Ausstattung im Hinblick auf
das Fügen von Zusatzteilen ermöglicht. Die 2a bis 2d zeigen
mögliche Alternativen am Beispiel einer maximal zwei Zuführungseinrichtungen
aufweisenden Überführungseinrichtung.
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In
der 2a ist der bereits oben beschriebene prinzipielle
Ablauf bei der Verarbeitung von Hinterklebematerial und Gaze dargestellt.
Soll keine Gaze aufgelegt werden, wird der Vorschub der Gaze einfach
ausgeschaltet. Mit einer im Wesentlichen vollflächigen
Beleimung des Hinterklebematerialstreifens 41 kann auch
alternativ ein weiteres Papier über die zweite Zuführungseinrichtung 50 zugeführt und
auf den Buchblockrücken 1a aufgelegt werden.
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In
der 2b ist der prinzipielle Ablauf eines Hinterklebeverfahrens
dargestellt, bei dem ein aus zwei Hinterklebematerialstreifen 4a,
b gebildeter Hinterklebeteilkomplex 4 gefügt wird.
Die zwei über die Zuführungseinrichtungen 90a,
b separat zugeführten Hinterklebematerialstreifen 4a,
b mit jeweils einseitig befestigten Kapitalbändern werden
bei zumindest teilweiser Überdeckung zu einem blockhohen
Hinterklebematerialstreifen 4 kombiniert. Bei einer sich ändernden
Blockhöhe muss nicht mehr wie bisher zeitaufwendig der
Seitenbeschnitt der zugeführten Hinterklebematerialbahn
verändert werden. Die jeweilige Blockhöhe kann
durch relative Verschiebung 65 der Zuführungseinrichtungen 90a,
b zueinander eingestellt werden.
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In 2c ist
die Möglichkeit dargestellt, zwei redundante Zuführungseinrichtungen 91a,
b für gleiche Hinterklebeteile, z. B. Hinterklebematerialstreifen 41 mit
daran befestigten Kapitalbändern, an der einen Überführungseinrichtung
anzuordnen. Während über die eine Zuführungseinrichtung 91a Hinterklebematerialstreifen 41 zugeführt
werden, kann die andere Zuführungseinrichtung 91b für
den nächsten Fertigungsauftrag eingerichtet werden, ohne
dass dafür die Buchfertigungsstrasse angehalten werden muss.
Oder die zweite Zuführungseinrichtung 91b übernimmt
die Zuführung der Hinterklebematerialstreifen 41,
falls die erste Zuführungseinrichtung 91a aufgrund
einer Störung ausfällt.
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2d zeigt
den prinzipiellen Ablauf beim Fügen von Hinterklebematerialstreifen 41 und
elektronischen Bauteilen 83, wie z. B. RFID-Chip. Die elektronischen
Bauteile 83 werden als endloses Band 84 von einer
Zuführungseinrichtung 82 zugeführt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19959935
A1 [0006]
- - DE 2220567 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Industrielle
Buchfertigung; Dieter Liebau, Inés Heinze; Verlag Beruf
+ Schule, 2001; S. 480 ff [0004]