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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Bucheinbanddecken
in einer Ausbildung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Vorrichtungen
dieser Art sind aus [Liebau, Heinze; „Industrielle Buchbinderei"; Verlag Beruf und Schule,
1997; S.: 399] als Buchdeckenmaschinen mit horizontalem Verarbeitungsprinzip
bekannt, in denen im kontinuierlichen Durchlauf Deckelpappen und eine
Rückeneinlage
passgerecht mit den mit Klebstoff versehenen Bezugsnutzen in einer
Anrolleinrichtung vereinigt werden. Die überstehenden Kanten der Decke
werden in hintereinander liegenden Arbeitsstationen entweder im
fließenden
Durchlauf oder im Stillstand eingeschlagen, i.d.R. erst die an Kopf
und Fuß überstehenden
Kanten, und nach dem Eckeneinziehen an den Seiten. Anschließend werden
die Buchdecken zwischen Presswalzen einer Andrückvorrichtung geführt, in
der getrennte Systeme die Pappendeckel und die Rückeneinlage auf den Bezugsnutzen
anreiben. In einer Auslage gelangen die Buchdecken als Stapel über einen
Rollentisch zur manuellen Abnahme.
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Die
Deckelpappen werden auf einem Vorstapelband bevorratet, von dem
sie geschuppt oder in Stapeln in ein Pappenmagazin gelangen. Aus
dem Magazin werden die untersten Deckelpappen ausgeschoben und gemeinsam
mit der Rückeneinlage
an Führungsschienen
seitlich ausgerichtet der Anrolleinrichtung zugeführt. Als
Rückeneinlage
kann ein in der Maschine in Länge
und Breite geschnittener flexibler Rollenschrenz oder ein vorher
zugeschnittener Pappenstreifen Verwendung finden, der unmittelbar
vor dem Anrollen in die Zufuhrebene der Deckelpappen eingebracht
wird. Synchron zur Pappenzuführung wird
der Bezugsnutzen über
einen Nutzenzylinder in die Anrollebene gebracht. Der Bezugsnutzen
wird aus einem Nutzenmagazin vereinzelt, ggf. ausgerichtet und über weitere
Transporteinrichtungen dem Nutzenzylinder zugeführt, der den Bezugsnutzen mit Greifern übernimmt
und vor dem Anrollen an einer Leimauftragswalze vorbeiführt.
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Eine
solche Buchdeckenmaschine mit im Durchlauf betriebener Anrolleinrichtung
ist in der
DE 43 08
469 A1 als zweites Ausführungsbeispiel
dargestellt und beschrieben. Die gefügte Decke wird von Greifern
eines Kettensystems übernommen
und in eine neben der Anrolleinrichtung angeordnete Einschlagstation
verbracht, mit in vertikal versetzten Ebenen angeordneten Einschlagelementen
zum Ausführen
der Kopf- und Fußeinschläge in einer
ersten Ebene und zum Ausführen
der Seiteneinschläge in
einer zweiten Ebene.
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Aus
der
DE 42 13 220 A1 ist
eine Buchdeckenmaschine bekannt, bei der separate Arbeitsstationen
für den
Kopf- und Fußeinschlag,
für den
Seiteneinschlag und für
das finale Anpressen in einer Reihe mit der Anrolleinrichtung angeordnet
sind, wobei die Decke die Anrolleinrichtung und die Arbeitsstationen
geradlinig in einer Förderebene
durchläuft.
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In
der
DE 22 26 446 A ist
eine Buchdeckenmaschine beschrieben, bei der die Anrolleinrichtung und
die weiteren Arbeitsstationen entlang eines ovalförmigen Transportsystems
angeordnet sind. Das Transportsystem weist eine Vielzahl von in
einer geschlossenen Umlaufbahn kontinuierlich bewegbaren und an
einer endlosen umlaufenden Förderkette
angelenkten Sauggreifern auf, mit denen die Decken ständig gegriffen über die
einzelnen Arbeitsstationen gefördert
werden. Statt eines Nutzenzylinders weist die Anrolleinrichtung
eine im Oval umlaufende, die Bezugsnutzen an ihrer vorlaufenden
Kante ergreifende und an einer Leimauftragswalze und entlang einer Fügestrecke
transportierende Zuführvorrichtung
auf.
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In
den bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen sind die wesentlichen
Funktionen, wie Pappenzuführung,
Nutzenzuführung,
Nutzenzylinder und Einschlag- und Andrückvorrichtung, über einen
gemeinsamen Antrieb direkt miteinander gekoppelt. Die Funktionen
Vereinzeln des Bezugsnutzens und Vereinzeln der Deckelpappen sind
ein- und ausschaltbar. Die Zuführung
der von der Schrenzrolle verarbeiteten Rückeneinlage erfolgt mit einem
taktgesteuerten Einzelantrieb. Weitere Einzelantriebe sind peripheren
Funktionen, wie Auffüllen
des Pappenmagazins, Stapeln und Ausführen der gefertigten Buchdecken
usw. zugeordnet. Durch die direkte Kopplung der Antriebe der Hauptfunktionen
wird die gesamte Buchdeckenmaschine gestoppt, sobald eine Störung im
Bereich der Pappenzufüh rung
oder der Nutzenzuführung
auftritt, und die Buchdeckenmaschine wird erst wieder gestartet,
wenn die Störung
behoben ist. Buchdecken, die sich während dieser Zeit in der Einschlagvorrichtung
befinden, werden aufgrund der langen Wartezeit nicht dauerhaft verklebt
und müssen
als Ausschuss entsorgt werden. Die Folge ist eine geringere Effektivleistung.
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In
den bekannten Buchdeckenmaschinen werden die Buchdecken derart gefügt und vorbewegt,
dass die voran transportierten Kanten der Pappen und Buchdecken
an festen Bezugskanten orientiert sind, was auch als Transport mit
konstanter Vorderkante bezeichnet wird. Die Pappenzuführung schiebt
die Deckelpappen und die Rückeneinlage
an der Hinterkante angreifend zu der Anrolleinrichtung. Die Hublage
dieses Pappenschiebers ist daher durch entsprechende Verstellungen
an das Buchdeckenformat anzupassen, wodurch die Pappenzuführung aufwendig
wird und eine erforderliche Korrektur während des Laufs nur mit Einschränkungen
möglich
ist. Die Einschlagbreite an Kopf und Fuß der Decke ist abhängig von
der Längendifferenz
der Bezugsnutzenhöhe
und der Deckelpappenhöhe
bzw. in einigen Fällen
auch abhängig
vom Druckbild des Bezugsnutzens. Das Einrichten der Einschlagbreite
und auch die Korrektur während
des Laufs erfolgen über
ein aufwendiges Überlagerungsgetriebe,
das im Antriebsstrang vor den Nutzenzylinder und die Nutzenzuführung geschaltet
ist und womit der Bezugsnutzen mit seiner Vorderkante zeitlich eher
bzw. später der
Anrolleinrichtung zugeführt
wird. Das Einrichten eines neuen Buchdeckenformates ist zeitaufwendig, wodurch
die Effektivleistung der Maschine verringert wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Herstellen
von Bucheinbanddecken der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern,
dass die Effektivleistung der Vorrichtung wesentlich verbessert
wird.
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Die
Aufgabe wird in überraschend
einfacher und wirtschaftlicher Weise bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung
dadurch gelöst,
dass zumindest die Nutzenzuführung,
die Pappenzuführung
und die Einschlag- und Andrückvorrichtung
jeweils unabhängig voneinander
antreibbar sind. Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die in
den Unteransprüchen
angegebenen Merkmale gekennzeichnet. Insbesondere ergeben sich die
im Folgenden aufgeführten
Vorteile.
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Bei
einer Störung
in der Pappenzuführung oder
in der Nutzenzuführung
wird lediglich die weitere Zuführung
der Pappen und Bezugsnutzen gestoppt, während zusammengefügte Buchdecken
in der Einschlag- und Andrückvorrichtung
endbearbeitet und der Ausfuhrvor richtung zugeführt werden. Diese Buchdecken
sind sicher verklebt und müssen nicht
als Ausschuss aussortiert werden. Ist die Störung z.B. in der Pappenzuführung dadurch
behoben worden, dass die Pappen eines oder mehrerer Takte entfernt
wurden, so kann durch Aussetzen der Nutzenzuführung der Takt der Nutzenzuführung automatisch
um einen bzw. mehrere Takte verschoben werden. Folgestörungen durch
zugeführte
Bezugsnutzen ohne zugeordnete Pappen werden vermieden. Die Servoantriebe
können
mit einem einstellbaren Antriebsmoment betrieben werden, wodurch Überlastfunktionen
in der Antriebsvorrichtung realisierbar sind.
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Der
Takt der Nutzenzuführung
und des Nutzenzylinders gegenüber
der Einschlag- und Andrückvorrichtung
kann über
das Format der herzustellenden Buchdecken und der Bezugsnutzenhöhe automatisch
berechnet und angefahren werden. Ebenso kann die Hublage der die
Pappen an der Hinterkante schiebenden und mit der Vorderkante taktsynchron übergebenden
Pappenzuführung
gegenüber
dem Fügepunkt
der Buchdecken über
die Pappenhöhe berechnet
und über
den Servoantrieb automatisch angefahren werden, wenn der maximale
Hub des Pappenschiebers den eigentlichen Arbeitshub und den Verstellweg
umfasst. Bisher notwendige Überlagerungsgetriebe
bzw. Mittel zur Verstellung können weggelassen
werden. Eine Korrektur der Formatverstellungen und damit eine Korrektur
der Position der zusammengefügten
Buchdeckenelemente ist im Lauf möglich.
Die Nutzenzuführung
kann unabhängig
von den übrigen
Einrichtungen der Maschine eingerichtet und betrieben werden.
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Zugmittel,
wie Zahnriemen oder Ketten, sind fertigungsbedingt nicht teilungsgenau.
Werden Bezugsnutzen mit solchen Mitteln über mehrere Takte vortransportiert,
so werden die einzelnen Bezugsnutzen mit schwankender Vorderkante
dem Nutzenzylinder zugeführt.
Mit dem von einem einzelnen Servoantrieb gesteuerten, zeitweise
zum Winkel der Einschlag- und Andrückvorrichtung relativ vor-
bzw. rücklaufenden
Nutzenzylinder werden die Bezugsnutzen entsprechend der ermittelten
Vorderkante von der Nutzenzuführung übernommen
und im weiteren Verlauf des Transportes derart gesteuert befördert, das
die Bezugsnutzen mit der exakten Vorderkantenposition an die Pappen
gerollt werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
kinematisches Antriebsschema einer Buchdeckenmaschine mit in vereinfachter
Seitenansicht dargestellten Funktionseinheiten,
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2 einen
Ausschnitt der Buchdeckenmaschine im vergrößerten Maßstab.
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Die
Figuren zeigen in schematisch vereinfachter Darstellung eine Buchdeckenmaschine 1,
in der Buchdecken 5 durch Zusammenfügen von beleimten Bezugsnutzen 2 mit
Deckelpappen 3 und Rückeneinlagen 4 hergestellt
werden. Die Bezugsnutzen 2 werden mit einer Nutzenzuführung 10 an
einen kontinuierlich drehenden Nutzenzylinder 20 übergeben,
der die Bezugsnutzen 2 mit Greifern 21 übernimmt,
an einer Leimauftragswalze 22 eines Leimwerkes 23 vorbeiführt und
im Anrollpunkt 6 wieder abgibt. Synchron zum jeweiligen
Bezugsnutzen 2 werden eine linke und eine rechte Deckelpappe 3 sowie
eine Rückeneinlage 4 durch
eine Pappenzuführung 30 dem
Anrollpunkt 6 zugeführt.
Im Anrollpunkt 6 auf die Deckelpappen 3 und die
Rückeneinlage 4 getrennt
wirkende Andrückrollen 24 sorgen
dafür, dass
die Bezugsnutzen 2 blasenfrei auf die Pappen 3, 4 angerollt
werden.
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Die
Nutzenzuführung 10 weist
ein an sich bekanntes Nutzenmagazin 11 auf, das den jeweils
untersten Bezugsnutzen 2 eines Stapels vereinzelt, nach
vorn ausschiebt und Abzugsrollen 12 zuführt, die den Bezugsnutzen 2 unter
dem Stapel wegziehen und an eine ebenfalls bekannte Ausrichtvorrichtung 13 überführen. Die
im Stillstand in der Ausrichtvorrichtung 13 an der Vorderkante
und an einer Seite ausgerichteten Bezugsnutzen 2 werden über Beschleunigungsrollen 14 auf
die kontinuierliche Transportgeschwindigkeit einer die Bezugsnutzen 2 über mehrere
Takte transportierenden Nutzentransportvorrichtung 16 beschleunigt
und anschließend
an diesen übergeben.
Eine Lichtschranke 15 überwacht das
Eintreffen und Abfördern
der Bezugsnutzen 2 in der Ausrichtvorrichtung 13.
Die Nutzentransportvorrichtung 16 besteht aus mehreren
abständig
voneinander platzierten Transportriemenpaaren 17, wo ein oberer
Zahnriemen 17a die Bezugsnutzen 2 auf eine hier
nicht dargestellte elastische Auflage eines unteren Zahnriemens 17b drückt. Am
Ende des Förderweges
ist eine Lichtschranke 18 angeordnet, die die Position
der Bezugsnutzenvorderkante ermittelt und die ermittelte Position
einer später
beschriebenen Steuerung zuführt.
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Der
Pappenzuführung 30 ist
ein mit einem eigenen Antrieb 91 versehenes Vorstapelband 31 zugeordnet,
das die Deckelpappen 3 in nahezu stehender Lage aufnimmt
und geschuppt einem Pappenmagazin 32 zuführt, indem
der Antrieb 91 über
eine zentrale Steuerung 99 geschaltet wird, die die entsprechenden
Signale einer Lichtschranke 33 umsetzt. Das Pappenmagazin 32 weist
eine formatfeste Bezugskante 32a auf, an der die Deckelpappen 3 mit der
Vorderkante anliegen. Für
unterschiedliche Formathöhen
wird das Vorstapelband 31 entsprechend verfahren.
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Die
Deckelpappen 3 werden über
einen ersten Pappenschieber 34a aus dem Pappenmagazin 32 herausgeschoben
und mit einem konstanten Hub in eine Zwischenposition 36 mit
einer formatfesten Bezugskante 36a überführt. In dieser Zwischenposition 36 wird
zwischen die beiden Deckelpappen 3 eine Rückeneinlage 4 in
Form eines flexiblen Rollenschrenzes geschoben, der mit einem Abzugswalzensystem 37 in
passender Länge
von einer Schrenzrolle 38 abgezogen wird. Über eine
als Klappe ausgeführte
Führung 40 gelangt
die Rückeneinlage 4 in
die Transportebene der Deckelpappen 3 und wird über eine
Schneideinrichtung 39 abgelängt. Das Abzugswalzensystem 37 wird
von einem mit einem Schrittmotor versehenen Antrieb 92 betätigt, dem
eine Steuerung 93 zugeordnet ist, die dafür sorgt,
dass die erforderliche Länge
der Rückeneinlage 4 von
der Schrenzrolle 38 taktsynchron abgezogen wird. Das Zeitfenster,
in dem der Abzug während
eines Arbeitstaktes erfolgt sein muss, wird der Steuerung 93 von der
zentralen Steuerung 99 über
elektrische Signalleitungen 98 übermittelt.
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Die
Deckelpappen 3 und die Rückeneinlage 4 werden
nun über
einen zweiten Pappenschieber 34b, der den gleichen Hub
wie der erste Pappenschieber 34a macht, zu dem Anrollpunkt 6 geschoben
und dabei in entsprechenden Anlagekanten nach außen ausgerichtet. Die Pappenschieber 34a,
b sind an einem Zahnriemen 35 befestigt, dessen maximaler
Hub sowohl den konstanten Arbeitshub als auch den für unterschiedliche
Pappenhöhen
erforderlichen Verstellweg umfasst. Für andere Pappenformate wird
durch relatives Verdrehen des Zahnriemenantriebs lediglich die Hublage
verschoben, und es muss nicht die Pappenschiebereinheit insgesamt verstellt
werden. Lichtschranken 41a, b, c überwachen das Ein- und Ausschieben
der Pappen 3, 4 in der Zwischenposition 36,
eine weitere Lichtschranke 42 kontrolliert den Transport
der Rückeneinlage 4.
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Die
mit synchroner Geschwindigkeit zum Bezugsnutzen 2 vorgeschobenen
Pappen 3, 4 werden im Anrollpunkt 6 mit
den Andrückrollen 24 auf
den beleimten Bezugsnutzen 2 gerollt und noch während des
Vorschubs durch den zweiten Pappenschieber 34b von einem
hin- und herbewegten, über
einen Zahnriemen 52 gesteuerten und während des Anrollens ebenfalls
synchron vorbewegten Saugbalken 51 der Einschlag- und Andrückvorrichtung 50 erfasst und
mit einem für
jedes Format konstanten Hub in eine Kopf/Fuß-Einschlagstation 53 transportiert
mit einer formatfesten Bezugskante 53a, bis zu der die Vorderkante
der Buchdecke 5 befördert
wird.
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In
der Kopf/Fuß-Einschlagstation 53 wird
die Buchdecke 5 in einem ersten Schritt von Saugpressstempeln 54a,
b übernommen
und von diesen auf Einschlagtischen 57a, b einer tiefergelegenen Kopf/Fuß-Einschlagposition 55 gedrückt, wobei
sich die überstehen den
Kanten des Bezugsnutzens 2 während der Versetzbewegung an
Aufrichtkanten 56a, b aufrichten. In einem zweiten Schritt
werden die aufgerichteten Kanten von Einschlägern 58a, b um die
Pappenkanten gelegt und fest auf die Pappeninnenseiten gedrückt. Dabei
werden durch hier nicht dargestellte Mittel die Ecken eingezogen.
Im letzten Schritt wird die Buchdecke 5 von einer Klemmrolle 59 und
einem Klemmkissen 60 ergriffen und, nachdem die Einschläger 58a,
b und die Einschlagtische 57a, b zurückgezogen wurden, auf ein Transportband 61 unterhalb
der Kopf/Fuß-Einschlagposition 55 abgelegt.
Die Klemmrolle drückt
dabei die Buchdecke 5 auf das Transportband 61,
während
das Klemmkissen 60 die Buchdecke 5 freigibt. Mit
einem für
alle Formate konstanten Hub wird nun die Buchdecke 5 von
der Kopf/Fuß-Einschlagstation 53 in
eine Seiten-Einschlagstation 64 transportiert,
wobei längs des
Transportpfades angeordnete Andrückrollen 63 die
Buchdecke 5 auf das Transportband 61 drücken. Eine
Lichtschranke 62 überwacht
das Eintreffen und Versetzen von Buchdecken 5 in der oberen
Position des Kopf/Fuß-Einschlagsystems 53.
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Auf
dem Weg in die Seiten-Einschlagstation 64 läuft die
Buchdecke 5 mit ihren Seiten über links und rechts des Transportbandes 61 befindliche
Einschlagtische 65, die dabei die an den Seiten der Buchdecke 5 noch überstehenden
Kanten des Bezugsnutzen 2 aufrichten. In der Seiten-Einschlagposition
angekommen wird die Buchdecke 5 zunächst von hier nicht dargestellten
Niederhaltern auf den Einschlagtischen 65 fixiert. Dann
werden die aufgerichteten Kanten mit Einschlägern 66 um die seitlichen
Pappenkanten gelegt und fest auf die Pappeninnenseiten gedrückt. Nachdem
die Einschläger 66 und
die Niederhalter die Buchdecke 5 freigegeben haben, führt das
Transportband 61 die fertig eingeschlagene Buchdecke 5 einer
Andrückstation 68 zu, in
der Andrückwalzen 69 die
Deckelpappen 3 und auf Breite der Rückeneinlage 4 abgestimmte
Andrückwalzen 70 die
Rückeneinlage 4 der
Buchdecke 5 fest andrücken.
Eine Lichtschranke 62 überwacht
das Einfördern
und Abfördern
der Buchdecken 5 in der Seiten-Einschlagstation 64.
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Die
fertigen Buchdecken 5 werden in der Ausfuhrvorrichtung 80 in
einer oberen Stapelebene 81 zunächst in Teilstapeln übereinandergelegt
und durch entsprechende Betätigung
von Stapelrechen 82 auf den eigentlichen Buchdeckenstapel 83 abgelegt,
der bei Erreichen der gewünschten
Stapelmenge mit einem Ausfuhrband 84 quer aus der Buchdeckenmaschine 1 auf
geeignete Speicherförderer übergeben
wird, von dem von Hand oder per Palettierroboter abgesetzt werden
kann. Das Ausfuhrband 84 wird von einem mit einem Motor
versehenen Antrieb 94 betätigt, der über die zentrale Steuerung 99 zum
Ausfördern
von Buchdeckenstapel 83 geschaltet wird.
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Die
Buchdeckenmaschine 1 ist mit einer Antriebsvorrichtung 100 versehen,
die im Wesentlichen aus vier eigenständigen Antrieben 110, 120, 130, 150 besteht,
die jeweils den Funktionseinheiten Nutzenzuführung 10, Nutzenzylinder 20,
Pappenzuführung 30 und
Einschlag- und Andrückvorrichtung 50 zugeordnet
und mit Servomotoren 111, 121, 131, 151 und dazugehörigen Steuerungen 112, 122, 132, 152 versehen
sind.
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Dem
Antrieb 110 der Nutzenzuführung 10 sind weitere
gleich- und ungleichförmig übersetzende
Getriebe 113, 114, 115, 116 zugeordnet,
wobei das in der Zeichnung dargestellte Getriebe 113 eine Mehrzahl
von Getrieben repräsentiert,
mit denen Funktionen des Nutzenmagazins 11 betätigt werden. Ebenso
fasst das Getriebe 115 die Getriebe zusammen, die für die Betätigung der
Funktionen in der Ausrichtvorrichtung 13 notwendig sind.
Der Antrieb 120 ist mit dem Nutzenzylinder 20 direkt
verbunden und treibt über
ein Getriebe 123 auch das Leimwerk 23 an, das
zusätzlich
mit einem ständig
treibenden Hilfsantrieb 124 verbunden ist und dadurch auch
umläuft,
wenn der Antrieb 120 den Nutzenzylinder 20 stoppt.
In der Pappenzuführung
wird der Zahnriemen 35, der die Pappenschieber 34a,
b vor- und zurückbewegt,
von dem Antrieb 130 getrieben. In der Ausricht- und Andrückvorrichtung 50 werden
die einzelnen Funktionen bzw. Stationen über dem Antrieb 150 zugeordnete
Getriebe 153, 154, 155, 156 betätigt. Das
Getriebe 154 symbolisiert eine Gruppe von Getrieben, die
für die
Betätigung
der Funktionen in der Kop/Fuß-Einschlagstation
notwendig sind, während das
Getriebe 156 die Getriebe für die Seiten-Einschlagstation
zusammenfasst.
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Die
Steuerungen 112, 122, 132, 152 sind
mit einer zentralen Servosteuerung 102 über elektrische Signalleitungen 101 miteinander
verbunden und so ausgebildet, dass die zentrale Servosteuerung 102 einen
sogenannten virtuellen Master 102 und die Servomotoren 111, 121, 131 151 die
sogenannten Slaves bilden. Der virtuelle Master 102 erteilt
Steuerbefehle und die Antriebe 110, 120, 130, 150 folgen winkelsynchron.
Durch die Aufteilung der Antriebsvorrichtung 100 in die
Einzelantriebe 110, 120, 130, 150 ist
ein produktschonendes Störungshandling möglich. Tritt
eine Störung
in der Nutzenzuführung 10 auf,
die z.B. durch die Lichtschranke 15 gemeldet wird, so wird
die Nutzenzuführung 10 und
die Pappenzuführung 30 durch
die übergeordnete
zentrale Steuerung 99 angehalten, während die Einschlag- und Andrückvorrichtung 50 und
ggf. der Nutzenzylinder 20 noch weiter betrieben werden,
bis alle zum Zeitpunkt der Störung
zusammengefügten
Buchdecken 5 die Andrückstation 68 verlassen
haben. Ebenso verhält
es sich bei Störungen
in der Pappenzuführung 30,
die durch die Lichtschranken 41a, b, c sowie 42 gemeldet
werden.
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Mit
den Einzelantrieben 110, 120, 130 können Formatverstellungen
auf elektronischem Wege vorgenommen werden. Für andere Pappenhöhen wird
die Hublage der Pappenschieber 34a, b automatisch mit der
Eingabe der Formatgrößen in die
zentrale Steuerung 99 berechnet und durch Verdrehen des Antriebs 130 verstellt.
Die berechnete Einschlagbreite wird durch Verdrehen der Antriebe 110, 120 eingestellt.
Die Größen lassen
sich darüber
hinaus auch während
des Laufs der Buchdeckenmaschine 1 korrigieren. Vorzugsweise
ist in den Servoantrieben 111, 121, 131, 151 eine Überlastfunktion
integriert, indem die Antriebe durch einstellbare Strombegrenzung
abgesichert werden.
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Durch
den einzelnen Servoantrieb 121 für den Nutzenzylinder 20 ist
es möglich,
Bezugsnutzen 2, die mit den Zahnriemen 17a, b
der Nutzentransportvorrichtung 16 mit der Vorderkante taktweise schwankend
dem Nutzenzylinder 20 zugeführt werden, entsprechend der
zugeführten
Position zu übernehmen
und im Anrollpunkt 6 mit der exakten Position an die Pappen 3, 4 anzurollen.
Die zugeführte
Position wird über
die Lichtschranke 18 ermittelt und der Antrieb 120 dreht
entsprechend der berechneten Positionsabweichung den Nutzenzylinder 20 vor
der Übernahme
relativ zum virtuellen Master 102 vor bzw. zurück, um den
Bezugsnutzen 2 nach der Übernahme durch eine zugehörige Gegenbewegung
in die exakte Position zu bringen.
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- 1
- Buchdeckenmaschine
- 2
- Bezugsnutzen
- 3
- Deckelpappen
- 4
- Rückeneinlage
- 5
- Buchdecke
- 6
- Anrollpunkt
- 10
- Nutzenzuführung
- 11
- Nutzenmagazin
- 12
- Abzugsrollen
- 13
- Ausrichtvorrichtung
- 14
- Beschleunigungsrollen
- 15
- Lichtschranke
Ausrichtvorrichtung
- 16
- Nutzentransportvorrichtung
- 17
- Transportriemenpaar
- 17a,
b
- Oberer,
unterer Zahnriemen
- 18
- Lichtschranke
Nutzenposition
- 20
- Nutzenzylinder
- 21
- Greifer
- 22
- Leimauftragswalze
- 23
- Leimwerk
- 24
- Andrückrollen
- 30
- Pappenzuführung
- 31
- Vorstapelband
- 32
- Pappenmagazin
- 32a
- Formatfeste
Bezugskante
- 33
- Lichtschranke
Pappenmagazin
- 34a,
b
- Erster,
zweiter Pappenschieber
- 35
- Zahnriemen
- 36
- Zwischenposition
- 36a
- Formatfeste
Bezugskante
- 37
- Abzugswalzensystem
- 38
- Schrenzrolle
- 39
- Schneideinrichtung
- 40
- Führung
- 41a,
b, c
- Lichtschranken
Zwischenposition
- 42
- Lichtschranke
Zuführung
- 50
- Einschlag-
und Andrückvorrichtung
- 51
- Saugbalken
- 52
- Zahnriemen
- 53
- Kopf/Fuß-Einschlagstation
- 53a
- Formatfeste
Bezugskante
- 54a,
b
- Saugpressstempel
- 55
- Kopf/Fuß-Einschlagposition
- 56a,
b
- Aufrichtkante
- 57a,
b
- Einschlagtisch
- 58a,
b
- Einschläger
- 59
- Klemmrolle
- 60
- Klemmkissen
- 61
- Transportband
- 62
- Lichtschranke
Kopf/Fuß-Einschlag
- 63
- Andrückrollen
- 64
- Seiten-Einschlagstation
- 65
- Einschlagtisch
- 66
- Einschläger
- 67
- Lichtschranke
Seiten-Einschlag
- 68
- Andrückstation
- 69
- Andrückwalzen
Deckelpappen
- 70
- Andrückwalzen
Rückeneinlage
- 80
- Ausfuhrvorrichtung
- 81
- Obere
Stapelebene
- 82
- Stapelrechen
- 83
- Buchdeckenstapel
- 84
- Ausfuhrband
- 91
- Antrieb
Vorstapelband
- 92
- Antrieb
Schrenzabzug
- 93
- Steuerung
- 94
- Antrieb
Ausfuhrband
- 98
- Signalleitung
- 99
- Zentrale
Steuerung
- 100
- Antriebsvorrichtung
- 101
- Signalleitung
- 102
- Zentrale
Servosteuerung = Virtueller Master
- 110
- Antrieb
Nutzenzuführung
- 111
- Servomotor
- 112
- Steuerung
- 113
- Getriebe
Magazin
- 114
- Getriebe
Abzugsrollen
- 115
- Getriebe
Ausrichtvorrichtung
- 116
- Getriebe
Beschleunigungsrollen
- 120
- Antrieb
Nutzenzylinder
- 121
- Servomotor
- 122
- Steuerung
- 123
- Getriebe
Leimwerk
- 124
- Hilfsantrieb
Leimwerk
- 130
- Antrieb
Pappenzuführung
- 131
- Servomotor
- 132
- Steuerung
- 150
- Antrieb
Einschlag- und Andrückvorrichtung
- 151
- Servomotor
- 152
- Steuerung
- 153
- Getriebe
Saugbalken
- 154
- Getriebe
Kopf/Fuß-Einschlagstation
- 155
- Getriebe
Transportband
- 156
- Getriebe
Seiten-Einschlagstation