DE10023828A1 - Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff durch eine Druckeinheit - Google Patents
Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff durch eine DruckeinheitInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff durch eine Druckeinheit. Der Bedruckstoff in Form von Papier oder Folie ist in unterschiedlichen Anlegern (1, 2, 3) aufgenommen. Diesen sind jeweils Eingänge (26, 27, 28) zugeordnet zur Einschleusung des Bedruckstoffes in den Bedruckstoffförderpfad (7). Der Bedruckstoff passiert entlang seinem Bedruckstoffförderpfad (7) eine Anzahl von Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14, 22). Der Bedruckstoffförderpfad (7, 13) für den Bedruckstoff enthält eine Anzahl von Weichen (10, 17, 24), mit denen unbedruckter Bedruckstoff einzelne Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14, 29) passiert oder an diesen vorbeigeschleust werden kann, verschiedenen Auslagestellen (18, 19) zugeführt werden kann und/oder bereits bedruckter Bedruckstoff über eine Wendung (22) in die Bedruckstoffförderabfolge wieder eingeschleust werden kann.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Transport von
Bedruckstoff durch eine Druckeinheit, beispielsweise eine digitale Druckmaschine.
Bedruckstoff in Bogenform - sei es Papier, Karton oder Folie - wird beispielsweise in
Kopierern oder Druckmaschinen verarbeitet bzw. bedruckt. Bei Kopierern erfolgt der
Transport vorzugsweise durch in Förderrichtung voneinander beabstandete einzelne
Bänderzüge. In Kopierern unterliegt der Bedruckstoff teilweise sehr starken Umlenkungen,
aufgrund der kompakten Bauweise dieser Maschinen, so dass stärkere Grammaturen wie
Karton oder Folie nicht verarbeitet werden können, da sie aufgrund ihrer Steifigkeit
Papierstaus in den Kopierern verursachen würden.
Daher ist die verarbeitbare Bedruckstoffgrammatur bzw. Bedruckstoffsteifigkeit in den
Kopierern eingeschränkt.
In bogenverarbeitenden Druckmaschinen werden die Bogen mit Saugluft am Anlegerstapel
vereinzelt, von Saugköpfen ergriffen und danach ausgerichtet. In geschuppter Formation
gelangen die ausgerichteten Bogen, ausgerichtet durch Zieh- und Seitenmarke, an das Ende
des Anlegetisches. Dort werden die ausgerichteten Bogen von Vorgreifern ergriffen, die die
Bogen auf Druckgeschwindigkeit beschleunigen. Die Bogen werden von Greifern
übernommen, die auf den Umfangsflächen bogenverarbeitender und
bogentransportierender Zylinder aufgenommen sind. Mittels der bogenführenden Zylinder
werden die Bogen nach Passage eines Druckwerks an das nächste Druckwerk übertragen.
Die Ausstattung der papierführenden Zylinder mit Greifern ist sehr kostenaufwendig und
erfordert eine sehr aufwendige Steuerung mittels Kurvensegmenten.
Werden Bogendruckmaschinen im Schön- und Widerdruck betrieben, so kann eine
Wendung meist nach dem ersten Druckwerk oder etwa in der Mitte der Druckmaschine je
nach Ausstattung erfolgen. Werden die Bogen hingegen in der Druckmaschine lediglich
einseitig bedruckt, so können diese in einem Auslagestapel abgelegt und von einem
Stapelwender gewendet und als neuer Anlegerstapel auf dem Kopf stehend mit bedruckter
Seite nach unten wieder in die Druckmaschine eingeführt werden, so dass die Rückseite
der zunächst einseitig bedruckten Bogen ebenfalls bedruckt werden kann. Allerdings wird
bei einer solchen Vorgehensweise die gesamte Auflage auf der Rückseite bedruckt. Die
Flexibilität einer solchen Vorgehensweise ist äußerst beschränkt, da bei der
Bogenvereinzelung, die wegen der bedruckten Unterseite der Bogen äußerst diffizil ist, alle
Bogen in den Förderpfad durch die Bogendruckmaschine eingeschleust werden und keine
Verzweigungen zur Wendung lediglich individueller Bogen vorgesehen ist. Damit ist eine
individuelle zweiseitige Bedruckung einzelner Bogen mit der skizzierten Vorgehensweise
nicht möglich.
Ausgehend von den skizzierten Lösungen des Standes der Technik bei Kopierern oder
bogenverarbeitenden Druckmaschinen, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein
Bedruckstofftransportkonzept zu verwirklichen, welches Bedruckstoff vom Anleger zum
Ausleger sicher transportiert und für verschiedene Bedruckstoffarten und -grammaturen bei
hoher Führungsgenauigkeit gehandhabt werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Die Vorteile der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung sind vor allem darin zu
erblicken, dass ein Bedruckstofftransport durch eine bogenförmiges Material verarbeitende
Druckmaschine in mehreren Ebenen erfolgt, wobei einzelne Verzweigungsstationen im
Bedruckstoffförderpfad vorgesehen sind. Dadurch lassen sich selektiv einzelne
Bearbeitungsstationen, wie beispielsweise die Vortrocknung gezielt aus dem Förderpfad
des Bedruckstoffs ausschalten oder in diese einbauen. So lassen sich individuell Folien
oder Bogen durch eine digitale Druckmaschine leiten. Je nach Druck- und
Auftragserfordernissen lassen sich einzelne zunächst einseitig bedruckte Bogen einer
Bogenwendung zuführen und anschließend wieder in den Bedruckstoffförderpfad
einschleusen. Dies erlaubt eine individuelle von der Bogenvereinzelungsabfolge
unabhängige Bedruckstoffverarbeitung im Schön- und Widerdruck.
In weiterer Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens lässt sich der
Bedruckstoff in übereinander liegenden Ebenen innerhalb der Druckeinheit transportieren.
Dadurch ist eine einheitliche Montagefläche für alle Komponenten gegeben, die neben
einer einfachen und kostengünstigen Montagemöglichkeit einen freien Zugang zu den
einzelnen Sektionen des Bedruckstoffförderpfades erlaubt, wodurch eine einfache
Papierstaubeseitigung erfolgen kann.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens
sind drei voneinander unabhängige Bedruckstoffanlagestapel vorgesehen, die jeweils über
einen separaten Eingang zur Einschleusung des jeweils gestapelten Bedruckstoffs in den
Bedruckstoffförderpfad ausgerüstet sind. Danach lässt sich je nach Auftragserfordernissen
eine Bedruckstoffversorgungsabfolge einstellen, bei der im Extremfall sequentiell jeweils
ein Bedruckstoffbogen von einem der Anlegerstapel entnommen werden kann, so dass sich
eine individuelle Bedruckstoffabfolge während der Passage durch die einzelnen
Komponenten der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckeinheit erzielen lässt.
Sobald die jeweiligen Bedruckstoffexemplare von den einzelnen Anlagestationen
abgezogen und in den Bedruckstoffförderpfad eingeschleust worden sind, passieren diese
eine Doppelbogenerkennung, die beispielsweise als kapazitive oder induktive oder auch
Durchlichtgeber ausgeführt sein kann, der eine Ausschleusestation nachgeordnet ist. Nach
der Ausschleusestation innerhalb des Bedruckstoffförderpfades schließt sich ein
Synchronisationsbereich an. Im erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Bedruckstoffförderkonzept durch eine Druckeinheit, werden die Bedruckstoffbogen
vorzugsweise durch Rollenpaare und Bänderanordnungen beaufschlagt, die die einzelnen
Bedruckstoffbogen beidseitig ergreifen und durch den im wesentlichen geschlossen
ausgebildeten Förderpfad fördern. Der Synchronisationsstrecke nachgeordnet ist ein
Vortrocknungsmodul. Mittels einer dem Vortrocknungsmodul vorgeordneten
Verzweigungsstelle in Gestalt einer Weiche können die einzelnen Bedruckstoffbogen,
welche die Synchronisationsstrecke passiert haben, am Vortrocknungsmodul vorbei in
einen sich im wesentlichen in horizontaler Lage über dem Vortrocknungsmodul
erstreckenden Bänderzug eingeführt werden. Von dort gelangen sich nach einer
180°-Umlenkung in eine im wesentlichen horizontal verlaufende Förderstrecke zur
Weiterverarbeitung.
Die Bedruckstoffförderung, seien es Papierbogen, Kartonbogen oder auch Folienabschnitte
in Bogenform, erfolgt im wesentlichen durch beidseits des Bedruckstoffförderpfads
angeordnete Rollenpaare gleichen oder ungleichen Durchmessers, je nach Konfiguration
und gewünschter Umlenkung sowie durch Bänderzüge. Bänderzüge sind bevorzugt als
zentrale, elastische Mittelriemen ausgebildet, die den Bedruckstoff im wesentlichen in
seiner mittleren Sektion ergreifen, so dass die Verarbeitbarkeit aller gegebenen
Bedruckstoffformate in der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckeinheit möglich wird.
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Bedruckstoffkonzept besteht aus einer Kombination
der miteinander zusammenarbeitenden Rollen- und Mittelriemenförderung des
Bedruckstoffes durch die gesamte Druckeinheit. Mittelriemen werden sowohl bei
übereinanderliegenden, die Bogenlage nicht beeinflussenden sondern nur dem
Bogentransport dienenden Bänderanordnungen eingesetzt, sowie innerhalb des
Wendemoduls.
In weiterer Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens sind den
Druckmodulen zwei Bedruckstoffablagen und eine zu einer Wendung verzweigende
Weiche nachgeordnet. Mittels dieser Weiche lässt sich beispielsweise ein einseitig
bedruckter Bogen aus dem Bedruckstoffförderpfad ausschleusen, es lassen sich einzelne
Bedruckstoffstapel bilden, ferner ist eine weitere 180°-Umlenkung vorgesehen, sowie ein
sich anschließender Wendepfad, mit dem die zunächst einseitig bedruckten
Bedruckstoffmaterialien einem Wendemodul zugeführt werden. Das Wendemodul wendet
die einzelnen Bedruckstoffbogen unter Beibehaltung ihrer Vorderkante positionsgenau.
Durch die dem Druckmodul nachgeschaltete Weiche können individuelle Bogen dem
Wendemodul über den Wendepfad zugeleitet werden, wobei die gewendeten Bogen an
einer weiteren Einmündung in den von der Synchronisationsstrecke das
Vortrocknungsmodul umgehenden Förderpfad eingeschleust werden können. Dadurch
lassen sich einzelne Bogen sowohl lediglich einseitig als auch beidseitig bedrucken, wobei
dies auf die Druckabfolge innerhalb der Druckeinheit keinen Einfluss hat. Die Weiche, die
dem Druckmodul nachgeordnet ist, erlaubt es individuell vorbestimmten Bogen eine
Wendung aufzuprägen, so dass lediglich individuelle Bogen beidseitig bedruckt werden.
Die Erfindung lässt sich insbesondere an einer digital arbeitenden Druckeinheit einsetzen,
die beispielsweise nach dem Elektrographie- oder dem Elektrophotographieprinzip
arbeiten kann und in deren Druckmodul ein Rotationskörper aufgenommen ist, an dessen
Mantelfläche eine elektrographische, eine elektrophotographische, oder allgemein
ausgedrückt, eine bildtragende Schicht ausgebildet ist.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt die Seitenansicht einer erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Druckeinheit mit drei unterschiedlichen Anlegerstationen sowie den in mehreren Ebenen
verlaufenden Bedruckstoffförderpfad, eine Vortrocknungseinheit, drei verschiedene
Stapeleinschleusungseingänge, eine Doppelbogenkontrolle, ein Vortrocknungsmodul,
sowie mehrere Verzweigungsstellen im Bedruckstoffförderpfad enthaltend.
Aus der Darstellung gemäß Fig. 1 geht hervor, dass der erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Druckeinheit der jeweils zu verarbeitende Bedruckstoff an drei oder
mehreren verschiedenen Anlegern zugeführt werden kann.
Unterhalb eines sich im wesentlichen in horizontale Richtung erstreckenden
Riementransports 20 sind drei Anlegerstapel A, B und C vorgesehen. Die Anleger können
Bedruckstoffmaterialien wie beispielsweise Kartonbogen, Papierbogen, Folien oder
dergleichen enthalten und verfügen jeweils über hier nicht näher dargestellte
Vereinzelungseinrichtungen. Über die Vereinzelungseinrichtungen ist sichergestellt, dass
jeweils nur der oberste Bogen des entsprechenden Anlegerstapels A, B oder C an den
ersten Eingang 26 bzw. den zweiten Eingang 27 bzw. den dritten Eingang 28 in den
Bedruckstoffförderpfad 7 einläuft. Der dem Anleger A zugeordnete erste Eingang 26
enthält in der Darstellung gemäß Fig. 1 beispielsweise einen Transportbandförderer 4, der
aus einem oberen Förderband 4.1 und einem unteren Förderband 4.2 besteht. Mit Hilfe des
ersten Transportbandes werden die Längserstreckungen der unter dem Transportbandpaar 4
liegenden Anlegerstapel B bzw. C überbrückt. An das Transportbandpaar 4.1 bzw. 4.2
schließt sich ein Rollenpaar an, welches den Bedruckstoff vom Anleger A übernimmt und
in den Bogentransportpfad 7 einläuft.
Unterhalb des Transportbandpaars 4 sind die beiden weiteren Anlegerstapel B und C
wiedergegeben, denen jeweils im oberen Bereich ein Rollenpaar 5 zugeordnet ist. Die
jeweiligen Rollenpaare 5 stellen den zweiten Eingang 27 bzw. den dritten Eingang 28 in
den Bedruckstoffförderpfad 7 durch die Druckeinheit dar.
Nach Einstellung einer bestimmten Vereinzelungsabfolge an den einzelnen Stapeln A, B, C
und dem entsprechenden Einlaufen des jeweiligen Bedruckstoffes über den ersten
Eingang 26, den zweiten Eingang 27 und den dritten Eingang 28 in den
Bedruckstoffförderpfad 7 ist eine Doppelbogenkontrolle 6 vorgesehen. Die
Doppelbogenkontrolle 6 kann beispielsweise als kapazitive, induktive oder auch als
Durchlichtkontrolle ausgebildet sein. Wird das Vorliegen eines Doppelbogens durch die
Doppelbogenkontrolle 6 erkannt, wird der Doppelbogen im Rahmen einer
Doppelbogenerkennung durch eine erste Verzweigung 24 in eine
Doppelbogenausschleusung 8 geleitet, aus der er dann entnommen werden kann. Korrekt
vereinzelte Bedruckstoffbogen werden in die Synchronisationsstrecke übergeleitet. Der
Synchronisationsstrecke 9 ist eine zweite Verzweigung 10 nachgeordnet. An der zweiten
Verzweigung 10 im Bedruckstoffförderpfad 7 kann ein Umfahren einer der zweiten
Verzweigung 10 nachgeordneten Konditionierungseinheit 11 erfolgen. Ist die Weiche 10
aktiviert, wird der Bedruckstoff nicht dem Konditionierungseinheit 11 zugeführt, sondern
gelangt in eine sich im wesentlichen vertikal erstreckende Sektion des Förderpfades, um in
ein die Konditionierungseinheit 11 überbrückendes Transportbandpaar eingeschleust zu
werden. Das Transportbandpaar, vorzugsweise ausgebildet als Mittelriemen, läuft um
einzelne Umlenkrollen 21 um und fördert die an der ersten Weiche 10 ausgeschleusten
Bedruckstoffexemplare über das Konditionierungseinheit 11 hinweg. An das die
Konditionierungseinheit 11 übergreifende Transportbandpaar schließt sich eine einen
180°-Bogen beschreibende Umlenkung des Bedruckstoffförderpfads 7 an, bevor dieser in
einen sich im wesentlichen in horizontaler Lage erstreckenden Förderstreckenabschnitt 13
mündet.
Ist die zweite Verzweigungsstelle 10 hingegen nicht aktiviert, so laufen die einzelnen
Bedruckstoffexemplare, die die Beruhigungsstrecke 9 passiert haben, in das
Konditionierungseinheit 11 ein und werden durch dieses beaufschlagt und getrocknet.
Danach erfahren die Bogen eine 90°-Umlenkung, um in ein, sich im wesentlichen in
vertikale Richtung erstreckendes Förderband 12 einzulaufen. Das Förderband 12 besteht
aus zwei miteinander zusammenarbeitenden Bändern 12.1 bzw. 12.2. Das die
Konditionierungseinheit 11 übergreifende Band und das im wesentlichen in vertikaler
Anordnung aufgenommene Bänderpaar 12 vereinigen sich oberhalb des
Vortrocknungsmoduls 11, wonach den Bedruckstoffexemplaren eine 90° in die
Förderstrecke 13 mündende Umlenkung aufgeprägt wird.
Auf der Förderstrecke 13 laufen die Bedruckstoffbogen durch einzelne hintereinander
angeordnete Druckmodule 29, in denen die Oberseite des Bedruckstoffes mit einem
Druckbild versehen wird. Nach Bedrucken des Bedruckstoffes läuft der Bedruckstoff in
eine Fixiereinheit 14 ein, in der das Druckbild auf der Oberfläche des Bedruckstoffes
fixiert wird.
Nach Fixieren des Druckes zwischen den Umfangsflächen der beiden Zylinder 15 oder 16
der Fixiereinheit 14, läuft der einseitig bedruckte Bogen über Rollenpaare 5 in eine dritte
Verzweigung 17 ein.
An der dritten Verzweigungsstelle 17 stehen für den Weitertransport der im
Druckmodul 29 bedruckten Bedruckstoffbogen drei Möglichkeiten offen. Zum einen lassen
sich die bedruckten Bogen in einer Tablettablage 18 auslegen; es besteht die Möglichkeit,
die im Druckmodul 29 bedruckten Bogen einer Stapelablage 19 zuzuführen; ferner können
die bedruckten Bogen einer etwa 180°-Förderpfadumlenkung unterworfen werden, wo sie
Rollenpaare 5 passierend in einen Riementransportpfad eingeleitet werden. Der
Riementransport 20 besteht aus zwei miteinander zusammenarbeitenden Riemen; einem
oberen Riemen 20.1 sowie einem unteren Riemen 20.2, die - wie bereits weiter oben
erwähnt - als elastische Mittelriemen ausgeführt sein können. Dies bietet den Vorteil einer
einfachen Auswechselbarkeit sowie einer besseren Zugänglichkeit im Falle von
Bedruckstofftransportstörungen. Die Mittelriemen, wie sie im vorgeschlagenen
Bedruckstofftransportkonzept einer Druckeinheit eingesetzt werden, bieten zudem den
Vorteil einer großen Flexibilität in Bezug auf die verarbeitbaren Bedruckstoffformate und -
grammaturen.
Nach Passage des Riementransportes 20 werden die jeweils an der dritten
Verzweigungsstelle 17 in den Riementransport 20 wieder eingeleiteten bereits vom
Druckmodul 29 bedruckten Bedruckstoffbogen einem Wendemodul 22 zugeführt. Im
Wendemodul 22 erfolgt die vorderkantengenaue Wendung der bereits einseitig bedruckten
Bedruckstoffbogen auf ihre Rückseite. Somit lassen
sich die Bedruckstoffbogen, die im vorhergehenden Durchlauf einseitig bedruckt wurden,
wenden und vorderkantengenau wieder in die Bedruckstoffabfolgesequenz einschleusen.
Damit ist es mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung möglich, individuelle
Bogen einseitig oder zweiseitig oder nur einseitig oder alle Bogen zweiseitig zu bedrucken,
ohne dass eine Auslagestapelwendung erforderlich ist. Ferner ist es durch eine intelligente
Steuerung der dritten Verzweigungsstelle 17 möglich, die Wendung durch das
Wendemodul 22 nur solchen Bogen aufzuprägen, die beidseitig - durchaus mit dem
gleichen Sujet - zu bedrucken sind.
Analog zum Transportbandpaar, welches das Vortrocknungsmodul 11 überbrückt, sind das
Wendemodul 22 sowie der Riementransport 20 jeweils mit Umlenkrollen 21 versehen, um
welche die Mittelriemen 21 umlaufen können.
Die Ausbildung der jeweiligen Transportelemente entweder als miteinander
zusammenarbeitende Rollenpaare gleichen oder unterschiedlichen Durchmessers oder als
mittig aufgenommene, die Bedruckstoffmitte ergreifende Mittelriemen, gestattet eine
leichte Zugänglichkeit der jeweils vorgesehenen Umlenkrollen und damit eine leichte
Zugänglichkeit der einzelnen Bedruckstoffförderpfadabschnitte im Falle auftretender
Papierstaus. Umstellungen in Bezug auf die Verwendung weiterer Bänderzüge, die größere
Bedruckstoffformate in der Druckeinheit ergreifen können, unterbleiben, wodurch eine
kostengünstige Fertigung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Bedruckstofftransportkonzepts realisierbar ist. Ferner ist dem erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Bedruckstofftransportkonzept eine größere Unabhängigkeit gegen die
jeweils zu verarbeitenden Bedruckstoffsorten, seien es Papier, Karton oder Folie und deren
Grammaturen eignen. Durch die Verwendung des Mittelriemenkonzepts bei der
Bedruckstoffförderung durch die Druckeinheit können auch kleinste, bis hin zu
Postkartengröße, zu verarbeitende Bedruckstoffformate in der erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Druckeinheit bedruckt werden. Aufwendige Zustellarbeiten von Greifern,
Stillsetzen von nicht benötigten Saugköpfen und Greiferbrücken wie bei
bogenverarbeitenden Druckmaschinen bisher erforderlich, können nunmehr entfallen.
Hervorzuheben ist die Aufteilung des Bedruckstoffförderpfades in drei Ebenen innerhalb
der Druckeinheit, wodurch eine sehr gute Zugänglichkeit zur Entfernung eventuell
auftretender Bedruckstofflaufstörungen erzielbar ist. Die erleichtere Zugänglichkeit aller
Bedruckstoffförderkomponenten erlaubt eine leichte Wartung einer mit dem
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Bedruckstoffförderkonzept versehenen Druckeinheit,
wie beispielsweise eine digitale Druckmaschine oder dergleichen.
Die nach dem Druckmodul vorgesehene zweite Verzweigungsstation erlaubt die
Berücksichtigung sich anschließender Weiterverarbeitungsschritte für die bedruckten
Exemplare. So lassen sich in einer Tablettanlage einzelne Bedruckstoffbogen aufnehmen
und einzeln weiterverarbeiten, während sich in der der dritten Verzweigungsstelle 17
ebenfalls zugeordneten Stapelablage 19 eine stapelförmige Aufbereitung bis zu einer
vorwählbaren Stapelhöhe ein- oder mehrseitig bedruckter Bedruckstoffexemplare auslegen
lassen. Die stapelweise Auslagemöglichkeit kann durch diese nachgeordnete
Weiterverarbeitungsmaschinen genutzt werden.
1
Anleger A
2
Anleger B
3
Anleger C
4
Transportband
4.1
oberes B and
4.2
unteres Band
5
Rollenpaar
6
Doppelbogenerkennung
7
Bedruckstoffförderpfad
8
Doppelbogen-Ausschleusung
9
Synchronisationsstrecke
10
zweite Verzweigungsstation
11
Konditionierungseinheit
12
vertikales B and
12.1
Band
12.2
Band
13
Förderstrecke
14
Fixiereinheit
15
oberer Zylinder
16
unterer Zylinder
17
dritte Verzweigungsstation
18
Tablett-Ablage
19
Stapel-Ablage
20
Riementransport
20.1
oberer Riemen
20.2
unterer Riemen
21
Umlenkrolle
22
Wendemodul
23
Wenderiemen
24
erste Verzweigung
25
Rollenpaar
26
erste Einschleusung Bedruckstoffförderpfad
27
zweite Einschleusung Bedruckstoffförderpfad
28
dritte Einschleusung Bedruckstoffförderpfad
29
Druckmodul
Claims (15)
1. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff durch eine Druckeinheit, wobei der
Bedruckstoff an verschiedenen Anlegerstellen (1, 2, 3) aufgenommen ist, denen
jeweils Eingänge (26, 27, 28) zur Einschleusung des Bedruckstoffes in
Bedruckstofftransportpfade (7) zugeordnet sind und der Bedruckstoff entlang seines
Transportpfades (7) eine Anzahl von Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14, 22, 29)
passiert,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bedruckstoffförderpfad (7, 13) eine Anzahl Weichen (10, 17) enthält, mit
denen unbedruckter Bedruckstoff einzelnen Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14, 29)
zugeführt wird oder umgeht, verschiedenen Auslagestellen (18, 19) zugeführt wird
und/oder bereits bedruckter Bedruckstoff über eine Wendung (22) in die
Bedruckstoffabfolgen wieder eingeschleust wird.
2. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bedruckstoff in übereinander liegenden Ebenen (7, 22, 13) innerhalb der
Druckeinheit transportiert wird.
3. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass den drei oder mehreren Eingängen (26, 27, 28) der Anleger (1, 2, 3) eine
gemeinsame Doppelbogenkontrolle (6) nachgeschaltet ist.
4. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Doppelbogenkontrolle (6) eine Bedruckstoff-Ausschleusestelle (8)
nachgeordnet ist.
5. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Bedruckstofftransportpfad eine Synchronisationsstrecke (9) zur
Synchronisation des Bedruckstofflaufes enthalten ist.
6. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Konditionierungseinheit (11) mittels einer dieser vorgelagerten ersten
Bedruckstoffpfadverzweigung (10) umgehbar ist.
7. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bedruckstoff durch Rollenpaare (5, 25) transportiert wird.
8. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bedruckstoff durch Bänderzüge (4, 12, 20) transportiert wird.
9. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bänder der Bänderzüge (4, 12, 20) als elastische Mittelriemen ausgeführt
sind.
10. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bedruckstoff mit einer Rollenpaar-/Bänderzug-Kombination durch die
Druckeinheit gefördert wird.
11. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Druckmodul (29) eine in mindestens zwei Bedruckstoffablagen (18, 19)
und eine Wendung (22) erzeugende dritte Verzweigungsstation (17) nachgeordnet
ist.
12. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bedruckstoff in einem Wendemodul (22) unter Beibehaltung seiner
Vorderkantenposition gewendet wird.
13. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bereits einseitig bedruckter Bedruckstoff nach der Wendung im
Wendemodul (22) wieder in die Förderabfolge unbedruckten Bedruckstoffes
eingeschleust wird.
14. Druckmaschine zur Verarbeitung bogenförmigen Bedruckstoffes durch eine
Druckeinheit, wobei der Bedruckstoff an verschiedenen Anlegerstellen (1, 2, 3)
aufgenommen ist, denen jeweils Eingänge (26, 27, 28) zur Einschleusung des
jeweiligen Bedruckstoffes in den Bedruckstoffförderpfad (7) zugeordnet sind und
der Bedruckstoff entlang seines Bedruckstoffförderpfades (7) eine Anzahl von
Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14, 22) passiert,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bedruckstoffförderpfad (7, 13) eine Anzahl
Verzweigungsstationen (10, 17, 24) enthält, mit denen unbedruckter Bedruckstoff
einzelne Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14, 29) passiert oder umgeht,
verschiedenen Auslagestellen (18, 19) zugeführt wird und/oder bereits bedruckter
Bedruckstoff über eine Wendung in einem Wendemodul (22) in die
Bedruckstoffförderabfolge eingeschleust wird.
15. Digitale Druckmaschinen mit einer Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff
durch eine Druckeinheit, wobei der Bedruckstoff an verschiedenen
Anlegerstellen (1, 2, 3) aufgenommen ist, denen jeweils Eingänge (26, 27, 28) zur
Einschleusung des Bedruckstoffes in den Bedruckstoffförderpfad (7) zugeordnet
sind und der Bedruckstoff entlang seines Bedruckstoffförderpfads (7) eine Anzahl
von Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14, 22) passiert,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bedruckstoffförderpfad (7, 13) eine Anzahl
Verzweigungsstationen (10, 17, 24) enthält, mit denen unbedruckter Bedruckstoff
einzelne Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14, 29) individuell passiert oder
individuell umgeht, verschiedenen Auslagestellen (18, 19) zugeführt werden kann
und/oder bereits bedruckter Bedruckstoff über ein Wendemodul (22) eingeschleust
wird.
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