DE10023762A1 - Glasflügel, z.B. bewegbar gelagerter Tür- oder Fensterflügel oder ortsfest angeordneter Festfeldflügel - Google Patents

Glasflügel, z.B. bewegbar gelagerter Tür- oder Fensterflügel oder ortsfest angeordneter Festfeldflügel

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Abstract

Es wird ein Glasflügel (1) beschrieben, der als Ganzglasflügel ausgebildet ist, bestehend aus einer einzigen Glasscheibe (1a). Zur Befestigung der Beschläge ist an der einen Außenseite der Glasscheibe (1a) ein oberes und ein unteres aufliegendes Beschlags-Befestigungsprofil (10) angeordnet. Die Fixierung des Beschlags-Befestigungsprofils (10) erfolgt über Punkthalter (11). Türschienen (4a, 5a) und ein Schloss (9) sind in dem Profilhohlraum des Beschlag-Aufnahmeprofils (10) eingesetzt und dort fixiert. Der Glasflügel (1) weist damit an seiner einen Außenseite eine zusammenhängende Glasfläche auf und lediglich auf seiner anderen Außenseite die aufliegenden Befestigungsprofile (10), in denen die Beschläge verdeckt angeordnet werden.

Description

Die Erfindung betrifft einen Glasflügel mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Derartige Glasflügel sind in der Praxis als Ganzglasflügel bekannt. Ein solcher Ganzgfasflügel ist z. B. aus der DE 25 38 064 A1 bekannt. Der Glasflügel be­ steht aus einer Glasscheibe, die keinen umlaufenden Flügelrahmen aufweist. Die Beschläge sind mittels den Glasflügel beidseitig übergreifenden Flügel­ schuhen befestigt. Im Bereich der Flügelschuhe ist die Glasscheibe in der Re­ gel ausgefräst, so dass der Flügelschuh mit dem im Flügelschuh aufgenomme­ nen Beschlag mit der Scheibe verbunden werden kann. Auf diese Weise wer­ den Türschienen von Zapfenbändern am Flügel befestigt. Der Türschuh über­ deckt dabei im Eckbereich des Flügels die Glasscheibe beidseitig. Es ergeben sich damit optische Nachteile, denn die Glasfläche des Flügels wird dadurch unterbrochen, so dass der optische Gesamteindruck des Glasflügels beein­ trächtigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Glasflügel der eingangs ge­ nannten Art zu schaffen, an dem Beschläge befestigbar sind, ohne dass die genannten optischen Nachteile auftreten oder zumindest so, dass die optischen Nachteile reduziert werden.
Diese Aufgabe löst die Erfindung mit dem Gegenstand des Anspruchs 1. Da­ durch, dass an einer Außenseite des Glasflügels eine auf der Glasscheibe auf­ liegend angeordnete Beschlags-Befestigungseinrichtung vorgesehen ist, an welcher der Beschlag befestigt ist, und dass an der anderen Außenseite des Glasflügels die Beschlags-Befestigungseinrichtung durch die Glasscheibe oder eine weitere Glasscheibe des Glasflügels zumindest im wesentlichen überdeckt wird, wird es möglich, den Beschlag an nur einer Außenseite des Glasflügels anzuordnen. Die andere Außenseite des Glasflügels verbleibt damit als optisch ununterbrochene zusammenhängende Glasfläche. Die Glasscheibe überdeckt von dieser Seite her also die gesamte Beschlag-Befestigungseinrichtung vor­ zugsweise mitsamt dem ganzen Beschlag.
Weitere optische Vorteile ergeben sich, wenn sich die Beschlags- Befestigungseinrichtung im wesentlichen über die gesamte horizontale oder vertikale Erstreckung des Flügels erstreckt. Es können somit mehrere entlang der horizontalen bzw. vertikalen Erstreckung des Flügels angeordnete ver­ schiedene Beschläge an einer Beschlags-Befestigungseinrichtung angebracht werden. Vorteilhafterweise kann die Beschlags-Befestigungseinrichtung als Profil ausgebildet sein, vorzugsweise mit Profilnut und/oder Profilhohlraum zur Verankerung oder Aufnahme des Beschlags.
Zur Fixierung der Befestigungseinrichtung an der Glasscheibe kann vorgesehen sein, dass die Befestigungseinrichtung über mindestens einen Punkthalter, vor­ zugsweise mehrere mit Abstand zueinander angeordnete Punkthalter mit der Glasscheibe bzw. den Glasscheiben des Flügels verbunden ist. Vorzugsweise kann zur Fixierung des Punkthalters an der Glasscheibe der Punkthalter eine eine Bohrung in der Glasscheibe durchgreifende Schraubverbindungs- Einrichtung aufweisen. Besondere optische Vorteile ergeben sich, wenn der Punkthalter auf der Außenseite der Glasscheibe, die von der Beschlags- Befestigungseinrichtung abgewandt ist, in der Bohrung der Glasscheibe ver­ senkt angeordnet ist.
Im nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Figu­ ren näher erläutert.
Dabei zeigt -:
Fig. 1 eine schematische Frontansicht einer mit einem Bodentürschlie­ ßer ausgestatteten Tür;
Fig. 2 eine Schnitt-Darstellung entlang Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Schnitt-Darstellung eines Ausschnitts in Fig. 1 entlang Linie III-III.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Tür mit ei­ nem Drehflügel 1. Der Drehflügel 1 ist als Anschlag-Schwenkflügel ausgebildet. Er ist in einem ortsfesten Türrahmen 2 um eine vertikale Drehachse 3 in einem oberen Zapfenband 4 und in einem unteren Zapfenband 5 drehbar gelagert.
Der Türflügel 1 ist als Einscheiben-Ganzglasflügel ausgebildet. Er weist eine einzige Scheibe 1a auf und ist nicht gerahmt, d. h. die den Glasflügel bildende Glasscheibe 1a weist keinen umlaufenden Flügelrahmen auf.
An dem Türflügel 1 sind verschiedene Beschläge befestigt und zwar eine obere Türschiene 4a, eine untere Türschiene 5a und ein Schloss 9.
Die obere Türschiene 4a wirkt mit einem ortsfesten oberen Zapfenbandlager 4b und die untere Türschiene 5a mit einem bodenseitigen Zapfenbandlager 5b zu­ sammen. Das bodenseitige Zapfenbandlager ist im Abtriebsglied eines Bodentürschließers 6 ausgebildet. Der Bodentürschließer 6 ist mit seinem Gehäuse in einem im Boden versenkten Bodenkasten 7 angeordnet.
Bei dem Bodentürschließer 6 kann es sich um einen herkömmlich aufgebauten, hydraulisch gedämpften Bodentürschließer handeln. In seinem Türschließerge­ häuse 6 ist eine nicht dargestellte Schließerfeder und eine nicht dargestellte hydraulische Dämpfungseinrichtung aufgenommen, die mit einer in dem Tür­ schließergehäüse gelagerten Schließerwelle 6a zusammenwirken. Diese Schließerwelle bildet das Abtriebsglied des Türschließers, in dem das bodenseitige Zapfenbandlager 5b ausgebildet ist. Die flügelfeste Türschiene 5a wird mit der Schließerwelle 6a drehfest gekuppelt. Hierfür kann die Schließerwelle in eine Aufnahme der Türschiene 5a drehfest eingreifen oder es kann ein vertikaler Bandzapfen der Türschiene 5a in eine Ausnehmung der Schließerwelle drehfest eingreifen.
Um die diversen Beschläge - beim dargestellten Ausführungsbeispiel die Tür­ schienen 4a und 5a sowie das Schloss 9 - am Glasflügel 1 zu befestigen, ist an der einen Außenseite der Glasscheibe 1a eine Befestigungseinrichtung in Form eines auf der Glasscheibe aufliegenden Befestigungsprofils 10 fixiert. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Befestigungsprofil 10 im unteren hori­ zontalen Randbereich und ein Befestigungsprofil 10 im oberen horizontalen Randbereich des Glasflügels 1 jeweils auf derselben Außenseite der Glas­ scheibe 1a aufliegend angeordnet. Zur Fixierung des Befestigungsprofils 10 an der Glasscheibe 1a sind Punkthalter 11 vorgesehen. Das Befestigungsprofil 10 erstreckt sich jeweils über die gesamte horizontale Länge des Glasflügels 1. Zur Befestigung jedes Befestigungsprofils 10 sind bei dem Ausführungsbeispiel je­ weils zwei Punkthalter 11 vorhanden. Sie sind jeweils nahe dem Eckbereich des Glasflügels 1 angeordnet.
Jeder Punkthalter 11 umfasst mindestens zwei separate Bauteile. Das eine Bauteil ist als Gewindehülsen-Element 11a, das andere Bauteil als Schrauben- Element 11b ausgebildet. Zur Fixierung des Punkthalters 11 in der Glasscheibe 1a durchgreift der Punkthalter eine Bohrung in der Glasscheibe. Hierfür wird die Gewindehülse des Gewindehülsen-Elements 11a in die Bohrung eingesteckt, wobei sich der Kopf des Gewindehülsen-Elements am Rand der Bohrung ab­ stützt. Der Rand der Bohrung ist vorzugsweise versenkt ausgebildet, so dass der Kopf des Gewindehülsen-Elements versenkt bündig mit der Außenseite der Glasscheibe 1a angeordnet ist. Auf der anderen Außenseite der Glasscheibe 1a ist das Befestigungsprofil 10 aufliegend angeordnet. Es weist ein mit dem Loch in der Glasscheibe fluchtendes Befestigungsloch auf. Zur Fixierung des Befestigungsprofils 10 auf der Glasscheibe greift der Schraubenschaft des Schrauben-Elements 11b des Punkthalters durch das Befestigungsloch im Be­ festigungsprofil 10 und wird mit seinem Schraubenende in die Gewindehülse des Gewindehülsen-Elements 11a eingeschraubt, bis sich der Schraubenkopf des Schrauben-Elements 11b auf dem Befestigungsprofil 10 abstützt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Befestigungsprofil 10 als im Quer­ schnitt rechteckiges Hohlkastenprofil ausgebildet. Zur Fixierung des Profils 10 mittels des Punkthalters 11 sind in dem Profil für jeden Punkthalter jeweils zwei miteinander fluchtende Befestigungslöcher ausgebildet. Der Schraubenschaft des Schrauben-Elements 11b durchgreift diese beiden Löcher, wobei sich der Kopf des Schrauben-Elements im Bereich des äußeren Befestigungslochs ab­ stützt.
Die Befestigung der Beschläge am Flügel 1 erfolgt dadurch, dass sie in dem Befestigungsprofil 10 verankert werden. Die Türschienen 4a, 5a umfassen je­ weils einen geraden Schienenabschnitt 41a bzw. 51a und einen abgekröpft daran angeformten Kupplungsarm 42a bzw. 52a. Der gerade Schienenabschnitt wird im Profilhohlraum des Befestigungsprofils 10 eingesteckt und dort über Schraubverbindung in dem Befestigungsprofil fixiert. Der an dem geraden Schienenabschnitt angeformte Kupplungsarm 42a bzw. 52a durchgreift eine entsprechend positionierte Ausfräsung an der Frontseite des Befestigungspro­ fils 10 und kragt horizontal gerichtet aus dem Befestigungsprofil 10 heraus. Der Kupplungsarm 42a bzw. 52a weist eine Kupplungsaufnahme für den oberen Bandzapfen 4c bzw. die Schließerwelle 6a oder einen mit der Schließerwelle drehfest gekuppelten Kupplungszapfen 5c auf. Die Kupplung der oberen Tür­ schiene 4a erfolgt über den Bandzapfen 4c derart, dass die Türschiene 4a in dem oberen Zapfenbandlager 4b drehbar gelagert ist. Die Kupplung der Tür­ schiene 5a erfolgt mit der Schließerwelle 6a drehfest.
In entsprechender Weise wie die Türschienen 4a, 5a ist das Schloss 9 in dem Befestigungsprofil 10 fixiert. Das Schloss 9 ist in dem Profilhohlraum des Befes­ tigungsprofils 10 von der offenen Stirnseite her eingesteckt. Das Schloss ist als Zylinderschloss ausgebildet. An der Frontseite des Befestigungsprofils 10 ist im Bereich des Profilzylinders eine mit diesem fluchtende Ausfräsung ausgebildet, so dass der Profilzylinder zum Einstecken des Schlüssels von außen her zu­ gänglich ist. An der Bodenseite des Befestigungsprofils 10 ist im Bereich des Profilzylinders ebenfalls eine Ausfräsung zum Durchgriff eines Riegels 9a des Schlosses 9, der über den Profilzylinder zum Sperren und Entsperren vertikal bewegbar ist. Der Riegel 9a wirkt mit einem nicht dargestellten bodenseitigen Riegelblech zusammen.
Bei abgewandelten Ausführungsbeispielen kann als Glasscheibe 1a anstelle eines Einscheibenglases auch ein Verbundglas verwendet werden, welches aus mehreren aufeinanderliegenden Glasscheiben besteht, die vorzugsweise über jeweils zwischengeschaltete Folie miteinander verbunden sind. Zur Fixie­ rung des Befestigungsprofils 10 werden in diesem Falle Punkthalter für Ver­ bundglas verwendet. Die Punkthalter können so ausgebildet sein, dass die Klemmverbindung ausschließlich mit nur einer der Glasscheiben erfolgt, z. B. indem sie in eine Stufenbohrung der Glasscheiben eingreifen und die Abstüt­ zung an nur einer der Scheiben in einem Bereich, in dem die Folie entfernt ist, erfolgt.
Bezugszeichenliste
1
Flügel
1
a Glasscheibe
2
Rahmen
3
Drehachse
4
Zapfenband
4
a Türschiene
4
b Zapfenbandlager
4
c Bandzapfen
5
Zapfenband
5
a Türschiene
5
b Zapfenbandlager
5
c Kupplungszapfen
6
Türschließer
6
a Schließerwelle
7
Bodenkasten
9
Schloss
9
a Bodenkasten
10
Profil
11
Punkthalter
11
a Gewindehülse
11
b Schraubenelement

Claims (7)

1. Glasflügel, z. B. bewegbar gelagerter Tür- oder Fensterflügel oder ortsfest angeordneter Festfeldflügel,
mit einer Glasscheibe oder mehreren parallel zueinander angeordneten Glasscheiben und mit einem an der Glasscheibe bzw. mindestens einer der Glasscheiben befestigten Beschlag, z. B. Tür- oder Fensterband, Türschie­ ne, Schloss, oder dgl.
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Außenseite des Glasflügels (1) eine auf der Glasscheibe (1a) aufliegendend angeordnete Beschlags-Befestigungseinrichtung (10) vorge­ sehen ist, an welcher der Beschlag (4a, 5b, 9)befestigt ist, und dass an der anderen Außenseite des Glasflügels (1) die Beschlags- Befestigungseinrichtung (10) durch die Glasscheibe (1a) oder eine weitere Glasscheibe des Glasflügels (1) zumindest im wesentlichen überdeckt wird.
2. Glasflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlags-Befestigungseinrichtung (10) sich im wesentlichen über die gesamte horizontale Erstreckung des Glasflügels (1) erstreckt.
3. Glasflügel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlags-Befestigungseinrichtung (10) einen Aufnahmeraum zur Verankerung des Beschlags (4a, 5a, 9) und/oder zur Aufnahme eines Ab­ schnitts (4a, 41a; 5a, 51a; 9) oder des gesamten Beschlags aufweist.
4. Glasflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlags-Befestigungseinrichtung ein Profil (10) aufweist, vor­ zugsweise mit Profilnut und/oder Profilhohlraum zur Verankerung und/oder Aufnahme des Beschlags (4a, 5a, 9).
5. Glasflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, vorzugsweise nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlags-Befestigungseinrichtung (10) bzw. das Profil (10) über mindestens einen Punkthalter (11), vorzugsweise mehrere mit Abstand zu­ einander angeordnete Punkthalter (11), mit der Glasscheibe (1a) bzw. den Glasscheiben des Glasflügels (1) verbunden ist.
6. Glasflügel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet dass der Punkthalter (11) eine eine Bohrung in der Glasscheibe (1a) bzw. den Glasscheiben durchgreifende Schraubverbindungseinrichtung (11a, 11b) aufweist.
7. Glasflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschlags-Befestigungseinrichtung (10) mitsamt dem Beschlag (4a, 5a, 9) ausschließlich auf der einen Außenseite des Glasflügels (1) an­ geordnet ist und auf der anderen Außenseite des Glasflügels (1) die Be­ schlags-Befestigungseinrichtung (10) mitsamt dem Beschlag (4a, 5a, 9) von der Glasscheibe (1a) überdeckt wird, wobei vorzugsweise vorgesehen ist,
dass der oder die die Glasscheibe (1a) durchgreifende bzw. durchgreifen­ den Punkthalter (11) die Glasscheibe (1a) bis zu dieser anderen Außenseite durchgreift bzw. durchgreifen oder übergreifen oder eine andere die Be­ schlags-Befestigungseinrichtung (10) fixierende Einrichtung die Glasscheibe bis zu dieser Außenseite hin durchgreift oder diese Außenseite übergreift.
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