DE10022078A1 - Seitenaufprall-Schutzeinrichtung für Fahrzeuge - Google Patents
Seitenaufprall-Schutzeinrichtung für FahrzeugeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Seitenaufprall-Schutzeinrichtung für Fahrzeuge mit einem entfaltbaren Schutzelement, insbesondere für den Kopf-Thorax-Bereich eines Fahrzeuginsassen. Erfindungsgemäß sind vorgesehen: a) ein mit dem unteren Bereich (11) des entfalteten Schutzelements (1, 10) zumindest teilweise verbundenes längliches Zugmittel (30), das sich zwischen mindestens zwei Punkten des Fahrzeugs erstreckt, und b) mindestens eine Spannvorrichtung (41, 42) zum Spannen des Zugmittels (30) zwischen den mindestens zwei Punkten bei oder kurz nach Entfalten des Schutzelements. Die Erfindung stellt eine Seitenaufprall-Schutzeinrichtung für Fahrzeuge zur Verfügung, die ein dauerhaftes und wirkungsvolles Spannen eines Schutzelementes gewährleistet und dadurch einen verbesserten Schutz eines Fahrzeuginsassens bei einem Seitenaufprall oder bei Fahrzeugüberschlägen aller Art bereitstellt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Seitenaufprall-Schutzeinri
chtung für Fahrzeuge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es sind Gassack-Systeme bekannt, die sich bei einem Seiten
aufprall zwischen Fahrgast und Seitenstruktur des Fahrzeugs
entfalten und dadurch einen Seitenschutz zur Verfügung
stellen. Insbesondere soll verhindert werden, daß der Kopf
des Fahrzeuginsassen gegen eine Seitenscheibe oder eine
Fahrzeugsäule prallt oder bei der Seitenkollision
einschließlich einem Überschlag des Fahrzeugs (Rollover)
der Kopf oder andere Gliedmaßen aus dem Fahrzeug seitlich
hinauspendeln.
Die bekannten Gassack-Systeme garantieren eine Schutzwir
kung bei einem Seitenaufprall jedoch nur solange, wie der
Gassack mit hohem Gasdruck gespannt ist. Bei einem Erschlaf
fen des Gassackes, etwa bedingt durch ein Entweichen von
Gas aus dem Gassack oder eine Abkühlung des Gases im Gas
sack, kann der Gassack seine Schutzfunktion nicht mehr
optimal ausüben. Insbesondere besteht bei einem erschlaff
ten Gassack die Gefahr eines seitlichen Hinauspendelns von
Kopf oder Extremitäten, beispielweise bei einem auf den Sei
tenaufprall folgenden Überschlag des Fahrzeugs oder Folgeun
fällen.
Aus der WO-A1-99/41110 ist eine Rückhaltevorrichtung für
Fahrzeuginsassen bekannt, bei der ein Gassack mittels einer
mit dem Fahrzeug verbundenen und am Gassack angreifenden
Spannvorrichtung beim Aufblasen in eine bestimmte Lage
gezogen und in dieser Lage gehalten wird. Die bekannte Rück
haltevorrichtung übt dabei eine Zugkraft auf die Enden des
Gassacks auf, so daß eine gewisse Abspannung des Gassacks
bereitgestellt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Seitenaufprall-Schutzeinrichtung für Fahrzeuge zur Verfü
gung zu stellen, die ein dauerhaftes und wirkungsvolles
Spannen eines Schutzelementes gewährleistet und dadurch
einen verbesserten Schutz eines Fahrzeuginsassens bei einem
Seitenaufprall bereitstellt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Seitenauf
prall-Schutzeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Bevorzugte und vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß ist ein längliches Zugmittel vorgesehen,
das zumindest teilweise mit dem unteren Bereich des Schutze
lements verbunden ist und das durch mindestens eine Spann
vorrichtung bei oder kurz nach Entfalten des Schutzelemen
tes zwischen mindestens zwei Punkten des Fahrzeugs gespannt
wird. Die Spannvorrichtung bewirkt dabei in Zusammenwirken
mit dem Zugmittel ein aktives Spannen im wesentlichen des
gesamten unteren Bereiches des Schutzelements, und nicht
lediglich ein punktuelles Ziehen an den Eckbereichen der
Schutzvorrichtung. Hierdurch wird ein höchst wirkungsvoller
dauerhafter Schutz gegen das seitliche Herauspendeln einzel
ner Gliedmaßen bzw. Insassen geschaffen und ein Aufprall an
den Seitenscheiben oder der Seitenstruktur des Fahrzeugs
auch bei Folgeunfällen sicher verhindert.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verläuft
das Zugmittel im wesentlichen entlang der unteren Kante des
entfalteten Schutzelements. Hierdurch ist es möglich, das
Schutzelement über die gesamte Länge des Schutzelementes
aktiv zu spannen. Es entsteht eine effektive und zuverlässi
ge Abspannung des Schutzelementes bzw. Seitenschutzes. Die
obere Kante des Schutzelementes ist am Fahrzeug, insbesonde
re längs des Dachrahmens zwischen A-Säule und B-Säule oder
C-Säule befestigt.
Die Verbindung des Zugmittels mit dem Schutzelement kann
über eine eingefädelte Verbindung des Zugmittels mit dem
Schutzelement, etwa über Schlaufen, Abnäher oder derglei
chen erfolgen. Alternativ kann vorgesehen sein, das Zugmit
tel direkt mit dem Material des Schutzelementes zu verbin
den, etwa das Zugmittel in das Schutzelement einzunähen
oder mit diesem zu verkleben.
Das Zugmittel ist bevorzugt als durchgehendes
Verbindungsseil oder -band ausgebildet. Es liegt jedoch
ebenfalls im Rahmen der Erfindung, das Zugseil aus Teil
stücken zusammenzusetzen, die über Schutzelementmaterial
oder auch zusätzliche Spannvorrichtungen miteinander verbun
den sind.
Das Schutzelement ist in einer bevorzugten Ausgestaltung
als durchgängiges Teil ausgebildet, das sich beispielsweise
von der A-Säule bis zur B-Säule oder auch C- und D-Säule
einteilig erstreckt. Alternativ ist das Schutzelement aus
mehreren, in Längsrichtung des Fahrzeugs hintereinander
angeordneten und miteinander verbundenen Teilsegmenten
ausgebildet. Um die erfindungsgemäße aktive Abspannung des
Schutzelementes auch in einem solchen Fall zu gewährlei
sten, sind die unteren, jeweils aneinandergrenzenden Teil
segmente des Schutzelementes durch das Zugmittel bzw.
Teilstücke des Zugmittels miteinander verbunden, so daß
trotz der Unterteilung in mehrere Teilsegmente das System
insgesamt aktiv abgespannt werden kann.
Das Abspannen des Schutzelementes erfolgt über ein Spannen
des mit dem Schutzelement verbundenen Zugmittels. Zum
Spannen des Zugmittels sind mehrere Varianten möglich. In
einer ersten Variante sind zum Spannen des Zugmittels zwei
Spannvorrichtungen vorgesehen, die jeweils ein Ende des
Zugmittels aufnehmen und gegenüberliegend karosseriefest im
Fahrzeug befestigt sind. Das Schutzelement liegt dabei
zwischen den beiden Spannvorrichtungen. Es erfolgt bei
dieser Variante ein aktives Spannen des Zugseils in beiden
Längsrichtungen.
In einer zweiten Variante ist zum Spannen des Zugmittels
nur eine Spannvorrichtung vorgesehen, die im Bereich des
einen seitlichen Endes des entfalteten Schutzelementes
angeordnet ist und das eine Ende des Zugmittels aufnimmt.
Das andere Ende des Zugmittels ist am entgegengesetzten
Ende des Gassacks ortsfest an der Karosserie befestigt.
In einer dritten Variante ist das Zugmittel an seinen
beiden Enden karosseriefest befestigt. Die zum aktiven
Spannen des Zugmittels eingesetzte Spannvorrichtung ist
zwischen den beiden Enden angeordnet, wobei sie das Zugmit
tel unterbricht und mit den beiden durch die Unterbrechung
gebildeten Enden verbunden ist. Auf mindestens ein Ende des
unterbrochenen Zugmittels übt die Spannvorrichtung im
betätigten Zustand eine aktive Spannung aus, so daß das
Zugmittel insgesamt gespannt wird. Dabei liegt es ebenfalls
im Rahmen der Erfindung, daß die Spannvorrichtung auf beide
Enden des unterbrochenen Zugmittels eine Zugkraft ausübt.
Bei einer vierten Variante der Spannung des Zugmittels ist
das Zugmittel ebenso wie bei der vorgenannten dritten
Variante an seinen beiden Enden karosseriefest befestigt.
Die vierte Variante betrifft den Fall, daß sich das Schutze
lement über mehrere Fahrzeugsäulen, etwa von der A-Säule
bis zur D-Säule erstreckt. Es sind dann mehrere Spannvor
richtungen vorgesehen, die jeweils an einer Fahrzeugsäule
befestigt sind, und die das Zugmittel jeweils unterbrechen
und auf mindestens ein Ende des Zugmittels im betätigten
Zustand eine Zugkraft ausüben, so daß das Zugmittel wieder
um insgesamt gespannt wird.
Es wird darauf hingewiesen, daß die erste und zweite Varian
te, bei denen die Spannvorrichtung am Ende des Zugmittels
angeordnet ist, ebenfalls für Schutzelemente verwendet
werden können, die sich über mehrere Fahrzeugsäulen er
strecken.
Einer Spannvorrichtung ist bevorzugt jeweils eine Rückhalte
vorrichtung zum Sperren eines Rücklaufs des Zugmittels
zugeordnet. Dabei handelt es sich beispielsweise um Klem
mer, die einen Rücklauf des Zugmittels verhindern. Der
Einsatz von Rückhaltevorrichtungen stellt sicher, daß die
aufgebaute Spannung des Systems langfristig aufrechterhal
ten bleibt (z. B. bei einem Rollover).
Die Auslösung der Spannvorrichtung(en) kann sowohl durch
eine zentrale Auslöseeinrichtung als auch dezentral über an
den jeweiligen Spannvorrichtungen angeordnete Sensoren
erfolgen. Eine zentrale Auslösung der Spannvorrichtung
weist den Vorteil auf, daß eine dem Unfallgeschehen angepaß
te Auslösung der Spannvorrichtungen erfolgen kann. Bei
spielsweise kann vorgesehen sein, daß bei Verwendung eines
Gassacks als Schutzelement die Spannvorrichtungen automa
tisch mit Auslösen des Gassackes ausgelöst werden. Auch
kann vorgesehen sein, die Spannvorrichtung erst kurze Zeit
nach dem Gassack auszulösen, da eine aktive Spannung des
Gassacks nicht sogleich, sondern erst bei dessen Erschlaf
fen zur Verfügung gestellt werden muß.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind an
der Fahrzeugstruktur oder damit verbundenen Verkleidungsele
menten Entfaltungshilfen vorgesehen, die ein einwandfreies
und schnelles Entfalten des Schutzelementes sicherstellen.
Hierzu sind beispielsweise Abgleitrampen karosserieseitig
oder als Bestandteil der Säulenverkleidungen oder des
Himmelsmaterials vorgesehen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung dient als
Schutzelement der Seitenaufprall-Schutzeinrichtung ein
Gassack eines Airbagmoduls. Das Airbagmodul ist bevorzugt
im Bereich des Dachrahmens bzw. oberen Türrahmens des Fahr
zeugs untergebracht. Das Zugmittel, das nach Auslösen des
Gassackes mittels der mindestens einen Spannvorrichtung zum
Abspannen des Gassackes gestrafft wird, ist dabei im Be
reich seiner Verbindung mit dem Gassack in das Airbagmodul
integriert. Die Enden des Zugmittels erstrecken sich vom
Airbagmodul zu den jeweiligen Befestigungspunkten des Zug
mittels an der Fahrzeugstruktur bzw. einer dort vorgesehe
nen Spannvorrichtung.
Bei Ausbildung des Schutzelementes als Gassack ist bevor
zugt vorgesehen, den Gassack derart auszubilden, daß er im
wesentlichen horizontal verlaufene Kammern aufweist, die
übereinander angeordnet sind. Die Ausbildung von horizontal
verlaufenden Kammern erfolgt durch Verbindung der vorderen
und hinteren Lage des Gassackes entlang im wesentlichen
horizontal verlaufender Verbindungslinien. Statt einer
durchgehenden Verbindung kann dabei auch eine punktuelle
Verbindung der vorderen und hinteren Gassacklage erfolgen.
Die vorliegende Erfindung stellt erstmals die Möglichkeit
zur Verfügung, die Kammern von Gassäcken horizontal auszu
bilden. Bei herkömmlichen Seitenschutzsystemen, wie sie
etwa in der WO 96/26087 beschrieben sind, ist die Verwen
dung horizontal verlaufender Kammern nicht möglich, da eine
vertikale Ausbildung von Kammern zur Spannung des Systems
bei Befüllen des Gassackes erforderlich ist. Da die vorlie
gende Erfindung ein Spannen des Gassackes durch das Zugmit
tel in Verbindung mit der mindestens einen Spannvorrichtung
unabhängig von der Ausrichtung einzelner Luftsackkammern
zur Verfügung stellt, fällt eine Beschränkung auf vertikal
ausgerichtete Kammern weg.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht
der Gassack aus mehreren Teilsegmenten, die sich beispiels
weise zwischen A- und B-, B- und C- und C- und D-Säule
erstrecken. In ihrem unteren Bereich sind die einzelnen
Teilsegmente dabei über das Zugmittel bzw. Teilstücke des
Zugmittels verbunden, um bei Auslösen der Schutzvorrichtung
ein aktives Spannen sämtlicher Teilsegmente zu ermöglichen.
Mit Vorteil sind die Teilsegmente des Gassackes jeweils
separat durch einen eigenen Gasgenerator befüllbar. Hier
durch können beliebig viele individuelle Schutzbereiche bei
mehreren hintereinander folgenden Sitzreihen zur Verfügung
gestellt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist das Schutzelement nicht als Gassack, sondern als ein
ein- oder mehrlagiges Segel ausgebildet. Das Segel besteht
bevorzugt aus einem strapazierfähigen, bedingt dehnfähigen
Material. Das Segelmaterial zeigt bevorzugt eine Art plasti
sches Verhalten, d. h. es ist bedingt dehnfähig und defor
mierbar, um den Fahrzeuginsassen schonend abzufangen.
Durch Verwendung eines Segels entfällt ein aufwendiges
Aufblasen, wie es bei Verwendung von Gassäcken erforderlich
ist. Damit verbunden entfällt ebenfalls die Notwendigkeit
von Gasgeneratoren und Leitsystemen zur Einleitung des
Gases in die Luftsäcke. Auch kann auf die Verwendung eines
luftdichten, silikonisierten Segelmaterials verzichtet
werden, das bei gasundurchlässigen Gassäcken Verwendung
findet. Es wird somit eine vereinfachte, kostengünstigere
Schutzvorrichtung zur Verfügung gestellt, die nichtsdesto
trotz einen zuverlässigen und dauerhaften Seitenschutz
eines Fahrzeuginsassen zur Verfügung stellt und sich insbe
sondere für den Einsatz in langen Fahrzeugen wie Vans,
Bussen oder Flugzeugen anbietet.
Bei Verwendung eines Segels als Schutzelement ist bevorzugt
vorgesehen, daß die Spannvorrichtung(en) neben der aktiven
Abspannung des Segels auch dessen Entfalten im Crashfall
bewirken. Hierzu sind gegebenenfalls zusätzliche Zugmittel
bzw. Straffleinen vorgesehen, die mit dem Segel verbunden
sind und in Zusammenwirken mit einer Spannvorrichtung ein
Entfalten des Segels im Crashfall bewirken.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Figuren der Zeichnung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Seitenaufprall-Schutzeinrichtung im
aktivierten Zustand, bei der das Schutzelement
zwischen zwei Spanneinrichtungen gespannt wird;
Fig. 2 eine Schutzeinrichtung gemäß Fig. 1, wobei das
Schutzelement aus miteinander verbundenen
Teilsegmenten besteht;
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schutz
vorrichtung, wobei das Schutzelement mittels
einer an der A-Säule angeordneten Spannvorrich
tung abgespannt wird;
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schutz
vorrichtung, bei der das Schutzelement durch
eine an der B-Säule angeordnete Spannvorrich
tung abgespannt wird;
Fig. 5 eine Schutzvorrichtung entsprechend Fig. 1,
wobei die Spannvorrichtungen an der A-Säule und
C-Säule angeordnet sind;
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schutz
vorrichtung, wobei die Spannvorrichtungen an
den Fahrzeugsäulen angeordnet sind;
Fig. 7 schematisch die Befestigung eines Zugmittels am
Schutzelement mittels Schlaufen;
Fig. 8 schematisch die Befestigung eines Zugmittels am
Schutzelement mittels einer Abnähung;
Fig. 9 schematisch die Befestigung eines Zugmittels am
Schutzelement durch komplettes Verbinden mit
dem Schutzelementmaterial und
Fig. 10 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Schutzvorrichtung, bei der ein aus mehreren
Teilsegmenten bestehender Gassack mit horizon
tal verlaufenden Kammern über ein durchgehendes
Zugmittel und Spannvorrichtungen abgespannt
wird.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenaufprall-Schutzvorrich
tung in aktiviertem Zustand, bei dem sich ein Schutzele
ment 1 zwischen der A-Säule und der D-Säule eines Fahrzeugs
erstreckt. Bei dem Schutzelement 1 handelt es sich um einen
Gassack oder ein ein- oder mehrlagiges Segel, das über An
bindungspunkte 20 am Dachrahmen der Seitenstruktur des
Fahrzeugs befestigt ist. Alternativ zu einer punktuellen
Befestigung über Anbindungspunkte 20 kann auch eine kontinu
ierliche Befestigung am Dachrahmen vorgesehen sein. Im
nicht aktivierten Zustand ist das Schutzelement in einem
nicht dargestellten Gehäuse am Dachrahmen zusammengefaltet.
Statt der Anordnung in einem Gehäuse kann auch vorgesehen
sein, das Schutzelement lediglich mit einer papierartigen
Verpackung oder Abdeckung zu versehen. Beispielsweise
befindet sich das Schutzelement in einem papierartigen
Schlauch, der mittels Clipse umklammert und partiell am
Dachrahmen befestigt ist.
Bei der nachfolgenden Beschreibung der Fig. 1 bis 8 wird
angenommen, daß es sich bei dem Schutzelement 1 um ein ein-
oder mehrlagiges Segel 10 handelt. In gleicher Weise und
mit den gleichen Ausgestaltungen könnte es sich jedoch auch
um einen Gassack eines Airbagmoduls handeln. Die nachfolgen
de Beschreibung ist somit dahingehend zu verstehen, daß
statt eines Segels auch ein Gassack verwendet werden könn
te.
Gemäß Fig. 1 ist das Segel 10 einteilig ausgebildet. Ent
lang seiner unteren Kante 11 verläuft ein Zugmittel 30, das
über Spannvorrichtungen (Retraktoren) 41, 42 mit der Fahr
zeugkarosserie oder damit verbundenen Elementen, wie Ver
kleidungselementen, verbunden ist. Im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 ist die eine Spannvorrichtung 41 an der A-Säule
und die andere Spannvorrichtung 42 an der D-Säule befe
stigt, so daß sich das Spannmittel 30 zwischen A- und D-Säu
le erstreckt.
Das Zugmittel 30 ist als Seil oder als Band ausgebildet. Es
kann auf verschiedene Weise mit dem Segel 10 verbunden
sein. Beispiele hierfür sind in den Fig. 7 bis 9 angege
ben. In Fig. 7 erfolgt eine Verbindung des Zugmittels 30
mit dem Segel 10 über Schlaufen 12, die an der unteren
Kante des Segels 10 angeordnet sind und durch die das
Zugmittel 30 gefädelt ist. In Fig. 8 ist zur Verbindung
des Zugmittels mit dem Segel 10 eine schematisch dargestell
te Abnähung bzw. Naht 13 vorgesehen, die eine Art Schlaufe
für das Zugmittel 30 ausbildet. Andere eingefädelte Systeme
sind ebenfalls denkbar.
Gemäß Fig. 9 ist das Zugmittel 30 direkt mit dem Segelmate
rial verbunden, beispielsweise in dieses eingewebt oder mit
diesem verklebt.
Die schematisch dargestellten Spannvorrichtungen 41, 42
(vgl. Fig. 1) weisen einen Zünder oder Aktivator aus, nach
dessen Aktivierung die Spannvorrichtungen 41, 42 eine Zug
kraft auf das Zugmittel 30 ausüben und dieses dadurch span
nen. Zum Spannen des Zugmittels 30 weist die Spannvorrich
tung 41, 42 beispielsweise einen mit dem Zugmittel 30 ver
bundenen gasdruckangetriebenen Kolben auf, der bei einer
Fahrzeugkollision durch ein Hochdruckgas bewegt wird und
dabei das Zugmittel 30 spannt. Eine derartige Spannvorrich
tung ist beispielsweise aus der DE-C2-44 20 156 bekannt,
auf die insofern verwiesen wird. Es können jedoch auch
andere Ausführungsformen einer Spannvorrichtung verwendet
werden. Beispielsweise kann die Spannvorrichtung mit ge
spannten Federelementen oder Bandstraffern arbeiten. Wesent
lich ist allein, daß nach einer Auslösung der Spannvorrich
tung eine aktive Spannung auf das Zugmittel 30 ausgeübt
wird.
Die Aktivierung des Zünders oder Aktivators der Spannvor
richtung 41, 42 erfolgt über einen oder mehrere Sensoren,
wie sie auch zur Detektion einer Kollision bei Airbags
verwendet werden.
Der Spannvorrichtung 41, 42 ist bevorzugt eine Rückhaltevor
richtung (Rücklaufsperre) zugeordnet (nicht dargestellt),
die einen Rücklauf des Zugmittels 30 sperrt. Die Rückhalte
vorrichtung kann beispielsweise durch ein Klemmelerhent oder
eine Rückhalteverzahnung ausgebildet sein. Eine geeignete
Rückhaltevorrichtung ist beispielsweise in der DE-A1-197 07
347 beschrieben.
Bei einer Fahrzeugkollision erfolgt eine aktive Spannung
des Segels 10 durch rechtzeitige, dem Unfallgeschehen ange
passte Auslösung der Spannvorrichtungen 41, 42. Durch Span
nen des mit dem Segel 10 verbundenen Zugmittels 30 zwischen
den fahrzeugfest angeordneten Spannvorrichtungen 41, 42
wird das Segel 10 über seinen gesamten unteren Bereich 11
aktiv gespannt und dadurch sichergestellt, daß ein dauerhaf
ter Schutz für die Fahrzeuginsassen gegen ein Herauspendeln
des Kopfes oder anderer Gliedmaßen vorliegt.
Bei Aktivierung der Spannvorrichtungen 41, 42 wird das
Segel aus dem Dachrahmen herausgezogen und gespannt. Die
Spannvorrichtungen 41, 42 dienen dabei neben einem aktiven
Spannen des Segels 10 auch zu dessen Entfaltung im Kollisi
onsfall. So werden die seitlichen Kanten 14 des Segels bei
Spannen des Zugmittels 30 nach unten und damit aus dem
Gehäuse, in dem das Segel im nicht aktivierten Zustand
gefaltet angeordnet ist, herausgezogen.
Es wird darauf hingewiesen, daß das Segel 10 auch in ande
ren Bereichen des Fahrzeugs verstaut sein kann, etwa in der
Säulenverkleidung. Die Anbindungspunkte des Segels an der
Seitenstruktur bzw. Seitenverkleidung sind dabei abhängig
von der Fahrzeuggeometrie und der Fahrzeuglänge festzule
gen.
Die Fig. 2 zeigt eine Seitenaufprall-Schutzvorrichtung,
die sich von der in Fig. 1 dargestellten Schutzvorrichtung
dadurch unterscheidet, daß das Segel nicht durchgehend
ausgebildet ist, sondern aus mehreren miteinander verbunde
nen Teilsegmenten 10a, 10b, 10c besteht. Das
Teilsegment 10a erstreckt sich im ausgefalteten Zustand
zwischen der A-Säule und der B-Säule, das Segment 10b zwi
schen der B-Säule und der C-Säule und das Segment 10c zwi
schen der C-Säule und der D-Säule. Die Verbindung zwischen
dem Segment 10a und dem Segment 10b erfolgt über ein
Band 33, das die aneinander angrenzenden Teilsegmente im
unteren Bereich miteinander verbindet. Alternativ kann die
Verbindung zwischen aneinandergrenzenden Teilsegmenten 10a,
10b, 10c auch über durchgehendes Segelmaterial mittels
eines unteren Streifens 34 erfolgen, wobei das Segelmateri
al im Bereich 15 über dem Streifen 34 ausgespart ist.
Das Zugmittel 30 erstreckt sich nach wie vor entlang des
unteren Bereichs der Teilsegmente 10a, 10b, 10c und verbin
det dabei alle drei Teilsegmente 10a, 10b, 10c miteinander.
Hierdurch wird gewährleistet, daß trotz Ausbildung des
Segels 10 aus einzelnen Teilsegmenten eine Straffung des
Gesamtsegels im Kollisionsfall erfolgt.
Alternativ ist das Zugmittel 30 in durch das Segelmaterial
verbundene Teilstücke unterteilt (nicht dargestellt), wobei
die Teilstücke lediglich die Teilsegmente 10a, 10b, 10c un
tereinander und äußeren Teilsegmente 10a, 10c mit den Spann
vorrichtungen 41, 42 verbinden. So ist allein auf die
Funktion abzustellen, eine durchgehende Straffung des
unteren Bereiches des Segels 10 über sämtliche Teilbereiche
zur Verfügung abzustellen.
Die Ausbildung des Segels aus mehreren untereinander verket
teten Teilsegelsegmenten 10a, 10b, 10c weist den Vorteil
auf, daß ein problemloses Entfalten auch im Bereich der
B-Säule und C-Säule möglich ist.
In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind weitere Zugmit
tel bzw. Straffleinen 31, 32 vorgesehen, die sich jeweils
zwischen Spannvorrichtung 41, 42 und dem seitlichen Rand
14, 15 des entfalteten Segels 10a, 10c erstrecken. Durch
diese zusätzlichen Zugmittel wird ein blitzschnelles Entfal
ten des Segels bei Auslösen der Spannvorrichtungen 41, 42
gewährleistet und eine verbesserte Spannung des Segels er
möglicht. Dabei kann vorgesehen sein, daß das Herausziehen
des Segels bzw. der Zugmittel 30, 31, 32 über Abgleitram
pen oder andere strukturelle Entfaltungshilfen erleichtert
wird. Die Entfaltungshilfen sind karosserieseitig oder als
Bestandteil der Säulenverkleidungen oder des Himmelsmateri
als ausgebildet.
In einer weiteren Alternative ist vorgesehen, daß die
einzelnenen Teilsegmente 10a, 10b, 10c mittels einer intel
ligenten Sensorik separat ausgelöst und gespannt werden.
Dabei ist vorgesehen, das Entfalten der Teilsegmente über
mit Spannvorrichtungen verbundene Zugmittel bzw. Strafflei
nen durchzuführen, die bevorzugt vertikal in den Säulen
geführt werden. Eine Spannen der Teilsegmente erfolgt dabei
zwischen den einzelnen Säulen. Auch kann dabei vorgesehen
sein, daß die Teilsegmente bzw. Spannvorrichtungen zeitver
setzt ausgelöst werden. Hierdurch wird erreicht, daß etwa
bei einem Rollover ein zeitversetztes aktives Spannen der
einzelnen Teilsegmente erfolgt, so daß eine Spannzeitverlän
gerung erreicht wird.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Schutzvorrichtung, bei der das Zugmittel 30 an nur einem
Ende mit einer Spannvorrichtung 41, das andere Ende dagegen
über einen Befestigungspunkt 21 ortsfest mit dem Fahrzeug
verbunden ist. Die Funktion eines Abspannens des Segels 10
kann dabei jedoch ebenso gut verwirklicht werden, da das
Zugmittel 30 nach Auslösen der Spannvorrichtung 41 eine
Kraft in Richtung der Spannvorrichtung erfährt und aufgrund
seiner festen Verbindung mit dem Fahrzeug im Punkt 21
gespannt wird und somit eine Abspannung des mit dem Zugmit
tel verbundenen Segels bewirkt.
Bei der Ausführungsform der Fig. 4 ist das Zugmittel 30 in
zwei Teilbereiche 35, 36 unterteilt, deren äußeren Enden
jeweils ortsfest an Befestigungspunkten 22, 21 mit der
Fahrzeugkarosserie und deren beiden anderen Enden mit einer
Spannvorrichtung 43 verbunden sind. Die Spannvorrichtung 43
übt dabei auf mindestens ein Ende des Zugmittels 35, 36
eine Zugkraft aus, so daß das Zugmittel insgesamt zwischen
den beiden Befestigungspunkten 22, 21 gespannt wird. Gegebe
nenfalls sind in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 zusätz
liche Zugmittel zum Herausziehen und Entfalten des Segels
im Kollisionsfall vorgesehen, die ebenfalls mit der Spann
vorrichtung 43 oder weiteren nicht dargestellten Spannvor
richtungen verbunden sind.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 5 entspricht im wesentli
chen dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4, wobei wiederum
ein einteiliges, durchgehendes Segel 10 vorgesehen ist, das
sich zwischen A- und C-Säule erstreckt.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 entspricht im wesentli
chen dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4, wobei jedoch an
jeder der zwischen der A-Säule und der hintersten Säule
angeordneten Fahrzeugsäule (B-Säule, C-Säule, D-Säule,
etc.) eine Spannvorrichtung 44, 45, 46 angeordnet ist. Die
Spannvorrichtung 44, 45, 46 unterbricht jeweils das Zugmit
tel 30 und ist dabei mit beiden Enden des unterbrochenen
Zugmittels verbunden. Jede Spannvorrichtung 44, 45, 46
spannt mindestens ein Ende des unterbrochenen Zugmittels,
so daß insgesamt ein Straffen bzw. Spannen des
Zugmittels 30 zwischen den karosseriefesten Befestigungs
punkten 22, 21 an der A-Säule und X-Säule erfolgen.
Auch bei dieser Ausführungsform kann alternativ vorgesehen
sein, daß die einzelnen Teilsegmente separat ausgelöst und
gespannt werden.
Fig. 10 zeigt eine erfindungsgemäße Seitenaufprall-Schutz
vorrichtung, bei der das Schutzelement als Gassack ausgebil
det ist. Der Gassack kann analog Fig. 1 durchgehend ausge
bildet sein, oder aber wie in Fig. 10 aus mehreren Teilseg
menten 50a, 50b, 50c bestehen. Jedes Teilsegment weist
einen eigenen Gasgenerator 51a, 51b, 51c zum Befüllen des
Teilsegments 50a, 50b, 50c auf. Zwischen den einzelnen
Teilsegmenten 50a, 50b, 50c besteht dabei kein Luftaus
tausch. In Fig. 10 weisen die beiden vorderen Teilsegmente
50a, 50b eine sie trennende Aussparung im Bereich der
B-Säule auf. Die beiden hinteren Teilsegmente 50b, 50c
grenzen dagegen unmittelbar aneinander an und sind nur
durch eine vertikale Naht voneinander getrennt. Des weite
ren können Ausgestaltungen entsprechend Fig. 2 vorgesehen
sein.
Die Verwendung von Teilsegmenten weist den Vorteil auf, daß
der enge Bauraum im Bereich der Säulen freigehalten wird,
da aufwendige Gasleitersysteme entfallen können. Jeder
Luftsack wird separat befüllt.
Die einzelnen Teilsegmente 50a, 50b, 50c des Gassacks sind
an ihren unteren Bereichen durch ein Zugmittel 30 verbun
den, das wie zuvor beschrieben mittels Spannvorrichtungen
41, 42, 43, 44 im Kollisionsfall aktiv gespannt wird und
dadurch eine wirkungsvolle Abspannung des Gassacks entlang
der gesamten unteren Kante gewährleistet.
Anders als bei einem Segel als Schutzelement erfolgt das
Entfalten bzw. Aufblasen des Gassacks im wesentlichen
automatisch beim Befüllen mit Gas, so daß die Spannvorrich
tungen 41, 42, 43, 44 bei Verwendung eines Gassacks als
Spannelement vorallem für ein aktives Abspannen des Gas
sacks eingesetzt werden. Zusätzlich können sie jedoch auch
als Entfaltungshilfe dienen, wobei sie den Gassack bei
dessen Entfaltung in vertikaler Richtung in eine gewünschte
Endposition ziehen. Für diesen Fall sind bevorzugt zusätzli
che Zugmittel bzw. Straffleinen vorgesehen, die etwa verti
kal an der jeweiligen Säule geführt werden.
Eine Auslösung zweier benachbarter Spannvorrichtungen 41,
43, 44, 42 erfolgt beispielsweise, sobald das zugeordnete
Gassacksegment 50a, 50b, 50c mit Gas befüllt wird. Bei
spielsweise werden die Spannvorrichtungen 41, 43 ausgelöst,
wenn das zugehörige Gassackelement 50a vom Gasgenerator Sla
befüllt bzw. der Gasgenerator 51a ausgelöst wird. Eine
Auslösung der Spannvorrichtungen kann dabei auch zeitver
setzt zur Auslösung des Gassacks erfolgen, um vor einem
aktiven Abspannen zunächst den Befüllungsvorgang abzuwar
ten.
Der Gassack 50a, 50b, 50c weist im wesentlichen horizontal
verlaufende Kammern 52 auf, die durch Verbinden der vorde
ren Lage und der hinteren Lage des Gassackgewebes entlang
im wesentlichen horizontal verlaufender Verbindungslini
en 53 hergestellt werden. Alternativ kann auch eine punktu
elle Verbindung der vorderen und hinteren Lage des Gassack
gewebes erfolgen. Da eine aktive Abspannung des Gassacks
durch das mit den einzelnen Luftsacksegmenten 50a, 50b, 50c
verbundene Zugmittel 30 sichergestellt wird, erfolgt die Ab
spannung zwischen den einzelnen Fahrzeugsäulen A, B, C, D
unabhängig von der räumlichen Anordnung der Kammern 52.
Um bei Verwendung horizontaler Kammern eine schnelle Entfal
tung des Gassacks zu gewährleisten, dienen die Spannvorrich
tungen 41, 42, 43, 44 bevorzugt zusätzlich als Entfaltungs
hilfe. Auch ist es möglich, zusätzliche Spannvorrichtun
gen als Entfaltungshilfe einzusetzen.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele. Wesent
lich für die Erfindung ist allein, daß ein im unteren
Bereich eines entfalteten Schutzelements befestigtes längli
ches Zugmittel mittels mindestens einer Spannvorrichtung im
Kollisionsfall aktiv gespannt wird und damit zu einer
anhaltenden und effizienten Abspannung des Schutzelementes
im Endzustand der Entfaltung führt.
Claims (24)
1. Seitenaufprall-Schutzeinrichtung für Fahrzeuge mit einem
entfaltbaren Schutzelement, insbesondere für den
Kopf-Thorax-Bereich eines Fahrzeuginsassen,
gekennzeichnet durch
- a) ein mit dem unteren Bereich (11) des entfalteten Schutzelements (1, 10, 10a, 10b, 10c, 50a, 50b, 50c) zumindest teilweise verbundenes längliches Zugmittel (30), das sich zwischen mindestens zwei Punkten (41, 42, 21, 22) des Fahrzeugs erstreckt, und
- b) mindestens einer Spannvorrichtung (41, 42, 43, 44, 45, 46) zum Spannen des Zugmittels (30) zwischen den mindestens zwei Punkten (41, 42, 21, 22) bei oder kurz nach Entfalten des Schutzelements.
2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Zugmittel (30) im wesentlichen entlang der
unteren Kante (11) des entfalteten Schutzelements ver
läuft.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Zugmittel (30) über eine eingefädelte Ver
bindung, insbesondere Schlaufen (12) oder Abnäher (13),
mit dem Schutzelement verbunden ist.
4. Schutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Zugmittel (30) direkt mit dem Schutzelement
verbunden, insbesondere in dieses eingenäht oder mit
diesem verklebt ist.
5. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel
(30) als durchgehendes Verbindungsseil oder -band ausge
bildet ist.
6. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel aus mit
einander verbundenen Teilstücken zusammengesetzt ist.
7. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzele
ment (1, 10) als durchgängiges Teil ausgebildet ist.
8. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzelement aus
mehreren, in Längsrichtung des Fahrzeugs hintereinander
angeordneten und miteinander verbundenen Teilsegmenten
(10a, 10b, 10c, 50a, 50b, 50c) besteht, wobei aneinander
grenzende Teilsegmente in ihren unteren Bereichen durch
das Zugmittel (30) miteinander verbunden sind.
9. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die minde
stens eine Spannvorrichtung (41, 42) an einem Befesti
gungspunkt des Zugmittels (30) an der Fahrzeugstruktur
oder damit verbundenen Elementen angeordnet ist bzw.
einen solchen ausbildet.
10. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Spannen
des Zugmittels (30) zwei Spannvorrichtungen (41, 42)
vorgesehen sind, die jeweils ein Ende des mit dem Schut
zelement verbundenen Zugmittels (30) aufnehmen und die
gegenüberliegend im Fahrzeug befestigt sind.
11. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Spannen des
Zugmittels (30) eine Spannvorrichtung (41) vorgesehen
ist, die im Bereich des einen seitlichen Endes des ent
falteten Schutzelements (10) das eine Ende des Zugmit
tels aufnimmt, wobei das andere Ende des Zugmittels
(30) am entgegengesetzten Ende des Gassacks ortsfest
(21) befestigt ist.
12. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (35,
36) an seinen beiden Enden karosseriefest (22, 21)
befestigt ist und zum Spannen des Zugmittels (35, 36)
eine Spannvorrichtung (43) vorgesehen ist, die das Zug
mittel unterbricht, dabei mit den beiden durch die Un
terbrechung gebildeten Enden verbunden ist und minde
stens ein Ende des unterbrochenen Zugmittels (35, 36)
spannt.
13. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (30)
an seinen beiden Enden karosseriefest (22, 21) befe
stigt ist und zum Spannen des Zugmittels an jeder Fahr
zeugsäule eine Spannvorrichtung (44, 45, 46) vorgesehen
ist, die das Zugmittel (30) jeweils unterbricht, dabei
jeweils mit beiden Enden des unterbrochenen Zugmittels
(30) verbunden ist und mindestens ein Ende des unterbro
chenen Zugmittels spannt.
14. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einer Spann
vorrichtung (41, 42, 43, 44, 45, 46) jeweils eine
Rückhaltevorrichtung zum Sperren eines Rücklaufs des
Zugmittels (30) zugeordnet ist.
15. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslö
sung der mindestens einen Spannvorrichtung (41, 42, 43,
44, 45, 46) durch eine zentrale Auslöseeinrichtung
erfolgt.
16. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslö
sung der mindestens einen Spannvorrichtung (41, 42, 43,
44, 45, 46) dezentral durch einen Sensor der Spannvor
richtung erfolgt.
17. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, gekennzeichnet durch Entfaltungshilfen,
die an der Fahrzeugstruktur oder damit verbundenen Ver
kleidungselementen, insbesondere im Bereich der Fahr
zeugsäulen, angeordnet sind.
18. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutze
lement ein Gassack (1, 50a, 50b, 50c) eines Airbagmo
duls ist.
19. Schutzvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich
net, daß der Gassack (50a, 50b, 50c) im wesentlichen
horizontal verlaufende Luftkammern (52) aufweist.
20. Schutzvorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 18, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gassack aus mehreren Teilsegmen
ten (50a, 50b, 50c) besteht und die Teilsegmente des
Gassacks jeweils separat durch einen eigenen Gasgenera
tor (51a, 51b, 51c) befüllbar sind.
21. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrich
tung (41, 42, 43, 44) zusätzlich als Entfaltungshilfe
für den Gassack (50a, 50b, 50c) dient.
22. Schutzvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzelement
ein ein- oder mehrlagiges Segel (1, 10, 10a, 10b, 10c)
ist.
23. Schutzvorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich
net, daß die mindestens eine Spannvorrichtung (41, 42,
43, 44, 45, 46) auch ein Entfalten des Segels im
Crashfall bewirkt.
24. Schutzvorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, gekennzeich
net durch weitere Zugmittel (31, 32), die mit dem Segel
verbunden (10a, 10c) sind und in Zusammenwirken mit
mindestens einer Spannvorrichtung (41, 42) ein Entfal
ten des Segels im Crashfall bewirken.
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