DE10020320A1 - Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial - Google Patents
Farbfotografisches SilberhalogenidmaterialInfo
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Abstract
Ein farbfotografisches Material mit einem Träger, wenigstens einer blauempfindlichen, überwiegend gelbkuppelnden Silberhalogenidemulsionsschicht, wenigstens einer grünempfindlichen, überwiegend purpurkuppelnden Silberhalogenidemulsionsschicht und wenigstens einer rotempfindlichen, überwiegend blaugrünkuppelnden Silberhalogenidemulsionsschicht, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Schichten eine Silberhalogenidemulsion und wenigstens eine Selen- und/oder Tellurverbindung enthält und diese wenigstens eine Schicht Thiocyanat in einer Menge von 1,0 È 10·-6· bis 1,0 È 10·-4· mol pro Mol Silber enthält, zeichnet sich durch ein verbessertes Verhältnis von Empfindlichkeit zu Schleier aus und weist trotz hoher Empfindlichkeit eine gute Lagerstabilität im konfektionierten Zustand auf.
Description
Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Material mit einem Träger, wenigstens
einer blauempfindlichen, überwiegend gelbkuppelnden Silberhalogenidemulsions
schicht, wenigstens einer grünempfindlichen, überwiegend purpurkuppelnden Silber
halogenidemulsionsschicht und wenigstens einer rotempfindlichen, überwiegend
blaugrünkuppelnden Silberhalogenidemulsionsschicht.
Es ist aus US 5,578,435 bekannt, dass es günstig ist, Selenreifungen in Gegenwart
von AgX-Komplexbildnem, u. a. auch Thiocyanat, durchzuführen (Sp. 7, Z. 35 f.f.).
Im Fall von Thiocyanat soll dieses bevorzugt in Mengen zwischen 10-4 und 10-2 mol
pro Mol Silberhalogenid zugesetzt werden. Aus Beispiel 1 von US 5,578,435 geht
hervor, dass die bevorzugt eingesetzte Menge im oberen Teil des angegebenen
Bereichs liegt, laut Sp. 43, Z. 42 f.f. enthalten die eingesetzten Emulsionen 3,0 . 10-3 mol
Thiocyanat pro Mol Ag. Auch in anderen Patentschriften wird nahegelegt,
gleichzeitig zur Selenreifung hohe Mengen an Thiocyanat einzusetzen. In EP 506,009
wird laut S. 29 0,4 . 10-3 mol KSCN pro Mol Ag zugesetzt und laut S. 34
0,32 . 10-3 mol KSCN pro Mol Ag. In EP 443,453 wird auf S. 8 im allgemeinen Text
ausgeführt, dass bevorzugt 10-4 bis 10-2 mol Thiocyanat oder Tetramethylthioharn
stoff pro Mol Ag bei der Selenreifung zugesetzt werden. In den Beispielen dieser
Schrift werden laut S. 17 0,8 . 10-3 mol KSCN pro Mol Ag bei der Reifung mit
Schwefel und Gold, dagegen laut S. 17 2,4 . 10-3 mol KSCN pro Mol Ag bei der
Reifung mit Selen, Schwefel und Gold, laut S. 23 1,2 . 10-3 mol KSCN pro Mol Ag
bei der Reifung mit Schwefel und Gold, dagegen laut S. 23 2,4 . 10-3 mol KSCN pro
Mol Ag bei der Reifung mit Selen und Gold und laut S. 29 3 . 10-3 mol KSCN pro
Mol Ag bei der chemischen Reifung mit Selen, Schwefel und Gold eingesetzt. In US 5,158,892
findet man im allgemeinen Text auf S. 16 den Hinweis, dass bei der
Selenreifung bevorzugt AgX-Lösungsmittel zugegeben werden, die entweder Thio
cyanate, Thioether-Verbindungen, tetrasubstituierte Thioharnstoffverbindungen oder
Thion-Verbindungen sein können. Substanzen, die unter diese heterogene Zusammenstellung
fallen, sollen in Mengen zwischen 1 . 10-5 bis 5 . 10-2 mol pro Mol Ag
zugegeben werden. In den Ausführungsbeispiel werden bei Selenreifungen laut S.
26 0,32 . 10-3 mol KSCN pro Mol Ag, laut S. 29 0,6 . 10-3 mol KSCN pro Mol Ag
und laut S. 32 6,0 . 10-3 mol KSCN pro Mol Ag zugesetzt. In US 5,112,733 wird auf
S. 4 im allg. Text ausgeführt, dass Thiocyanat bei Selenreifungen in Mengen von 10-4
bis 10-2 mol pro Mol Ag zugesetzt wird. In den Beispielen wird bei Selenreifungen
laut S. 20 2 . 10-3 mol KSCN pro Mol Ag, laut S. 23 3 . 10-3 mol KSCN pro Mol Ag
und laut S. 24 2,4 . 10-3 mol KSCN/mol Ag zugesetzt. Aus all diesen Beispielen
geht die Lehre hervor, bei Selenreifungen KSCN in Mengen von deutlich über
1 . 10-4 mol/mol Ag einzusetzen, die höher liegen als bei Schwefel/Gold-Reifungen.
Durch die übliche Kontrolle des Verlaufs von chemischen Reifungen findet man
auch genau diesen hohen Mengenbereich als optimal für hohe Empfindlichkeiten.
Dies beruht darauf, dass der Verlauf von chemischen Reifungen üblicherweise mit
einer SW-Verarbeitung kontrolliert wird, die keine weiteren Gießzusätze benötigt
und deren Prozesszeiten kurz sind. Nur Emulsionen, die sich dabei als brauchbar
erweisen, werden weiter in Colormaterialien eingesetzt und ausgeprüft.
Nach dem Stand der Technik ist es zwar möglich, farbfotografische Materialien mit
hoher Empfindlichkeit zu erhalten, jedoch ist dann der Schleier zu hoch und die
Lagerstabilität ist ungenügend.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein farbfotografisches Material mit
einem verbesserten Verhältnis von Empfindlichkeit zu Schleier aufzufinden, das trotz
hoher Empfindlichkeit eine gute Lagerstabilität im konfektionierten Zustand auf
weist.
Es wurde nun überraschend gefunden, dass dies für ein farbfotografisches Material
gelingt, wenn wenigstens eine Silberhalogenidemulsionsschicht neben der Emulsion
auch wenigstens eine Selen- und/oder Tellurverbindung sowie niedrige Mengen an
Thiocyanat enthält, insbesondere wenn die Emulsion in Gegenwart der Selen-
und/oder Tellurverbindung und des Thiocyanats chemisch gereift wurde. Völlig
überraschend ist die für eine hohe Empfindlichkeit notwendige Thiocyanatmenge
stark davon abhängig, ob die Schichten in einem SW- oder Color-Material eingesetzt
und entsprechend verarbeitet werden. Die niedrige Rhodanid-Menge führt in SW-
Materialien zu unzureichender Empfindlichkeit, in Farbmaterialien zusammen mit
der Color-Verarbeitung dagegen zu hoher Empfindlichkeit bei gutem Schleier und
insbesondere zu verbesserter Stabilität des Materials im konfektionierten Zustand.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein farbfotografisches Material mit einem Träger,
wenigstens einer blauempfindlichen, überwiegend gelbkuppelnden Silberhalogenid
emulsionsschicht, wenigstens einer grünempfindlichen, überwiegend purpurkuppeln
den Silberhalogenidemulsionsschicht und wenigstens einer rotempfindlichen, über
wiegend blaugrünkuppelnden Silberhalogenidemulsionsschicht, dadurch gekenn
zeichnet, dass wenigstens eine der Schichten eine Silberhalogenidemulsion und
wenigstens eine Selen- und/oder Tellurverbindung enthält und diese wenigstens eine
Schicht Thiocyanat in einer Menge von 1,0 . 10-6 bis 7,5 . 10-5 mol pro Mol Silber
enthält.
Insbesondere wird die Silberhalogenidemulsion durch chemische Reifung mit
wenigstens einer Selen- und/oder Tellurverbindung hergestellt. Das Thiocyanat kann
der Emulsion vor, während oder nach der chemischen Reifung zugegben werden,
besonders bevorzugt ist die Zugabe vor oder während der chemischen Reifung mit
wenigstens einer Selen- und/oder Tellurverbindung. Weiterhin ist es bevorzugt, wenn
bei der chemischen Reifung zusätzlich wenigstens ein Schwefelreifmittel, z. B.
Natriumthiosulfat anwesend ist. Besonders bevorzugt ist bei der chemischen Reifung
wenigstens eine Goldverbindung, z. B. HAuCl4 anwesend. Dabei kommen an Thio
sulfat insbesondere 1,0 . 10-7 bis 1,0 . 10-5 mol pro Mol Silber und an Goldverbin
dungen 1,0 . 10-8 bis 1,0 . 10-4 mol pro Mol Silber zum Einsatz.
Geeignete Gold- und Schwefelverbindungen sind der EP-A 443,453 und den darin
zitierten Literaturstellen zu entnehmen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt die Thiocyanat-Menge
1,0 . 10-6 bis 7,5 . 10-5 mol pro Silber. Das Thiocyanat wird vorteilhaft in wässriger
Lösung als Alkalimetall- oder Ammoniumsalz, z. B. als Kaliumthiocyanat,
eingebracht. Besonders vorteilhaft ist die Zugabe in Form einer Lösung, die sowohl
das Thiocyanat als auch die Goldverbindung enthält.
Die Selen- und/oder Tellurverbindungen werden bevorzugt in Mengen von 5,0 . 10-7
bis 2,0 . 10-5 mol pro mol Silber eingesetzt. Besonders bevorzugt werden die
Verbindungen in Mengen von 5,0 . 10-7 bis 5,0 . 10-6 mol pro mol Silber eingesetzt.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Als Selen- oder Tellurverbindungen können heterocyclische Selenone oder Tellu
rone, insbesondere Selenone, tri- oder tetrasubstituierte Selen- oder Telluroharn
stoffe, Phosphanselenide oder -telluride mit drei Liganden, die über Kohlenstoff oder
O oder N als Heteroatome mit dem Phosphoratom verbunden sind, insbesondere Tri
arylphosphanselenide, Diaryldiselenide oder Diarylditelluride; Arylselenoamide;
Isoselenazolone; Arylselenocyanate mit einer polaren Gruppe und cyclische Telluro
ether mit einem 5- bis 7-gliedrigen Ring verwendet werden.
Als besonders bevorzugte Selen- und Tellurreifmittel kommen vor allem solche des
zweiwertigen Selens und Tellurs in Betracht, die keine Se-H- bzw. Te-H-Verbin
dungen sind oder zu solchen tautomerisieren können, insbesondere Triphenyl
phosphanselenid sowie Derivate davon.
Besonders geeignete Selen- und Tellurverbindungen sind beispielsweise:
Die carbocyclischen 5-Ringe der Substanzen Se-79, Se-81, Se-82, Se-83, Se-85,
Se-87, Te-25, Te-32, Te-34, Te-37, Te-38, Te-40, Te-42, Te-45, Te-46, Te-47 sind
Cyclopentadienyl-Anion-Substituenten.
Die Selen- und Tellurreifung wird neben dem Thiocyanat bevorzugt in Gegenwart
eines weiteren Silberhalogenidlösungsmittels durchgeführt. Beispiele für Silberhalo
genidlösungsmittel sind (a) organische Thioether, (b) Thioharnstoffe, (c) Verbindun
gen mit einer bevorzugt cyclischen
-O-CS-N< oder -S-CS-NK< -Struktur,
(d) Imidazole und (e) Sulfite (US 3 271 157, 3 531 289, 3 574 628, JP-A 54-1 019,
JP-A 54-158 917, JP-A 53-82 408, JP-A 55-77 737, JP-A 55-2 982, JP-A 53-
144 319, JP-A 54-100 717).
Unter Silberhalogenidemulsionen werden sowohl Emulsionen verstanden, deren Sil
berhalogenidkristalle überwiegend aus Silberchlorid bestehen, als auch solche, deren
Silberhalogenidkristalle überwiegend aus Silberbromid bestehen. Vor allem werden
darunter Emulsionen verstanden, von denen zumindest 80 mol-% des Silberhalo
genids aus Silberbromid bestehen und die insbesondere einen Silberjodidanteil zwi
schen 2 und 15 mol-% aufweisen. Der Silberiodidanteil ist bevorzugt in der Kern
zone des Silberhalogenidkristalls konzentriert. Bevorzugt besteht die Silberhaloge
nidemulsion aus AgBrJ- bzw. AgBrJCl-Kristallen mit bis zu 15 mol-% Iodid
und/oder bis zu 15 mol-% Chlorid.
Bevorzugt sind Emulsionen, bei denen wenigstens 50% der projizierten Fläche von
tafelförmigen Kristallen mit einem Aspektverhältnis von wenigstens 3 eingenommen
werden, wobei das Aspektverhältnis als Quotient aus dem Durchmesser des flä
chengleichen Kreises der Projektionsfläche der Kristalltafel zur Dicke der Tafel defi
niert ist. Die tafelförmigen Kristalle sollen bevorzugt eine enge Korngrößenvertei
lung besitzen.
Die Emulsionen können daneben in Form einer Dotierung auch andere Edel-metall
verbindungen enthalten, beispielsweise Iridium(III)-, Rhodium(III)-, Platin- oder Pal
ladium(III)-Verbindungen, insbesondere Tetrachloropalladate(II), die die Langzeitstabilität
verbessern sollen. Die Emulsionen können weiterhin sehr kleine Mengen an
Quecksilberverbindungen enthalten.
Zur Erniedrigung des Schleiers können die Emulsionen des weiteren bestimmte
Isothiazolon- oder Isoselenazolonverbindungen, bzw. Disulfide, Polysulfide oder
Diselenide enthalten.
Die chemische Reifung durch Gold- und Schwefelverbindungen und die spektrale
Sensibilisierung können ebenfalls getrennt oder in einem Schritt vorgenommen wer
den.
Die chemische Reifung der Emulsionen wird insbesondere bei pH-Werten zwischen
4 und 8, bei pAg-Werten zwischen 6,5 und 9 sowie bei Temperaturen zwischen 35
und 90°C durchgeführt.
Beispiele für farbfotografische Materialien sind Farbnegativfilme, Farbumkehrfilme,
Farbpositivfilme, farbfotografisches Papier, farbumkehrfotografisches Papier, farb
empfindliche Materialien für das Farbdiffusionstransfer-Verfahren oder das Silber
farbbleich-Verfahren. Eine Übersicht findet sich in Research Disclosure 37038
(1995) und Research Disclosure 38957 (1996).
Die fotografischen Materialien bestehen aus einem Träger, auf den wenigstens eine
lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht aufgebracht ist. Als Träger eig
nen sich insbesondere dünne Filme und Folien. Eine Übersicht über Trägermateria
lien und auf deren Vorder- und Rückseite aufgetragene Hilfsschichten ist in Research
Disclosure 37254, Teil 1 (1995), S. 285 und in Research Disclosure 38957, Teil XV
(1996), S. 627 dargestellt.
Die farbfotografischen Materialien enthalten üblicherweise mindestens je eine rot
empfindliche, grünempfindliche und blauempfindliche Silberhalogenidemulsions
schicht sowie gegebenenfalls Zwischenschichten und Schutzschichten.
Je nach Art des fotografischen Materials können diese Schichten unterschiedlich
angeordnet sein. Dies sei für die wichtigsten Produkte dargestellt:
Farbfotografische Filme wie Colornegativfilme und Colorumkehrfilme weisen in der
nachfolgend angegebenen Reihenfolge auf dem Träger 2 oder 3 rotempfindliche,
blaugrünkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten, 2 oder 3 grünempfindliche,
purpurkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten und 2 oder 3 blauempfindliche,
gelbkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten auf. Die Schichten gleicher
spektraler Empfindlichkeit unterscheiden sich in ihrer fotografischen Empfind
lichkeit, wobei die weniger empfindlichen Teilschichten in der Regel näher zum
Träger angeordnet sind als die höher empfindlichen Teilschichten.
Zwischen den grünempfindlichen und blauempfindlichen Schichten ist üblicherweise
eine Gelbfilterschicht angebracht, die blaues Licht daran hindert, in die darunter lie
genden Schichten zu gelangen.
Die Möglichkeiten der unterschiedlichen Schichtanordnungen und ihre Aus
wirkungen auf die fotografischen Eigenschaften werden in J. Inf. Rec. Mats., 1994,
Vol. 22, Seiten 183-193 und in Research Disclosure 38957 Teil XI (1996), S. 624
beschrieben.
Farbfotografisches Papier, das in der Regel wesentlich weniger lichtempfindlich ist
als ein farbfotografischer Film, weist in der nachfolgend angegebenen Reihenfolge
auf dem Träger üblicherweise je eine blauempfindliche, gelbkuppelnde Silberhaloge
nidemulsionsschicht, eine grünempfindliche, purpurkuppelnde Silberhalogenidemul
sionsschicht und eine rotempfindliche, blaugrünkuppelnde Silberhalogenid
emulsionsschicht auf; die Gelbfllterschicht kann entfallen.
Abweichungen von Zahl und Anordnung der lichtempfindlichen Schichten können
zur Erzielung bestimmter Ergebnisse vorgenommen werden. Zum Beispiel können
alle hochempfindlichen Schichten zu einem Schichtpaket und alle niedrigempfindli
chen Schichten zu einem anderen Schichtpaket in einem fotografischen Film zusam
mengefasst sein, um die Empfindlichkeit zu steigern (DE-25 30 645).
Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind Bindemittel,
Silberhalogenidkörner und Farbkuppler.
Angaben über geeignete Bindemittel finden sich in Research Disclosure 37254, Teil
2 (1995), S. 286 und in Research Disclosure 38957, Teil II. A (1996), S. 598.
Angaben über geeignete Silberhalogenidemulsionen, ihre Herstellung, Reifung,
Stabilisierung und spektrale Sensibilisierung einschließlich geeigneter Spektralsensi
bilisatoren finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 3 (1995), S. 286, in
Research Disclosure 37038, Teil XV (1995), S. 89 und in Research Disclosure
38957, Teil V. A (1996), S. 603.
Fotografische Materialien mit Kameraempfindlichkeit enthalten üblicherweise Sil
berbromidiodidemulsionen, die gegebenenfalls auch geringe Anteile Silberchlorid
enthalten können. Fotografische Kopiermaterialien enthalten entweder Silberchlorid
bromidemulsionen mit bis 80 mol-% AgBr oder Silberchloridbromidemulsionen mit
über 95 mol-% AgCl.
Angaben zu den Farbkupplern finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 4
(1995), S. 288, in Research Disclosure 37038, Teil II (1995), S. 80 und in
Research Disclosure 38957, Teil X. B (1996), S. 616. Die maximale Absorption der
aus den Kupplern und dem Farbentwickleroxidationsprodukt gebildeten Farbstoffe
liegt vorzugsweise in den folgenden Bereichen: Gelbkuppler 430 bis 460 nm, Purpur
kuppler 540 bis 560 nm, Blaugrünkuppler 630 bis 700 nm.
In farbfotografischen Filmen werden zur Verbesserung von Empfindlichkeit, Körnig
keit, Schärfe und Farbtrennung häufig Verbindungen eingesetzt, die bei der Reaktion
mit dem Entwickleroxidationsprodukt Verbindungen freisetzen, die fotografisch
wirksam sind, z. B. DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor abspalten.
Angaben zu solchen Verbindungen, insbesondere Kupplern, finden sich in Research
Disclosure 37254, Teil 5 (1995), S. 290, in Research Disclosure 37038, Teil XIV
(1995), S. 86 und in Research Disclosure 38957, Teil X. C (1996), S. 618.
Die meist hydrophoben Farbkuppler, aber auch andere hydrophobe Bestandteile der
Schichten, werden üblicherweise in hochsiedenden organischen Lösungsmitteln
gelöst oder dispergiert. Diese Lösungen oder Dispersionen werden dann in einer
wässrigen Bindemittellösung (üblicherweise Gelatinelösung) emulgiert und liegen
nach dem Trocknen der Schichten als feine Tröpfchen (0,05 bis 0,8 µm Durch
messer) in den Schichten vor.
Geeignete hochsiedende organische Lösungsmittel, Methoden zur Einbringung in die
Schichten eines fotografischen Materials und weitere Methoden, chemische Ver
bindungen in fotografische Schichten einzubringen, finden sich in Research
Disclosure 37254, Teil 6 (1995), S. 292.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit ange
ordneten nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten, die
eine unerwünschte Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer licht
empfindlichen in eine andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spek
traler Sensibilisierung verhindern.
Geeignete Verbindungen (Weißkuppler, Scavenger oder EOP-Fänger) finden sich in
Research Disclosure 37254, Teil 7 (1995), S. 292, in Research Disclosure 37038,
Teil III (1995), S. 84 und in Research Disclosure 38957, Teil X. D (1996), S. 621 ff.
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen,
Weißtöner, Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Anti
oxidantien, DMin-Farbstoffe, Weichmacher (Latices), Biocide und Zusätze zur
Verbesserung der Kuppler- und Farbstoffstabilität, zur Verringerung des
Farbschleiers und zur Verringerung der Vergilbung und anderes enthalten. Geeignete
Verbindungen finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 8 (1995), S. 292, in
Research Disclosure 37038, Teile IV, V, VI, VII, X, XI und XIII (1995), S. 84 ff und
in Research Disclosure 38957, Teile VI, VIII, IX und X (1996), S. 607 und 610 ff.
Die Schichten farbfotografischer Materialien werden üblicherweise gehärtet, d. h., das
verwendete Bindemittel, vorzugsweise Gelatine, wird durch geeignete chemische
Verfahren vernetzt.
Geeignete Härtersubstanzen finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 9 (1995),
S. 294, in Research Disclosure 37038, Teil XII (1995), Seite 86 und in Research
Disclosure 38957, Teil II. B (1996), S. 599.
Nach bildmäßiger Belichtung werden farbfotografische Materialien ihrem Charakter
entsprechend nach unterschiedlichen Verfahren verarbeitet. Einzelheiten zu den Ver
fahrensweisen und dafür benötigte Chemikalien sind in Research Disclosure 37254,
Teil 10 (1995), S. 294, in Research Disclosure 37038, Teile XVI bis XXIII (1995), S.
95 ff, und in Research Disclosure 38957, Teile XVIII, XIX und XX (1996), S. 630 ff,
zusammen mit exemplarischen Materialien veröffentlicht.
Eine Lösung von 110 g inerter Gelatine und 85 g Kaliumbromid wurde in 7 kg
Wasser unter Rühren vorgelegt. Bei 40°C wurde eine wässrige Silbernitratlösung
(36 g Silbernitrat in 400 g Wasser) und eine wässrige Halogenidlösung (26 g
Kaliumbromid in 400 g Wasser) als Doppeleinlauf innerhalb von 2 Minuten zudo
siert. Darauf folgte die Zugabe von 220 g Inertgelatine in 880 g Wasser. Nach
Erhitzen auf 60°C wurde innerhalb von 4 Minuten eine wässrige Silbernitratlösung
(89 g Silbernitrat in 300 g Wasser) zugegeben, um im Dispersionsmedium einen
pBr-Wert von 2,0 einzustellen. Danach wurde weiter auf 65°C erhitzt und es folgte
der zweite Doppeleinlauf. Dabei wurde eine wässrige Silbernitratlösung (150 g Sil
bernitrat in 900 g Wasser) und eine wässrige Halogenidlösung (35 g Kaliumiodid
und 64 g Kaliumbromid in 900 g Wasser) innerhalb von 8 Minuten zudosiert.
Während des Einlaufs wurde der pBr-Wert im Dispersionsmedium konstant auf dem
Ausgangswert von 2,0 gehalten. Nach einer Pause von 2 Minuten folgte ein dritter
Doppeleinlauf bei 65°C. Nach Einstellung des pBr-Wertes im Dispersionsmedium
mit wässriger 2 n KBr-Lösung auf 1,7 wurde innerhalb von 15 Minuten eine
wässrige Silbernitratlösung (1020 g Silbernitrat in 2,5 kg Wasser) und eine wässrige
Halogenidlösung (607 g Kaliumbromid in 2,5 kg Wasser) zudosiert. Der pBr-Wert
im Dispersionsmedium wurde dabei auf dem Ausgangswert von 1,7 konstant gehal
ten. Nach dem letzten Einlauf wurde die Emulsion auf 25°C abgekühlt und bei pH
3,5 durch Zugabe von Polystyrolsulfonsäure geflockt und anschließend bei 20°C ge
waschen. Danach wurde das Flockulat durch Zugabe von 59 g Inertgelatine in 2,6 kg
Wasser bei pH 6,5 und einer Temperatur von 50°C redispergiert. Die AgBrI-Emul
sion bestand zu über 80%, bezogen auf die Projektionsfläche der Kristalle, aus
hexagonalen Tab-grains mit einem Aspektverhältnis von 6 und einem Seitenlängen
verhältnis zwischen 1,0 und 1,5. Die Korngröße betrug 0,45 µm, die Verteilungs
breite 19% und der Iodidgehalt 2,8 Mol-%.
2600 ml einer 9,6 gew.-%igen wässrigen Lösung einer Inertgelatine werden
bei 40°C unter Rühren in einem Ansatzkessel vorgelegt. Mit ca. 53 ml einer
4,7-molaren Kaliumiodidlösung wird ein pI-Wert von 1 eingestellt.
Man lässt dann 4,7-molare wässrige Lösungen von Silbernitrat und Kalium
iodid unter Rühren in die Vorlage einlaufen, wobei die Einlaufrate der Silber
nitratlösung linear von 20 auf 33 ml/min erhöht wird, bis insgesamt 1,6 Liter
in 65 min zugegeben wurden.
Dann werden weitere Volumina dieser Lösungen zudosiert, wobei die Ein
laufrate linear von 50 auf 90 ml/min erhöht wird, bis insgesamt 10,8 Liter der
Silbernitratlösung innerhalb von 162 Minuten zugegeben wurden. Dabei
wurde der pI-Wert der Emulsion auf einem Wert von 1 ± 0,05 gehalten, in
dem die Dosierung der Kaliumiodidlösung geregelt wurde. Die Temperatur
wurde auf 40°C gehalten.
Die Ausbeute beträgt 58,5 mol Silberiodid.
3420 g einer 27 gew.-%igen wässrigen Gelatinelösung werden zugegeben,
anschließend wird die Emulsion entsalzt.
Die Emulsion enthält 240 g AgNO3/kg und hat ein Gelatine/Silbernitratver
hältnis von 0,12.
Die resultierende Emulsion hat eine Korngröße von 0,32 µm.
Die Kristalle bestehen zu 100% aus Silberiodid und weisen einen einfach
pyramidalen Habitus auf.
9,16 kg der in 1a) hergestellten Emulsion werden unter Rühren bei 40°C
aufgeschmolzen und mit 1496 g Gelatine und 5,03 kg Wasser versetzt. Dann
wird auf 70°C aufgeheizt und in einem Doppeleinlauf eine 1,5-molare Silber
nitrat- sowie eine 1,7-molare Ammoniumbromid-Lösung mit einer konstanten
Rate von 460 ml/min bei einem pH-Wert von 5,6 zudosiert.
Anschließend wird auf 30°C abgekühlt, mit Schwefelsäure auf pH 3,5 einge
stellt und durch Zugabe von Polystyrolsulfonsäure geflockt und dann gewa
schen.
Nach Redispergierung wird durch Zugabe von Wasser ein Gehalt von 200 g
Silbernitrat/kg eingestellt. Das Gelatine/Silbernitratverhältnis beträgt 0,2, die
mittlere Korngröße 0,46 µm. Die resultierende Emulsion weist einen Iodidge
halt von 25 mol-% auf und besteht aus plättchenförmigen Kristallen mit
einem Apektverhältnis von etwa 4.
Bei 40°C werden 25,24 kg der in 1b) hergestellten Tab-Emulsion zusammen
mit 100 kg einer feinkörnigen AgBr-Emulsion mit einer Korngröße von ca.
40 nm und einem Gelatine/Silbernitratverhältnis von 0,133 und 210 g Silber
nitrat/kg aufgeschmolzen.
Die feinkörnige AgBr-Emulsion wird bei 65°C nach Zugabe von 21,18 mol
Ammoniumbromid in einer wässrigen Lösung bei pH 7,2 und UAg -70 mV 30
Minuten lang auf die AgBrI-Vorfällung umgelöst.
Nach Abkühlung auf 30°C wird mit Schwefelsäure pH 3,5 eingestellt und
durch Zugabe von Polystyrolsulfonsäure geflockt und dann gewaschen.
Die Redispergierung erfolgt bei pH 6,8. Mit Gelatine wird ein Gela
tine/Silbernitratverhältnis von 0,2 und mit Wasser ein Gehalt von 200 g Sil
bernitrat/kg eingestellt.
Die entstandene Tab-Emulsion mit 5 mol-% Iodid hat ein Aspektverhältnis
von 7 bei einer Verteilungsbreite von 25% und einer Korngröße von
0,80 µm.
In Schritt 1 wird die Emulsion Em-1 auf 40°C aufgeheizt, der UAg-Wert auf 90 mV
und der pH-Wert auf 6,0 eingestellt.
In Schritt 2 erfolgt bei unveränderter Temperatur von 40°C die spektrale
Sensibilisierung mit 4,9 . 10-4 mol GS-1, 1,4 . 10-4 mol GS-2 und 1,15 . 10-4 mol
GS-3, jeweils pro Mol Ag.
In Schritt 3 wird Em-1 bei 40°C mit 3,8 . 10-6 mol Tetrachlorogoldsäure, 1,45 . 10-5 mol
Natriumthiosulfat und 5,0 . 10-6 mol Se-46, jeweils pro Mol Ag, optimal
chemisch gereift.
Die Emulsionen Em-1B bis Em-1K werden hergestellt wie Em-1A, mit der
Ausnahme, dass in Schritt 3 die in Tabelle 1 angegebenen Mengen an KSCH
zusammen mit der Tetrachlorogoldsäure eingesetzt werden.
Die Emulsion Em-1L wird hergestellt wie Em-1E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 die 1,45 . 10-5 mol Natriumthiosulfat weggelassen werden und dafür die Menge an
Se-46 auf 1,3 . 10-5 mol pro Mol Ag erhöht wird.
Die Emulsion Em-1M wird hergestellt wie Em-1E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 die 1,45 . 10-5 mol Natriumthiosulfat und die 5,0 . 10-6 mol Se-46 weggelassen und
dafür 1,25 . 10-5 mol Te-7 zugegeben werden.
Die Emulsion Em-1N wird hergestellt wie Em-1E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 die 5,0 . 10-6 mol Se-46 durch 4,5 . 10-6 mol Te-7 pro Mol Ag ersetzt werden.
Die Emulsion Em-1O wird hergestellt wie Em-1E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 die 1,45 . 10-5 mol Natriumthiosulfat weggelassen und dafür statt 5,0 . 10-6 mol Se-
46 nunmehr 7,0 . 10-6 mol Se-46 und zusätzlich 6,3 . 10-6 mol Te-7, jeweils pro Mol
Ag, zugegeben werden.
Die Emulsion Em-1P wird hergestellt wie Em-1E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 statt 5,0 . 10-6 mol Se-46 nur 3,0 . 10-6 mol Se-46 zugegeben werden und dafür
zusätzlich 2,5 . 10-6 mol Te-7 pro Mol Ag eingesetzt wird.
Die Emulsion Em-1Q wird hergestellt wie Em-1E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 statt 5,0 . 10-6 mol Se-46 weitere 8,0 . 10-6 mol Natriumthiosulfat zugegeben
werden.
Die Emulsionen Em-1R bis Em-1T werden hergestellt wie Em-1A, mit der
Ausnahme, dass nach Abschluss von Schritt 3 die in Tabelle 1 angegebene Menge an
KSCN zugegeben wird.
In Schritt 1 wird die Emulsion Em-2 auf 42°C aufgeheizt, der UAg Wert auf 90 mV
und der pH-Wert auf 6,0 eingestellt.
In Schritt 2 erfolgt bei unveränderter Temperatur von 40°C die spektrale
Sensibilisierung mit 3,9 . 10-4 mol GS-1, 1,1 . 10-4 mol GS-2 und 9,0 . 10-5 mol GS-
3, jeweils pro Mol Ag.
In Schritt 3 wird die Emulsion bei 40°C mit 3,5 . 10-6 mol Tetrachlorogoldsäure,
1,23 . 10-5 mol Natriumthiosulfat und 4,4 . 10-6 mol Se-46, jeweils pro Mol Ag,
optimal chemisch gereift.
Die Emulsionen Em-2B bis Em-2K werden hergestellt wie Em-2A, mit der
Ausnahme, dass in Schritt 3 die in Tabelle 2 angegebenen Mengen an KSCN
zusammen mit der Tetrachlorogoldsäure eingesetzt werden.
Die Emulsion Em-2L wird hergestellt wie Em-2E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 die 1,23 . 10-5 mol Natriumthiosulfat weggelassen werden und dafür die Menge an
Se-46 auf 1,17 . 10-5 mol pro Mol Ag erhöht wird.
Die Emulsion Em-2M wird hergestellt wie Em-2E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 die 1,23 . 10-5 mol Natriumthiosulfat und die 4,4 . 10-6 mol Se-46 weggelassen und
dafür 1,15 . 10-5 mol Te-7 zugegeben werden.
Die Emulsion Em-2N wird hergestellt wie Em-2E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 die 4,4 . 10-6 mol Se-46 durch 4,2 . 10-6 mol Te-7 pro Mol Ag ersetzt werden.
Die Emulsion Em-2O wird hergestellt wie Em-2E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 die 1,23 . 10-5 mol Natriumthiosulfat weggelassen und dafür statt 4,4 . 10-6 mol Se-
46 nunmehr 6,0 . 10-6 mol Se-46 und zusätzlich 5,7 . 10-6 mol Te-7, jeweils pro Mol
Ag, zugegeben werden.
Die Emulsion Em-2P wird hergestellt wie Em-2E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 statt 4,4 . 10-6 mol Se-46 nur 2,5 . 10-6 mol Se-46 zugegeben werden und dafür
zusätzlich 1,8 . 10-6 mol Te-7 pro Mol Ag eingesetzt wird.
Die Emulsion Em-2Q wird hergestellt wie Em-2E, mit der Ausnahme, dass in Schritt
3 statt 4,4 . 10-6 mol Se-46 weitere 6,0 . 10-6 mol Natriumthiosulfat zugegeben
werden.
Die Emulsionen Em-2R bis Em-2T werden hergestellt wie Em-2A, mit der
Ausnahme, dass nach Abschluss von Schritt 3 die in Tabelle 2 angegebene Menge an
KSCN zugegeben wird.
Die Emulsionen Em-1A bis Em-1T sowie Em-2A bis Em-2T wurden auf einen
Cellulosetriacetatfilm von 1,2 . 10-4 m Dicke mit folgenden Auftragsmengen pro m2
vergossen:
4,0 g Testemulsion (bezogen auf AgNO3) laut Tabellen 1 und 2,
3,0 g Gelatine.
4,0 g Testemulsion (bezogen auf AgNO3) laut Tabellen 1 und 2,
3,0 g Gelatine.
Nach Aufbelichtung eines graduierten Graukeils wurden die Filmproben wie folgt in
einem SW-Prozess verarbeitet und getrocknet:
Vorhärtungungsbad | 28°C/120 s |
Neutralisationsbad | 25°C/120 s |
SW-Entwickler | 28°C/120 s |
Stoppbad | 20°C/60 s |
Fixierbad | 31°C/120 s |
Trocknung | 45°C/16 min. |
Die Verarbeitungsbäder hatten die folgende Zusammensetzung:
Dimethoxytetrahydrofuran | 4,6 g |
Formalin 25% | 12,0 g |
Natriumsulfat | 120,0 g |
Natriumacetat | 35,0 g |
Kaliumbromid | 2,0 g |
Natriumbisulfat | 12,0 g |
mit Wasser auf 1 Liter auffüllen | pH 5,4 |
Hydroxylammoniumsulfat | 27,0 g |
Natriumsulfat | 50,0 g |
Natriumacetat | 13,0 g |
Kaliumbromid | 20,0 g |
mit Wasser auf 1 Liter auffüllen | pH 5,2 |
Natriumhexametaphosphat | 4,0 g |
4-Methylamino-phenolsulfat | 3,5 g |
Hydrochinon | 9,0 g |
Kaliumdisulfit | 0,1 g |
Natriumsulfit | 60,0 g |
Natriumcarbonat | 40,0 g |
Kaliumbromid | 4,0 g |
Na-EDTA | 0,125 g |
mit Wasser auf 1 Liter auffüllen | pH 10,5 |
Essigsäure | 0,20 Gew-%, wässrig |
Natriumdisulfit | 30 g |
EDTA | 5 g |
Ammoniumthiosulfat | 200 g |
anionische Tenside | 5 g |
Natriumbenzoat | 5 g |
mit Wasser auf 1 Liter auffüllen | pH 8,0 |
Anschließend wurde Dmin und die Empfindlichkeit der Materialien bei einer Dichte
von 0,2 über Dmin bestimmt. Die so erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen 1
und 2 in den Spalten "ESW" sowie "DminSW" angegeben. Für Esw stehen in den
Tabellen relative Werte, jeweils bezogen auf die Materialien 1A bzw. 2A, für die ESW
willkürlich auf 100 festgesetzt wurde.
Hierfür wurden mit den Emulsionen Em-1A bis Em-1T sowie Em-2A bis Em-2T
Probematerialien hergestellt, indem auf einen transparenten Schichtträger aus
Cellulosetriacetat von 1,2 . 10-4 m Dicke die folgenden Schichten in der angegebenen
Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf
1 m2. Die Silberhalogenide wurden mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-
tetraazainden pro mol AgNO3 stabilisiert.
1,7 g Testemulsion (bezogen auf AgNO3
) laut Tabellen 1 und 2
3,3 g Gelatine
1,62 g farbloser Kuppler M-1
1,62 g Trikresylphosphat
3,3 g Gelatine
1,62 g farbloser Kuppler M-1
1,62 g Trikresylphosphat
2,0 g Gelatine
0,25 g Gelatine
0,60 g Härtungsmittel H-1
0,60 g Härtungsmittel H-1
Nach Aufbelichtung eines graduierten Graukeils hinter einem Grünfilter wurden die
Filmproben wie folgt in einem Color-Prozess verarbeitet und getrocknet:
Farbentwickler | 38°C/195 s |
Bleichbad | 38°C/260 s |
Wässerung | 30°C/60 s |
Fixierbad | 38°C/260 s |
Wässerung | 30°C/195 s |
Trocknung | 50°C |
Wasser | 800 ml |
Kaliumcarbonat | 37,5 g |
Natriumsulfit | 4,25 g |
Kaliumiodid | 1,2 mg |
Natriumbromid | 1,3 g |
Hydroxylaminsulfat | 2,0 g |
Diethylentriaminpentaessigsäure | 2,0 g |
4-(N-Ethyl-N-β-hydroxyethylamino)-2-methylanilinsulfat | 4,75 g |
mit Wasser auf 1 Liter auffüllen | pH 10,0 |
Ammoniumbromid | 140,0 g |
NH4Fe-EDTA | 100,0 g |
EDTA | 5,00 g |
mit Wasser auf 1 Liter auffüllen | pH 6,0 |
(NH4)2S2O3 | 140,0 g |
Na2SO3 | 19,0 g |
EDTA | 1,2 g |
mit Wasser auf 1 Liter auffüllen | pH 7,3 |
Anschließend wurde Dmin und die Empfindlichkeit der Materialien bei einer Dichte
von 0,2 über Dmin bestimmt. Die so erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen 1
und 2 in den Spalten "ECN" sowie "DminCN" angegeben. Für ECN stehen in den
Tabellen relative Werte, jeweils bezogen auf die Materialien 1A bzw. 2A, für die ECN
willkürlich auf 100 festgesetzt wurde.
Aus den Tabellen 1 und 2 ist klar zu erkennen, dass man bei der Selen- und/oder
Tellurreifung mit hohen Mengen an KSCN bei SW-Materialien zu hoher
Empfindlichkeit bei akzeptablem Schleier gelangt, dass dieses Ergebnis jedoch nicht
auf Color-Materialien übertragen werden kann. Für Color-Materialien erhält man das
beste Verhältnis von Empfindlichkeit zu Schleier eindeutig bei niedrigen Mengen an
KSCN.
Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Colornegativfarbentwicklung
wurde hergestellt (Schichtaufbau 3A), indem auf einen transparenten Schichtträger
aus Cellulosetriacetat die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge
aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m2. Für den
Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO3 angegeben; die
Silberhalogenide werden mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden pro
Mol AgNO3 stabilisiert.
0,3 g schwarzes kolloidales Silber
1,2 g Gelatine
0,3 g UV-Absorber UV-1
0,2 g EOP (Entwickleroxidationsprodukt) - Fänger SC-1
0,02 g Trikresylphosphat (TKP)
1,2 g Gelatine
0,3 g UV-Absorber UV-1
0,2 g EOP (Entwickleroxidationsprodukt) - Fänger SC-1
0,02 g Trikresylphosphat (TKP)
0,7 g AgNO3
einer spektral rotsensibilisierten AgBrI-Emulsion,
4 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,42 µm
1 g Gelatine
0,35 g farbloser Kuppler C-1
0,05 g farbiger Kuppler RC-1
0,03 g farbiger Kuppler YC-1
0,36 g TKP
1 g Gelatine
0,35 g farbloser Kuppler C-1
0,05 g farbiger Kuppler RC-1
0,03 g farbiger Kuppler YC-1
0,36 g TKP
0,8 g AgNO3
einer spektral rotsensibilisierten AgBrI-Emulsion,
5 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,53 µm
0,6 g Gelatine
0,15 g farbloser Kuppler C-2
0,03 g farbiger Kuppler RC-1
0,02 g DIR-Kuppler D-1
0,18 g TKP
0,6 g Gelatine
0,15 g farbloser Kuppler C-2
0,03 g farbiger Kuppler RC-1
0,02 g DIR-Kuppler D-1
0,18 g TKP
1 g AgNO3
einer spektral rotsensibilisierten AgBrI-Emulsion,
6 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,85 µm
1 g Gelatine
0,1 g farbloser Kuppler C-2
0,005 g DIR-Kuppler D-2
0,11 g TKP
1 g Gelatine
0,1 g farbloser Kuppler C-2
0,005 g DIR-Kuppler D-2
0,11 g TKP
0,8 g Gelatine
0,07 g EOP-Fänger SC-2
0,06 g Aluminiumsalz der Aurintricarbonsäure
0,07 g EOP-Fänger SC-2
0,06 g Aluminiumsalz der Aurintricarbonsäure
0,7 g AgNO3
einer spektral grünsensibilisierten AgBrI-Emulsion,
4 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,35 µm
0,8 g Gelatine
0,22 g farbloser Kuppler M-1
0,065 g farbiger Kuppler YM-1
0,02 g DIR-Kuppler D-3
0,2 g TKP
0,8 g Gelatine
0,22 g farbloser Kuppler M-1
0,065 g farbiger Kuppler YM-1
0,02 g DIR-Kuppler D-3
0,2 g TKP
0,9 g AgNO3
einer spektral grünsensibilisierten AgBrI-Emulsion,
4 mol% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,50 µm
1 g Gelatine
0,16 g farbloser Kuppler M-1
0,04 g farbiger Kuppler YM-1
0,015 g DIR-Kuppler D-4
0,14 g TKP
1 g Gelatine
0,16 g farbloser Kuppler M-1
0,04 g farbiger Kuppler YM-1
0,015 g DIR-Kuppler D-4
0,14 g TKP
0,6 g AgNO3
einer spektral grünsensibiliserten AgBrI-Emulsion,
6 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,80 µm
1,1 g Gelatine
0,05 g farbloser Kuppler M-2
0,01 g farbiger Kuppler YM-2
0,02 g DIR-Kuppler D-5
0,08 g TKP
1,1 g Gelatine
0,05 g farbloser Kuppler M-2
0,01 g farbiger Kuppler YM-2
0,02 g DIR-Kuppler D-5
0,08 g TKP
0,09 g Gelbfarbstoff GF-1
1 g Gelatine
0,08 g EOP-Fänger SC-2
0,26 g TKP
1 g Gelatine
0,08 g EOP-Fänger SC-2
0,26 g TKP
0,3 g AgNO3
einer spektral blausensibilisierten AgBrI-Emulsion,
6 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,44 µm
0,5 g AgNO3
0,5 g AgNO3
einer spektral blausensibilisierten AgBrI-Emulsion,
6 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,50 µm
1,9 g Gelatine
1,1 g farbloser Kuppler Y-1
0,037 g DIR-Kuppler D-6
0,6 g TKP
1,9 g Gelatine
1,1 g farbloser Kuppler Y-1
0,037 g DIR-Kuppler D-6
0,6 g TKP
0,6 g AgNO3
einer spektral blausensibilisierten AgBrI-Emulsion,
7 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,95 µm
1,2 g Gelatine
0,1 g farbloser Kuppler Y-I
0,006 g DIR-Kuppler D-7
0,11 g TKP
1,2 g Gelatine
0,1 g farbloser Kuppler Y-I
0,006 g DIR-Kuppler D-7
0,11 g TKP
0,1 g AgNO3
einer Mikrat-AgBrI-Emulsion,
0,5 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,06 µm
1 g Gelatine
0,4 mg K2
1 g Gelatine
0,4 mg K2
[PdCl4
]
0,4 g UV-Absorber UV-2
0,3 g TKP
0,4 g UV-Absorber UV-2
0,3 g TKP
0,25 g Gelatine
0,75 g Härtungsmittel H-1
0,75 g Härtungsmittel H-1
Der Gesamtschichtaufbau hatte nach der Härtung einen Quellfaktor ≦ 3,5.
Im Beispiel 1 verwendete Substanzen:
Nach Aufbelichten eines Graukeils wird die Entwicklung nach "The British Journal
of Photography", 1974, Seiten 597 und 598 durchgeführt.
In der 8. Schicht wurden die in Tabelle 3 angegebenen Emulsionen verwendet.
Dabei wurden für Schleier (Dmin), Empfindlichkeit (E) und Schleieranstieg (ΔS) bei
Warmlagerung (7d, 50°C, 40%rF) folgende Messwerte erhalten:
Bei den Materialien mit erfindungsgemäßen Emulsionen liegt eine Verbesserung des
Empfindlichkeits-Schleier-Verhältnisses bei unverändert guter Warmlagerstabilität
vor.
Claims (10)
1. Farbfotografisches Material mit einem Träger, wenigstens einer blauemp
findlichen, überwiegend gelbkuppelnden Silberhalogenidemulsionsschicht,
wenigstens einer grünempfindlichen, überwiegend purpurkuppelnden Silber
halogenidemulsionsschicht und wenigstens einer rotempfindlichen, überwie
gend blaugrünkuppelnden Silberhalogenidemulsionsschicht, dadurch gekenn
zeichnet, dass wenigstens eine Silberhalogenidemulsionsschicht, wenigstens
eine Selen- und/oder Tellurverbindung enthält und diese wenigstens eine
Schicht Thiocyanat in einer Menge von 1,0 . 10-6 bis 1,0 . 10-4 mol pro Mol
Silber enthält.
2. Farbfotographisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Silberhalogenidemulsion durch chemische Reifung mit wenigstens einer
Selen- und/oder Tellurverbindung hergestellt wird.
3. Farbfotographisches Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Emulsion vor, während oder nach der chemischen Reifung mit wenigstens
einer Selen- und/oder Tellurverbindung 1,0 . 10-6 bis 1,0 . 10-4 mol Thiocya
nat pro Mol Silber zugegeben wird.
4. Farbfotographisches Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Emulsion vor oder während der chemischen Reifung mit wenigstens einer
Selen- und/oder Tellurverbindung 1,0 . 10-6 bis 1,0 . 10-4 mol Thiocyanat pro
Mol Silber zugegeben wird.
5. Farbfotographisches Material nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass bei der chemischen Reifung zusätzlich wenigstens ein Schwe
felreifmittel anwesend ist.
6. Farbfotographisches Material nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass bei der chemischen Reifung zusätzlich wenigstens eine Gold
verbindung anwesend ist.
7. Farbfotographisches Material nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Thiocyanat-Menge 1,0 . 10-6 bis 7,5 . 10-5 mol pro Mol
Silber beträgt.
8. Farbfotographisches Material nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Menge der Selen- und/oder Tellurverbindung 5,0 . 10-7 bis
2,0 . 10-5 mol pro Mol Silber beträgt.
9. Farbfotographisches Material nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass es sich bei der Silberhalogenidemulsion um eine Silber
bromidiodid- oder Silberbromidchloridiodidemulsion mit einem Bromidge
halt von mindestens 80 mol-% und einem Iodidgehalt von 2 bis 15 mol-%
handelt.
10. Farbfotographisches Material nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Silberhalogenidemulsion zu wenigstens 50% der projizier
ten Fläche aus tafelförmigen Kristallen mit einem mittleren Aspektverhältnis
von wenigstens 3 besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10020320A DE10020320A1 (de) | 2000-04-26 | 2000-04-26 | Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10020320A DE10020320A1 (de) | 2000-04-26 | 2000-04-26 | Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10020320A1 true DE10020320A1 (de) | 2001-11-15 |
Family
ID=7639926
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10020320A Withdrawn DE10020320A1 (de) | 2000-04-26 | 2000-04-26 | Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10020320A1 (de) |
-
2000
- 2000-04-26 DE DE10020320A patent/DE10020320A1/de not_active Withdrawn
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