DE10016991A1 - Schutzhelm mit Kommunikationseinrichtung - Google Patents

Abstract

In einen Schutzhelm (1) sind ein Mikrophon (4) und ein Lautsprecher (5) sowie ein GSM-Modul (6) zur Telekommunikation integriert.

Description

Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Sport- bzw. Schutzhelme werden heutzutage überall da einge­ setzt, wo das Verletzungsrisiko hoch ist. Dies ist der Fall beim Motorradfahren, Fahrradfahren, aber auch bei vielen an­ deren Sportarten, insbesondere Extrem- oder Trendsportarten, die sich heutzutage einer hohen Beliebtheit erfreuen.

Die Risikosportarten sind hauptsächlich bei jüngeren Leuten sehr beliebt. Gleichzeitig wird das Bedürfnis nach Kommunika­ tion - insbesondere für die jüngere Generation - immer wich­ tiger: jeder will jederzeit mit jedem kommunizieren, auch beim Sport.

Hier entsteht die Notwendigkeit, die beiden Bedürfnisse der Sicherheit und der Kommunikation miteinander zu verbinden und insbesondere die Kommunikationsfähigkeit während der sportli­ chen Betätigung zu ermöglichen und zu vereinfachen.

Darüberhinaus ist es wünschenswert, während der sportlichen Tätigkeit mit relevanten Informationen (Wetter, Position) versorgt zu werden, um so die aktive Sicherheit zu erhöhen.

Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Sturzhelme für Mo­ torradfahrer mit einer Kommunikationseinrichtung zu versehen, so daß die Kommunikation mit dem Beifahrer und/oder weiteren Motorradfahrern, die sich in der Nähe befinden, gewährleistet ist. So beschreibt das Gebrauchsmuster GM 77 36 284 einen Schutzhelm für Kraftradfahrer mit einer Kurzwellenempfänger­ platine sowie einem Kleinlautsprecher. Dieses System weist jedoch den Nachteil auf, daß die Reichweite der Kommunikation sehr eingeschränkt ist. Desweiteren ist es nicht möglich, weitere Informationen, z. B. über das Wetter oder Staumeldun­ gen, zu erhalten.

Aus der DE 29 90 8846 A1 ist eine Tasche für ein Mobiltelefon bekannt, die in einer schrägen Position an einer Kopfbedec­ kung angebracht ist. Diese Anordnung weist jedoch den Nach­ teil auf, daß das Verletzungsrisiko durch das an der Kopfbe­ deckung frei hängende GSM-Telefon erhöht wird. Desweiteren ist der Tragekomfort verbesserungsbedürftig, da die Kopfbe­ deckung durch das Anbringen des Mobiltelefons einseitig bela­ stet wird.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schutzhelm zu entwickeln, der die Kommunikationsfähig­ keit, die Informationsversorgung sowie die Sicherheit kombi­ niert.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Demnach wird vorgeschlagen, einen mit einem Tonwiedergabesy­ stem und mit einem Mikrophonsystem ausgerüsteten Schutzhelm mit einem GSM-Modul zu versehen. Das GSM-Modul ist mit einer Sprachsteuerung versehen, so daß man einen Anruf annehmen und beenden kann. Dadurch ist es außerdem möglich, eine Verbin­ dung mit einem anderen Festnetz- oder Mobilfunkteilnehmer herzustellen, auch über Satellitentelefonnetze.

Erfindungsgemäß wird die Funktionalität eines GSM-Telefons in einen Schutzhelm derart integriert, daß eine uneingeschränkte Kommunikation gewährleistet wird, und zwar ohne Einsatz der Hände. Dies ist insbesondere für Fahrradfahrer, insbesondere Moutain-Biker, Motorradfahrer, Skater, Snowboard- und Skifah­ rer, Drachen- und Gleitschirmflieger etc. von Bedeutung. Tou­ renskifahrer, Gleitschirm- und Drachenflieger können damit z. B. auch aktuelle Wetterinformationen abrufen. Ferner kann der Helm bei Kindern, z. B. beim Skifahren, benutzt werden.

Desweiteren wird vorgeschlagen, den Helm mit einem GPS-Modul zu versehen. Dadurch ist es der jeweiligen Person jederzeit möglich, sich über die aktuellen Koordinaten zu informieren.

Um eine schnelle Benachrichtigung von Rettungsleitstellen zu gewährleisten, wird vorgeschlagen, im Helm einen Crashsensor und/oder einen Drucksensor zu integrieren, derart daß für den Fall eines Sturzes eine Notrufnummer angewählt wird, wobei die Koordinaten über GPS ermittelt werden und an die Ret­ tungsleitstelle weitergegeben werden. Der Crashsensor bzw. Drucksensor im Helm kann so ausgebildet sein, daß er ausge­ löst wird, wenn der Ski- oder Snowboardfahrer von einer Lawi­ ne erfaßt wird.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Er­ findung wird der Helm durch ein Armband, insbesondere eine Armbanduhr, ergänzt, wobei das Armband bzw. die Armbanduhr mit einem Display versehen ist und z. B. über eine Infrarot­ schnittstelle mit dem Helm kommuniziert, so daß über das GSM- Modul des Helms diverse Internet-Funktionen aufgerufen und auf dem Display visualisiert werden können. Der Helm kann mit einer Aufnahme versehen sein, in der das Armband bzw. die Uhr untergebracht wird, wenn der Helm oder das Armband bzw. die Uhr nicht benutzt wird.

Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung kann in den Helm eine Video- und/oder Photoeinrichtung integriert sein. Die dadurch gewonnenen Videosequenzen bzw. Aufnahmen können dann mittels einer Schnittstelle an das Armband bzw. die Uhr oder auch an ein externes Gerät weitergeleitet und gespeichert werden. Die Videosequenzen bzw. Aufnahmen können auch auf ein im Helm vorgesehenes Speichermodul gespeichert werden. Die Visualisierung kann dann auf dem Display des Armbands bzw. der Uhr erfolgen.

Eine weitere Ausführungsform sieht vor, daß das Visier des Helms als Display fungieren kann.

Auch kann eine bidirektionale Anrufweiterschaltung vom norma­ len Mobiltelefon des Sportlers z. B. in dessen Auto zu dem Schutzhelm vorgesehen sein.

Das GSM-Modul ist vorzugsweise so ausgebildet, daß es die SIM-Karte des normalen Mobiltelefons des Sportlers aufnehmen kann. Der erfindungsgemäße Schutzhelm kann als Sport- und Freizeithelm verwendet werden, aber auch als Berufshelm, z. B. in der Bauindustrie.

Die Stromversorgung des Helms kann auch mittels eingebauter Solarzellen erfolgen.

Nachstehend ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schutzhelms anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläu­ tert, deren einzige Figur perspektivisch einen Schutzhelm zeigt.

Danach ist in dem Schutzhelm 1 mit einem Kinnbügel 2 und ei­ ner Öffnung 3 im Ohrbereich im Kinnbügel 2 ein Mikrofon 4 vorgesehen, und im Bereich der Öffnung 3 ein Lautsprecher 5. Das GSM-Modul 6 befindet sich im oberen Heimbereich. Der Helm kann ferner beispielsweise im Bereich 7 außen mit der Tele­ fonnummer des Mobiltelefonbesitzers versehen sein.

Claims (10)

1. Schutzhelm mit einer Mikrophoneinrichtung und mit einer Lautsprechereinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schutzhelm (1) Mittel integriert sind, welche die Kommunikation mit Teilnehmern von Telefonnetzen ermögli­ chen.

2. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationsmittel ein GSM-Modul (6) umfassen.

3. Schutzhelm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein GSM-Modul (6) vorgesehen ist, welches sprachgesteuert aktiviert und bedient werden kann.

4. Schutzhelm nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß in dem Helm eine GPS- Einrichtung integriert ist, die mit dem Kommunikationsmo­ dul verbunden ist.

5. Schutzhelm nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Crashsensor vorgesehen ist, der im Fall eines Sturzes die GPS-Einrichtung und das Kommunikationsmodul akti­ viert.

6. Schutzhelm nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass in den Helm eine Video- und/oder Photoeinrichtung integriert ist, wobei die da­ durch gewonnenen Videosequenzen bzw. Aufnahmen mittels einer Schnittstelle an ein externes Gerät weitergeleitet und gespeichert werden können.

7. Schutzhelm nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß er mittels einer berührungslo­ sen Schnittstelle mit einem Armband oder einer Armbanduhr verbindbar ist, die über das Kommunikationsmodul (6) des Helms Internet-Informationen abrufen und visualisieren kann, wobei das Armband bzw. die Uhr mit einem Display sowie Betätigungsmittel zum Steuern des Informationsflus­ ses versehen ist und wobei Videosequenzen bzw. Aufnahmen mittels des Armands oder der Uhr visualisierbar sind.

8. Schutzhelm nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Helm (1) mit einer Aufnahme für die Uhr bzw. das Arm­ band versehen ist.

9. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß er ein Visier mit Display aufweist und mittels des Visiers Internet-Informationen und/oder Vi­ deosequenzen bzw. Aufnahmen visualisierbar sind.

10. Schutzhelm nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Stromversorgung mittels eingebauter Solarzellen erfolgt.