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Vorrichtung zum Füllen von Ventilsäcken, deren Boden während des Füllens
auf einem mit seitlichen Lehnen versehenen Sackstuhl ruht Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Füllen von Ventil säcken, deren Boden während des
Füllens auf einem mit seitlichen Lehnen versehenen Sackstuhl ruht.
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Diese Säcke werden zum Füllen auf eine oberhalb des Sackstuhles vorgesehene
Füllidüse flachgedrückt aufgesteckt. Das einlaufende Gut bläht dann den Sack auf,
zuerst seinen dem Sackboden zunächst liegenden Teil, und der Sack klemmt sich hierdurch
zwischen den beiden seitlichen Teilen des Sackstuhles leicht fest. Besonders tritt
dies bei Säcken aus Webstoff auf, deren Außenflächen nicht so glatt sind wie die
von Papiersäcken und die daher nicht so gut an den Stuhllehnen hinaufzurutschen
vermögen. Um der durch das Aufblähen des Sackes eintretenden Verkürzung der senkrechten
Länge des leeren, hängenden, bisher fiachgedrückten Sackes Rechnung zu tragen, hat
man bereits den ganzen Sackstuhl kurz nach Beginn des Füllens langsam emporsteigen
lassen, aber das Einklemmen des sich füllenden Sackes zwischen den Seitenlehnen
des Sackstuhles hat man damit nicht verhindern können.
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Es sind aus der deutschen Patentschrift 635 952 auch Sackstühle bekannt,
in denen Stützwalzen mit daran befindlichen Stützhtechen angeordnet sind, wobei
die Stützbleche durch ein an ihren oberen Kanten befestigtes Band verbunden sind,
während die Bandmitte frei zwischen den Stützblechen durchbängt.
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Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß bei der Drehung der Stützwalzen
die Stützbleche sich auseinanderspreizen und wohl der Sackboden angehoben wird,
die Seiten des Sackes aber ihre Anlage und Führung verlieren. Es ist wohl versucht
worden, in die Ävandtnitte eine steife Rinne parallel zur unteren Sackkante einzufügen,
aber eine feste Führung der Sackseitenwände wird damit nicht erreicht.
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Erfindungsgemäß besteht das Neue darin, daß zwischen den seitlichen
Lehnen des Sackstuhles eine für sich allein anhebbare Sackstuhlsohle angeordnet
ist, die kurz nach Beginn des Füllens angehoben wird. Wird dabei auch der ganze
Sackstuhl nach Beginn des Füllvorganges emporgehoben, so setzt dieses Anheben zweckmäßig
erst ein, nachdem die Sackstuhlsohle angehoben worden und etwa bis zum oberen Rand
der seitlichen Lehnen des Sackstuhles gelangt ist.
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Nach der Erfindung sind in bekannter Weise die seitlichen Lehnen
fest am Sackstuhl, angebracht; dadurch wird die seitliche Anlage und Führung des
Sackes beim Beginn des Füllens beibehalten, so daß der Sack nicht nach der Seite
hin ausweichen kann Vielmehr wird der sich füllende und hierdurch verbreiternde
Sackunterteil durch das alleinige Anheben der Sackstuhlsohle bei stehenbleibenden
Sackstuhlseitenlehnen zunächst zwischen diesen emporgeschoben und erst dann herausgehoben,
wenn der Sackunterteil so weit gefüllt ist, daß er dem noch leeren Sackoberteil
eine ausreichende feste Unterlage gibt.
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Sofern dann der ganze Sackstuhl, also aucll seine seitlichen Lehnen,
eine Hebung erfahren, beginnt dieses Heben der seitlichen Lehnen erst nach dem Anheben
der Sohle, vorteilhaft erst, wenn die Sohle bis nahezu an die Oberkante der Seitenlehnen
emporgestiegen ist, der Stuhl also als Sackauflage im wesentlichen nur noch eine
Fläche darbietet.
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Durch die Erfindung wird noch der Zweck erreicht, auf einer Venti,lsackfüllmaschine
sowohl Kreuzboden säcke als auch Nähsäcke füllen zu können. Für das Füllen von Säcken
mit genähtem Boden muß der Sackstuhl rinnenförmig sein, weil der Sackboden an fangs
keine Fläche hat, sondern eine solche erst durch das Füllen gebildet werden muß;
ohne eine führende Rinne weicht das Unterende des Sackes leicht aus, und dann erhält
der Sack nicht die richtige Aufblähung durch die Füllung.
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Kreuzbodensäcke hingegen lassen sich schlecht in eine solche Rinne
einsetzen, weil meistens ihr Boden breiter ist, als die Rinne für den genähten Sack
sein muß.
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Mit dem Anheben zunächst nur des Bodens wird nun erreicht, daß ein
Sack mit genähtem Boden sich beim Anfang der Füllung zwischen den Sei,tenlehnen
befindet, während ein Sack mit Kreuzboden sich auf die Seitenlehnen aufsetzt und
in der Mitte unterstützt wird, sobald eine geringe Gutsmenge einige laufen ist.
Solange nur dieses anfängliche geringe Füllgewicht im Sack ist, hat es nichts zu
sagen, wenn der Kreuzboden nur in zwei Linien nahe seinen
Seitenkanten
Auflage findet. Läuft dann das ganze Füllgewicht ein, dann wird der Kreuzboden in
ganzer Breite unterstützt. Die Seitenlehnen wirken dann nicht mehr mit.
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Die Zeichnungen stellen schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dar und zeigen in Abb. 1 einen Sackstuhl in Seitenansicht im Schnitt, in Abb. 2
und 3 den Sackstuhl in je einer anderen Arbeitslage und in Abb. 4 schaubildlich
die Sackfüllvorrichtung.
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Im Gestell 1 einer Sackfüllanlage ist an Lenkern 2 und 3 der Sackstuhl
4 gelagert, zwischen dessen Seitenlehnen 5 in senkrechten Führungen 6 die Sackstuhlsohte
7 gleitbar gelagert ist. Awf einem am Stuhl 4 befindlichen Zapfen 8 ist ein Hebeb
9 drehbar, dessen unter den Stuhl ragendes Ende mittels. einer Stange 10 mit dem
an der Stuhfsohle 7 sitzenden Zapfen 11 gekuppelt iist, während auf sein anderes
Ende die im Gestell 1 drehbar gelagerte, im; Sinne des an ihr angebrachten Pfeiles
von einem mcht dargestellten Antrieb gedrehte Scheibe 12 mlit dem Nocken 13 einwirken
kann. Dieser wirkt auch, und zwar etwas später, auf den im Gestell 1 auf den Zapfen.
14 drehbaren Hebel 15 ein, an dessen unter den Stuhl ragendem Ende mittels der Stange
17 der am Sackstuhl 4 vorgesehene Zapfen 18 angelenkt ist.
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Am Sackstuhl 4 ist ein Daumen 19 nachgiebig an geordnet, der sich
bei Anheben des Sackstuhles 4 hinter den im Gestell 1 drehbar angebrachten, durch
Federkraft gespannt gehaltenen Finger 20 setzt. Im oberen Lenker 2 ist eine Langlochverbindung
21 ein gefügt.
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Wird ein Sack A auf die Fülldüse22 der Anlage gesteckt und durch
sie hindurch mit Füllgut beschickt, so legt sich dieses zunächst im Sack A auf seinen
Boden B ab und bläht sein Unterende auf. Nach kurzer Zeit, und zwar etwa, sobald
die Sackseitenwände etwa bis an die Stuhlseitenlehnen 5 gelangt sind, erreicht der
Nocken 13 der Scheibe 12 den Hebel 9 und drückt ihn hinunter, wodurch dige Stuhl;
sohle7 gehoben wird. Der Sackboden wird dadurch zwischen den Stuhlseitenlehnen 5
emporgeschoben.
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Ein wenig später erreicht der Nocken 13 .der Scheibe 12 auch den Hebel
15 und drückt ihn zusammen mit dem Hebel 9 nieder, so daß Sackstuhlsohle 7 und Sackstuhlseitenlehnen
5 nun gleichmäßig angehoben; werden. Die Sohle 7 war bis dahin so weit gehoben worden,
daß die beiden Zapfen 11 und 16 etwa in gleicher Achse lagen. Nun hängt sich der
Daumen 19 am Finger 20 ein. Die Sackfüllung wird jetzt beendet.
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Nunmehr springt der Nocken 13 der sich weiter-
drehenden Scheibe 12
von den beiden Hebeln 9 und 15 ab, so daß Sackstuhl 4 und Sohle wieder niedersinken.
Durch hier nicht dargestellte Bremseinrichtungen kann ein plötzliches Niederfallen
verhütet werden. Da der Sackstuhl hierbei oben von dem Daumen 19 am Finger 20 zurückgehalten
wird, kippt der ganze Sackstuhl 4 samt Sohle 7 um die Zapfen 11 und 16 nach vorn
vom Gestell 1 fort. Hierbei dehnt sich die Langlochverbindung 21, um dieses Kippen
des Sackstuhles zuzulassen. Der gefüllte Sack 24 rutscht hierbei vom Stuhl; ab.
Ausklinken des Daumens 19 aus dem Finger 20 läßt die Langlochverbindung 21 durch
ihre Federkraft, sodann den Sackstuhl 4 wieder in seine Ausgangslage zurückgehen,
indes die Sohle 7 ebenfalls die ihre einnimmt.
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Von den Zeichnungen stellt Abb. 1 die Stellung des Sackstuhles im
Anfang, nach dem Aufstecken des Sackes auf die Düse 22, aber vor einem Anheben auch
nur der Sackstuhlsohle 7 dar, Abb. 2 zeigt die Sohle angehoben und Abb. 3 auch die
Seitenwände emporgehoben.
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Die in Abb. 4 veranschaulichte Sackfül'lvorrichtung weist zwei gemäß
der Erfindung ausgebildete Sackstühle nebeneinander auf. Der vorn gelegene befindet
sich in der Stellung vor dem Anheben der Stuhlsohle 7, diese nimmt also noch ibre
Tiefstlage ein. Der hintere Sackstuhl befindet sich in der Lage gemäß Abb. 3, die
Sohle 7' dieses Sackstuhles 4 ist also bis zum oberen Rande der Seitenwände 5 emporgehoben,
so daß nunmehr beide Teile dieses Sackstuhles gleichmäßig weitergehoben werden.