DE10012771A1 - Fahrzeugdach mit Dachöffnung und gleitverschiebbar geführter Himmelplatte mit Fangeinrichtung - Google Patents
Fahrzeugdach mit Dachöffnung und gleitverschiebbar geführter Himmelplatte mit FangeinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach mit einer Dachöffnung und einer die Dachöffnung nach innen wahlweise abdeckenden oder freigebenden, längs beiderseits der Dachöffnung angeordneten Führungsschienen gleitverschiebbar geführten Himmelplatte (10). Erfindungsgemäß ist zur Steigerung des Rückhaltevermögens der Himmelplatte bei einem Unfallszenario vorgesehen, daß beiderseits der Himmelplatte (10) fest mit dieser verbundene Fanghaken (22) vorgesehen sind, welche Rückhalteschienen (25) beiderseits der Dachöffnung untergreifen. Im Normalbetrieb sind die Fanghaken vorzugsweise ohne jeden Kontakt zur Rückhalteschiene (25).
Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach mit einer Dachöffnung und einer die Dachöffnung
nach innen wahlweise abdeckenden oder freigebenden, längs beiderseits der Dachöffnung
angeordneten Führungsschienen gleitverschiebbar geführten Himmelplatte.
Ein derartiges Fahrzeugdach ist beispielsweise aus der DE 35 34 375 A1 bekannt. Um die
Angleichung der Himmelplatte an den Dachhimmel zu erleichtern, ist die Himmelplatte bei
diesem bekannten Fahrzeugdach zweiteilig aus einem Himmelkörper und einem
Himmelplattenrahmen gebildet. Die Gleitschuhe zum Gleitverschieben der Himmelplatte
in den Führungsschienen sind seitlich am Himmelplattenrahmen vorgesehen. Ein Nachteil
dieses Fahrzeugdachs sowie ähnlicher Fahrzeugdächer mit gleitverschiebbar geführter
Himmelplatte besteht darin, daß die Himmelplatte den geforderten Ausdrückkräften im
Fall einer Beanspruchung von Innen nicht zu widerstehen vermag. Unter Beanspruchung in
diesem Sinn wird ein Unfallszenario verstanden, bei welchem ein Insasse gegen die
Himmelplatte geschleudert wird. Für die Überprüfung der dabei auftretenden Lasten
existieren Prüfvorschriften von Fahrzeugherstellern. Auch der Rahmen des vorstehend
genannten bekannten Fahrzeugdachs, der für die Himmelplatte vorgesehen ist, vermag
einer derartigen Beanspruchung, wenn überhaupt, nur unzureichend zu widerstehen.
Dasselbe gilt grundsätzlich für sonstige Versteifungen der Himmelplatte, die
beispielsweise in Gestalt von Verstärkungsleisten in der DE-A1-35 22 047 bzw. in der DE-
A1-196 28 768 offenbart sind.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht angesichts dieses Standes der Technik
darin, ein Fahrzeugdach der eingangs genannten Art zu schaffen, welches die von
Fahrzeugherstellern geforderte Widerstandsfähigkeit gegenüber Ausdrückkräften
gewährleistet.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung sieht demnach eine spezielle Rückhalteeinrichtung für die Himmelplatte
vor, um eine Beanspruchung durch Ausdrückkräften wirksam widerstehen zu können. Bei
dieser Rückhalteeinrichtung handelt es sich um Fanghaken, die beiderseits der
Himmelplatte angeordnet fest mit dieser verbunden sind und Rückhalteschienen
untergreifen, die ebenfalls beiderseits der Dachöffnung vorgesehen und mit dem Dach
verankert sind. Die Fanghaken laufen bevorzugt im normalen Betriebsfall berührungs- und
damit funktionslos in der speziell dafür ausgeformten Führungsschiene mit. Erst bei
Beanspruchung des Schiebehimmels vom Fahrzeuginnern aus verformt sich der
Schiebehimmel soweit, daß die Fanghaken sich an das Führungsschienenprofil anlegen, die
Himmelplatte in ihrer Position halten, und auf diese von innen einwirkende Kräfte in das
feste Dach direkt einleiten.
In dem Fall, daß das Material der Himmelplatte bzw. deren Aufbau keine ausreichende
Festigkeit bereitstellt, können die jeweils gegenüberliegenden Fanghaken mit einer
zusätzlichen Verstärkung in Gestalt beispielsweise einer Verstärkungsleiste fest
miteinander verbunden sein. Diese Leiste ist beispielsweise aus Stahl, Textil- oder
Kunststoffmaterial hergestellt.
Mit anderen Worten sieht die Erfindung eine im Gegensatz zum Stand der Technik
gebildete Funktionstrennung zwischen Gleitverstellung der Himmelplatte und Halterung
der Himmelplatte bei einer Belastung durch Ausdrückkräfte vor. Dies hat unter anderem
den Vorteil, daß die Gleitelemente des Himmelplattengleitsystems ausschließlich für die
Gleitfunktion und damit kostengünstig ausgelegt werden können, während bei
herkömmlichen Gleitsystemen für Himmelplatten eine hohe Festigkeit dieses Systems
erfordern, um auch einer Beanspruchung durch Ausdrückkräfte zumindest im begrenzten
Umfang widerstehen zu können.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Rückhalteschienen als
integraler Betandteil der Führungsschienen gebildet. Ferner weisen die Fanghaken
vorteilhafterweise allgemeine U-Form auf und bestehen aus verformungsfestem sowie
bruchfestem Flachmaterial, vor allem aus Stahlblech.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert; es
zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht eines Rands einer erfindungsgemäß mit
Fanghaken versehenen Himmelplatte eines Fahrzeugdachs,
Fig. 2 eine Querschnittansicht der Anordnung aus Himmelplatte und Fanghaken der
Anordnung von Fig. 1, und
Fig. 3 eine Teildraufsicht einer randseitig mit Fanghaken versehenen Himmelplatte, die
zusätzlich eine Verstärkungsleiste zwischen zwei einander gegenüberliegenden
Fanghaken aufweist.
In Fig. 1, 2 und 3 ist die Himmelplatte des Schiebehimmels eines nicht gezeigten
Fahrzeugdachs mit einer Dachöffnung allgemein mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet. Wie
aus der Querschnittsansicht von Fig. 2 hervorgeht, ist die Himmelplatte 10 vorzugsweise
zweiteilig aus zwei unterschiedlichen Materialien gebildet, beispielsweise aus einer
Kunststoffplatte 12 mit einer untenliegenden Stoffkaschierung 11. Entlang den beiden
Seitenrändern umfaßt die Himmelplatte 10 mehrere Gleitelemente, von denen in Fig. 1 ein
Gleitelement an einem Rand der Himmelplatte 10 und in Fig. 3 zwei derartiger
Gleitelemente gezeigt sind, die allgemein mit der Bezugsziffer 13 und 14 bezeichnet sind.
Diese Gleitelemente 13, 14 können an sich beliebige Gestalt haben und beispielsweise über
Federarme 15, 16 mit der Himmelplatte 13 verbunden sein. Die beispielsweise in
regelmäßigen Abständen entlang den Seitenrändern der Himmelplatte 10 angeordneten
Gleitelemente 13, 14 haben allgemeine Stabform und laufen in Führungsnuten, die in
Führungsschienen für die Himmelplatte 10 beiderseits der Dachöffnung fest mit dem Dach
verbunden sind. Von diesen Führungsschienen ist in Fig. 2 eine Führungsschiene 17
gezeigt, die eine in Richtung zur Himmelplatte 10 offene Führungsnut 18 aufweist, in die
die Gleitelemente, beispielsweise das Gleitelement 13, eingreifen. Die Führungsschiene 17
hat ein relativ komplexes Profil mit einem in etwa eben verlaufenden unteren Steg 19, von
welchem ein T-förmiger Steg 20 nach oben absteht, dessen Querbalken auf der einwärts
zur Himmelplatte 10 gelegenen Seite die obere Wand der Führungsnut 18 bildet.
Am inneren Rand der Führungsschiene 12 ist ein Abdeckrahmen 21 vorgesehen, der in
Gestalt eines Flachmaterials, insbesondere aus Kunststoff gebildet ist, auf der Oberseite
des unteren Stegs 19 in dessen Innenrandbereich über die gesamte Länge der Dachöffnung
befestigt ist und auf der Himmelplatte 10 mit ihrer Stoffkaschierung 11 gleitet. Der
Abdeckrahmen 21 kann auch als Kederkante ausgeführt sein. Es ist auch denkbar, daß die
Himmelplatte 10 mit ihrer Stoffkaschierung bzw. -beschichtung 11 direkt auf einer
Verlängerung der Führungschiene 17 läuft.
Soweit entspricht diese Anordnung aus Himmelplatte und Führungselementen dem Stand
der Technik.
Erfindungsgemäß sind spezielle Rückhaltemaßnahmen für die Himmelplatte 10 gegenüber
dem Fahrzeugdach getroffen. Diese Maßnahmen bestehen in Fanghaken, die beiderseits
der Himmelplatte 10 angeordnet fest mit dieser verbunden sind und mit Fahrzeugdach
festen Rückhalteschienen zur Krafteinleitung in das feste Dach zusammenwirken.
Es sind zumindest zwei Fanghaken, jeweils einer auf jeder Seite der Himmelplatte und
bevorzugt in derselben Längserstreckungsposition der Himmelplatte 10 vorgesehen. Von
diesem Fanghakenpaar sind in Fig. 1, 2 und 3 jeweils einer der Fanghaken, nämlich der
Fanghaken 22, gezeigt. Bei dem Fanghaken 22 handelt es sich um ein Element aus
verformungsfestem, bruchfestem Flachmaterial, beispielsweise Stahlblech, in allgemeiner
U-Form, mit unterschiedlich langen Schenkeln. Demnach umfaßt der Fanghaken 22 einen
langen Schenkel 23, der über Nieten 28, 29 mit der Himmelplatte 10, deren
Kunststoffplatte 12 durchsetzend fest verbunden ist und einen kurzen Schenkel 24, der den
sich nach außen erstreckenden Teil 25 des T-förmigen Stegs 20 der Führungsschiene 17 im
normalem Betrieb kontaktfrei bzw. berührungslos umgreift. Der T-Balken-Teil 25 bildet
einen Bestandteil der Rückhalteschiene des erfindungsgemäßen Rückhaltesystems für die
Himmelplatte 10, zu welcher Rückhalteschiene der T-förmige Steg insgesamt gehört. Im
vorliegenden Fall ist demnach die Rückhalteschiene als integraler Teil der
Führungsschiene 17 gebildet. Alternativ hierzu kann die Rückhalteschiene in nicht
dargestellter Weise auch als ein von der Führungsschiene 17 getrenntes Teil gebildet sein.
Eine geeignete Profilierung der Führungsschiene 17 gewährleistet die erforderliche
Stabilität des Rückhalteschienenteils für das erfindungsgemäße Rückhaltesystem.
Während die Fanghaken im normalen Betriebsfall berührungs- und funktionslos entlang
der Rückhalteschiene, insbesondere entlang dem T-Balken-Teil 25 laufen, legen sich die
Fanghaken an den T-Balken-Teil 25 der Führungsschiene 17 in dem Fall an, daß die
Himmelplatte 10 bei einer Beanspruchung durch Ausdrückkräfte verformt wird, so daß die
Himmelplatte 10 mittels der Fanghaken und den Rückhalteschienen zurückgehalten wird.
Das erfindungsgemäße Rückhaltesystem für die Himmelplatte 10 stellt damit ein
wesentliches Sicherheitsorgan im Fall eines Unfallszenarios dar, bei welchem ohne dieses
Rückhaltesystem bei geöffneten Schiebedach unter äußerst ungünstigen Bedingungen die
Gefahr bestehen könnte, daß ein Insasse oder Fahrer mit dem Kopf die Himmelplatte 10
durchbricht.
Um die Rückhaltefähigkeit der Himmelplatte 10 selbst zu unterstützen, können die beiden
einander gegenüberliegenden Fanghaken (Fanghaken 22 und der gegenüberliegende nicht
gezeigte Fanghaken) durch eine Verstärkungsleiste 26 fest miteinander verbunden sein, die
in Fig. 3 in Draufsicht gezeigt ist. Diese Verstärkungsleiste 26 kann aus Stahl, Textil- oder
Kunststoffbandmaterial bestehen und gegebenenfalls einen integralen Bestandteil der
beiden einander gegenüberliegenden Fanghaken darstellen.
Der Fanghaken 22 ist an seinem Schenkel 24 mit einem Filzstreifen 27 oder ähnlichem
Material umgriffen, das ein eventuelles Klappern vermeiden soll.
10
Himmelplatte
11
Stoffkaschierung (Himelmaterial, auch Kunststoff o. ä.)
12
Kunststoffplatte
13
Gleitelement
14
Gleitelement
15
Federarm
16
Federarm
17
Führungsschiene
18
Führungsnut
19
Unterer Steg
20
T-förmiger Steg
21
Abdeckrahmen
22
Fanghaken
23
langer Schenkel
24
kurzer Schenkel
25
T-Balken-Teil
26
Verstärkungsleiste
27
Filzstreifen
28
,
29
Niete
Claims (10)
1. Fahrzeugdach mit einer Dachöffnung und einer die Dachöffnung nach innen
wahlweise abdeckenden oder freigebenden, längs beiderseits der Dachöffnung
angeordneten Führungsschienen (17) gleitverschiebbar geführten Himmelplatte
(10), dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens zwei gegenüberliegenden
Seiten der Himmelplatte (10) fest mit dieser verbundene Fanghaken (22)
vorgesehen sind, welche Rückhalteschienen (20, 25) beidereits der Dachöffnung
untergreifen bzw. umgreifen.
2. Fahrzeugdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückhalteschienen (20, 25) als Profilschienen, vor allem aus Stahlblech gebildet
sind.
3. Fahrzeugdach nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückhalteschienen (20, 25) integral mit den Führungsschienen (19) gebildet sind.
4. Fahrzeugdach nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fanghaken (22) aus einem verformungsfesten bzw. bruchfesten Flachmaterial, vor
allem Stahlblech gebildet sind und allgemeine U-Form aufweisen.
5. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fanghaken (22) die Rückhalteschienen im Normalbetrieb kontaktfrei
untergreifen bzw. umgreifen.
6. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Paar von Fanghaken (22) im wesentlichen in derselben
Längsposition beiderseits der Himmelplatte (10) vorgesehen ist.
7. Fahrzeugdach nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fanghaken
(22) des Fanghakenpaars im wesentlichen auf halber Länge der Himmelplatte (10)
positioniert sind.
8. Fahrzeugdach nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Fanghaken (22) das Fanghakenpaars durch eine die Himmelplatte (10) querende
Verstärkungsleiste (28) fest miteinander verbunden sind.
9. Fahrzeugdach nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fanghaken
(22) und die Verstärkungsleiste (26) integral gebildet sind.
10. Fahrzeugdach nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verstärkungsleiste (26) aus bruchfestem Material besteht.
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