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Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach mit einer Dachöffnung und
einer die Dachöffnung
nach innen wahlweise abdeckenden oder freigebenden, längs beiderseits
der Dachöffnung
angeordneten Führungsschienen
gleitverschiebbar geführten
Himmelplatte, die mit Mitteln zum Umgreifen von Schienen versehen
ist.
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Ein
derartiges Fahrzeugdach ist beispielsweise aus der
EP 0 460 768 A1 bekannt.
Bei diesem sind an der Oberseite einer Himmelplatte wasserführende Elemente
mittels die Himmelplatte seitlich umgreifender hakenförmiger Führungselemente
befestigt. Die Führungselemente
sind mit relativ schwachen Federn in Führungsbahnen an den Führungsschienen
gelagert. Ein weiteres Fahrzeugdach ist beispielsweise aus der
DE 35 34 375 A1 bekannt. Um
die Angleichung der Himmelplatte an den Dachhimmel zu erleichtern,
ist die Himmelplatte bei diesem bekannten Fahrzeugdach zweiteilig
aus einem Himmelkörper
und einem Himmelplattenrahmen gebildet. Die Gleitschuhe zum Gleitverschieben
der Himmelplatte in den Führungsschienen
sind seitlich am Himmelplattenrahmen vorgesehen. Ein Nachteil dieser
Fahrzeugdächer
mit gleitverschiebbar geführter
Himmelplatte besteht darin, daß die
Himmelplatte den geforderten Ausdrückkräften nicht zu widerstehen vermag,
wenn bei einem Unfall ein Insasse gegen die Himmelplatte geschleudert
wird. Für
die Überprüfung der
dabei auftretenden Lasten existieren Prüfvorschriften von Fahrzeugherstellern.
Auch der Rahmen des vorstehend genannten bekannten Fahrzeugdachs,
der für
die Himmelplatte vorgesehen ist, vermag einer derartigen Beanspruchung,
wenn überhaupt,
nur unzureichend zu widerstehen. Dasselbe gilt grundsätzlich für sonstige
Versteifungen der Himmelplatte, die beispielsweise in Gestalt von Verstärkungsleisten
in der
DE 35 22 047
A1 bzw. in der
DE
196 28 768 A1 offenbart sind.
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Aus
der
DE 30 47 463 C2 ist
ein Schiebedach eines Fahrzeugs bekannt, dessen Deckel zur Sicherung
gegen aufwärts
gerichtete Kräfte
mit seitlichen Sicherungsklauen versehen ist, die sich in längs verlaufende
Sicherungsnuten einlegen. Eine verschiebbare Himmelplatte ist dieser
Anmeldung nicht entnehmbar.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht angesichts dieses Standes
der Technik darin, ein Fahrzeugdach der eingangs genannten Art zu schaffen,
dessen Himmelplatte die von Fahrzeugherstellern geforderte Widerstandsfähigkeit
gegenüber Ausdrückkräften gewährleistet.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung sieht demnach eine spezielle Rückhalteeinrichtung für die Himmelplatte
vor, um eine Beanspruchung durch Ausdrückkräften wirksam widerstehen zu
können.
Bei dieser Rückhalteeinrichtung
handelt es sich um Fanghaken, die beiderseits der Himmelplatte angeordnet
fest mit dieser verbunden sind und Rückhalteschienen untergreifen
bzw. umgreifen, die ebenfalls beiderseits der Dachöffnung vorgesehen
und mit dem Dach verankert sind. Die Fanghaken laufen im normalen
Betriebsfall berührungs- und damit funktionslos
in der speziell dafür ausgeformten
Führungsschiene
mit. Erst bei Beanspruchung des Schiebehimmels vom Fahrzeuginnern
aus verformt sich der Schiebehimmel soweit, daß die Fanghaken sich an das
Führungsschienenprofil
anlegen, die Himmelplatte in ihrer Position halten, und auf diese
von innen einwirkende Kräfte
in das feste Dach direkt einleiten.
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In
dem Fall, daß das
Material der Himmelplatte bzw. deren Aufbau keine ausreichende Festigkeit
bereitstellt, können
die jeweils gegenüberliegenden
Fanghaken mit einer zusätzlichen
Verstärkung
in Gestalt beispielsweise einer Verstärkungsleiste fest miteinander
verbunden sein. Diese Leiste ist beispielsweise aus Stahl, Textil-
oder Kunststoffmaterial hergestellt.
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Die
Erfindung sieht im Gegensatz zum Stand der Technik eine Funktionstrennung
zwischen Gleitverstellung der Himmelplatte und Halterung der Himmelplatte
bei einer Belastung durch Ausdrückkräfte vor.
Dies hat unter anderem den Vorteil, daß die Gleitelemente des Himmelplattengleitsystems
ausschließlich
für die
Gleitfunktion und damit kostengünstig
ausgelegt werden können,
während
bei herkömmlichen
Gleitsystemen für
Himmelplatten eine hohe Festigkeit dieses Systems erfordern, um
auch einer Beanspruchung durch Ausdrückkräfte zumindest im begrenzten
Umfang widerstehen zu können.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Rückhalteschienen
als integraler Betandteil der Führungsschienen
gebildet. Ferner weisen die Fanghaken vorteilhafterweise allgemeine U-Form
auf und bestehen aus verformungsfestem sowie bruchfestem Flachmaterial,
vor allem aus Stahlblech.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert; es
zeigen:
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1 eine perspektivische Teilansicht
eines Rands einer erfindungsgemäß mit Fanghaken
versehenen Himmelplatte eines Fahrzeugdachs,
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2 eine Querschnittansicht
der Anordnung aus Himmelplatte und Fanghaken der Anordnung von 1, und
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3 eine Teildraufsicht einer
randseitig mit Fanghaken versehenen Himmelplatte, die zusätzlich eine
Verstärkungsleiste
zwischen zwei einander gegenüberliegenden
Fanghaken aufweist.
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In 1, 2 und 3 ist
die Himmelplatte des Schiebehimmels eines nicht gezeigten Fahrzeugdachs
mit einer Dachöffnung
allgemein mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet. Wie aus der
Querschnittsansicht von 2 hervorgeht,
ist die Himmelplatte 10 vorzugsweise zweiteilig aus zwei
unterschiedlichen Materialien gebildet, beispielsweise aus einer
Kunststoffplatte 12 mit einer untenliegenden Stoffkaschierung 11.
Entlang den beiden Seitenrändern
umfaßt die
Himmelplatte 10 mehrere Gleitelemente, von denen in 1 ein Gleitelement an einem
Rand der Himmelplatte 10 und in 3 zwei derartiger Gleitelemente gezeigt
sind, die allgemein mit der Bezugsziffer 13 und 14 bezeichnet
sind.
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Diese
Gleitelemente 13, 14 können an sich beliebige Gestalt
haben und beispielsweise über
Federarme 15, 16 mit der Himmelplatte 13 verbunden sein.
Die beispielsweise in regelmäßigen Abständen entlang
den Seitenrändern
der Himmelplatte 10 angeordneten Gleitelemente 13, 14 haben
allgemeine Stabform und laufen in Führungsnuten, die in Führungsschienen
für die
Himmelplatte 10 beiderseits der Dachöffnung fest mit dem Dach verbunden
sind. Von diesen Führungsschienen
ist in 2 eine Führungsschiene 17 gezeigt,
die eine in Richtung zur Himmelplatte 10 offene Führungsnut 18 aufweist,
in die die Gleitelemente, beispielsweise das Gleitelement 13,
eingreifen. Die Führungsschiene 17 hat
ein relativ komplexes Profil mit einem in etwa eben verlaufenden
unteren Steg 19, von welchem ein T-förmiger Steg 20 nach
oben absteht, dessen Querbalken auf der einwärts zur Himmelplatte 10 gelegenen
Seite die obere Wand der Führungsnut 18 bildet.
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Am
inneren Rand der Führungsschiene 12 ist
ein Abdeckrahmen 21 vorgesehen, der in Gestalt eines Flachmaterials,
insbesondere aus Kunststoff gebildet ist, auf der Oberseite des
unteren Stegs 19 in dessen Innenrandbereich über die
gesamte Länge der
Dachöffnung
befestigt ist und auf der Himmelplatte 10 mit ihrer Stoffkaschierung 11 gleitet.
Der Abdeckrahmen 21 kann auch als Kederkante ausgeführt sein.
Es ist auch denkbar, daß die
Himmelplatte 10 mit ihrer Stoffkaschierung bzw. -beschichtung 11 direkt
auf einer Verlängerung
der Führungschiene 17 läuft.
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Soweit
entspricht diese Anordnung aus Himmelplatte und Führungselementen
dem Stand der Technik.
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Erfindungsgemäß sind spezielle
Rückhaltemaßnahmen
für die
Himmelplatte 10 gegenüber
dem Fahrzeugdach getroffen. Diese Maßnahmen bestehen in Fanghaken,
die beiderseits der Himmelplatte 10 angeordnet fest mit
dieser verbunden sind und mit Fahrzeugdachfesten Rückhalteschienen
zur Krafteinleitung in das feste Dach zusammenwirken.
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Es
sind zumindest zwei Fanghaken, jeweils einer auf jeder Seite der
Himmelplatte und bevorzugt in derselben Längserstreckungsposition der
Himmelplatte 10 vorgesehen. Von diesem Fanghakenpaar sind
in 1, 2 und 3 jeweils
einer der Fanghaken, nämlich
der Fanghaken 22, gezeigt. Bei dem Fanghaken 22 handelt
es sich um ein Element aus verformungsfestem, bruchfestem Flachmaterial,
beispielsweise Stahlblech, in allgemeiner U-Form, mit unterschiedlich
langen Schenkeln. Demnach umfaßt
der Fanghaken 22 einen langen Schenkel 23, der über Nieten 28, 29 mit
der Himmelplatte 10, deren Kunststoffplatte 12 durchsetzend
fest verbunden ist und einen kurzen Schenkel 24, der den
sich nach außen
erstreckenden Teil 25 des T-förmigen Stegs 20 der Führungsschiene 17 im
normalem Betrieb kontaktfrei bzw. berührungslos umgreift. Der T-Balken-Teil 25 bildet
einen Bestandteil der Rückhalteschiene
des erfindungsgemäßen Rückhaltesystems
für die
Himmelplatte 10, zu welcher Rückhalteschiene der T-förmige Steg
insgesamt gehört.
Im vorliegenden Fall ist demnach die Rückhalteschiene als integraler
Teil der Führungsschiene 17 gebildet.
Alternativ hierzu kann die Rückhalteschiene
in nichtdargestellter Weise auch als ein von der Führungsschiene 17 getrenntes Teil
gebildet sein. Eine geeignete Profilierung der Führungsschiene 17 gewährleistet
die erforderliche Stabilität
des Rückhalteschienenteils
für das
erfindungsgemäße Rückhaltesystem.
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Während die
Fanghaken im normalen Betriebsfall berührungs- und funktionslos entlang
der Rückhalteschiene,
insbesondere entlang dem T-Balken-Teil 25 laufen, legen
sich die Fanghaken an den T-Balken-Teil 25 der Führungsschiene 17 in
dem Fall an, daß die
Himmelplatte 10 bei einer Beanspruchung durch Ausdrückkräfte verformt
wird, so daß die Himmelplatte 10 mittels
der Fanghaken und den Rückhalteschienen
zurückgehalten
wird. Das erfindungsgemäße Rückhaltesystem
für die
Himmelplatte 10 stellt damit ein wesentliches Sicherheitsorgan
im Fall eines Unfallszenarios dar, bei welchem ohne dieses Rückhaltesystem
bei geöffneten
Schiebedach unter äußerst ungünstigen
Bedingungen die Gefahr bestehen könnte, daß ein Insasse oder Fahrer mit dem
Kopf die Himmelplatte 10 durchbricht.
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Um
die Rückhaltefähigkeit
der Himmelplatte 10 selbst zu unterstützen, können die beiden einander gegenüberliegenden
Fanghaken (Fanghaken 22 und der gegenüberliegende nicht gezeigte
Fanghaken) durch eine Verstärkungsleiste 26 fest
miteinander verbunden sein, die in 3 in
Draufsicht gezeigt ist. Diese Verstärkungsleiste 26 kann
aus Stahl, Textil- oder Kunststoffbandmaterial bestehen und gegebenenfalls
einen integralen Bestandteil der beiden einander gegenüberliegenden
Fanghaken darstellen.
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Der
Fanghaken 22 ist an seinem Schenkel 24 mit einem
Filzstreifen 27 oder ähnlichem
Material umgriffen, das ein eventuelles Klappern vermeiden soll.
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- 10
- Himmelplatte
- 11
- Stoffkaschierung
(Himelmaterial, auch Kunststoff o.ä.)
- 12
- Kunststoffplatte
- 13
- Gleitelement
- 14
- Gleitelement
- 15
- Federarm
- 16
- Federarm
- 17
- Führungsschiene
- 18
- Führungsnut
- 19
- Unterer
Steg
- 20
- T-förmiger Steg
- 21
- Abdeckrahmen
- 22
- Fanghaken
- 23
- langer
Schenkel
- 24
- kurzer
Schenkel
- 25
- T-Balken-Teil
- 26
- Verstärkungsleiste
- 27
- Filzstreifen
- 28,
29
- Niete