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Prüfgerät für elektrische Anlagen an Kraftwagenanhängern bzw. Anhängersteckdosen
an Motorwagen In der Kraftwagentechnik werden Prüfgeräte benutzt, um die Fehlerquellen
von elektrischen Anlagen der Kraftfahrzeuge festzustellen. Mit Hilfe der bekannten
Prüfgeräte ist lediglich das Prüfen der Anhängersteckdose an Motorwagen auf richtigen
Anschluß der Leitungen möglich.
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Es ist darüber hinaus aber auch erwünscht, daß die Leitungen und
Stromverbraucher (z. B. Schluß, Brems- und Deckenleuchten, Reifenwächter, Summer
u. dgl.) am Motorwagen und auch am Anhänger überprüft werden können. Die Erfindung
liefert ein Prüfgerät für elektrische Anlagen an Kraftwagenanhängern bzw. Anhängersteckdosen
an Motorwagen, welches sich durch eine vielseitige Verwendungsmöglichkeit auszeichnet
und dabei die vorstehenden Forderungen erfüllt. Das Prüfgerät nach der Erfindung
ist tragbar und enthält einen Umschalter, eine Kurzschlußanzeigelampe, die Prüflampen,
eine Steckdose (zur Aufnahme des Steckers des Anhängers, falls dessen Anlage geprüft
wird) und einen mit der Steckdose verbundenen und parallel geschalteten Stecker
(zum Einführen in die Steckdose des Zugwagens, falls dessen Anlage geprüft werden
soll). Erfindungsgemäß wird mittels eines Umschalters zu jedem zu prüfenden Verbraucher
eine Glühlampe für geringen Stromverbrauch parallel gelegt, und diese Parallelschaltung
wird in Reihe mit einer Kurzschlußanzeigelampe für hohen Stromverbrauch an eine
Prüfbatterie geschaltet. Es läßt sich mit einem solchen Prüfgerät in einfacher Weise
eine fachgerechte und zeitsparende Uberprüfung bzw. Instandsetzung der elektrischen
Anlagen an Kraftfahrzeugen und Anhängern erzielen. In kürzester Zeit können in den
elektrischen Anlagen von Kraftfahrzeuganhängern die Beleuchtungskörper, Lampen,
Reifenwächter, Steckdosen, Stecker und Kabel auf Unterbrechungen, Kurzschluß und
Kabelverwechselungen sowie auf guten Masseansch,leß überprüft werden. Es können
auch Fehler untersucht und Fehler festgestellt werden.
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Ferner ist es möglich, die Anhängersteckdose am Motorwagen auf richtige
Kabel führung und ankommende Spannung zu überprüfen und die Reifenwächter- und Summeranlage
auf ihre Funktion hin zu prüfen.
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Es sind bereits fest in Kraftfahrzeuge eingebaute, mit Anzeigeiämpchen
arbei,tende Vorrichtungen zur ständigen Überwachung der Schluß- und Bremslichter
während der Fahrt bekannt. Sie arbeiten zum Teil in der Weise, daß eine Anzeigelampe
parallel zu dem zu überprüfenden Stromkreis gelegt wird, wobei die Anzeigelampe
nur anzeigt, daß der betreffende Stromkreis an Spannung liegt; zum anderen Teil
sind die Vorrichtungen so geschaltet, daß mit Hilfe eines Schalters eine Anzeigelampe
mit dem zu über-
prüfenden Stromkreis hintereinandergeschaltet wird.
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Diese zeigt dann an, daß Stromdurchgang vorhanden ist, also entweder
die zu überprüfende Glühlampe brennt oder der betreffende Stromkreis kurzgeschlossen
ist. Mit Hilfe eines Relais ist auch schon die Möglichkeit geschaffen worden, zwischen
ordnungsmäßigem Betrieb und Kurzschluß zu unterscheiden. Diese Überwachungsgeräte
sind jedoch für die werkstättenmäßige Überprüfung der elektrischen Anlagen der nicht
an einen Motorwagen angeschlossenen Kraftfahrzeuganhänger sowie zur Prüfung der
Anhängersteckdose am Motorwagen nicht geeignet.
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Der Gegenstand der Erfindung ist an Hand des in den Abb. 1 und 2
in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Abb.
2 zeigt das Prinzip der Schaltung an Hand eines einzigen zu prüfenden Stromkreises,
welcher in der Abbildung gestrichelt gezeichnet ist. Die einzelnen Bauelemente sind
mit den gleichen Bezugszeichen wie in der Abb. 1 versehen.
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Das Prüfgerät nach der Erfindung ist derart geschaltet, daß in jeder
Schaltertellung (54, 58, 58, 52, 78, 30) des Drehschalters 2 eine der Prüflampen
(4, 5, 6, 7, 8, 9) anzeigt, daß bei der Anhängerprüfung oder bei der Steckdosenprüfung
am Motorwagen der zu untersuchende Stromkreis an Spannung liegt. (Der Anschluß des
Prüfgeräts an die zu prüfenden Stromkreise ist entweder über die siebenpolige
Steckdose
10 oder über den siebenpoligen Stecker 11 möglich.) In der Verbindungsleitung des
Drehschalters zur Prüfbatterie 1 liegt eine Kurzschlußanzeigelampe 3, welche eine
Zweifadenlampe für 12 V 35 X 50 Watt ist. Diese Kurzschlußanzeigelampe leuchtet
bei einem Kurzschluß in der zu prüfenden Leitung auf. Die Glühfäden von 35 und 50
Watt, also von insgesamt 85 Watt, in der Zweifadenlampe 3 wirkten bei einer Leitung
ohne Kurzschluß nur stromführend, da z. B. bei einer Prüfung der Leitung 54 (Bremslicht)
mit zwei Bremsleuchten von 12X15 Watt gleich 30 Watt die Bremslichtlampen mit ihrer
niedrigen Wattzahl aufleuchten, aber die mit den Bremsleuchten hintereinandergeschaltete
Kurzschlußanzeigelampe mit 85 Watt nicht zum Aufleuchten kommt.
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Ist jedoch in der Leitung 54 ein Kurzschluß vorhanden, so wird durch
den Kurzschluß die Zweifadenlampe mit ihrer hohen Wattzahl (85 Watt) zum Aufleuchten
gebracht.
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Wenn beispielsweise ein Kurzschluß in einer zu prüfenden Leitung
besteht, so stellt man das Gerät zweckmäßig derart beim Anhänger auf, daß es beim
Überprüfen der Leitung vom Verbraucher aus zum Gerät hin gesehen werden kann. Sobald
bei der Überprüfung an einer Stelle die Kurzschlußanzeigelampe zum Erlöschen kommt,
ist die Kurzschluß stelle erreicht.
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Soll z. B. eine Leitung auf Durchgang geprüft werden, so wird sie
an ihrem Ende durch Überbrücken der Verbraucherstelle kurzgeschlossen; jetzt muß
die Kurzschlußanzeigelampe aufleuchten. Ist dies nicht der Fall, dann liegt eine
Unterbrechung vor.
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Wie bereits erwähnt wurde, läßt sich das Gerät nach der Erfindung
zum Prüfen der verschiedenartigsten Störungen verwenden. Im folgenden wird auf verschiedene
Möglichkeiten näher eingegangen, wobei zunächst die Prüfung der elektrischen Anlagen
an Kraftwagenanhängern erläutert wird.
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Beim Überprüfen der Brems- und Schlußlichtanlage kann sich ergeben,
daß ein Brems- oder Schlußlicht in Schalterstellung 54 oder 58 nicht leuchtet. Die
Ursache kann darin bestehen, daß der Faden der Lampe durchgebrannt ist. Zur Prüfung
und Beseitigung ist es dann notwendig, die stromführende Ader vor dem Verbraucher
kurzzuschließen. Hierbei muß die Kurzschlußanzeigelampe am Prüfgerät aufleuchten,
wenn nicht die Leitung unterbrochen oder die Masseverbindung schlecht ist. Falls
hinter dem Verbraucher kurzgeschlossen wird und dann die zu untersuchende Lampe
nicht aufleuchtet, muß sie erneuert werden.
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Eine weitere Ursache dafür, daß das Brems- oder ScNußlicht in SehaltersteFlung
54 oder 58 nicht leuchtet, kann darin bestehen, daß die Leitung unterbrochen ist.
In diesem Fall ist die Leitung am Verbraucher kurzzuschließen und dann die Leitung
von Anklemmpunkt zu Anklemmpunkt mit der Masse des Fahrgestells zu verbinden. Leuchtet
die Kurzschlußanzeigelampe auf, liegt Unterbrechung zwischen der vorletzten und
letzten Prüfstelle vor. Das Leitungsstück muß erneuert werden oder die Bruchstelle
überbrückt werden.
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Es ist auch möglich, daß die Masseverbindung schlecht ist, wenn das
Brems- oder Schlußlicht in Schalterstellung 54 oder 58 nicht leuchtet. Zur Überprüfung
wird vorzugsweise vom Verbraucher aus eine gute Masseverbindung mit dem Rahmen des
Fahrgestells durch ein Stück Kabel oder Draht hergestellt.
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Leuchtet der Verbraucher dann auf, so besteht zwischen Rahmen und
Beleuchtungskörper eine schlechte Masseverbindung, welche durch ein Kabel
oder masseführende
Verbindungsteile beseitigt werden kann.
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Leuchtet am Prüfgerät beim Einschalten in einer Schalterstellung
54 oder 58 die Kurzschlußanzeigelampe sofort auf, so ist entweder Kurzschluß in
der Leitung oder Kurzschluß in der Steckdose bzw. im Stecker des Anhängers. Bei
Kurzschluß in der Leitung ist die Leitung vom Verbraucher aus zum Prüfgerät hin
zu verfolgen und zu bewegen. Sobald die Kurzschlußanzeigelampe am Prüfgerät erlischt,
ist die Kurzschlußstelle erreicht. Liegt der Kurzschluß in der Steckdose oder im
Stecker des Anhängers, so muß die Steckdose bzw. der Stecker abgeschraubt oder geöffnet
werden, um den Kurzschluß beseitigen zu können.
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Brennt in Schalterstellung 54 oder 58 keine Lampe bei der Prüfung
mit dem Prüfgerät, kann entweder eine Masseverbindung von der Steckdose zum Rahmen
des Fahrgestells fehlen, oder bei Anhängern ohne Steckdose kann die Kabelverbindung
von der Anschlußklemme 31 im Stecker zum Rahmen des Fahrgestells fehlen.
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Um Störungen, welche beim Überprüfen der Reifenwächteranlage auftreten
können, zu finden, muß das Prüfgerät nach der Erfindung in Stellung 52 eingeschaltet
werden, wobei beim Anstoßen oder Einknicken der Reifenwächter die Kurzschlußanzeigelampe
am Prüfgerät aufleuchten muß.
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Falls in Schalterstellung 52 die Kurzschlußanzeigelampe beim Einschalten
sofort aufleuchtet, haben ein oder mehrere Reifenwachter Kurzschluß. Sind alle Reifenwächter
abgeklemmt und die Kurzschlußanzeigelampe brennt weiter, so liegt ein Kabelkurzschluß
vor.
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Eine Kabelunterbrechung liegt vor oder der Reifenwächter stellt keine
Verbindung mit der Masse her, wenn beim Prüfen der Reifenwächter die Kurzschlußanzeigelampe
nicht aufleuchtet.
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Zur Feststellung von Störungen, die beim Überprüfen der Summerleitung
78 auftreten können, wird das Prüfgerät in Stellung 78 eingeschaltet und Summerdruckknopf
im Anhänger betätigt. Hierbei muß die Kurzschlußanzeigelampe am Priifgerät aufleuchten.
Leuchtet dieselbe nicht auf, hat der Druckknopf keine Verbindung mit der Masse.
Beide Kabel werden dann am Druckknopf überbrückt. Wenn die Kurzschlußanzeigelampe
aufleuchtet, ist der Druckknopf schadhaft. Tritt kein Aufleuchten ein, gibt das
Kabel keine Verbindung mit der Masse.
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Das Prüfgerät nach der Erfindung dient auch zur Überprüfung der Ladeleitung
30. Bei eingebauter Anhängerbatterie wird das Prüfgerät in Stellung 0 eingeschaltet.
Die Prüflampe 30 muß aufleuchten. Sodann wird das Prüfgerät in Stellung 30 eingeschaltet
und der positive Pol des Kabels von der Anhängerbatterie gelöst und mit der Masse
des Fahrgestells verbunden. Die Kurzschlußanzeigelampe am Prüfgerät muß sodann aufleuchten.
Leuchtet die Prüflampe 30 bei dem Prüfgerät in Stellung 0 nicht auf, ist die Kabelader
30 von der Batterie zum Stecker-oder Steckdosenanschluß des Anhängers unterbrochen.
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Wenn andererseits beim Prüfgerät in Stellung 30 die Kurzschlußanzeigelampe
nicht aufleuchtet, ist der Faden der Lampe durchgebrannt.
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Die bisher beschriebenen Prüfmethoden bezogen sich auf das Prüfen
der elektrischen Anlagen von Kraftfahrzeuganhängern. In allen Fällen wird das Prüfgerät
mit beiden Polklemmen an eine 12Volt-Batterie 1 angeschlossen. Der 7polige Stecker
11 ist in die Steckdose des Anhängers oder das Kabel des
Anhängers
mit seinem Stecker in die Steckdose 10 des Prüfgeräts eingesteckt.
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Für die Prüfung der 5- oder 7poligen Anhängersteckdose am Motorwagen
(Prüfgerät in 0-Stellung) wird der Stecker vom Prüfgerät in die Steckdose des Motorwagens
eingesteckt. Nachdem der Schlüssel in den Schaltkasten des Motorwagens ganz eingesteckt
und das Licht eingeschaltet worden ist, müssen am Prüfgerät bei der Spoligen Steckdose
die Prüflampen 58, 52 und beim Treten der Fußbremse die Prüflampe 54 aufleuchten.
Im Falle der 7poligen Steckdose müssen zusätzlich noch die Prüflampe 78 und bei
laufendem Motor die Prüflampe 30 aufleuchten. Zur Prüfung der Reifenwächterwarnanlage
am Motorwagen wird der Drehschalter in Stellung 52 eingestellt, und ferner werden
die Polklemmen + und - zusammengeschaltet. (Die Polklemmen ersetzen bei dieser Prüfung
unter gleicher Bedingung einen Reifenwächter.) Hierbei muß die Reifenwächterlampe
am Armaturenbrett vom Motorwagen aufleuchten oder bei der Summerwarnanlage der Summer
arbeiten. Im Falle der Verwendung einer 7poligen Steckdose ist die Summerleitung
78 in gleicher Weise zu prüfen.
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Das Bremslicht kann auch vom Prüfgerät aus eingeschaltet werden.
Hierzu muß der Drehschalter am Prüfgerät in die Stellung zwischen 54 und 58 eingeschaltet
werden.
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An Störungen, die bei der Überprüfung der 5- oder 7poligen Anhängersteckdose
am Motorwagen auftreten können, kommen folgende in Betracht: 1. Beim Einschalten
des Lichts am Motorwagen brennen eine oder beide Prüflampen am Prüfgerät nicht auf.
Leuchten die Schlußlichter am Motorwagen auf, dann liegt eine Kabelunterbrechung
von der letzten Klemmleiste zur Steckdose vor, oder Stecker und Steckdose haben
schlechten Kontakt.
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2. Beim Treten der Fußbremse leuchtet Prüflampe 54 nicht auf. Wenn
Bremslicht am Motorwagen aufleuchtet, liegt dieselbe Ursache wie unter 1. vor.
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3. Prüflampe 52 leuchtet nicht auf, dann ist entweder die Sicherung
oder Warnlampe am Armaturenbrett des Motorwagens durchgebrannt, oder es besteht
eine Kabelunterbrechung, oder auch es liegen schlechte Kontakte wie bei 1. vor.
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4. Reifenwächterwarnlampe oder Summer arbeitet bei der Prüfung nicht.
Das bedeutet, daß die Sicherung der Summeranlage durchgebrannt ist oder der Summer
keinen Durchgang hat. Gegebenenfalls ist auch wie bei 3. die Warnlampe durchgebrannt.
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5. In Schalterstellung 78 arbeitet der Summer nicht.
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Es liegt eine Leitungsunterbrechung oder ein schlechter Kontakt vor.
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6. Bei laufendem Motor leuchtet die Prüflampe 30 nicht auf. Lichtmaschine,
Regler oder Relais arbeiten nicht. Es ist aber auch eine Kabelunterbrechung oder
ein schlechter Kontakt möglich.
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Das Prüfgerät nach der Erfindung kann ferner auch zum Prüfen der
Anhängerverbindungskabel benutzt werden. Zu diesem Zweck wird das Kabel mit einem
Stecker in die Steckdose des Motorwagens und mit dem zweiten Stecker in die Steckdose
des Prüfgeräts gesteckt. Ist die Anhängersteckdose des Motorwagens überprüft und
in Ordnung, so müssen bei der Überprüfung des Verbindungskabels die gleichen Ergebnisse
wie bei der Prüfung der 5- oder 7poligen Anhängersteckdose am Motorwagen erzielt
werden, sonst liegt eine Verschaltung oder Unterbrechung im Kabel vor.
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Die Prüfung des Anhängerverbindungskabels kann auch vom Prüfgerät
zum Anhänger hin erfolgen.
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Das Prüfgerät läßt sich ferner auch bei Anhängern oder Motorwagen
mit einer weiteren Steckdose verwenden. Zu diesem Zweck wird das Kabel mit einem
Stecker in die Steckdose des Anhängers und mit dem zweiten Stecker in die Steckdose
des Prüfgeräts gesteckt. Ist die Anhängerbeleuchtung vorher überprüft und in Ordnung,
so müssen bei der Überprüfung des Verbindungskabels die gleichen Ergebnisse wie
bei der Prüfung der Anhängerbeleuchtung ohne Verbindungskabel erzielt werden, sonst
liegt eine Verschaltung oder Unterbrechung im Kabel vor.
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PATENTANSPROCHE: 1. Prüfgerät für elektrische Anlagen an Kraftwagenanhängern
bzw. Anhängersteckdosen an Motorwagen, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines
Umschalters zu jedem zu prüfenden Verbraucher eine Glühlampe für geringen Stromverbrauch
parallel gelegt wird und diese Parallelschaltung mit einer Kurz schlußanze igelarnpe
für hohen Stromverbrauch in Reihe an eine Prüfbatterie geschaltet wird.