DE10011294B4 - Verfahren zum Betrieb einer Röntgenröhre - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Betrieb einer Röntgenröhre mit einem thermionischen Emitter und einer Warneinrichtung, die auf einen bevorstehenden Ausfall des thermionischen Emitters hinweist, bei der die Warneinrichtung den Quotienten aus dem sich im Zuge eines Einschaltvorganges beim Anlegen der Röhrenhochspannung (UH) einstellenden Einschaltemissionsstrom (Iein) und dem sich im Anschluss an den Einschaltvorgang einstellenden kleineren Gleichgewichtsemissionsstrom (Igleich) bestimmt und die Warneinrichtung aus der Änderung des Quotienten (Iein/Igleich) als Funktion der Betriebsdauer des Emitters ein Warnsignal ableitet.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb einer Röntgenröhre mit einem thermionischen Emitter.
  • Beim Defekt des Emitters einer Röntgenröhre ist deren Funktionsweise nicht oder nur in eingeschränktem Maße gewährleistet. Wichtige Untersuchungen können mitunter nicht rechtzeitig durchgeführt werden. Bei interventionellen Anwendungen können aus einem überraschenden Ausfall des Emitters auch lebensbedrohliche Situationen für den Patienten entstehen.
  • In solchen Notfällen kann bei solchen Röntgenröhren, die zwei Emitter besitzen (großer und kleiner Fokus) in kritischen Fällen auf den jeweils noch intakten Emitter umgeschaltet werden, um damit, wenn auch bei unter Umständen stark reduzierter Bildqualität weiterarbeiten zu können. Bei Röntgenröhren, bei denen nur ein Emitter vorgesehen ist, ist diese Vorgehensweise selbstverständlich ausgeschlossen.
  • Ein einfaches Austauschen jeder Röntgenröhre nach einer gewissen Standardlebensdauer (z.B. mittlere Lebensdauer) kann das genannte Problem ebenfalls nicht lösen. Zum einen gibt es immer wieder Fälle, in denen die Lebensdauer eines Emitters sehr viel kleiner ist als die Standardlebensdauer, so dass in solchen Fällen wiederum die vorstehend geschilderten nachteiligen plötzlichen Ausfälle der Röntgenröhren auftreten. Zum anderen müsste, um die Anzahl dieser Fälle aus Sicherheitsgründen möglichst gering zu halten, stets ein erheblicher Abstand zur Standardlebensdauer eingehalten werden und bereits rechtzeitig vorher ein Röhrenaustausch stattfinden, was aber die Nutzdauer einer Röntgenröhre entsprechend verkleinern und die Kosten ihres Einsatzes entsprechend erhöhen würde.
  • Wie stark die Lebensdauer, die eine Röntgenröhre tatsächlich erreicht, von der Standardlebensdauer abweicht, hängt stark von den Umständen ab, unter denen die Röntgenröhre betrieben wurde, wobei der Röhrenstrom, und damit der von dem Emitter ausgehende Elektronenstrom (Emissionsstrom) von besonderer Bedeutung ist, da Röntgenröhren häufig wegen Durchbrennens oder Bruchs des Emitters ausfallen. Bei hohem Röhrenstrom ist die Temperatur des Emitters und damit auch die Abdampfrate, mit der Material von dem Emitter abdampft, höher als bei niedrigem Röhrenstrom. Es hat sich gezeigt, dass selbst bei Registrierung des Emissionsstroms als Funktion der Zeit eine hinreichend genaue Vorhersage des Ausfallzeitpunktes einer Röntgenröhre nicht möglich ist.
  • Dies gilt insbesondere für solche Emitter, die aus dünnem, beispielsweise nur 75 um starkem Blech, z.B. Wolframblech, bestehen, da bei solchen Emittern bereits die im Bereich der Emissionstemperatur (2.350° C für Wolfram) auftretenden thermomechanischen Spannungen ausreichen, um den Emitter brechen zu lassen, wenn er durch den Abdampfprozess entsprechend dünn geworden ist.
  • Aus der JP 57162299 A ist eine Röntgenröhre mit einem thermionischen Emitter und einer Warneinrichtung bekannt. Die Warneinrichtung weist Mittel zur Messung wenigstens einer elektrischen Eigenschaft des thermionischen Emitters auf und erzeugt nach Auswertung der gemessenen elektrischen Eigenschaft gegebenenfalls ein Warnsignal.
  • Weiterhin ist in der DE 2 402 230 A eine Röntgenanlage beschrieben, die einen thermionischen Emitter sowie eine Schutzeinrichtung aufweist. Durch die Schutzeinrichtung können verschiedene Ausgangssignale gewonnen werden, um vorhersehbare oder bevorstehende Ausfälle der Röntgenröhre vorher anzukündigen.
  • Ferner ist in der DE 29 49 331 A1 eine Einrichtung zur Bestimmung der Temperatur der Heizwendel einer Röntgenröhre offenbart. Aus der gemessenen Temperatur der Heizwendel wird ein entsprechendes elektrisches Signal gebildet, das zur Steuerung eines zusätzlichen Energiepaketes dient, welches während der Hochheizzeit der Heizwendel zuführbar ist.
  • Schließlich ist aus der DE 1 247 497 B eine Schaltungsanordnung zum Messen der prozentualen Belastung einer Röntgenröhre bekannt. Überschreitet ein gemessener Wert für die prozentuale Belastung der überwachten Röntgenröhre einen Grenzwert, dann wird eine Schutzvorrichtung für die Röntgenröhre ausgelöst.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer Röntgenröhre anzugeben, welches eine sichere Benutzung der Röntgenröhre bis kurz vor dem Ende der Lebensdauer des Emitters ermöglicht.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 und 3 beschrieben.
  • Bei der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zum Betrieb einer Röntgenröhre mit einem thermionischen Emitter und einer Warneinrichtung, die auf einen bevorstehenden Ausfall des thermionischen Emitters hinweist, bei der die Warneinrichtung den Quotienten aus dem sich im Zuge eines Einschaltvorganges beim Anlegen der Röhrenhochspannung UH einstellenden Einschaltemissionsstrom Iein und dem sich im Anschluss an den Einschaltvorgang einstellenden kleineren Gleichgewichtsemissionsstrom Igleich bestimmt und die Warneinrichtung aus der Änderung des Quotienten Iein/Igleich als Funktion der Betriebsdauer des Emitters ein Warnsignal ableitet.
  • Die Erzeugung des Signals erfolgt also nicht auf Basis der Registrierung von Betriebsparametern der Röntgenröhre, son dern auf Grundlage einer Bewertung von gemessenen elektrischen Eigenschaften des Emitters selbst, so dass eine exakte Aussage über den Alterungszustand des Emitters möglich ist und somit eine gefahrlose Benutzung der Röntgenröhre bis kurz vor dem Ende der Lebensdauer des Emitters möglich ist.
  • Die Warneinrichtung kann Mittel zur Messung des Widerstandes des Emitters enthalten und bei Erreichen einer vorgegebenen charakteristischen Widerstandsänderung das Signal erzeugen. Dieses Signal kann zur Ansteuerung eines Signalgenerators dienen und/oder der Steuereinrichtung der Röntgenanlage, in der die Röntgenröhre eingesetzt ist, zugeführt sein, um hier geeignete Schaltvorgänge einzuleiten.
  • Die Widerstandsänderung des Emitters eignet sich deshalb als Kriterium für die Erzeugung des Signals, weil während der Alterung eines thermionischen Emitters ein Teil seiner emittierenden Substanz von der Oberfläche verdampft. Hierdurch reduziert sich der Leitungsquerschnitt mit der Folge, dass sich der Widerstand des Emitters erhöht. Dieser Effekt lässt sich bei direkt geheizten Emittern durch Überwachung der Parameter Heizstrom und/oder Heizspannung des Emitters nachweisen. Aus dem Verlauf der Widerstandsänderung des Emitters als Funktion der Betriebsdauer ergeben sich zwei unterschiedliche Möglichkeiten, über auftretende Widerstandsänderung ein auf den bevorstehenden Ausfall des Emitters hinweisendes Signal zu erzeugen.
  • Die erste Möglichkeit beruht darauf, dass der Widerstand des Emitters, wie erwähnt, während der Betriebsdauer steigt. Ursache hierfür ist das stetige Abdampfen von Material während des Betriebs (typischerweise 10–8 g/(cm2·sec) für Wolfram bei 2.350° C). Dadurch reduziert sich der Leitungsquerschnitt und es erhöht sich damit der Widerstand, der bei vorgegebener Heizspannung proportional als Abnahme des Heizstroms erkennbar ist. Hieraus abgeleitet lässt sich die Warneinrichtung derart ausgestalten, dass das Signal bei einer vorgegebenen prozentualen Widerstandszunahme ausgelöst wird, beispielsweise einer Änderung des Widerstands um etwa 10% gegenüber dem Widerstand eines neuen Emitters als Ausgangswert.
  • Die Temperaturverteilung eines thermionischen Emitters ist niemals vollkommen homogen. Es gibt immer Stellen, die etwas heißer sind als die Umgebung und an diesen heißen Stellen dampft mehr Material ab. Der dort stärker reduzierte Leitungsquerschnitt führt über eine lokal verstärkte Aufheizung und damit verstärkte Abdampfung letztlich zum Schmelzen des Materials des Emitters. Diese Kopplung von Aufheizung und mit Schmelzen verbundene Abdampfung führt zu einem stark überproportionalen Anstieg des Widerstandes im Verhältnis zur Brenndauer gegen Ende der Lebensdauer eines Emitters.
  • Dies bietet eine zweite Möglichkeit der Erkennung des bevorstehenden Ausfalls des Emitters dahingehend, dass die Warneinrichtung das Signal bei einem vorgegebenen zeitlichen Gradienten der prozentualen Widerstandszunahme auslöst. Der vorstehend geschilderte, nochmalige starke Anstieg des Widerstandes in der letzten Betriebsdauer vor Ausfall des Emitters um nochmals etwa 8% gegenüber der sehr langsamen Widerstandszunahme über die Gesamtlebensdauer um 10% lässt es zu, die Röntgenröhre bis wenige Stunden vor dem endgültigen Ausfall des Emitters zu benutzen, da der starke zeitliche Gradient der Widerstandsänderung in den letzten Betriebsstunden durch die unsymmetrischen Abdampfungen sich meßtechnisch erfassen und zur Erzeugung eines auf den bevorstehenden Ausfall des Emitters hinweisenden Signals ausnutzen lässt.
  • Gemäß einer weiteren Variante weist die Warneinrichtung eine Strommessvorrichtung auf, die den Quotienten des Einschaltemissionsstroms Iein beim Anlegen der Röhrenhochspannung zu dem sich einstellenden kleineren Gleichgewichtsemissionsstrom Igleich ermittelt und aus der Änderung dieses Quotienten während der Emitterbetriebszeit ein auf den bevorstehenden Ausfall des Emitters hinweisendes Signal ableitet.
  • Die Änderung des genannten Quotienten eignet sich deshalb als Kriterium für die Erzeugung des Signals, weil sich dieser Quotient über der Betriebsdauer der Röhre zunächst nur in geringem Umfang ändert, kurz vor dem Ende der Lebensdauer des Emitters sehr stark ansteigt.
  • Wenn der Emitter vor dem Einschalten der Hochspannung auf eine konstante Emissionstemperatur gebracht wird, ergibt sich die charakteristische Abnahme des Emissionsstroms innerhalb von ca. 200 ms infolge eines Abkühlungseffekts bedingt durch den Abtransport von thermischer Energie (entsprechend der Emissionstemperatur) durch die emittierten Elektronen.
  • Im Laufe der Lebensdauer des Emitters wird dieser, wie bereits beschrieben, durch Abdampfen dünner. Dadurch wird die Wärmekapazität und durch die veränderte Wärmeleitung auch die Wärmeleitfähigkeit vom Inneren des Emitters zu der besonders stark durch die nach Einschaltung der Hochspannung einsetzende Emission von Elektronen gekühlten Oberfläche des Emitters kleiner, so dass sich die Oberflächentemperatur entsprechend erniedrigt und damit der Gleichgewichtsemissionsstrom absinkt, der sich einstellt, wenn der Emitter aufgeheizt wurde und die Röhrenspannung über eine gewisse Zeit anliegt. Da der Absolutwert des Gleichgewichtsemissionsstroms sowohl von der Temperatur des Emitters als auch der Hochspannung abhängt, ist es zum Ausschalten von durch derartige Einflüsse verur sachten Fehlern zweckmäßig nicht den Gleichgewichtsemissionsstrom alleine, sondern immer nur und um eine geringe Zeitspanne von z.B. etwas mehr als 200 ms versetzt, den Einschaltemissionsstrom Iein, der, nachdem der Emitter ohne Röhrenspannung aufgeheizt wurde, unmittelbar nach Anlegen der Röhrenspannung vorliegt, und den sich anschließend einstellenden Gleichgewichtsemissionsstrom Igleich zu messen und den genannten Quotienten zu bilden. Unabhängig von den Absolutwerten der Temperaturen und Spannungen ist dieser Quotient Iein/Igleich ein zuverlässiger Indikator für die noch zur Ver fügung stehende Lebensdauer des Emitters und kann beispielsweise in der Weise ausgenutzt werden, dass bei einer vorgegebenen prozentualen Änderung des Quotienten Iein/Igleich gegenüber dem Anfangswert bei Betriebsbeginn der Röntgenröhre das Signal ausgegeben wird, das den bevorstehenden Ausfall des Emitters anzeigt.
  • Bei einer Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 kann dabei vorgesehen sein, dass nicht die absolute Änderung des Quotienten Iein/Igleich als Auslöser für das Signal herangezogen wird, sondern der zeitliche Gradient dieses Quotienten über der Betriebszeit des Emitters bestimmt wird. Es hat sich nämlich gezeigt, dass der Quotient Iein/Igleich sich unmittelbar vor dem Ausfall des Emitters besonders stark ändert und somit ein entsprechend steiler zeitlicher Gradient auftritt, der eine wesentlich empfindlichere und näher an dem tatsächlichen Ende der Lebensdauer des Emitters liegende Erzeugung des den bevorstehenden Ausfall des Emitters anzeigenden Signals ermöglicht. Somit kann die Röntgenröhre über eine Betriebszeit betrieben werden, die nahezu gleich groß wie durch den Ausfall des Emitters begrenzte Lebensdauer der Röntgenröhre ist, ohne dass die eingangs genannten Nachteile in Kauf genommen werden müssen.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren betreibbare Röntgenröhre mit einem thermionischen Emitter in teilweise blockschaltbildartiger Darstellung,
  • 2 den Heizstrom des thermionischen Emitters der Röntgenröhre gemäß 1 als Funktion der Betriebsdauer,
  • 3 für die Röntgenröhre gemäß 1 den Verlauf des Röhrenstroms (gepunktet) bei Einschalten der Hochspannung (ausgezogen) als Funktion der Zeit und
  • 4 für die Röntgenröhre gemäß 1 den Quotienten Iein/Igleich als Funktion der Zeit.
  • In der 1 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Röntgenröhre dargestellt, in deren Vakuumgehäuse 2 eine Anode 3 und dieser gegenüberliegend als Kathode ein thermionischer Emitter 4 angeordnet sind.
  • Der Röntgenröhre 1 ist eine elektrische Generatoreinrichtung 5 zugeordnet, die die Röntgenröhre mit den zu deren Betrieb erforderlichen Spannungen und Strömen versorgt. Im Einzelnen wird der Emitter 4, bei dem es sich im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels um einen durch Stromdurchgang direkt beheizten Emitter handelt, mit einer Heizspannung UH versorgt, so dass ein Heizstrom IH durch den Emitter 4 fließt, der im Hinblick auf den elektrischen Widerstand des Emitters 4 so gewählt ist, dass der Emitter 4 auf eine Temperatur aufgeheizt wird, bei der die Emission von Elektronen erfolgt. Wenn der Emitter aus Wolfram gebildet ist, liegt diese Temperatur bei 2.350° C.
  • Da außerdem zwischen dem einen Anschluss des Emitters 4 und der Anode 3 eine im Folgenden als Röhrenspannung UR bezeichnete Hochspannung anliegt, werden die von dem Emitter 4 emittierten Elektronen in Form eines in 1 punktiert angedeuteten und mit E bezeichneten Elektronenstrahls zu der Anode 3 beschleunigt, auf die sie auftreffen und Röntgenstrahlung auslösen. Dabei fließt ein Röhrenstrom, der im Wesentlichen dem Emissionsstrom I des Emitters 4 entspricht.
  • Die Röntgenröhre 1 weist eine insgesamt mit 6 bezeichnete Warneinrichtung auf, die Mittel zur Messung von elektrischen Eigenschaften des Emitters 4 aufweist und unter Auswertung der gemessenen elektrischen Eigenschaften ein Signal erzeugt, wenn eine oder mehrere gemessene elektrische Eigenschaften einen auf einen bevorstehenden Ausfall des Emitters 4 hinweisenden Wert aufweisen.
  • Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels umfasst die Warneinrichtung 6 eine elektronische Recheneinrichtung 7, an die ein Monitor 8 und eine Tastatur 9 angeschlossen sind. Die elektronische Recheneinrichtung 7, die auch dazu dient, Heizstrom IH und Heizspannung UH sowie Röhren- bzw. Emissionsstrom I und Röhrenspannung UR einzustellen, was durch eine entsprechende Verbindung mit der elektrischen Generatoreinrichtung 5 angedeutet ist, überwacht die gemessenen elektrischen Eigenschaften des Emitters 4 und bewirkt die Abgabe eines entsprechenden Signals. Als Signalgeneratoren sind im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels eine Signalleuchte 10 und ein akustischer Signalgeber 11 vorgesehen. Außerdem kann die elektronische Recheneinrichtung 7 ein Signal auch auf dem Monitor 8 anzeigen, sei es in alphanumerischer oder in grafischer Form.
  • Die elektronische Recheneinrichtung 7 ist mit einer Steuerung 19, die Bestandteil desjenigen Gerätes ist, in dem die Röntgenröhre 1 eingesetzt wird, verbunden, so dass im Falle der Abgabe eines auf den bevorstehenden Ausfall des Emitters 4 hinweisenden Signals ein entsprechendes Signal auch an die Steuerung 19 gegeben werden kann.
  • Die Mittel zur Messung von elektrischen Eigenschaften des Emitters 4 umfassen zwei Shunt-Widerstände 12, 13, die derart angeordnet sind, dass der Shunt-Widerstand 12 von dem Heizstrom IH und der Shunt-Widerstand 13 von dem Emissionsstrom I durchflossen ist. Die über den Shunt-Widerständen 12 und 13 abfallenden, dem Heizstrom IH bzw. dem Emissionsstrom I entsprechenden Spannungen werden mittels Differenzverstärkern 14 bzw. 15 abgegriffen, deren Ausgangssignale Eingängen eines 3:1-Analog-Multiplexer zugeführt sind. Ein der Heizspannung UH entsprechendes Signal wird mittels eines weiteren Differenzverstärkers 17 gewonnen und ist dem verbleibenden Eingang des 3:1-Analog-Multiplexers zugeführt. Der Ausgang des 3:1-Analog-Multiplexers 16 ist mit dem Eingang eines Analog/Digital-Wandlers 18 verbunden, der dem Heizstrom IH, dem Emissionsstrom I und der Heizspannung UH entsprechende digitale Daten an die Recheneinrichtung 7 gibt.
  • In einer mittels der Tastatur 9 einstellbaren ersten Betriebsart der Warneinrichtung 6 ermittelt die elektronische Recheneinrichtung 7 aus Heizspannung IH und UH den elektrischen Widerstand des Emitters 4 und vergleicht den aktuellen Wert des Widerstands des Emitters 4 mit dem in der elektronischen Recheneinrichtung 7 gespeicherten Startwert des elektrischen Widerstandes des Emitters 4, den dieser bei Inbetriebnahme der Röntgenröhre 1 aufgewiesen hat. Den Startwert des elektrischen Widerstandes ermittelt die elektronische Recheneinrichtung 7 aus den bei Inbetriebnahme der Röntgenröhre 1 vorliegenden Startwerten des Heizstromes IHstart und der Heizspannung UHstart. Ist der Wert des elektrischen Widerstandes des Emitters 4 um ein bestimmtes von der Bauart der jeweiligen Röntgenröhre bzw. des entsprechenden Emitters 4 abhängiges und experimentell bestimmbares Maß, beispielsweise 10%, gegenüber seinem Anfangswert abgesunken, bewirkt die elektronische Recheneinrichtung 7 die Abgabe des auf den bevorstehenden Ausfall des Emitters 4 hinweisenden Signals, indem sie die Signalleuchte 10 und/oder den akustischen Signalgeber 11 und/oder den Monitor 8 entsprechend aktiviert und/oder ein Signal an die Steuerung 19 gibt.
  • In einer mittels der Tastatur 9 einstellbaren Variante der beschriebenen Betriebsart ermittelt die elektronische Recheneinrichtung 7 den zeitlichen Gradienten, mit dem sich der elektrische Widerstand des Emitters 4 ändert und löst das auf den bevorstehenden Ausfall des Emitters 4 hinweisende Signal dann aus, wenn der zeitliche Gradient der Widerstandsänderung einen Schwellwert überschreitet, der für den jeweils verwen deten Typ von Röntgenröhre 1 bzw. Emitter 4 ebenfalls experimentell ermittelt werden kann.
  • Beide beschriebene Betriebsarten der Warneinrichtung 6 beruhen darauf, dass infolge von allmählicher Abdampfung von Material des Emitters 4 dessen elektrischer Widerstand allmählich ansteigt, und zwar über den größten Teil der Lebensdauer des Emitters 4 mit einem konstanten zeitlichen Gradienten, der jedoch gegen Ende der Lebensdauer des Emitters 4 stark zunimmt.
  • Dies ist in 2 anhand des zeitlichen Verlaufs des Heizstroms IH, der bei konstanter Heizspannung UH dem elektrischen Widerstand des Emitters umgekehrt proportional ist, veranschaulicht.
  • Während der Betriebsdauer der Röntgenröhre 1 und damit des Emitters 4 fällt der Heizstrom IH in der aus 2 beispielhaft ersichtlichen Weise, ausgehend von einem dem Startwert des elektrischen Widerstandes entsprechenden Startwert IHStart, ganz allmählich mit annähernd konstantem zeitlichen Gradienten ab, wobei der Abfall kurz vor dem endgültigen Ausfall des Emitters 4, wie im Falle des in 2 veranschaulichten Beispiels, typischerweise etwa 10% vom Startwert IHStart beträgt. Diese allmähliche Abnahme über eine Betriebsdauer von beispielsweise ca. 150 Stunden wird in der ersten Variante der ersten Betriebsart der Warneinrichtung 6 dazu ausgenutzt, um durch Vergleich des aktuell vorliegenden Wertes des Widerstandes des Emitters 4 mit einem vorgebbaren, mittels der Tastatur 9 einstellbaren Schwellwertes, für das in 2 veranschaulichte Beispiel also 10% Abfall des Heizstroms IH und damit 10% Zunahme des Widerstands des Emitters 4, das den bevorstehenden Ausfall des Emitters 4 und damit der Röntgenröhre 1 anzeigende Signal bei Überschreitung des Schwellwertes zu erzeugen. Wenn dieses Signal abgegeben wird, stehen auf jeden Fall noch einige Stunden Betriebsdauer zur Verfügung, so dass eine dringende Untersuchung noch vor Austausch der Röntgenröhre durchgeführt werden kann, ohne dass die Gefahr des Ausfalls der Röntgenröhre während der Untersuchung besteht.
  • Während der letzten ein bis drei Stunden und speziell während der letzten Stunde der Lebensdauer des Emitters 4, ergibt sich die durch die bereits angesprochene unsymmetrische Temperaturverteilung und die daraus resultierende, mit dem Schmelzen von Material des Emitters 4 verbundene verstärkte Abdampfung von Material ein nochmaliger, sehr viel steilerer Anstieg des Widerstands des Emitters 4 und daraus resultierend ein entsprechend sehr viel steilerer Abfall des Heizstroms IH. Dieser Anstieg bzw. Abfall erreicht in den letzten Betriebsstunden im Falle des in 2 veranschaulichten Beispiels einen Wert von zusätzlichen ca. 8%.
  • Der hohe zeitliche Gradient der prozentualen Zunahme des Widerstands bzw. des prozentualen Abfalls des Heizstroms IH unmittelbar vor dem Ende der Lebensdauer des Emitters 4 ermöglicht es in der zweiten Variante der ersten Betriebsart der Warneinrichtung 6, das Signal erst ganz kurz vor dem tatsächlichen Ausfall des Emitters 4 auszulösen und damit die durch die tatsächliche Lebensdauer der Röntgenröhre 1 maximal mögliche Betriebsdauer der Röntgenröhre 1 praktisch vollständig auszunutzen, ohne aber die Nachteile eines unerwarteten Ausfalls der Röntgenröhre 1 befürchten zu müssen.
  • Dazu wird der aktuell vorliegende Wert des Gradienten der zeitlichen Änderung des Widerstandes des Emitters 4 von der elektronischen Recheneinrichtung 7 ermittelt und mit einem vorgebbaren, mittels der Tastatur 9 einstellbaren Schwellwert des Gradienten verglichen und das den bevorstehenden Ausfall des Emitters 4 und damit der Röntgenröhre 1 anzeigende Signal bei Überschreitung des Schwellwertes erzeugt. Der Schwellwert kann für die jeweilige Bauart von Röntgenröhre 1 bzw. Bauart von in dieser enthaltenem Emitter 4 experimentell ermittelt werden.
  • In einer zweiten mittels der Tastatur 9 wählbaren Betriebsart der Warneinrichtung 6 wird in periodischen Abständen ein Testzyklus durchlaufen, der darin besteht, dass der Emitter 4, ohne dass die Röhrenspannung UR an der Röntgenröhre anliegt, auf eine konstante Emissionstemperatur geheizt wird und dass nach erfolgter Aufheizung die Röhrenspannung UR eingeschaltet wird. Dabei ermittelt die elektronische Recheneinrichtung 7 den zeitlichen Verlauf des Emissionsstromes I, zumindest aber den vor dem Einschalten der Röhrenspannung UR vorliegenden Einschaltemissionsstrom Iein und den sich nach Anlegen der Röhrenspannung UR einstellenden, wenigstens annähernd zeitlich konstanten Gleichgewichtsemissionsstrom Igleich.
  • Bei Durchlaufen dieses Testzyklus ergibt sich in der aus 3 ersichtlichen Weise eine charakteristische Abnahme des Emissionsstroms I im Anschluss an das Anlegen der Röhrenspannung UR und zwar derart, dass innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne, im Falle des in 3 veranschaulichten Beispiels 200 ms, ein Abfall von dem Einschaltemissionsstrom Iein auf den Gleichgewichtsemissionsstrom Igleich erfolgt. Dieser Effekt beruht, wie bereits erläutert, darauf, dass die von dem Emitter 4 emittierten Elektronen thermische Energie abtransportieren.
  • Infolge des Abdampfens von Material des Emitters 4 wird für einen bei dem Testzyklus vorliegenden definierten Emissionsstrom I, d.h. einen Gleichgewichtsemissionsstrom Igleich, von z.B. 300 mA, das sich einstellende Gleichgewicht mit zunehmender Betriebsdauer des Emitters 4 mehr und mehr von den Mechanismen der Wärmeabstrahlung, der Kühlung durch Emission von Elektronen allein und weniger durch Wärmeleitung von dem die Abstrahlfläche für Elektronen aufweisenden Bereich des Emitters 4 in angrenzende Bereiche des Emitters 4, z.B. dessen Anschlussbeinchen, bestimmt. Dadurch ergibt sich eine charakteristische Veränderung des im Anschluss an das Anlegen der Röhrenspannung auftretenden Abkühlungseffekts, die dazu führt, dass mit zunehmender Lebensdauer des Emitters 4 der Quotient von Iein/Igleich größer wird.
  • Dies ist aus 4, in der der zeitliche Verlauf des Quotienten Iein/Igleich für einen beispielhaften Emitter über dessen Lebensdauer von ca. 276 Stunden aufgetragen ist, ersichtlich, wo ein dramatischer Anstieg des Quotienten Iein/Igleich kurz vor dem tatsächlichen Ende der Lebensdauer des Emitters 4 und damit der Röntgenröhre 1 auftritt.
  • Diesen Anstieg verwendet die Warneinrichtung 6 im Falle ihrer zweiten Betriebsart als Indikator für das bevorstehende Ende der Lebensdauer des Emitters 4.
  • In einer mittels der Tastatur 9 einstellbaren ersten Variante der zweiten Betriebsart ermittelt die elektronische Recheneinrichtung 7 in dem Testzyklus jeweils den Quotienten Iein/Igleich und vergleicht diesen mit einem entsprechenden Schwellwert, der für die jeweilige Bauart von Röntgenröhre 1 bzw. Bauart von in dieser enthaltenem Emitter 4 experimentell ermittelt werden kann. Der Schwellwert ist so gewählt, dass die Warneinrichtung 6 das auf den bevorstehenden Ausfall des Emitters 4 hinweisende Signal dann erzeugt, wenn der Quotient Iein/Igleich um einen dem Schwellwert entsprechenden Prozentsatz gegenüber seinem bei Inbetriebnahme der Röntgenröhre 1 vorliegenden Anfangswert, der in dem ersten Testzyklus ermittelt und in der elektronischen Recheneinrichtung 7 gespeichert wird, gestiegen ist.
  • In einer mittels der Tastatur 9 einstellbaren zweiten Variante der zweiten Betriebsart ermittelt die elektronische Recheneinrichtung 7 in den Testzyklen jeweils den Quotienten Iein/Igleich Und speichert die entsprechenden Werte, so dass der zeitliche Verlauf des Quotienten Iein/Igleich bekannt ist. Aus diesem zeitlichen Verlauf des Quotienten Iein/Igleich ermittelt die elektronische Recheneinrichtung 7 im Zuge jedes Testzyklus den zeitlichen Gradienten, mit dem sich der Quotient Iein/Igleich ändert und vergleicht diesen Gradienten mit einem entsprechenden Schwellwert.
  • Die Warneinrichtung 6 erzeugt dann das auf den bevorstehenden Ausfall des Emitters hinweisende Signal, wenn der zeitliche Gradient der Änderung des Quotienten Iein/Igleich den entsprechenden Schwellwert, der für die jeweilige Bauart von Röntgenröhre 1 bzw. Bauart von in dieser enthaltenem Emitter 4 experimentell ermittelt werden kann, übersteigt.
  • Die Warneinrichtung 6 kann den Testzyklus als Unterprogramm eines regelmäßig durchgeführten Kalibrier- oder Testprogramms desjenigen Gerätes, z.B. einer Computertomographie- oder diagnostischen Röntgenanlage, durchführen, in dem die Röntgenröhre eingesetzt wird. Die Warneinrichtung wird dann von der Steuerung 19 dieses Gerätes entsprechend aktiviert.
  • Die Erfindung wird vorstehend am Beispiel einer Röntgenröhre erläutert, bei der die Anode und die Kathode relativ zueinander feststehen. Die Erfindung kann aber auch bei Röntgenröhren verwendet werden, bei denen eine Relativbewegung zwischen Kathode und Anode vorliegt, beispielsweise so genannten Drehanodenröhren oder so genannten Drehkolbenröhren.

Claims (3)

  1. Verfahren zum Betrieb einer Röntgenröhre mit einem thermionischen Emitter und einer Warneinrichtung, die auf einen bevorstehenden Ausfall des thermionischen Emitters hinweist, bei der die Warneinrichtung den Quotienten aus dem sich im Zuge eines Einschaltvorganges beim Anlegen der Röhrenhochspannung (UH) einstellenden Einschaltemissionsstrom (Iein) und dem sich im Anschluss an den Einschaltvorgang einstellenden kleineren Gleichgewichtsemissionsstrom (Igleich) bestimmt und die Warneinrichtung aus der Änderung des Quotienten (Iein/Igleich) als Funktion der Betriebsdauer des Emitters ein Warnsignal ableitet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Mittel zur Messung des Quotienten aus dem Einschaltemissionsstrom (Iein) und dem Gleichgewichtsemissionsstrom (Igleich) den zeitlichen Verlauf des Quotienten (Iein/Igleich) über die aufgelaufene Emitterbetriebszeit ermitteln.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Warneinrichtung die Messung des Einschaltemissionsstroms (Iein) und des Gleichgewichtsemissionsstroms (Igleich) als Unterprogramm eines regelmäßig durchgeführten Kalibrierprogramms für die Röntgenröhre ausführt.
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