DE10011211A1 - Sicherheitsschaltgerät und Sicherheitsschaltgeräte-System - Google Patents

Sicherheitsschaltgerät und Sicherheitsschaltgeräte-System

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsschaltgerät zum Ein- und sicheren Ausschalten eines elektrischen Verbrauchers (49), insbesondere einer elektrisch angetriebenen Machine, vorzugsweise über eine externe Schaltvorrichtung (47), insbesondere eine elektromechanische Schaltvorrichtung, mit einem ersten und einem zweiten Schaltelement (30), einer ersten und einer zweiten Ausgangsklemme (44, 45) und zumindest einer Eingangsklemme (41, 42) für ein erstes Schaltsignal, das auf die Schaltelemente (30) einwirkt. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das erste und das zweite Schaltelement (30) jeweils als einen Ausgang (38) aufweisendes elektronisches Schaltelement (30) ausgebildet sind, das am Ausgang ein Ausgangssignal eines ersten (UB) oder eines zweiten Potentials (Masse) bereitstellt, wobei der Ausgang (38) des ersten Schaltelements (30) mit der ersten Ausgangsklemme (44) und der Ausgang (38) des zweiten Schaltelements (30) mit der zweiten Ausgangsklemme (45) verbunden ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Sicherheitsschaltgeräte-System, das mehrere der vorgenannten Sicherheitsschaltgeräte umfaßt (Fig. 2).

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitsschaltgerät zum Ein- und sicheren Ausschalten eines elektrischen Verbrau­ chers, insbesondere einer elektrisch angetriebenen Maschine, vorzugsweise über eine externe Schaltvorrichtung, insbesondere eine elektromechanische Schaltvorrichtung, mit einem ersten und einem zweiten Schaltelement, einer ersten und einer zweiten Ausgangsklemme und zumindest einer Eingangsklemme für ein er­ stes Schaltsignal, das auf die Schaltelemente einwirkt. Die Er­ findung betrifft ferner ein Sicherheitsschaltgeräte-System mit zumindest zwei zuvor genannten Sicherheitsschaltgeräten.
Die Sicherheitsschaltgeräte der vorgenannten sind allgemein be­ kannt. So bietet die Anmelderin beispielsweise Sicherheits­ schaltgeräte in unterschiedlichen Varianten unter dem Namen "PNOZ" an. Ein Sicherheitsschaltgerät der vorgenannten Art ist auch aus der DE 197 36 183 C1 bekannt.
Gattungsgemäße Sicherheitsschaltgeräte werden vor allem im in­ dustriellen Bereich verwendet, um elektrisch angetriebene Ma­ schinen, wie beispielsweise eine Presse oder ein Fräswerkzeug, ein- und sicher auszuschalten. Sie dienen insbesondere in Ver­ bindung mit einem mechanisch betätigbaren Not-Aus-Taster dazu, die Maschine in einer Notfallsituation schnell und sicher abzu­ schalten. Hierzu wird die Stromversorgung der abzuschaltenden Maschine über Arbeitskontakte von zwei elektromechanischen Schaltelementen geführt. Sobald auch nur eines der beiden Schaltelemente seine Arbeitskontakte öffnet, wird die Stromzu­ führung der Maschine unterbrochen.
Zur Veranschaulichung sind in Fig. 1 drei baugleiche gattungs­ gemäße Sicherheitsschaltgeräte dargestellt und mit dem Bezugs­ zeichen 1 gekennzeichnet.
Das Sicherheitsschaltgerät 1 umfaßt ein - nicht dargestelltes - Gehäuse, das die elektrischen und elektromechanischen Bauele­ mente aufnimmt. Die Einspeisung der Betriebsspannung, sowie die Einspeisung von Schaltsignalen und die Ausgabe von Ausgangs­ signalen erfolgt über Eingangsklemmen 2 und Ausgangsklemmen 3, die an der Außenseite des Gehäuses zugänglich angebracht sind.
Das Sicherheitsschaltgerät umfaßt im Inneren des Gehäuses eine sichere Auswerteeinheit 4, die ein beispielsweise von einem Not-Aus-Schalter kommendes Schaltsignal sicher auswertet. Je nach Ausführungsvariante und geforderter Sicherheitskategorie ist diese Auswerteeinheit 4 einkanalig oder zweikanalig ausge­ bildet. In Fig. 1 umfaßt die Auswerteeinheit 4 beispielhaft zwei Auswertekanäle 5a und 5b.
Das Sicherheitsschaltgerät 1 umfaßt ferner zwei elektromechani­ sche Schaltelemente 6a, 6b deren Arbeitskontakte 7a, 7b in Rei­ he geschaltet sind. Je nach Ausführungsvariante ist ein Kon­ taktsatz oder sind - wie im gezeigten Beispiel - zwei oder meh­ rere zwangsgeführte Kontaktsätze vorhanden. Jedem Arbeitskon­ taktsatz 7a bzw. 7b ist eine Spule 9a bzw. 9b zugeordnet, die von jeweils einem Auswertekanal 5a bzw. 5b angesteuert wird.
Nach einem Startsignal werden die Arbeitskontakte 7a, 7b ge­ schlossen, so daß eine ein- oder mehrpolige Verbindung zwischen Eingangsklemmen 2 und Ausgangsklemmen 3 hergestellt wird. Wenn die beiden Auswertekanäle 5a, 5b ein beispielsweise von einem Not-Aus-Schalter 8 kommendes Schaltsignal erkennen, werden die Arbeitskontakte 7a, 7b geöffnet, so daß die Verbindung zwischen den Eingangsklemmen 2 und den Ausgangsklemmen 3 unterbrochen wird. Diese Unterbrechung hat dann zur Folge, daß eine entspre­ chende Maschine angehalten wird.
In der Praxis kommt es sehr häufig vor, daß mehrere Schalt­ ereignisse, beispielsweise das Betätigen eines Not-Aus- Schalters, das Öffnen einer Tür oder das Durchgreifen eines Lichtvorhangs UND-verknüpft werden müssen. Hierzu werden, wie in Fig. 1 dargestellt, mehrere Sicherheitsschaltgeräte 1 in Reihe geschaltet, wobei die Ausgangsklemmen mit den Eingangs­ klemmen des nachfolgenden Sicherheitsschaltgeräts verbunden werden. Die Ausgangsklemmen des letzten Sicherheitsschaltgeräts sind dann mit entsprechenden Kontakten eines oder mehrerer elektromechanischer Schaltelemente verbunden, die die Energie­ versorgung eines Motors M ein- oder ausschalten. Im Normalbe­ trieb sind die elektromechanischen Schaltelemente 10 bestromt und alle Arbeitskontakte 7a, 7b geschlossen. Damit ist die Energieversorgung eingeschaltet und der Motor läuft. Sobald ei­ nes der vorgenannten Schaltereignisse von dem entsprechenden Sicherheitsschaltgerät 1 erkannt wird, werden die entsprechen­ den Arbeitskontakte 7a, 7b geöffnet, so daß die Schaltelemente 10 nicht mehr bestromt sind und damit die Energieversorgung zum Motor unterbrechen.
Obgleich das vorgenannte Sicherheitsschaltgerät zuverlässig ar­ beitet und sich seit Jahren in der Praxis bewährt, besteht den­ noch der Wunsch, das Sicherheitsschaltgerät kostengünstiger zu machen. Insbesondere soll die Reihenschaltung von Sicherheits­ schaltgeräten kostengünstig möglich sein. Darüber hinaus be­ steht der Wunsch, auch eine größere Anzahl von Sicherheits­ schaltgeräten in Reihe schalten zu können.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird bei dem Sicherheitsschaltgerät der vorgenannten Art dadurch gelöst, daß das erste und das zweite Schaltelement jeweils als einen Aus­ gang aufweisendes elektronisches Schaltelement ausgebildet sind, das am Ausgang ein Ausgangssignal eines ersten oder eines zweiten Potentials bereitstellt, wobei der Ausgang des ersten Schaltelements mit der ersten Ausgangsklemme und der Ausgang des zweiten Schaltelements mit der zweiten Ausgangsklemme ver­ bunden ist.
Dieses Sicherheitsschaltgerät verzichtet also auf elektromecha­ nisch arbeitende Schaltelemente, wie Relais oder Schütze, und ersetzt diese durch elektronische Schaltelemente, wobei die elektronischen Schaltelemente je nach "Schaltstellung" das Aus­ gangssignal auf ein erstes, vorzugsweise auf Betriebsspannung, oder ein zweites Potential, vorzugsweise Masse, bringen. Dies hat einerseits den Vorteil, daß deutlich Kosten eingespart wer­ den können, da elektromechanische Schaltelemente deutlich teu­ rer sind als elektronische Schaltelemente, wie beispielsweise Transistoren. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß elektronische Schaltelemente nicht verschleißen. Insbesondere sind keine Vorkehrungen zu treffen, um Funkenbildung oder ein Zusammenschweißen von Arbeitskontakten zu verhindern. Insgesamt steigt die Verfügbarkeit des Sicherheitsschaltgeräts. Ein wei­ terer Vorteil ist darin zu sehen, daß keinerlei Vorkehrungen baulicher Art vorgenommen werden müssen, um für eine Potential­ freiheit der Ausgänge zu sorgen, was bei elektromechanischen Schaltelemente immer der Fall ist. Diese Potentialfreiheit ist notwendig, um das Sicherheitsschaltgerät auch für Reihenschal­ tungen einsetzbar zu machen. Würde das elektronische Schaltele­ ment identisch zu Relais oder Schützen eingesetzt werden, d. h. zur Unterbrechung eines Strompfades zwischen zwei Klemmen des Sicherheitsschaltgeräts, wie in DE 196 26 129 vorgeschlagen, müßten aufwendige und teure Bauteile, wie Trafos, Optokoppler etc., zur Ansteuerung der Schaltelemente verwendet werden.
Ein weiterer Vorteil elektronischer Schaltelemente gegenüber den bisher eingesetzten elektromechanischen Schaltelementen ist in den deutlich kürzeren Schaltverzögerungszeiten zu sehen, was gerade bei der Reihenschaltung von mehreren Sicherheitsschalt­ geräten von großer Bedeutung ist. Bei einer solchen Reihenschaltung addieren sich nämlich die Schaltverzögerungzeiten, so daß die zulässigen Höchstwerte sehr schnell bei einer geringen Anzahl an Geräten erreicht wurde. So lassen sich mehrere erfin­ dungsgemäße Sicherheitsschaltgeräte in Reihe schalten, ohne die Schaltverzögerungszeit eines einzigen bisherigen Sicherheits­ schaltgeräts zu erreichen.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das elektronische Schaltelement als Halbleiter-Schalter, vorzugsweise als Transi­ stor ausgebildet. Vorzugsweise umfaßt der Halbleiter-Schalter eine Reihenschaltung aus einem Transistor und zumindest einem Widerstand, wobei die Reihenschaltung von einer Versorgungs­ spannung des Sicherheitsschaltgeräts gespeist wird und die Aus­ gangsklemme des Halbleiter-Schalters damit zwischen den beiden Potentialen der Versorgungsspannung schaltbar ist.
Diese Ausbildung des Halbleiter-Schalters hat sich in der Pra­ xis als besonders vorteilhaft erwiesen. Insbesondere lassen sich auf einfachem Weg die Ausgangssignale erzeugen, die zur Ansteuerung eines externen Aktors oder Schaltelements geeignet sind.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind eine logi­ sche Verknüpfungseinheit und zumindest zwei weitere Eingangs­ klemmen vorgesehen, über die zwei zusätzlich Schaltsignale der Verknüpfungseinheit zuführbar sind, die diese Schaltsignale mit dem ersten Schaltsignal zu einem einzigen Schaltsignal logisch verknüpft.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, daß das Sicherheitsschalt­ gerät besonders gut für die Anordnung in einer Reihenschaltung geeignet ist, da sich die Ausgangssignale eines benachbarten Sicherheitsschaltgeräts mit dem Schaltsignal des Sicherheits­ schaltgeräts logisch verknüpfen läßt. Die Einsatzmöglichkeiten eines solchen Sicherheitsschaltgeräts lassen sich damit deut­ lich steigern.
Mit den vorgenannten erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltgeräten läßt sich ein Sicherheitsschaltgeräte-System aufbauen, das zu­ mindest zwei Sicherheitsschaltgeräte umfaßt. Die Sicherheits­ schaltgeräte sind in Reihe geschaltet, wobei die Ausgangsklem­ men eines Sicherheitsschaltgeräts mit den Eingangsklemmen des nachfolgenden Sicherheitsschaltgerätes verbunden sind und die Ausgangsklemmen eines der Sicherheitsschaltgeräte mit der elek­ tromechanischen Schaltvorrichtung bzw. allgemein mit einem Ak­ tor verbunden sind, so daß eine logische UND-Verknüpfung der Sicherheitsschaltgeräte erfolgt.
Dieses Sicherheitsschaltgeräte-System hat bedingt durch die Verwendung von elektronischen Schaltelementen den Vorteil, daß sehr kurze Schaltverzögerungszeiten möglich werden. Damit läßt sich die zulässige Obergrenze der Anzahl von in Reihe schaltba­ ren Sicherheitsschaltgeräten deutlich erhöhen. Darüber hinaus lassen sich bei einer Gesamtbetrachtung eines solchen Systems die Kosten deutlich senken, da für jedes Sicherheitsschaltgerät in diesem System zwei elektromechanische Schaltelemente einge­ spart werden können.
In einer weiteren Ausgestaltung des Sicherheitsschaltgeräte- Systems umfaßt zumindest ein Sicherheitschaltgerät zwei weite­ ren Eingangsklemmen und eine Verknüpfungseinheit, wobei die zusätzlichen Eingangsklemmen mit den Ausgangsklemmen des vorher­ gehenden Sicherheitsschaltgeräts verbunden sind.
Die Schaffung von zwei zusätzlichen (dedizierten) Eingängen hat den Vorteil, daß dieses Sicherheitsschaltgerät entsprechend der Sicherheitskategorie 4 aufgebaut werden kann. Die diesem Sicherheitsschaltgerät unmittelbar zugeordneten Schaltsignale lassen sich zunächst auf einen Querschluß in den Anschlußlei­ tungen untersuchen, bevor sie mit dem Ausgangssignal des vorge­ ordneten Sicherheitsschaltgeräts verknüpft werden.
Sofern das Sicherheitsschaltgerät nur der Sicherheitskategorie 3 entsprechen muß, können die Schaltsignale in die Ausgangs­ signale des vorgeordneten Sicherheitsschaltgeräts "eingekoppelt" werden. Darunter ist zu verstehen, daß der das Schaltereignis auslösende Schalter in die Verbindung zwischen Ausgangsklemmen des einen und den Eingangsklemmen des nachfol­ genden Sicherheitsschaltgeräts eingebracht wird. Auf diese Wei­ se ist ein sehr einfach aufgebautes und damit kostengünstiges Sicherheitsschaltgeräte-System realisierbar.
Der Einsatz von Sicherheitsschaltgeräten mit sogenannten dedi­ zierten (speziell vorgesehener) Eingängen erlaubt ferner den Aufbau eines hierarchischen Sicherheitsschaltgeräte-Systems. Darunter ist zu verstehen, daß mehrere externe elektromechani­ sche Schaltelemente von verschiedenen Sicherheitsschaltgeräten angesteuert werden. Dies hat zum Ergebnis, daß die Auslösung eines Schaltereignisses für ein Sicherheitsschaltgerät ein ent­ sprechendes Schaltereignis auch bei allen nachfolgenden Sicher­ heitsschaltgeräten auslöst. Ein solches hierarchisches Sicher­ heitsschaltgeräte-System ist beispielsweise dann von großem Nutzen, wenn das Ausschalten einer Maschine auch zu einem dem Ausschalten der vorgeordneten Maschinen nicht aber der nachge­ ordneten Maschinen führen muß.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachste­ hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils an­ gegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung darge­ stellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher er­ läutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung aus dem Stand der Technik bekannter Sicherheitsschaltgeräte, deren Ausgangskontakte in Reihe geschaltet sind;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines erfindungs­ gemäßen Sicherheitsschaltgeräts;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Reihenschaltung aus zwei Sicherheitsschaltgeräten gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Reihenschaltung aus einem Sicherheitsschaltgerät gemäß Fig. 2 und einem weiteren Sicherheitsschaltgerät gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
Fig. 5 das in Fig. 4 gezeigte Sicherheitsschaltgeräte- System mit einer weiteren externen Schaltvorrich­ tung;
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Reihenschaltung aus zwei Sicherheitsschaltgeräten gemäß einem weite­ ren Ausführungsbeispiel;
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Sicherheits­ schaltgeräts gemäß einem weiteren Ausführungsbei­ spiel; und
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Sicherheits­ schaltgeräts gemäß einem weiteren Ausführungsbei­ spiel.
In Fig. 2 ist in schematischer Darstellung ein Sicherheits­ schaltgerät gezeigt und mit dem Bezugszeichen 20 gekennzeich­ net. Das Sicherheitsschaltgerät 20 umfaßt eine schematisch an­ gedeutete sichere Auswerte- und Steuereinheit 22. Diese Auswer­ te- und Steuereinheit ist aus bekannten Bauelementen aufgebaut, wie sie auch in dem vorgenannten Sicherheitsschaltgerät "PNOZ" der Anmelderin verwendet werden. Die Aufgabe dieser Auswerte- und Steuereinheit besteht darin, zugeführte Schaltsignale si­ cher auszuwerten und entsprechende Ausgangssignale zu erzeugen.
Die Auswerte- und Steuereinheit 22 ist im gezeigten Ausfüh­ rungsbeispiel zweikanalig aufgebaut, wobei die beiden Kanäle mit dem Bezugszeichen 24a und 24b gekennzeichnet sind. Selbst­ verständlich sind auch andere Ausgestaltungen der Auswerte- und Steuereinheit 22 möglich. Zur näheren Erläuterung einer solchen Auswerte- und Steuereinheit 22 wird beispielsweise auf das Buch "Maschinensicherheit", Winfried Gräf, Hüthig Verlag, 1997, Be­ zug genommen.
Das Sicherheitsschaltgerät 20 umfaßt ferner Schaltelemente 30, die von der Auswerte- und Steuereinheit 22 Steuersignale erhal­ ten. Dies ist in Fig. 2 durch Leitungen 26 verdeutlicht.
Bei dem Schaltelemente 30 handelt es sich im einfachsten Fall um einen Transistor, dessen Basis das Steuersignal empfängt und an dessen Emitter oder Kollektor ein Ausgangssignal abgegriffen wird, wobei das Ausgangssignal von dem Schaltelement auf zwei unterschiedliche Potentiale schaltbar ist.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfaßt das Schaltelement 30 neben einem Transistor 32 zwei in Reihe geschaltete Widerstände 34 und einen Verstärker 36. Der Kollektor des Transistors 32 liegt an einem ersten Bezugspotential UB, während der Emitter des Transistors 32 über die Reihenschaltung der Widerstände 34 an einem zweiten Potential 0 (Masse) liegt. Der Verstärker 36 ist mit seiner Eingangsseite mit dem Knoten der beiden Wider­ stände 34 verbunden und stellt an seinem Ausgang 37 ein Rück­ koppellesesignal zur Verfügung.
Das Ausgangssignal des Schaltelements 30 wird am Emitter des Transistors 32 abgenommen und steht an einem Ausgang 38 zur Verfügung. Ferner gelangt das Ausgangssignal der Auswerte- und Steuereinheit 22 über einen Eingang 39 des Schaltelements 30 an die Basis des Transistors 32.
Das Schaltelement 30 ist so aufgebaut, daß abhängig von dem Si­ gnal am Eingang 39 das am Ausgang 38 des Schaltelements anlie­ gende Signal zwischen dem ersten Potential und dem zweiten Po­ tential geschaltet wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel liegt am Ausgang 38 das erste Potential UB an, wenn das Ein­ gangssignal am Eingang 39 in etwa dieses Potential hat. Wenn das Eingangssignal nahe am zweiten Potential liegt, ist auch das Ausgangssignal am Ausgang 38 auf dem zweiten Potential 0.
Das Schaltelement 30 ist aus Übersichtlichkeitsgründen sowohl in dem Sicherheitsschaltgerät gemäß Fig. 2, als auch den Sicherheitsschaltgeräten der Fig. 3 bis 8 stark vereinfacht dargestellt. Es versteht sich jedoch, daß die Schaltelemente 30 entsprechend dem gerade beschriebenen Aufbau ausgebildet sind. Selbstverständlich gibt es auch andere Ausgestaltungsmöglich­ keiten, um die eben beschriebene Funktion des Schaltelements 30 zu erreichen.
Das in Fig. 2 gezeigte Sicherheitsschaltgerät 20 umfaßt zwei Eingangsklemmen 41, 42, die mit der Auswerte- und Steuereinheit 22 verbunden sind. An diese beiden Eingangsklemmen 41, 42 wird - im vorliegenden Ausführungsbeipiel - ein zweikanaliger Schal­ ter 50 angeschlossen derart, daß die Eingangsklemme 41 bei ge­ schlossenem Schalter mit einem Potential P1 und die Eingangs­ klemme 42 mit einem Potential P2 verbunden sind. Bei dem Schal­ ter 50 handelt es sich beispielsweise um einen Not-Aus-Schalter einer Maschine. Selbstverständlich kann es sich bei dem Schal­ ter 50 auch um den Schalter einer Schutztürüberwachung handeln.
Je nach gewünschter Sicherheitskategorie sind die beiden Poten­ tiale P1 und P2 gleich (Kategorie 3) oder ungleich (Kategorie 4).
Das Sicherheitsschaltgerät 20 umfaßt neben den erwähnten Ein­ gangsklemmen auch Ausgangsklemmen 44, 45, wobei jeweils eine Ausgangsklemme mit dem Ausgang 38 eines Schaltelements 30 ver­ bunden ist. Somit ist jeder Ausgangsklemme ein Schaltelement zugeordnet, wobei das Ausgangssignal des Schaltelements über die entsprechende Ausgangsklemme von außen abgreifbar ist.
An die Ausgangsklemme 44 ist ein Eingangskreis 46 eines Relais 47 oder eines Schützes oder allgemein ein Aktor angeschlossen. In gleicher Weise ist an der Ausgangsklemme 45 ein Eingangs­ kreis 46 eines weiteren Relais oder Schützes 47 oder allgemein ein weiterer Aktor angeschlossen. Jeweilige Arbeitskontakte 48 der beiden Relais 47 liegen in Reihe und dienen zum Schließen oder Öffnen einer Energieversorgungsleitung zu einer schema­ tisch angedeuteten Maschine 49. Die Maschine 49 läuft im vor­ liegenden Ausführungsbeispiel nur dann, wenn beide Arbeitskon­ takte 48 geschlossen sind, d. h., wenn an beiden Ausgangsklemmen 44, 45 ein zur Aktivierung der Eingangskreise 46 ausreichendes Signal anliegt.
Das Sicherheitsschaltgerät 20 weist eine weitere Eingangsklemme 43 auf, dem ein Startsignal zuführbar ist. Dieses Startsignal wird von einem Startschalter 52 erzeugt, in dem eine Verbindung zu einem Potential P1 geschaffen wird. In Reihe zu dem Start­ schalter 52 liegen zwei weitere Arbeitskontakte 48' des Relais 47, die mit den Arbeitskontakten 48 zwangsgeführt sind und im Gegensatz zu diesen als Öffner ausgebildet sind. Damit wird erreicht, daß die Eingangsklemme 43 auf jeden Fall dann vom Po­ tential P1 getrennt wird, wenn zumindest einer der beiden Ar­ beitskontakte 48 geschlossen ist.
Die Funktion eines solchen Sicherheitsschaltgeräts 20 ist an sich bekannt, so daß nur kurz darauf eingegangen werden soll.
Das Sicherheitsschaltgerät 20 hat die Aufgabe, die Arbeitskon­ takte 48 zu schließen, wenn ein Startsignal an der Eingangs­ klemme 43 anliegt. Die Maschine 49 läuft daraufhin an. Wenn bei Eintreten eines Notfalls der Not-Aus-Schalter 50 gedrückt wird, wertet die Auswerte- und Steuereinheit dieses Schaltereignis aus, und steuert die Schaltelemente 30 entsprechend an. Die Ausgangssignale werden auf das zweite Potential (Masse) ge­ bracht, so daß die Bestromung der beiden Eingangskreise 46 der Relais 47 unterbrochen wird mit dem Ergebnis, daß die beiden Arbeitskontakte 48 öffnen und die Maschine zum Stillstand kommt. Die Auswerte- und Steuereinheit 22 arbeitet dabei sicher im Sinne europäischer Sicherheitsnormen, so daß beispielsweise verschweißte Arbeitskontakte des Relais 47 oder beispielsweise ein Querschluß zwischen den beiden Eingangsklemmen 41, 42 er­ kannt wird. Ferner läßt sich über das am Ausgang 37 anliegende Rückkoppellesesignal ein Fehler des Schaltelements 30 erkennen.
In Fig. 3 ist ein Sicherheitsschaltgeräte-System 60 darge­ stellt, das zwei Sicherheitsschaltgeräte 20, 20' umfaßt. Beide Sicherheitsschaltgeräte 20, 20' entsprechen in ihrem Aufbau und ihrer Funktion dem mit Bezug auf die Fig. 2 beschriebenen Sicherheitsschaltgerät 20, so daß auf eine nochmalige Beschrei­ bung der mit gleichem Bezugszeichen gekennzeichneten Teile ver­ zichtet werden kann.
Die beiden Sicherheitsschaltgeräte 20, 20' sind über zwei Lei­ tungen 61 miteinander elektrisch verbunden, wobei die beiden Leitungen 61 an ihrem einen Ende an den Ausgangsklemmen 44, 45 des Sicherheitsschaltgeräts 20 und an ihrem anderen Ende an den Eingangsklemmen 41, 42 des anderen Sicherheitsschaltgeräts 20' anliegen. In den beiden Leitungen 61 ist ein Schalter 50', bei­ spielsweise ein Not-Aus-Schalter vorgesehen, der bei Betätigung die elektrische Verbindung zwischen den beiden Sicherheits­ schaltgeräten 20, 20' unterbricht.
Die Eingangsklemmen 41, 42 des ersten Sicherheitsschaltgeräts 20 sind so beschaltet wie das Sicherheitsschaltgerät in Fig. 2. Ferner sind die Eingangsklemmen 43 beider Sicherheitsschaltge­ räte 20, 20' so verschaltet wie in Fig. 2 dargestellt.
An den Ausgangsklemmen 44, 45 des zweiten Sicherheitsschaltge­ räts 20' sind die beiden Eingangskreise 46 der Relais 47 ange­ schlossen, um die Maschine 49 zu steuern.
Die beiden Sicherheitsschaltgeräte 20, 20' sind damit so mit­ einander verknüpft, daß die Betätigung eines der beiden Schal­ ter 50, 50' bereits genügt, die Arbeitskontakte 48 des Relais 47 zu öffnen und die Maschine 49 zum Stillstand zu bringen.
Da die beiden Eingangsklemmen 41, 42 des zweiten Sicherheits­ schaltgeräts 20' auf dem gleichen Potential liegen, ist ein Querschluß zwischen diesen beiden Leitungen 61 nicht zu erken­ nen, so daß dieses Sicherheitsschaltgerät 20' der Sicherheits­ kategorie 3 entspricht.
Um auch für das zweite Sicherheitsschaltgerät die Sicherheits­ kategorie 4 zu erreichen, ist in Fig. 4 ein weiteres Ausfüh­ rungsbeispiel eines Sicherheitsschaltgeräte-Systems 60' darge­ stellt. Hinsichtlich seines Aufbaus entspricht es im wesentli­ chen dem bereits mit Bezug auf die Fig. 3 erläuterten Sicher­ heitsschaltgeräte-System 60. Der Unterschied des Sicherheits­ schaltgeräte-Systems 60' besteht in dem Aufbau des zweiten Si­ cherheitsschaltgeräts 20". Dieses verfügt zusätzlich zu den beiden Eingangsklemmen 41, 42 über zwei weitere Eingangsklemmen 54, 55, die als dedizierte Eingänge dienen. Die Eingangsklemmen 54, 55 sind über Leitungen 61 mit den Ausgangsklemmen 44, 45 des ersten Sicherheitsschaltgeräts 20 verbunden.
Die beiden Eingangsklemmen 41, 42 des zweiten Sicherheits­ schaltgeräts 20' sind mit dem Schalter 50' verbunden, der eine Verbindung zu Potentialen P1 und P2 ermöglicht. Werden die bei­ den Potentiale P1, P2 ungleich gewählt, läßt sich ein Quer­ schluß zwischen den beiden Eingangsklemmen 41, 42 erkennen. Ein Querschluß zwischen den beiden Leitungen 61 läßt sich wiederum über die Rückkoppellesesignale der Schaltelemente 30 des ersten Sicherheitsschaltgeräts 20 feststellen. Somit wird Sicherheits­ kategorie 4 erreicht.
Um die gleiche Funktion wie das Sicherheitsschaltgeräte-System 60 zu realisieren, umfaßt die Auswerte- und Steuereinheit 22 des Sicherheitsschaltgeräts 20" eine Verknüpfungseinheit 70. Dieser Verknüpfungseinheit 70 werden die an den zusätzlichen Eingangsklemmen 54, 55 anliegenden Signale zugeführt. Die Funk­ tion dieser Verknüpfungseinheit 70 besteht darin, ein Abschal­ ten der Bestromung des Relais 47 über die Schaltelemente 30 herbeizuführen, wenn der dem ersten Sicherheitsschaltgerät 20 zugeordnete Schalter 50 betätigt wird. Eine mögliche Realisie­ rung dieser Funktion besteht darin, die an den Eingangsklemmen 41 und 54 bzw. den Eingangsklemmen 42 und 55 anliegenden Signa­ le jeweils zu einem gemeinsamen Signal UND- zu verknüpfen, wobei die resultierenden beiden Signale dann so verarbeitet werden, wie beispielsweise die an den Eingangsklemmen 41, 42 des Si­ cherheitsschaltgeräts 20 anliegenden Signale. Selbstverständ­ lich sind auch andere mögliche Realisierungen denkbar, um die gleiche Funktionalität zu erreichen.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Sicher­ heitsschaltgeräte-Systems gezeigt und mit dem Bezugszeichen 60" gekennzeichnet. Dieses Sicherheitsschaltgeräte-System 60" entspricht im wesentlichen jenem, daß mit Bezug auf Fig. 4 be­ schrieben wurde. Aus diesem Grund wird auf eine nochmalige de­ taillierte Erläuterung der mit den gleichen Bezugszeichen ge­ kennzeichneten Teile verzichtet.
Der Unterschied zu dem in Fig. 4 gezeigten Sicherheitsschaltge­ räte-System 60' liegt darin, daß zwei weitere Relais 74 oder allgemein Aktoren vorgesehen sind, die die Energieversorgung zu einer Maschine 76 ein- und ausschalten können. Jedes der beiden Relais 74 verfügt über einen Eingangskreis 77 und Arbeitskon­ takte 78. Einer der beiden Eingangskreise 77 ist mit der Ein­ gangsklemme 44 und der andere Eingangskreis 77 mit der Aus­ gangsklemme 45 des ersten Schaltgeräts 20 verbunden. Die Ar­ beitskontakte 78 werden damit abhängig von den an den Ausgangs­ klemmen 44, 45 des ersten Sicherheitsschaltgeräts 20 anliegen­ den Signale betätigt.
Insgesamt ergibt sich ein hierarchisch aufgebautes Sicherheits­ schaltgeräte-System, das abhängig von der Position eines ein­ zelnen Sicherheitsschaltgeräts innerhalb der Reihenschaltung von mehreren Sicherheitsschaltgeräten ein oder mehrere Relais 47, 74 abschaltet.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel führt die Betätigung des dem ersten Sicherheitsschaltgerät 20 zugeordneten Schalters 50 sowohl zu einem Öffnen der Arbeitskontakte 78 des Relais 74 als auch der Arbeitskontakte 48 des Relais 47. Damit werden beide Maschinen 49, 76 zum Stillstand gebracht. Wird jedoch der dem zweiten Sicherheitsschaltgerät 20" zugeordnete Schalter 50' betätigt, führt dies nur zu einem Öffnen der Arbeitskontakte 48 und damit zum Stillstand der Maschine 49. Die Maschine 76 bleibt von diesem Schaltereignis unberührt. Allgemein läßt sich die Funktion dieses hierarchischen Sicherheitsschaltgeräte- Systems 60" so beschreiben, daß die Betätigung eines einem Si­ cherheitsschaltgerät zugeordneten Schalters zwar nicht auf die vorhergehenden aber auf die nachfolgenden Sicherheitsschaltge­ räte Einfluß hat.
In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Sicher­ heitsschaltgeräte-Systems gezeigt und mit dem Bezugszeichen 60''' gekennzeichnet. Dieses Sicherheitsschaltgeräte-System entspricht im wesentlichen dem in Fig. 3 gezeigten Sicherheits­ schaltgeräte-System 60. Auf eine nochmalige Beschreibung der mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichneten Teile wird aus die­ sem Grund verzichtet.
Der Unterschied zu dem Sicherheitsschaltgeräte-System 60 ist in der Ausgestaltung des Sicherheitsschaltgerät 20 zu sehen. Wie bereits zuvor erwähnt, wird der Schalter 50 des ersten Sicher­ heitsschaltgeräts 20 mit zwei unterschiedlichen Potentialen P1 und P2 beaufschlagt, um die Sicherheitskategorie 4 zu errei­ chen. Statt der Beaufschlagung mit zwei unterschiedlichen Po­ tentialen ist es jedoch auch möglich, den Schalter 50 mit zwei unterschiedlichen und/oder phasenverschobenen Taktsignalen zu beaufschlagen, die bei geschlossenem Schalter an die entspre­ chenden Eingangsklemmen 41 und 42 geführt werden. Diese beiden unterschiedlichen Taktsignale werden von dem Sicherheitsschalt­ gerät 20 erzeugt und liegen an Ausgangsklemmen 81, 82 an. Von dort werden sie über elektrische Verbindungen 84, 85 zu dem Schalter 50 geführt. Die Auswerte- und Steuereinheit 22 erfaßt nun diese beiden Taktsignale über die Eingangsklemmen 41, 42 und vergleicht sie mit den an den Ausgangsklemmen 81, 82 anlie­ genden Originalsignal. Werden Abweichungen detektiert, deutet es entweder auf das Betätigen des Schalters 50 oder auf einen Fehler in den Signalleitungen hin. Die Auswerte- und Steuerein­ heit 22 wird daraufhin die Schaltelemente 30 entsprechend an­ steuern, so daß die Arbeitskontakte 48 des Relais über das zweite Sicherheitsschaltgerät 20' geöffnet werden und die Ma­ schine 49 zum Stillstand kommt.
Um auch Fehler in den beiden Leitungen 61 zwischen den beiden Sicherheitsschaltgeräten 20, 20' zu erkennen, werden diese Lei­ tungen ebenfalls mit dem Taktsignal beaufschlagt. D. h. also, daß die Schaltelemente 30 im Takt betrieben werden, so daß das entsprechende Taktsignal an den Ausgangsklemmen 44, 45 anliegt.
Da ein solches Taktsignal nicht dazu geeignet ist, ein Relais 47 anzusteuern, läßt sich das Sicherheitsschaltgerät 20 bzw. 20' über einen Schalter 87 zwischen einem ersten Betriebsmodus (Normalmodus) und einem zweiten Betriebsmodus (Taktmodus) um­ schalten. Im Normalmodus liegt an den Ausgangsklemmen 44, 45 ein zur Ansteuerung eines Relais geeignetes Signal an, während im Taktmodus an den Ausgangsklemmen 44, 45 Taktsignale anlie­ gen, die von einem nachgeordneten Sicherheitsschaltgerät verar­ beitbar sind.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird das Sicherheitschalt­ gerät 20 im Taktmodus und das Sicherheitsschaltgerät 20' im Normalmodus betrieben, da letzteres zur Ansteuerung der Relais 47 vorgesehen ist.
Mit Bezug auf die Fig. 3 bis 6 wurden unterschiedliche Ausfüh­ rungsbeispiele eines Sicherheitsschaltgeräte-Systems darge­ stellt, wobei aus Übersichtlichkeitsgründen die einzelnen Sy­ steme lediglich zwei Sicherheitsschaltgeräte umfassen. Es ver­ steht sich, daß die Anzahl der in Reihe geschalteten Sicher­ heitsschaltgeräte beliebig größer gewählt werden kann. Einzig und allein die Schaltverzögerungszeit des gesamten Systems setzt der wählbaren Anzahl Grenzen. Diese Grenze liegt bedingt durch die sehr geringe Schaltverzögerungszeit der eingesetzten Schaltelemente 30 deutlich höher als bei einem System, wie es in Fig. 1 gezeigt ist.
In Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Sicher­ heitsschaltgeräts gezeigt und mit dem Bezugszeichen 90 gekenn­ zeichnet. Dieses Sicherheitsschaltgerät 90 entspricht im we­ sentlichen dem bereits erläuterten in Fig. 2 dargestellten Sicherheitsschaltgerät 20, so daß auf eine Beschreibung der mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichneten Teile verzichtet wird. Im Unterschied zu dem Sicherheitsschaltgerät 20 gemäß Fig. 2 umfaßt das Sicherheitsschaltgerät 90 weitere Ausgangsklemmen 94, 95, die zusätzlich zu den Ausgangsklemmen 44, 45 vorgesehen sind. Jede der Ausgangsklemmen 44, 45, 94 und 95 ist mit dem Ausgang eines Schaltelements 30 verbunden, die ihr Steuersignal jeweils von der Auswerte- und Steuereinheit 22 erhalten.
Die an den Ausgangsklemmen 44, 45, 94 und 95 anliegenden Signa­ le werden zusammengeführt und dienen zur Versorgung beispiels­ weise einer SPS-Karte 97. Durch Zusammenführen der Signale läßt sich somit eine Stromverstärkung erzielen.
Um zu vermeiden, daß die Zusammenführung der Ausgänge als Kurz­ schluß von der Auswerte- und Steuereinheit über die Auswertung der Rückkoppellesesignale detektiert wird, läßt sich diese Aus­ wertung bei dem das Sicherheitsschaltgerät 90 durch Anlegen ei­ nes bestimmten Signals an einer Steuereingangsklemme 98 unter­ drücken.
In Fig. 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Sicher­ heitsschaltgeräts dargestellt und mit dem Bezugszeichen 100 ge­ kennzeichnet. Dieses Sicherheitsschaltgerät 100 entspricht im wesentlichen dem mit Bezug auf die Fig. 2 beschriebenen Sicher­ heitsschaltgerät 20. Der Unterschied liegt darin, daß die Aus­ gänge zweipolig ausgestaltet sind. D. h., daß zu jeder Ausgangs­ klemme 44, 45 eine zugeordnete Ausgangsklemme 44' bzw. 45' vor­ gesehen ist. Den beiden zusätzlichen Ausgangsklemmen 44', 45' ist jeweils ein Schaltelement 30' zugeordnet. Um eine Bestromung des an einem Ausgangsklemmenpaar 44, 44' bzw. 45, 45' angeschlossenen Eingangskreis 46 des Relais 47 sind die je­ weiligen Schaltelemente-Paare 30, 30' so ausgelegt, daß das Einschalten beider Schaltelemente 30, 30' die Ausgangsklemme 44, bzw. 45 auf ein erstes Potential und die Ausgangsklemme 44' bzw. 45' auf ein zweites Potential legt, wobei die beiden Po­ tentiale ungleich sind.
Diese zweipolige Ausgestaltung hat den Vorteil, daß zusätzliche Abschaltwege für die Eingangskreise 46 zur Verfügung stehen, so daß die Sicherheit des Sicherheitsschaltgeräts 100 erhöht wer­ den kann.
Es versteht sich, daß dieses Sicherheitsschaltgerät 100 in den zuvor beschriebenen Sicherheitsschaltgeräte-Systemen zum Ein­ satz kommen kann.
Es ergibt sich somit, daß die erfindungsgemäßen Sicherheits­ schaltgeräte den Vorteil eines einfacheren Aufbaus bedingt durch den Wegfall elektromechanischer Schaltelemente erzielen. Dieser einfachere Aufbau ermöglicht die Unterbringung der Bau­ elemente in einem kompakteren Gehäuse und führt zudem zu Ko­ steneinsparungen, da die bisher eingesetzten elektromechani­ schen Schaltelemente, wie Relais, Schütze, etc. deutlich teue­ rer sind als elektronische Schaltelemente. Darüber hinaus haben elektronische Schaltelemente den Vorteil einer längeren Lebens­ dauer, da sie im wesentlichen nicht verschleißen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß keine aufwendige Maßnahmen zu ergrei­ fen sind, um die Schaltelemente potentialfrei zu machen. Der Einsatz erfindungsgemäßer Sicherheitsschaltgeräte in einem Si­ cherheitsschaltgeräte-System erhöht den Kostenvorteil deutlich. Darüber hinaus sind die erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltge­ räte in einem solchen System sehr viel flexibler einsetzbar und ermöglichen auch mit relativ wenig Mehraufwand Lösungen der Si­ cherheitskategorie 4. Insbesondere können bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltgeräte-System über die Ausgangsklemmen eines Sicherheitsschaltgeräts Taktsignale an das nachgeordnete Sicherheitsschaltgerät übertragen werden.

Claims (11)

1. Sicherheitsschaltgerät zum Ein- und sicheren Ausschalten eines elektrischen Verbrauchers (49), insbesondere einer elektrisch angetriebenen Maschine, vorzuzgsweise über eine externe Schaltvorrichtung (47), insbesondere eine elektro­ mechanische Schaltvorrichtung, mit einem ersten und einem zweiten Schaltelement (30), einer ersten und einer zweiten Ausgangsklemme (44, 45) und zumindest einer Eingangsklemme (41, 42) für ein erstes Schaltsignal, das auf die Schalte­ lemente (30) einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das er­ ste und das zweite Schaltelement (30) jeweils als einen Ausgang (38) aufweisendes elektronisches Schaltelement (30) ausgebildet sind, das am Ausgang ein Ausgangssignal eines ersten (UB) oder eines zweiten Potentials (Masse) bereitstellt, wobei der Ausgang (38) des ersten Schaltele­ ments (30) mit der ersten Ausgangsklemme (44) und der Aus­ gang (38) des zweiten Schaltelements (30) mit der zweiten Ausgangsklemme (45) verbunden ist.
2. Sicherheitsschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schaltelemente (30) als Halbleiter- Schalter, insbesondere Transistoren, ausgebildet sind.
3. Sicherheitsschaltgerät nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Halbleiter-Schalter (30) eine Reihen­ schaltung aus einem Transistor (32) und zumindest einem Widerstand (34) umfaßt, wobei die Reihenschaltung von einer Versorgungsspannung (UB; Masse) des Sicherheitsschalt­ geräts gespeist wird, so daß der Ausgang (38) des Halblei­ ter-Schalters (30) zwischen den beiden Potentialen (UB; Masse) der Versorgungsspannung schaltbar ist.
4. Sicherheitsschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine logische Verknüpfungsein­ heit (70) und zumindest zwei weitere Eingangsklemmen (54, 55) vorgesehen sind, über die zwei zusätzliche Schaltsi­ gnale der Verknüpfungseinheit (70) zuführbar sind, die diese Schaltsignale mit dem ersten Schaltsignal zu einem Schaltsignal logisch verknüpft, vorzugsweise logisch UND- verknüpft.
5. Sicherheitsschaltgerät nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Betriebsmodus- Wahlmittel (87) vorgesehen ist, das die Wahl zumindest zwischen einem ersten und einem zweiten Betriebsmodus er­ möglicht, wobei im zweiten Betriebsmodus die Schaltelemen­ te (30) ein getaktetes Ausgangssignal liefern.
6. Sicherheitsschaltgerät nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein Taktgenerator vorgesehen ist, der zwei unterschiedliche Taktsignale an entsprechenden Ausgängen (81, 82) bereitstellt.
7. Sicherheitsschaltgerät nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang (38) je­ des Schaltelements zur Steuerung eines Aktors oder einer elektromechanischen Schaltvorrichtung (47) geeignet ist.
8. Sicherheitsschaltgeräte-System mit zumindest zwei Sicher­ heitsschaltgeräten (20, 20', 20") nach einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Si­ cherheitsschaltgeräte in Reihe geschaltet sind, wobei die Ausgangsklemmen (44, 45) eines Sicherheitsschaltgeräts (20) mit den Eingangsklemmen (41, 42) des nachfolgenden Sicherheitsschaltgeräts verbunden sind und die Ausgangs­ klemmen (44, 45) eines der Sicherheitsschaltgeräte (20') mit einem Aktor oder einer elektromechanischen Schaltvor­ richtung verbunden sind, so daß eine logische UND- Verknüpfung der Sicherheitsschaltgeräte erfolgt.
9. Sicherheitsschaltgeräte-System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Sicherheitsschaltgerät (20") nach Anspruch 4 vorgesehen ist, dessen zusätzlichen Eingangsklemmen (54, 55) mit den Ausgangsklemmen (44, 45) des vorhergehenden Sicherheitsschaltgeräts (20) verbunden sind.
10. Sicherheitsschaltgeräte-System, nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (61) zwischen den Aus­ gangsklemmen (44, 45) eines Sicherheitsschaltgeräts (20) und den Eingangsklemmen (41, 42) des nachfolgenden Sicher­ heitsschaltgeräts (20') über einen diesem zugeordneten Schalter (50') (NOT-AUS) unterbrechbar ist.
11. Sicherheitsschaltgeräte-System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (61) zwischen den Aus­ gangsklemmen (44, 45) eines Sicherheitsschaltgeräts (20) und den Eingangsklemmen (41, 42; 54, 55) des nachfolgenden Sicherheitsschaltgeräts (20") mit einem weiteren Aktor oder einer weiteren externen elektromechanischen Schalt­ vorrichtung(74) verbunden ist.
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