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Anordnung zur Verriegelung von 8chalteinfl'chtungen Die Erfindung
betrifft eine Anordnung zur gegenseitigen Verriegelung einer beliebigen Anzahl durch
elektrische Impulse zu betätigender Schalteinrichtungen derart, daß nur immer eine
von n-Einrichtungen schaltbar ist, nach Patent...(Patentanmeldung P 20 08 460.0),
bei der die Spulen der Schalteinrichtungen in einem Zweig einer Widerstandsmeßbräcke
geschaltet sind, die über zugehörige Betätigungskontakte an einer Spannungsquelle
liegt und bei einem Einschaltbefehl den Steuerimpuls für die Spule der betreffenden
Schalteinrichtung freigibt, und daß die Meßbrücke durch einen oder mehrere Schließer
der angewählten Einrichtung gegen das Zuschalten anderer Einrichtungen gesperrt
ist.
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In der Steuerungstechnik z. B. innerhalb von Schaltanlagen werden
häufig derartige Verriegelungsanordnungen für sogenannte Vorwahlsteuerungen verwendet.
Meistens wird dabei die Schaltwarte mit 2 unabhängigen Vorwahlsteuerungen versehen,
um bei einer Störung eine Reservesteuerung zur Verfügung zu haben, bzw. um gleichzeitig
an zwei verschiedenen Stellen steuern zu können. Diese Möglichkeit verlangt jedoch
eine gegenseitige Sperrung der Vorwahlsteuerungen, so daß die gesamte zweite Steuerung
oder große Teile davon blockiert werden können.
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Es ist bekannt, eine gegenseitige Sperrung z. B. einzelner Felder
vorzunehmen, um beispielsweise zu verhindern, daß gleichzeitig zwei Schaltgeräte
im gleichen Feld geschaltet werden können.
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Derartige Anordnungen erfordern einen verhältnismaß'ig großen Aufwand,
da die gegenseitigen Verriegelungen praktisch immer nur mit Öffnern arbeiten, die
im Verriegelungsfall betätigt werden. Außerdem wurde eine Relaisstörung dabei zu
einer ungewollten Entriegelung führen und beim Auswechseln von Relais auch die andere
Vorwahlsteuerung sperren.
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Beim Einsatz von Ordinaten-Haftschaltern, die normalerweise nur mit
Schließern ausgerüstet sind, bereitet bislang die gegenseitige Sperrung von Vorwahl
steuerungen Schwierigkeiten, da zusätzliche Relais erforderlich sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, alle Nachteile der bekonnten
Vorwahlsteuerungen zu vermeiden und die Anordnung zur gegenseitigen Verriegelung
mehrerer Schalteinrichtungen gemäß Patent...(Patentanmeldung P 20 08 460.0) derart
vorteilhaft weiter zu bilden, daß mehrere eine Vorwahlsteuerung bildende Schalteinrichtungen
gegenüber anderen Vorwahlsteuerungen selektiv gesperrt und galvanisch getrennt werden
können, ohne daß der Aufwand sich wesentlich vergrößert.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß parallel zu den
Spulen der Schalteinrichtungen mehrerer zusammenwirkender Vorwahl
steuerungen
eine der Anzahl von n - 1 Vorwahisteuerungen entsprechende Zahl von Schließer angeordnet
ist.
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Weitere Nerkeale und Ausgestaltungen der Erfindung sind in der nachfolgenden
Beschreibung der in der Zeichnung dargestelten Ausfdhrungsteispiele wiedergegeben,
und zwar zeigen: Fig. 1 die erfindungsgemäße Anordnung für zwei Vorwehist euerungen
und Fig, 2 die Anordnung innerhalb einer Programmsteuerung.
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In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Positionszeichen versehen.
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Wie aus Figur 1 hervorgeht, sind die beiden für Schaltanlagen vorgesehene
Vorwahlsteuerungen I und II gleichartig ausgeführt und hinsichtlich ihrer Wirkungsweise
mit der im Patent...
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(Patentanmeldung P 20 08 460.0) in Figur 1 angegebene Schaltung im
wesentlichen identisch, so daß auf das Grundprinzip nicht näher einzugehen ist.
Zur gegenseitigen galvanisch getrennten Verriegelung wird bei der bereits vorgeschlagenen
Schaltung die Eigenschaft einer Widerstandsmeßbrücke ausgenutzt, und zwar derart,
daß erst nach der Widerstandsmessung ein Schwellwertschalter T 1 einen Schalttransistor
T 2 aufsteuert. Durch dieses Aufsteuert wird die zu betätigende Relaisspule vom
Erregerstrom durchflossen und schaltet damit die zugehörigen Kontakte.
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Die dort behandelte Prüfungseinrichtung ist hier aus Gründen der tibersichtlichkeit
nicht dargestellt, da sie mit dem eigentlichen Erfindungsgedanken nichts gemein
hat.
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Bei der vorliegenden erfindungsgemäßen Weiterbildung wird nun jeder
Eoppelspule (z. B. d 1.1) eines Ordinaten-Haftschalteræ der Vorwahlsteuerung 1 ein
Schließer d 1.23 der entsprechenden Koppelspule d 1.2 der anderen Vorwahlsteuerung
II in der Weise parallel geschaltet, daß nur bei Betätigung der zugehörigen Steuertaste
b. 1.1 die Spule kurz geschlossen und gleichzeitig auch die Spannungsverteilung
in der Meßbrücke so verändert wird,
daß der Punkt A ein positives
Potential gegenüber dem Punkt B annimmt. Dadurch kann der Schwellwertschalter T
1 der Vorwahlsteuerung II für die Dauer der Betätigung der Steuertaste b 1.1 nicht
den Schwellwert erreichen und damit auch den Schalttransistor T 2 nicht aufsteuern.
Jede Koppelspule wird also selektiv durch einen Schließer der entsprechenden Koppelspule
in der anderen Vorwahlsteuerung verriegelt. Beim Einsatz dieser Ordinaten-Haftschalter
als Schaltglieder der Vorwahlsteuerungen wird außerdem noch eine Unabhängigkeit
der Verriegelung in der einen Vorwahlsteuerung von Spannungsausfällen in der anderen
Vorwahlsteuerung erzielt, womit die Sicherheit wesentlich erhöht wird.
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Die automatische Steuerung von Schaltanlagen durch Programmsteuerungen
führt bei umfangreichen Programmen, die als Anlagenprograinme bezeichnet werden,
wie beispielsweise Sammelschienenwechsel in einer Schaltanlage oder unterbrechungslose
Umgehung von Leistungsschaltern dazu, daß im Verlaufe eines Programmes mehrere Schaltfelder
über die Vorwahlsteuerung angewählt werden müssen. Zusätzlich werden aber gerade
bei Programmsteuerungen häufig mehrere Anlagengruppen, z. B.
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110 -, 220 - und 380 kV Schaltanlagen, von einer Programmsteuerung
über die Vorwahlsteuerung angewählt. In solchen Fällen ist es vorteilhaft, nicht
nur das Jeweils entsprechende Feld in der anderen Vorwahlsteuerung, sondern die
ganze Anlagengruppe für die Vorwahl in der zweiten Vorwahlsteuerung zu sperren,
solange in der ersten Vorwahlsteuerung geschaltet wird. Dadurch ergibt sich die
Möglichkeit mit der zweiten Vorwahisteuerung in einer anderen Anlagengruppe zu schalten.
Außerdem soll hierbei eine Anlagengruppe nur dann ganz gesperrt werden, wenn die
Programmsteuerung Anlagen-Programme durchzuführen hat. Auch diese besondere Sperrung
wird durch einen Schließer je Anlagengruppe bewirkt.
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Die Figur 2 zeigt die entsprechende Verriegelungsanordnung für die
Vorwahlsteuerung I, mit der in den Anlagengruppen a und b Vorwahlen durchgeführt
werden sollen. Die Vorwahlsteuerung II ist wie die Vorwahl steuerung I aufgebaut
und aus Gründen der
der Ubersichtlichkeit nicht mehr dargestellt.
Zur Anlagengruppe a gehören die Vorwahlrelais da1.1 bis dan.1; zur Anlagengruppe
b gehören die Vorwahlrelais dbl.1 bis db1.1.
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Jedes einzelne Relais kann dabei, wie in Figur 1 beschrieben, durch
einen Arbeitskontakt das.23 bis dan.23 und db.23 bis dbn.23 der entsprechien Relais
in der Vorwahlsteuerung II gesperrt werden. Die Dioden nal.1 bis nan.1.
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und nbl.1 bis nbn.1 bilden dabei zwei ODER-Glieder, die über die Zusatzdioden
nal und nbl mit dem Punkt xl der Meßbrücke verbunden sind. Die nicht dargestellte,
zur Vorwahlsteuerung II gehörende Progrnmmsteuerung, ist mit Schließers dPa.2 und
dPb.2 ausgerüstet, die nur dann geschlossen sind, wenn in der Anlagengruppe a oder
b ein Anlagenprogramm durchgeführt werden soll. Zusammen mit Jeweils einer der Dioden
nal.1 bis nan.1 bzw. nbl.1 bis nbn.1 überbrücken sie die jeweils zugehörige Vorwahlspule.
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Nicht immer ist Jedoch eine Programmsteuerung vorhanden, die bei Anlagenprogrammen
die entsprechende Anlagengruppe in der anderen Vorwahlsteuerung automatisch sperrt.
Trotzdem besteht verschiedentlich die Forderung, auch bei Handsteuerungen in einer
Anlagengruppe einer Vorwahl steuerung die entsprechende Anlagengruppe in der anderen
Vorwahlsteuerung zu sperren. Um diese Wirkung zu erreichen, wird der rechts von
der gestrichelten Linie x - x dargestellte Schaltungsteil y durch den mit z bezeichneten
Schaltungsteil ersetzt. Dabei wird durch Betätigung einer der Steuerungstasten z.
B. ba1.1 und dem Ansprechen der zugehörigen Kopplungsspule dal.1 auch das Relais
dO2a.1 erregt, welches über die Kontakte dO2a.11 und da1.11 in Selbsthaltung geht.
Durch den nicht dargestellten Kontakt dO2a.12 in der anderen Vorwahlsteuerung wird
dort die Anlagengruppe a gesperrt, wenn der Kontakt ba.1 geschlossen ist. Für den
Fall, daß bei jeder Schalthandlung stets die gesamte Anlagengruppe der anderen Vorwahlsteuerung
zu sperren ist, können die selektiven Sperrkontakte da1.23 bis dbn.23 sowie der
Kontakt bal entfallen. Desgleichen ist dann der Jeweilige Sperrkontakt, z. B. Pb.2
nicht erforderlich, sofern überhaupt eine Programmsteuerung
vorhanden
ist. Wenn damit gerechnet werden muß, daß während einer Vorwahl ein Spannungsausfall
eintreten kann, dann würde das jeweils erregte Sperr-Relais dO2a.1 usw. abfallen
und nach der Spannungsrückkehr nicht wieder anziehen, so daß die Sperrung aufgehoben
wäre. Aus diesem Grunde ist es in solchen Fällen zweckmäßig, die Sperr-Relais ebenfalls
als Haftankerrelais auszuführen, wodurch der Selbsthaltekontakt, z. B. d02a.11 ebenso
wie die zugehörige Entkopplungsdiode naO.1 entfallen kann. Die Löschung dieses Haftrelais
erfolgt dann gemeinsam mit der Löschung der nicht dargestellten Vorwahlrelais der
Vorwahlsteuerung II.
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Für die hier beschriebenen und dargestellten Vorwahisteuerungen mit
Ordinaten-Haftschaltern können natürlich aus unter Zugrundelegung der in Figur 2
des Patents (Patentsnmeldung P 20 08 460.0) dargestellten Schaltung auch Relais
mit elektrischer Selbsthaltung oder eine Kombination aus beiden Relais angewendet
werden.