DE10009993A1 - Streifenförmiges Verbundelement für Stahl-Beton-Verbund - Google Patents
Streifenförmiges Verbundelement für Stahl-Beton-VerbundInfo
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Abstract
Bei Verbunddecken, bei denen auf einer Decke ein Aufbaubeton (8) aufgebracht ist, tragen Verbundelemente zur besseren Verbindung zwischen der Decke (9) und dem Aufbaubeton (8) bei. Außerdem dienen diese Verbundelemente der Aufnahme von Querkräften in der Verbunddecke, die von im Wesentlichen vertikal auf die Verbunddecke einwirkenden Kräften hervorgerufen werden. Hergestellt ist das Verbundelement aus einem streifen- sowie trapezförmigen Blech (1), bei dem zumindest die Schenkelflächen (5) wenigstens eine Durchtrittsöffnung (10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17) aufweisen, durch die ein Teil eines Aufbaubetons (8), beim Aufbringen desselben, dringen und das Blech (1) vollständig umschließen kann.
Description
Die Erfindung betrifft ein streifenförmiges Verbundelement für einen Stahl-Beton-Verbund
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Verbunddecken kombinieren in ihrer Tragfähigkeit unterschiedliche Werkstoffe. Durch die
Kopplung unterschiedlicher Werkstoffe werden deren Vorteile nicht nur additiv aktiviert,
sondern können bei optimaler Ausnutzung überdurchschnittliche Qualitätssteigerungen
erzielen. Aus der WO 89/00223 ist beispielsweise eine Verbunddecke, bestehend aus
Stahlträgern, Trapezblechen, Verbundelementen und Aufbaubeton, bekannt. Die aus
streifenförmigen Trapezblechen gefertigten Verbundelemente dienen der Aufnahme von
Querkräften, die in der Verbunddecke auftreten, wenn im wesentlichen vertikale Kräfte auf
die Verbunddecke von aussen einwirken. Die Aufnahme dieser Querkräfte ist nur dann
möglich, wenn der Aufbaubeton die Verbundelemente vollkommen umschliesst und wenn
zwischen den Verbundelementen und dem Aufbaubeton eine gute Haftverbindung
besteht.
Das aus der WO 89/00223 bekannte Verbundelement weist grossflächig ausgebildete,
parallel zu Auflageflächen verlaufende Dachflächen und grossflächige Schenkelflächen
auf, die unter einem Winkel zu den Auflageflächen bzw. den Dachflächen angeordnet
sind. Beim Aufbringen eines Aufbaubetons auf die aus Trapezblechen gebildete Decke
kann dieser insbesondere dann die Verbundelemente nicht vollständig umschliessen,
wenn der Aufbaubeton relativ "trocken" auf der Deck aufgebracht wird. Dies wirkt sich
negativ auf die Haftverbindung zwischen dem Verbundelement und dem Aufbaubeton
sowie auf die Tragfähigkeit der Verbunddecke aus. Von einem "trockenen" Aufbaubeton
wird gesprochen, wenn derselbe beim Pumpen oder Ausbringen zwar feucht ist, aber nur
sehr wenig fliessen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbundelement zu schaffen, mit dem in
der Verbunddecke auftretende Querkräfte, die durch im wesentlichen senkrecht auf die
Verbunddecke einwirkende Kräfte hervorgerufen werden, gut und sicher aufgenommen
werden können. Das Verbundelement soll so ausgebildet sind, dass selbst "trocken"
aufgebrachter Beton das Verbundelement sicher umschliesst, damit eine gute
Haftverbindung zwischen dem Verbundelement und dem Aufbaubeton entsteht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch ein Verbundelement, welches die im kenn
zeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist.
Beim Aufbringen eines Aufbaubetons auf eine beispielsweise aus mehreren
Trapezblechen gebildete Decke, kann der Aufbaubeton aufgrund der
erfindungsgemässen Durchtrittsöffnungen in wenigstens einer der freiliegenden Flächen
des Bleches dasselbe vollständig umschliessen und besser zur Oberfläche der Decke
gelangen. Auf diese Weise wird eine sichere Haftreibung zwischen dem Aufbaubeton und
dem Blech erreicht sowie die Bildung von Lufteinschlüssen verhindert.
Beim Einsatz des Verbundelementes bei Decken, bei denen die Höhe des Aufbaubetons
sehr gross ist, werden beispielsweise Bleche verwendet, deren Schenkelflächen um
einiges grösser sind als die Dachflächen. Damit der Aufbaubeton gut unter die
Dachflächen und die Schenkelflächen gelangen kann, sind zweckmässigerweise die
freiliegenden Flächen von den Schenkelflächen gebildet.
Anders verhält es sich bei sehr dünnen Verbunddecken, bei denen die Höhe des
Aufbaubetons sehr niedrig ist. Verbundelemente, die bei diesen Verbunddecken zur
Verwendung gelangen, weisen beispielsweise Dachflächen auf, die um einiges grösser
sind als die Schenkelflächen. Die Anordnung von Durchtrittsöffnungen in den
freiliegenden Dachflächen hat den Vorteil, dass beim Aufbringen des Aufbaubetons auf
die aus Trapezblechen gebildete Decke die Entstehung von Lufteinschlüssen verhindert
wird, die sich nachteilig auf die Haftverbindung zwischen dem Aufbaubeton und dem
Blech auswirken.
Damit sich beim Aufbringen des Aufbaubetons auf die Decke im Bereich des
Verbundelementes keine Lufteinschlüsse bilden, sind zweckmässigerweise in den
Schenkelflächen und den Dachflächen Durchtrittsöffnungen angeordnet. Ein weiterer
Vorteil, den Durchtrittsöffnungen in den Schenkelflächen und Dachflächen bilden, ist darin
zu sehen, dass die Höhe der Verbundelemente mit Durchtrittsöffnungen bei Bedarf sehr
klein gehalten werden kann, da ja der Aufbaubeton die Durchtrittsöffnungen durchströmen
kann und nicht mehr von der Seite her unter das Verbundelement fliessen muss.
Um eine für die Aufnahme der Querkräfte ausreichend hohe Zugfestigkeit des
Verbundelementes beibehalten zu können, beträgt vorzugsweise die gesamte
Querschnittsfläche, der in den Schenkelflächen angeordneten Durchtrittsöffnungen,
höchstens 75% der gesamten Schenkelfläche.
Damit die auf das Verbundelement einwirkenden Zugkräfte das Verbundelement im
Bereich einer der beiden Längsseiten nicht überbelasten, entspricht zweckmässigerweise
in einer parallel zu den Auflagelächen und senkrecht zur Längserstreckung des Bleches
verlaufenden Richtung, eine sich zwischen einer Aussenkontur des Bleches und einer
Durchtrittsöffnung erstreckende, Restbreite wenigstens der 0,05- bis 0,3-fachen
Gesamtbreite des Verbundelementes.
Die Querschnittsflächen der Durchtrittsöffnungen können kreisrund oder von einer
kreisrunden Form abweichend ausgebildet sein. Von der kreisrunden Form abweichend
heisst, dass die Querschnittsflächen der Durchtrittsöffnungen beispielsweise quadratisch,
rechteckig, oval, ellipsenförmig usw. ausgebildet sind. Die rechteckigen
Durchtrittsöffnungen können beispielsweise auch die Form von schmalen Schlitzen haben
und sich, ausgehend von einer Auflagefläche, über die gesamte Länge der
Schenkelflächen bis zu einer Dachfläche erstrecken. Es ist auch möglich, dass in der
Schenkelfläche ein oder mehrere Schlitze angeordnet sind, die gegenüber der Länge der
Schenkelfläche unter einem Winkel angeordnet sind. Damit keine Kerbwirkungen in den
Ecken der Durchtrittsöffnungen auftreten können, sind die Ecken beispielsweise mit
einem Radius versehen.
Die Form und die Grösse der Querschnittsfläche der Durchtrittsöffnungen sowie die
Anzahl der Durchtrittsöffnungen hängt sehr stark ab von der Körnung des Aufbaubetons
und der Nässe mit der der Aufbaubeton auf die von den Trapezblechen gebildete Decke
aufgebracht wird. Um beispielsweise einen Aufbaubeton verwenden zu können, der sehr
"trocken" auf die die Decke aufgebracht wird und bei dem die Körnung der Kieselsteine
sehr gross ist, werden beispielsweise Verbundelemente verwendet, die im Bereich der
Schenkelflächen und/oder der Dachfläche über nur eine beispielsweise grössere
Durchtrittsöffnung verfügen. Diese "grosse" Durchtrittsöffnung kann von dem Aufbaubeton
sehr gut durchsetzt werden. Wenn beispielsweise ein Aufbaubeton verwendet wird,
dessen Kieselsteine eine kleine Körnung haben und das Aufbringen dieses Aufbaubeton
auf die Decke "sehr nass" erfolgt, so reicht es aus, wenn die einzelnen
Durchtrittsöffnungen in den Verbundelementen eine kleine Querschnittsfläche besitzen.
Damit in der Verbunddecke auftretende Querkräfte von dem Verbundelement gut
aufgenommen werden können, beträgt vorzugsweise der Winkel zwischen der
Auflagefläche und der Schenkelfläche 60∼ bis 90∼. Bei einem Winkel von 90∼ nehmen
hauptsächlich die Auflageflächen und die Dachflächen die auf das Verbundelement
einwirkenden Zugspannungen auf. Wenn aber die Schenkelflächen gegenüber den
Auflageflächen und den Dachflächen beispielsweise unter einem Winkel von 60∼
angeordnet sind, so tragen auch die Schenkelflächen neben den Auflageflächen und den
Dachflächen zur Aufnahme der Zugspannungen bei. Insbesondere dann, wenn Kräfte
beispielsweise konstant unter einem Winkel auf die Verbunddecke einwirken, ist es
möglich, die Verbundelemente in der Weise auszubilden, dass zwei einander benachbarte
Schenkelflächen gegenüber den Auflageflächen, bzw. den Dachflächen unter
unterschiedlichen Winkeln angeordnet sind.
Die Wandstärke des Bleches hängt hauptsächlich von der Grösse der auf die
Verbunddecke vertikal einwirkenden Kräfte ab, die mit Hilfe der Verbundelemente in die
Verbunddecke eingeleitet werden. Vorteilhafterweise beträgt die Wandstärke des Bleches
0,75 mm bis 3 mm.
Damit bis zum Aufbringen des Aufbaubetons auf die aus Trapezblechen gebildete Decke
ein Verschmutzen der Verbundelemente weitestgehend verhindert werden kann, ist
zweckmässigerweise die Oberfläche des Bleches glatt ausgebildet. Schmutz, der auf
Baustellen zur Genüge anfällt, kann aufgrund der glatten Oberfläche des Bleches an
diesem nicht haften bleiben. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die Oberfläche
des Bleches insbesondere dann mit Profilierungen zu versehen, wenn eine besonders
gute Haftung zwischen den Verbundelementen und dem Aufbaubeton erreicht werden
soll.
Eine Korrosion des Verbundelementes kann dadurch verhindert werden, indem das Blech
mit einer Zinkschicht überzogen ist. Das Verbundelement weist beispielsweise eine
Geamtbreite von 30 mm bis 300 mm auf.
Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung, die ein erfindungsgemässes Verbundelement
wiedergibt, näher erläutert.
In der Zeichnung ist ein Doppel-T-Träger 2 dargestellt, auf dem ein Teil einer Decke 9
dargestellt ist, die von mehreren Trapezblechen gebildet ist. In der Zeichnung ist nur ein
Trapezblech dargestellt. Auf einer dem Träger 2 abgewandten Seite der Decke 9 ist
genau oberhalb des Trägers 2 ein Verbundelement angeordnet, das aus einem streifen-
sowie trapezförmigen Blech 1 gefertigt ist. Im Gegensatz zu dem die Decke 9
darstellenden Trapezblech sind die Schenkelflächen 5 des Verbundelementes länger
ausgebildet, sodass die Dachflächen des Verbundelementes von den Dachflächen des
einen Teil der Decke bildenden Trapezbleches beabstandet sind. Die in Bezug auf eine
Längserstreckung des Verbundelementes parallel verlaufende Länge L1 der
Auflageflächen 3 des Verbundelementes ist kürzer als die Länge L2 der Dachflächen 4
des Verbundelementes und kürzer als die Auflageflächen des Trapezbleches. Die
Dachflächen können aber auch länger ausgebildet sein als die Auflageflächen des
Verbundelementes und des Trapezbleches. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn
die Auflageflächen des Verbundelementes nur mit jeder zweiten Auflagefläche des
Trapezbleches zusammenwirken.
Der Befestigung der Decke 9 und des Verbundelementes auf dem Träger 2 dienen
beispielsweise nicht näher dargestellte, nagelförmige Befestigungselemente 6, 7 die die
Auflageflächen des Bleches 1 und der Decke 9 durchsetzen und in dem Doppel-T-Träger
eingetrieben sind. Dem Eintreiben dieser nagelförmigen Befestigungselemente in den
Doppel-T-Träger 2 dient beispielsweise ein ebenfalls nicht dargestelltes gas-, druck- oder
pulverkraftbetriebenes Setzgerät. Eine Verbindung zwischen dem Verbundelement und
der Decke kann aber auch durch Schweissen oder mit Hilfe eine Schraubverbindung
erreicht werden.
Die Schenkelflächen 5 des Verbundelementes verlaufen gegenüber den Auflageflächen 3
und den Dachflächen 4 unter einem Winkel W von 60∼ bis 90∼. Im Bereich der
Schenkelflächen 3 und der Dachflächen 4 sind Durchtrittsöffnungen 10, 11, 12, 13, 14, 15,
16, 17 angeordnet, die sich voneinander durch deren Querschnittsform und Grösse
unterscheiden. Die Querschnittsflächen dieser Durchtrittsöffnungen 10, 11, 12, 13, 14, 15,
16, 17 sind beispielsweise kreisrund, quadratisch, rechteckig, oval, elliptisch usw. und
anstatt nur einer Durchtrittsöffnung 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17 in der Schenkelfläche 5
oder der Dachfläche 4 können zwei oder mehrere Durchtrittsöffnungen 10, 11, 12, 13, 14,
15, 16, 17 vorhanden sein. Die Querschnittsflächen der Durchtrittsöffnungen 10, 11, 12,
13, 14, 15, 16, 17 können pro Verbundelement einheitlich in Form und Grösse; einheitlich
in Form, aber unterschiedlich in der Grösse; unterschiedlich in Form und Grösse oder
unterschiedlich in Form und einheitlich in der Grösse sein. Die Gesamtbreite B1 des
Bleches 1 kann 30 mm bis 300 mm betragen.
In einer parallel zu den Auflageflächen 3 und senkrecht zur Längserstreckung des
Bleches 1 verlaufenden Richtung entspricht eine sich zwischen einer Aussenkontur 18
des Bleches 1 und einer Durchtrittsöffnung 10, 11, 12, 13, 14, 15 erstreckende Restbreite
B2 wenigstens der 0,05- bis 0,3-fachen Gesamtbreite B1 des Verbundelementes.
Andeutungsweise ist erkennbar, dass die gesamte Decke 9 und das Verbundelement mit
einem Aufbaubeton 8 überzogen sind, der die Durchtrittsöffnungen 10, 11, 12, 13, 14, 15,
16, 17 im Blech 1 durchdringt und das Blech vollständig umschliesst.
Claims (8)
1. Verbundelement aus einem streifen- sowie trapezförmigen Blech (1), das mehrere
in einer Ebene und in einem Abstand voneinander angeordnete Auflageflächen (3)
mit jeweils wenigstens einer Befestigungsöffnung (6, 7) und mehrere parallel zu
den Auflageflächen (3) verlaufende, freiliegende Dachflächen (4) aufweist,
zwischen denen sich freiliegende Schenkelflächen (5) erstrecken, dadurch
gekennzeichnet, dass in wenigstens einer der freiliegenden Flächen des Bleches
wenigstens eine Durchtrittsöffnung (10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17) angeordnet ist.
2. Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
freiliegenden Flächen von den Schenkelflächen (5) gebildet sind.
3. Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
freiliegenden Flächen von den Dachflächen (4) gebildet sind.
4. Verbundelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass in den Schenkelflächen (5) und den Dachflächen (4) Durchtrittsöffnungen
(10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17) angeordnet sind.
5. Verbundelement nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die gesamte Querschnittsfläche der in den Schenkelflächen (5) angeordneten
Durchtrittsöffnungen (10, 11, 12, 13, 14, 15) höchstens 75% der gesamten
Schenkelfläche (5) beträgt.
6. Verbundelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass in einer parallel zu den Auflageflächen (3) und senkrecht zur Längs
erstreckung des Bleches (1) verlaufenden Richtung, eine sich zwischen einer
Aussenkontur (18) des Bleches und einer Durchtrittsöffnung (10, 11, 12, 13, 14,
15, 16, 17) erstreckende Restbreite (B2) wenigstens der 0,05- bis 0,3-fachen
Gesamtbreite (B1) des Verbundelementes entspricht.
7. Verbundelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandstärke des Bleches (1) 0,75 mm bis 3 mm beträgt.
8. Verbundelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberfläche des Bleches (1) glatt ausgebildet ist.
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