DE10005023C2 - Feinschneidpresse - Google Patents

Feinschneidpresse

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DE10005023C2 DE10005023A DE10005023A DE10005023C2 DE 10005023 C2 DE10005023 C2 DE 10005023C2 DE 10005023 A DE10005023 A DE 10005023A DE 10005023 A DE10005023 A DE 10005023A DE 10005023 C2 DE10005023 C2 DE 10005023C2
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Description

Die Erfindung betrifft eine Feinschneidpresse zum Herstellen von Feinschneidteilen aus einem Metallstreifen oder zum Vorformen eines Teils mittels eines Werkzeuges.
Aus der DE 196 42 635 A1 ist eine Feinschneidpresse bekannt, bei der der Stössel spielarm mit den Führungssäulen verbunden ist und durch diesen von einer Öffnungslage in eine Schliesslage bewegt wird. Hierbei sind erhebliche Massen zu bewegen, ferner kann es zu einem Verkippen des Stössels kommen, was die Lebensdauer der Presse und Werkzeuge vermindert.
Eine Presse zum Herstellen von Presslingen aus keramischen Material ist in der DE 72 14 310 U1 gezeigt. Dabei erheben sich von einem Presstisch zwei Säulen, die durch ein Pressenoberteil verbunden sind. Sie dienen zur Führung einer Presstraverse, an deren Unterseite sich das Presswerkzeug befindet. Allerdings ist diese Presse nicht zum Feinschneiden von Teilen geeignet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Presse der o. g. Art für das Feinschneiden auszubilden, bei der die Steifigkeit bildenden Elemente der Presse und die Führung des Stössels entkoppelt sind und keine Querkräfte oder Momente auf die Führung wirken.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt eine Feinschneidpresse mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Bei diesem Pressenkonzept übernimmt der äussere Pressenrahmen die statischen und dynamischen Kräfte des Systems, jedoch keine Stösselführungsaufgabe. Dies ergibt ein äusserst starres System, bei dem auch bei extrem zentrischen und aussermittiger Belastung keine Einwirkung der Querkräfte und Momente vom Pressenrahmen auf die Stösselführung stattfindet, was sich äusserst positiv auf die Stösselführung und die Werkzeuglebensdauer auswirkt.
Bevorzugt sind zwei synchron arbeitende Stösselantriebs­ kolbeneinheiten vorgesehen, durch welche die vier Bewegungen "Schnellschliessen, Tasten, Schneiden/Umformen, Schnellrücklauf" durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um eingespannte, doppelt wirkende Zylinder. Eilgang- Zylinder, wie sie bei bekannten Pressen Anwendung findet, sind nicht mehr notwendig.
Die Stösselführung wird bevorzugt mit zwei bis vier Führungssäulen in den Eckbereichen der Presse bewirkt. Die Führungssäulen dienen in erster Linie der Stösselführung und nehmen nur Kippmomente aus der Werkzeugbeanspruchung auf. In den Grenzbereichen der Pressenbelastung übernehmen die Führungssäulen nötigenfalls Zugankerfunktion. Der eigentliche Pressenkörper wird aus einem oberen und unterem Joch und durch Maschinenrahmenplatten gebildet, wobei in der Regel vier Maschinenrahmenplatten vorgesehen sind, die jeweils noch Öffnungen für eine Stanzstreifenzu- und - abfuhr, Werkzeugraumbedienung und Teileabtransport bzw. Montageöffnungen aufweisen. Damit entsteht eine kompakte Presse, bei der dem Pressenkörper die Beherrschung der statischen und dynamischen Beanspruchungen und den Führungssäulen die Stösselführungsaufgaben zugeordnet sind.
Die Stösselführung selbst erfolgt über zumindest zwei beabstandete Führungsbuchsen. Zu ihrer Anordnung sind bevorzugt die Wände des Stössels seitlich hochgezogen, so dass der eigentliche Arbeitsbereich des Werkzeuges zwischen den beiden Führungsbuchsen liegt. Hierdurch wird erreicht, dass im Arbeitsbereich des Werkzeuges eine bewegungsneutrale Zone entsteht, so dass Kippungen des Stössels keine negativen Auswirkungen auf die Aktivelemente des Werkzeuges haben.
Die oben erwähnte Ringzackenzylindereinheit sitzt normalerweise im oder oben auf dem oberen Joch, wobei es sich um einen doppelt wirkenden Zylinder mit Umspülung handelt. Die Druckkraft, die auf einen entsprechenden Kolben einwirkt, wird über Druckbolzen und Druckplatten die ebenfalls in dem Joch sitzen, in den Werkzeugraum übertragen.
Während des Arbeitsweges wird mittels der Druckbolzen und der Druckplatte Druckfluid aus dem entsprechenden Druckraum der Ringzackenzylindereinheit verdrängt. Dieses Druckfluid wird zu bevorzugt vier Kompensationskolben übertragen, die auf dem unteren Joch stehen und deren Kolbenstangen auf die Unterseite des Stössels wirken. Hierdurch wird die Stösselantriebskraft unterstützt und die Verdrängungsarbeit der Ringzackenfunktion wird kompensiert und muss nicht mehr wie bei den bekannten Pressen von der Gesamtkraft subtrahiert werden. Pressen dieser Bauart verfügen somit um ca. 30% höhere nutzbare Pressenkraft bei gleicher Baugrösse. Bevorzugt entspricht das Verdrängervolumen der Ringzacken­ zylindereinheit dem Volumen der Kompensationskolben.
Dem Stössel selbst ist eine Gegenhaltekraftzylindereinheit zugeordnet, bei der es sich wiederum um einen doppelt wirkenden Zylinder mit Umspülung handelt. Die Gegenhalte­ kraftzylindereinheit bzw. deren Zylinder sitzen im oder unter dem Stössel. Auch hier wird die Kraft des Kolbens über Druckbolzen und Druckplatten durch den Stössel in den Werkzeugraum übertragen.
Bei der Arbeit der Gegenhaltekraftzylindereinheit wird in analoger Weise wie bei der Ringzackenzylindereinheit das verdrängte Druckfluid bevorzugt zwei bis drei Kompen­ sationskolben zugeleitet, die bevorzugt im Zylinder der Gegenhaltekraftzylindereinheit integriert sind und deren Kolbenstangen sich gegen das untere Joch abstützen. Dadurch wird die Verdrängungsarbeit der Gegenhaltefunktion kompensiert und die Stösselantriebskraft unterstützt. Auch hier entspricht das Verdrängervolumen in etwa dem Volumen der Kompensationskolben. Die Verdrängungsarbeit der Gegenhaltefunktion muss somit auch in dieser Anwendung nicht mehr von der Gesamtkraft der Presse subtrahiert werden. Pressen diese Bauart verfügen somit gesamthaft über eine um ca. 40% höhere nutzbare Pressenkraft als Pressen bekannter Bauart.
Bevorzugt sollen die Ringzackenzylindereinheit und die Gegenkraftzylindereinheit, sowohl was den Druck und damit die Kraft anbelangt, als auch bezüglich des Weges, unabhängig voneinander einstellbar sein.
Dies gewährleistet auch eine in jedem Betriebspunkt frei wählbare, gesteuerte und/oder geregelte Stösselgeschwin­ digkeit und garantiert damit eine optimale Teilequalität bei gleichzeitiger optimaler Lebensdauer der Aktivelemente der Werkzeuge.
Da die Stösselbewegungen der erfindungsgemässen Presse nur noch mittels der Stösselantriebskolbeneinheiten durch­ geführt werden, womit die Eilschliess- und Eilrücklaufzylinder entfallen, kann über einen Hub (Stösselzyklus UT-OT-UT) jeder beliebige Weg/Zeit Verlauf, welcher dem Leistungsvermögen der Stösselantriebskolben­ einheiten entspricht, gefahren werden. Weil dadurch die steuerungstechnisch bedingten "shakehands" zwischen den Aktoren und Sensoren des Stösselantriebes und der Eilgangzylinderfunktionen in der Steuerung entfallen, kann die Stösselzykluszeit zeitlich verbessert werden, was zu höheren Produktionsstückzahlen und optimalen Werkzeug­ standmengen führt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in ihrer einzigen Figur einen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Presse, wobei linksseitig zur Hälfte eine Öffnungslage und rechtsseitig zur Hälfte eine Schliesslage dargestellt ist.
Die erfindungsgemässe Presse P besitzt ein biegesteifes oberes Joch 1 und ein biegesteifes unteres Joch 2. Oberes Joch 1 und unteres Joch 2 sind nach aussen hin durch Maschinenrahmenplatten 3.1 und 3.2 fest verbunden und bilden den Pressenständer.
Ferner sind das obere Joch 1 und das untere Joch 2 über Führungssäulen 4.1 und 4.2 miteinander verbunden, wobei bevorzugt vier Führungssäulen in den Eckbereichen der Presse vorgesehen sind. Die Verbindung mit den Führungssäulen 4.1 und 4.2 kann fest oder als Zuganker gelenkig gelagert sein.
An den Führungssäulen 4.1 und 4.2 wird ein Stössel 5 geführt, wobei dieser Stössel 5 je Führungssäule zwei beabstandete Führungsbuchsen 6.1 und 6.2 aufweist. Zu diesem Zweck sind Teile 7 des Stössels 5 auch verlängert ausgebildet, so dass eine grössere Beabstandung der Führungsbuchsen 6.1 und 6.2 gewährleistet ist.
Der Stössel 5 wird von einer Stösselantriebskolbeneinheit 8 angetrieben. Bevorzugt sind zwei Stösselantriebskolben­ einheiten 8 vorgesehen, die möglichst symmetrisch den Stössel 5 angreifen. Im Ausführungsbeispiel ist jedoch nur eine Stösselantriebskolbeneinheit 8 gezeigt.
Bei der Stösselantriebskolbeneinheit 8 handelt es sich um einen doppelt wirkenden vorgespannten Zylinder 9 mit Umspülung, in dem ein Kolben 10 zwei Druckräume 11 und 12 voneinander trennt. Aus dem Zylinder 9 führt eine Kolbenstange 13, welche mit dem Stössel 5 verbunden ist.
Dem Stössel 5 ist ferner eine Gegenhaltekraftzylinder­ einheit 20 zugeordnet.
Die Gegenhaltekraftzylindereinheit 20 besitzt einen Zylinder 21, der auf einer Unterseite 22 des Stössels 5 aufsitzt. In dem Zylinder 21 trennt wiederum ein Kolben 23 zwei Druckräume 24 und 25 voneinander, während vom Kolben 20 eine Kolbenstange 26 aus dem Zylinder 21 führt und über Druckplatten 27 mit Druckbolzen 28.1 und 28.2 in Verbindung steht. Diese Druckbolzen 28.1 und 28.2 durchsetzen den Stössel 5 und auch eine Werkzeugaufspannplatte 29 und greifen in ein nicht näher gezeigtes unteres Werkzeug ein, wobei sie dort einen Gegenhalter unterstützen, wie er bei einem Feinschneidwerkzeug bekannt ist.
Die Gegenhaltekraftzylindereinheit 20 steht über eine nicht näher gezeigte Fluidverbindung mit einem Kompensationskolben 14 in Verbindung. Dessen Kolben 15 sitzt im Zylinder 21 und trennt auch hier wiederum zwei Druckräume 17 und 18 voneinander. Durch die Integration in dem Zylinder 21 kann auf Schlauchverbindungen verzichtet werden.
Mit dem Kolben 15 ist eine Druckstange 19 verbunden, welche den Zylinder 21 der Gegenhaltekraftzylindereinheit 20 unterstützt und sich gegen das untere Joch 2 abstützt.
Auf dem oberen Joch 1 sitzt eine Ringzackenzylindereinheit 30 auf. In dem entsprechenden Zylinder 31 trennt ein Kolben 32 zwei Arbeitsräume 33 und 34 voneinander.
Von dem Kolben 32 führt eine Kolbenstange 35 zu einer Druckplatte 36, die wiederum über Druckbolzen 37.1, 37.2 und 37.3 nach Durchsetzen einer Werkzeugaufspannplatte 38 mit einer Ringzackenplatte eines nicht näher gezeigten Werkzeuges in Verbindung steht, wie sie ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt ist.
Die Ringzackenzylindereinheit 30 steht in Fluidverbindung mit zumindest einem weiteren Kompensationskolben 39, der auf dem unteren Joch 2 mit einem entsprechenden Zylindergehäuse 40 aufsitzt. Ein Kolben 41 trennt wiederum zwei Arbeitsräume 42 und 43, wobei eine mit dem Kolben 41 verbundene Kolbenstange 44 aus dem Zylinder 40 herausführt und mit der Unterseite 22 des Stössels 5 verbunden ist.
Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
Ein Werkzeug, wie es beispielsweise in "Feinschneiden" Handbuch für die Praxis, 2. Auflage, 1977, Seite 85 ff. gezeigt ist, besteht im wesentlichen aus einem oberen Werkzeugteil und einem unteren Werkzeugteil. Das obere Werkzeugteil weist eine rückläufige Ringzackenplatte mit einer Ringzacke auf, welche einen feststehenden Schneidstempel umfängt. Dem Schneidstempel gegenüberliegend ist im unteren Werkzeugteil ein nachgiebiger Auswerfer (Gegenhalter) zugeordnet, der wiederum von einer feststehenden Schneidplatte umfangen ist.
Bei einem Stösselhub (Arbeitszyklus), wobei das obere oder das untere Werkzeugteil mit dem Stössel verbunden sein kann, dringt die Ringzacke in das Material eines Stanzstreifens ein und umfängt das auszuschneidende Teil. Nach dem Eindringen wird das auszuschneidende Werkstück zwischen Stempel und Auswerfer (Gegenhalter)eingespannt. In diesem eingespannten Zustand beginnt nun die Stösselkraft das Werkstück auszuschneiden, wobei gleichzeitig die Ringzackenplatte gegen die Ringzackenkraft zurück verdrängt wird, und der Auswerfer gegen die Gegenhaltekraft um die Materialstärke des Werkstückes in die Matrize verdrängt wird. Nach erfolgtem Schneidvorgang, bei welchem der Schneidstempel das auszuschneidende Werkstück aus dem Stanzstreifen ausschneidet und in die Schneidplatte eindrückt, werden Ringzackenkraft und Gegenhaltekraft weggeschaltet. Die Gesamtkraft der Presse, um das Werkstück auszuschneiden, setzt sich somit wie folgt zusammen:
FGesamt = FScheiden + FRingzacke + FGehenhalter
Ein derartiges Werkzeug wird bevorzugt ausserhalb der Presse an Werkzeugwechselplatten 29, 38 zusammengebaut und über Kragträger in die Maschine eingeschoben. Dies ist beispielsweise in der WO 97/35710 A1 gezeigt. Die Kragträger sind üblicherweise Bestandteil der Maschine.
Die Werkzeugwechselplatten 29, 38 werden über hydraulisch betätigte Zentrierbolzen positioniert und hydraulisch über Zug- oder Schwenkzugspanner geklemmt. Dieser Vorgang kann halb- oder vollautomatisch über die Pressensteuerung in Gang gesetzt werden.
Eine Möglichkeit der Befestigung eines Werkzeuges an den beiden Werkzeugwechselplatten 29 und 38 ist beispielsweise in der US 4 718 339 gezeigt.
Nach dem Einsetzen des Werkzeugpaketes und der halb- oder vollautomatisch Eingabe aller werkzeug- und werkstückabhängigen Prozessparameter kann der halb- oder vollautomatische Stanzbetrieb aufgenommen werden.
Für einen Stösselhub werden heute gemäss Stand der Technik, wie beispielsweise in "Feinschneiden" Handbuch für die Praxis, 2. Auflage, 1977, S. 192 gezeigt, Ringzackenzylinder und Gehenhalterzylinder prozessbedingt mittels einem Druckmedium auf die gewünschte Kraft eingestellt und mittels Schnellschliesskolben der Stössel kurz vor Materialberührung des Stanzstreifens gebracht. Bei diesem Vorgang wird ein Druckmedium in den Hauptarbeitszylinder angesaugt oder eingeschoben. Nach Schliessung des Einlassventiles wird das Druckmedium auf den gewünschten Arbeitsdruck verdichtet und somit mit dem Hauptarbeitszylinder die erforderliche Gesamtkraft erzeugt und das Werkstück gemäss dem oben beschriebenen Arbeitsablauf ausgeschnitten.
Bei der erfindergemässen Presse P stehen zu Beginn eines Stösselhubes die Druckräume 11, 12; 17, 18; 24, 25; 33, 34; 42, 43 unter einem prozessbedingten Arbeitsdruck. Die Schliessbewegung des Stössels 5 wird nun in dem Sinne eingeleitet, dass zum Beispiel das Ventil zum Druckraum 11 geöffnet wird. Dadurch dass Druckraum 12 nach wie vor unter dem prozessbedingten Arbeitsdruck steht, setzt unverzüglich die Schliessbewegung ein. Mittels bekannter physikalischer Gesetzmässigkeiten kann über die Ventilstellungen zu den Druckräumen 11 bzw. 12 jedes beliebige Weg/Zeit- bzw. Geschwindigkeitsdiagramm im Rahmen der installierten Leistung gefahren werden. Für die erforderliche Stösselbewegung und die erforderliche Stösselkraft wird somit erfindungsgemäss nicht das Druckmedium auf den erforderlichen Druck gebracht, sondern der Druckraum (z. B. 11) gezielt entlastet und das Druckmedium in den Druckraum 12 als Nutz-Druckmedium umgespült.
Der Stössel 5, geführt an den Führungssäulen 4.1, 4.2 fährt gemäss Darstellung nach oben. Sobald beispielsweise ein Stanzstreifen zwischen unterem und oberem Werkzeug vorhanden ist, wird die Ringzacke in das Stanzstreifenmaterial eingedrückt. Im Verlauf des nun beginnenden Schneidvorganges läuft die Ringzackenplatte zurück und verdrängt die Druckbolzen 37.1 bis 37.3 und die Druckplatte 36 nach oben. Hierdurch wird ebenfalls der Kolben 32 nach oben gedrückt, und das Druckmedium im Druckraum 33 wird druckkonstant verdrängt. Die Verdrängung des Druckmediums aus dem Druckraum 33 findet in den Druckraum 42 der Kompensationskolben 39 statt, so dass die Kolbenstange 44 gegen die Unterseite 22 des Stössels 5 gepresst wird und die Stösselantriebskraft unterstützt.
Beim Zurückweichen des Auswerfers bzw. des Gegenhalters während des Schneidvorganges werden die Druckbolzen 28.1 und 28.2 sowie die Druckplatte 27 um die Werkstoffdicke nach unten gedrückt, ebenfalls der Kolben 23 der Gegenhaltekraftzylindereinheit 20. Hierdurch wird Druckmedium aus dem Druckraum 25 druckkonstant in den Druckraum 18 der Kompensationskolben 44 verdrängt, so dass die Druckstange 19 gegen das untere Joch 2 drückt und ebenfalls die Stösselantriebskraft unterstützt. Dabei entspricht jeweils das Verdrängervolumen der Ringzackenzylindereinheit und der Gegenkraftzylinderheit 20 dem Volumen der jeweiligen Kompensationskolben 14 bzw. 39.
Dadurch werden die Kräfte für die Ringzacken- und Gegenhalterfunktion über die hydraulische Druckumsetzung kompensiert. Die Presse hat somit lediglich die Schneidkraft und wenige Verlust-Prozente als Gesamtkraft aufzubringen.
FGesamt = FSchneiden + FVerluste
Eine erfindungsgemässe Presse P kann somit mit ca. 40% der Leistung ein analoges Werkstück feinschneiden.
Selbstverständlich ist die Maschine mit allen möglichen Automatisationskomponenten bestückt, wie beispielsweise Einlaufvorschub und Auslaufvorschub für einen Stanzstreifen, Schmiergerät, Teilezufuhrgerät, Teiletransfergerät, Abfall-Entnahmegerät usw.
Die Maschine ist auf Flurebene aufstellbar und braucht keine Fundamentgrube. Durch die erfindungsgemässen Kompensationskolben 14 und 39 ist der Energiehaushalt insgesamt optimal.
Positionszahlenliste
1
oberes Joch
2
unteres Joch
3
Maschinenrahmenplatte
4
Führungssäule
5
Stössel
6
Führungsbuchse
7
Teil
8
Stösselantriebskolbeneinheit
9
Zylinder
10
Kolben
11
Druckraum
12
Druckraum
13
Kolbenstange
14
Kompensationskolben
15
Kolben
16
17
Druckraum
18
Druckraum
19
Druckstange
20
Gegenhaltekraftzylindereinheit
21
Zylinder
22
Unterseite
23
Kolben
24
Druckraum
25
Druckraum
26
Kolbenstange
27
Druckplatte
28
Druckbolzen
29
Werkzeugaufspannplatte
30
Ringzackenzylindereinheit
31
Zylinder
32
Kolben
33
Druckraum
34
Druckraum
35
Kolbenstange
36
Druckplatte
37
Druckbolzen
38
Werkzeugaufspannplatte
39
Kompensationskolben
40
Zylindergehäuse
41
Kolben
42
Druckraum
43
Druckraum
44
Kolbenstange
P Presse

Claims (18)

1. Feinschneidpresse zum Herstellen von Feinschneidteilen aus einem Metallstreifen oder zum Vorformen eines Teils mittels eines Werkzeuges, dessen eines Teil an einer oberen Werkzeugaufspannplatte (38) und ein anderes Teil an einer unteren Werkzeugaufspannplatte (29) befestigt ist, wobei einer der Werkzeugaufspannplatten (29) ein Stössel (5) zugeordnet ist, der sich über zumindest eine Stösselantriebskolbeneinheit (8) gegen ein maschinenfestes Element (2) abstützt, welches über zumindest zwei Führungssäulen (4.1, 4.2) und Maschinenrahmenplatten (3.1, 3.2) fest mit einem gegenüberliegenden, ebenfalls maschinenfesten Element (1) verbunden ist, an dem die andere Werkzeugaufspannplatte (38) angeordnet ist und wobei der Stössel (5) entlang den Führungssäulen (4.1, 4.2) verschiebbar ist, wobei dem gegenüberliegenden maschinenfesten Element (1) eine Ringzackenzylindereinheit (30) zugeordnet ist.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringzackenzylindereinheit (30) auf dem gegenüberliegenden maschinenfesten Element (1) aufsitzt.
3. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stössel (5) von zumindest einem Kompensationskolben (39) abgestützt ist.
4. Presse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass vier Kompensationskolben (39) vorgesehen sind, die auf dem einen maschinenfesten Element (2) aufstehen und sich gegen den Stössel (5) abstützen.
5. Presse nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der/die Kompensationskolben (39) in Fluidverbindung mit der Ringzackenzylindereinheit (30) stehen.
6. Presse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdrängungsvolumen der Ringzackenzylindereinheit (30) dem Volumen der Kompensationskolben (39) entspricht.
7. Presse nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Stössel (5) mindestens eine Gegenhaltekraftzylindereinheit (20) zugeordnet ist.
8. Presse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenhaltekraftzylindereinheit (20) an dem Stössel (5) auf der gleichen Seite angeordnet ist, an der auch eine Stösselantriebskolbeneinheit (8) und die Kompensationskolben (39) angreifen.
9. Presse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Gegenhaltekraftzylindereinheit (20) über zumindest einen Kompensationskolben (14) gegen das eine maschinenfeste Element (2) abstützt.
10. Presse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenhaltekraftzylindereinheit (20) in Fluidverbindung mit dem/den Kompensationskolben (14) steht.
11. Presse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdrängervolumen der Gegenhaltekraftzylindereinheit (20) dem Volumen der Kompensationskolben (14) entspricht.
12. Presse nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrängungsarbeit der Ringzacken- und Gegenhaltekrafteinheiten in Kompensationszylindern als Nutzkraft zum Schneiden der Feinschneidteile genutzt wird.
13. Presse nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringzackenzylindereinheit (30) und die Gegenhaltekraftzylindereinheit (20) im Druck und damit in der Kraft und bevorzugt auch im Weg unabhängig voneinander einstellbar sind.
14. Presse nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Stösselantriebskolben­ einheiten (8) als doppeltwirkende Zylindereinheiten mit Umspülung des Druckmediums ausgebildet sind.
15. Presse nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein synchroner Gleichlauf einer oder mehrerer Stösselantriebskolbeneinheiten (8) dadurch gewährleistet ist, dass die hydromechanischen Regelkreise der hydraulischen Verstärker der Stösselan­ triebskolbeneinheiten (8) über eine drehstarre Verbindung von einem gemeinsamen Servomotor angetrieben werden.
16. Presse nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass durch die hydromechanischen Regelkreise der hydraulischen Verstärker die Stösselantriebskolbeneinheiten (8) auch bei variabler Kraft und Geschwindigkeit eine lagegeregelte Bewegung des Stössel (5) gewährleisten.
17. Presse nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass durch die hydromechanischen Regel­ kreise der hydraulischen Verstärker der Stösselantriebs­ kolbeneinheiten (8) auf zusätzliche elektronische absolut Wegmessysteme verzichtet werden kann.
18. Presse nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Querkräfte und Momente von aussermittigen Belastungen durch Maschinenrahmenplatten (3.1, 3.2) aufgenommen werden und die Deformation der Führungssäulen (4.1, 4.2) durch Querkräfte und Momente weitgehendst verhindert werden kann.
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