DE10002987A1 - Schnitt-Tiefeneinstellung einer Gewinnungseinrichtung im Bergbau - Google Patents
Schnitt-Tiefeneinstellung einer Gewinnungseinrichtung im BergbauInfo
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Abstract
Die Schnitt-Tiefeneinstellung einer Gewinnungseinrichtung in einem Streb des untertägigen Bergbaus wird in der Regel mit technisch hochwertigem, teuerem und wartungsbedürftigem Aufwand bewältigt, meist mit Steuer- oder Regeleinrichtungen, die eine stetige Einstellung ermöglichen, aber dem Bergmann vor Ort keine weitere Stellmöglichkeit außerhalb des eingestellten Wirkungsablaufes ermöglichen. Das neue Verfahren und die zugehörigen Vorrichtungen dienen dazu, durch einen erheblich geringeren Aufwand bei der Schnitt-Tiefeneinstellung einen wirtschaftlichen Abbau zu ermöglichen, zu welchem vor allem auch wartungsarme Gerätschaften beitragen könnten, wenn gewährleistet ist, dass ein Bergmann diese sicher anzuwenden vermag. DOLLAR A Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Schnitt-Tiefeneinstellung der Gewinnungseinrichtung indirekt mit technisch geringem Aufwand erfolgt, wobei die hydraulischen Zylinder der Schreit- oder Rückeinrichtung des Aufbaus mit technischem Zubehör und Anbauten ausgeführt sind, die eine Schnitt-Tiefeneinstellung, denkbar einfach mit Begrenzungsbügel, in diskreten Einstellschritten, mechanisch erlaubt. DOLLAR A Verfahren und Vorrichtung sind geeignet für den untertägigen Bergbau bei unterschiedlichem Gewinnungsgut, insbesondere bei dabei lokal veränderlicher Lagerstätte in Mächtigkeit und Verlauf und...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schnitt-Tiefeneinstellung einer Gewinnungseinrichtung
im untertägigen Bergbau und eine Wegbegrenzungsvorrichtung für hydraulisch betätigte
Schreit- oder Rückzylinder zum Rücken einer Förderereinrichtung im untertägigen Bergbau, auf
der eine Gewinnungseinrichtung geführt ist.
Es ist bekannt im Bergbau eingesetzte Hydraulikzylinder im Ausbau, an Förderereinrichtungen,
Gewinnungsmaschinen und sonstigen Einrichtungen und maschinen in verschiedenen Formen
zu gestalten und zu steuern, um zum Beispiel bestimmte Positionen der Kolbenstange eines
Hydraulikzylinders elektro-hydraulisch einzustellen oder zu begrenzen.
Die Strebtechnik im untertägigen Bergbau bedient sich dabei immer häufiger Hilfsmitteln der
Steuerungs- und Regelungstechnik, die bergbaulich sowohl hydraulisch als auch elektronisch
und elektro-hydraulisch umgesetzt werden. Dies erfordert jedoch einen erheblichen Aufwand an
Meßeinrichtungen mit geeigneten Sensoren, Regel- und Stellorganen und bedarf anderseits auch
einer optimalen Parametereinstellung an den Stell- und Regelgeräten durch eine entsprechende
fachliche Betreuung, insbesondere wenn auf bestimmte Betriebsbedingungen möglichst
umgehend mit betrieblichen Maßnahmen reagiert werden muß.
Für bergbauliche Betriebe ist es aber auch; je nach Gewinnungsgut, dessen Härte und lokal
veränderlichen Lagerstättenverhältnissen; oft zu aufwendig derartig hochwertige, teuere sowie
einstellungs- und wartungsbedürftige Techniken an Gewinnungsmaschinen, hydraulischen
Ausbauten, Fördereinrichtungen oder dergleichen ausnahmslos einzusetzen. Dies gilt sowohl für
Industriestaaten als auch insbesondere für Schwellen- oder Entwicklungsländern.
Mit einer etwas geringer ausgereiften technischen Ausbildung der im Streb arbeitenden
Bergleute wird deshalb eine möglichst wartungsfreie, bergmannsgerechte Einfachlösung stets
ein bergmännisch alternatives Ziel bleiben, da - wenn möglich - weitgehend mechanisch mit der
Hände Arbeit, gegebenenenfalls ohne jede Elektronik, Pneumatik oder sonstigen Hilfstechniken,
ein weniger technisch aufwendiger Eingriff in den Betriebsablauf möglich sein sollte, um
Änderungen und Anpassungen im wandernden Betriebsgeschehen der Gewinnung und
Förderung zu bewirken.
Um einen technisch weniger aufwendigen, weil sonst unwirtschaftlichen, Abbau betreiben zu
können sind Lösungsmöglichkeiten für den Bergmann dann praktikabel, wenn einsichtig,
wartungsarm und zur Umsetzung der gewünschten Wirkung relativ günstig handhabbar sind.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde die Schnitt-Tiefeneinstellung einer
Gewinnungseinrichtung in einem Streb des unterttägigen Bergbaus mit möglichst wenig
Aufwand wirtschaftlich zu betreiben, gegebenfalls auch unter Verzicht auf eine technisch
hochwertige Bauweise, wenn dem Bergmann dennoch andere vernünftige Stellmöglichkeit an
den Maschinen oder Einrichtungen eröffnet werden, um auf andere lokale Verhältnisse von Gut
und Lagerstätte reagieren zu können.
Es ist bekannt mit einer formschlüssigen Querverriegelung der Kolbenstange eines
Hydraulikzylinders das Ausfahren und damit den Hub zu begrenzen. Derartige Konstruktionen
haben jedoch den Nachteil, daß sie in der Regel nur mit verhältnismäßig großen Abmessungen
hergestellt werden können und für eine Nachrüstung ungeeignet sind. Verbesserte, technisch
aufwendigere Ausführungen sind auch aus der DE 197 49 176 A1 bekannt, in deren Lehre eine
Hubbegrenzung der Kolbenstange, im Sinne einer hydraulischen Verriegelung, in den Zylinder
verlagert und mit Druckflüssigkeit betätigt wird.
Derartige Lösungen erfüllen nicht eine Forderung nach geringerem Aufwand weder im
wirtschaftlichen Sinne noch im Hinblick auf das Erfordernis der Einfachheit der Einstellbarkeit
oder Anpassbarkeit, noch einer technisch wenig aufwendigen Einstellung der hydraulischen
Stellzylindern der Gewinnungseinrichtung zur Schnitt-Tiefeneinstellung.
Die Aufgabe wird daher nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst mit einer Wegbe
grenzungsvorrichtung am Schreit-, oder Rückzylinder nach Anspruch 2, wobei von bekannten,
hydraulisch betätigten Schreit- oder Rückzylindern des Strebausbaus ausgegangen wird und
diese als vorhandene, baulich neu durchgebildete Hilfsmittel dazu dienen, die
Fördererverschiebung zu begrenzen und dadurch indirekt die Schnitt-Tiefe der
Gewinnungseinrichtung einzustellen.
Entsprechend einem konstruktiv durchgebildeten Ausführungsbeispiel in Fig. 1 ist es dabei
weiterhin von Vorteil an der Kolbenstange 3 einen Kolbenstangenkopf 9 so auszubilden, daß
mittels Führungsbolzen 10 die Kolbenstange 3 zwischen den Führungsschienen 8 geführt wird
und ein Federblatt 2 lösbar anschließbar ist, wobei das in Schreitrichtung gelegene Ende des
Federblattes 2 dem Anschlag an die Förderereinrichtung dient und dementsprechend
zweckdienlich ausgeführt ist.
Die beidseitig der Kolbenstange 3 am Grundgestell 6 angeschlossenen Seitenbleche 7 weisen
dabei die angeschlossene Führungsschienen 8 so angeordnet auf, dass eine Führung der
Führungsbolzen 10 des Kolbenstangenkopfes 9 möglich ist und diese zueinander einen
Abstand aufweisen, der der Kolbenstange 3 solange eine axiale Bewegungsfreiheit und Führung
belässt als diese nicht in Schreitrichtung durch einen wahlweise in den Bohrungen der
Seitenbleche 7 eingebrachten Begrenzungsbügel 1 oder entgegen der Schreitrichtung durch die
Kolbenstangenlänge formschlüssig begrenzt wird.
Der Bergmann ist so in der Lage mit einfachsten Mittel durch ein Einbringen - Verstecken -
des Begrenzungsbügels 1 in einem Bohrungspaar der Seitenbleche 7, den Formschluss
wunschgemäß oder anforderungsgerecht anzugleichen an die Leistungsfähigkeit der
Gewinnungseinrichtung bzw. den Lösewiderstand des Gewinnungsgutes.
Die Dichte der Aufeinanderfolge der Bohrungen stellt dabei eine Möglichkeit dar, die
Einstellbarkeit der Schnitt-Tiefe, wenn auch nur in diskreten Schritten, mehr oder wenig eng zu
stufen.
Das angeführte Ausführungsbeispiel in Fig. 1 zeigt die Schreit- oder Rückzylinder in Tandem
anordnung und ermöglicht damit eine indirekte Schnitt-Tiefeneinstellung der auf der
Förderereinrichtung, z. B. einem Kettenkratzförderer, geführten Gewinnungseinrichtung in
einfachster Art und Weise, in welcher durch die Wegbegrenzung der Schreit- oder Rückzylinder
eine vorgegebene oder erforderliche Schnitt-Tiefe erreicht.
Lokale Lagerstätte, Gut und deren Härte sowie Ausbau bestimmen letztlich ob eine Einzel
anordnung der Schreit- oder Rückzylinder oder ein Mehrfachanordnung, wie die
Tandemanordnung in Fig. 1, notwendig ist. Das Prinzip der indirekten Schnitt-
Tiefenregulation hat dabei jedoch uneingeschränkt Gültigkeit.
Fig. 2 zeigt eine weitere Möglichkeit dergestalt auf, daß die Position der Stempel 5, die
während des Rückens zwischen Sohle und First als Gegenlager, gegebenenfalls mit
Zwischenstücken, verspannt sind, nicht einer Kreuzung der Fluchtebenen durch die
Zylinderachse und die Stempelachse grundsätzlich bedürfen, sondern auch andere
Stempelanordnungen für das Verspannen sinnvoll sind.
1
Begrenzungsbügel
2
Federblatt der Schreit- oder Rückvorrichtung
3
Kolbenstange des Schreit- oder Rückzylinder
4
Zylinderrohr des Schreit- oder Rückzylinder
5
Stempel der Schreit- oder Rückvorrichtung
6
Grundgestell der Schreit- oder Rückvorrichtung
7
Seitenblech
8
Führungsschiene
9
Kolbenstangenkopf
10
Führungsbolzen
Claims (7)
1. Verfahren zur Schnitt-Tiefeneinstellung einer Gewinnungseinrichtung im untertägigen
Bergbau zur Angleichung der verrichtbaren Lösearbeit der Gewinnungseinrichtung an den
Lösewiderstand von Gewinnungsgut und Lagerstätte,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnitt-Tiefe der Gewinnungseinrichtung indirekt durch eine veränderbare
Wegbegrenzung an der Kolbenstange (3) oder des Zylinderrohres (4) an den hydraulisch
betätigten Schreit- oder Rückzylindern der Förderereinrichtung erfolgt, auf der die
Gewinnungseinrichtung geführt ist.
2. Wegbegrenzungsvorrichtung für hydraulisch betätigte, in Einfach-, Tandem- oder
Mehrfachanordnung ausgeführte Schreit- oder Rückzylinder zum Rücken einer
Förderereinrichtung im untertägigen Bergbau, auf der eine verfahrbare Gewinnungseinrichtung
geführt ist,
dadurch gekennnzeichnet,
dass auf dem Grundgestell (6) des Ausbaus Seitenbleche (7) beidseitig des Schreit-
oder Rückzylinders angeordnet sind, die zur Zylinderachse parallel verlaufen, seiger am
Grundgestell (6) angeschlagen und mit Führungsschienen (8) bestückt sind zwischen denen die
Führungsbolzen (10) vom Kolbenstange (3) oder Zylinderrohr (4) geführt sind, wobei die
Seitenbleche (7) eine Reihe seiger angeordneter Bohrungen aufweisen, in die Begrenzungsbügel
(1) einbringbar sind, wobei die vom Begrenzungsbügel (1) aufgespannte Bügelebene die
Bewegungsebene der Führungsbolzen (10) schneidet.
3. Wegbegrenzungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Kolbenstange (3) ein Kolbenstangenkopf (9) ausgebildet an dem
beidseitig Führungsbolzen (10) auskragen.
4. Wegbegrenzungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Kolbenstange (3) der Kolbenstangenkopf (9) ausgebildet ist zum
Anschlagen eines Federblattes (2).
5. Wegbegrenzungsvorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Zylinderrohr (4) aussenseitig eine Anschlagstelle ausgebildet ist zum
Anschlagen eines Federblattes (2).
6. Wegbegrenzungsvorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Grundgestell (6) verwendete Stempel (5) unmittelbar in einer
senkrechten Ebene durch die Zylinderachse des Schreit- oder Rückzylinders angeordnet sind.
7. Wegbegrenzungsvorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Grundgestell (6) verwendete Stempel (5) ausserhalb einer senkrechten
Ebene durch die Zylinderachse des Schreit- oder Rückzylinders angeordnet sind.
Priority Applications (1)
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DE2000102987 DE10002987A1 (de) | 2000-01-24 | 2000-01-24 | Schnitt-Tiefeneinstellung einer Gewinnungseinrichtung im Bergbau |
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DE2000102987 Ceased DE10002987A1 (de) | 2000-01-24 | 2000-01-24 | Schnitt-Tiefeneinstellung einer Gewinnungseinrichtung im Bergbau |
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DE (1) | DE10002987A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10214287C2 (de) * | 2001-04-05 | 2003-11-20 | Rag Ag | Schreitausbau für untertägige Gewinnungsbetriebe im Steinkohlenbergbau |
-
2000
- 2000-01-24 DE DE2000102987 patent/DE10002987A1/de not_active Ceased
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