DE10001506A1 - Grabdenkmal - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Grabdenkmal mit wenigstens einem Hohlkörper, der zur Aufnahme der Asche Verstorbener zumindest einen Hohlraum umfaßt, wobei am Hohlkörper eine Öffnung in Boden und/oder Oberseite und zu dieser ein Abschlußstück vorgesehen ist, welches eine solche Dicke aufweist, daß es den Öffnungsrand überragend in die Öffnung einsetzbar ist, um so ein Stapeln mehrerer Hohlkörper mit übereinander liegenden, identischen Öffnungen unter Stabilisierung des Stapels durch Formschluß zu ermöglichen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Grabdenkmal mit wenig
stens einem Hohlkörper zur Aufnahme der Asche Verstorbener
gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruches.
Neben der sogenannten Erdbestattung ist eine weitere ge
bräuchliche Art der Beisetzung das Einäschern, wobei die
Asche des Verblichenen in der Regel in einer Urne aufbewahrt
wird, die entweder eingegraben oder in ein sogenanntes Kolum
barium eingestellt wird. Anders als bei der Erdbestattung,
bei welcher ein einzelnes Grab bzw. ein Familiengrab räumlich
von anderen klar abgegrenzt ist, stehen die Urnen in den Ko
lumbarien im Regelfall sehr dicht beieinander. Dies ist ins
besondere unerwünscht, wenn die Angehörigen für den Verstor
benen einen separaten Platz wünschen.
Es ist bereits ein Friedhofsstein aus der EP 0 519 417 A be
kannt, welcher zur Aufbewahrung der eingeäscherten Überreste
Verstorbener im Freien dient und aus einem Hohlkörper mit ei
ner Standfläche besteht, wobei sich in der Standfläche ein
Verschlußdeckel befindet und im Inneren ein Metallbehälter
angeordnet ist, der zumindest teilweise die Asche des Ver
storbenen enthält und der über dem Verschlußdeckel einbring
bar ist, wobei der Verschluß selbst nach dem Einbringen des
Metallbehälters mit dem Hohlkörper fest verbunden ist. Ein
Nachteil eines solches Friedhofssteines besteht darin, daß er
zwar ein räumlich getrenntes Gedenken und eine dedizierte
Grabpflege ermöglicht, daß aber andererseits die Anlage von
Familiengräbern beeinträchtigt ist. Dies ist besonders pro
blematisch angesichts der hohen Kosten, die mittlerweile für
ein Grab veranschlagt werden müssen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Neues
für die gewerbliche Anwendung bereitzustellen, und insbeson
dere, jedoch nicht ausschließlich, ein Grabdenkmal anzugeben,
welches in gleicher Weise für ein individuelles Grab eines
Eingeäscherten und für ein Familiengrab verwendbar ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch ein Grab
denkmal mit wenigstens einem Hohlkörper, der zur Aufnahme der
Asche Verstorbener zumindest einen Hohlraum umfaßt, gelöst,
bei welchem am Hohlkörper eine Öffnung im Boden und/oder
Oberseite und zu dieser ein Abschlußstück vorgesehen ist,
welches eine solche Dicke aufweist, daß es den Öffnungsrand
überragend in die Öffnung einsetzbar ist, um so ein Stapeln
mehrerer Hohlkörper mit übereinander liegenden, zumindest
partiell identischen Öffnungen unter Anwendung eines Form
schlußes von Abschlußstück und benachbarter Öffnung zu ermög
lichen.
Ein erster wesentlicher Aspekt der Erfindung ist somit darin
zu sehen, den Hohlkörper auf einfache Weise stapelbar auszu
bilden und zwar einfach, indem das Abschlußstück hinreichend
dick gestaltet wird, so daß ein Formschluß zu einer Öffnung
eines aufzusetzenden Hohlkörpers ermöglicht wird.
Die Wandungen des Hohlkörpers werden bevorzugt aus massivem
Material gebildet, um eine hinreichende Festigkeit auch bei
Übereinandersetzen mehrerer Hohlkörper zu gewährleisten und
zugleich einen einer Stele vergleichbaren Eindruck zu schaf
fen. Dies ermöglicht es insbesondere, die stelenartige Struk
tur nicht nur in Friedhöfen, sondern, nach Ablauf der Ruhe
frist, auch an anderen Orten aufzustellen.
Der Hohlkörper kann aus Beton, Kunststein oder einem anderen
Material, insbesondere Metall wie Bronze, gegossen sein, ist
jedoch in einer besonders bevorzugten Variante aus Naturstein
gebildet. Bei dieser Variante kann der Hohlraum durch eine
zylindrische Bohrung erzeugt sein und das Abschlußstück durch
den Bohrkern gebildet werden. Die beim Bohren gebildete Lücke
zwischen Abschlußstückaußenrand und Öffnungsinnenrand wird
dann durch Steinkleber oder dergleichen abgedichtet werden.
Dies klebt den Bohrkern zugleich ein.
Bevorzugt ist, wenn das Abschlußstück nicht nur verkittet
ist, sondern zugleich formschlüssig mit dem Hohlkörper ver
bunden ist, wozu das Abschlußstück ein Zapfenloch aufweisen
kann, in welches ein die Hohlkörperwand durchdringender Zap
fen eingeführt ist.
Die Öffnung wird typischerweise einen Durchmesser von wenig
stens 18 cm, bevorzugt zumindest 20 cm aufweisen, um die Auf
nahme einer handelsüblichen Urne mit einem Durchmesser von 16 cm
und einer Höhe von 23 cm zu ermöglichen. Der Hohlraum
selbst kann eine Höhe von zumindest 25 cm bis 30 cm besitzen.
Diese Bemaßungen erlauben es auch, die Hohlkörperaußenwand
mit den Daten des Verstorbenen in üblicher Größe zu versehen.
Das Grabdenkmal kann sowohl einen einzelnen Hohlkörper umfas
sen, als auch mehrere übereinander gestapelte Hohlkörper.
Insbesondere ist es möglich, bei Anlegen eines neuen Famili
engrabes zunächst einen Abschlußhohlkörper zu verwenden, in
welchen lediglich an der Unterseite ein Abschlußstück vorge
sehen ist, während die Oberseite plan gebildet ist. Kommen
weitere Urnen hinzu, so kann der erste Stein angehoben und
die nachfolgenden Hohlkörper darunter gesetzt werden. Eine
Verbindung erfolgt dabei bevorzugt durch Auftragen von Zwei
komponentenkleber, Steinkleber und dergleichen.
Es sei erwähnt, daß eine Ausgestaltung der Hohlkörper mit na
hezu beliebigem Querschnitt möglich ist, beispielsweise qua
derförmig, zylindrisch, prismatisch und dergleichen. Es kann
insbesondere eine moderne Skulptur auf diese Weise gestaltet
werden.
Die Erfindung wird im folgenden Beispiel nur anhand der
Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt:
Fig. 1 ein Grabdenkmal der vorliegenden Erfindung im
Schnitt;
Fig. 2 das Grabdenkmal der vorliegenden Erfindung in per
spektivischer Ansicht;
Fig. 3 ein Grabdenkmal der vorliegenden Erfindung in anderer
Anordnung.
Nach Fig. 1 umfaßt ein allgemein mit 1 bezeichnetes Grabdenk
mal eine Reihe von Hohlkörpern 2a, 2b, 2c, 2d, in deren Hohl
raum 3a, 3b, 3c, 3d die Urnen 4a, 4b, 4c, 4d mit der Asche
Verstorbener angeordnet sind.
Der Hohlkörper 2 weist nun eine bodenseitige Öffnung 5 auf,
in welche ein Abschlußstück 6 eingesetzt ist, welches in die
zugeordnete Öffnung 5 eingesetzt und dort darin mittels Kitt
7 verankert ist. Die Abschlußstücke 6 weisen zudem Zapfenlö
cher 8 auf, durch welche von der Wand der Hohlkörper 2 aus
Zapfen 9 eingeführt sind, vgl. Fig. 2.
Der Hohlkörper besteht aus Naturstein, vorwiegend Granit, und
ist allgemein quaderförmig gebildet. Die Hohlräume 3 in den
Hohlkörpern 2 sind zylindrisch gebildet, wobei die jeweiligen
Abschlußstücke 6 durch den ausgebohrten Bohrkern realisiert
sind.
Während der oberste Hohlkörper 2a lediglich eine bodenseitige
Öffnung 5a auf weist, sind die darunter liegenden Hohlkörper
2b bis 2d sowohl auf der Ober- als auch auf ihrer Unterseite
mit einer entsprechenden Öffnung versehen. Die Abschlußstücke
6a, 6b und 6c sind dabei so in den Öffnungen 5a, 5b, 5c ihrer
zugeordneten Hohlkörper 2a, 2b, 2c verankert, daß sie über
den Rand 10 der Öffnungen 5a, 5b, 5c überstehen und in die
komplementäre Öffnung 5b, 5c, 5d des darunter liegenden Hohl
körpers eindringen.
Bodenseitig sitzt der Hohlkörper 2d mit seiner unteren Öff
nung auf einem sehr dicken Abschlußstück 6d auf, welches in
eine Betonplatte 10 eingelassen und mit dieser fest verbunden
ist.
Das Grabdenkmal der vorliegenden Erfindung wird hergestellt
wie folgt:
Zunächst wird eine Reihe von Granitsteinen bearbeitet, bis
sie die gewünschte kubische Außenform besitzen. Dann werden
durch eine Vielzahl von Granitblöcken Bohrungen so hindurch
geführt, daß der Bohrkern anschließend entnommen und in dicke
Stücke geteilt werden kann. Ein Verankerungsabschlußstück 5d
wird besonders dick gebildet. Dann wird ein Abschlußgranit
stein mit einer nicht durchgehenden Bohrung hergestellt.
Die Hohlkörper werden zunächst mit den Lebensdaten jener To
ten versehen, deren Asche in ihnen aufbewahrt werden soll.
Die gebildeten Grabdenkmal-Bauelemente werden dann aufge
stellt, indem zunächst auf einer vorgesehenen Grabstelle ein
Betonfundament 10 eingebracht wird, in welches das besonders
dicke Abschlußstück 5d einzementiert wird. Dann wird der er
ste Hohlkörper 2d aufgesetzt, eine Urne 4d in den Hohlkörper
eingesetzt und ein Abschlußstück 6c in der oberen Öffnung 5d
des Hohlkörpers 2d eingekittet und verzapft. Dieses Abschluß
stück steht über den Öffnungsrand 5d über. Dann können die
weiteren Hohlkörper 2c bis 2e aufgesetzt, mit Urnen versehen
und abgeschlossen werden. Dies setzt sich fort, bis die ge
wünschte Höhe des Grabdenkmals nahezu erreicht ist, worauf
der Abschlußstein 2a, der nur nach unten offen ist, aufge
setzt wird.
Es sei erwähnt, daß nicht alle Hohlkörper eines Grabdenkmals
gestapelt werden müssen, sondern auch ein Nebeneinandersetzen
mehrerer Stapel und/oder Hohlkörper möglich ist, wie in Fig.
3 gezeigt.
Es sei erwähnt, daß es nicht erforderlich ist, ein Grabdenk
mal sofort vollständig mit Urnen zu bestücken und/oder unmit
telbar auf die vorgesehene Höhe aufzustapeln. Vielmehr ist es
auch möglich, ein sukzessives Aufstapeln vorzusehen.
Es sei erwähnt, daß insbesondere bei entsprechender Formge
bung eine Aufstellung unter Berücksichtigung örtlicher Vor
schriften auch außerhalb von Friedhöfen insbesondere nach Ab
lauf der Ruhefristen möglich ist.
Claims (11)
1. Grabdenkmal mit wenigstens einem Hohlkörper, der zur Auf
nahme der Asche Verstorbener zumindest einen Hohlraum um
faßt, dadurch gekennzeichnet, daß am Hohlkörper
eine Öffnung in Boden und/oder Oberseite und zu dieser ein
Abschlußstück vorgesehen ist, welches eine solche Dicke
aufweist, daß es den Öffnungsrand überragend in die Öff
nung einsetzbar ist, um so ein Stapeln mehrerer Hohlkörper
mit übereinander liegenden, identischen Öffnungen unter
Stabilisierung des Stapels durch Formschluß zu ermögli
chen.
2. Grabdenkmal nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hohlkörper aus massivem Material be
steht.
3. Grabdenkmal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper aus Beton
und/oder Kunststein gegossen ist.
4. Grabdenkmal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper aus Naturstein
gebildet ist.
5. Grabdenkmal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Hohlraum durch eine Bohrung
gebildet ist und das Abschlußstück durch den Bohrkern rea
lisiert ist.
6. Grabdenkmal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Abschlußstück in die Öffnung
dichtend eingekittet ist.
7. Grabdenkmal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß im Abschlußstück ein Zapfenloch
vorgesehen ist, in welches ein die Hohlkörperwand durch
dringender Zapfen eingeführt ist.
8. Grabdenkmal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Öffnung einen Durchmesser
von wenigstens 18 cm, bevorzugt zumindest 20 cm aufweist.
9. Grabdenkmal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Hohlraum eine Höhe von zu
mindest 25 cm, bevorzugt zumindest 30 cm.
10. Grabdenkmal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper mit um den Öffnungsrand
aufgetragenem Kitt oder dergl. miteinander ver
klebt sind.
11. Grabdenkmal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß mehrere Hohlkörper übereinander
gestapelt sind.
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- 2000-01-15 DE DE2000101506 patent/DE10001506B4/de not_active Expired - Fee Related
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