DE10001135A1 - Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs durch Prägen thixotroper Schichten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs durch Prägen thixotroper SchichtenInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs wird beschrieben, bei dem man auf ein Substrat eine Beschichtungszusammensetzung aufträgt, die thixotrop ist oder die auf dem Substrat durch Vorbehandlung thixotrope Eigenschaften erlangt, mit einer Prägevorrichtung das Oberflächenrelief in die aufgetragene thixotrope Beschichtungszusammensetzung prägt und die Beschichtungszusammensetzung nach Entfernen der Prägevorrichtung härtet. DOLLAR A Die nach diesem Verfahren erhältlichen, mit einem mikrostrukturierten Oberflächenrelief versehenen Substrate eignen sich insbesondere für optische, elektronische, mikromechanische und/oder schmutzabweisende Anwendungen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung mikrostrukturierter
Oberflächenreliefs, bei dem das Oberflächenrelief mit einer Prägevorrichtung in eine
auf ein Substrat aufgetragene thixotrope Beschichtungszusammensetzung geprägt
wird, mit diesem mikrostrukturierten Oberflächenrelief versehene Substrate sowie
die Verwendung dieser Substrate.
Oberflächenreliefstrukturen werden für verschiedene Anwendungsfelder eingesetzt.
Im Vordergrund stehen dabei dekorative Anwendungen, z. B. auf Metall, Kunststoff,
Karton oder Stein. Daneben werden Anwendungen zur Herstellung von rutschfesten
Fußbodenbelägen, Schuhsohlen, veredelten Textilien, von strukturierten
Schalldämmplatten oder Elektrokabeln genannt. Zur Erzeugung von Reliefstrukturen
mit Dimensionen im mm-Bereich werden neben Siebdruckverfahren auch Druck
verfahren mit strukturierten Walzen oder Gießverfahren eingesetzt. Dabei werden
aus applikationstechnischen Gründen thixotrope, struktur- oder hochviskose Lacke
verwendet, wobei zur Thixotropierung aus dem Stand der Technik bekannte Additive
verwendet werden. Dabei kann es sich auch um feinskalige anorganische Pulver,
wie SiO2 oder CaCO3, handeln. Thixotrope Lack- und Bindemittelsysteme können
auch zur Herstellung von stochastischen Oberflächenreliefstrukturen über
Sprühverfahren unter Zusatz relativ grobkörniger, die Strukturgeometrie be
stimmender Teilchen eingesetzt werden.
Eine wichtige Rolle spielen Walzenprägeverfahren ("Embossing"). Man
unterscheidet dabei das Heißprägen, das Prägen thixotroper Lacke und das
Reaktivprägen. Beim Heißprägen wird die Prägewalze in ein thermoplastisches
Substrat, das über den Glasübergangspunkt erwärmt ist, gedrückt. Anschließend
wird die Struktur durch schnelles Erkalten nach Herausfahren der Walze fixiert. In
analoger Weise wird dieses Verfahren unter Verwendung kleinformatiger, starrer
Stempel auch zur Herstellung von sehr feinen Strukturen im µm- und 100 nm
Bereich für elektronische Anwendungen untersucht. Nachteile sind hier
Ungenauigkeiten, die verursacht werden durch die hohen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten der verwendeten thermoplastischen Polymere sowie die
hohen Rückstellkräfte als Folge sehr kleiner Krümmungsradien, die auch beim
raschen Abküheln zu einer Abrundung von Kanten führen. Weitere Nachteile sind
die langen Prozeßzeiten sowie die prinzipielle Nichteignung für das sog. "Stepping",
bei dem durch eine Abfolge von Prägungen auf benachbarten Flächeneinheiten mit
einem schrittweise versetzten kleinen Stempel große Flächen strukturiert werden.
Beim Prägen thixotroper Lacke bleibt das Relief aufgrund der thixotropen Rheologie
des Lackes zumindest für eine gewisse Zeit weitgehend erhalten, in der die Fixie
rung durch Härtung oder Trocknung erfolgen kann. Dieses Verfahren fand jedoch
bisher nur zur Herstellung von relativ groben Strukturen mit Dimensionen im mm-
Bereich Anwendung.
Bei Strukturen mit Dimensionen im µm- bis nm-Bereich für optische oder
mikroelektronische Anwendungen bestehen sehr hohe Anforderungen an die
Abformtreue. Für optische und mikroelektronische µm- oder nm-Strukturen ist daher
ein "Near-net Shaping" mit definierter Flankensteilheit erforderlich.
Für Oberflächenreliefstrukturen mit Dimensionen im µm- bis nm-Bereich ist neben
dem Heißprägen nur das Reaktivprägen eingesetzt worden. Beim Reaktivprägen ist
zwingend erforderlich, daß der strukturierte Beschichtungsfilm unter dem
eingesetzten planen Stempel durch thermische Behandlung oder UV-Bestrahlung
gehärtet wird, bevor der eingedrückte Stempel aus dem Beschichtungsfilm entfernt
werden kann. Dies trifft auch dann zu, wenn durch eine weitere, nachgeschaltete
Temperaturbehandlung eine weitere Verdichtung erfolgt. A. Gombert et al, Thin
Solid Films, 351 (1, 2) 1999, 73-78, nehmen an, daß auch bei einer Übertragung des
Reaktivprägens auf die Walzentechnik die Aushärtung unter dem Prägewerkzeug
erfolgen muß. Es wird davon ausgegangen, daß dies erforderlich ist, um zu
verhindern, daß die an kleinen Krümmungsradien besonders hohen Oberflächen
kräfte der nicht gehärteten Schicht zur Verrundung der Mikrostruktur und damit zum
Verlust der Abformtreue führen würde, wenn man ein thixotropes Prägen versuchen
würde. Aus technologischer Sicht wäre aber gerade ein Härten nach Entfernung der
Walze besonders interessant, da dies die Erzeugung von Oberflächenreliefs auf
großen Flächen, z. B. als Mottenaugen-Antireflexstruktur für Displayanwendungen,
im Walzenverfahren mit kürzerer Prozeßzeit und höherer Prozeßsicherheit als beim
Härten unter der Walze ermöglichen würde.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von
Mikrostrukturen mit Dimensionen im unteren µm- bis nm-Bereich bereitzustellen, das
einerseits die hohen Anforderungen an Abformtreue, die in diesem Dimensions
bereich notwendig sind, gewährleistet und andererseits kürzere Herstellungszeiten
ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird überraschenderweise durch ein Verfahren zur
Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs gelöst, bei dem man auf ein
Substrat eine Beschichtungszusammensetzung aufträgt, die thixotrop ist oder die auf
dem Substrat durch Vorbehandlung thixotrope Eigenschaften erlangt, mit einer
Prägevorrichtung das Oberflächenrelief in die aufgetragene thixotrope Be
schichtungszusammensetzung prägt und die Beschichtungszusammensetzung nach
Entfernen der Prägevorrichtung härtet.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine formgetreue Abformung mit sehr
hoher Genauigkeit und Flankensteilheit auch im Mikrostrukturbereich möglich, die
weit über dem Stand der Technik liegt. Außerdem können die Herstellungszeiten
wesentlich verkürzt werden, was insbesondere für die Mikrostrukturierung von
großen Flächen von Bedeutung ist.
Die Beschichtungszusammensetzung kann auf jede übliche Weise aufgetragen
werden. Hierbei können alle gängigen naßchemischen Beschichtungsverfahren
eingesetzt werden. Beispiele sind Schleuderbeschichten, (Elektro)tauchbeschichten,
Rakeln, Sprühen, Spritzen, Gießen, Streichen, Flutbeschichten, Foliengießen,
Messergießen, Slotcoating, Meniskus-Coating, Curtain-Coating, Walzenauftrag oder
übliche Druckverfahren, wie Siebdruck oder Flexoprint. Bevorzugt sind
kontinuierliche Beschichtungsverfahren wie Flachspritzen, Flexoprintverfahren,
Walzenauftrag oder naßchemische Folienbeschichtungstechniken. Die Menge der
aufgetragenen Beschichtungszusammensetzung wird so gewählt, daß die
gewünschte Schichtdicke erzielt wird. Beispielsweise wird so gearbeitet, daß vor
dem Prägevorgang Schichtdicken im Bereich von 0,5 bis 50 µm, bevorzugt 0,8 bis
10 µm, besonders bevorzugt 1 bis 5 µm erhalten werden.
Die Beschichtungszusammensetzung kann bereits vor dem Auftragen thixotrop sein
oder sie wird nach dem Auftrag auf das Substrat so vorbehandelt, daß sie thixotrope
Eigenschaften erlangt. Bevorzugt wird eine Beschichtungszusammensetzung ver
wendet, die erst nach dem Auftrag auf das Substrat durch entsprechende
Vorbehandlung thixotrop wird. Bei der Thixotropie handelt es sich um eine
Eigenschaft bestimmter viskoser Zusammensetzungen, deren Viskosität bei
Einwirkung mechanischer Kräfte (Schubspannung, Scherbeanspruchung, etc.)
abnimmt. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung werden die Ausdrücke
"Thixotropie" und "thixotrop" in dem Sinne verwendet, daß sie auch strukturviskose
Systeme einschließen. Thixotrope Systeme im engeren Sinne unterscheiden sich
von strukturviskosen Systemen dadurch, daß bei ihnen die Viskositätsänderung mit
einer gewissen Zeitverzögerung erfolgt (Hysterese). Aus diesem Grund sind
erfindungsgemäß thixotrope Systeme bevorzugt, obwohl auch strukturviskose
Systeme mit guten Ergebnissen eingesetzt werden können und deshalb von den hier
verwendeten Begriffen "Thixotropie" und "thixotrop" umfaßt sind.
Dem Fachmann sind thixotrope Zusammensetzungen geläufig. Es sind ihm auch
Maßnahmen, wie z. B. die Zugabe von Thixotropiermitteln oder Viskositätsreglern,
bekannt, die zu thixotropen Zusammensetzungen führen.
Sofern die Beschichtungszusammensetzung vor dem Auftrag noch nicht thixotrop ist,
wird die aufgetragene Beschichtungszusammensetzung vorbehandelt, damit sich
das thixotrope Verhalten einstellt. Selbstverständlich kann auch eine bereits vor dem
Auftrag thixotrope Beschichtungszusammensetzung nach Auftrag vorbehandelt
werden, z. B. um das thixotrope Verhalten zu verstärken. Genauso selbstverständlich
muß eine nicht thixotrope Beschichtungszusammensetzung so ausgewählt werden,
das sie durch eine Vorbehandlung die thixotrope Eigenschaft erlangen kann.
Unter Vorbehandlung wird hier insbesondere eine thermische Behandlung oder eine
Strahlungsbehandlung der aufgetragenen Beschichtungszusammensetzung ver
standen, die auch in Kombination eingesetzt werden können. Gegebenenfalls kann
aber auch bereits ein einfaches Abdampfen des Lösungsmittels (Ablüften)
ausreichen, um ein thixotropes Verhalten zu erzielen. Das Ablüften kann auch einem
der vorstehend genannten Vorbehandlungen vorausgehen. Beispiele für einsetzbare
Strahlungsarten sind IR-Strahlung, UV-Strahlung, Elektronenstrahlung und/oder
Laserstrahlung. Vorzugsweise besteht die Vorbehandlung aus einer thermischen
Behandlung. Hierfür wird das beschichtete Substrat, z. B. in einem Ofen, über einen
gewissen Zeitraum erwärmt.
Naturgemäß hängen die eingesetzten Temperaturbereiche oder die Intensität der
Strahlung und die Vorbehandlungsdauer voneinander und insbesondere von der
Beschichtungszusammensetzung, z. B. der Art des Beschichtungszusammen
setzung, den eingesetzten Additiven und der Art und der Menge des eingesetzten
Lösungsmittels, ab. Durch die dabei sich ergebenden Vorgänge, wie Abdampfung
des Lösungsmittels oder Kondensationsprozesse, werden die aufgetragenen
Beschichtungszusammensetzungen thixotrop. Dabei ist darauf zu achten, daß noch
keine Härtung der Beschichtungszusammensetzung stattfindet. Die entsprechenden
Parameter sind dem Fachmann bekannt oder er kann sie ohne weiteres durch
routinemäßige Versuche feststellen.
Die Parameter der Vorbehandlung, z. B. die Temperatur, werden vorzugsweise so
gewählt, daß die in der Schicht vorhandenen Lösemittelreste weitgehend
ausgetrieben werden, daß es aber noch nicht zur Härtung der Beschichtungs
zusammensetzung, z. B. über Vernetzungsreaktionen, kommt. Dies ist besonders in
Gegenwart von Thermostartern wichtig. Bei der thermischen Behandlung wird das
beschichtete Substrat z. B. auf Temperaturen im Bereich von 60 bis 180°C, bevorzugt
80 bis 120°C, über einen Zeitraum von z. B. 30 s bis 10 min erwärmt. Besonders
bevorzugt wird die Vorbehandlung so durchgeführt, daß für die aufgetragene
Beschichtungszusammensetzung eine Viskosität von 30 Pas bis 30.000 Pas,
bevorzugt 30 Pas bis 1000 Pas, besonders bevorzugt 30 Pas-100 Pas, erzielt
wird. Auch bei nicht vorbehandelten Beschichtungszusammensetzungen stellen dies
bevorzugte Bereiche dar. Bei der vorbehandelten Schicht kann es sich, z. B. bei den
nachstehend aufgeführten Beschichtungszusammensetzungen auf Basis organisch
modifizierter anorganischer Polykondensate oder Vorstufen davon, um ein Gel
handeln.
Die Prägung des mikrostrukturierten Oberflächenreliefs erfolgt über eine herkömm
liche Prägevorrichtung. Dabei kann es sich z. B. um einen Stempel oder eine Walze
handeln, wobei der Einsatz von Walzen bevorzugt ist. Für spezielle Fälle sind z. B.
auch starre Stempel geeignet. Die Walze kann z. B. eine Handwalze oder eine
maschinelle Prägewalze sein. Auf der Prägevorrichtung befindet sich das negative
Abbild (Negativ-Master) der zu prägenden Mikrostruktur, das durch Abformung von
einem Positiv-Master gewonnen wird. Die Struktur des Masters kann flexibel oder
starr sein.
Typische Anpressdrucke liegen in Abhängigkeit von z. B. der Strukturgeometrie und
dem Vernetzungsgrad des Beschichtungsfilms im Bereich von 0.1 bis 100 MPa.
Typische Walzengeschwindigkeiten liegen im Bereich von 0,6 m/min bis 60 m/min.
Dies unterstreicht den großen Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
gegenüber dem nach dem Stand der Technik eingesetzten Reaktivprägen, bei dem
zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs von einer Fläche von 1 cm2
im diskontinuierlichen Betrieb ca. 10 min benötigt werden.
Im Gegensatz zum Reaktivprägen, bei dem die Härtung erfolgt, solange sich die
Prägevorrichtung in der Beschichtungszusammensetzung befindet, wird erfindungs
gemäß erst dann gehärtet, wenn die Prägevorrichtung aus der Beschichtungszu
sammensetzung entfernt wurde. Naturgemäß bedeutet dies nicht, daß die
Prägevorrichtung, wie etwa beim Walzenverfahren, nicht an einer anderen Stelle für
einen weiteren oder kontinuierlichen Prägevorgang eingesetzt werden kann.
Wesentlich ist, daß der Abschnitt des geprägten Oberflächenreliefs, der der Härtung
unterzogen wird, nicht mehr mit der Prägevorrichtung in Kontakt ist.
Unter Härtung werden dabei die in der Beschichtungstechnik üblichen
Härtungsverfahren verstanden, die dazu führen, daß im wesentlichen keine
(dauerhafte) Verformung der gehärteten Schicht mehr möglich ist. Hierbei finden in
Abhängigkeit von der Art der Beschichtungszusammensetzung z. B. eine
Vernetzung, Verdichtung oder Verglasung, Kondensation oder auch eine Trocknung
statt. Die Härtung bzw. Fixierung des geprägten Oberflächenreliefs sollte innerhalb
von 1 Minute, besser innerhalb 30 s und vorzugsweise innerhalb 3 s nach
Entformen, daß heißt nach Entfernung der Prägevorrichtung, erfolgen.
Gegebenenfalls kann die gehärtete Schicht auch durch thermische Nachbehandlung
verglast werden, bei der organische Komponenten unter Zurücklassung einer rein
anorganischen Matrix ausgebrannt werden.
Die Härtung wird insbesondere in Form einer thermischen Härtung, einer Härtung
durch Strahlung oder einer Kombination derselben durchgeführt. Bevorzugt werden
bekannte strahlungshärtende Verfahren eingesetzt. Beispiele für einsetzbare
Strahlungsarten wurden vorstehend für die Vorbehandlung aufgeführt. Bevorzugt
erfolgt die Strahlungshärtung mittels UV-Strahlung oder Elektronenstrahlen. In
jedem Fall sollte die Fixierung zur maximal möglichen Vernetzung, Verdichtung oder
Kondensation der Beschichtung führen.
Die Oberflächenreliefstruktur stellt unabhängig von einer gegebenfalls vorhandenen
zufälligen Oberflächenrauheit ein definiertes Muster von Erhebungen und
Vertiefungen in der Oberflächenschicht dar. Das gebildete Muster kann stochastisch
oder periodisch sein, es kann aber auch ein bestimmtes gewünschtes Bildmuster
darstellen. Ein mikrostrukturiertes Oberflächenprofil weist Dimensionen im µm-
und/oder nm-Bereich auf, wobei unter Dimensionen die Abmessungen der
Vertiefungen bzw. Erhöhungen (Amplitudenhöhe) oder der Abstände (Periode)
zwischen diesen verstanden wird. Es können jedoch zusätzliche auch
Überstrukturen mit integriert werden, die z. B. besondere Informationen speichern
können. Beispiele hierfür sind lichtlenkende oder holographische Strukturen und
optische Datenspeicher. Dabei liegen auch mikrostrukturierte Reliefs vor, wenn z. B.
Vertiefungen im µm- und/oder nm-Bereich vorliegen, während die Abstände
zwischen den Vertiefungen nicht in diesem Bereich liegen, und umgekehrt.
Selbstverständlich können auf der Oberfläche neben den Strukturen im µm-
und/oder nm-Bereich auch größere Strukturen vorhanden sein. Die
mikrostrukturierten Oberflächenreliefs weisen im allgemeinen Strukturen mit
Dimensionen unter 800 µm, bevorzugt unter 500 µm, besonders bevorzugt unter
200 µm auf. Auch bei noch kleineren Dimensionen unter 30 µm und sogar im
Nanometer-Bereich unter 1 µm und selbst unter 100 nm werden gute Ergebnisse
erzielt.
Die erfindungsgemäß eingesetzte Beschichtungszusammensetzung kann auf jedes
beliebige Substrat aufgebracht werden. Beispiele dafür sind Metall, Glas, Keramik,
Papier, Kunststoff, Textilstoffe oder natürliche Werkstoffe wie z. B. Holz. Als Beispiele
für Metallsubstrate seien z. B. Kupfer, Aluminium, Messing, Eisen und Zink genannt.
Beispiele für Kunststoffsubstrate sind Polycarbonat, Polymethylmethacrylat,
Polyacrylate, Polyethylenterephthalat. Das Substrat kann in jedweder Form vorliegen,
z. B. als Platte oder Folie. Natürlich eignen sich auch oberflächenbehandelte
Substrate zur Herstellung mikrostrukturierter Oberflächen, z. B. lackierte oder
metallisierte Oberflächen.
Die Beschichtungszusammensetzungen können so gewählt werden, daß
undurchsichtige oder transparente, elektrisch leitende, photoleitfähige oder
isolierende Beschichtungen erhalten werden. Bevorzugt werden, insbesondere für
optische Anwendungen, transparente Beschichtungen hergestellt. Die Be
schichtungen können auch gefärbt sein. Die Beschichtungszusammensetzungen
können z. B. in Form von Gelen, Solen, Dispersionen oder Lösungen vorliegen.
In einer bevorzugten Ausführungsform liegt die aufgetragene
Beschichtungszusammensetzung vor dem Prägevorgang als Gel vor. Vorzugsweise
wird die Beschichtungszusammensetzung als Sol auf das Substrat aufgetragen und
durch die Vorbehandlung in das Gel überführt, wobei das thixotrope Verhalten
erhalten wird. Die Gelbildung kommt z. B. durch Lösungsmittelentzug und/oder
Kondensationsvorgänge zustande.
Bei den Beschichtungszusammensetzungen kann es sich übliche
Beschichtungssysteme auf Basis von organischen Polymeren oder glas- oder
keramikbildenden Verbindungen als Bindemittel oder matrixbildende Bestandteile
handeln, sofern die Beschichtungszusammensetzungen thixotrop sind oder durch
eine Vorbehandlung thixotropes Verhalten erlangen können. Als Bindemittel können
die dem Fachmann bekannten organische Polymere eingesetzt werden. Bevorzugt
enthalten die eingesetzten organischen Polymere noch funktionelle Gruppen über
die eine Vernetzung möglich ist. Weiter enthalten die Beschichtungszusammen
setzungen mit organischen Polymeren als Bindemittel bevorzugt noch nanoskalige
anorganische Feststoffteilchen, so daß Beschichtungen gebildet werden, die aus
einer mit Nanopartikeln compoundierten Polymerschicht bestehen. Als Polymere
eignen sich beliebige bekannte Kunststoffe, z. B. Polyacrylsäure, Polymethacryl
säure, Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyolefine, Polystyrol, Polyamide, Polyimide,
Polyvinylverbindungen, wie Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polyvinylbutyral,
Polyvinylacetat und entsprechende Copolymere, z. B. Poly(ethylen-vinylacetat),
Polyester, z. B. Polyethylenterephthalat oder Polydiallylphthalat, Polyarylate,
Polycarbonate, Polyether, z. B. Polyoxymethylen, Polyethylenoxid oder
Polyphenylenoxid, Polyetherketone, Polysulfone, Polyepoxide und Fluorpolymere, z. B.
Polytetrafluorethylen.
Beschichtungszusammensetzungen auf Basis von glas- oder keramikbildenden
Verbindungen können Beschichtungszusammensetzungen auf Basis von anor
ganischen Feststoffteilchen, bevorzugt nanoskaligen anorganischen Feststoff
teilchen, oder hydrolysierbaren Ausgangsverbindungen, insbesondere Metall
alkoxiden oder Alkoxysilanen, sein. Beispiele für nanoskalige anorganische
Feststoffteilchen und für hydrolysierbare Ausgangsverbindungen werden im
folgenden angegeben.
Besonders gute Ergebnisse werden mit Beschichtungszusammensetzungen auf
Basis von organisch modifizierten anorganischen Polykondensaten (Ormocere,
Nanomere, etc.), beispielsweise Polyorganosiloxanen, oder deren Vorstufen
erhalten. Dementsprechend ist der Einsatz solcher Beschichtungszusammen
setzungen besonders bevorzugt. Eine weitere Verbesserung läßt sich erzielen, wenn
die organisch modifizierten anorganischen Polykondensate oder Vorstufen davon
organische Reste mit funktionellen Gruppen enthalten, über die eine Vernetzung
möglich ist, und/oder wenn sie in Form von sogenannten anorganisch-organischen
Nanokompositwerkstoffen vorliegen. Beschichtungszusammensetzungen auf Basis
organisch modifizierter anorganischer Polykondensate, die sich für die vorliegende
Erfindung eignen, sind z. B. in DE 196 13 645, WO 92121729 und WO 98/51747
beschrieben, worauf Bezug genommen wird. Diese Bestandteile werden im
folgenden im einzelnen erläutert.
Die Herstellung der organisch modifizierten anorganischen Polykondensate oder der
Vorstufen davon erfolgt insbesondere durch Hydrolyse und Kondensation von
hydrolysierbaren Ausgangsverbindungen nach dem aus dem Stand der Technik
bekannten Sol-Gel Verfahren. Unter Vorstufen werden dabei insbesondere Vor
hydrolysate und/oder Vorkondensate mit geringerem Kondensationsgrad
verstanden. Bei den hydrolysierbaren Ausgangsverbindungen handelt es sich um
Elementverbindungen mit hydrolysierbaren Gruppen, wobei zumindest ein Teil
dieser Verbindungen auch nicht hydrolysierbare Gruppen umfaßt, oder Oligomere
davon. Bevorzugt enthalten mindestens 50 Mol-%, besonders bevorzugt mindestens
80 Mol-% und ganz besonders bevorzugt 100 Mol% der eingesetzten
hydrolysierbaren Ausgangsverbindungen mindestens eine nicht hydrolysierbare
Gruppe.
Darüber hinaus können auch Mischungen von organischen Monomeren, Oligomeren
und/oder Polymeren üblicher Art mit den organischen Polymeren verwendet werden.
Bei den zur Herstellung der organisch modifizierten anorganischen Polykondensate
oder deren Vorstufen verwendeten hydrolysierbaren Ausgangsverbindungen handelt
es sich insbesondere um Verbindungen mindestens eines Elements M aus den
Hauptgruppen III bis V und/oder den Nebengruppen II bis IV des Periodensystems
der Elemente. Vorzugsweise handelt es sich um hydrolysierbare Verbindungen von
Si, Al, B, Sn, Ti, Zr, V oder Zn, insbesondere solche von Si, Al, Ti oder Zr, oder
Mischungen aus zwei oder mehreren dieser Elemente. Hierzu sei angemerkt, daß
selbstverständlich auch andere hydrolysierbare Verbindungen eingesetzt werden
können, insbesondere solche von Elementen der Hauptgruppen I und II des
Periodensystems (z. B. Na, K, Ca und Mg) und der Nebengruppen V bis VIII des
Periodensystems (z. B. Mn, Cr, Fe und Ni). Auch hydrolysierbare Verbindungen der
Lanthaniden können eingesetzt werden. Vorzugsweise machen die soeben
genannten Verbindungen aber nicht mehr als 40 und insbesondere nicht mehr als 20 Mol%
der insgesamt eingesetzten hydrolysierbaren monomeren Verbindungen aus.
Bei Einsatz hochreaktiver hydrolysierbarer Verbindungen (z. B. Aluminum
verbindungen) empfiehlt sich die Verwendung von Komplexbildnern, die eine
spontane Ausfällung der entsprechenden Hydrolysate nach Zugabe von Wasser
verhindern. In der WO 92121729 sind geeignete Komplexbildner genannt, die bei
reaktiven hydrolysierbaren Verbindungen eingesetzt werden können.
Als hydrolysierbare Ausgangsverbindung, die mindestens eine nicht hydrolysierbare
Gruppe aufweist, werden bevorzugt hydrolysierbare Organosilane oder Oligomere
davon eingesetzt. Dementsprechend werden im folgenden einsetzbare Organosilane
näher erläutert. Entsprechende hydrolysierbare Ausgangsverbindungen anderer
oben genannter Elemente leiten sich analog aus den nachstehend aufgeführten
hydrolysierbaren und nicht hydrolysierbaren Resten ab, wobei gegebenenfalls die
unterschiedliche Valenz der Elemente zu berücksichtigen ist. Auch diese
Verbindungen enthalten neben den hydrolysierbaren Gruppen bevorzugt nur eine
nicht hydrolysierbare Gruppe.
Eine bevorzugte Beschichtungszusammensetzung umfaßt demnach bevorzugt ein
z. B. nach dem Sol-Gel-Verfahren erhältliches Polykondensat oder Vorstufen davon
auf Basis von einem oder mehreren Silanen der allgemeinen Formel Ra-Si-X(4-a) (I),
worin die Reste R gleich oder verschieden sind und nicht hydrolysierbare Gruppen
darstellen, die Reste X gleich oder verschieden sind und hydrolysierbare Gruppen
oder Hydroxylgruppen bedeuten und a den Wert 1, 2 oder 3 hat, oder einem davon
abgeleiteten Oligomer. Der Wert a ist bevorzugt 1.
In der allgemeinen Formei (I) sind die hydrolysierbaren Gruppen X, die gleich oder
voneinander verschieden sein können, beispielsweise Wasserstoff oder Halogen (F,
Cl, Br oder I), Alkoxy (vorzugsweise C1-6-Alkoxy, wie z. B. Methoxy, Ethoxy, n-
Propoxy, i-Propoxy und Butoxy), Aryloxy (vorzugsweise C6-10-Aryloxy, wie z. B.
Phenoxy), Acyloxy (vorzugsweise C1-6-Acyloxy, wie z. B. Acetoxy oder Propionyloxy),
Alkylcarbonyl (vorzugsweise C2-7-Alkylcarbonyl, wie z. B. Acetyl), Amino,
Monoalkylamino oder Dialkylamino mit vorzugsweise 1 bis 12, insbesondere 1 bis 6
Kohlenstoffatomen. Bevorzugte hydrolysierbare Reste sind Halogen, Alkoxygruppen
und Acyloxygruppen. Besonders bevorzugte hydrolysierbare Reste sind C1-4-
Alkoxygruppen, insbesondere Methoxy und Ethoxy.
Bei den nicht hydrolysierbaren Resten R, die gleich oder voneinander verschieden
sein können, kann es sich um nicht hydrolysierbare Reste R mit einer funktionellen
Gruppe, über die eine Vernetzung möglich ist, oder um nicht hydrolysierbare Reste
R ohne eine funktionelle Gruppe handeln.
Der nicht hydrolysierbare Rest R ohne funktionelle Gruppe ist beispielsweise Alkyl
(vorzugsweise C1-8-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, s-Butyl und
t-Butyl, Pentyl, Hexyl, Octyl oder Cyclohexyl), Aryl (vorzugsweise C6-10-Aryl, wie z. B.
Phenyl und Naphthyl) sowie entsprechende Alkylaryle und Arylalkyle. Die Reste R
und X können gegebenenfalls einen oder mehrere übliche Substituenten, wie z. B.
Halogen oder Alkoxy, aufweisen.
Spezielle Beispiele für funktionelle Gruppen über die eine Vernetzung möglich ist
sind z. B. die Epoxid-, Hydroxy-, Ether-, Amino-, Monoalkylamino-, Dialkylamino-,
gegebenenfalls substituierte Anilino-, Amid-, Carboxy-, Vinyl-, Allyl-, Alkinyl-, Acryl-,
Acryloxy-, Methacryl-, Methacryloxy-, Mercapto-, Cyano-, Alkoxy-, Isocyanato-,
Aldehyd-, Alkylcarbonyl-, Säureanhydrid- und Phosphorsäuregruppe. Diese
funktionellen Gruppen sind über Alkylen-, Alkenylen- oder Arylen-Brückengruppen,
die durch Sauerstoff- oder -NH-Gruppen unterbrochen sein können, an das
Siliciumatom gebunden. Beispiele für nicht hydrolysierbare Reste R mit Vinyl- oder
Alkinylgruppe sind C2-6-Alkenyl, wie z. B. Vinyl, 1-Propenyl, 2-Propenyl und Butenyl
und C2-6-Alkinyl, wie z. B. Acetylenyl und Propargyl. Die genannten Brückengruppen
und gegebenfalls vorliegende Substituenten, wie bei den Alkylaminogruppen, leiten
sich z. B. von den oben genannten Alkyl-, Alkenyl- oder Arylresten ab. Natürlich kann
der Rest R auch mehr als eine funktionelle Gruppe aufweisen.
Konkrete Beispiele für nicht hydrolysierbare Reste R mit funktionellen Gruppen, über
die eine Vernetzung möglich ist, sind ein Glycidyl- oder ein Glycidyloxy-(C1-20)-
alkylen-Rest, wie β-Glycidyloxyethyl, γ-Glycidyloxypropyl, δ-Glycidyloxybutyl, ε-
Glycidyloxypentyl, ω-Glycidyloxyhexyl, und 2-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethyl, ein
(Meth)acryloxy-(C1-6)-alkylen-Rest, wobei (C1-6-Alkylen z. B. für Methylen, Ethylen,
Propylen oder Butylen steht, und ein 3-Isocyanatopropylrest.
Konkrete Beispiele für entsprechende Silane sind γ-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan
(GPTS), γ-Glycidyloxypropyltriethoxysilan (GPTES), 3-Isocyanatopropyltri
ethoxysilan, 3-Isocyanatopropyldimethylchlorsilan, 3-Aminopropyltrimethoxysilan
(APTS), 3-Aminopropyltriethoxysilan, N-(2-Aminoethyl)-3-aminoproyltrimethoxysilan,
N-[N'-(2'-Aminoethyl)-2-aminoethyl]-3-aminopropyltrimethoxysilan, Hydroxymethyl
triethoxysilan, Bis-(hydroxyethyl)-3-aminopropyltriethoxysilan, N-Hydroxy-ethyl-N-
methylaminopropyltriethoxysilan, 3-(Meth)acryloxypropyl-triethoxysilan und 3-(Meth)-
acryloxypropyltrimethoxysilan. Weitere Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare
hydrolysierbare Silane können z. B. auch der EP A-195493 entnommen werden.
Bei den obengenannten funktionellen Gruppen, über die eine Vernetzung möglich
ist, handelt es sich insbesondere um polymerisierbare und/oder polykondensierbare
Gruppen, wobei unter Polykondensationsreaktionen auch Polyadditionsreaktionen
verstanden werden. Sofern eingesetzt, werden die funktionellen Gruppen bevorzugt
so ausgewählt, daß über gegebenenfalls katalysierte Polymerisations-, -additions-
oder -kondensationsreaktionen eine Vernetzung ausgeführt werden kann.
Es können funktionelle Gruppe gewählt werden, die mit sich selbst die vorstehend
genannten Reaktionen ausführen können. Beispiele - für solche funktionellen
Gruppen sind Epoxy-haltige Gruppen und reaktionsfähige Kohlenstoff-Kohlenstoff-
Mehrfachbindungen (insbesondere Doppelbindungen). Konkrete und bevorzugte
Beispiele für derartige funktionelle Gruppen sind vorstehend aufgeführte Glycidoxy-
und (Meth)acryloxy-Reste. Weiterhin kann es sich um funktionelle Gruppe handeln,
die mit anderen funktionellen Gruppen entsprechende Reaktionen eingehen können
(sogenannte korrespondierende funktionelle Gruppen). Es werden dann
hydrolysierbare Ausgangsverbindungen eingesetzt, die beide funktionelle Gruppen
enthalten oder Mischungen, die die jeweiligen korrespondierenden funktionellen
Gruppen enthalten. Ist im Polykondensat oder in der Vorstufe davon nur eine
funktionelle Gruppe enthalten, kann die entsprechende korrespondierende
funktionelle Gruppe sich im dann gegebenenfalls einzusetzenden Vernetzungsmittel
befinden. Beispiele für korrespondierende funktionelle Gruppenpaare sind Vinyl/SH,
Epoxid/Amin, Epoxid/Alkohol, Epoxid/Carbonsäurederivate, Methacryloxy/Amin,
Allyl/Amin, Amin/Carbonsäure, Amin/Isocyanat, Isocyanat/Alkohol oder
Isocyanat/Phenol. Bei Verwendung von Isocyanaten werden diese bevorzugt in
Form der blockierten Isocyanate verwendet.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden organisch modifizierte anorganische
Polykondensate oder Vorstufen davon auf Basis von hydrolysierbaren Ausgangs
verbindungen eingesetzt, wobei zumindest ein Teil der eingesetzten
hydrolysierbaren Verbindungen die vorstehend erläuterten hydrolysierbaren
Verbindungen mit mindestens einen nicht hydrolysierbaren Rest mit einer
funktionellen Gruppe, über die eine Vernetzung möglich ist, sind. Bevorzugt
enthalten mindestens 50 Mol-%, besonders bevorzugt mindestens 80 Mol-% und
ganz besonders bevorzugt 100 Mol-% der eingesetzten hydrolysierbaren
Ausgangsverbindungen mindestens einen nicht hydrolysierbaren Rest mit einer
funktionellen Gruppe, über die eine Vernetzung möglich ist.
Besonders bevorzugt werden hierfür γ-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan (GPTS), γ-
Glycidyloxypropyltriethoxysilan (GPTES), 3-(Meth)acryloxypropyl-triethoxysilan und
3-(Meth)acryloxypropyltrimethoxysilan verwendet.
Außerdem können organisch modifizierte anorganische Polykondensate oder Vorstufen
davon verwendet werden, die zumindest zum Teil organische Reste aufweisen, die mit
Fluor substituiert sind. Hierfür können zusätzlich oder allein beispielsweise
hydrolysierbare Siliciumverbindungen mit mindestens einem nicht hydrolysierbaren Rest
eingesetzt werden, der 2 bis 30 Fluoratome an Kohlenstoffatome gebunden aufweist, die
vorzugsweise durch mindestens zwei Atome von Si getrennt sind. Als hydrolysierbare
Gruppen können dabei z. B. solche eingesetzt werden, wie sie in Formel (I) für X
angegeben sind. Konkrete Beispiele für Fluorsilane sind C2F5-CH2CH2-SiZ3, n-C6F13-
CH2CH2-SiZ3, n-C8F17-CH2CH2-SiZ3, n-C10F21-CH2CH2-SiZ3 mit (Z = OCH3, OC2H5
oder Cl); i-C3F7O-CH2CH2CH2-SiCl2(CH3), n-C6F13-CH2CH2-SiCl2(CH3) und n-C6F13-
CH2CH2-SiCl(CH3)2. Die Verwendung eines derartigen fluorierten Silans führt dazu, daß
dem entsprechenden Überzug zusätzlich hydrophobe und oleophobe Eigenschaften
verliehen werden. Derartige Silane werden in der DE 41 18 184 detailliert beschrieben.
Bevorzugt werden diese fluorierten Silane bei Verwendung starrer Stempel
eingesetzt. Bevorzugt beträgt der Anteil an fluorierten Silanen 0,5 bis 2 Gew.-%
bezogen auf das gesamte eingesetzte organisch modifizierte anorganische
Polykondensat.
Wie bereits oben aufgeführt können zur Herstellung der organisch modifizierten
anorganischen Kondensate auch zum Teil hydrolysierbare Ausgangsverbindungen
eingesetzt werden, die keine nicht hydrolysierbaren Gruppen aufweisen. Für die
einsetzbaren hydrolysierbaren Gruppen und die einsetzbaren Elemente M wird auf
die obenstehenden Ausführungen verwiesen. Besonders bevorzugt werden hierfür
Alkoxide von Si, Zr und Ti verwendet. Solche Beschichtungszusammensetzungen
auf Basis hydrolysierbarer Verbindungen mit nicht hydrolysierbaren Gruppen und
hydrolysierbaren Verbindungen ohne nicht hydrolysierbaren Gruppen sind z. B. in
WO 95/31413 (DE 44 17 405) beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen wird.
Bei diesen Beschichtungszusamensetzungen kann das Oberflächenrelief durch
thermische Nachbehandlung zu einer glasartigen oder keramischen Mikrostruktur
verdichtet werden.
Konkrete Beispiele sind im folgenden aufgeführt.
Si(OCH3)4, Si(OC2H5)4, Si(O-n- oder i-C3H7)4, Si(OC4H9)4, SiCl4, HSiCl3, Si(OOCC3H)4,
Al(OCH3)3, Al(OC2H5)3, Al(O-n-C3H7)3, Al(O-i-C3H7)3, Al(OC4H9)3,
Al(O-i-C4H9)3, Al(O-sek-C4H9)3, AlCl3, AlCl(OH)2, Al(OC2H4OC4H9)3,
TiCl4, Ti(OC2H5)4, Ti(OC3H7)4, Ti(O-i-C3H7)4, Ti(OC4H9)4, Ti(2-ethylhexoxy)4;
ZrCl4, Zr(OC2H5)4, Zr(OC3H7)4, Zr(O-i-C3H7)4, Zr(OC4H9)4, ZrOCl2,
Zr(2-ethylhexoxy)4, sowie Zr-Verbindungen, die komplexierende Reste aufweisen, wie
z. B. β-Diketon- und Methacryl-Reste, BCl3, B(OCH3)3, B(OC2H5)3, SnCl4, Sn(OCH3)4
Sn(OC2H5)4, VOCl3 und VO(OCH3)3.
Eine weite Verbesserung der Ergebnisse wird erzielt, wenn Beschichtungs
zusammensetzungen auf Basis anorganisch-organischer Nanokomposite eingesetzt
werden. Hierbei handelt es sich insbesondere um Komposite auf Basis der
vorstehend aufgeführten hydrolysierbaren Ausgangsverbindungen, wobei zumindest
ein Teil nicht hydrolysierbare Gruppen aufweist, und nanoskaligen anorganischen
Feststoffteilchen oder um Komposite auf Basis von mit organischen Oberflächen
gruppen modifizierten nanoskaligen anorganischen Feststoffteilchen. Dabei können
diese anorganisch-organischen Nanokomposite des ersteren Falles durch einfaches
Mischen der aus den hydrolysierbaren Ausgangsverbindungen erhaltenen organisch
modifizierten anorganischen Polykondensaten oder Vorstufen davon mit den
nanoskaligen anorganischen Feststoffteilchen erhalten werden. Die Hydrolyse und
Kondensation der hydrolysierbaren Ausgangsverbindungen können aber auch
vorzugsweise in Anwesenheit der Feststoffteilchen erfolgen. In einer anderen
Ausführungsform werden Nanokomposite durch Kompoundieren von löslichen
organischen Polymeren mit den nanoskaligen Teilchen hergestellt.
Die nanoskaligen anorganischen Feststoffteilchen können aus beliebigen
anorganischen Materialien bestehen, insbesondere bestehen sie jedoch aus
Metallen oder Metallverbindungen wie beispielsweise (gegebenenfalls
hydratisierten) Oxiden wie ZnO, CdO, SiO2, TiO2, ZrO2, CeO2, SnO2, Al2O3, In2O3,
La2O3, Fe2O3, Cu2O, Ta2O5, Nb2O5, V2O5, MoO3 oder WO3; Chalkogeniden wie
beispielsweise Sulfiden (z. B. CdS, ZnS, PbS und Ag2S), Seleniden (z. B. GaSe,
CdSe und ZnSe) und Telluriden (z. B. ZnTe oder CdTe), Halogeniden wie AgCl,
AgBr, Agl, CuCl, CuBr, CdI2 und PbI2; Carbiden wie CdC2 oder SiC; Arseniden wie
AlAs, GaAs und GeAs; Antimoniden wie InSb; Nitriden wie BN, AlN, Si3N4 und Ti3N4;
Phosphiden wie GaP, InP, Zn3P2 und Cd3P2; Phosphaten, Silikaten, Zirkonaten,
Aluminaten, Stannaten und den entsprechenden Mischoxiden (z. B. Metall-Zinn-
Oxiden, wie Indium-Zinn-Oxid (ITO), Antimon-Zinn-Oxid (ATO), fluor-dotiertem
Zinnoxid (FTO), Zn-dotiertem AbO3, Leuchtpigmenten mit Y- oder Eu-haltigen
Verbindungen, oder Mischoxiden mit Perowskitstruktur wie BaTiO3 und PbTiO3). Es
kann eine Art von nanoskaligen anorganischen Feststoff-Teilchen oder eine
Mischung verschiedener nanoskaliger anorganischer Feststoff-Teilchen eingesetzt
werden.
Bei den nanoskaligen anorganischen Feststoffteilchen handelt es sich bevorzugt um
ein Oxid, Oxidhydrat, Nitrid oder Carbid von Si, Al, B, Zn, Cd, Ti, Zr, Ce, Sn, In, La, Fe,
Cu, Ta, Nb, V, Mo oder W, besonders bevorzugt von Si, Al, B, Ti und Zr. Besonders
bevorzugt werden Oxide bzw. Oxidhydrate eingesetzt. Bevorzugte nanoskalige
anorganische Feststoffteilchen sind SiO2, AbO3, ITO, ATO, AlOOH, ZrO2 und TiO2, wie
Böhmit und kolloidales SiO2. Besonders bevorzugte nanoskalige SiO2-Teilchen sind
handelsübliche Kieselsäureprodukte, z. B. Kieselsole, wie die Levasile®, Kieselsole
der Bayer AG, oder pyrogene Kieselsäuren, z. B. die Aerosil-Produkte von Degussa.
Die nanoskaligen anorganischen Feststoffteilchen besitzen im allgemeinen eine
Teilchengröße im Bereich von 1 bis 300 nm oder 1 bis 100 nm, vorzugsweise 2 bis 50 nm
und besonders bevorzugt 5 bis 20 nm. Dieses Material kann in Form eines Pulvers
eingesetzt werden, es wird jedoch vorzugsweise in Form eines, insbesondere sauer
oder alkalisch, stabilisierten Sols verwendet.
Die nanoskaligen anorganischen Feststoffteilchen können in einer Menge von bis zu
50 Gew.-%, bezogen auf die Festkomponenten der Beschichtungszusammensetzung,
eingesetzt werden. Im allgemeinen liegt der Gehalt an nanoskaligen anorganischen
Feststoff-Teilchen im Bereich von 1 bis 40, vorzugsweise 1 bis 30, besonders
bevorzugt 1 bis 15 Gew-%.
Bei den anorganisch-organischen Nanokompositen kann es sich um Komposite auf
Basis von mit organischen Oberflächengruppen modifizierten nanoskaligen
anorganischen Feststoffteilchen handeln. Bei der Oberflächenmodifizierung von
nanoskaligen Feststoffteilchen handelt es sich um ein im Stand der Technik be
kanntes Verfahren, wie es z. B. in WO 93/21127 (DE 42 12 633) beschrieben ist.
Vorzugsweise werden hierbei nanoskalige anorganische Feststoffteilchen
eingesetzt, die mit polymerisierbaren und/oder polykondensierbaren organischen
Oberflächengruppen oder solchen Oberflächengruppen versehen sind, die eine der
Matrix ähnliche chemische Struktur oder Polarität besitzen. Solche polymeri
sierbaren und/oder polykondensierbaren Nanopartikel und ihre Herstellung sind z. B.
in der WO 98/51747 (DE 197 46 885) beschrieben.
Die Herstellung der mit polymerisierbaren und/oder polykondensierbaren
organischen Oberflächengruppen versehenen nanoskaligen anorganischen
Feststoffteilchen, kann prinzipiell auf zwei verschiedenen Wegen durchgeführt
werden, nämlich zum einen durch Oberflächenmodifizierung von bereits
hergestellten nanoskaligen anorganischen Feststoffteilchen und zum anderen durch
Herstellung dieser anorganischen nanoskaligen Feststoffteilchen unter Verwendung
von einer oder mehreren Verbindungen, die über derartige polymerisierbare
und/oder polykondensierbare Gruppierungen verfügen. Diese beiden Wege werden
in obengenannter Patentanmeldung näher erläutert.
Bei den organischen polymerisierbaren und/oder polykondensierbaren Oberflächen
gruppen kann es sich um beliebige, dem Fachmann bekannte Gruppen handeln, die
einer Polymerisation oder Polykondensation zugänglich sind. Es sei hierbei
insbesondere auf die bereits vorstehen genannten funktionellen Gruppen, über die
eine Vernetzung möglich ist, hingewiesen. Erfindungsgemäß bevorzugt werden
Oberflächengruppen, die über eine (Meth)acryl-, Allyl-, Vinyl- oder Epoxygruppe
verfügen, wobei (Meth)acryl- und Epoxygruppen besonders bevorzugt werden. Bei
den polykondensationsfähigen Gruppen wären z. B. Isocyanat-, Alkoxy-, Hydroxy-,
Carboxy- und Aminogruppen zu nennen, mit deren Hilfe Urethan-, Ether-, Ester- und
Amidbindungen zwischen den nanoskaligen Teilchen erhalten werden können.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist es auch, daß die an den Oberflächen der
nanoskaligen Teilchen vorhandenen organischen Gruppierungen, die die
polymerisierbaren und/oder polykondensierbaren Gruppen umfassen, ein relativ
niedriges Molekulargewicht aufweisen. Insbesondere sollte das Molekulargewicht
der (rein organischen) Gruppierungen 500 und vorzugsweise 300, besonders
bevorzugt 200, nicht übersteigen. Dies schließt selbstverständlich ein deutlich
höheres Molekulargewicht der diese Gruppierungen umfassenden Verbindungen
(Moleküle) nicht aus (z. B. 1000 und mehr).
Wie bereits oben erwähnt können die polymerisierbaren/polykondensierbaren
Oberflächengruppen prinzipiell auf zwei Wegen bereitgestellt werden. Wird eine
Oberflächenmodifizierung bereits hergestellter nanoskaliger Teilchen durchgeführt,
eignen sich zu diesem Zweck alle (vorzugsweise niedermolekularen) Verbindungen,
die zum einen über eine oder mehrere Gruppen verfügen, die mit auf der Oberfläche
der nanoskaligen Feststoffteilchen vorhandenen (funktionellen) Gruppen (wie
beispielsweise OH-Gruppen im Falle von Oxiden) reagieren oder zumindest
wechselwirken können, und zum anderen mindestens eine polymerisierbare/poly
kondensierbare Gruppe aufweisen. Somit können die entsprechenden Verbindungen
z. B. sowohl kovalente als auch ionische (salzartige) oder koordinative (Komplex-
oder Chelat-)Bindungen zur Oberfläche der nanoskaligen Feststoffteilchen
ausbilden, während unter den reinen Wechselwirkungen beispielhaft Dipol-Dipol-
Wechselwirkungen, Wasserstoffbrückenbindungen und von der Waals-
Wechselwirkungen zu nennen wären. Bevorzugt wird die Ausbildung von kovalenten
und/oder koordinativen Bindungen. Konkrete Beispiele für zur
Oberflächenmodifizierung der nanoskaligen anorganischen Feststoffteilchen
heranziehbare organische Verbindungen sind beispielsweise ungesättigte
Carbonsäuren wie Acrylsäure und Methacrylsäure, β-Dicarbonyl-Verbindungen (z. B.
β-Diketone oder β-Carbonylcarbonsäuren) mit polymerisierbaren Doppelbindungen,
ethylenisch ungesättigte Alkohole und Amine, Epoxide und dergleichen.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt als derartige Verbindungen werden -
insbesondere im Fall von oxidischen Teilchen - hydrolytisch kondensierbare Silane
mit mindestens (und vorzugsweise) einem nicht hydrolysierbaren Rest, über den
eine Vernetzung möglich ist, verwendet.
Für Beispiele dieser hydrolysierbaren Silane mit funktioneller Gruppe, über die eine
Vernetzung möglich ist, wird auf die vorstehenden Ausführungen zu Formel (I)
hinsichtlich der hydrolysierbaren Ausgangsverbindungen verwiesen. Bevorzugte
Beispiele sind Silane die allgemeine Formel (II):
Y-R1-SiR2 3 (II)
worin Y für CH2=CR3-COO, CH2 =CH, Glycidyloxy, eine Amin- oder Säureanhydrid
gruppe steht, R3 Wasserstoff oder Methyl darstellt, R1 ein zweiwertiger
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist, der
gegebenenfalls eine oder mehrere Heteroatomgruppierungen (z. B. O, S, NH)
enthält, die benachbarte Kohlenstoffatome voneinander trennen, und die Reste R2,
gleich oder verschieden voneinander, aus Alkoxy-, Aryloxy-, Acyloxy- und
Alkylcarbonylgruppen sowie Halogenatomen (insbesondere F, Cl und/oder Br)
ausgewählt sind.
Vorzugsweise sind die Gruppen R2 identisch und ausgewählt aus Halogenatomen,
C1-4-Alkoxygruppen (z. B. Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy und Butoxy), C6-10-
Aryloxygruppen (z. B. Phenoxy), C1-4-Acyloxygruppen (z. B. Acetoxy und Propionyl
oxy) und C2-10-Alkylcarbonylgruppen (z. B. Acetyl). Besonders bevorzugte Reste R2
sind C1-4-Alkoxygruppen und insbesondere Methoxy und Ethoxy. Beim Rest R1
handelt es sich vorzugsweise um eine Alkylengruppe, insbesondere um eine solche
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Ethylen, Propylen, Butylen und Hexylen.
Wenn X für CH2=CH steht, bedeutet R1 vorzugsweise Methylen und kann in diesem
Fall auch eine bloße Bindung bedeuten.
Vorzugsweise stellt Y CH2=CR3-COO (wobei R3 vorzugsweise CH3 ist) oder
Glycidyloxy dar. Dementsprechend sind besonders bevorzugte Silane der
allgemeinen Formel (II) (Meth)acryloyloxyalkyltrialkoxysilane wie z. B. 3-
Methacryloyloxypropyltri(m)ethoxysilan und Glycidyloxyalkyltrialkoxysilane wie
beispielsweise 3-Glycidyloxypropyltri(m)ethoxysilan.
Für die in situ-Herstellung von nanoskaligen anorganischen Feststoffteilchen mit
polymerisierbaren/polykondensierbaren Oberflächengruppen sei auf WO 98/51747
(DE 197 46 885) verwiesen.
Erstaunlicherweise besitzen die organisch modifizierten anorganischen Poly
kondensate oder deren Vorstufen und insbesondere die anorganisch-organische
Nanokomposite, die vor dem Prägevorgang als Gelschichten vorliegen, welche
hauptsächlich durch Kondensation der beteiligten Silanolgruppen und Lösemittel
entzug entstehen, einen so stark ausgeprägten thixotropen Charakter, daß die form
getreue Abformung mit sehr kleinen Strukturdimensionen auch im Mikrostruktur
bereich zu einer sehr hohen Genauigkeit und Flankensteilheit führt, die weit über
dem Stand der Technik liegt. Durch den anorganisch-organischen Hybridcharakter
sind die Gele wesentlich flexibler als aus Metallalkoxiden hergestellte rein
anorganische Gele, aber stabiler als lösemittelfreie organische Monomer/Oligomer-
Schichten. Dies gilt auch für anorganisch-organische Komposite ohne Nanopartikel,
jedoch wird der thixotrope Charakter durch die Kompositierung mit anorganischen
Nanopartikeln gefördert.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt die Beschichtungs
zusammensetzung vor dem Prägevorgang als thixotropes Gel vor, das durch
Lösemittelentzug und weitgehend vollständige Kondensation der vorhandenen,
anorganisch kondensierbaren Gruppen erhalten wurde, so daß der Kondensations
grad der anorganischen Matrix sehr hoch oder im wesentlichen vollständig ist. Die
anschließende Härtung bewirkt dann eine organische Vernetzung der im Gel
vorhandenen organischen Reste mit funktionellen Gruppen, über die eine
Vernetzung möglich ist (Polymerisation und/oder Polykondensation).
Die Beschichtungszusammensetzung kann gegebenenfalls Spacer enthalten. Unter
Spacer werden dabei organische Verbindungen verstanden, die bevorzugt
mindestens zwei funktionelle Gruppen enthalten, welche mit den Komponenten der
Beschichtungszusammensetzung, insbesondere mit den funktionellen Gruppen der
Polykondensate, über die eine Vernetzung möglich ist, oder den polymerisierbaren
und/oder polykondensierbaren Gruppen der nanoskaligen anorganischen Feststoff
teilchen, eine Wechselwirkung eingehen können und dadurch z. B. eine
Flexibilisierung der Schicht bewirken. Die Spacer weisen vorzugsweise mindestens
4 CH2-Gruppen vor der organofunktionellen Gruppe auf, gerechnet von der auf der
Oberfläche anbindenden Gruppe; eine CH2-Gruppe kann auch durch eine -O-, -NH-
oder -CONH-Gruppe ersetzt sein.
Organische Verbindungen, wie beispielsweise Phenole, können in die
Beschichtungszusammensetzung als Spacer oder auch als Verbindungsbrücken
eingeführt werden. Die zu diesem Zweck am häufigsten eingesetzten Verbindungen
sind Bisphenol A, (4-Hydroxy-phenyl)adamantan, Hexafluorbisphenol A, 2,2-Bis(4-
hydroxyphenyl)perfluorpropan, 9,9-Bis(4-hydroxyphenyl)fluorenon, 1,2-Bis-3-
(hydroxyphenoxy)ethan, 4,4'-Hydroxy-octafluorbiphenyl und Tetraphenolethan.
Beispiele für im Falle von Beschichtungszusammensetzungen auf (Meth)acrylat-
Basis als Spacer verwendbare Komponenten sind Bisphenol A-bisacrylat, Bisphenol
A-bismethacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat, Neo
pentylglycoldimethacrylat, Neopentylglycoldiacrylat, Diethylenglycoldiacrylat, Di
ethylenglycoldimethacrylat, Triethylenglycoldiacrylat, Diethylenglycoldimethacrylat,
Tetraethylenglycoldiacrylat, Tetraethylenglycoldimethacrylat, Polyethylenglycoldi
acrylat, Polyethylenglycoldimethacrylat, 2,2,3,3-Tetrafluor-1,4-butandioldiacrylat und
-dimethacrylat, 1,1,5,5-Tetrahydroperfluorpentyl-1,5-diacrylat und -dimethacrylat,
Hexafluorbisphenol A-Diacrylat und -Dimethacrylat, Octafluorhexandiol-1,6-diacrylat
und -dimethacrylat, 1,3-Bis(3-methacryloxypropyl)tetrakis(trimethylsiloxy)disiloxan,
1,3-Bis(3-acryloxypropyl)tetrakis(trimethylsiloxy)disiloxan, 1,3-Bis(3-methacryloxy
propyl)tetramethyldisiloxan und 1,3-Bis(3-acryloxypropyl)tetramethyldisiloxan.
Es können auch polare Spacer eingesetzt werden, worunter organische
Verbindungen mit mindestens zwei funktionellen Gruppen (Epoxy, (Meth)acryl,
Mercapto, Vinyl, etc.) an den Molekülenden verstanden werden, die aufgrund des
Einbaus von aromatischen oder heteroaromatischen Gruppen (wie Phenyl, Benzyl,
etc.) und Heteroatomen (wie O, S, N, etc.) polare Eigenschaften besitzen und eine
Wechselwirkung mit den Komponenten der Beschichtungszusammensetzung
eingehen können.
Beispiele für die oben erwähnten polaren Spacer sind:
Poly(phenylglycidylether)-co-formaldehyd, Adipinsäure-bis-(3,4-epoxycyclohexyl
methylester), 3-[Bis-(2,3-epoxypropoxymethyl)methoxy]-1,2-propandiol, 4,4-
Methylen-bis-(N,N-diglycidylanilin), Bisphenol A-diglycidylether, N,N-Bis-(2,3-
epoxypropyl)-4-(2,3-epoxypropoxy)anilin, 3,4-Epoxycyclohexancarbonsäure(3,4-
epoxycyclohexylmethylester), Glycerinpropoxylattriglycidylether, Hexahydrophthal
säurediglycidylester, Isocyanursäuretris-(2,3-epoxypropyl)-ester, Poly(propylen
glycol)-bis-(2,3-epoxypropylether), 4,4'-Bis(2,3-epoxypropoxy)biphenyl.
Bisphenol A-dimethacrylat, Tetraethylenglycoldimethacrylat, 1,3-Diisopropenyl
benzol, Divinylbenzol, Diallylphthalat, Triallyl 1,3,5-Benzoltricarboxylat, 4,4'-
Isopropylidendiphenoldimethacrylat, 2,4,6-Triallyloxy-1,3,5-Triazin, 1,3-Diallylurea,
N,N'-Methylenbisacrylamid, N,N'-Ethylenbisacrylamid, N,N'-(1,2-Dihydroxyethylen)-
bisacrylamid, (+)-N,N'-Diallyltartardiamid, Methacrylanhydrid, Tetraethylenglycol
diacrylat, Pentaerythritoltriacrylat, Diethyldiallylmalonat, Ethylendiacrylat, Tripro
pylenglycoldiacrylat, Ethylenglycoldimethacrylat, Triethylenglycoldimethacrylat, 1,4-
Butandioldimethacrylat, 1,6-Hexandioldiacrylat, 2-Ethyl-2-(hydroxymethyl)-1,3-
propandioltrimethacrylat, Allylmethacrylat, Diallylcarbonat, Diallylsuccinat,
Diallylpyrocarbonat.
Die anorganisch-organischen Nanokomposite können gegebenenfalls auch
organische Polymere enthalten, die gegebenenfalls über funktionelle Gruppen zur
Vernetzung verfügen. Als Beispiele sei auf die vorstehend aufgeführten Beispiele
der Beschichtungszusammensetzung auf Basis organischer Polymere verwiesen.
In der Beschichtungszusammensetzung können weitere Additive enthalten sein, die in
der Technik üblicherweise je nach Zweck und gewünschten Eigenschaften zugegeben
werden. Konkrete Beispiele sind Thixotropiermittel, Vernetzungsmittel, Lösungs
mittel, z. B. hochsiedende Lösungsmittel, organische und anorganische Farb
pigmente, auch im nanoskaligen Bereich, Metallkolloide, z. B. als Träger optischer
Funktionen, Farbstoffe, UV-Absorber, Gleitmittel, Verlaufsmittel, Netzmittel, Haftver
mittler und Starter.
Der Starter kann zur thermisch oder photochemisch induzierten Vernetzung dienen.
Beispielsweise kann es sich dabei um einen thermisch aktivierbaren Radikalstarter,
wie beispielsweise ein Peroxid oder eine Azo-Verbindung, handeln, der erst bei
erhöhter Temperatur die thermische Polymerisation z. B. von Methacryloxygruppen
initiiert. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß die organische Vernetzung über
aktinische Strahlung, z. B. UV- oder Laser-Licht oder Elektronenstrahlen, erfolgt.
Beispielsweise erfolgt die Vernetzung von Doppelbindungen in der Regel unter UV-
Bestrahlung.
Als Starter kommen alle geläufigen und dem Fachmann bekannten Starter/Start
systeme in Frage, einschließlich radikalischer Photostarter, radikalischer Thermo
starter, kationischer Photostarter, kationischer Thermostarter und beliebiger Kombi
nationen derselben.
Konkrete Beispiele für einsetzbare radikalische Photostarter sind Irgacure® 184 (1-
Hydroxycyclohexylphenylketon), Irgacure® 500 (1-Hydroxycyclohexylphenylketon,
Benzophenon) und andere von der Firma Ciba-Geigy erhältliche Photoinitiatoren
vom Irgacure®-Typ; Darocur® 1173, 1116, 1398, 1174 und 1020 (erhältlich von der
Firma Merck); Benzophenon, 2-Chlorthioxanthon, 2-Methylthioxanthon, 2-
Isopropylthioxanthon, Benzoin, 4,4'-Dimethoxybenzoin, Benzoinethylether, Benzoin
isopropylether, Benzildimethylketal, 1,1,1-Trichloracetophenon, Diethoxyaceto
phenon und Dibenzosuberon.
Beispiele für radikalische Thermostarter sind u. a. organische Peroxide in Form von
Diacylperoxiden, Peroxydicarbonaten, Alkylperestern, Alkylperoxiden, Perketalen,
Ketonperoxiden und Alkylhydroperoxiden sowie Azo-Verbindungen. Als konkrete
Beispiele wären hier insbesondere Dibenzoylperoxid, tert-Butylperbenzoat und
Azobisisobutyronitril zu nennen.
Ein Beispiel für einen kationischen Photostarter ist Cyracure® UVI-6974, während
ein bevorzugter kationischer Thermostarter 1-Methylimidazol ist.
Diese Starter werden in den üblichen, dem Fachmann bekannten Mengen, vorzugs
weise 0,01-5 Gew.-%, insbesondere 0,1-2 Gew.-%, bezogen auf den Gesamt-
Feststoffgehalt der Beschichtungszusammensetzung, eingesetzt. Selbstverständlich
kann unter bestimmten Umständen ganz auf den Starter verzichtet werden, wie z. B.
im Fall von Elektronenstrahl- oder Laserhärtung.
Als Vernetzungsmittel können die in dem Stand der Technik üblichen organischen
Verbindungen mit mindestens zwei funktionellen Gruppen eingesetzt werden.
Selbstverständlich sind die funktionellen Gruppen so zu wählen, daß darüber eine
Vernetzung der Beschichtungszusammensetzung stattfinden kann.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Substrate mit
mikrostrukturiertem Oberflächenrelief können vorteilhaft für die Herstellung von
optischen oder elektronischen Mikrostrukturen eingesetzt werden. Beispiele für
Anwendungsgebiete sind optische Komponenten, wie Mikrolinsen und Mikrolinsen-
Arrays, Fresnel-Linsen, Mikrofresnel-Linsen und -Arrays, Lichtlenksysteme, optische
Wellenleiter und Wellenleiterkomponenten, optische Gitter, Beugungsgitter,
Hologramme, Datenspeicher, digitale, optisch lesbare Speicher, Antireflexstrukturen
(Mottenaugen), Lichtfallen für photovoltaische Anwendungen, Labelling, geprägte
Antiglare-Schichten, Mikroreaktoren, Mikrotiterplatten, Reliefstrukturen auf aero- und
hydrodynamischen Oberflächen sowie Oberflächen mit spezieller Haptik,
transparente, elektrisch leitfähige Reliefstrukturen, optische Reliefs auf PC- oder
PMMA-Platten, Sicherheitskennzeichen, reflektierende Schichten für
Verkehrsschilder, stochastische Mikrostrukturen mit fraktalen Substrukturen
(Lotusblattstrukturen) und geprägte Resiststrukturen für die Strukturierung von Halb
leitermaterialien.
In einem 1 l-Dreihalskolben mit Intensiv-Rückflußkühler wurden 131,1 g Böhmit
(Disperal Sol P3) vorgelegt und mit 327,8 g 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(MPTS) versetzt. Unter Rühren wurde der Ansatz auf 80°C erhitzt und 10 min unter
Rückfluß gekocht. Anschließend wurden 47,5 g Wasser (bidest.) unter Rühren
hinzugefügt und das Gemisch weiter auf 100°C erhitzt. Nach etwa 10 min bemerkte
man ein starkes Aufschäumen des Reaktionsgemisches. Danach wurde der Ansatz
noch weitere 2,5 h unter Rückfluß gekocht. Schließlich wurde das Hydrolysat auf
Raumtemperatur abgekühlt und filtriert (Druckfiltratrion: 1. Glasfaservorfilter; 2.
Feinfilter 1 µm).
60 g Hydrolysat wurden mit 9 g aminmodifiziertem Epoxyacrylat (UCB Chemical) als
Spacer, 0,6 g Verlaufsmittel Byk® 306, 48 g 1-Butanol und 0,62 g (3 mol% bzgl. der
Doppelbindungsmenge) Benzophenon als Photoinitiator vermischt.
Die Applikation der obigen Beschichtungszusammensetzung erfolgte auf PC- und
PMMA-Platten über Flutbeschichtung sowie auf PET-Folie mittels Rakeln (Naßfilm
dicke 25-50 µm). Danach erfolgte die Vortrocknung der Beschichtung im Trocken
schrank bei 90°C für 4 min. Zur Strukturierung wurden folgende Walzen verwendet:
Herstellung der Walze: Aufkleben einer Negativ-Ni-Master-Struktur (120-160 nm
Amplitudenhöhe) auf einen Eisenzylinder (Durchmesser 400 mm, Länge 400 mm).
Die Struktur des verwendeten Positiv-Masters zur Abformung einer digitalen Struktur
im nm-Bereich (AFM-Tiefenprofil) ist in Fig. 1 gezeigt. Man erkennt tiefliegende
Strukturen mit hoher Flankensteilheit und mit einer Amplitude von ca. 160 nm und
einer Periode von 2,5 µm.
Fig. 2 zeigt die Struktur der mit dem Negativ-Master abgeformten digitalen Struktur
(Master aus Fig. 1) (AFM-Tiefenprofil). Man erkennt auch hier tiefliegende Gräben
(Tiefe ca. 180 nm) mit hoher Flankensteilheit, was die hohe Abformgenauigkeit des
erfindungsgemäßen Verfahrens mit dem verwendeten Nanokompositgel unter
streicht.
Es wurde eine Al-Walze (Länge 100 mm, Durchmesser 40 mm) mit unregelmäßiger
"Pyramiden"-Struktur eingesetzt. Fig. 3 zeigt eine profilometrische Aufnahme der
pyramidalen µm-Reliefstruktur (Struktur des Positiv-Masters). Man erkennt eine
lateral makroskopische Reliefstruktur mit Strukturhöhen zwischen 20 und 35 µm. Die
Oberflächenrauhigkeit liegt bei etwa 4 µm.
In Fig. 4 ist die entsprechende mit dem Negativ-Master abgeformte Struktur zu
sehen. Man erkennt auch hier eine lateral makroskopische, pyramidale Struktur mit
Strukturhöhen von ca. 20-30 µm. Die geringfügig niedrigere Strukturhöhe im Fall
der abgeformten Struktur ist auf unterschiedliche Stellen im Master bzw. im Replica
zurückzuführen. Die Oberflächenrauhigkeit liegt auch hier bei ca. 4 µm, so daß auch
für den µm-Bereich eine hohe Abformtreue nachgewiesen wurde.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs, bei dem
man auf ein Substrat eine Beschichtungszusammensetzung aufträgt, die
thixotrop ist oder die auf dem Substrat durch Vorbehandlung thixotrope
Eigenschaften erlangt, mit einer Prägevorrichtung das Oberflächenrelief in die
aufgetragene thixotrope Beschichtungszusammensetzung prägt und die
Beschichtungszusammensetzung nach Entfernen der Prägevorrichtung härtet.
2. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgetragene Beschichtungs
zusammensetzung durch thermische Behandlung und/oder Bestrahlung
thixotrop gemacht wird.
3. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die thixotrope
Beschichtungszusammensetzung vor dem Prägevorgang eine Viskosität von
30 bis 30.000 Pas aufweist.
4. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtungszusammensetzung nach dem Prägevorgang durch thermische
Behandlung und/oder Bestrahlung gehärtet oder verdichtet wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtungszusammensetzung eine transparente Beschichtung ergibt.
6. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Oberflächenreliefstruktur mit Dimensionen im Bereich unter 800 µm erhalten
wird.
7. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Beschichtungszusammensetzung verwendet wird, die ein organisch modi
fiziertes anorganisches Polykondensat oder dessen Vorstufen und
gegebenenfalls nanoskalige anorganische Feststoffteilchen umfaßt.
8. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs nach
Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das organisch modifizierte
anorganische Polykondensat oder dessen Vorstufe ein Polyorganosiloxan oder
dessen Vorstufen umfaßt.
9. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Beschichtungszusammensetzung verwendet wird, die durch Kompoundieren
eines löslichen organischen Polymers mit nanoskaligen anorganischen
Feststoffteilchen erhalten worden ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs nach
einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das organische
Polymer oder organisch modifizierte anorganische Polykondensat oder dessen
Vorstufe organische Reste mit funktionellen Gruppen enthält, über die eine
Vernetzung möglich ist.
11. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs nach
einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das organische
Polymer oder organisch modifizierte anorganische Polykondensat oder dessen
Vorstufe mit Fluor substituierte organische Reste enthält.
12. Verfahren zur Herstellung eines mikrostrukturierten Oberflächenreliefs nach
einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Beschichtungszusammensetzung verwendet wird, die nanoskalige anorgani
sche Feststoffteilchen mit polymerisierbaren und/oder polykondensierbaren
organischen Oberflächengruppen umfaßt.
13. Mit einem mikrostrukturierten Oberflächenrelief versehenes Substrat, dadurch
gekennzeichnet, daß das mikrostrukturierte Oberflächenrelief durch ein
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche erhältlich ist.
14. Verwendung eines Substrats mit mikrostrukturiertem Oberflächenrelief nach
Anspruch 13 für optische, elektronische, mikromechanische und/oder
schmutzabweisende Anwendungen.
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