Beschreibung
Stempelvorrichtung für Softlithografie und Verfahren zu deren Herstellung
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein softlithografi- sche Techniken, welche auf einem physikalischen Kontakt eines Reaktanden mit einem Substrat beruhen.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine strukturierte, elastische Stempelvorrichtung zur Herstellung des physikalischen Kontakts des Reaktanden mit dem Substrat.
Spezifischer betrifft die Erfindung eine Stempelvorrichtung zur Durchführung softlithografischer Prozesse, die einen
Basiskörper, der aus einem Polymermaterial ausgeführt ist, und mindestens eine strukturierte Stempeloberfläche des Basiskörpers umfasst, die ein vorgebbares Oberflachenrelief aufweist, wobei die Stempeloberfläche mittels eines Abdrucks von einem Masterelement, das ein vorgegebenes Primär- Oberflächenrelief aufweist, strukturiert ist.
Softlithografische Verfahren sind hinsichtlich der Strukturgrößen unter anderem wegen der Deformierbarkeit der Stempel- Vorrichtung nur eingeschränkt einsetzbar. Dies liegt unter anderem darin, dass ein derartiger Stempel hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist. Einerseits muss das verwendete Material eine hohe Elastizität aufweisen, d.h. "soft" sein, um einen ausreichend guten Kontakt mit dem Substrat zu ermög- liehen, andererseits ist es erforderlich, dass eine Deformation des vorgegebenen Oberflächenreliefs vermieden wird.
Zur Unterdrückung von Deformationen herkömmlicher Stempelvorrichtungen bei einem softlithografischen Prozess müssen bei der Lithografie "ideale" Aspektverhältnisse, d.h. Aspektverhältnisse in dem Bereich von 0,9 bis 1,1 eingehalten werden. In nachteiliger Weise führen derartige Einschränkungen bei
der Auslegung der Aspektverhältnisse dazu, dass herkömmliche softlithografische Prozesse unter Verwendung herkömmlicher Stempelvorrichtungen für kleine Strukturen, d.h. Strukturen mit einer Strukturbreite von weniger als 1 μm (Mikrometer) nicht mit einer hinreichenden Reproduktionsgenauigkeit eingesetzt werden können.
Zur Lösung dieser Probleme ist vorgeschlagen worden, Stempelvorrichtungen aus einem Polymermaterial mit einem hohen Ver- netzungsgrad und/oder eingebrachten Silikatpartikeln einzusetzen. In der Publikation "H. Schmid, B. Michel, Macromole- cules 2000, 33, 3042-3049" sind derartige Polymere mit einem höheren Vernetzungsgrad als herkömmliche Polymere beschrieben. Hierbei können Strukturen im Bereich von ca. 100 nm (Nanometer) hergestellt werden.
Ein Nachteil eines derartigen Einsatzes von Polymermaterialien mit einem höheren Vernetzungsgrad in Softlithografie- Prozessen nach dem Stand der Technik besteht jedoch darin, dass die größere Härte des Polymermaterials durch den erhöhten Vernetzungsgrad zu einer erhöhten Material-Sprödigkeit führt. Eine derartige Sprödigkeit lässt es in unzweckmäßiger Weise zu, dass Risse, Strukturdefekte etc. auftreten oder dass die Stempelvorrichtung Risse und/oder Brüche aufweist.
In herkömmlicher Weise wird als das Polymermaterial, aus welchem der Basiskörper der Stempelvorrichtung ausgebildet wird, aus Polydimethylsiloxan (PDMS) hergestellt. Derartige Siloxane und ihre Ausführung als Basiskörper für Stempelvor- richtungen sind dem Fachmann bekannt, wie beispielsweise in der Publikation "A. Star, J. F. Stoddart, D. Steuermann, M. Diehl, A. Boukai, E.W. Wong, X. Yang, S.-W. Chung, H. Choi, J. R. Heath, Angew. Chem. Int. Ed. 2001, 40, 1721-1725" beschrieben.
Somit ist eine ausreichende Festigkeit des Basiskörpers und damit eine Herstellung von kleinen Strukturen nicht möglich.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Stempelvorrichtung für Softlithografie zu schaffen, die einen Basiskörper mit einer größeren Festigkeit als Stempelvorrich- tungen nach dem Stand der Technik aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Ferner wird die Aufgabe durch ein im Patentanspruch 11 angegebenes Verfahren gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, für den Basiskörper der Stempelvorrichtung ein Polymermaterial vorzusehen, in welches Nanoele ente eingebracht sind. Nanoelemente wie beispielsweise Nanoröhrchen oder Kohlenstoff-Nanoröhrchen weisen als einen Hauptvorteil betreffend die obige Aufgabenstellung eine hohe mechanische Festigkeit auf. Ein weiterer Vorteil eines Einbringens von Nanoelementen in das den Basiskörper der Stempelvorrichtung ausbildende Polymermaterial besteht darin, dass eine höhere Elastizität des Basiskörper- Materials im Vergleich zu bekannten, höher vernetzten Polymermaterialien erreicht werden kann. Dies führt in vorteil- hafter Weise zu einer Vermeidung von Brüchen, Rissen, Strukturdefekten etc., da eine Sprödigkeit des Materials vermieden werden kann.
Insbesondere weist die vorliegende Erfindung den Vorteil auf, dass mit der erfindungsgemäßen Stempelvorrichtung Strukturen im Nanometerbereich mittels softlithografischer Prozesse erzeugt werden können. Da durch den Einbau von beispielsweise Kohlenstoff-Nanoröhrchen (CNT, Carbon Nano Tube) in das Polymermaterial des Basiskörpers eine hohe Elastizität der Stem- pelvorrichtung bereitgestellt werden kann, wird eine hohe Haltbarkeit der Stempelvorrichtung erreicht.
Auch bei einem mehrfachen Einsatz der Stempelvorrichtung in softlithografischen Prozessen ergeben sich in zweckmäßiger Weise keine Veränderungen der Grenzflächeneigenschaften des Stempelmaterials .
Hierbei ist es vorteilhaft, dass eine Wiederverwendbarkeit der Stempelvorrichtung aufgrund einer erhöhten mechanischen Festigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Stempelvorrichtungen sichergestellt ist.
Die erfindungsgemäße Stempelvorrichtung für Softlithografie weist im Wesentlichen auf:
a) einen Basiskörper, der aus einem Polymermaterial ausge- führt ist; und
b) mindestens eine strukturierte Stempeloberfläche des Basiskörpers, die ein vorgebbares Oberflachenrelief aufweist, wobei die Stempeloberfläche mittels eines Abdrucks von einem Masterelement, das ein vorgegebenes Polymer-Oberflächenrelief aufweist, strukturiert ist, wobei das Polymermaterial des Basiskörpers Nanoelemente enthält.
Ferner weist das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer Stempelvorrichtung für Softlithografie im Wesentlichen die folgenden Schritte auf:
a) Bereitstellen eines Masterelements, das ein vorgegebenes Primär-Oberflächenrelief aufweist ;
b) Belegen des Primär-Oberflächenreliefs mit einem Fluid, das ein Polymermaterial enthält;
c) Aushärten des Polymermaterials, wobei eine Stempeloberflä- ehe der Stempelvorrichtung entsprechend dem vorgegebenen
Primär-Oberflächenrelief des Masterelements strukturiert wird; und
d) Abschälen des ausgehärteten Polymermaterials von dem Masterelement, um einen Basiskörper der Stempelvorrichtung zu erhalten, der die Stempeloberfläche der Stempelvorrichtung entsprechend dem vorgegebenen Primär-Oberflächenrelief des Masterelements strukturiert aufweist, wobei das Polymermaterial des Basiskörpers Nanoelemente enthält.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbildun- gen und Verbesserungen des jeweiligen Gegenstandes der Erfindung.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sind die Nanoelemente als Nanoröhrchen und/oder als Nanodrähte bereitgestellt. Vorzugsweise sind die Nanoröhrchen auf Kohlenstoffbasis gebildet, d.h. derart, dass die Nanoelemente als Kohlenstoff-Nanoröhrchen (CNT, Carbon Nano Tube) bereitgestellt sind.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist das Polymermaterial, aus welchem der Basiskörper der Stempelvorrichtung ausgebildet ist, Siloxane auf .
Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist das Polymermaterial eine derartige Elastizität auf, dass es von dem Masterelement, das ein vorgegebenes Primär-Oberflächenrelief aufweist, abschälbar ist, wobei das Oberflachenrelief der strukturierten Stempelober- fläche des Basiskörpers als ein Negativabdruck von dem vorgegebenen Primär-Oberflächenrelief des Masterelements bereitgestellt ist.
Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vor- liegenden Erfindung ist das Polymermaterial, welches die
Nanoelemente enthält, aus Polydimethylsiloxan (PDMS) bereitgestellt .
Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sind die Nanoelemente als Silizium-, Germanium-, Bornitrid-, Galliumnitrid- und/oder Cadmiumsul- fidnanodrahte ausgebildet.
Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung betragt der Anteil von Nanoelementen, die in dem Polymermaterial des Basiskorpers der Stempelvorrich- tung enthalten sind, zwischen 0,001 und 0 , 00001 Gew.-%.
Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist das Masterelement aus einem Siliziummaterial bereitgestellt.
Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist das vorgegebene Primar- Oberflächenrelief des Masterelements ein Aspektverhaltnis in einem Bereich zwischen 5 und 0,5 auf.
Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird ein Ausharten des Polymermaterials, bei dem eine Stempeloberflache der Stempelvorrichtung entsprechend dem vorgegebenen Primar-Oberflächenrelief des Mas- terelements strukturiert wird, mittels eines Ausheizens des Polymermaterials durchgeführt. Vorzugsweise wird das Ausheizen des Polymermaterials bei einer Temperatur von 120°C für eine Zeitdauer von 12 Stunden ausgeführt.
Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird das Fluid, das ein Polymermaterial für den Basiskorper der Stempelvorrichtung enthalt, durch ein Dispergieren der Nanoelemente in einem Losungsmittel, um eine Dispersionslosung zu erhalten, und durch ein Mischen der erhaltenen Dispersionslosung mit einer Siloxanlosung bereitgestellt .
Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird die erhaltene Dispersionslosung mit der Siloxanlosung bei Raumtemperatur durchgeführt.
Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird das Losungsmittel, in welchem die Nanoelemente dispergiert werden, aus Dichlormethan bereitgestellt.
Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird das Fluid vor einem Ausharten des Polymermaterials geschüttelt. Vorzugsweise wird das Fluid vor dem Ausharten des Polymermaterials bei Raumtemperatur für eine Zeitdauer von 60 Minuten geschüttelt.
Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung naher erläutert .
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 die Prozessschritte (a) , (b) und (c) zur Herstellung einer erfmdungsgemaßen Stempelvorrichtung;
Fig. 2 die Prozessschritte (d) und (e) , mit welchen eine softlithografische Strukturierung vorbereitet wird; und
Fig. 3 zwei Prozessschritte (f) und (g) zur Strukturierung eines mit einer Substratbeschichtung beschichteten Substrats gemäß einem vorgegebenen Oberflachenrelief der Stempeloberflache.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten oder Schritte.
Fig. 1 (a) zeigt ein Masterelement 105, das ein vorgegebenes Primär-Oberflächenrelief 107 aufweist. Das Primär- Oberflächenrelief 107 des Masterelements 105 wird derart vorgegeben, dass ein Oberflachenrelief 103 einer strukturier- ten Stempeloberfläche 104 (untenstehend unter Bezugnahme auf Fig. 1 (c) beschrieben) als ein Negativabdruck von dem vorgegebenen Primär-Oberflächenrelief 107 des Masterelements 105 bereitgestellt wird.
In dem in Fig. 1 (b) bezeigten Prozessschritt ist das Primär- Oberflächenrelief 107 des Masterelements 105 mit einem Fluid belegt, das ein Polymermaterial 106 enthält. Erfindungsgemäß sind Nanoelemente 102 in das Fluid, das ein Polymermaterial 106 enthält, eingebracht.
Als ein bevorzugtes Polymermaterial wird in dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung Polydimethylsiloxan (PDMS) eingesetzt. Durch den Einbau der Nanoelemente in der Form von vorzugsweise Kohlenstoff-Nanoröhrchen können nun die mechanischen Eigenschaften des Polymermaterials signifikant verändert werden, derart, dass ein entstehender Basiskörper 101 (siehe Fig. 1 (c)) der Stempelvorrichtung eine hohe Festigkeit aufweist. Auf diese Weise lassen sich vorteilhaft Strukturen im Nanometerbereich softlithografisch erzeugen. Nach einem Belegen des Primär-Oberflächenreliefs 107 des
Masterelements 105 mit dem Fluid, das das Polymermaterial 106 und die Nanoelemente 102 enthält, wird das Polymermaterial 106 ausgehärtet, wobei eine Stempeloberfläche 104 der Stempelvorrichtung 100 entsprechend dem vorgegebenen Primär- Oberflachenrelief 107 des Masterelements 105 strukturiert wird, wie unter Bezugnahme auf Fig. 1 (c) veranschaulicht.
Fig. 1 (c) zeigt das vorgegebene Oberflachenrelief 103 der strukturierten Stempeloberfläche 104 des Basiskörpers 101, welches einen Negativabdruck von dem vorgegebenen Primär- Oberflächenrelief 107 des Masterelements 105 darstellt. Erfindungsgemäß enthält das Polymermaterial 106 Nanoelemente
102 derart, dass der hergestellte Basiskörper 101, der zusammen mit der Stempeloberfläche 104 einen wesentlichen Bestandteil der Stempelvorrichtung 100 bildet, ebenfalls Nanoelemente 102 enthält. Dies führt in vorteilhafter Weise zu einer großen Festigkeit, da Nanoelemente und insbesondere Kohlenstoff-Nanoröhrchen eine hohe Festigkeit aufweisen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, dass eine große Elastizität des Polymermaterials aufrecht erhalten bleibt, wobei durch eine Vermeidung von Sprödigkeit ein Auftreten von Brüchen und/oder Rissen und/oder Strukturdefekten verhindert wird.
Die Fig. 2 (d) und 2 (e) zeigen die Verwendung der erfindungsgemäßen Stempelvorrichtung in einem softlithografischen Verfahren schematisch. Hierzu wird das Oberflachenrelief 103 des Basiskörpers 101, der die Nanoelemente 102 enthält, beispielsweise mit Tinte benetzt, wie in Fig. 2 (d) gezeigt.
Anschließend wird der benetzte Stempel auf ein Substrat 201, das mit einer Substratbeschichtung 202 versehen ist, in der durch die Pfeile der Fig. 2 (e) angezeigten Richtung aufgedrückt. Vorzugsweise besteht die Substratbeschichtung 202 aus einem Goldmaterial, welches eine Monoschicht 204 der Stempel- benetzung 203 von der Stempelvorrichtung 100 auf die Sub- stratbeschichtung 202 des Substrats 201 überträgt. An den erhabenen Stellen des Oberflächenreliefs 103 der strukturierten Stempeloberfläche 104 des Basiskörpers 101 befindet sich somit, wie in Fig. 2 (d) gezeigt, eine Stempelbenetzung 203, wobei eine derartige Struktur auf die Oberfläche der Sub- stratbeschichtung 202 als eine Monoschicht 204 übertragen wird, wie in Fig. 3 (f) veranschaulicht.
Nach einem Ätzen der in Fig. 3 (f) gezeigten Struktur, beispielsweise durch einen Nassätzprozess, verbleiben auf dem Substrat 201 die durch eine Substratstruktur 205 in Fig. 3
(e) veranschaulichten, nicht geätzten Anteile der Substratbeschichtung 202 auf dem Substrat 201.
In vorteilhafter Weise lassen sich aufgrund der hohen Festigkeit der erfindungsgemäßen Stempelvorrichtung 100 Substratstrukturen 205 im Nanometerbereich mittels softlithografi- scher Prozesse erzeugen. Da eine hohe Elastizität der Stempelvorrichtung 100 erhalten bleibt, wird der Stempel auch bei einer mehrfachen Verwendung nicht zerstört noch werden Grenzflächeneigenschaften des Stempelmaterials verändert. Daher ergibt sich eine gute Wiederverwendbarkeit der Stempelvor- richtung, was zu einer erheblichen Kostenreduktion von softlithografischen Prozessen führt.
Zur Herstellung des Basiskörpers 101, der das vorgegebene Oberflachenrelief 103 aufweist, wird ein Polymermaterial 106 eingesetzt, das vorzugsweise als ein Polydimethylsiloxan (PDMS), wie beispielsweise Sylgard 184 von Dow Corning hergestellt, bereitgestellt.
Nach einem Aushärten des Polymermaterials 106 wird das ausge- härtete Polymermaterial 106 von dem Masterelement 105 abgeschält, um den Basiskörper 101 der Stempelvorrichtung 100 zu separieren. Vorzugsweise wird das Aushärten des Polymermaterials mittels eines Ausheizens durchgeführt. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird das Ausheizen des Polymermaterials 106 bei einer Temperatur von 120°C für eine Zeitdauer von 12 Stunden durchgeführt.
Zur Herstellung des Fluids, das das Polymermaterial 106 enthält, werden Nanoelemente 102, die beispielsweise aus Kohlen- stoff-Nanoröhrchen (CNT) bereitgestellt sind, in einem Lösungsmittel dispergiert, derart, dass eine Dispersionslösung erhalten wird. Anschließend wird die erhaltene Dispersionslösung mit einer Siloxanlosung gemischt.
Vorzugsweise wird das Mischen der erhaltenen Dispersionslösung mit der Siloxanlosung bei Raumtemperatur durchgeführt. Weiterhin ist es zweckmäßig, dass vor einem Aushärten des
Polymermaterials 106 das Fluid geschüttelt wird, um eine gleichmäßige Verteilung der Nanoelemente 102 in dem Polymermaterial zu erreichen. Nach dem Aushärten des die Nanoelemente 102 enthaltenden Polymermaterials 106 wird ein elastischer Basiskörper 101 der Stempelvorrichtung 100 erhalten, der eine ausreichende mechanische Festigkeit aufweist.
Es sei darauf hingewiesen, dass der Anteil der Nanoelemente 102 in dem Polymermaterial durch eine Variation der Nanoele- mente 102 in dem Fluid variierbar ist. In dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Anteil von Nanoelementen zwischen 0,001 und 0,00001 Gew.-% bezogen auf das Polymermaterial 106 variiert.
Durch die hohe mechanische Festigkeit des Basiskörpers 101, verbunden mit einer ausreichenden Elastizität ist es möglich, Masterelemente 105 vorzusehen, die ein Aspektverhältnis in einem Bereich zwischen 5 und 0,5 aufweisen. Hierbei ergibt sich das Oberflachenrelief 103 der strukturierten Stempel- Oberfläche 104 des Basiskörpers 101 als ein exakter Negativabdruck von dem vorgegebenen Primär-Oberflächenrelief 107 des Masterelements 105. Zum Dispergieren der Nanoelemente 102 wird als ein Lösungsmittel vorzugsweise Dichlormethan eingesetzt, um eine Dispersionslösung zu erhalten, welche in dem weiteren, oben beschriebenen Prozessschritt dann mit der Siloxanlosung gemischt wird.
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar .
Auch ist die Erfindung nicht auf die genannten Anwendungsmöglichkeiten beschränkt.
Das Substrat kann beschichtet sein (Gold), aber z.B. auch nur aus Silizium bestehen. Hier würde eine natürliche Oxidschicht
genügen, um mittels softlithographischer Prozesse eine Strukturierung zu erzeugen.
Bezugszeichenliste
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten oder Schritte.
100 Stempelvorrichtung
101 Basiskörper
102 Nanoelement
103 Oberflachenrelief
104 Stempeloberfläche
105 Masterelement
106 Polymermaterial
107 Primär-Oberflächenrelief
201 Substrat
202 Substratbeschichtung
203 Stempelbenetzung
204 Monoschicht
205 Substratstruktur