DD300116A5 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Drahtbündels oder eines Seiles - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines Buendels aus mehreren metallischen Einzeldraehten (Litze) oder eines Seils aus mehreren Litzen. Um Litzen einer wesentlich verbesserten Qualitaet zu erhalten, wird vorgeschlagen, der Litze bei der Herstellung eine niedrige konstante Zugspannung zu geben, im Bereich dieser niedrigen konstanten Zugspannung waehrend des gesamten Herstellungsvorgangs den Torsionswert der Litze bzw. des Seils dauernd zu messen und bei Abweichungen des Torsionsmeszwertes vom vorgegebenen Torsionswert ein Steuersignal zu erzeugen, mittels dessen die Drehzahl der UEberdreheinrichtung in der Weise veraendert wird, dasz die Litze bzw. das Seil wieder den eingestellten Torsionswert einnimmt. Figur{Verfahren und Vorrichtung; Herstellung eines Buendels aus mehreren metallischen Einzeldraehten; Herstellung eines Seils aus mehreren Litzen; staendige konstante Zugspannung; Torsionswert}
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Bündels aus mehreren metallischen Einzeldrä'iten (Litze) oder eines Seils aus mehreren Litzen, bei dem die Drähte bzw. Litzen in üblicher Weise mittels eines Ausziehwerks über einen Rotor von gebremsten Spulen eines Spulenträger abgezogen und mit einer einstellbaren Schlaglänge umeinander gelegt und/oder umeinander verdreht werden, bei dem die verlitzten Drähte bzw. verseilten Litzen anschließend in einer Überdreheinrichtung in ihrer Verdrehrichtung weiter zusammengedreht werden, so daß die Resttorsion der Litze bzw. des Seils um einen einstellbaren konstanten Wert schwankt, und bei dem am Ende die fertige Litze bzw. das fertige Seil auf eine Spule aufgewickelt wird oder unmittelbar weiterverarbeitet wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Herstellung eines Bündels aus mehreren metallischen Einzeldrähten (Litze) oder eines Seils aus mehreren Litzen, mit einem Spulenträger mit gebremsten Spulen zur Aufnahme von Einzeldrähten bzw. Litzen mit einem Rotor zum umeinander Legen und/oder umeinander Verdrehen der Drähte bzw. Litzen, mit einer Überdreheinrichtung, mit zumindest einem Ausziehwerk und mit einer Aufwickel- oder Weitergabevorrichtung.
Unter einer Litze wird ein Bündel aus mindestens zwei, im Regelfall jedoch mehreren, z. B. vier oder fünf Einzeldrähten verstanden, die umeinander gelegt und/oder umeinander verdreht sind. Unter einem Seil wird ein Bündel aus mehreren Litzen oder aus mehr als acht Einzeldrähten oder aus oiner Kombination von Litzen und Einzeldrähten verstanden, die wiederum umeinander gelegt und/oder umeinander verdreht sind. Unter einer Schlaglänge soll der Abstand zwischen zwei Punkten eines Drahtes oder einer Litze mit der gleichen räumlichen Lage nach einer vollständigen Verdrehung um 360° verstanden werden. Die Maßeinheit 1 Torsion soll im Rahmen dieser Anmeldung in der Weise definiert sein, daß ein von einer Spule abgewickeltes 6 m langes Stück Litze nach dem Loslassen des Endes eine Umdrehung von 360° in Verdrehrichtung (+1 Torsion) oder in entgegengesetzter Richtung (-1 Torsion) ausführt.
Bei der Herstellung einer Litze auf bekannten Verlitzmaschinen werden die Einzeldrähte, die z. B. hochfeste, oberilächenbehandelte Stahldrähte sein können, mittels eines Ausziehwerks von Spulen abgezogen und mit einer einstellbaren Schlaglänge mit Hilfe eines Rotors zu einer Litze umeinander verdreht. Dabei tritt wegen der Federeigenschaften der Drähte ein dieser Torsion entgegongerichtetes Drehmoment auf. Um als Endprodukt eine Litze mit einem bestimmten Torsions-Wert, z. B. dem Wert Null zu erhalten, wird die Litze mittels einer Überdreheinrichtung in ihrer Verdrehrichtung noch weiter zusammengedreht, und zwar im Regelfall über den elastischen Verformbereich hinaus in den plastischen. Die Reaktion einer derart „überdrehten" Litze ist eine Rückdrehung, welche um Null schwankt, d. h., die Litze wird im Normalfall keine oder nur eine schwache Reaktion in oder entgegen der Verdrehrichtung zeigen. Man spricht dann von Plus- oder Minusresttorsionen. Diese Resttorsionen stellen bei einem aus den Litzen gefertigten Metallcord ein wichtiges Merkmal des Cordes dar, da von den Resttorsionen in der Hauptsacha die Planlage einer gummierten Metallcordbahn abhängt. Weiterhin sind die Resttorsionen für die Gleichmäßigkeit der Schnittkanten der Cordabschnitte verantwortlich, welche z. B. im Reifenbau zur Herstellung der einzelnen Lagen benötigt werden. Im Falle unterschiedlicher oder starker Resttorsionen wirken sich diese als Welligkeit in der Schnittkante aus.
Bei bekannten Verlitzmaschinen können die Resttorsionen nur bei abgeschalteter Maschine und aufgeschnittener Litze gemessen werden. Liegt der Meßwert innerhalb der zulässigen Grenzen, wird die Maschine wieder in Betrieb gesetzt; ist der Wert unzulässig, wird üblicherweise über ein mechanisches Verstellgetriebe die Drehzahl der Überdreheinrichtung erhöht oder erniedrigt, um den gewünschten Wert zu erhalten. Diese Messungen werden nach dem Durchlaufen vorgegebener Litzenlängon wiederholt.
Bei den bekannten Herstellungsverfahren kommt es über die Litzen- bzw. Seillängen zu nicht unerheblichen Resttorsionsschwankungen, die in erster Linie von einer über die Drahtlänge unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheit der Einzeldrähte und dem Gefüge des Stahldrahtes selbst, in geringerem Umfang von Einflüssen der Verlitzmaschine herrühren. Die bekannten Herstellungsverfahren weisen somit den Nachteil auf, daß sich häufig Produkte minderer Qualität oder sogar in erheblichem Umfang Ausschuß ergeben und daß die Verlitzmaschinen wegen des häufigen Anhaltens und Wiederanfahrens nicht optimal betrieben werden können.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Litze oder eines Seils wesentlich verbesserter Qualität anzugeben, bei der bzw. dem insbesondere die aufgezeigten Probleme aufgrund unterschiedlicher Resttorsionen nicht mehr auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Litze bzw. dem Seil hinter der Überd. eheinrichtung bzw. dem Ausziehwerk eine niedrige konstante Zugspannung gegeben wird, daß im Bereich der niedrigen konstanten Zugspannung während des gesamten Herstellungsvorgangs der Torsions-Wert der Litze bzw. des Seils dauernd gemessen wird und daß bei Abweichungen des Torsionsmeßwertes vom eingestellten Torsions-Wert ein Steuersignal erzeugt wird, mittels dersen die Drehzahl der Überdreheinrichtung in der Weise verändert wird, daß die Litze bzw. das Seil wieder den eingestellten Torsions-Wert einnimmt.
Eine Vorrichtung zur Herstellung einer Litze bzw. eines Seils ist dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen dem Ausziehwerk und der Aufwickel· bzw. Weitergabevorrichtung eine Zugspannungserzeugerstufe zum Einhalten einer niedrigen konstanten Zugspannung befindet und daß im Bereich der niedrigen konstante.! Zugspannung eineTorsionsmoßeinrichtungzum laufenden Erfassen des Torsions-Wertes vorhanden ist, deren Meßsignal einer Regeleinrichtung zuführbar ist, deren Ausgangssignal die Drehzahl der Überdreheinrichtung verändert.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, den Torsions-Wert düi Litze bzw. des Seils während d'3S gesamien Herstellungsvorgangs dauernd zu messen und bei Abweichungen vom eingestellten Soll-Wert sofort zu korrigieren. Die Messung erfolgt in einer Meßschleife mit einer Toroionsmeßrolle, die bei Abweichungen vom Soll-Wert ihre Winkelstellung ändert und dadurch ein Korrektursignal erzeugt. Um bereits geringfügige Abweichungen vom Resttorsions-Soll-Wert mit der Torsionsmeßeinrichtung erfassen zu können, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, der LiUo in einem bestimmten Bereich eine niedrige konstante Zugspanrvng zu geben und die Meßeinrichtung in diesem Bereich der Litzenführung anzuordnen. Das Steuersignal der Torsionsmeßrol· wird dazu verwendet, über eine elektrische Schaltung die Drehzahl der Überdreheinrichtung in der Weise zu verändern, daß die Litze bzw. das Seil wieder den eingestellten Torsions-Wert (Soll-Wert) einnimmt. Die Erfindung bietet vor allem den Vorteil, daß es mit ihr erstmals gelungen ist, eine Litze großer Länge herzustellen, die unabhängig von den über die Länge wechselnden Eigenschaften der Einzeldrähte auf ihrer gesamten Länge einen vorgegebenen Resttorsions-Wert einhält. Somit wird sowohl beim Litzenmaterial als auch beim später daraus hergestellten Cordmaterial Ausschuß vermieden. An der Verlitz- bzw. Verseilmaschine ergibt sich der Vorteil, daß durch den Wegfall einer mechanischen Wickelkupplung und eines mechanischen Verstellgetriebes der Überdreheinrichtung ca. 95% der Verschleißteile der Maschine entfallen, woraus eine erhebliche Reduzierung des indirekten Personals resultiert. Schließlich sind als weitere Vorteile eine Reduzierung an Prüfkosten und Nacharbeit zu nennen.
Nachfolgend wird die Erfindung am Beispiel einer Verlitzmaschine in Form einer Doppelschlagmaschine näher erläutert. Es zeigt die einzige Figur
eine Verlitzmaschine (teilweise schematisch) in einer Seitenansicht.
Die Verlitzmaschine besteht im wesentlichen aus den Hauptbaugruppen Spulenträger 1, Rotor 2, Überdreheinrichtung 3, Ausziehwerk 4, Aufwickelvorrichtung 5 sowie den erfindungsgemäßen Baugruppen Zugspannungserzeugerstufe 6, Torsionsmeßeinrichtung 7, Regeleinrichtung 8 und üblichen Antriebsaggregaten.
Im Spulenträger 1 befinden sich auf zwei ortsfesten Achsen 1.1 jeweils zwai Spulen 1.2, auf denen Drähte 1.3, z. B. vermessingte Stahldrähte aufgewickelt sind, aus denen eine Litze hergestellt werden soll. Im Fall von Litzen für Reifencorde können die Einzeldraht 1.3 einen Durchmesser von ca. 0,25mm aufweisen. Zum Abbremsen der Spulen 1.2 dienen Bremsen 1.4. Die Drähte 1.3werden beim Abziehen über Sammelrollen 1.5 und einen Festpunkt bildende Rollen. 1.6 sowie eine Ausgangsrolle 1.7 geführt.
Der vom Motor 9 über Riemen 10 und eine Zwischenwelle 11 angetriebene Rotor 2 besteht im wesentlichen aus zwei Rotor- bzw. Schlagscheiben 2.1, die von den Einzeldrähten 1.3 mehrfach umschlungen werden. Zwei Umlenkrollen 2.2 dienen zur Führung der bereits zu einer Litze 12 zusammengeführten Einzeldrähte 1.3.
Nach Verlassen des Rotors 2 wird die Litze 12 der Überdreheinrichtung 3 zugeführt, die im wesentlichen aus zwei in einem Bügel 3.1 nebeneinander angeordneten Rollen 3.2, um die die Litze 12 herumgeführt ist, und einem Antriebsaggregat 3.3 besteht. Das Antriebsaggregat 3.3 kann in der Weise ausgebildet sein, daß die Überdr oheinrichtung 3 vom Hauptmotor 9 über Antriebsriemen 10, die Zwischenwelle 11 und ein Getriebe 4.3 angetrieben wird und daß ein Zusatzmotor im Aggregat 3.3 lediglich zum Verändern der Drehzahl dient. Es kann aber auch ein separater Antriebsmotor vorgesehen sein. In jedem Fall sollten Synchronisiermittel für einen synchronen Anlauf des Rotos 2 und der Überdreheinrichtung 3 vorgesehen sein. Durch Veränderung der Drehzahl der Überdreheinrichtung 3 kann das Maß der Überdrehung der Litze 12 und damit ihr Resttorsions-Wert eingestellt werden.
Der Überdreheinrichtung 3 nachgeschaltet befindet sich ein Ausziehwerk 4, das im vorliegenden Beispiel im wesentlichen aus zwei Ausziehrollen 4.1 und 4.2 besteht, von denen die Ausziehrolle 4.2 motorgetrieben ist, und zwar über ein Reduziergetriebe 4.3, das mit der Zwischenwelle 11 verbunden ist. Die Litze 12 wird im allgemeinen mindestens zehnmal um die Rollen 4.1 und 4.2 herumgeschlagen. In bestimmten Anwendungsfällen können auch zwei Ausziehwerke zum Einsatz kommen, von denen sich dann üblicherweise das zweite zwischen Rotor 2 und Überdreheinrichtung 3 befindet.
Am Ende der Verlitzmaschine wird die fertige Litze 12 in der Aufwickelvorrichtung 5 auf eine angetriebene Spule 5.1 gewickelt. Eine Verlegeeinrichtung 5.2 sorgt dabei in üblicher Weise für ein korrektes Aufwickeln der Litze 12. Bei Bedarf kann die fertige Litze 12 statt zur Aufwickelvorrichtung 5 über eine nicht gezeichnete Umlenkrolle einer unmittelbaren Weiterverarbeitung zugeführt werden. Bei Bedarf kann die Verlitzmaschine weiterhin ein übliches Nachformgerät aufweisen. Nachfolgend werden die für die Erfindung wesentlichen Baugruppen der Verlitzmaschine beschrieben, nämlich die Zugspannungserzeugerstufe 6, die Torsionsmeßeinrichtung 7 und die Regeleinrichtung 8.
Nach Verlassen des Ausziehwerks 4 wird die Litze 12 über eine Umlenkrolle 13 der Zugspannungserzeugerstufe 6 zugeführt, die im vorliegenden Beispiel aus einer Tänzereinrichtung mit zwei Rollen 6.1 und 6.2 besteht. Die Rolle 6.2 ist ortsfest angeordnet, während sich die Tänzerrolle 6.1 an einem um eine Achse A schwenkbaren Tänzerarm 6.3 befindet, der auf seiner Rückseite über ein Gestänge ein Gewicht 6.4 trägt. Das Gewicht 6.4 bestimmt die Stellung des Tänzerarms 6.3. Die Litze 12 ist ca. viermal um die Rollen 6.1 und 6.2 herumgeführt. Auf der Rückseite des Tänzerarms 6.3 ist weiterhin ein Signalgeber (Potentiometer) 6.5 angebracht, dessen Signal in der Regeleinrichtung 8 einer Regelschaltung mit dem Regler R1 zugeführt wird, die die Aufwickelvorrichtung 5 derart steuert, daß sich für den beweglichen Tänzerarm 6.3 eine konstante Stellung ergibt, woraus eine konstante Zugspannung für die Litze 12 folgt. Im Falle einer Litze aus vier oder fünf Einzeldrähten für einen Reifencord sollte diese Zugspannung unter 15 Newton liegen.
Nach Verlassen der Zugspannungserzeugerstufe 6 wird die Litze 12 einer ersten Umlenkrolle 7.1 der Torsionsmeßeinrichtung 7 zugeführt und verläuft von dort aus unter Bildung einer Meßschleife 7.2 um eine Torsionsmeßrolle 7.3 herum zurück auf eine zweite Umlenkrolle 7.4 und schließlich zur Aufwickelvorrichtung 5. Die oberen Ränder der Rollen 7.1 und 7.4 liegen etwa auf Höhe der Achse der Torsionsmeßrolle 7.3. Die Torsionsmeßrolle 7.3, deren Durchmesser zwischen 8 und 20cm liegen kann, ist in einem Rollenarm 7.5 gelagert, der um seine Längsachse leicht drehbar ist.
Mit der Torsionsmeßrolle 7.3 ist ein elektronischer Signalgeber 7.6 verbunden, der in Abhängigkeit vom Verdrehwinkel des Rollenarms 7.5 und damit der Torsionsmeßrolle 7.3 ein elektrisches Signal erzeugt. Dieses Signal wird in der Regeleinrichtung 8 gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Integratorstufe 8.1 -einer Vergleichsstufe 8.2 zugeführt. In der Vergleichsstufe 8.2
wird das Signal mit einem am Regler R 2 einstellbaren Signal verglichen, das dem gewünschten Wert der Resttorsion entspricht. Als Reaktion auf den Vergleich wird in der Vergleichsstufe 8.2 ein Ausgangssignal erzeugt und an das Antriebsaggregat 3.3 der Überdreheinrichtung abgegeben, das die Drehzahl der Überdreheinrichtung 3 in der Weise verändert, daß die Litze 12 wieder den am Regler R2 eingestellten Wert einnimmt.
Nachfolgend sollen die Funktionsweise der Verlitzmaschine und das Verfahren zur Herstellung einer Litze näher erläutert werden. Nach dem Ingangsetzen der Verlitzmaschine setzen sich der Rotor 2, das Ausziehwerk 4, die Überdreheinrichtung 3 und die Aufwickelvorrichtung 5 in Bewegung, wobei für einen synchronen Anlauf gesorgt ist. Nach dem Anlauf bewegt sich die Litze 12 mit einer Geschwindigkeit von ca. 100 bis 200 m/min, und die Schlagscheiben 2.1 des Rotors 2 drehen sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 bis 6000 U/min. Die vier Einzeldrähte 1.3 werden von den gebremsten Spulen 1.2 abgezogen und mit Hilfe der Schlagscheiben 2.1 umeinander verdreht, wobei sie an der rechten Umlenkrolle 2.2 ihren ersten Schlag und an der linken Umlenkrolle 2.2 ihren zweiten Schlag erhalten, so daß hier die endgültige Schlaglänge der Litze 12 erreicht ist. Der Betrag der Schlaglänge wird von der Abziehgeschwindigkeit des Ausziehwerks 4 und der Drehzahl der Schlagscheiben 2.1 bestimmt. Hochfeste Stahldrähte, die bei der Litzenherstellung für einen Reifencord als Einzeldrähte 1.3 zum Einsatz kommen, reagieren beim Verlitzen wegen ihrer Federeigenschaften auf die Verdrehung mit einem Rückdrehmoment entgegen der Verdrehrichtung. Dieses Rückdrehmoment der Litze 12 wird dadurch aufgehoben bzw. auf einen gewünschten End-Wert (Resttorsion) eingestellt, daß die Litze 12 in der Überdreheinrichtung 3 weiter zusammengedreht wird, und zwar über den elastischen Verformbereich hinein in den plastischen.
Nach Durchlaufen des Ausziehwerks 4 wird die Litze 12 über die Zugspannungserzeugerstufe 6 und die Torsionsmeßeinrichtung 7 zur Aufwickelvorrichtung 5 geführt und dort auf eine Spule 5.1 gewickelt. Während bis zum Ausziehwerk 4 hohe Ziehkräfte auf die Litze 12 einwirken, sorgt die Zugspannungserzeugerstufe 6 dafür, daß die Litze 12 mit einer extrem niedrigen konstanten Zugspannung über die Meßschleife der Torsionsmeßeinrichtung 7 geführt wird. Erst diese konstante niedrige Zugspannung erlaubt eine empfindliche Torisionsmessung an der Litze 12. Der Betrag der Zugspannung kann mit Hilfe des Reglers R1 eingestellt werden. Wenn aufgrund äußerer Einflüsse die Zugspannung beginnt, von diesem Wert abzuweichen, ändert der Tänzerarm 6.3 durch geringfügiges Schwenken um die Achse A seine Stellung, wodurch im Signalgeber 6.5 ein Korrektursignal erzeugt wird, das über die Regeleinrichtung 8 die Wickelgeschwindigkeit der Wickelspule 5.1 verändert, so daß sich sofort wieder der exakte Zugspannungswert einstellt.
In der Torsionsmeßeinrichtung 7 wird die Litze 12 dauernd als Meßschleife 7.2 geführt, in der die Torsionsmeßrolle 7.3 hängt. Im beschriebenen Beispiel hat sich für die Länge der Meßschleife ein Meßwert von ca. 1 m als günstig erwiesen. Wichtig ist, daß die Enden der Meßschleife 7.2 möglichst nahe beieinander geführt worden. Die Torsionsmeßeinrichtung 7 funktioniert wie folgt. Zunächst wird mit dem Regler R 2 der gewünschte Resttorsions-Wert der Litze 12 eingestellt, der Null betragen kann, aber auch ein bestimmter Wert einer Plustorsion oder Minustorsion sein kann. Solange keine Torsionsschwankungen in der Meßschleife 7.2 auftreten, liefert die elektrische Schaltung der Regeleinrichtung 8 ein Signal an das Antriebsaggregat 3.3, das die Wirkung hat, daß die Überdreheinrichtung 3 exakt eine solche Drehzahl aufweist, daß sie der Litze 12 den gewünschten Resttorsions-Wert verleiht. Solange die Litze 12 diesen Wert beibehält, ändert sich die Stellung der Torsionsmeßrolle 7.3 nicht. Sobald z. B. aufgrund einer geänderten Oberflächenbeschaffenheit der Einzeldrähte 1.3 die Resttorsion der Litze 12 in der Meßschleife 7.2 vom vorgegebenen Wert abweicht, hat dies ein Verdrehen dgr Meßrolle 7.3 und damit des Rollenarms 7.5 zur Folge, wodurch im elektronischen Signalgeber 7.6 ein Meßsignal erzeugt wird, das der Vergleicherstufe 8.2 in der Regeleinrichtung 8 zugeführt wird und dort ein geändertes Ausgangssignal erzeugt. Mit diesem Ausgangssignal wird die Drehzahl der Überdreheinrichtung 3 in der Weise verändert, daß sich an der Litze 12 sofort wieder der gewünschte und an Regler R 2 eingestellte Resttorsions-Wert ergibt. Sobald die Störung aufgrund der geänderten Oberfläche der Einzeldrähte aufhört, setzt ein Regelmechanismus in umgekehrter Richtung ein. Die Erfassung von Torsionsschwankungen mit der Torsionsmeßrolle 7.3 ist derart empfindlich, daß es zweckmäßig sein kann, die im elektronischen Geber 7.6 erzeugten Signale zunächst einer Integratorstufe 8.1 zuzuführen und nach Erreichen einer bestimmten Schwelle den Nachregelmechanismus einzuleiten.
Es sollte angemerkt werden, daß die Erfindung statt mit der beschriebenen Doppelschlagmaschine auch mit einer Einfachschlagmaschine durchgeführt werden kann. Vor allem können mit der Erfindung aber statt der beschriebenen Litzen auch Seile mit einer über ihre Länge konstanten Resttorsion hergestellt werden. In diesem Fall befinden sich in den Spulen 1.2 des Spulenträgers nicht Einzeldrähte sondern Litzen.
Claims (13)
1. Verfahren zum Herstellen eines Bündels aus mehreren metallischen Einzeldrähten (Litze) oder eines Seils aus mehreren Litzen, bei dem die Drähte bzw. Litzen in üblicherweise mittels eines Ausziehwerkes über einen Rotor von gebremsten Spulen eines Spulenträgers abgezogen und mit einer einstellbaren Schlaglänge umeinander gelegt und/oder umeinander verdreht werden, bei dem die verlitzten Drähte bzw. verseilten Litzen anschließend in einer Überdroheinrichtung in ihrer Verdrehrichtung weiter zusammengedreht werden, so daß die Resttorsion der Litze bzw. des Seils um einen einstellbaren konstanten Wert schwankt, und bei dem am Ende die fertige Litze bzw. das fertige Seil auf eine Spule aufgewickelt wird oder unmittelbar weiterverarbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Litze bzw. dem Seil hinter der Überdreheinrichtung bzw. dem Auszie* :erk eine niedrige konstante Zugspannung gegeben wird, daß im Bereich der niedrigen konstanten Zugspannung während des gesamten Herstellungsvorgangs der Torsions-Wert der Litze bzw. des Seils dauernd gemessen wird und daß bei Abweichungen des Torsionsmeßwertes vom eingestellten Torsions-Wert ein Steuersignal erzeugt wird, mittels dessen die Drehzahl der Überdreheinrichtung in der Weise verändert wird, daß die Litze bzw. das Seil wieder den eingestellten Torsions-Wert einnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal für den Torsionsmeßwert in einer Vergleichsstufe mit einem dem eingestellten Torsions-Wert entsprechenden Signal verglichen wird und daß im Fall von Abweichungen ein Ausgangssignal erzeugt und an den Antrieb der Überdreheinrichtung gegeben wird, das deren Drehzahl verändert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal für den Torsionsmeßwert zunächst einer Integratorstufe zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung derTorsion der Litze bzw. des Seils in einer Meßschleifo erfolgt, die eine Länge von etwa 1 m aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die niedrige konstante Zugspannung mit einer Tänzereinrichtung erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugspannung der Litze bzw. des Seils hinter der Überdreheinrichtung höchstens 15 Newton beträgt.
7. Vorrichtung zur Herstellung eines Bündels aus mehreren metallischen Einzeldrähten (Litze) oder eines Seils aus mehreren Litzen, mit einem Spulenträger mit gebremsten Spulen zur Aufnahme von Einzeldrähten bzw. Litzen, mit einem Rotor zum umeinander Legen und/oder umeinander Verdrehen der Drähte bzw. Litzen, mit einer Überdreheinrichtung, mit zumindest einem Ausziehwerk und mit einer Aufwickel-oder Weitergabevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen dem Ausziehwerk (4) und der Aufwickel- (5) bzw. Weitergabevorrichtung eine Zugspannungserzeugerstufe (6) zum Einhalten einer niedrigen konstanten Zugspannung befindet und daß im Bereich der niedrigen konstanten Zugspannung eine Torsionsmeßeinrichtung (7) zum laufenden Erfassen des Torsions-Wertes vorhanden ist, deren Meßsignal einer Regeleinrichtung (8) zuführbar ist, deren Ausgangssignal die Drehzahl der Überdreheinrichtung (3) verändert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionsmeßeinrichtung (7) eine Torsionsmeßrolle (7.3), die in einem um seine Längsachse drehbaren Rollenarm (7.5) gelagert ist, sowie einen Signalgeber (7.6) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Torsionsmeßrolle (7.3) zwischen 8 und 20cm liegt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugspannungserzeugerstufe (6) aus einer Tänzereinrichtung besteht, die eine ortsfeste Rolle (6.2) und eine in einem um eine Achse (A) schwenkbaren Tänzerarm (6.3) gelagerte Rolle (6.1) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Vergleichsstufe (8.2) in der Regeleinrichtung (8), deren einem Eingang das Meßsignal des Signalgebers (7.6) und deren anderem Eingang ein mit einen Regler (R 2) einstellbares Signal für einen Torsions-Wert zuführbar ist und deren Ausgangssignal an einen Eingang des Antriebsaggregats (3.3) der Überdreheinrichtung (3) legbar ist.
12. Nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestelltos Bünde' aus mehreren Einzeldrähten (Litze) oder Seil aus mehreren Litzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Litze (12) bzw. das Seil über ihro (seine) gesamte Länge einen konstanten Resttorsions-Wert aufweist.
13. Litze oder Seil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie (es) in einer Cordbahn verarbeitet ist.
Hierzu 1 Seite Zeichnungen
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