DE3914330C2 - - Google Patents
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- DE3914330C2 DE3914330C2 DE3914330A DE3914330A DE3914330C2 DE 3914330 C2 DE3914330 C2 DE 3914330C2 DE 3914330 A DE3914330 A DE 3914330A DE 3914330 A DE3914330 A DE 3914330A DE 3914330 C2 DE3914330 C2 DE 3914330C2
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- D—TEXTILES; PAPER
- D07—ROPES; CABLES OTHER THAN ELECTRIC
- D07B—ROPES OR CABLES IN GENERAL
- D07B7/00—Details of, or auxiliary devices incorporated in, rope- or cable-making machines; Auxiliary apparatus associated with such machines
- D07B7/02—Machine details; Auxiliary devices
- D07B7/022—Measuring or adjusting the lay or torque in the rope
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D07—ROPES; CABLES OTHER THAN ELECTRIC
- D07B—ROPES OR CABLES IN GENERAL
- D07B3/00—General-purpose machines or apparatus for producing twisted ropes or cables from component strands of the same or different material
- D07B3/02—General-purpose machines or apparatus for producing twisted ropes or cables from component strands of the same or different material in which the supply reels rotate about the axis of the rope or cable or in which a guide member rotates about the axis of the rope or cable to guide the component strands away from the supply reels in fixed position
- D07B3/022—General-purpose machines or apparatus for producing twisted ropes or cables from component strands of the same or different material in which the supply reels rotate about the axis of the rope or cable or in which a guide member rotates about the axis of the rope or cable to guide the component strands away from the supply reels in fixed position with provision for imparting two or more twists to the filaments for each revolution of the guide member
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- Ropes Or Cables (AREA)
- Wire Processing (AREA)
- Decoration Of Textiles (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Bündels aus mehreren metallischen Einzeldrähten (Litze)
oder eines Seils aus mehreren Litzen, bei dem die Drähte
bzw. Litzen in üblicher Weise mittels eines Ausziehwerks
über einen Rotor von gebremsten Spulen eines
Spulenträgers abgezogen und mit einer einstellbaren
Schlaglänge umeinandergelegt und/oder umeinander verdreht
werden, bei dem die verlitzten Drähte bzw. verseilten
Litzen anschließend in einer Überdreheinrichtung in ihrer
Verdrehrichtung weiter zusammengedreht werden, so daß die
Resttorsion der Litze bzw. des Seils um einen
einstellbaren konstanten Wert schwankt, und bei dem am
Ende die fertige Litze bzw. das fertige Seil auf eine
Spule aufgewickelt wird oder unmittelbar weiterverarbeitet
wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung
zur Herstellung eines Bündels aus mehreren metallischen
Einzeldrähten (Litze) oder eines Seils aus mehreren
Litzen, mit einem Spulenträger mit gebremsten Spulen zur
Aufnahme von Einzeldrähten bzw. Litzen mit einem Rotor
zum Umeinanderlegen und/oder Umeinanderverdrehen der
Drähte bzw. Litzen, mit einer Überdreheinrichtung, mit
zumindest einem Ausziehwerk und mit einer Aufwickel- oder
Weitergabevorrichtung.
Unter einer Litze wird ein Bündel aus mindestens zwei, im
Regelfall jedoch mehreren, z.B. vier oder fünf
Einzeldrähten verstanden, die umeinander gelegt und/oder
umeinander verdreht sind. Unter einem Seil wird ein
Bündel aus mehreren Litzen oder aus mehr als acht
Einzeldrähten oder aus einer Kombination von Litzen und
Einzeldrähten verstanden, die wiederum umeinander gelegt
und/oder umeinander verdreht sind. Unter einer
Schlaglänge soll der Abstand zwischen zwei Punkten eines
Drahtes oder einer Litze mit der gleichen räumlichen Lage
nach einer vollständigen Verdrehung um 360° verstanden
werden. Die Maßeinheit 1 Torsion soll im Rahmen dieser
Anmeldung in der Weise definiert sein, daß ein von einer
Spule abgewickeltes 6 m langes Stück Litze nach dem
Loslassen des Endes eine Umdrehung von 360° in
Verdrehrichtung (+ 1 Torsion) oder in entgegengesetzter
Richtung (- 1 Torsion) ausführt.
Bei der Herstellung einer Litze auf bekannten
Verlitzmaschinen (DE-AS 11 59 818) werden die Einzeldrähte, die z.B.
hochfeste, oberflächenbehandelte Stahldrähte sein können,
mittels eines Ausziehwerks von Spulen abgezogen und mit
einer einstellbaren Schlaglänge mit Hilfe eines Rotors zu
einer Litze umeinander verdreht. Dabei tritt wegen der
Federeigenschaften der Drähte ein dieser Torsion
entgegengerichtetes Drehmoment auf. Um als Endprodukt
eine Litze mit einem bestimmten Torsionswert, z.B. dem
Wert Null zu erhalten, wird die Litze mittels einer
Überdreheinrichtung in ihrer Verdrehrichtung noch weiter
zusammengedreht, und zwar im Regelfall über den
elastischen Verformbereich hinaus in den plastischen.
Die Reaktion einer derart "überdrehten" Litze ist eine
Rückdrehung, welche um Null schwankt, d.h. die Litze wird
im Normalfall keine oder nur eine schwache Reaktion in
oder entgegen der Verdrehrichtung zeigen. Man spricht
dann von Plus- oder Minusresttorsionen. Diese
Resttorsionen stellen bei einem aus den Litzen
gefertigten Metallcord ein wichtiges Merkmal des Cordes
dar, da von den Resttorsionen in der Hauptsache die
Planlage einer gummierten Metallcordbahn abhängt.
Weiterhin sind die Resttorsionen für die Gleichmäßigkeit
der Schnittkanten der Cordabschnitte verantwortlich,
welche z.B. im Reifenbau zur Herstellung der einzelnen
Lagen benötigt werden. Im Falle unterschiedlicher oder
starker Resttorsionen wirken sich diese als Welligkeit in
der Schnittkante aus.
Bei bekannten Verlitzmaschinen können die Resttorsionen
nur bei abgeschalteter Maschine und aufgeschnittener
Litze gemessen werden. Liegt der Meßwert innerhalb der
zulässigen Grenzen, wird die Maschine wieder in Betrieb
gesetzt; ist der Wert unzulässig, wird üblicherweise
über ein mechanisches Verstellgetriebe die Drehzahl der
Überdreheinrichtung erhöht oder erniedrigt, um den
gewünschten Wert zu erhalten. Diese Messungen werden nach
dem Durchlaufen vorgegebener Litzenlängen wiederholt.
Bei den bekannten Herstellungsverfahren kommt es über die
Litzen- bzw. Seillängen zu nicht unerheblichen
Resttorsionsschwankungen, die in erster Linie von einer
über die Drahtlänge unterschiedlichen Oberflächen
beschaffenheit der Einzeldrähte und dem Gefüge des
Stahldrahtes selbst, in geringerem Umfang von Einflüssen
der Verlitzmaschine herrühren. Die bekannten
Herstellungsverfahren weisen somit den Nachteil auf, daß
sich häufig Produkte minderer Qualität oder sogar in
erheblichem Umfang Ausschuß ergeben und daß die
Verlitzmaschinen wegen des häufigen Anhaltens und
Wiederanfahrens nicht optimal betrieben werden können.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Litze oder eines Seils
wesentlich verbesserter Qualität anzugeben, bei der bzw.
dem insbesondere die aufgezeigten Probleme aufgrund
unterschiedlicher Resttorsionen nicht mehr auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Litze bzw. dem Seil hinter der Überdreheinrichtung
bzw. dem Ausziehwerk eine niedrige konstante Zugspannung
gegeben wird, daß im Bereich der niedrigen konstanten
Zugspannung während des gesamten Herstellungsvorgangs der
Torsionswert der Litze bzw. des Seils dauernd gemessen
wird und daß bei Abweichungen des Torsionsmeßwertes vom
eingestellten Torsionswert ein Steuersignal erzeugt wird,
mittels dessen die Drehzahl der Überdreheinrichtung in
der Weise verändert wird, daß die Litze bzw. das Seil
wieder den eingestellten Torsionswert einnimmt.
Eine Vorrichtung zur Herstellung einer Litze bzw. eines
Seils ist dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen dem
Ausziehwerk und der Aufwickel- bzw. Weitergabevorrichtung
eine Zugspannungserzeugerstufe zum Einhalten einer
niedrigen konstanten Zugspannung befindet und daß im
Bereich der niedrigen konstanten Zugspannung eine
Torsionsmeßeinrichtung zum laufenden Erfassen des
Torsionswertes vorhanden ist, deren Meßsignal einer
Regeleinrichtung mit einem einstellbaren Signal für einen Torsionwert
zuführbar ist, deren Ausgangssignal die
Drehzahl der Überdreheinrichtung verändert.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, den
Torsionswert der Litze bzw. des Seils während des
gesamten Herstellungsvorgangs dauernd zu messen und bei
Abweichungen vom eingestellten Sollwert sofort zu
korrigieren. Die Messung erfolgt in einer Meßschleife mit
einer Torsionsmeßrolle, die bei Abweichungen vom Sollwert
ihre Winkelstellung ändert und dadurch ein
Korrektursignal erzeugt. Um bereits geringfügige
Abweichungen vom Resttorsionssollwert mit der
Torsionsmeßeinrichtung erfassen zu können, wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen, der Litze in einem
bestimmten Bereich eine niedrige konstante Zugspannung zu
geben und die Meßeinrichtung in diesem Bereich der
Litzenführung anzuordnen. Das Steuersignal der
Torsionsmeßrolle wird dazu verwendet, über eine
elektrische Schaltung die Drehzahl der Überdreh
einrichtung in der Weise zu verändern, daß die Litze bzw.
das Seil wieder den eingestellten Torsionswert (Sollwert)
einnimmt.
Die Erfindung bietet vor allem den Vorteil, daß es mit
ihr erstmals gelungen ist, eine Litze großer Länge
herzustellen, die unabhängig von den über die Länge
wechselnden Eigenschaften der Einzeldrähte auf ihrer
gesamten Länge einen vorgegebenen Resttorsionswert
einhält. Somit wird sowohl beim Litzenmaterial als auch
beim später daraus hergestellten Cordmaterial Ausschuß
vermieden. An der Verlitz- bzw. Verseilmaschine ergibt
sich der Vorteil, daß durch den Wegfall einer
mechanischen Wickelkupplung und eines mechanischen
Verstellgetriebes der Überdreheinrichtung ca. 95% der
Verschleißteile der Maschine entfallen, woraus eine
erhebliche Reduzierung des indirekten Personals
resultiert. Schließlich sind als weitere Vorteile eine
Reduzierung an Prüfkosten und Nacharbeit zu nennen.
Nachfolgend wird die Erfindung am Beispiel einer
Verlitzmaschine in Form einer Doppelschlagmaschine näher
erläutert.
Es zeigt die einzige Figur
eine Verlitzmaschine (teilweise schematisch) in
einer Seitenansicht.
Die Verlitzmaschine besteht im wesentlichen aus den
Hauptbaugruppen Spulenträger 1, Rotor 2, Überdrehein
richtung 3, Ausziehwerk 4, Aufwickelvorrichtung 5 sowie
den erfindungsgemäßen Baugruppen Zugspannungserzeuger
stufe 6, Torsionsmeßeinrichtung 7, Regeleinrichtung 8 und
üblichen Antriebsaggregaten.
Im Spulenträger 1 befinden sich auf zwei ortsfesten
Achsen 1.1 jeweils zwei Spulen 1.2, auf denen Drähte 1.3,
z.B. vermessingte Stahldrähte aufgewickelt sind, aus
denen eine Litze hergestellt werden soll. Im Fall von
Litzen für Reifencorde können die Einzeldrähte 1.3 einen
Durchmesser von ca. 0,25 mm aufweisen. Zum Abbremsen der
Spulen 1.2 dienen Bremsen 1.4. Die Drähte 1.3 werden beim
Abziehen über Sammelrollen 1.5 und einen Festpunkt
bildende Rollen 1.6 sowie eine Ausgangsrolle 1.7 geführt.
Der vom Motor 9 über Riemen 10 und eine Zwischenwelle 11
angetriebene Rotor 2 besteht im wesentlichen aus zwei
Rotor- bzw. Schlagscheiben 2.1, die von den
Einzeldrähten 1.3 mehrfach umschlungen werden. Zwei
Umlenkrollen 2.2 dienen zur Führung der bereits zu einer
Litze 12 zusammengeführten Einzeldrähte 1.3.
Nach Verlassen des Rotors 2 wird die Litze 12 der
Überdreheinrichtung 3 zugeführt, die im wesentlichen aus
zwei in einem Bügel 3.1 nebeneinander angeordneten
Rollen 3.2, um die die Litze 12 herumgeführt ist, und
einem Antriebsaggregat 3.3 besteht. Das Antriebsaggregat
3.3 kann in der Weise ausgebildet sein, daß die
Überdreheinrichtung 3 vom Hauptmotor 9 über
Antriebsriemen 10, die Zwischenwelle 11 und ein
Getriebe 4.3 angetrieben wird und daß ein Zusatzmotor im
Aggregat 3.3 lediglich zum Verändern der Drehzahl dient.
Es kann aber auch ein separater Antriebsmotor vorgesehen
sein. In jedem Fall sollten Synchronisiermittel für einen
synchronen Anlauf des Rotos 2 und der Überdreheinrich
tung 3 vorgesehen sein. Durch Veränderung der Drehzahl
der Überdreheinrichtung 3 kann das Maß der Überdrehung
der Litze 12 und damit ihr Resttorsionswert eingestellt
werden.
Der Überdreheinrichtung 3 nachgeschaltet befindet sich
ein Ausziehwerk 4, das im vorliegenden Beispiel im
wesentlichen aus zwei Ausziehrollen 4.1 und 4.2 besteht,
von denen die Ausziehrolle 4.2 motorgetrieben ist, und
zwar über ein Reduziergetriebe 4.3, das mit der
Zwischenwelle 11 verbunden ist. Die Litze 12 wird im
allgemeinen mindestens zehnmal um die Rollen 4.1 und 4.2
herumgeschlagen. In bestimmten Anwendungsfällen können
auch zwei Ausziehwerke zum Einsatz kommen, von denen sich
dann üblicherweise das zweite zwischen Rotor 2 und
Überdreheinrichtung 3 befindet.
Am Ende der Verlitzmaschine wird die fertige Litze 12 in
der Aufwickelvorrichtung 5 auf eine angetriebene
Spule 5.1 gewickelt. Eine Verlegeeinrichtung 5.2 sorgt
dabei in üblicher Weise für ein korrektes Aufwickeln der
Litze 12. Bei Bedarf kann die fertige Litze 12 statt zur
Aufwickelvorrichtung 5 über eine nicht gezeichnete
Umlenkrolle einer unmittelbaren Weiterverarbeitung
zugeführt werden. Bei Bedarf kann die Verlitzmaschine
weiterhin ein übliches Nachformgerät aufweisen.
Nachfolgend werden die für die Erfindung wesentlichen
Baugruppen der Verlitzmaschine beschrieben, nämlich die
Zugspannungserzeugerstufe 6, die Torsionsmeßeinrichtung 7
und die Regeleinrichtung 8.
Nach Verlassen des Ausziehwerks 4 wird die Litze 12 über
eine Umlenkrolle 13 der Zugspannungserzeugerstufe 6
zugeführt, die im vorliegenden Beispiel aus einer
Tänzereinrichtung mit zwei Rollen 6.1 und 6.2 besteht.
Die Rolle 6.2 ist ortsfest angeordnet, während sich die
Tänzerrolle 6.1 an einem um eine Achse A schwenkbaren
Tänzerarm 6.3 befindet, der auf seiner Rückseite über ein
Gestänge ein Gewicht 6.4 trägt. Das Gewicht 6.4 bestimmt
die Stellung des Tänzerarms 6.3. Die Litze 12 ist ca.
viermal um die Rollen 6.1 und 6.2 herumgeführt. Auf der
Rückseite des Tänzerarms 6.3 ist weiterhin ein
Signalgeber (Potentiometer) 6.5 angebracht, dessen Signal
in der Regeleinrichtung 8 einer Regelschaltung mit dem
Regler R 1 zugeführt wird, die die Aufwickelvorrichtung 5
derart steuert, daß sich für den beweglichen
Tänzerarm 6.3 eine konstante Stellung ergibt, woraus eine
konstante Zugspannung für die Litze 12 folgt. Im Falle
einer Litze aus vier oder fünf Einzeldrähten für einen
Reifencord sollte diese Zugspannung unter 15 Newton
liegen.
Nach Verlassen der Zugspannungserzeugerstufe 6 wird die
Litze 12 einer ersten Umlenkrolle 7.1 der Torsionsmeß
einrichtung 7 zugeführt und verläuft von dort aus unter
Bildung einer Meßschleife 7.2 um eine Torsionsmeßrolle 7.3
herum zurück auf eine zweite Umlenkrolle 7.4 und
schließlich zur Aufwickelvorrichtung 5. Die oberen Ränder
der Rollen 7.1 und 7.4 liegen etwa auf Höhe der Achse der
Torsionsmeßrolle 7.3. Die Torsionsmeßrolle 7.3, deren
Durchmesser zwischen 8 und 20 cm liegen kann, ist in
einem Rollenarm 7.5 gelagert, der um seine Längsachse
leicht drehbar ist.
Mit der Torsionsmeßrolle 7.3 ist ein elektronischer
Signalgeber 7.6 verbunden, der in Abhängigkeit vom
Verdrehwinkel des Rollenarms 7.5 und damit der
Torsionsmeßrolle 7.3 ein elektrisches Signal erzeugt.
Dieses Signal wird in der Regeleinrichtung 8 -
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer
Integratorstufe 8.1 - einer Vergleichsstufe 8.2
zugeführt. In der Vergleichsstufe 8.2 wird das Signal mit
einem am Regler R 2 einstellbaren Signal verglichen, das
dem gewünschten Wert der Resttorsion entspricht. Als
Reaktion auf den Vergleich wird in der Vergleichs
stufe 8.2 ein Ausgangssignal erzeugt und an das
Antriebsaggregat 3.3 der Überdreheinrichtung abgegeben,
das die Drehzahl der Überdreheinrichtung 3 in der Weise
verändert, daß die Litze 12 wieder den am Regler R 2
eingestellten Wert einnimmt.
Nachfolgend sollen die Funktionsweise der Verlitzmaschine
und das Verfahren zur Herstellung einer Litze näher
erläutert werden. Nach dem Ingangsetzen der
Verlitzmaschine setzen sich der Rotor 2, das
Ausziehwerk 4, die Überdreheinrichtung 3 und die
Aufwickelvorrichtung 5 in Bewegung, wobei für einen
synchronen Anlauf gesorgt ist. Nach dem Anlauf bewegt
sich die Litze 12 mit einer Geschwindigkeit von ca. 100
bis 200 m/min, und die Schlagscheiben 2.1 des Rotors 2
drehen sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 bis
6000 U/min. Die vier Einzeldrähte 1.3 werden von den
gebremsten Spulen 1.2 abgezogen und mit Hilfe der
Schlagscheiben 2.1 umeinander verdreht, wobei sie an der
rechten Umlenkrolle 2.2 ihren ersten Schlag und an der
linken Umlenkrolle 2.2 ihren zweiten Schlag erhalten, so
daß hier die endgültige Schlaglänge der Litze 12 erreicht
ist. Der Betrag der Schlaglänge wird von der
Abziehgeschwindigkeit des Ausziehwerks 4 und der Drehzahl
der Schlagscheiben 2.1 bestimmt.
Hochfeste Stahldrähte, die bei der Litzenherstellung für
einen Reifencord als Einzeldrähte 1.3 zum Einsatz kommen,
reagieren beim Verlitzen wegen ihrer Federeigenschaften
auf die Verdrehung mit einem Rückdrehmoment entgegen der
Verdrehrichtung. Dieses Rückdrehmoment der Litze 12 wird
dadurch aufgehoben bzw. auf einen gewünschten Endwert
(Resttorsion) eingestellt, daß die Litze 12 in der
Überdreheinrichtung 3 weiter zusammengedreht wird, und
zwar über den elastischen Verformbereich hinein in den
plastischen.
Nach Durchlaufen des Ausziehwerks 4 wird die Litze 12
über die Zugspannungserzeugerstufe 6 und die
Torsionsmeßeinrichtung 7 zur Aufwickelvorrichtung 5
geführt und dort auf eine Spule 5.1 gewickelt. Während
bis zum Ausziehwerk 4 hohe Ziehkräfte auf die Litze 12
einwirken, sorgt die Zugspannungserzeugerstufe 6 dafür,
daß die Litze 12 mit einer extrem niedrigen konstanten
Zugspannung über die Meßschleife der Torsionsmeßein
richtung 7 geführt wird. Erst diese konstante niedrige
Zugspannung erlaubt eine empfindliche Torsionsmessung an
der Litze 12. Der Betrag der Zugspannung kann mit Hilfe
des Reglers R 1 eingestellt werden. Wenn aufgrund äußerer
Einflüsse die Zugspannung beginnt, von diesem Wert
abzuweichen, ändert der Tänzerarm 6.3 durch geringfügiges
Schwenken um die Achse A seine Stellung, wodurch im
Signalgeber 6.5 ein Korrektursignal erzeugt wird, das
über die Regeleinrichtung 8 die Wickelgeschwindigkeit der
Wickelspule 5.1 verändert, so daß sich sofort wieder der
exakte Zugspannungswert einstellt.
In der Torsionsmeßeinrichtung 7 wird die Litze 12 dauernd
als Meßschleife 7.2 geführt, in der die Torsionsmeß
rolle 7.3 hängt. Im beschriebenen Beispiel hat sich für
die Länge der Meßschleife ein Wert von ca. 1 m als
günstig erwiesen. Wichtig ist, daß die Enden der
Meßschleife 7.2 möglichst nahe beieinander geführt
werden. Die Torsionsmeßeinrichtung 7 funktioniert wie
folgt. Zunächst wird mit dem Regler R 2 der gewünschte
Resttorsionswert der Litze 12 eingestellt, der Null
betragen kann, aber auch ein bestimmter Wert einer
Plustorsion oder Minustorsion sein kann. Solange keine
Torsionsschwankungen in der Meßschleife 7.2 auftreten,
liefert die elektrische Schaltung der Regeleinrichtung 8
ein Signal an das Antriebsaggregat 3.3, das die Wirkung
hat, daß die Überdreheinrichtung 3 exakt eine solche
Drehzahl aufweist, daß sie der Litze 12 den gewünschten
Resttorsionswert verleiht. Solange die Litze 12 diesen
Wert beibehält, ändert sich die Stellung der
Torsionsmeßrolle 7.3 nicht. Sobald z.B. aufgrund einer
geänderten Oberflächenbeschaffenheit der Einzeldrähte 1.3
die Resttorsion der Litze 12 in der Meßschleife 7.2 vom
vorgegebenen Wert abweicht, hat dies ein Verdrehen der
Meßrolle 7.3 und damit des Rollenarms 7.5 zur Folge,
wodurch im elektronischen Signalgeber 7.6 ein Meßsignal
erzeugt wird, das der Vergleicherstufe 8.2 in der
Regeleinrichtung 8 zugeführt wird und dort ein geändertes
Ausgangssignal erzeugt. Mit diesem Ausgangssignal wird
die Drehzahl der Überdreheinrichtung 3 in der Weise
verändert, daß sich an der Litze 12 sofort wieder der
gewünschte und am Regler R 2 eingestellte Resttorsionswert
ergibt. Sobald die Störung aufgrund der geänderten
Oberfläche der Einzeldrähte aufhört, setzt ein
Regelmechanismus in umgekehrter Richtung ein. Die
Erfassung von Torsionsschwankungen mit der
Torsionsmeßrolle 7.3 ist derart empfindlich, daß es
zweckmäßig sein kann, die im elektronischen Geber 7.6
erzeugten Signale zunächst einer Integratorstufe 8.1
zuzuführen und nach Erreichen einer bestimmten Schwelle
den Nachregelmechanismus einzuleiten.
Es sollte angemerkt werden, daß die Erfindung statt mit
der beschriebenen Doppelschlagmaschine auch mit einer
Einfachschlagmaschine durchgeführt werden kann. Vor allem
können mit der Erfindung aber statt der beschriebenen
Litzen auch Seile mit einer über ihre Länge konstanten
Resttorsion hergestellt werden. In diesem Fall befinden
sich in den Spulen 1.2 des Spulenträgers nicht
Einzeldrähte sondern Litzen.
Liste der Bezugszeichen:
1 Spulenträger
1.1 ortsfeste Achsen
1.2 Spulen
1.3 Drähte
1.4 Bandbremse
1.5 Sammelrollen
1.6 Rollen
1.7 Ausgangsrolle
2 Rotor
2.1 Schlagscheiben
2.2 Umlenkrollen
3 Überdreheinrichtung
3.1 Bügel
3.2 Rollen
3.3 Antriebsaggregat
4 Ausziehwerk
4.1 Ausziehrolle
4.2 motorgetriebene Ausziehrolle
5 Aufwickelvorrichtung
5.1 Spule
5.2 Verlegeeinrichtung
6 Zugspannungserzeugerstufe
6.1 Tänzerrolle
6.2 ortsfeste Rolle
6.3 Tänzerarm
6.4 Gewicht
6.5 Signalgeber
7 Torsionsmeßeinrichtung
7.1 erste Umlenkrolle
7.2 Meßschleife
7.3 Torsionsmeßrolle
7.4 zweite Umlenkrolle
7.5 Rollenarm
7.6 elektronischer Signalgeber
8 Regeleinrichtung
8.1 Integratorstufe
8.2 Vergleichsstufe
9 Motor
10 Riemen
11 Zwischenwelle
12 Litze
13 Umlenkrolle
A Achse
R 1 Regler 1
R 2 Regler 2
1.1 ortsfeste Achsen
1.2 Spulen
1.3 Drähte
1.4 Bandbremse
1.5 Sammelrollen
1.6 Rollen
1.7 Ausgangsrolle
2 Rotor
2.1 Schlagscheiben
2.2 Umlenkrollen
3 Überdreheinrichtung
3.1 Bügel
3.2 Rollen
3.3 Antriebsaggregat
4 Ausziehwerk
4.1 Ausziehrolle
4.2 motorgetriebene Ausziehrolle
5 Aufwickelvorrichtung
5.1 Spule
5.2 Verlegeeinrichtung
6 Zugspannungserzeugerstufe
6.1 Tänzerrolle
6.2 ortsfeste Rolle
6.3 Tänzerarm
6.4 Gewicht
6.5 Signalgeber
7 Torsionsmeßeinrichtung
7.1 erste Umlenkrolle
7.2 Meßschleife
7.3 Torsionsmeßrolle
7.4 zweite Umlenkrolle
7.5 Rollenarm
7.6 elektronischer Signalgeber
8 Regeleinrichtung
8.1 Integratorstufe
8.2 Vergleichsstufe
9 Motor
10 Riemen
11 Zwischenwelle
12 Litze
13 Umlenkrolle
A Achse
R 1 Regler 1
R 2 Regler 2
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen eines Bündels aus mehreren
metallischen Einzeldrähten (Litze) oder eines Seils
aus mehreren Litzen, bei dem die Drähte bzw. Litzen in
üblicher Weise mittels eines Ausziehwerks über einen
Rotor von gebremsten Spulen eines Spulenträgers
abgezogen und mit einer einstellbaren Schlaglänge
umeinandergelegt und/oder umeinander verdreht werden,
bei dem die verlitzten Drähte bzw. verseilten Litzen
anschließend in einer Überdreheinrichtung in ihrer
Verdrehrichtung weiter zusammengedreht werden, so daß
die Resttorsion der Litze bzw. des Seils um einen
einstellbaren konstanten Wert schwankt, und bei dem am
Ende die fertige Litze bzw. das fertige Seil auf eine
Spule aufgewickelt wird oder unmittelbar
weiterverarbeitet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Litze bzw. dem
Seil hinter der Überdreheinrichtung bzw. dem
Ausziehwerk eine niedrige konstante Zugspannung
gegeben wird, daß im Bereich der niedrigen konstanten
Zugspannung während des gesamten Herstellungsvorgangs
der Torsionswert der Litze bzw. des Seils dauernd
gemessen wird und daß bei Abweichungen des
Torsionsmeßwertes vom eingestellten Torsionswert ein
Steuersignal erzeugt wird, mittels dessen die Drehzahl
der Überdreheinrichtung in der Weise verändert wird,
daß die Litze bzw. das Seil wieder den eingestellten
Torsionswert einnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Signal für den Torsionsmeßwert in einer
Vergleichsstufe mit einem dem eingestellten
Torsionswert entsprechenden Signal verglichen wird und
daß im Fall von Abweichungen ein Ausgangssignal
erzeugt und an den Antrieb der Überdreheinrichtung
gegeben wird, das deren Drehzahl verändert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Signal für den Torsionsmeßwert zunächst einer
Integratorstufe zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Messung der Torsion der Litze bzw. des Seils in
einer Meßschleife erfolgt, die eine Länge von etwa 1 m
aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die niedrige konstante Zugspannung mit einer
Tänzereinrichtung erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zugspannung der Litze bzw. des Seils hinter der
Überdreheinrichtung höchstens 15 Newton beträgt.
7. Vorrichtung zur Herstellung eines Bündels aus mehreren
metallischen Einzeldrähten (Litze) oder eines Seils
aus mehreren Litzen, mit einem Spulenträger mit
gebremsten Spulen zur Aufnahme von Einzeldrähten bzw.
Litzen, mit einem Rotor zum Umeinanderlegen und/oder
Umeinanderverdrehen der Drähte bzw. Litzen, mit einer
Überdreheinrichtung, mit zumindest einem Ausziehwerk
und mit einer Aufwickel- oder Weitergabevorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich zwischen dem Ausziehwerk (4) und der
Aufwickel- (5) bzw. Weitergabevorrichtung eine
Zugspannungserzeugerstufe (6) zum Einhalten einer
niedrigen konstanten Zugspannung befindet und daß im
Bereich der niedrigen konstanten Zugspannung eine
Torsionsmeßeinrichtung (7) zum laufenden Erfassen des
Torsionswertes vorhanden ist, deren Meßsignal einer
Regeleinrichtung (8) mit einem einstellbaren Signal für
einen Torsionswert zuführbar ist, deren
Ausgangssignal die Drehzahl der Überdrehein
richtung (3) verändert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Torsionsmeßeinrichtung (7) eine
Torsionsmeßrolle (7.3), die in einem um seine
Längsachse drehbaren Rollenarm (7.5) gelagert ist,
sowie einen Signalgeber (7.6) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Torsionsmeßrolle (7.3)
zwischen 8 und 20 cm liegt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugspannungserzeugerstufe (6) aus einer
Tänzereinrichtung besteht, die eine ortsfeste
Rolle (6.2) und eine in einem um eine Achse (A)
schwenkbaren Tänzerarm (6.3) gelagerte Rolle (6.1)
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine
Vergleichsstufe (8.2) in der Regeleinrichtung (8),
deren einem Eingang das Meßsignal des Signal
gebers (7.6) und deren anderem Eingang ein mit einem
Regler (R 2) einstellbares Signal für einen
Torsionswert zuführbar ist und deren Ausgangssignal an
einen Eingang des Antriebsaggregats (3.3) der
Überdreheinrichtung (3) legbar ist.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3914330A DE3914330A1 (de) | 1989-04-29 | 1989-04-29 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines drahtbuendels oder eines seils |
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