DD299030A5 - Herbizides mittel - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein herbizides Mittel, vorzugsweise zur selektiven Unkrautbekaempfung in Beta-Rueben. Anwendungsgebiet der Erfindung sind die chemische Industrie und die Landwirtschaft. Das herbizide Mittel ist dadurch gekennzeichnet, dasz es 5-40% Carbamatwirkstoff, 5-40% Hydrotrop, 5-70% wasserschwerloesliches fluessiges Mittel und 1-80% Tensid enthaelt und als Stabilisator Nitroaromaten eingesetzt werden. Bevorzugte Nitroaromaten sind Nitrophenole oder Nitrobiphenyle wie o-Nitrophenol, 2,4-Dinitrophenol oder * Sie werden dem Konzentrat in * vorzugsweise * zugesetzt.{herbizides Mittel; Unkrautbekaempfung; Beta-Rueben; chemische Industrie; Landwirtschaft; Carbamatwirkstoff; Hydrotrop; Tensid; Stabilisator; Nitroaromaten}
Description
Die Erfindung betrifft ein herbizides Mittel, vorzugsweise zur selektiven Unkrautbekämpfung in Beta-Rüben. Anwendungsgebiete der Erfindung sind die chemische Industrie und die Landwirtschaft.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Zur Unkrautbekämpfung in Rübenbeständen werden hauptsächlich Carbamate eingesetzt. Ein wesentlicher Vertrete: dieser Stoffklasse ist Methyl-S-ß-tolylcarbamoyloxyl-phenylcarbamat mit dem Trivialnamen Phenmedipham, welches den Wirkstoff des bekannten Herbizide Betanal darstellt. Es ist bekannt, daß sich die Carbamate in Abhängigkeit vom pH-Wert zersetzen, wobei Phenmedipham eine Hydrolysenbeständigkeit als Halbwertszeit bei pH 4 von ca. 135 Tagen, bei pH 7 von ca. 5 Stunden und bei pH 9 von ca. 10 Minuten besitzt. Da die Zersetzungsprodukte den pH-Wert zum Alkalischen verschieben, ist der Einsatz von Stabilisatoren zur Unterbir. Jung der pH-Verschiebung erforderlich. Deshalb erfolgt in fast allen Formulierungen mit Carbamatwirkstoffen für herbizide Zwecke der Einsatz von Säuren in Konzentrationen von 0,1-1,0% im Konzentrat. Geeignet als Säuren zur Stabilisierung werden in den Patenten US 3898075, DD 80898 unter anderem Zitronensäure, Essigsäure, Propionsäure und Phosphorsäure beschrieben. In der Mehrzahl der Fälle wird wegen der guten Stabilisierungseigenschaften Zitronensäure eingesetzt. Diese ist auch in den handelsüblichen Präparaten mit Phenmedipham enthalten. Die handelsüblichen Phenmediphampräparate enthalten als Lösungsmittel aber Isophoron. Andere dafür verwendete Lösungsmittel für Phenmedipham wie Tensid ··, Cyclohexanon, Essigsäurealkylester usw. lassen sich zwar ebanfalls einsetzen, aber die zur Stabilisierung zugesetzten Säuren (auch Zitronensäure) bewirken ein beschleunigtes Auskristallisieren des Wirkstoffes aus der Spritzbrühe. Dadurch bedingt entsteht der Nachteil, daß schneller als ohne Säurezusatz häufig die gebildeten Kristalle zu Düsenverstopfungen der Applikationstechnik führen und die Rezepturen für den Pflanzenschutz ungeeignet sind.
Das Ziel der Erfindung besteht in der Auffindung von Stabilisatoren für Carbamatwirkstoffe, die die Rekristallisation der Carbamate bei Wasserzutritt verzögern und den Wirkstoff in seiner Ausgangsverbindung erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, carbamathaltige Konzentrate herzustellen, die die Wirkstoffe vor Zersetzung schützen, die Kristallbildung in der Spritzbrühe verzögern und die biologische Wirkung erhalten und fördern. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß einer Mischung, bestehend aus 5-40%, vorzugsweise 10-20%, Carbamatwirkstoffen, 5-70%, vorzugsweise 20-40%, seines wasserschwerlöslichen flüssigen Mittels, 5-40%, vorzugsweise 10-25%, eines Hydrotrops und 1-80%, vorzugsweise 20-40%, Tensidanteilen, als Stabilisator Nitroaromaten in der Menge von 0,01-3% zugesetzt werden. Die verwendeten Carbamatwirkstoffe sind dabei vorrangig Phenmedipham, Propham und Proximpham und die wasserschwerlösliche flüssige Komponente Anonöl. Das Hydrotrop kann jedes für Carbamatwirkstoffe gut lösliche wasserlösliche Lösungsmittel sein. Vorrangig werden aber Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxyd verwendet. Die eingesetzten Tenside sind meist Fettsäureglycerinesteroxäthylate, Alkylphenylpolyglykoläther oder/und Fettalkohole.
Als Stabilisatoren werden in erster Linie Nitrophenole oder Nitrobiphenyle verwendet, wobei ortho-Nitrophenol und 2,4-Dinitrophenol sowie 2-Hydroxy-3,5-dinitrobiphenyl besonders geeignet sind. Sie werden bevorzugt in solcher Menge zugesetzt, daß der Anteil im Konzentrat 0,1-1 % beträgt.
Überraschend hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß eingesetzten Nitroverbindungen eine stabilisierende) Wirkung auf Carbamatwirkstoffe besitzen. Es war weiterhin überraschend, daß im Gegensatz zu den bisher verwendeten Säuren die Auskristallisation der Carbamate aus der Spritzbrühe nicht verstärkt wird. Der Nachweis der stabilisierenden Wirkung von den erfindungsgemäßen Stabilisatoren wird durch Bestimmung des Wirkstoffgehaltes nach einer bestimmten Lagerzeit der Konzentrate und Austastung der herb'ziden Wirkung der Formulierungen erbracht.
Ausführungsbeispiele |
Konzentrat mit Stabilisator 10% Phenmedipham 20% Dimethylformamid 35% Anonöl
34%Tensidgemisch 1 % Dinitrophenol
Konzentrat ohne Stabilisator 10% Piienmedipham 20% Dimethylformamid 35% Anonöl 3F.%Tcnsidgemisch
Höhe des Phonmedlphamgehaltes Im Vergleich der beiden Konzentrate
Rezeptur Höhe des festgestellten Phenmedipham gehaltes
in beiden Rezepturen in %
13.4.88 19.7.88
ohne Stabilisator 8,9 2,9
mit Stabilisator 9,4 9,9
Damit ist der Nachweis erbracht, daß Diniti ophenol den Phenmediphamwirkstoff über mindestens 3 Monate stabilisiert.
Konzentrat mit Stabilisator 15% Phenmedipham 20% Dimethylformamid 30% Anonöl
34% Fettalkoholtensid mit Äthylen- und Propylenoxydgruppen 1% Dinitrophenol
Konzentrat ohne Stabilisator 15% Phenmedipham
20% Dimethylformamid ·
30% Anonöl 35% Fettalkoholtensid mit Äthylen- und Propylenoxydgruppen
Höhe des Phenmediphamgehaltes im Vergleich der beiden Konzentrate
Rezeptur Höhe des festgestellten Phenmediphamgehaltes
im Vergleich der beiden Konzentrate in %
18.12.87 1.8.88
ohne Stabilisator 15 0,9
mit Stabilisator 15 14,5
Damit ist der Nachweis erbracht, daß Dinitrophenol eine Phenmediphamstabilisierung von mindestens 8 Moi ι Men bewirkt.
Im Kristallisationctest wurden das Handelsprodukt Betanal und die erfindungsgemäßen Formulierungen nach Beispiel 3a und 3 b auf den Beginn der Carbamatrekristallisation geprüft.
Die Prüfung erfolgte, indem das Emulsionskonzentrat jeder Formulierung mit Wasser von 20°dH auf 3,2% verdünnt wurde.
100 ml davon wurden bei 150C mit einem Magnetrührwerk bei konstanter Geschwindigkeit von 400 U/min so lange gerührt, bis sich erste Anzeichen einer beginnenden Rekristallisation des Wirkstoffes bemerkbar machten. Die Zeit vom Beginn des Versuches bis zum ersten Auftreten von Kristallen in der Emulsion wird als Bewertungsgrundlage der Rekristallisationseigenschaften benutzt. Die nach dieser Methode ermittelten Zeiten der beginnenden Rekristallisation von Phenmedipham werden in nachfolgender Tabelle aufgeführt:
Rezeptur 3 a
10% Phenmedipham 20% Dimethylformamid 34%Anonöl
35% Alkylphenylpolyglykoleihertensid 1 % Dinitrophenol
Rezeptur 3K
10% Phenmedipham 20% Dimethylformamid 34%Anonöl
35% Alkylphenylpolyglylülethertensid 1 % Zitronensäure
Beginn der Kristallbildung von Phenmedipham in Minuten
Handelsprodukt Betanal auf Isophoronbasis
undmitZitronensäure
Rezeptur 3 a Rezeptur 3 b
75 Minuten
nach 75 Minuten Mikroemulsion getrübt, keine Kristalle 25 Minuten
Damit konnte der Nachweis erbracht werden, daß in der erfindungsgemäßen Rezeptur 3 a die Kristallisation von Phenmedipham stärker als in der Rezeptur 3b und bei Betanal verzögert wird.
Im Gewächshaus wurd j die herbizide Wirkung auf Ackersenf (Sinapis alba) von dem Handelsprodukt Betanal als Phenmediphamstandard und dem erfindungsgemäßen Mittel nach Beispiel 1 mit und ohne Stabilisator geprüft. Die Lagerzeit der Produkte betrug 8 Monate. Die Erfolgsbonitur wurde nach 14 Tagen abgeschlossen. Bonitiert wurde nach den Noten 1 keine Wirkung bis Note 9 = Pflanzen total vernichtet. Die Umrechnung der Boniturnoten in herbizide Wirkung in % erfolgte nach dem Schlüssel
Boniturnote | iieibizide Wirkung in% |
1 | 0 |
2 | 5 |
3 | 19 |
4 | 30 |
5 | 50 |
6 | 70 |
7 | 85 |
8 | ϋ5 |
9 | 100 |
Die erzielten Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt: Tabelle
Rezeptur | Phenmodipham/ha | herbizideV.irkung |
bei Ackersenf in %, 0 von | ||
10Versuchen | ||
Handelsprodukt Betanal | 400 | 71,5 |
erfindungsgemäße Formulierung | ||
nach Beispiel 1 mit Stabilir ator | 400 | 91,0 |
erfindungsgf mäße Formulierung | ||
nach Beispiel 1 ohne Stabilisator | 400 | 10,0 |
Damit ist der Nachweis erbracht, daß Nitrophenol den Wirkstoff stabilisiert und die herbizide Wirkung gegenüber Betanol höher liegt. Das Fehlen von Nitrophenol (Stabilisator) in der erfindungsgemäßen Formulierung führte zum Abbau des Wirkstoffes (siehe Beispiel 1) und zum Verlust der herbiziden Wirkung.
Claims (5)
1. Herbizides Mittel, vorzugsweise zur selektiven Unkrautbekämpfung in Beta-Rüben, bestehend aus Carbamatwirkstoff, Hydrotrop, einem wasserschwerlöslichen flüssigen Mittel, einem Tensid und einem Stabilisator, dadurch gekennzeichnet, daß es 5-40%, vorzugsweise 10-20%, Carbamatwirkstoff, 5-40%, vorzugsweise 10-25%, Hydrotrop, 5-70%, vorzugsweise 20-40%, wasserschwerlösliches flüssiges Mittel und 1-80%, vorzugsweise 20-40%, Tensid enthält und als Stabilisator Nitroaromaten eingesetzt werden.
2. Herbizides Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Carbamatwirkstoffe Methyl-3-(3-tolylcarbamoyloxy)-phenylcarbamat (Phenmedipham) und/oder Isopropylphenylcarbamat (Propham) und/oder Propanonoximphenylcarbamat (Proximpham), als Hydrotrop Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon, Hexamethylphosphorsäurelriamid oder Dimethylsulfoxid, als wasserschwerlösliches flüssiges Mittel Anonöl und als Tenside Alkylphenylpolyglykoläther, Fettsäureglycerinesteroxäthylate oder Fettalkohole enthält.
3. Herbiz'des Mittel nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Stabilisatoren Nitrophenole oder Nitrobiphenyle verwendet werden.
4. Herbizides Mittel nach Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß als Nitrophenole vorzugsweise ortho-Nitrophenol oder2,4-Dinitrophenol und als Nitrobiphenyl 2-Hydroxy-3,5-dinitrobiphenyl zum Einsatz kommen.
5. Herbizides Mittel nach Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisatoren einen Anteil im Konzentrat von 0,01-3%, vorzugsweise 0,1-1 %, ausmachen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD32774789A DD299030A5 (de) | 1989-04-19 | 1989-04-19 | Herbizides mittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD32774789A DD299030A5 (de) | 1989-04-19 | 1989-04-19 | Herbizides mittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD299030A5 true DD299030A5 (de) | 1992-03-26 |
Family
ID=5608545
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD32774789A DD299030A5 (de) | 1989-04-19 | 1989-04-19 | Herbizides mittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD299030A5 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1993015605A2 (en) * | 1992-02-18 | 1993-08-19 | Agrevo Uk Limited | Liquid pesticidal formulations |
-
1989
- 1989-04-19 DD DD32774789A patent/DD299030A5/de not_active IP Right Cessation
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1993015605A2 (en) * | 1992-02-18 | 1993-08-19 | Agrevo Uk Limited | Liquid pesticidal formulations |
WO1993015605A3 (en) * | 1992-02-18 | 1993-11-25 | Schering Agrochemicals Ltd | Liquid pesticidal formulations |
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