DD298473A5 - Mittel zur bekaempfung von unkraeutern - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Herstellung und Anwendung von Mitteln zur Bekaempfung von Unkraeutern, insbesondere in Beta-Rueben, durch Loesen eines Carbamatwirkstoffes in einem Saeureamid. Durch den Zusatz von Stabilisatoren in Form von Essigsaeurealkylestern, Essigsaeure und Alkoholen bzw. Gemischen von diesen wird eine Rekristallisation des Carbamatwirkstoffes in der Emulsion verzoegert und eine Steigerung der herbiziden Wirkung in Hoehe von ca. 20% erreicht.
Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung und Anwendung emulglerfähiger Wirkstoffkonzentrate mit dem herbiziden Wirkstoff 3-(Methoxycarbonyl-aminophenyl-N (3-Methylphonyl)carbamat (Phenmedipham) zur Bekämpfung unerwünschten Pflanzenwuchses in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Kulturen vorzugsweise in Beta-Rüben.
um ein Auskristallisieren des Wirkstoffes beim Verdünnen des Wirkstoffkonzentrates mit Wasser zu verhindern und die
den Patentschriften DD 100137, DD 101539, DD 104691, DD 105711 sowie DD 117974 erwähnt.
schlechte Lösungsmittel für Phenmedipham.
bekannt.
durch Zusatz von Dimethylformamid bzw. Dimethylacetamid bis auf 40% gesteigert werden kann, was anhand der Angaben aus
mit Wasser im starken Maße zur Rekristallisation des Wirkstoffes in der Emulsion neigen. Ausgesprochen problematischgestaltet sich auch die Formulierung von Phenmedipham durch Lösen des Wirkstoffes in längerkettigen Essigsäurealkylestern,da Phenmedipham hierin nur eine sehr geringe Löslichkeit aufweist (Tabelle 1).
von Lösungsmitteln auf Esterbasis infolge der Verwandtschaft zu Pflanzenwachsen von Interesse wäre.
feirkristallinem Phenmedipham kommt und die herbizide Wirkung stark abfällt.
Ziel der Erfindung ist die Formulierung von Phenmedipham enthaltenden Emulsionskonzentraten, die beim Verdünnen mit Wasser über mehrere Stunden stabile Spritzbrühen mit möglichst geringer Rekristallisationsneigung ergeben, die eine gesteigerte herbizide Wirkung aufweisen und eine zusätzliche Stabilisierung des Wirkstoffes gegen Zersetzung entbehrlich machen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Wahl und Kombination der Bestandteile, Wirkstoffkonzentrate zu formulieren, die oben aufgeführten Forderungen entsprechen. Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Rekristallisation aus wasserverdünnten Phenmediphamlösungen stark verzögert werden kann, wenn dem in Dimethylformamid gelösten Phenmedipham, Stabilisatoren, vorzugsweise Essigsäurealkylester der Alkylkettenlänge C8-C8 oder deren Gemische, in Mengen zugesetzt werden, die maximal 10-50% vorzugsweise 15-30% des im Konzentrat enthaltenen Phenmediphams zu lösen in der Lage sind. Die stärkste Kristallisationshemmung wird dabei mit Essigsäurealkylestern beobachtet, deren Lösevermögen für Phenmedipham am geringsten ist. Eine besonders ausgeprägte und nicht erwartete Kristallisationshemmung bei vergleichbaren Emulgieieigenschaften zoigt ein technisches Hexyl-Octylazetat-Gemisch 1:1 mit einem Anteil bis 15% eines Alkoholgemische- und 0,25-0,75% freier Essigsäure. Durch Zusatz eines solchen Ester-Alkoholgemisches in einer Menge, die nur 20% des im Konzentrat enthaltenen Phenmodiphams zu lösen in der Lage wäre, lassen sich nach dem Verdünnen des Konzentrates mit Wasser im Verhältnis 1:50 Emulsionen hersteilen, die noch nach weit über 2 Stunden Standzeit keinerlei Rekristallisationserscheinungen erkennen lassen (Tabelle 1). So hergestellte Wirkstoffkonzentrate zeigen nach 18stündigom Erhitzen auf 50"C keine Veränderung der biologischen Wirkung und sind mindestens 2 Jahre lagerstabil.
Bestandteile der | Löslichkeit | Löslichkeit | Formulierungen | -% | 3 | 4 | 5 | 10 | 6 | 7 | 8 | 10 |
Wirkstoffkonzentrate | in HjO | von PMP | Gew. | 2 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | ||
g/100gH2O | g/100 gLsgm. | 1 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | |||||
Phenmedipham (PMP) | 0,0008 | — | 10 | 10 | ||||||||
Dimethylformamid | 110 | 10 | 25 | 60 | ||||||||
n-Butylazetat | 2,3 | 6 | 60 | |||||||||
n-Hexylazetat | 0,2 | 3 | ||||||||||
n-Octylazetat | 0,2 | 2 | 45 | 60 | ||||||||
techn. Mischester | ||||||||||||
Hexyl-Octylazetat | ||||||||||||
1:1 | 1,0 | 3 | 12,5 | |||||||||
10%Alkoholgemisch | ||||||||||||
0,25-0,75% Essigs. | 15 | 5 | 55 | |||||||||
Azetophenon | 0,5 | 13 | 20 | 47,5 | 20 | |||||||
Isophoron | 1,2 | 32 | 35 | 20 | 20 | 20 | 20 | |||||
Xylol | 0,02 | 0,1 | 60 | 20 | ||||||||
Emulgatoren | 20 | |||||||||||
Beginnende Rekristallisation nach Verdün | 145 | 160 | ||||||||||
nen des Wirkstoff konzentrates mit Wasser | 75 | 65 | 30 | 10 | ||||||||
im Verhältnis 1:50 | 10 | |||||||||||
T = 220C min | 5 | |||||||||||
Erfindungsgemäße Formulierungen ermöglichen auch den Einsatz solcher Essigsäurealkylester, die normalerweise auf Grund ihres schlechten Phenmediphamlösevermögens in Wirkstoff konzentraten mit Phenmedipham nicht eingesetzt werden. Ein zusätzlicher nicht erwarteter Vorteil des verwendeten Estergemisches im Vergleich zu anderen Lösungsmitteln besteht darin, daß die im Estergemisch vorhandene freie Essigsäure ausreicht, um den Carbamatwirkstoff bei normaler Lagerung des Wirkstoff konzentrates gegen i., ..olytische Zersetzung zu stabilisieren während unter Bedinpmgen, die eine hydrolytische Zersetzung des Wirkstoffes begünstigen auch das Lösungsmittel hydrolysiert und im verstärkten Maße Essigsäure freigesetzt wird, die einer weiteren Zersetzung des Wirkstoffes entgegenwirkt. Eine zusätzliche Stabilisierung wie u.a. in DD 80898 und ' ι BRD-OS 3325444 dargestellt, erübrigt sich daher. Bei der Stabilisiorung von Lösungsmitteln auf Carbamatbasis durch Essigsäure, wie im Patent US 2954936 in einem anderen Zusammenhang beschrieben, sind derartige Wechselbeziehungen nicht möglich. Es war weiterhin überraschend, daß der Alkoholgehalt des Mischesters in einer Größe bis 15% keine sichtbaren negativen Auswirkungen besitzt. Bei Photosyntheseuntersuchungen mit erfindungsgemäßen Formulierungen stellte sich zudem überraschenderweise heraus, daß der Elektronentransport im Photosyntheseapparat von Pflanzen bei Anwesenheit von Essigsäurealkylestern mit einem Alkylkettenrest ab 5 Kohlenstoffatomen deutlich vermindert wird, was auf herbizide Wirksamkeit schließen läßt. Die folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung.
An 11 Standorten wurde die biologische Wirkung einer erfindungsgemäßen Formulierung (Tabelle 1, Formulierung 8) mit einer 16% Phenmedipham enthaltenden handelsüblichen Formulierung verglichen. Die Erprobung erfolgte a) mit vergleichbaren Aufwandmengen, b) mit vergleichbaren Wirkstoffmengen, c) zu 3 verschiedenen Entwicklungsstadien der Unkräuter. Dadurch ist ein Vergleich der Rezepturen nach den Gesichtspunkten a, b und c sowie der Wechseibeziehung möglich. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 und 3 dargestellt.
Restverunkrautung (unbehandelte Kontrolle = 100%) bei 3 verschiedenen Entwicklungsstadien der Unkräuter und unterschiedlichen Aufwandmengen an Präparat wio Wirkstoff
AS-Konzentrat | l/ha | AS | X | 300 | X | Entwicklungsstadium der Unkräuter | 3-4 Blatt | 5-6 Blatt |
3 | g/ha | 400 | 1-2 Blatt | 22,4 | 33,4 | |||
handelsübl. | 4 | 480 | 480 | 11,0 | 18,4 | 30,4 | ||
Formulierung | 5 | 640 | 600 | 5,9 | 15,9 | 24,3 | ||
6 | 800 | 640 | 4,4 | 16,9 | 20,4 | |||
960 | 800 | 3,4 | 18,4 | 27,1 | ||||
3 | 960 | 6,2 | 25,7 | 33,3 | ||||
erfindungsgem. | 4 | 11.2 | 22,4 | 32,4 | ||||
Formulierung | 4,8 | 10,0 | 20,0 | 24,8 | ||||
6 | 6,8 | 17,8 | 20,7 | |||||
6,4 | 6,1 | 18,6 | 21,7 | |||||
8 | 6,4 | 12,7 | 19,7 | |||||
9,6 | 3,9 | 10,4 | 15,8 | |||||
3,9 | 18,3 | 24,1 | ||||||
6,8 | ||||||||
l/ha
AS g/ha
1-2 Blatt 3-4 Blatt 5-6 Blatt
handelsübl. Formulierung erfindungsgem. Formulierung
3-6
3-6 4,8-9,6
720
450 720
18,4
21,6 15,4
27,1
27,8 20,5
zum Termin der 1 .Applikation= 3l/ha handelsübliche Formulierung
3l/ha der erfindungsgemäßen Formulierung
6l/has.oben = 7,8 l/ha der erfindungsgemäßen Formulierung
zum Termin der 2. Applikation
3l/ha handelsübliche Formulierung = 4,9l/ha der erfindungsgemäßen Formulierung
6l/ha handelsübliche Formulierung = 7,8 l/ha der erfindungsgemäßen Formulierung
zum Termin der 3. Applikation
3l/ha handelsübliche Formulierung = 3 l/ha der erfindungsgemäßen Formulierung
6l/ha handelsübliche Formulierung - 6,3 l/ha der erfindungsgemäßen Formulierung
Im Mittel über Termine und Aufwandmengen sind für die erfindungsgemäßen Formulierungen 0,95l/ha Wirkstoffkonzentrat mehr erforderlich, um die gleiche herbizide Wirkung wie bei der handelsüblichen Formulierung zu erreichen. Da sich jedoch der Wirkstoffgehalt in beiden Formulierungen unterscheidet, werden für dieselbe Wirkung bei der erfindungsgemäßen Formulierung χ = 550g/ha Wirkstoff und bei der handelsüblichen Formulierung χ = 720g/ha Wirkstoff benötigt. Die Wirkstoffeinsparung mit der erfindungsgemäßen Formulieru. ig beträgt damit 23%.
zum Termin 1 y = 85 + 2,13
zum Termin 2 y = 76 + 2,12 zum Termin 3 y = 57 + 3,8
zum Termin 1 zum Termin 2 zum Termin 3
y = 86+1,15 y = 72 + 2,13 y = 60 + 2,66
Ergebnisse der Photosynthesemessungen Die biologische Prüfung erfolgte an isolierten Chloropiasten von Vicia faba. Es wurde der Einfluß von Estern und Ketonen und des In Tabelle 1 näher beschriebenen technischen Hexyl-Octylester-Gemisches auf den Elektronentransport im Photosyntheseapparat gemessen.
Die Löeungsmittelkonzentration betrug 2 10~4mol/l in der wirkstoffreien Behandlungslösung.
Die den Behandlungslösungen zugrundeliegenden Emulsionskonzentrate bestanden aus
70% Lösungsmittel | Tabelle 4 | Elektronentransport |
10% Dimethylformamid und | Lösungsmittel | (unbehandelte kontrolle = 100%) |
20% Emulgator. | 149,8 | |
1. Ethylazetat | 98,8 | |
2. n-Butylazetat | 95,4 | |
3. n-Hexylazetat | 28,9 | |
4. n-Oytylazetat | 37,0 | |
5. technisches Estergemisch | 215,5 | |
6. Phenylazeton | 225,7 | |
7. Cyclohexanon | 175,2 | |
8. Isophoron | 105,5 | |
9. Azetophenon | 85,2 | |
10. Propiophenon | ||
Die Lösungsmittel 3,4,5 und 10 hemmen unter den gegebenen Versuchsbedingungen den Elektronentransport im Photosyntheseapparat von Vicia faba.
Damit wird der Nachweis erbracht, daß das technische Estergemisch (Nr. 5, Tabelle 4), das in der erfindungsgemäßen Formulierung als Stabilisator enthalten ist, die Photosynthese hemmt.
Im Gegensatz hierzu wurde beim Isophoron (Lösungsmittel der handelsüblichen Formulierung) eine Steigerung der Photosynthese ermittelt. Dieser Unterschied zeigt sich auch in Verbindung mit Phenmedipham in den herbiziden Eigenschaften der erfindungsgemäßen Formulierung und des handelsüblichen Mitteid (Beispiel 1, Tabelle 2 und 3).
Claims (5)
1. Emulgierfähige Carbamat-Wirkstoffkonzentrate gelöst in Säureamiden, dadurch gekennzeichnet, daß als kristallisationshemmende Stabilisatoren Essigsäurealkylester oder deren Mischungen sowie Essigsäure und Alkohol zugesetzt werden.
2. Emulgierfähige Wirkstoffkonzentrate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als kristallisationshemmenden Stabilisatoren verwendeten Essigsäurealkylester b^w. Estergemische eine Alkylkettenlänge zwischen 5 und 10 Kohlenstoffatomen aufweisen.
3. Emulgierfähige Wirkstoffkonzentrate nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die als Stabilisatoren verwendeten Essigsäurealkylester bzw. Estergemische 0,25-0,75%, vorzugsweise 0,5-0,6% freie Essigsäure enthalten.
4. Emulgierfähige Wirkstoffkonzentrate nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als Stabilisatoren verwendeten Essigsäurealkylester bzw. Essigsäurealkylestergemische bis 15% eines Alkoholes bzw. Alkoholgemisches enthalten können.
5. Emulgierfähige Wirkstoffkonzentrate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Carbamatwirkstoff vorzugsweise 3-(Methoxycarbonyl)-aminophenyl-N (3-methylphenyl)carbamat - (Phenmedipham) - zum Einsatz kommt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD29052886A DD298473A5 (de) | 1986-05-23 | 1986-05-23 | Mittel zur bekaempfung von unkraeutern |
Applications Claiming Priority (1)
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DD29052886A DD298473A5 (de) | 1986-05-23 | 1986-05-23 | Mittel zur bekaempfung von unkraeutern |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD298473A5 true DD298473A5 (de) | 1992-02-27 |
Family
ID=5579311
Family Applications (1)
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DD29052886A DD298473A5 (de) | 1986-05-23 | 1986-05-23 | Mittel zur bekaempfung von unkraeutern |
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Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD298473A5 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2013004569A1 (en) * | 2011-07-01 | 2013-01-10 | Rhodia Operations | Emulsifiable concentrate comprising a dinitroaniline compound |
WO2016142280A1 (en) * | 2015-03-06 | 2016-09-15 | Cheminova A/S | An emulsifiable concentrate composition comprising pethoxamid |
EP2076119B2 (de) † | 2006-10-13 | 2022-04-27 | Rhodia Operations | Lösungsmittelzusammensetzung enthaltend mindestens drei lösungsmittel, und pflanzenschutzformulierung, die diese zusammensetzung und einen wirkstoff enthält |
-
1986
- 1986-05-23 DD DD29052886A patent/DD298473A5/de not_active IP Right Cessation
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP2076119B2 (de) † | 2006-10-13 | 2022-04-27 | Rhodia Operations | Lösungsmittelzusammensetzung enthaltend mindestens drei lösungsmittel, und pflanzenschutzformulierung, die diese zusammensetzung und einen wirkstoff enthält |
WO2013004569A1 (en) * | 2011-07-01 | 2013-01-10 | Rhodia Operations | Emulsifiable concentrate comprising a dinitroaniline compound |
US9936691B2 (en) | 2011-07-01 | 2018-04-10 | Rhodia Operations | Emulsifiable concentrate comprising a dinitroaniline compound |
WO2016142280A1 (en) * | 2015-03-06 | 2016-09-15 | Cheminova A/S | An emulsifiable concentrate composition comprising pethoxamid |
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