DD294886A5 - Vorrichtung zur mechanischen vorentzunderung von warmband - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur mechanischen Vorentzunderung von Warmband. Sie ist vorteilhaft in Schub-Beiz-Anlagen einsetzbar. Das Ziel besteht in der Erhoehung der Effektivitaet der Entzunderung insgesamt. Es ist Aufgabe der Erfindung, mit Hilfe von Biege- bzw. Umlenkrollen ein moeglichst optimales Aufbrechen der auf dem Band befindlichen Zunderschichten zu erreichen. Die Loesung musz sich fuer den Schub-Beiz-Betrieb eignen. Geloest wird diese Aufgabe, indem mehrere Biege-Rollen-Gerueste, die jeweils mit einem Biege-Rollen-Paar ausgeruestet sind, nach einer Ablaufhaspel angeordnet werden. Die zusammengehoerenden Biegerollen sind im Profil jeweils konkav und konvex geformt. Von Biege-Rollen-Geruest zu Biege-Rollen-Geruest wechseln die Biege-Rollen-Paare in ihrer Anordnung, so dasz das Durchgangsprofil zwischen den Biegerollen einmal eine Woelbung nach oben und einmal eine Woelbung nach unten aufweist. Fig. 1{Band; Biegerollen; Biege-Rollen-Geruest; Entzunderung; Schub-Beiz-Anlage; Treib-Rollen-Satz; Umlenkrollen; Vorrichtung; Vorentzunderung; Warmband; Zunderschicht}

Description

Hierzu 4 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgeblot der Erfindung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur mechanischen Vorentzunderung von Warmband. Die Vorrichtung ist vorteilhaft für den Einsatz in Schub-Beiz-Anlagen, an denen keine Biege-Streck-Richteinheiten eingesetzt

werden können, geeignet.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Für kontinuierlich arbeitende Beizanlagen ist bekannt, Biege-Streck-Richteinheiten zum Aufbrechen und zur teilweisen Entfernung des Zunders vor Eintritt des Bandes in die Beizanlage anzuordnen. Damit wird die Effektivität der Beizanlage erhöht, indem der bereits mechanisch entfernte Zunder nicht mehr chemisch aufgelöst zu werden braucht. Darüber hinaus bietet der gelockerte restliche Zunder der Beizflüssigkeit größere Angriffsfläche. Bei gleichbleibender Säuretemperatur kann so die Beizzeit verkürzt oder aber bei gleichbleibender Beizzeit die Säuretemperatur abgesenkt werden. Ebenso verringert sich die Menge der zu regenerierenden Beizlösung.

Diese Maßnahmen dienen insgesamt dazu, die Effektivität von Beizanlagen zu erhöhen und vor allem umweltbelastende Technologien bzw. Verfahren zu reduzieren.

Beispielhaft sei hier nur auf die DR-PS 650540 verwiesen, welche eine Vorrichtung zum Aufwickeln von bandartigem Walzgut vorstellt. In dieser Veröffentlichung ist bereits eine Biege-Streck-Richteinheit aus mehreren versetzt angeordneten und vertikal zur Durchlaufachse des Bandes verstellbaren Umlenkrollen enthalten.

Eine weitere Lösung offenbart u.a. die DE-OS 2942270, die eine Entzunderungsanlage zum Entzundern von Warmband beschreibt. In dieser Entzunderungsanlage ist als Teilanlage bzw. Modul der Gesamtanlage eine Streck-Biege-Rolleneinheit bekannter Bauart angeordnet.

Die DE-OS 2536605 beschreibt eine Vorrichtung zum Entzundern von Stahlband, bei der ein angetriebenes Rollenpaar vorgesehen ist, über das das Stahlband S-förmig geführt wird.

Die Lockerung des Zunders bzw. das Aufbrechen desselben erfolgen in diesem Fall durch die wechselnde extreme Verformung bis über die Elastizitätsgrenze des Bandes hinaus.

Als vorteilhaft wird in einer Ausgestaltungsvariante darauf verwiesen, daß der Einsatz ballig geformter Rollen wesentlich vorteilhafter ist, da hierdurch zum einen ein mittiger Lauf des Stahlbandes gewährleistet wird und zum anderen eine Eqalisierung des Stahlbandes erfolgt.

Durch die stärkere Verformung des Bandes in seiner Mitte können außerdem Randwellen beseitigt werden. Auf weitere Lösungen, bei denen die Zunderschicht durch Materialabtrag - wie z. B. Fräsen oder Schleifen, vorgestellt in der DE-OS 3600143 und DE-OS 3600144 - erfolgt, soll nicht weiter eingegangen werden, da dies eine gesonderte Fachrichtung darstellt.

Alle bekannten Lösungen, die darauf hinauslaufen, die Zunderschicht durch Verformung infolge Umlenken des Bandes in Laufrichtung mit Hilfe von Umlenkrollen aufzubrechen bzw. zu lockern, weisen Nachteile auf bzw. erscheinen verbesserungswürdig.

So lassen sich Biege-Streck-Einrichtungen nicht in Schub-Beiz-Anlagen einsetzen, da in derartigen Anlagen relativ kurze Bänder und vor allem auch Bänder mit größeren Dicken bearbeitet werden, die beim Einfädeln in die Anlage in Bandlaufrichtung möglichst gerade und ohne große Biegungen geführt werden sollen. Damit der beim Biege-Streck-Richten erforderliche Bandzug die bei dicken Bändern und Werkstoffen mit einer höheren Streckgrenze erforderlichen hohen Werte erreicht, sind S-Rollen-Systeme notwendig, mit denen dieser Hohe Bandzug erzeugt werden kann.

Da jedoch in einer Schub-Beiz-Anlage jeder Bandanfang neu eingefädelt werden muß und der Bandzug und damit der Rieht- und Entzunderungseffekt erst wirken kann, wenn die Bandspitze ein Treib-Rollen-Gerüst nach dem letzten S-Rollen-Satz erreicht hat, ist es technisch und ökonomisch nicht vertretbar, Biege-Streck-Richt-Anlagen oder S-Rollen-Biegesysteme in Schub-Beiz-Anlagen einzusetzen.

In derartiger Fällen könnten mehrere Meter des Bandanfanges und analog mehrere Meter des Bandendes nicht bzw. nicht ausreichend gerichtet um' entzundert werden.

Zusätzlich sind auch zu berücksichtigen, daß eine starke S-förmige Umlenkung des Bandes hohe Biege- und Zugkräfte und damit eine hohe Antriebsenergie erfordern.

Das Ziel der Erfindung besteht In der Vermeidung der Mängel des Standes der Technik und in einer Erhöhung der Effektivität der mechanischen Vorentzunderung von Warmband in Schub-Beiz-Anlagen.

Die Vorrichtung soll die Vorentzunderung in Schub-Beiz-Anlagen soweit optimieren, daß sich gegenüber den bekannten Lösungen vor allem im nachgeordneten Beizprozeß voprteilhafte Auswirkungen durch die Reduzierung der Beizzeit und die Reduzierung des Säureverbrauches einstellen.

Darlegung des Wesens der Erfindung Ausgehend vom Stand der Technik, ist es Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zum Vorentzundern von Warmband zu

entwickeln, die mit Hilfe von Biege- oder Umlenk-Rollen ein möglichst optimales Aufbrechen der auf dem Band befindlichen

Zunderschicht ermöglicht. Die Anlage muß für den Schub-Beiz-Betrieb geeignet sein und einen diskontinuierlichen Betriebsablauf gestatten. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, indem die Vorrichtung aus einer η-ten Zahl von Biege-Rollen-Gerüsten besteht, die

in geringstmöglichen Abständen zueinander angeordnet sind und über je einen Antrieb verfügen.

Die Anordnung von je einem zusätzlichen Treib-Rollen-Satz vor und hinter den Beige-Rollen-Gerüsten ist möglich. Erfindungswesentlich ist, daß die in den Biege-Rollen-Gerüsten angeordneten Biege-Rollen-Paare jeweils aus einer Profil

aufeinander abgestimmten konkav und konvex geformten Biegerolle besteht. Dabei wechseln die Biege-Rollen-Paare von

Biege-Rollen-Gerüst zu Biego-Rollen-Gerüst entsprechend ihrem Profil von oberhalb des Bandlaufes nach unterhalb des Bandlaufes, so daß das Durchgangsprofil zwischen den Biegerollen einmal eine Wölbung nach oben und einmal eine Wölbung

nach unten aufweist.

Das Band wird mit Hilfe der angetriebenen Bioge-Rollen-Paare durch die Vorrichtung gezogen. Sind die Biege-Rollen-Paare nicht angetrieben, so erfolgt der Transport mit Hilfe der Treib-Rollen-Sätze, wobei beim Einfahren

der Bandspitze die oberen B'egerollen in den Biege-Rollen-Gerüsten angehoben werden.

Ist der Bandanfang durch dan Bereich der Vorrichtung hindurch gefahren, werden die oberen Biegerollen wieder in Arbeitsstellung abgesenkt. Durch die wechselnden Biege-Rollen-Profile konkav - konvex- konkav usw. wird das Band während des Durchlaufes,

insbesondere in der Achse quer zur Banddurchlaufrichtung, von Biege-Rollen-Panr wechselnd verformt. Außerdem werden die

Bandkanten in Längsrichtung gestreckt und dadurch der Zunder besonders in dienern Bereich aufgelockert, da der Abstand

zwischen den Achsen der Biege-Rollen-Paare infolge der Ausbildung des Rollenspaltes im Bereich der Bandkanten größer ist als in der Mittelachse der Anlage bzw. des Bandes.

Die Verteilung der Streckung des Bandes in Bandlaufrichtung hängt von der Festlegung der Größeder Rollendurchmesser eines Rollen-Paares zueinander und von der Gestaltung der Rollenform ab. Bei angetriebenen Biege-Rollen-Paaren mit unterschiedlichen Mittel-Durchmessern ist es zur einfacheren Synchronisation der Bandgeschwindigkeit vorteilhaft, jeweils die gleichartig ausgebildeten Rollen der Biege-Rollen-Paare anzutreiben. Zi,- Erhöhung der Wirkungen lassen sich die Biege-Rollen-Paare abwechselnd von Biege-Rollen-Gerüst zu Biege-Rollen-Gerüst

höhenversetzt zur Banddurchlaufachse anordnen. Hierdurch ergibt sich eine zusätzliche Verformung durch Biegung in

Längsrichtung des Bandes. Ausführungsbeispiel Nachstehend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt in Fig. 1: eine Entzunderungsanlage für Warmband, bestehend aus Ablaufhaspel, Treib-Rollen-Satz, fünf Biege-Rollen-Gerüste,

Treib-Rollen-Satz, Beizbad und danach nochmals einen Treib-Rollen-Satz; Fig.2; Teil einer mechanischen Vorentzunderung in Normalausführung;

Fig. 3: Teil einer mechanischen Vorentzunderung mit höhenversetzt angeordneten Biege-Rollen-Paaren; Fig.4: den Schnitt A-A nach Fig.2undFig.3; Fig.5: den Schnitt B-B nach Fig.2 und Fig.3.

Im Ausführungsbeispiel wird unter Bezugnahme auf die Fig. 1,2,4 und 5 eine Vorrichtung zur mechanischen Vorentzunderung

von Warmband für den diskontinuierlich arbeitenden Schub-Beiz-Betrieb vorgestellt, die aus fünf Biege-Rollen-Gerüsten 6

besteht, denen Treib-Rollon-Gerüste 3 vor- und nachgeordnet sind.

Im Anschluß daran folgt das erste Beizband 7. Die Biege-Rollen-Gerüste 6 sind jeweils mit einer konkav-geformten Biegerolle 4 und einer konvex-c9formten Biegerolle 5, die

geometrisch ineinander passen, ausgerüstet.

In Fig.3 sind diese unterschiedlich profilierten Biegerollen 4 und 5 der Biege-Rollen-Gerüste 6 wechselweise über und unter der Bandlaufachse angeordnet. Innerhalb der Biege-Rollen-Gerüste 6 lassen sich die jeweils oben liegenden Biegerollen 4 bzw. 5 anheben. Gegebenenfalls

können die Biegerollen 4 und 5 auch so innerhalb der Biege-Rollen-Gerüste angeordnet sein, daß sie um einen bestimmten

Betrag auseinander gefahren werden können. Sinrl in einer Vorrichtung zur Vorentzunderung von Warmband -wie in Fig. 1 dargestellt - die Biegerollen 4 und 5 innerhalb der Biege-Rollen-Gerüste 6 nicht angetrieben, so werden zur Einleitung des technologischen Prozesses die jeweils oben liegenden Biegerollen 4 bzw. 5 angehoben. Mit Hilfe des ersten Treib-Rollen-Gerüstes 3 wird das Band 2 in den Bereich der Biege-Ro len- Gerüste 6 bis hin zum zweiten Treib-Rollen-Gerüst 3 vorgeschoben. Unter Aufwendung einer entsprechenden Andrückkraft

werden anschließend die oberen Biegerollen 4 bzw. 6 nacheinander In Arbeitsstellung gebracht, so daß das Band 2 im Durchlauf entsprechend dem von Biege-Rollen-Gerüst 6 zu Biege-Rollen-Gerüst 6 veränderten Profil abwechselnd konvex - konkav konvex usw. verformt.

Diese querzur Bandlaufrichtung erfolgende Verformung in Formel einer nach oben oder nach unten verlaufenden Wölbung und

die Streckung in Längsrichtung an den Bandkanten bewirken das Aufbrechen und damit- je nach Zunderausbildung - auch ein

Abplatzen der der Bandober· und Bandunterseite anhaftenden Zunderschichten. Nachdem da > Band 2 aus dem Bereich der mechanischen Vorentzunderung ausgetreten ist, wird es durch das erste Beizbad 7

geführt und anschließend zur weiteren Bearbeitung mit dem nachgeordneten Treib-Rollen-Satz 3 dem nächsten Beizbad oder anderen nachfolgenden Anlagen zugeführt.

Bei der* Ausführung nach Fig. 2 werden die Biegerollen 4 und 5 angetrieben. Damit findet im Gegensatz zur Ausführung nach Fig. 2 mit nicht angetriebenen Biegorollen 4 und 5 eine Vorentzunderung des Bandes 2 bereits während des Einfahrens der Bandspitze statt. Außerdem kann in diesem Fall das Treib-Rollen-Paar 3 vor dem Beizbad entfallen. Soll die Vorrichtung gegebenenfalls - wie nach Flg.3 dargestellt - arbeiten, so kann es ebenfalls vorteilhaft sein, alle Biegerollen 4 und 5 mit einem Antrieb zu versehen. Hierdurch können die Treib-Rollen-Gerüste 3 entfallen.

Claims (2)

1. Vorrichtung zur mechanischen Vorentzunderur.g von Warmband, welche im Anschluß an eine Abwickelhaspel vor einem Beizbad angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß diese Vorrichtu ng aus einer η-ten Zahl von Biege-Rollen-Gerüsten (6) besteht, von denen jedes mit einer konkav- und einer konvex-geformten Biegerolle (4) bzw. (5) ausgerüstet ist, wobei diese Biege-Rollen-Paare von Biege-Rollen-Gerüst (6) zu Biege-Rollen-Gerüst (6) entsprechend ihrem Rollenprofil wechseln, so daß das Durchgangsprofil zwischen den Biegerollen (4) und (5) einmal eine Wölbung nach oben und einrtial eine Wölbung nach unten aufweist.

2. Vorrichtung zur mechanischen Vorentzunderung von Warmband gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Biege-Rollen-Gerüsten (6) enthaltenen Biege-Rollen-Paare in Bandlaufrichtung gesehen von Biege-Rollen-Gerüst (6) zu Biege-Rollen-Gerüst (6) - ähnlich wie in einer Biege-Streck-Richteinheit- im Wechsel nach oben bzw. nach unten versetzt angeordnet sind.