DD293040A5 - Mittel zur beizung landwirtschaftlichen und gaertnerischen erntegutes, vorzugsweise fuer kartoffeln - Google Patents

Mittel zur beizung landwirtschaftlichen und gaertnerischen erntegutes, vorzugsweise fuer kartoffeln Download PDF

Info

Publication number
DD293040A5
DD293040A5 DD30993787A DD30993787A DD293040A5 DD 293040 A5 DD293040 A5 DD 293040A5 DD 30993787 A DD30993787 A DD 30993787A DD 30993787 A DD30993787 A DD 30993787A DD 293040 A5 DD293040 A5 DD 293040A5
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
potatoes
agents
agricultural
gaertner
resources
Prior art date
Application number
DD30993787A
Other languages
English (en)
Inventor
Heinz Ackermann
Hans-Erich Stachewicz
Ulrich Burth
Original Assignee
Adw,Zentralinstitut Fuer Ernaehrung,De
Adl,Institut Fuer Pflanzenforschung,De
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Adw,Zentralinstitut Fuer Ernaehrung,De, Adl,Institut Fuer Pflanzenforschung,De filed Critical Adw,Zentralinstitut Fuer Ernaehrung,De
Priority to DD30993787A priority Critical patent/DD293040A5/de
Publication of DD293040A5 publication Critical patent/DD293040A5/de

Links

Landscapes

  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft Mittel zur Beizung von landwirtschaftlichem und gaertnerischem Erntegut, vorzugsweise von Wurzeln und Knollen, insbesondere von Kartoffeln, zwecks Senkung von Verlusten durch parasitaere Krankheiten waehrend der Lagerung. Erfindungsgemaesz enthalten sie neben den bekannten Hilfs- und Traegerstoffen als Wirstoff mindestens einen Kupferkomplex der Formel, in der R1 CH3 und R2, R3 oder R4 H oder CH3 darstellen. Formel

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft Mittel zur Beizung landwirtschaftlichen und gärtnerischen Erntegutes, vorzugsweise für Kartoffeln, zwecks Senkung von Verlusten durch parasitäre Krankheiten während der Lagerung und deren Anwendung.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Erntegut landwirtschaftlicher und gärtnerischer Kulturpflanzen, vorzugsweise von Frucht- und Wurzelgemüse, Wurzeln und Knollen wie Kartoffeln, ist während der Lagerung dem Befall pilzlicher und bakterieller Krankheitserreger ausgesetzt, die in Abhängigkeit von den Ernte- und Lagerungsbedingungen zu hohen Verlusten führen können. Insbesondere die zunehmende Erntemechanisierung hat häufig ein hohes Maß an Beschädigungen zur Folge, die Entrittspforten für verschiedenartige Krankheitserreger sind.
Zur Bekämpfung dieser Schaderreger sind im Laufe der Jahre verschiedene chemische Präparate und entsprechende Beizverfahren entwickelt worden. Als Saatbeizmittel bereits zum Einsatz gekommen sind beispielsweise Verbindungen von Kupfer, Quecksilber, Formaldehyd u.a. gegen Krankheiten, wie Weizensteinbrand, Haferflugbrand, Gerstenhartbrand. Vom Beizmittel wird verlangt, daß es nur auf den Krankheitserreger wirkt, jedoch nicht die Entwicklung der Pflanze hemmt.
Zur Beizung werden ebenfalls bekannte Fungizide, wie z. B. Benzimidazolderivate, Metalaxyl (enthält den Wirkstoff Methyl D,L-N-(2,6-Dimethyl)-N-(2'methoxyacetyl)alaninat) oder andere häufig in Kombination mit Bakteriziden wie Chloramphenicol vorgeschlagen (DD-PS 78423, 84958,107204,110423,130427,133885, 218262).
Aus toxikologischen Gründen ist bislang eine Beizung nur bei Pflanzkartoffeln vorgenommen worden. Für Speise- und Industriekartoffeln sowie für Frucht- und Wurzelgemüse haben sich bisher noch keine Lösungen für die chemische Bekämpfung parasitärer Krankheiten während der Lagerung durch Beizung durchgesetzt.
Neben den toxikologischen Bedenken haftet darüber hinaus den bekannten Mitteln die permanente Gefahr an, daß sich resistente Schaderregerrassen entwickeln, so daß ein dringender Bedarf an neuen Wirkstoffgruppen für die Beizung von Erntegut besteht.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Beizmittel ist die Wirkungslücke gegen den Erreger der Braunfäule Phytophtora infestans.
Zwar ist ein Wirkstoff gegen Braunfäule bekannt, allerdings werden durch diesen gleichzeitig Fusarium-Trockenfäulen gefördert, so daß er nur in Kombination mit Benzimidazolen angewendet wird. Die angewendeten Wirkstoffgruppen sind sehr stark durch Resistenzentwicklungen gefährdet und können deshalb nur begrenzt eingesetzt werden.
Bekannt ist weiterhin, daß Kupferkomplexe von Umsetzungsprodukten von α-Aminosäuren mit aliphatischen oder aromatischen Isothiozyanaten fungizide Wirkungen aufweisen (DD-PS 246247).
Man kann jedoch nicht davon ausgehen, daß eine als Fungizid bekannte Verbindung auch bakterizide Wirkungen besitzt und als Beizmittel für die oben genannten Pflanzenwurzeln und -knollen in Frage kommt. Diese müssen vielmehr, wie bereits ausgeführt, besondere Bedingungen erfüllen, die nicht vorhersehbar sind.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, Mittel zur Beizung landwirtschaftlichen und gärtnerischen Erntegutes, vorzugsweise für Frucht- und Wurzelgemüse, Wurzeln und Knollen wie Kartoffeln, aufzufinden, die einen breiten Einsatz ermöglichen und nicht die Nachteile bekannter Beizmittel zur Folge haben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Zusammensetzung bzw. chemische Konstitution der Wirkstoffe und die Bedingungen für den Einsatz solcher Mittel aufzufinden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Mittel zur Beizung landwirtschaftlichen und gärtnerischen Erntegutes, vorzugsweise für Kartoffeln, neben bekannten Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoff mindestens einen Kupferkomplex der allgemeinen Formel I enthalten, in der
R1-CH3 und
R2, R3 oder R4-H oder-CH3 darstellen.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die erfindungsgemäßen Mittel mit mindestens einem Kupferkomplex der Formel I neben einer fungiziden Wirkung auch einen bakteriziden Effekt besitzen, welcher die Verluste durch parasitäre Krankheiten des Erntegutes während der Lagerung senkt. Dieses Zusammenwirken der Substanzen auf Pilze und parasitäre Bakterien ist offenbar die Grundlage der besonderen Wirkung als Beizmittel.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I erfolgt in an sich bekannter Weise durch Umsetzung aromatischer Amine, vorzugsweise von Xylidinen mita-Halogenpropionsäuren. Die erfindungsgemäßen Mittel werden in den für Beizmittel üblichen Zubereitungs-bzw. Ausbringungsformen, wie Pulver, Lösungen, Emulsionen, Suspensionskonzentraten als Spritz-oder Stäubemittel, Tauchverfahren, Benetzung oderTrockenbeizung zur Anwendung gebracht. Die Formulierungen werden in üblicher Art und Weise unter Zusatz von Formulierungshilfsstoffen wie Lösungsmitteln, Trägerstoffen, Emulgier- und Dispergiermitteln hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Beizmittel werden sehr wirkungsvoll in solchen Größenordnungen eingesetzt, daß 1,5g bis 1,5 kg Wirkstoff/t Erntegut entfallen und bei Kartoffeln Mengen von 3g bis 100g Wirkstoffe/t Erntegut. Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne sie einzuschränken.
Ausführungsbeispiel
Beispiel 1
Wirkung des erfindungsgemäßen Mittelsauf die bakterielle Naßfäule an Kartoffelknollen (Erreger: Erwinia carotovora var.
atroseptica)
Kartoffelknollen der Sorte 'Adretta' wurden gewaschen, verletzt, mit dem erfindungsgemäßen Mittel behandelt und nach dem Abtrocknen des Beizmittelbelages mit Naßfäuleerregern inokuliert (3x 107 Bakterien/ml von Erwinia carotovora var.
atroseptica).
Nach 14Tagen wurden der Befall beurteilt. Zum Vergleich diente ein bekanntes Präparat. Die Tabelle 1 enthält die Ergebnisse der Vergleichstestung der Wirksamkeit von verschiedenen Präparaten gegen Naßfäule an Kartoffelknollen.
Tabelle 1
Wirksamkeit von Präparaten gegen Naßfäule an Kartoffelknollen (Erreger: Erwinia carotovora var. atrospetica)
Variante
1 unbehandelte Kontrolle 2Falisolan200g/t 3BC81/4-8a300g/t 4 Verbindung nach Formel 17,5 g/t
Laborversuche mit 4x 50 Infektionsstellen/Variante
Beispiel 2
Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels auf die Braunfäule an Kartoffelknollen (Phytophtora infestans) Kartoffelscheiben der Sorte 'Adretta' wurden mit einer Phytophtora infestans — Zoosporen/Sporangien - Suspension inokuliert und vier Stunden danach mit dem erfindungsgemäßen Mittel behandelt. Nach 20 Tagen wurde der Befall durch Schneiden der Kartoffelscheiben beurteilt. Als Vergleichsmittel diente Metalaxyl, das als Wirkstoff Methyl D,L-N-(2,6-dimethyl-phenyl)-N-(2'methoxyacetyl)-alaninat enthält. Tabelle 2 zeigt einen Vergleich der Wirksamkeit von Präparaten bei Applikation 4 bzw. 24 Stunden nach Inokulation mit Phytophtora infestans.
Tabelle 2
Vergleichstabelle über die Wirksamkeit von Präparaten gegen Braunfäule an Kartoffelknollen
Stückzahl braunfaulender Knollenscheiben in %
Variante Applikation 4 Stunden Applikation 24 Stunden
nach Inokulation nach Inokulation
1 unbehandelte Kontrolle 100 100
2 Metalaxyl 7,5 g/t 2 0 3Verbindung mit
Formell 7,5 g/t 4 2
4Verbindung mit
Formell 15,0 g/t 12 20
5Verbindungmit
Formell 30,0 g/t 14 20
Stückzahl Knollenscheiben/Variante:50
Befallsgrad % Wirkungsgrad %
30,6
11,5 62,5
0,9 97,1
21,0 31,4

Claims (1)

  1. Mittel zur Beizung landwirtschaftlichen und gärtnerischen Erntegutes, vorzugsweise für Wurzeln und Knollen, insbesondere Kartoffeln, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben bekannten Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoff mindestens einen Kupferkomplex der allgemeinen Formel I enthalten, in
    R1-CH3 und-H oder
    R2, R3 oder R4 H- oder-CH3 darstellen.
    Hierzu^ SeitenFormeln
DD30993787A 1987-12-04 1987-12-04 Mittel zur beizung landwirtschaftlichen und gaertnerischen erntegutes, vorzugsweise fuer kartoffeln DD293040A5 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD30993787A DD293040A5 (de) 1987-12-04 1987-12-04 Mittel zur beizung landwirtschaftlichen und gaertnerischen erntegutes, vorzugsweise fuer kartoffeln

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD30993787A DD293040A5 (de) 1987-12-04 1987-12-04 Mittel zur beizung landwirtschaftlichen und gaertnerischen erntegutes, vorzugsweise fuer kartoffeln

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD293040A5 true DD293040A5 (de) 1991-08-22

Family

ID=5594671

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD30993787A DD293040A5 (de) 1987-12-04 1987-12-04 Mittel zur beizung landwirtschaftlichen und gaertnerischen erntegutes, vorzugsweise fuer kartoffeln

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD293040A5 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1108975B (de) Fungicide Mittel auf der Basis von Anilinverbindungen
DD140967A5 (de) Fungicides mittel
EP0272542B1 (de) Mittel zur Abszission von Pflanzenteilen
DD293040A5 (de) Mittel zur beizung landwirtschaftlichen und gaertnerischen erntegutes, vorzugsweise fuer kartoffeln
DD278053A1 (de) Mittel zur bekaempfung von pflanzenpathogenen
DE4105536A1 (de) Biozide mittel mit breitem wirkungsspektrum
DE1143668B (de) Fungizide Mittel
DE3045799C2 (de) Fungicide Gemische auf Basis von Alkoxycarbonsäureimid-Derivaten
DD293041A5 (de) Mittel zur beizung landwirtschaftlichen und gaertnerischen erntegutes, vorzugsweise kartoffeln
DE1110942B (de) Systemisch wirkendes Mittel, insbesondere gegen Pilzbefall von Pflanzen
DD248500A1 (de) Mittel zur behandlung von saat- und pflanzgut
AT251969B (de) Fungizide Zusammensetzung mit Aktivität gegen Oidium
DD275391A1 (de) Fungizide und bakterizide mittel
DD235553A5 (de) Synergetische wirkstoffkombinationen enthaltende herbizide mittel
CH426364A (de) Verwendung einer B-Aminoaryläthylverbindung als wirksame Komponente in einem fungiziden Mittel
DD296824A5 (de) Mittel zur bekaempfung phytopathogener pilze
AT253861B (de) Insektizide Mischung
DE1642251A1 (de) Mittel zur gleichzeitigen Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen an Kulturpflanzen
DE1016487B (de) Verfahren zur Schaedlingsbekaempfung
DD237253A1 (de) Mittel zur beeinflussung des pflanzenwachstums und der pflanzenentwicklung
DE1288842B (de) Fungizide Mittel
DD281339A5 (de) Bakterizide und fungizide mittel
DD157592A1 (de) Synergistische fungizide mittel
DE1127140B (de) Fungicide Mittel
DD262790A1 (de) Akarizide mittel

Legal Events

Date Code Title Description
A5 Published as prov. exclusive patent
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee