DD292021A5 - Verfahren zur Herstellung humaner monoklonaler Antikörper gegenAlpha-Hämolysin von Staphylococcus aureus - Google Patents

Verfahren zur Herstellung humaner monoklonaler Antikörper gegenAlpha-Hämolysin von Staphylococcus aureus

Info

Publication number
DD292021A5
DD292021A5 DD292021A5 DD 292021 A5 DD292021 A5 DD 292021A5 DD 292021 A5 DD292021 A5 DD 292021A5
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
alpha
haemolysin
human
antibodies
monoclonal antibodies
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Publication date

Links

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neutralisierender humaner monoklonaler Antikoerper (hmAK) der Klasse IgG gegen das Alpha-Haemolysin von Staphylococcus aureus. Der hmAK CB-STL-1 wird aus der Hybridomzellinie H-CB-STL-1 (ZIM-0502) gewonnen. Die Zellinie ihrerseits wird durch Fusion humaner Lymphozyten eines immunisierten Spenders mit der Human-Maus-Heteromyelomzellinie CB-Fu2 (ZIM-0314) erhalten. Die Anwendungsgebiete der Erfindung sind die Medizin und die Biotechnologie.{Antikoerper; monoklonale Antikoerper, mAk; neutralisierende Antikoerper; humane monoklonale Antikoerper, hmAk; Alpha-Haemolysin; Staphylococcus aureus; Immunisierung; Hybridzellen; Heteromyelomzellinie; CB-Fu2 (ZIM-0314); Hybridomzellinie}

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung humaner monoklonaler Antikörper (hmAK) gegen das Alpha-Haemolysin von Staphylococcus aureus. Die Anwendungsgebiete der Erfindung sind die Medizin und die Biotechnologie.
Charakteristik der bekannten technischen Losungen
Die Produktion hmAK stellt eine Quelle von Antikörpern für die Diagnostik, Prophylaxe und Therapie verschiedener Erkrankungen des Menschen dar. Es werden international Anstrengungen zur Erzeugung von hmAK gegen bakterielle und virale Antigene, Tumor-und Zeil-bzw. Gewebeantigene unternommen (James, K. u. Bell, G.T.: Human monoclonal antibody production. Current status and future prospects. J. of Immunol. Meth. 100 (1987], 5-40). Dabei werden hautpsächlich zwei Herstellungsmethoden angewandt:
1. die somatische Fusion von humanen B-Lymphozyten mit murinen, heterologen (Mensch χ Maus) oder humanen Myelomlinien
2. die Immortalisierung humaner B-Lymphozyten durch Transformation mit dem Epstein-Bair-Virus.
Zusätzlich findet auch die Kombination von Transformation und anschließender somatischer Fusion Anwendung, so z. B. bei der Herstellung hmAK gegen das Blutgruppenmerkmal Rho(D) (Bron, D.; Feinberg M. B., Teng N. N. H. u. Kaplan H. S., Proc. Natl.
Acad. Sei. USA Vol. 81 (1981 ] 3214-3217).
Es ist ebenfalls bekannt, daß die Methode der Elektrofusion die Ausbeute an Hybridomen gegenüber der PEG-Fusion erhöht (Karsten, U., Stolley, P., Walter, I., Papsdorf, G., Weber, S., Conrad, K., Pasternack, L., Kopp, J., Hybridoma 7 [1988] 627-633) und daß diese Technik auch auf die Fusion humaner Lymphozyten mit Heteromyelomzellen angewandt werden kann.
Gegen Alpha-Haemolysin von Staphylococcus aureus sind humane Myelomseren bekannt (Mansa, B., Kjems, E., Lind, I., Prog.
Immunobiol. Scand. 4 [1970] 60). Es sind jedoch keine Hybridome bekannt, die die Produktion großer Mengen humaner Antikörper gegen das Alpha-Haemolysin erlauben.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, der Medizin humane Antikörper zur Verfügung zu stellen, die bei der Therapie von Erkrankungen und Symptomen angewandt werdon können, die durch Alpha-Haemolysin von Staphylococcus hervorgerufen werden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung l!egt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem zunächst effektiv eine Hybridomzeilinie erzeugt werden kann, von der in anschließenden Verfahrensschritten humane monoklonale Antikörper gewonnen worden können, die eine neutralisierende Wirkung auf Alpha-Haemolysin von Staphylococcus aureus besitzen. Die Hybridomzellinie soll mit ökonomisch günstigem Aufwand in vitro kultivierbar sein und für eine Reinigung ausreichend hohe Mengen an monoklonalen Antikörpern'sezernieren.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe wurde dadurch gJöst, daß zunächst untersucht wurde, wie hoch die neutralisierende Aktivität verschiedener Seren gegenüber Alpha-Haemolysin ist. Die höchste Aktivität wurde mit 1,2 U/ml gefunden. Der Proband dieses Serums wurde mit 0,5 ml Staphylokokken-Toxoid-lmpfstoff(Behringwerke AG, Marburg) immunisiert. Am 7. Tag nach der Immunisierung wurde Blut entnommen und in bekannter Weise mononukleare Zellen gewonnen.
Als Fusionspartner für diese Zellen wurden CB-Fu 2-Zellen (ZIM-0314) verwendet, die in einem Zellzuchtmedium RPM11640 mit 10% FKS kultiviert wurden (DD-WP 274446). Diese Heteromyelomzellinie ist im Zentralinstitut für Molekularbiologie (ZIM) der AdW der DDR unter der Nummer 0314 hinterlegt worden.
Die beiden Zellsusponsionen wurden vermischt und einer Elektrofusion ausgesetzt (Glaser, R. W., Jahn, S., Grunow, R., Allerg.
Immunol.35 [1985] 123-132). Erfindungsgemäß wruden zwei Pulse von 3,3kV/cm mit einer Länge von 2-15 ps verwendet. Die Zellen wurden in verschiedener Konzentration auf 96-Well-Zellkulturplatten verteilt. In einem Medium, das Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin (HAT) enthält (Littlefield, Science 145 [19641709) wurden die gebildeten Hybride von den nicht fusionierten Myelomzellen abgetrennt und erfindungsgemäß Klone selektiert, die Antikörper der gewünschten Spezifität
produzieren. Die Detektion dieser Klone erfolgte dadurch, daß in der zellfreien Überstand der angelegten Zellkulturen durch
einen spezifi.« chen ELISA humane Antikörper vom Typ IgG gegen Alpha-Haemolysin nachgewiesen werden. Diese Überstände wurden des weiteren daraufhin geprüft, ob sie eine neutralisierende Aktivität gegenüber Alpha-Haemolysin besitzen.
Eine Primärzellkultur, die spezifische, neutralisierende Antikörper produzierte, wurden kloniert und sooft rekloniert, bis monoklonale Subklone erhalten wurden, die stabil und in hohen Quantitäten Antikörper produzieren.
Dieses Hybridom wurde mit H-CB-STL-1 bezeichnet. Es ist in der Hinterlegungsstelle des Zentralinstituts für Molekularbiologie der AdW der DDR, Berlin-Buch unter der Nummer 0502 hinterlegt worden.
Die Hybridomzellinie eignet sich für die Massenproduktion von monoklonalen Antikörpern in vitro. Dazu werden die Zellen kontinuierlich durch Erweiterung des Zellkulturvolumens bis zu einer Menge erweitert, die als Inokulum für einen geeigneten Bioreaktor ausreichend ist. Optimale Wachstumseigenschaften zeigen die Zellen-bei einer Konzentration von 50000-120000 Zelle/ml. Eine maximale Antikörperproduktion wird erreicht, wenn die Zellen auf eine Zelldichte von ca. 250000Zellen/ml heranwachsen und bei dieser Konzentration etwa 3 Tage gehalten werden.
Ausführungsbeispiele
1. Boosterung und Zellpräparation:
Humane Seren werden auf die neutralisierende Aktivität gegenüber Alpha-Haemolysin von Staphylococcus aureus untersucht. Es wird das Serum mit der höchsten Aktivität ausgewählt. Der entsprechende Spender wird durch Injektion von 0,5ml Staphylokokken-Toxoid-Impfstoff fluid, Charge A312013 in den Oberarm geboostert. Am 7.Tag nach Boosterung wird dem Spender peripheres Blut entnommen. Mittels Dichtegradientenzentrifugation werden die mononuklearen Zellen gewonnen.
2. Fusion und Selektion
107 dieser mononuklearen Zellen werden mit 3 x 106 Zellen der Linie CB-Fu 2 vermischt und in serumfreien RPMI gewaschen. Die Zellen werden anschließend 30 Minuten bei 37°C in 1 mg/ml Pronase E inkubiert und zweimal in 280 mM Mannitollösung (0,1 mM Ca*+, 0,5mM Mg++, 1 mM Phosphatpuffer pH7,2) gewaschen. Die Zellen werden in 500μΙ der gleichen Lösung resuspendiert und in Portionen von 20μΙ in schneller folge fusioniert und unter Zusatz von RPMI (10% FKS) in die oberste Reihe von je zwei 96-WeII Platten eingetropft. Nach einer Stunde Inkubation im Brutschrank werden die Zellen mit HT-Medium (RPM11640 + 10% FKS + Hypoxanthin + Thymidin) jeweils über die gesamte 96-WeII Platte verteilt, so daß sich in jedem WeIH 00 μΙ Zellsuspension befindet. Am nächsten Tag werden pro Well 100μΙ HAT-Medium (HT + Aminopterin) zugegeben. Am 5. und 7. Tag wird je 50μΙ HAT-Medium zugegeben. Am 10. Tag wird 200μΙ des zellfreien Überstandes abgenommen. Am 10., 12., 14. und 17. Tag werden je 50μΙ HAT-Medium zugegeben und am 19.Tag 150μΙ des zellfreien Überstandes abgenommen und auf die Anwesenheit der gesuchten Antikörper getestet.
3. Produktion von Antikörpermengen im Milligrammbereich
106 Zellen eines stabilen Subklones der gewonnenen Zellinie werden aus dem Flüssigstickstoff aufgetraut und in ein Well einer 6-Well-Platte überführt. Die Zellen werden täglich mit frischem Medium versorgt. Nach 3 Tagen sind die Zellen gut angewachsen. Sie werden innerhalb von weiteren 3 Tagen auf alle 6 Wells der Platte verteilt. Wenn in alle Wells eine Zelldichte von etwa 200000 Zellen pro ml erreicht ist, wird die Zellsuspension aus der Platte geerntet und in einer Rollerflasche überführt. Diese wird mit Zellkulturmedium auf 150 ml aufgefüllt. Die Zelldichte in der Rollerflasche wird alle ein bis zwei Tage kontrolliert und es wird jeweils soviel Medium zugegeben, daß die Zelldichte im Bereich zwischen 50000 und 180000 Zellen pro ml gehalten werden kann. Gegebenenfalls wird der Inhalt einer Rollerflasche auf zwei Flaschen verteilt. Wenn das beabsichtigte Suspensionsvolumen erreicht ist, läßt man die Zellen ungestört im Roller wachsen. Wenn eine Zelldichte von 300000 Zellen pro ml erreicht ist, läßt man die Zellen noch für zwei Tage Antikörper produzieren und gewinnt dann den zellfreien Überstand durch Zentrifugieren der Suspension.
4. Antikörperaufreinigung
2 Liter zellfreien Kulturüberstandes einer spezifische Antkörper produzierenden Zellinie werden über eine Tangentialflußdruckfilteranlage mit einer Filterfläche von 260cm2 und einer Ausschlußgrenze von 3OkD auf 50ml konzentriert. Mit einer 1M Tris-Lösung wird der pH-Wert des Konzentrates auf 8,6 eingestellt. Das Konzentrat wird auf eine Protein-A-Sepharose-Säule mit einem Großvolumen von 5ml aufgetragen, und der Antikörper in einem pH-Gradienten bei einem pH-Wert von 4,0 eluiert. Das Antikörperpräparat wird mit Tris-Puffer auf einen neutralen pH-Wert eingestellt und elektrophoretisch auf Reinheit analysiert.

Claims (3)

1. Verfahren zur Herstellung humaner monoklonaler Antikörper (hmAk) gegon das Alpha-Haemolysin von Staphylococcus aureus, dadurch gekennzeichnet, daß humane Lymphozyten mit der HeteromyelomlinieCB-Fu2 (ZIM-0314) fusioniert, die Hybride abgetrennt und Klone selektiert werden, die Antikörper gegen Alpha-Haemolysin produzieren, eine derartige Primärzellkultur <loniert wird, bis monoklonale Subklone (Hybridome) erhalten werden, das Hybridom H-CB-STL-1 (ZIM-0502) selektiert, zur Kultivierung eingesetzt und aus dem Überstand der hmAK CB-STL-1 isoliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Lymphozyten Verwendung finden, die von Spendern solcher Seren stammen, die eine hohe neutralisierende Aktivität gegen Alpha-Haemolysin aufweisen und deren Spender mit Staphylokokken-Toxiod-Impfstoff immunisiert werden und denen am 7.Tag nach der Immunisierung Blut entnommen wird,
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klone in den zellfreien Überständen der Zellkulturen humane Antikörper vom Typ IgG gegen Alpha-Haemolysin produzieren und die Überstände eine neutralisierende Aktivität gegenüber Alpha-Haemolysin aufweisen.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3301249C2 (de)
EP0260610B1 (de) Monoklonale Antikörper gegen humanen Tumonekrosefaktor (TNF) und deren Verwendung
DE2826075C2 (de)
CH677362A5 (de)
DE3939706C1 (de)
DD292021A5 (de) Verfahren zur Herstellung humaner monoklonaler Antikörper gegenAlpha-Hämolysin von Staphylococcus aureus
DD292021B5 (de) Verfahren zur Herstellung humaner monoklonaler Antikoerper gegen Alpha-Haemolysin von Staphylococcus aureus
DE4109973C2 (de) In ovo-Kultivierungssystem für Hybridomzellen
DE3616324C2 (de) Monoklonale Antikörper
WO1992004463A1 (de) Cd58 spezifischer monoklonaler antikörper und dessen verwendung
WO1991009873A1 (de) T-zellen-oberflächenproteine
CH670099A5 (en) New hybridoma cell lines - obtd. by fusing mouse-human hybrid cells with human cells
DD230877A1 (de) Verfahren zur herstellung eines monoklonalen antikoerper fuer eine hla-dr-assoziierte determinante
DD243713A1 (de) Verfahren zur gewinnung von monoklonalen antikoerpern gegen ratten-peritonealmastzellen
DD291777A5 (de) Verfahren zur Herstellung monoklonaler Antikörper gegen humaneErythrozyten
DD287953A5 (de) Verfahren zur herstellung monoklonaler antikoerper gegen das kapselpolysaccharid des haemophilus influencae typ b
DD230882B1 (de) Verfahren zur herstellung monoklonaler antikoerper fuer ein monozyten-antigen
DD291777B5 (de) Verfahren zur Herstellung monoklonaler Antikoerper gegen humane Erythrozyten
DD280785B5 (de) Verfahren zur Herstellung monoklonaler Antikoerper gegen das Gruppenpolysaccharid der B-Streptokokken
DD287955A5 (de) Verfahren zur herstellung monoklonaler antikoerper gegen das lipopolysaccharid 018 und 083 aus escherichia coli
DD292273A5 (de) Verfahren zur herstellung von heteromyelomzellinien
DD282921A5 (de) Verfahren zur herstellung monoklonaler antikoerper gegen das huellprotein gp 51 des rinderleukaemievirus
DD280786B5 (de) Verfahren zur Herstellung monoklonaler Antikoerper gegen das Gruppenpolysaccharid des Streptococcus agalactiae
DD238168A3 (de) Verfahren zur herstellung eines monoklonalen antikoerpers
DD259138A1 (de) Verfahren zur herstellung eines monoklonalen antikoerpers gegen ein fruehes aktivierungsantigen humaner lymphozyten