DD287606A7 - Vorrichtung zum beschichten profilierter schmalflaechen von holzwerkstoffen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf das Beschichten profilierter Kanten von Moebelbauteilen nach dem Softformingverfahren. Fuer das Andruecken des Beschichtungsmaterials dienen in Reihe angeordnete, federnd gelagerte metallische Gleitschuhe mit unterschiedlicher, den einzelnen Zonen des Profils angepaszter glatter oder profilierter Form der Arbeitsflaeche. Die Gleitschuhe weisen eine Laengenabmessung von * mm auf und sind mit einer abgeschraegten Einlaufzone fuer das Beschichtungsmaterial versehen. Die Erfindung gewaehrleistet auf den angefraesten Spanplattenkanten glatte Beschichtungen.{Holzwerkstoff; Spanplatte; Schmalflaeche, profiliert; Profil; Beschichtung; Softformingverfahren; Gleitschuh, metallisch; Moebelbauteil}
Description
Hierzu 2 Seiten Zeichnungen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschichten profilierter Schmalflächen von Holzwerkstoffen, insbesondere von Span- und Faserplatten, mit festen Beschichtungsmaterialien, wie Furnieren oder Schichtstoffen, nach dem sogenannten Softforming-Verfahren.
Entsprechend dem gehobenen Geschmack der Konsumenten und der hiernach geforderten erhöhten Variabilität der Oberflächengestaltung der Möbel hat die Beschichtung von Möbelbauteilen mit profilierten Kanten in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten eine sprunghafte Entwicklung erfahren, wobei sich die verschiedenen Techniken der Profilummantelung, des Postforming- und des Softforming-Verfahrens herausgebildet haben. Insbesondere bietet das Softforming-Verfahren jedem Möbelbetrieb die Möglichkeit, bereits breitflächenbeschichtete plattenförmige Bauteile an den Kanten profilförmig anzufräsen und anschließend an dieser Stelle auf speziellen Beschichtungsanlagen mit einem geeigneten Beschichtungsmaterial zu versehen. Für die Verbindung des Beschichtungsmaterials mit der profilierten Schmalfläche werden heute hauptsächlich Schmelzklebstoffe verwendet.
Auf den Softforming-Anlagen wird der Schichtstoff-nach dem Fixieren des geraden Anteils-auf der eigentlichen Softformingstrecke durch eine Vielzahl den Konturen des Profils folgender gummierter Röllchen auf das Profil aufgepreßt. (Vgl. z.B. P.Böhme, Industrielle Oberflächenbehandlung von Formteilen aus Holz, VEB Fachbuchverlag Leipzig 1984, S. 122ff.) Nachteilig macht sich beim Softforming-Verfahren bemerkbar, daß besonders auf Spanplattenkanten auf Grund der freiliegenden Späne der angefrästen Mittelschicht eine unruhige Oberfläche erzielt wird, die die Qualität des Möbelstückes beeinträchtigt. Im allgemeinen wird versucht, die Oberflächenunruhe durch Einsatz entsprechend dekorierter und geprägter Beschichtungsmaterialien optisch aufzulösen.
Entsprechend der DD-PS 254549 wird auch versucht, durch eine dem Beschichtungsvorgang unmittelbar folgende rasche Kühlung des Schichtstoffes wie des darunter befindlichen Klebstoffes für einen besseren Überbrückungseffekt zu sorgen. Zu diesem Zweck werden hier den profilierten Andruckrollen kühlwasserdurchströmte Kühlschuhe nachgeschaltet. Diese Kühlschuhe sind analog der jeweils vorhergehenden, die Andruckarbeit besorgenden Andruckrolle geformt. Der erhoffte Effekt bezüglich der Glättung des aufgepreßten Materials wird jedoch nicht bewirkt. Die durch den Liniendruck der Rolle (der in bestimmten Bereichen des Profils praktisch nur einen Punktdruck darstellt) erzeugte Oberflächenunruhe ist durch derartige nachgeschaltete Kühlschuhe effektiv nicht mehr zu beseitigen. Um einen derartigen Effekt zu erreichen, wären theoretisch enorm hohe Drücke vonnöten, die die Andruckkraft der Kühlschuhe um Zehnerpotenzen übersteigen müßten. So aber bleibt die durch die Anpreßrollen bewirkte Unruhe im Oberflächenmatlerial immer erhalten und ist von den nachgeschalteten Kühlschuhen nicht mehrzu egalisieren.
Da die Nachteile eines Rollenandrucks bereits zu Beginn der technischen Entwicklungen auf dem Gebiet der Beschichtungstechnik erkannt worden waren, sind aus dieser Anfangszeit auch Vorschläge für Flächenandruckelemente zu finden (DD-PS 14786). Bei diesen „Druckschuhen" oder auch „Kufen" handelt es sich um durchgehende profilierte Formstücke, die das gesamte jeweilige Profil umschließen und so dafür Sorge tragen, daß das Beschichtungsmaterial währen des Beschichtungsvorganges auf der Profilkontur ganzflächig anliegend verbleibt und gehalten wird. Die Nachteile derartiger Druckschuhe werden in der Übersichtsarbeit von SOINE (H.Soine; Profilbeschichtung durch Softforming, Postforming und Profilummantelung. Holz als Roh- und Werkstoff 44 (1986) 7, S.265-269) genannt: Der hohe Anspruch an Profiltreue, der praktisch für jedes denkbare Profil einen genau adäquaten Druckschuh (als dessen Negativform) erfordert, was natürlich einen enormen Fertigungsaufwand bedeuten würde und aus wirtschaftlichen Gründen nicht realisierbar ist. Diese Idee wurde daher niemals angewendet und die technische Entwicklung ging von vornherein in Richtung der eingangs dargestellten Rollenandrucktechnik.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, die profilierten Kanten handelsüblicher Span- und Faserplatten nach dem Softforming-Verfahren zu beschichten und dabei eine einwandfreie, glatte Oberflachenquahtat zu erzielen, die dem ästhetischen Empfinden des Konsumenten in vollkommener Weise entspricht
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Mangel der mit Andruckrollen arbeitenden Beschichtungstechnik abzustellen und insbesondere die durch die Andruckrollen bewirkte Defektubertragung von der Tragerwerkstoffkante auf das Beschichtungsmatenal zu verhindern
Erfmdungsgemaß sind auf einer Softforming-Anlage mit mehreren federnd gelagerten, metallischen Gleitschuhen, die in Werkstuckvorschubrichtung hintereinander angeordnet sind und die eine unterschiedliche, den einzelnen Zonen des jeweiligen Profils angepaßte glatte oder profilierte Form aufweisen, die Gleitschuhe so gestaltet, daß sie eine Langenabmessung von 30 bis 60mm besitzen und mit einer abgeschrägten Einlaufzone fur das Beschichtungsmatenal versehen sind Die verwendeten Gleitschuhformen können dabei einzeln oder auch mehrfach vorhanden sein Insbesondere sind vier Gleitschuhtypen vorgesehen Dabei ist neben solchen mit planer, mit konkaver und mit konvexer Arbeitsfläche ein Gleitschuh vorgesehen, der eine Vorformungszone fur das Beschichtungsmatenal aufweist Dieser ist in der Reihe der Gleitschuhe in Werkstuckvorschubrichtung an erster Stelle angeordnet oder er folgt unmittelbar einem ersten Gleitschuh mit planer Arbeitsfläche
Die Vorformungszone dieses Gleitschuhe bewirkt in Verbindung mit den abgeschrägten Einlaufzonen aller Gleitschuhe, daß beim Beschichtungsvorgang laminare Verschiebungen des Beschichtungsmatenals auf der Schmalflache vermieden werden Die Arbeitsflächen können nur teilweise Profilierungen aufweisen Die Gleitschuhe sind hohen- und winkelkverstellbar und lassen sich zumindest teilweise in bezug auf die Werkstuckvorschubrichtung schräg anordnen Insbesondere ist fur die Beschichtungsaufgabe ein Gleitschuh mit konkaver oder konvexer Arbeitsflache schräg angeordnet Das aufzubringende Beschichtungsmatenal wird zunächst in üblicherweise an einem unprofiliertlen Abschnitt der Schmalflache der Platte fixiert und die Schmalflache sodann im Kontakt an den hintereinander angeordneten Gleitschuhen entlanggeführt Die einzelnen Gleitschuhe üben entsprechend ihrerjeweiligen Gestalt in bezug auf das Heranfuhren des Beschichtungsmatenals an die Kante und das Andrucken an die verschiedenen Zonen des Profils unterschiedliche Funktionen aus Der erste, ebenflachige Gleitschuh bewirkt das Andrucken und Glatten sowie das endgültige Befestigen der Beschichtung am unprofilierten Teil der Kante (Bei Halbrundstabprofilen ist dieser gerade Teil der Softkante ζ B nur 1 bis 2 mm breit) Fur die Beschichtung der profilierten Bereiche folgt zunächst ein Einzugsgleitschuh, der eine Zone zur Anlenkung und Vorformung des Beschichtungsmaterials besitzt Mit den folgenden Gleitschuhen mit konkaven und konvexen Arbeitsflachen werden die einzelnen Profilbereiche stufenweise beschichtet und angedruckt Zum besseren Erreichen von Profilkehlen ist es oft vorteilhaft, je nach Profilform einen konkaven oder konvexen Gleitschuh zur Arbeitsnchtung in leichter Schragstellung anzuordnen Mit einem derartigen „zerlegten" Gleitschuhsystem, das nach dem Baukastenprinzip in kürzester Zeit auf jede vorkommende Profilform eines zu beschichtenden Werkstucks eingestellt werden kann, gelingt es, auf den Kanten handelsüblicher Plattenwerkstoffe ohne besondere Vorbehandlungen hervorragend glatte Beschichtungen zu erzeugen Je nach Gleitfähigkeit des Beschichtungsmatenals kann es zweckmäßig sein, auf dasselbe ein übliches Gleitmittel aufzubringen
Ausfuhrungsbeispiel
In einer Anlage zum Beschichten von profilierten Schmalflachen wird im Durchlaufverfahren auf das entsprechend der Profilbreite zugeschnittene Beschichtungsmatenal mit Hilfe einer Auftragswalze Schmelzklebstoff aufgetragen Die Schmalflache der Platte und das Beschichtungsmatenal werden unmittelbar danach mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 18m/rmn am geraden Teil der Flache durch eine Andruckrolle verbunden und das Beschichtungsmatenal so fur den weiteren Durchlauf durch die Softforminganlage an der Schmalflache fixiert Gleichzeitig wird mittels dieser Rolle Sihconol als Gleitmittel aufgetragen
Die Profilbeschichtung auf der Softformingstrecke wird durch die zugehörigen Zeichnungen erläutert Hierin zeigen
Fig 1 einen Gleitschuh mit planer Arbeitsfläche,
Fig 2 einen Gleitschuh mit Vorformungszone,
Fig 3 einen Gleitschuh mit konkaver Arbeitsflache,
Fig 4 einen Gleitschuh mit konvexer Arbeitsflache,
Fig 5 eine erste Phase des Beschichtungsprozesses mittels eines Gleitshuhs mit planer Arbeitsflache,
Fig 6 eine zweite Phase des Beschichtungsprozesses mittels eines Gleitschuhs mit Vorformungszone,
Fig 7 eine dritte Phase des Beschichtungsprozesses mittels eines Gleitschuhs mit konkaver Arbeitsfläche,
Fig 8 eine vierte Phase des Beschichtungsprozesses mittels eines Gleitschuhs mit konvexer Arbeitsfläche,
Fig 9 eine Draufsicht auf einen in Schragstellung angeordneten Gleitschuh wahrend des Beschichtungsprozesses gemäß
Figur 8,
Fig 10 eine fünfte Phase des Beschichtungsprozesses mittels eines weiteren Gleitschuhs mit konvexer Arbeitsfläche
Das Werkstuck 5 mit dem fur den Transport fixierten Beschichtungsmatenal wird mit seiner Schmalflache an einer aus fünf verschiedenen Gleitschuhen gemäß den Figuren 1 bis 4 gebildeten Arbeitsreihe entlanggeführt Jeder einzelne Gleitschuh ist federnd gelagert in einer Stativhalterung befestigt, die eine Verstellbarkeit in bezug auf die zu bearbeitenden Werkstucke zulaßt Innerhalb der Stativhalterung ist neben der Federung eine Höhenverstellung mittels Stellschraube gegeben Die Werkstuckkante passiert mit einem Andruck von 0,1 MPa zunächst den 50 mm langen glatten Gleitschuh 1 mit planer Arbeitsfläche gemäß Figur 1, mit dem das Beschichtungsmatenal an den unprofilierten Teil der Schmalflache angedruckt wird (Figur 5) Um einen
einwandfreien Einlauf des Beschichtungsmaterials zwischen Werkstückkante und Arbeitsfläche des Gleitschuhs zu gewährleisten, weist letzterer im vorderen Teil eine abgeschrägte Einlaufzone 6 auf. Es folgt der in Figur 2 dargestellte Gleitschuh 2 mit Vorformungszone, mit dessen Hilfe das Beschichtungsmaterial an die Profilform der Schmalfläche angelenkt und an einen ersten Teil des Profilradius angedrückt wird (Figur 6). Der nachfolgende Gleitschuh 3 mit teilweise konkaver Arbeitsfläche gemäß Figur 3 besitzt eine große Einlauffase 7 für das vorgeformte Beschichtungsmaterial und fixiert den weiteren Anteil des Radius des Profils gemäß Figur 7. Mit dem Gleitschuh 4 mit konvexer Arbeitsfläche gemäß Figur 4 wird die gesamte Beschichtung der Rundung des Profils entsprechend Figur 8 erreicht und das Beschichtungsmaterial der Profilkehle zugeführt. Dies erfolgt durch diagonale Stellung zur Arbeitsrichtung gemäß Figur 9. In Figur 10 wird das Beschichtungsmaterial durch einen zweiten Profilgleitstein 4 mit der Trägerplatte fest verbunden.
Für die Stabilisierung des Beschichtungsmaterials in Wiederholung der Andrückvorgänge gemäß den Figuren 5, 7 und 10 passiert das Werkstück anschließend eine weitere Reihe von Gleitschuhen der Typen 1, 3 und 4.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Beschichten profilierter Schmalflächen von Holzwerkstoffen auf einer Softforming-Anlage mit mehreren federnd gelagerten, metallischen, in Werkstückvorschubrichtung hintereinander angeordneten Gleitschuhen unterschiedlicher, den einzelnen Zonen des jeweiligen Profils angepaßter glatter oder profilierter Form, gekennzeichnet dadurch, daß die Gleitschuhe mit einer Längenabmessung von 30 bis 60mm mit einer abgeschrägten Einlaufzone (6; 7) versehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der erste bzw. der einem ersten planen Gleitschuh unmittelbar folgende der in Werkstückvorschubrichtung angeordneten Gleitschuhe eine Vorformungszone aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch !,gekennzeichnet dadurch, daß ein Gleitschuh (3) oder (4) in bezug auf die Werkstückvorschubrichtung schräg angeordnet ist.
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