DD281255A5 - Verfahren zur bestimmung der vergaerbarkeit von futterpflanzen - Google Patents
Verfahren zur bestimmung der vergaerbarkeit von futterpflanzen Download PDFInfo
- Publication number
- DD281255A5 DD281255A5 DD32736589A DD32736589A DD281255A5 DD 281255 A5 DD281255 A5 DD 281255A5 DD 32736589 A DD32736589 A DD 32736589A DD 32736589 A DD32736589 A DD 32736589A DD 281255 A5 DD281255 A5 DD 281255A5
- Authority
- DD
- German Democratic Republic
- Prior art keywords
- lactic acid
- silage
- plants
- determining
- fermentability
- Prior art date
Links
Landscapes
- Feed For Specific Animals (AREA)
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Vergaerbarkeit von Futterpflanzen. Ziel der Erfindung ist es, ein einfaches mit hoher Aussagefaehigkeit behaftetes, wesentliche Faktoren und Steuergroeszen der Silierung beruecksichtigendes Verfahren zur Vorhersage der Silierbarkeit von Futterpflanzen anzuwenden. Erfindungsgemaesz wird die Aufgabe dadurch geloest, dasz waeszrige Aufguesse einer stark zerkleinerten Siliergutprobe mit unterschiedlichen Mengen an leichtloeslichen Kohlehydraten, Milchsaeurebakterien und milchsaeurebindenden Reagenzien versetzt und im Bereich der Optimaltemperatur der Milchsaeurebakterien etwa 24 Stunden bebruetet werden und am p H-Wert in den Aufguessen die Optimalvariante fuer die Silierung ausgewaehlt werden kann.{Silierung; Vorhersage; leichtvergaerbare Kohlehydrate; Milchsaeurebakterien; p H-Wert; Bebruetung}
Description
Die gärbiologischo Qualität von Silagen hängt in entscheidendem Maße von der Vergärbarkeit des verwendeten Siliergutes ab.
Da die Kenntnis der Siliereignung des jeweiligen Ausgangsmaterials von großer Bedeutung ist, werden verschiedene Parameter der Futterpflanzen in Beziehung zur Qualität der erzeugten Silagen gebracht.
So teilt GROSS, 1966 (,Gärfutter", BLV München 1966) die Futterpflanzen in leicht-, weniger gut- und schwftr vergärbare nach dem Verhältnis von Rohprotein zu N-freien Extraktstoffen.
Den Nährstoffansprüchen der Milchsäurebildner entsprechend, wird von ZIMMER, 1966 („Beiträge zur Grundlagenforschung in der Gärfutterbereitung", Landbauforschung Völkenrode, 1966) die Silierfähigkeit nach dem Zucker-Rohprotein-Verhältnis charakterisiert.
Den Quotienten aus dem Zuckergehalt (g/kg Trockensubstanz und der Pufferkapazität 'rj Milchsäure/kg Trockensubstanz) in Beziehung zum Trockensubstanzgehalt verwenden WEISSBACH u. a., 1975 („Methode und Tabellen zur Schätzung der Vergärbarkeit", agrabuch 1975) zur Abschätzung des Konvercierungserfolges.
Ein mathematisches Modell zur Simulation des Wachstums der Milchsäurebakterien bzw. der Clostridien in Silagen wurde von LEIBENSPERGER und PITT, 1987 {„A model of clostridial dominance in ensilage", Grass and Forage, Science 42, S. 297-317) entwickelt. Das Modell berücksichtigt eine Reihe von wichtigen Einflußfaktoren.
Die benötigten Faktorer, sind jedoch für kurzfristige Vorhersagen nicht immer verfügbar.
In solchen Fällen müssen für bestimmte Parameter z. B. der Ausgangspopulation an Milchsäurebildnern Werte angenommen werden. Das kann Icichtzu Fehlberechnungen führen
Die Vorhersage auf der Grundlage der N-freien Extraktstoffe bzw. des Zuckers in Relation zum Rohproteingehalt oder zur Pufferkapazität ist ebenfalls mit größeren Unsicherheiten behaftet, denn der Komplex der bei der Silierung verwertbaren Nährstoffe wird nicht vollständig analytisch erfaßt.
Neben den wasserlöslichen Kohlehydraten werden z.B. auch Hemizellulosen und organische Säuren in den Gärprozeß einbezogen.
Von Bedeutung ist auch, daß die Pufferkapazität wäSrend des Silierprozesses Schwankungen unierliegt und der Keimbesatz des Siliergutes bei diesen Vorhersagemethoden unberücksichtigt bleibt.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, ein neues Verfahren zur Vorhersage der Vergärbarkeit von Futterpflanzen zu entwickeln, das einfach und in kurzer Zeit die Silierei.jnung von Futterpflanzen mit hoher Sicherheit anzeigt.
Wesen der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bestimmung der Silierbarkeit von Futtermitteln zu entwickeln, welches viele der auf den Silierprozeß einwirkende Faktoren berücksichtigt und dadurch eine hohe Aussagefähigkeit besitzt. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöot. daß von einer gemusten repräsentativen Siliergutprobe mehrere wäßrige Aufgüsse hergestellt, die Aufgüsse mit Zusätzen leichtlöslicher Kohlehydrate, geeigneten Milchsäurebakterienkulturen bzw. leichtlöslichen Kohlehydraten in Kombination mit Miichsäurebakterienkulturen und ohne bzw. mit unterschiedlichen Mengen einer milchsäurebindenden Reagenz, z.B. Natron- oder Kalilauge versehen und im Bereich der Optimaltemperatur der verwendeten Milchsäurebakterienkultur bebrütet werden.
Nach etwa 24 Stunden Bebrütungszeit bei etwa 330C wird in den Aufgüssen der pH-Wert gemessen. Am pH-Wert ist die Vergärbarkeit des Futtermittels bei unterschiedlicher Behandlung einerseits und das Nachlieferungsvermögen an Gärsubstrat durch den Zusatz einer bestimmten Menge an milchsäurebindender Reagonz andererseits ablesbar.
Das Bestimmungsverfahren integriert einen Teil des Keimbesatzes des Siliergutes, die Wirkung der Beimpfung mit Milchsäurebakterienkulturen, den Gehalt an vergärbaren Substanzen, die Pufferkapazität, das Nachlieferungsvermögen an Gärsubstrat einschließlich eines einstellbaren Sicherheitsbereiches und den notwendigen Zusatz an leichtvergärbaren Kohlehydraten.
Ausführungsbeispiel
Anhand mehrerer Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert:
Frischem Wiesengras vom 3. Schnitt werden unterschiedliche Bakterienkulturen und Zuckermengen zugesetzt. Das Material wird in Laborsilos einsiliert. N ich 3monatiger Lagerzeit wird von den entsprechenden Proben der pH-Wert bestimmt.
Von jeder Behandlungsvariante des Ausgangsmaterials wird eine repräsentative Probe gemust, ein wäßriger Aufguß hergestellt und bei 28°C bebrütet. Nach ?4 h wird der pH-Wert ermittelt und mit dem Wert der Laborsilos verglichen.
Das Ergebnis der Vorhersage nach 24h stimmt mit den tatsächlich ermittelten Daten gut überein:
Variante | Zusätze | +" | ι) DL-Buttereikultur. | Labor | pH-Wert |
Saccharose Milchsäure- | 0,27 +" | 2) Gemisch aus Lb. plantarum und se. faecium. | silo | nach 24 h | |
% bakterienkultur | 0,37 +" | 4,0 | Bebrütung | ||
1 | - - | +:l | 4,0 | 4,0 | |
2 | 0,27 | 2,0 +2) | 4,0 | 4,1 | |
3 | 0,38 | 3,3 +2I | 4,0 | 4,0 | |
4 | 4,0 | 4,2 | |||
5 | 4,0 | 4,1 | |||
6 | 4,0 | 4,1 | |||
7 | 4,0 | 4,1 | |||
8 | 4,0 | 4,2 | |||
9 | 4,1 | ||||
Frische Luzerne aus dem 3. Schnitt wird mit unterschiedlichen Zuckermengen und Milchsäurebakterienkulturen behandelt und in Laborsilos eingesäuert. Repräsentatives Probenmaterial der Behandlungsvarianten wird gemust. Ein hergestellter wäßriger Aufguß des gemusten Probenmaterials wird bei einer Temperatur von 28°C bebrütet.
Aus dem folgenden Vergleich der pH-Werte nach 2,5monatiger Lagerzeit in den Laborsilos mit den Daten nach 24 Stunden Bebrüturgszeit wird ersichtlich, daß nach 24 Stunden bereits die Aussage getroffen werden kann, daß keine Behandlungsvariante zu einer stabilen Silage führt.
Variante | Zusätze | +" | j';ur. | Laborsilo | pH-Wert |
Saccharose Milchsäure- | 0,3 +" | Lb. plamarum und se. faecium. | nach24Std. | ||
% bakterienkultur | 1,0 +" | 5,2 | Bebrütnng | ||
1 | - _ | +2' | 5,2 | 5,4 | |
2 | 0,3 | 0,3 +2I | 5,0 | 5,1 | |
3 | 1,0 | 1,0 +2' | 5,3 | 4,7 | |
4 | 5,0 | 5,4 | |||
5 | 5,3 | 5,2 | |||
6 | 5,7 | 4,6 | |||
7 | 5,2 | 5,4 | |||
8 | 5,0 | 5,4 | |||
9 | 4,6 | ||||
Λ DL-Butterciki | |||||
2) Gemisch aus |
Dem wäßrigen Aufguß von 50g gemustem, frischem Futterroggen werden Saccharose und Milchsäurebakterienkulieren zugegeben und bei 330C bebrütet.
Nach 20h werden einem Teil der Proben 10ml N/10NaOH beigegeben.
Anhand der Milchsäurewerte, welche nach 36h Gesamtbebrütungszeit ermittelt wurden, zeigt sich, daß der Zusatz von Natronlauge die Milchsäureausbeute und damit die Sicherheit des Vorhersageverfahrens erhöhen kann.
Variante | Zusätze | % | + | n/10 NaOH | Messung nach 36 h | Milch |
Saccharose Milchsäure- | _ _ | 0,6 + | pH-Wert | säure | ||
bakterien!\ultur | 0,6 | 1,2 + | (ml) | (%) | ||
1,2 | - | 1,26 | ||||
1 | _ - | - | 3,95 | 1,11 | ||
2 | 0,6 | - | 3,85 | 1,21 | ||
3 | 1,2 | - | 3,9 | 1,90 | ||
4 | - + | - | 3,65 | 1,96 | ||
5 | 0,6 + | - | 3,45 | 2,01 | ||
6 | 1,2 + | 3,4 | 1,58 | |||
10 | X = | 1,75 | ||||
7 | 10 | 3,9 | 1,06 | |||
8 | 10 | 3,9 | 1,46 | |||
9 | 10 | 3,95 | 2,16 | |||
10 | 10 | 3,75 | 1,30 | |||
11 | 10 | 3,60 | 2,47 | |||
12 | 3,50 | 1,70 | ||||
X = | ||||||
Claims (1)
- Verfahren zur Bestimmung der Vergärbarkeit von Futterpflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Aufgüsse einer gemusten repräsentativen Siliergutprobe ohne bzw. mit Zusätzen an leichtvergärbaren Kohlehydraten, Milchsäurebakterienkulturen oder leichtvergärbaren Kohlehydraten in Kombination mit Milchsäurebakterienkulturen jeweils ohne bzw. mit unterschiedlichen Mengen einer milchsäurebindenden Reagenz, vorzugsweise Natron- oder Kalilauge, versehen werden und nach 24 Stunden Bebrütungszeit bei 32-34°C, wobei sich die Bebrütungszeit bis auf 14 Stunden unH/ oder die Bebrütungstemperatur bis 25°C bei einer Impfdosis größer als 107 Milchsäurebakterien je g Siliergut senken lassen, an dem in den Aufgüssen gemessenen pH-Wert und/oder der Gesamtsäuremenge die Siliereignung abgelesen wird.Anwendungsgebiet der ErfindungVerfahren zur Bestimmung der Vergärbarkeit von FutterpflanzenDie Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorhersage der Siliereignung und Vergärbarkeit von Futterpflanzen Hauptanwendungsgebiet ist die Steuerung des Prozesses der Silierung von Futterpflanzen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD32736589A DD281255A5 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren zur bestimmung der vergaerbarkeit von futterpflanzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD32736589A DD281255A5 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren zur bestimmung der vergaerbarkeit von futterpflanzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD281255A5 true DD281255A5 (de) | 1990-08-01 |
Family
ID=5608271
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD32736589A DD281255A5 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren zur bestimmung der vergaerbarkeit von futterpflanzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD281255A5 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1994018847A1 (de) * | 1993-02-24 | 1994-09-01 | Bernd Pieper | Verfahren zur einsäuerung von futter |
-
1989
- 1989-04-07 DD DD32736589A patent/DD281255A5/de not_active IP Right Cessation
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1994018847A1 (de) * | 1993-02-24 | 1994-09-01 | Bernd Pieper | Verfahren zur einsäuerung von futter |
DE4305638C1 (de) * | 1993-02-24 | 1994-09-08 | Bernd Dr Pieper | Verfahren zur Einsäuerung von Futter |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Muck | Dry matter level effects on alfalfa silage quality I. Nitrogen transformations | |
RU1829907C (ru) | Способ хранени сена | |
CN106819407A (zh) | 一种用于苜蓿青贮的青贮添加剂及其应用 | |
JPH03191756A (ja) | サイロ貯蔵物調製用組成物 | |
DIXON et al. | Evaluation of some organic acids as mold inhibitors by measuring CO2 production from feed and ingredients | |
DE2507067A1 (de) | Verfahren zur verhinderung der aeroben abbauvorgaenge im gaerfutter | |
DD281255A5 (de) | Verfahren zur bestimmung der vergaerbarkeit von futterpflanzen | |
Trubey et al. | Effect of light, culture solution, and growth period on growth and chemical composition of hydroponically produced oat seedlings 1 | |
CH369655A (de) | Verfahren zum Fermentieren von Fleischprodukten | |
Nilsson et al. | Studies on fermentation processes in silage: The role of temperature | |
Rosenkranz et al. | Mutagenicity of ethylene chlorohydrin. Degradation product present in foods exposed to ethylene oxide | |
DE2602626A1 (de) | Siliermittel fuer futterpflanzen und verfahren zu ihrer einsaeuerung | |
DE2700644A1 (de) | Verfahren zum biologischen ensilieren von pflanzlichen und/oder tierischen materialien | |
DE2346387A1 (de) | Tierfutter bzw. tierfutterzusaetze | |
US1935754A (en) | Process for the preservation of green cattle fodder | |
DE870056C (de) | Verfahren zum Konservieren von Pflanzenmaterial, insbesondere zum Einsilieren von Gruenfutter, unter Verwendung von milchsaeureerzeugenden Bakterien | |
DE3024994C2 (de) | ||
EP0959692B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines futtermittels | |
Riani et al. | The Effect of Addition of Onggok as a Mixed Material in the Making of Complete Feed Silage on the Digestibility of BK, BO and NH3 production In-Vitro | |
DE923791C (de) | Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln | |
Koesmara et al. | Evaluation of physical quality, pH, fresh weight reduction and fungal percentage in citronella (Cymbopogon nardus) straw waste amofer | |
AT262040B (de) | Verfahren zur Herstellung eines Milchsäurebakterienpräparates | |
CN110463832A (zh) | 一种天敌昆虫人工液态营养饲料品质的专用指示剂 | |
DE1442055A1 (de) | Verfahren zur Herstellung und Anwendung eines Bakterienpraeparates als Silierhilfsmittel bei der Gaerfutterbereitung | |
Avdeev et al. | Acidity and chemical composition of high humidity sealed grains |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
RPI | Change in the person, name or address of the patentee (searches according to art. 11 and 12 extension act) | ||
ENJ | Ceased due to non-payment of renewal fee |