DD240569A1

DD240569A1 - Antriebssystem fuer deckelkarden oder krempeln

Info

Publication number: DD240569A1
Application number: DD27997285A
Authority: DD
Inventors: Christian Steinbach; Thomas Enghardt; Gerhard Baar
Original assignee: Textima Veb K
Priority date: 1985-08-26
Filing date: 1985-08-26
Publication date: 1986-11-05

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Antriebssystem fuer Deckelkarden oder Krempeln, mit mindestens einem drehzahlgesteuerten Antriebsmotor, dem eine Drehzahlsteuereinrichtung zugeordnet ist. Das Ziel der Erfindung besteht darin, das Antriebssytem so zu gestalten, dass bei einer weiteren Verbesserung der Bandqualitaet, eine verringerte Belastung des Antriebssystems und der Maschine sowie eine bessere Auslastung des Antriebssystems insbesondere an Hochleistungskarden erreicht werden. Der Erfindung liegt die Augabe zu Grunde, die Frequenzsteuerung der Antriebsmotoren so auszubilden, dass optimale Drehzahlverhaeltnisse fuer alle Betriebs- und Wartungsbedingungen der Deckelkarde bzw. Krempel erreichbar sind. Erfindungsgemaess ist jeder Drehstrommotor mit einem Frequenzumrichter drehzahlsteuerbar, wobei jeder Frequenzumrichter ueber einen D/A-Wandler von einem Mikrorechner steuerbar ist, in dessen RAM-Speicher ausser den Drehzahlsteuer-Programmbloecken fuer die Betriebsdrehzahlen weitere Drehzahlsteuer-Programmbloecke fuer Hochlaufvorgaenge nach einer geneigten Sinuslinie, Drehzahlsteuer-Programmbloecke fuer Ganzstahlgarnituraufziehvorgaenge, Drehzahlsteuer-Programmbloecke fuer Ganzstahlgarniturschleifvorgaegne sowie Drehzahlsteuer-Programmbloecke fuer Reinigungsvorgaenge fuer den Vorreisser, die Trommel und den Abnehmer gespeichert sind. Fig. 1

Description

Die Deckelkarde besteht in bekannter Weise aus der Speisewalze 1, die mit dem Drehstrommotor 2 über die Kette 3 antreibbar ist. Desweiteren aus dem Vorreißer 4, der über den üblichen Breitkeilriemen 5 mit der Trommel 6 antriebsverbunden ist. Ihr Antrieb erfolgt mit dem Drehstrommotor?. Beim Ganzstahlgarnituraufzug auf die Trommel 6, wird über die Kette 8 mit dem Drehstrommotor 7 antriebsverbunden. Ein weiterer Drehstrommotor 9 treibt über die Kette 10 den Abnehmer 11 an, der mit dem Drehwerk 15 in bekannterWeise in Antriebsverbindung steht. Die Deckelkette 16, die Abnahmewalze 12, das Abzugswalzenpaar 13 sowie das Streckwerk 14 werden in üblicherweise angetrieben. Die beim Garniturreinigen oder Garniturschleifen benötigte Putz-oder Schleifwalze 18 wird in verstellbaren Halterungen 19 (Fig. 3) oberhalb des Vorreißers 4 bzw. der Trommel 6 oder des Abnehmers 11 gelagert. Die Halterungen 19 bestehen aus einem Lagerteil 19a und einem Schwenkteil 19b, zwischen denen die Kugellager 19c für die Putz-oder Schleifwalzen 18 eingespannt werden.

Wie am Beispiel der Reinigung des Abnehmers 11 gezeigt, wird die Putz- oder Schleifwalze 18 mit einfach mon- bzw. demontierbaren Ketten 17 vom jeweils zugeordneten Abtriebsmotor 9 angetrieben. Die Drehzahlsteuerung der Drehstrommotoren 2; 7 und 9 erfolgt durch Frequenzumrichter 20; 21. Dabei ist der Frequenzumrichter 20 für den Drehstrommotor 2 zuständig und der Frequenzumrichter 21 über die Umschalteinheit 39 entweder dem Drehstrommotor 7 oder dem Drehstrommotor 9 zuschaltbar. Die Ansteuerung der Frequenzumrichter 20; 21 erfolgt über entsprechende Digital-Analog-Wandler 22; 23 mit den Mikrorechnern 24; 25.

Die Mikrorechner 24; 25 bestehen in bekannter Weise aus der CPU 27, der Zähler/Zeitgebereinheit CTC 28, der Eingabe/ Ausgabeeinheit E/A 29, der Tastatur 29a, dem Programmspeicher EPROM 30, dem Daten- und Programmspeicher RAM 31, die über ein Bussystem 32 miteinander korrespondieren. Der Datenaustausch zwischen den Mikrorechnern 24; 25 geschieht über die Koppelverstärker 33 und den Koppelbus 34. " ·

Die Mikrorechner 24; 25 arbeiten nach dem Master-Slave-Prinzip. In dem RAM-Speicher 31 sind die Daten bzw. Programme für die Drehzahlsteuerung der Drehstrommotoren 2; 7 und 9 sowie weitere Daten bzw. Programme, die für den Betrieb der Deckelkarde erforderlich sind. Die Auswahl der Programme erfolgt über die Tastatur 29a. Ebenso ist es über die Tastatur 29a möglich, mit ausgewählten Drehzahlsteuer-Programmen ausgewählte Arbeitswalzen der Deckelkarde zu steuern. Beispielsweise können die Drehzahlsteuer-Programmblöcke für den Hochlauf der Trommel 6 und das Drehzahlsteuer-Programm für das Reinigen der Garnitur der Trommel 6 kombiniert über die Tastatur 29 a angesteuert werden. Dabei ist es in dieser Mikrorechnerstruktur möglich durch Speicherzugriff über den Koppelbus 34 eine optimale Auslastung der vorhandenen RAM-Speicher 31 zu gewährleisten. Die einzelnen Drehzahlbereiche sind in Form von Drehzahlsteuer-Programmblöcken für die Drehstrommotoren 2; 7; 9 gespeichert. Außer den Betriebsdrehzahlsteuer-Programmblöcken für die Drehstrommotoren 2; 7; 9 enthalten die RAM-Speicher 31 mehrere Drehzahlsteuer-Programmblöcke für den Höchlauf der Drehstrommotoren 7 und 9 entsprechend den im Betrieb benötigten Drehzahlen und für die Bremsung. Diese Programmblöcke für den Hochlauf ermöglichen, daß dieser nach einer beschleunigungsoptimalen geneigten Sinuslinie steuerbar ist. Damit wird ein ruckfreier Anlauf, eine freie Wahl der Maximalgeschwindigkeit sowie der Lage und Größe der Maximalbeschleunigung möglich. Es werden somit die Lager und Antriebselemente gering beansprucht und eine bessere Gleichmäßigkeit in der Faserauflage auf der Trommel 6 bzw. in der Faserübernahme von der Trommel 6 auf den Abnehmer 11 erreicht. Ein weiterer Drehzahlsteuer-Programmblock ist für die Drehzahlsteuerung des Drehstrommotors 9 bei Abnehmer 11 „Aus" bzw. für die Drehzahlsteuerung der Drehstrommotoren 7; 9 des Vorreißer/Trommelantriebs bei „NOT-AUS" zuständig.

Des weiteren enthalten die RAM 31 einen Drehzahlsteuer-Programmblock, der die Drehzahlsteuerung des Drehstrommotors 7 für das Aufziehen der Ganzstahlgarnitur auf die Trommel 6 steuert.

Mit einem weiteren Drehzahlsteuer-Programmblock wird die Drehzahlsteuerung des Drehstrommotors 9 für das Aufziehen der Ganzstahlgarnitur auf den Abnemer 11 möglich.

Zur Frequenzsteuerung der Drehstrommotoren 2; 7; 9 hat die jedem Frequenzumrichter 20; 21 zugerodnete Steuerkette den gleichen Funktionsablauf. Die Drehzahlsteuer-Programmblöcke in den RAM 31 sind in jeweils einen binärverschlüsselten Zeitwertbereich unterteilt. Diese Wert entsprechen dem Verlauf der Drehzahl-Zeit-Diagramme für die Drehzahlsteuerungen. Die beteiligte CTC 28 wird im Kanal 1 als Zähler programmiert. Der Kanal 2 bildet das Abschaltsignal nach Beendigung des Hochlaufs und schaltet z. B. den Drehstrommotor 7 nach dem Trommelhochlauf über die Umschalteeinheit 39 direkt an den dreiphasigen Netzanschluß.

Um das Aufziehen der Ganzstahlgarnitur auf die Trommel 6 mit dem Drehstrommotor 7 zu ermöglichen, wird die Antriebsverbindung zwischen dem Vorreißer 4 und der Trommel 6 unterbrochen.

Mit einem Adapter 35 (Fig. 2) wird auf der Welle 36 des Drehstrommotors 7 ein Kettenrad 37 befestigt. In der gleichen Weise wird an der Trommel 6 das Kettenrad 38 befestigt.

Über die Kettenräder 37; 38 wird die Kette 8 geführt. Nach Beendigung des Aufzuges der Ganzstahlgarnitur werden die Kettenräder 37; 38 und die Kette 8 wieder entfernt. Zum Aufzug der Ganzstahlgarnitur auf den Abnehmer 11 treibt der Drehstrommotor 9 über die Kette 10 den Abnehmer 11 an. Dabei erfolgt die Drehzahlsteuerung durch den Mikrorechner 25, den Digital-Analog-Wandler23 und den Frequenzumrichter 21.

Durch den drehzahlgesteuerten Einzelantrieb der Speisewalze 1, des Vorreißertrommeltriebes, des Abnehmers 11 und durch die freie Programmierbarkeit der Speicher des Mikrorechnersystems, ist es auch möglich, außer den genannten Drehzahlsteuer-Programmblöcken Drehzahlsteuer-Programmblöcke für das Reinigen und Drehzahlsteuer-Programmblöcke für das Schleifen der Garnitur im RAM 31 einzuspeichern, um damit auch das Schleifen und Reinigen der Arbeitselemente zu steuern. Des weiteren ist es durchaus möglich^auch die Deckelkette 16 mit einem Einzelantrieb zu versehen und dessen Drehzahl nach der beschriebenen Steuerkette zu steuern. Auch ist es beim Garnituraufzug in bestimmten Fällen sinnvoll, das Aufziehprogramm, vorgegeben durch den entsprechenden Drehzahl-Steuerprogrammnblock,zu ergänzen durch eine Direkt-Sollwertstellung in der bekannten Art wie z. B. mit einem Potentiometer 40. Der jeweils erforderlichen Betriebsart der Deckelkarde entsprechend, steuert die jeweilige CPU 27 gemäß dem eingespeicherten Programm und den in den RAM 31 eingespeicherten Drehzahlsteuer-Programmblöcke, getaktet durch die CTC 28, die Ausgabe der Stellimpulse an die Frequenzumrichter 20; 21 und damit die Drehzahlen der Drehstrommotoren 2; 7; 9 gemäß den Betriebsanforderungen, während des Hochlaufs, während des Aufzugs der Ganzstahlgarnituren oder auch beim Garniturschleifvorgang bzw. -reinigungsvorgang.

Claims

Erfindungsanspruch:

1. Antriebssystem für Deckelkarden oder Krempeln, mit mindestens einem drehzahlgesteuerten Drehstrommotor, dem eine Drehzahlsteuereinrichtung zugeordnet ist, gekennzeichnet dadurch, daß jeder Drehstrommotor (2; 7; 9) mit einem Frequenzumrichter (20; 21) drehzahlsteuerbar ist, wobei jeder Frequenzumrichter (20; 21) über einen DIA-Wandler (22; 23) von einem Mikrorechner (24; 25) steuerbar ist, in dessen RAM-Speicher (31) außer den Drehzahlsteuer-Programmblöcke für Hochlaufvorgänge nach einer geneigten Sinuslinie, Bremsvorgänge, Drehzahlsteuer-Programmblöcken für Ganzstahlgarnituraufziehvorgänge, Drehzahlsteuer-Programmblöcke für Garniturschleifvorgänge sowie Drehzahlsteuer-Programmblöcke für Einigungsvorgänge für den Vorreißer (4), die Trommel (6), den Abnehmer (11) gespeichert sind.
2. Antriebssystem nach Punkt ^gekennzeichnet dadurch, daß einer der drehzahlgesteuerten Drehstrommotoren (7 bzw. 9) beim Ganzstahlgamituraufziehvorgang mechanisch mit dem Vorreißer (4), der Trommel (6) bzw. dem Abnehmer (12) antriebsverbindbar ist.
3. Antriebssystem nach Punkt !,gekennzeichnet dadurch, daß einer der drehzahlgesteuerten Drehstrommotoren (2; 7 oder 9) beim Schleifen bzw. Ausstoßen (Reinigen) mechanisch mit den Putz-oder Schleifwalzen (18) antriebsverbindbar ist.

Hierzu 3 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Antriebssystem für Deckelkarden oder Krempeln, mit mindestens einem drehzahlgesteuerten Antriebsmotor, dem eine Drehzahlsteuereinrichtung zugeordnet ist.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Aus der DD-Patentanmeldung WP D 01 G/2632425 ist ein Antriebssystem einer Deckelkarde bekannt, bei dem die Speisewalze, der Vorreißer/Trommeltrieb, der Abnehmer und die Deckelkette einzeln mit je einem drehzahlregelbaren Asynchronmotor angetrieben sind. Die stufenlose Drehzahlstellung jedes Asynchronmotors erfolgt mit je einem zugeordneten Frequenzumformer, dessen Frequenz über ein Potentiometer einstellbar ist. Zur Erzeugung von Hochlaufvorgängen mit konstanter Beschleunigung, ist den Asynchronmotoren des Vorreißer/Trommelantriebes und des Abnehmers zusätzlich ein Wechselstromsteller zugeordnet, der mit Hilfe einer Umschalteinheit an Stelle des jeweiligen Frequenzumformers zuschaltbar ist. Dieses Antriebssystem ermöglicht zwar stufenlose Drehzahländerungen, insbesondere bei Hochlaufvorgängen, ist aber verhältnismäßig aufwendig und ein beschleunigungsoptimaler universeller Drehzahlregelvorgang, wie er bei den betriebs-und maschinenspezifischen Anforderungen an schnellaufenden Hochleistungskarden erforderlich ist, ist noch nicht erreichbar. Hinzu kommt, daß diese Einzelantriebe nur während des Normalbetriebes ausgelastet sind, für weitere Betriebs- und Wartungsvorgänge nur ungenügend einsetzbar sind.

Ziel der Erfindung

Die Erfindung bezweckt, das Antriebssystem so zu gestalten, daß bei einer weiteren Verbesserung der Bandqualität, eine verringerte Belastung des Antriebssystems und der Maschine sowie eine bessere Auslastung des Antriebssystems, insbesondere an Hochleisungskarden, erreicht werden.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Frequenzsteuerung der Antriebsmotoren so auszubilden, daß optimale Drehzahlverhältnisse für alle Betriebs- und Wartungsbedingungen der Deckelkarde bzw. Krempel erreichbar sind. Erfindungsgemäß ist jeder Drehstrommotor mit einen Frequenzumrichter drehzahlsteuerbar, wobei jeder Frequenzumrichter über einen D/A_:Wandlervon einem Mikrorechner steuerbar ist, in dessen RAM-Speicher außer den Drehzahlsteuer-Programmblöcken für die Betriebsdrehzahlen, weitere Drehzahlsteuer-Programmblöcke für Hochlaufvorgänge nach einer geneigten Sinuslinie, Bremsvorgänge, Drehzahlsteuer-Programmblöcke für Ganzstahlgarnituraufziehvorgänge, Drehzahlsteuer-Programmblöcke für Ganzstahlgarniturschleifvorgänge sowie Drehzahlsteuer-Programmblöcke für Reinigungsvorgänge für den Vorreißer, die Trommel und den Abnehmer gespeichert sind. Eine erfindungsgemäße Ausbildung besteht darin, daß einer der drehzahlgesteuerten Drehstrommotoren beim Aufzug der Ganzstahlgarnitur mechanisch mit dem Vorreißer, der Trommel bzw. dem Abnehmer antriebsverbindbar ist. Eine weitere erfindungsgemäße Ausbildung besteht darin, daß einer der drehzahlgesteuerten Drehstrommotoren beim Reinigen (Ausstoßen) bzw. beim Schleifen mechanisch mit Putz- oder Schleifwalzen antriebsverbindbar ist.

Ausführungsbeispiel

An Hand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung näher erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1: die schematische Darstellung des Antriebssystems einer Deckelkarde, Fig. 2: ein Kettenrad mit Adapter,

Fig.3: eine Halterung für die Putz-oder Schleifwalze.