DD236662A1 - Verfahren zur duengung mit mikronaehrstoffen - Google Patents

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DD236662A1
DD236662A1 DD26665884A DD26665884A DD236662A1 DD 236662 A1 DD236662 A1 DD 236662A1 DD 26665884 A DD26665884 A DD 26665884A DD 26665884 A DD26665884 A DD 26665884A DD 236662 A1 DD236662 A1 DD 236662A1
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micronutrients
molybdenum
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micronutrient
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DD26665884A
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Inventor
Wolfgang Podlesak
Reiner Kraehmer
Herbert Brandt
Ingeborg Lischke
Original Assignee
Berlin Chemie Veb
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Duengung mit Mikronaehrstoffen, bei dem diese durch Pudern oder Inkrustieren an das Saatgut gebunden und mit diesem in den Boden eingebracht werden. Dadurch wird eine ausreichende Versorgung der Pflanzenbestaende mit Mikronaehrstoffen gewaehrleistet. Zugleich tritt im Vergleich zur herkoemmlichen Bodenduengung eine erhebliche Senkung der je Flaecheneinheit erforderlichen Duengergaben ein.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Düngung mit Mikronährstoffen auf landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Flächen.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Die Mikronährstoffdüngung erfolgt im allgemeinen als Bodendüngung mit Einzeldüngern oder mikronährstoffhaltigen Makronährstoffdüngemitteln. Infolge von Festlegungsvorgängen im Boden müssen die hierzu erforderlichen Aufwandmengen die Pflanzenentzüge, d.h. die durch die geernteten Pflanzen dem Boden entzogenen Elementmengen, stets um ein Vielfaches übersteigen. Im Sinne der Materialökonomie sind solche hohen Gaben nicht effektiv.
Bekannt ist weiterhin das Verfahren des Mikronährstoff-Blattappjikation. Da die Blattapplikation erst vorgenommen werden kann, wenn genügend Blattmasse gebildet worden ist, wird jedoch bei diesem Verfahren eine ausreichende Mikronährstoffversorgung in der für die gesamte Pflanzenentwicklung entscheidenden frühen Entwicklungsphasen nicht gewährleistet.
Es wurde bereits vorgeschlagen, Pflanzenschutzmittel und Metallsalze bzw.-komplexe mit einem Protein als Binde- und Überzugspräparat für den Pflanzenschutz an Samen und Blättern einzusetzen (DE-OS 31 51 612 und DE-OS 3215654).. Wasserunlösliche Binde- und Überzugspräparate haben den Nachteil, daß ihre Wirksamkeit auf das Saatgut beschränkt bleibt und die sich im Boden bildenden Wurzeln nicht miterfaßt. Es tritt keine vertikale Ausbreitung der Wirkstoffe im Boden auf.
Ziel der Erfindung
Die Erfindung hat zum Ziel, die genannten Nachteile aus den bekannten Verfahren zu beheben und eine über die gesamte Pflanzenentwicklung ausreichende Mikronährstoffversorgung im Boden bei erheblich verringerter spezifischer Aufwandmenge zu gewährleisten.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Düngeverfahren für Mikronährstoffe zur Verfügung zu stellen, das gegenüber der flächenhaften Bodendüngung sowohl eine Reduzierung des Mikronährstoffeinsatzes auf 10% als auch eine verbesserte Mikronährstoffversorgung über den gesamten Entwicklungszeitraum der Pflanze, insbesondere während der Jungpflanzenentwicklung, über das Wurzelsystem ermöglicht.
DieA'ifgabe wird dadurch gelöst, daß die Mikronährstoffe zusammen mit dem Saatgut appliziert werden. Zu diesem Zweck · werden die Mikronährstoffe bei der Saatgutbeizung dem Beizmittel zugesetzt und so am Saatgut lokalisiert in den Boden gebracht. Erfindungsgemäß werden die Mikronährstoffe an der Saatgutoberfläche ohne zusätzliche Verwendung von Haft- oder Überzugsmitteln fixiert, so daß keine Beeinträchtigung der Keimfähigkeit und de? "aldaufgangs des Saatgutes eintritt und ungehindert im Laufe der Vegetation eine hauptsächlich vertikale Verlagerung der Mikronährstoffe im Boden erfolgen kann. Bedingt durch die Niederschläge bzw. Bewässerung erfolgt diese Ausbreitung etwa parallel zur Ausbildung des Wurzelsystems der Pflanze.
Als Mikronährstoffe werden vor allem Molybdän, Mangan, Eisen, Zink, Magnesium, Kupfer und/oder Bor in Form ihrer wasserlöslichen Salze eingesetzt und vorzugsweise durch Pudern oder Inkrustieren auf die Saatgutoberfläche gebracht. Als Beizmittel werden Insektizide und/oder Fungizide, vorzugsweise eine Mischung aus Thiram und Isophenphos, eingesetzt. Als besonders vorteilhaft hat sich das neue Verfahren zur Molybdändüngung von Raps erwiesen, wobei das Molybdän als lösliches Salz, vorzugsweise als Natrium- oder Ammoniummolybdat auf das Rapssaatgut gebracht wurde. Durch das neue Düngeverfahren werden die Mikronährstoffe gezielt an die Pflanzenwurzeln herangebracht und Verluste in nicht durchwurzelten Zonen, die bei flächenhafter Bodendüngung auftreten, vermieden. Die für eine Bodendüngung nach bisherigen Verfahren festgelegten flächenbezogenen Mikronährstoffaufwendungen können auf weniger als 10% gesenkt werden. Außerdem wird durch die Anwendung der Erfindung infolge optimaler Mikronährstoffversorgung zu Beginn der Ontogenese vor allem die entscheidende Jungpflanzenentwicklung günstig beeinflußt.
-2- 666
Ausführungsbeispiele . \.\
1. Durch Mischen von staubförmigem Ammoniummolybdat mit einem Saatgutpuder aus Thiram und Isophenphoszur Behandlung von Rapssaatgut wurde ein molybdänhaltiges Beizmittel hergestellt, welches 3g Molybdän auf 40g Beizmittel enthält.
Durch Mischen des molybdänhaltigen Saatgutpuders mit Winterrapssaatgut (50 g pro kg naturelles Saatgut) wurde mit Molybdän bel.adenes und durch Mischen des Beizmittels allein mit Winterrapssaatgut (40g pro kg naturelles Saatgut) das entsprechende Saatgut ohne Molybdänbeladung hergestellt.
In 2 Großversuchen wurde die Düngewirkung des mit Molybdän beladenen Saatgutes geprüft, indem die Molybdän-Gehalte der jungen Rapspflanzen jeweils 2 und 3 Monate nach Pflanzenaufgang bestimmt wurden (Tabelle 1).
Die Ergebnisse weisen aus, daß bei der Molybdändüngung in Form von mit Molybdän beladenen Saatgut bei einer Aufwandmenge, die etwa nur Vs> der Aufwandmenge bei der Bodendüngung (1 kg Mo/ha) beträgt, ein deutlicher Anstieg des Molybdängehaltes in der Pflanze bewirkt wird und eine vergleichbare Düngewirkung gegeben ist.
Tabelle 1
Düngewirkung von mit molybdänhaltigem Beizmittel (Thiram/Isophenphos) behandeltem Winterrapssaatgut in 2 Großversuchen
Mo-Gehalt in der Pflanze (mg/kg Tr. M.) Versuch I.Probenahme 2. Probenahme
ohneMo 18gMo/ha11 ohneMo 18gMo/ha1)
1 0,49 0,78 0,28 0,54
2 0,54 0,82 0,47 0,64
1) Saatgut, gepudert mit Mo-haltigem Beizmittel (Thiram/Isophenphos)
2. Mikronährstoff: Molybdän als Natriummolybdat Saatgut: Winterrapssaatgut
Es wurde Keimfähigkeit von naturellem Saatgut sowie von Saatgut, bei dem steigendem Mengen Molybdän angelagert waren, bestimmt (Tabelle 2).
Die Ergebnisse weisen aus, daß die Keimfähigkeit des erfindungsgemäßen molybdänbeladenen Saatgutes bis zu einer Molybdänmenge von 3,86g pro Kilogramm naturelles Saatgut nicht beeinträchtigt ist.
Tabelle 2:
Einfluß der an das Saatgut angelagerten Mikronährstoffmenge auf die Keimfähigkeit des Saatgutes
g Mo pro kg naturelles Saatgut = g Mo/ha11 Keimfähigkeit %
0 1,48 2,57 3,86 0 9,2 15,9 23,9 96 96 95 95
4,68 5,54 6,18 29,0 34,3 38,3 89 88 76
1) bei einer Aussaatmenge von 6,2 kg/ha

Claims (6)

  1. -1- 666 58
    Erfindungsanspruch:
    1. Verfahren zur Düngung mit Mikronährstoffen, gekennzeichnet dadurch, daß Saatgut mit einem Mikronährstoff oder mehreren Mikronährstoffen neben dem Beizmittel beladen wird, ohne daß eine Fixierung der Mikronährstoffe mit einem Überzugs- oder Haftmittel an der Saatgutoberfläche erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Punkt !,gekennzeichnet dadurch, daß das Saatgut durch Pudern oder Inkrustieren mit den Mikronährstoffen beladen wird.
  3. 3. Verfahren nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß mit den Mikronährstoffen zugleich als Beizmittel Insektizide und/oder Fungizide aufgebracht werden.
  4. 4. Verfahren nach Punkt 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß als Mikronährstoff Molybdän, Mangan, Eisen, Zink, Magnesium, Kupfer oder Bor in Form wasserlöslicher Salze eingesetzt wird. (
  5. 5. Verfahren nach Punkt 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß als Beizmittel eine Mischung aus Thiram und Isophenphos eingesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach Punkt 1 bis 3 und Punkt 5, gekennzeichnet dadurch, daß Rapssaatgut mit Molybdän in Form von Ammon- oder Natriummolybdat behandelt wird.
DD26665884A 1984-08-28 1984-08-28 Verfahren zur duengung mit mikronaehrstoffen DD236662A1 (de)

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