DD229667A1 - Vorrichtung zum einschlagen von kanten an flachen teilen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einschlagen von Kanten an flachen Teilen, insbesondere aus Kunstleder, Leder, Textilien, Folien, Pappe und Papier, bei der Herstellung von Taeschner-, Galanterie- und Kleinlederwaren. Das Ziel der Erfindung besteht darin, die Qualitaet der Kanten bei eingeschlagenen Werkstuecken zu verbessern, die Arbeitsproduktivitaet zu erhoehen und die Betriebsmittelkosten zu senken. Erfindungsgemaess werden die einzuschlagenden Werkstuecke auf einer Arbeitsplatte durch einen Druckbalken, einen Kantenfixierer und einen Anschlag positioniert. Das Einschlagen der Werkstuecke erfolgt automatisch durch einen an der Arbeitsplatte befestigten Drehschieber, der zunaechst durch eine Aufwaertsbewegung den Einschlag aufstellt und durch eine anschliessende Drehbewegung um 90 den vollstaendigen Einschlag vollzieht. Durch eine entsprechende Gestaltung der Fuehrungsteile des Drehschiebers koennen in einfachster Form unterschiedliche Einschlagdicken und -breiten eingestellt werden. Fig. 1
Description
Die Vorrichtung dient zum automatischen Einschlagen von geraden Kanten an flachen Teilen, insbesondere aus Kunstleder, Leder, Textilien, Folien, Pappe und Papier, bei der Herstellung von Täschner-, Galanterie-und Kleinlederwaren.
Die bisher bekannten Vorrichtungen für einen maschinellen Einschlag von geraden Kanten sind kompliziert aufgebaut und benutzen Kombinationen von Preßstempeln, Spannzwingen und Schieberwerkzeugen mit geradlinigen Bewegungen sowie Scharniere mit einem Klappwinkel um 180°.
Sowohl die Schieberwerkzeuge als auch die Klappwinkelwerkzeuge müssen entsprechend den zu bearbeitenden Teilen dimensioniert sein und bringen bei größeren Längen- und Dickenunterschieden Probleme bezüglich der Flexibilität bei Dimensionsveränderungen der Erzeugnisse mit sich. Des weiteren garantieren die bisher angewendeten Vorrichtungen nicht die erforderliche Geradlinigkeit der Kanten.
So verursacht die Vorrichtung nach DD-WP 137881 ein Nachschleppen des Einschlages durch das angewendete Schieberprinzip beim Herausziehen der zur Stabilisierung der Kante benutzten Schablone auf Grund der Reibung zwischen dem einzuschlagenden Teil und der Schablone.
Das noch bekannte Einschlagkarussell, das mit einem HF-Schweißpressen der Kanten arbeitet, erfordert ebenfalls ein Korrigieren von Hand und ist deshalb für einen qualitätsgerechten, vollmechanisierten Einschlag nicht geeignet. Auf die Dimensionen des Erzeugnisses festgelegt sind auch die Einrichtungen, die das Stempelprinzip zum Einschlagen benutzen. Das Hochstellen der einzuschlagenden Kanten erfolgt dabei mit einem Rahmen, das Einschlagen selbst mit Stempeldruck, dem ein Umlegen des Einschlages mit einem angefasten Niederhalter vorausgeht. Dabei kann es in Abhängigkeit vom Verhältnis der Tiefe der Fase und der zu bildenden Einschlagkanten zu Hohleinschlägen oder ungenügendem Umlegen des Einschlagrandes, das zu einer unerwünschten Faltenbildung führt, kommen. Besonders ungünstig wirken sich dabei Dickendifferenzen der Einlagen aus, wobei mit zunehmender Dicke Einschlagfehler verstärkt auftreten.
Weitere bekannte Maschinen und Vorrichtungen können durch die ihnen zugrunde liegende Wirkungsweise der Positionierung und Halterung nur manuell betätigt werden. Diese Wirkungsweisen sind nicht automatisierungsfähig, wie z. B. die Handmaschine zum Einschlagen gerader Linien (msbf Paris [1980] 93, S. 67), die USM kombinierte Kantenleim-und Einschlagmaschine, Modell CL, sowie die Einschlagmaschine für Kleinlederwaren DVEG (Prospekte der Firma USM Deutsche Vereinigte Schuhmaschinen GmbH).
Ziel der Erfindung -,
Das Ziel der Erfindung besteht darin, die Qualität der Kanten bei einzuschlagenden Werkstücken zu verbessern, die Arbeitsproduktivität zu erhöhen und die Betriebsmittelkosten zu senken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln, die es ermöglicht, gerade Kanten beim Einschlagen des Werkstoffes vollmechanisiert unter Berücksichtigung verschiedener Kantenlängen, Einschlagbreiten und -dicken zu erreichen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vorrichtung aus einer Arbeitsplatte besteht, an der ein Druckbalken, ein Kantenfixierer, Führungsteiie und ein Drehschieber angeordnet sind. ' Das einzuschlagende Werkstück wird auf die Arbeitsplatte aufgelegt, durch einen Kantenfixierer und einen Anschlag, der sich auf dem Drehschieber befindet, positioniert und mittels eines Druckbalkens festgehalten. Der Drehschieber sowie der Kantenfixierer werden mittels Zapfen in Führungsteilen geführt, wobei Einschlagdicken und -breiten über die Führungsteile des Drehschiebers in einfachster Form; z.B. durch Stellschrauben, eingestellt werden können.
Alle Längen der Einschlagkanten der Erzeugnissortimente lassen sich bearbeiten. Dazu sind die Längenabmessungen der Vorrichtung lediglich nach den größten Kantenlängen im Erzeugnissortiment zu dimensionieren. Zum Einschlag von geraden Kanten werden das oder die Werkstücke auf der Arbeitsplatte mit dem Druckbalken und zur Sicherung der Qualität zusätzlich mit dem Kantenfixierer unter einem bestimmten Winkel, vorzugsweise 45°, an der Wirkungsstelle gehalten, wobei beide Lagefixierelemente in Führungen pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch betätigt werden und durch eine entsprechende Gestaltung der Führungsteile automatisch Dickenunterschiede, die aus der Art des Materials bzw. der Anzahl der einzuschlagenden Teile resultieren, ausgeglichen werden.
Nach der Fixierung erfolgt das Aufstellen des Einschlages durch den ebenfalls pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch betätigten Drehschieber, indem dieser senkrecht nach oben bewegt wird. In seiner höchsten Lage erfolgt ein Schwenken des Drehschiebers um 90°. Dabei wird der Einschlag um das Einschlaggut gelegt und angepreßt, wobei hier Dickenunterschiede aus zulässigen Toleranzen des Einschlagmaterials bzw. unterschiedlichen Längen der Einschlagteile durch einen flexiblen Einsatz am Drehschieber ausgeglichen werden.
Bei der Schwenkung des Drehschiebers wird bei Erreichen eines Neigungswinkels von ca. 60° der Kantenfixierer in seine Ausgangslage zurückgezogen, wodurch für den vollständigen Einschlag der Arbeitsraum für den Drehschieber freigegeben
-3- 708
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht gegenüber den bekannten Einschlagmechanismen darin, daß durch die einfache Lösung der Kombination der Aufwärtsbewegung, des Schwenkens um 90° und des nachfolgenden Anpressens des Einschlages durch den Drehschieber mit einer geradlinigen Antriebsbewegung erfolgt und das einzuschlagende Gut zügig umgeformt wird, ohne sich dabei zu verschieben. Dabei sind keine Schablonen oder andere Hilfsmittel, die manuell betätigt werden müssen, erforderlich, weil die vorgeformte Einschlagkante mit einer Neigung von etwa 60° bereits so formstabil ist, daß keine Lageveränderung bei der weiteren Umformung möglich ist.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1: die Seitenansicht der Wirkungsstelleder Einschlagvorrichtung,
Fig.2: die Wirkungselemente der Einschlagvorrichtung und deren Lage beim Hochstellen des Einschlages und Fig.3: die Wirkungselemente der Einschlagvorrichtung und deren Lage nach vollendetem Einschlag.
Die Wirkungselemente der Vorrichtung bilden die Arbeitsplatte 1 zusammen mit dem Druckbalken 2, dem Kantenfixierer 3 und dem Drehschieber 4. Das einzuschlagende Werkstück, bestehend aus dem Einschlagmaterial 10 und einem oder mehreren darauf bereits positionierten einzuschlagenden Teilen, dem Einschlaggut 11, wird auf der Arbeitsplatte 1 mit dem Druckbalken 2 fixiert, wobei das Werkstück gegen den Anschlag 5 positioniert wird. Der Kantenfixierer 3 wird nach dem Positionieren des Werkstückes so auf das Werkstück aufgesetzt, daß beim Aufwärtsbewegen des Drehschiebers 4 der Einschlag 12 im Winkel von 90° nach oben gestellt wird.
Erreicht der Drehzapfen 6 in der Führungsnut 8 den oberen Anschlag, so wird der Drehschieber 4 um 90° in die waagerechte Lage umgelenkt und der Einschlag 12 um das Einschlaggut 11 gelegt und angepreßt, wobei durch einen flexiblen Einsatz 13 am Drehschieber 4 Dickenunterschiede im Werkstück ausgeglichen werden. Durch Verstellen in den Führungsteilen 7 und 9 kann die Lage des Drehschiebers 4 der Einschlagkantenbreite und der Einschlagdicke des Werkstückes angepaßt werden.
Der Kantenfixierer 3 hebt bei Erreichen einer Winkelstellung des Drehschiebers 4 von ca. 60° in einem Neigungswinkel von ab, wobei der Raum für das Einschwenken des Drehschiebers 4 in die waagerechte Lage freigegeben wird. Sämtliche beschriebenen Bewegungsabläufe der Druckbalkens 2, Kantenfixierers 3 und Drehschiebers 4 erfolgen über.Pneumatikzylinder.
Dem Produktionssortiment entsprechend wird die Länge der Vorrichtung nach der größten zu bearbeitenden Kantenlänge bereitgestellt.
Claims (3)
- -2- 708Erfindungsanspruch:1. Vorrichtung zum Einschlagen von Kanten an flachen Teilen, insbesondere für Täschner-, Galanterie- und Kleinlederwaren, gekennzeichnet dadurch, daß an einer Arbeitsplatte (1) Führungsteile (7; 9), ein Drehschieber (4) mit einem Anschlag (5) und einem Einsatz (13), ein Kantenfixierer (3) und ein Druckbalken (2) angeordnet sind.
- 2. Vorrichtung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Drehschieber (4) zur Bewegung in den Führungsnuten (8) der Führungteile (9) Drehzapfen (6) aufweist.
- 3. Vorrichtung nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß der Kantenfixierer (3) im Winkel zur Arbeitsplatte (1) angeordnet und zur Einhaltung seiner Lage an der Wirkungsstelle bei unterschiedlichen Materialdicken in Führungselementen (14) gelagert ist.Hierzu 1 Seite Zeichnung
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---|---|---|---|
DD27089884A DD229667A1 (de) | 1984-12-17 | 1984-12-17 | Vorrichtung zum einschlagen von kanten an flachen teilen |
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DD27089884A DD229667A1 (de) | 1984-12-17 | 1984-12-17 | Vorrichtung zum einschlagen von kanten an flachen teilen |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD229667A1 true DD229667A1 (de) | 1985-11-13 |
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ID=5563402
Family Applications (1)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3519017A1 (de) * | 1985-05-25 | 1986-11-27 | Egon 6842 Bürstadt Brückmann | Vorrichtung zum falten von laenglich rechteckigen karton-, wellpappefaltstuecken und dergleichen |
EP2364250A4 (de) * | 2008-11-13 | 2015-08-12 | Packsize Llc | Schachtelklebevorrichtung |
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1984
- 1984-12-17 DD DD27089884A patent/DD229667A1/de not_active IP Right Cessation
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3519017A1 (de) * | 1985-05-25 | 1986-11-27 | Egon 6842 Bürstadt Brückmann | Vorrichtung zum falten von laenglich rechteckigen karton-, wellpappefaltstuecken und dergleichen |
EP2364250A4 (de) * | 2008-11-13 | 2015-08-12 | Packsize Llc | Schachtelklebevorrichtung |
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