DD229049A1

DD229049A1 - Bremsrinneneinrichtung fuer walzstaebe

Info

Publication number: DD229049A1
Application number: DD84269326A
Authority: DD
Inventors: Werner Kejzlar; Guenter Estenfelder; Klaus Rist
Original assignee: Thaelmann Schwermaschbau Veb
Priority date: 1984-11-09
Filing date: 1984-11-09
Publication date: 1985-10-30
Also published as: GB2166677B; GB8522376D0; IT8521883A0; DE3522371A1; GB2166677A; IT1221759B

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Bremsrinneneinrichtung zur rollengangslosen, vorlauffreien Zufuehrung von Walzstaeben, insbesondere aus Rundmaterial, auf das Kuehlbett. Aufgabe ist es, eine ueber einem Kuehlbett angeordnete Bremsrinneneinrichtung derart auszubilden, dass eine grosse Durchlassfaehigkeit gewaehrleistet ist, um die bei hohen Endwalzgeschwindigkeiten in grosser Anzahl von der Schneideinrichtung kommenden Walzstaebe einwandfrei in diese Einrichtung einzufuehren, zu bremsen sowie aus dem Stillstand heraus geordnet auf das Kuehlbett abzuwerfen, wobei hohe Belastungen des Kuehlbettantriebes und der beweglichen Konstruktionsteile des Kuehlbettes durch sehr kurze Taktzeiten der Kuehlbettrechen vermieden werden. Das wird dadurch erreicht, dass einer ortsfesten Fuehrungseinheit mit Laufkanaelen eine oder zwei vertikal bewegbare Schiebereinheiten zugeordnet sind, die in einer Stellung zur Fuehrungseinheit vier horizontal nebeneinanderliegende Bremsrinnen bilden, denen vier unmittelbar nebeneinanderliegende Richtrinnen des Kuehlbettes zugeordnet sind. Fig. 3

Description

Hierzu 2 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Bremsrinneneinrichtung zur rollgangslosen, vorlauffreien Zuführung von Walzstäben, insbesondere aus Rundmaterial, auf das Kühlbett.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Es ist bekannt, die aus dem Walzwerk kommenden Walzstäbe, insbesondere aus Rundmaterial, in oberhalb des Kühlbettes angeordneten Bremsrinnen bis zum Stillstand abzubremsen und durch Öffnen der Bremsrinnen auf das darunter befindliche Kühlbett abzuwerfen. Nach der DE-PS 3142698 werden die in einer Ader gewalzten und geschnittenen Stäbe einer von zwei gemeinsam schwenkbaren Bremsrinnen im Wechsel zugeführt und nach dem vollständigen Abbremsen nacheinander in Übereinstimmung mit dem Kühlbettakt in die erste Kühlbettrinne abgeworfen, dementsprechend werden die zweiadrig gewalzten, geschnittenen und gleichlaufenden Stäbe jeweils zwei von vier gemeinsam schwenkbaren Bremsrinnen im Wechsel zugeführt, gleichzeitig gebremst und gleichzeitig in Übereinstimmung mit dem Kühlbettakt abgeworfen, wobei der eine Walzstab stets in die erste, der andere Walzstab stets in die zweite Kühlbettrinne gelangt.

Der Nachteil dieser Bremsrinneneinrichtung ist die begrenzte Durchlaßfähigkeit, die sich aus den Bremszeiten für die Walzstäbe ergibt, so daß nichtsehr hohe Endwalzgeschwindigkeiten möglich sind.

Beim Hochgeschwindigkeitswalzen haben die ankommenden Walzstäbe sehr schnelle Stabfolgen, die mit dieser Bremsrinneneinrichtung nicht mehr bewältigt werden.

Weiterhin ist es bei diesen Stabfolgen von Nachteil, daß die Taktzeiten der beweglichen Kühlbettrechen nicht beliebig verkürzt werden können, um die Walzstäbe in der Weise in die Kühlbettrinnen zu bringen, wie es die Anordnung der vorgenannten Bremsrinneneinrichtung zuläßt.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, eine über einem Kühlbett angeordnete Bremsrinneneinrichtung derart auszubilden, daß sie sich für hohe Endwalzgeschwindigkeiten eignet.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine über einem Kühlbett angeordnete Bremsrinneneinrichtung für Walzstäbe, insbesondere aus Rundmaterial, mit mindestens vier Bremsrinnen, die im Wechsel über eingangsseitig befindliche Zuführrohre beschickbar ist, in einfacher Weise derart auszubilden, daß eine große Durchlaßfähigkeit gewährleistet ist, um die bei hohen Endwalzgeschwindigkeiten in großer Anzahl von der vorgeordneten Schneideinrichtung kommenden Walzstäbe einwandfrei in diese Einrichtung einzuführen, zu bremsen sowie aus dem Stillstand heraus geordnet auf das Kühlbett abzuwerfen, wobei hohe Belastungen des Kühlbettantriebes und der beweglichen Konstruktionsteile des Kühlbettes durch sehr kurze Taktzeiten der Kühlbettrechen vermieden werden.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß einer ortsfesten Führungseinheit mit Laufkanälen eine oder zwei vertikal bewegbare, bremsrinnenbildende Schiebereinheiten zugeordnet sind, die in einer Stellung zur Führungseinheit vier horizontal nebeneinanderliegende Bremsrinnen bilden, denen vier unmittelbar nebeneinanderliegende Richtrinnen des Kühlbettes zugeordnet sind.

Die Führungseinheit kann aus einem Paar ortsfest mit definiertem Abstand parallel zueinander angeordneten Stützwänden bestehen, deren zugekehrte Wandflächen je einen offenen oberen Laufkanal und deren voneinander abgekehrte Wandflächen je einen offenen unteren Laufkanal mit einer seitwärts abschließenden Halteklappe aufweisen, wobei zwischen den Stützwänden die Schiebereinheit in Form eines heb- und senkbaren Leitkörpers angeordnet ist, in dessen Seitenwände je ein nach außen offener unterer Laufkanal eingelassen ist.

Die Führungseinheit kann ferner aus einem Paar ortsfest mit definiertem Abstand parallel zueinander angeordneten, schräg nach unten offenen Laufkanälen und einen zwischen diesen befindlichen, ortsfesten, dachartig profilierten Rinnenteil mit je einem auf jeder Dachfläche aufgesetzten, traufenartig aufklappbaren Laufkanal bestehen, wobei in den Längsschlitzen zwischen

den beiden ortsfesten Laufkanälen und dem ortsfesten Rinnenteil zwei Schiebereinheiten in Form von zwei heb- und senkbaren, Rinnenteilen mit spitzdachartigem Querschnitt angeordnet sind, mit deren Dachflächen innenseitig die schräg ablaufenden Dachflächen des ortsfesten Rinnenteiles an den unteren Längskanten begrenzbar und außenseitig die ortsfesten, schräg nach unten offenen Laufkanäle abschließbar sind.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in der

Fig. 1: Schematischer Querschnitt im Bereich einer Bremsrinneneinrichtung, erstes Ausführungsbeispiel, Fig.2a: verschiedene Arbeitsschritte der Einrichtung

bis2e: nach Fig. 1,

Fig.3: schematischer Querschnitt ähnlich Fig. 1, zweites Ausführungsbeispiel, Fig.4a: verschiedene Arbeitsschritte der Einrichtung

bis 4c: nach Fig. 3.

Die Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel dieser Bremsrinneneinrichtung, die aus einem Paar ortsfest mit definiertem Abstand zueinander angeordneten Stützwänden 15 besteht, deren innere Wandflächen 16 je einen offenen, oberen Laufkanal 17 a; 17 b und deren äußere Wandflächen 18 je einen offenen unteren Laufkanal 19a; 19 b mit einer seitwärts abschließenden Halteklappe 20 aufweisen.

Zwischen den Stützwänden 15 ist ein heb- und senkbarer Leitkörper 21 angeordnet, dessen Seitenwände je einen nach außen offenen, unteren Laufkanal 22a; 22b aufweisen.

Die Wirkungsweise ist folgende:

Die von der Kühlbettschere auf Kühlbettlänge geschnittenen Walzstäbe gelangen über nachgeordnete Weichen in die vor der Bremsrinneneinrichtung befindlichen Zuführrohre.

Die Walzstäbe werden dann wechselweise von zwei nicht dargestellten Bremstreibern mit je zwei Laufbahnen in die Laufkanäle der Bremsrinneneinrichtung überführt, wobei dem einen Bremstreiber die Laufkanäle 17a und 19a, dem anderen Bremtreiber die Laufkanäle 17b und 19b zugeordnet sind.

In den Fig. 1 sowie 2a bis 2d sind die einzelnen Phasen des Bremsvorganges dargestellt.

Die auflaufenden Walzstäbe 10 bis 14 werden von den Bremstreibem abgebremst und kommen entsprechend dem in den o.g.

Fig. dargestellten Belegungsschema zum Stillstand.

Aus den allseitig umschlossenen Rinnen, die durch die beiden oberen Laufkanäie 17a; 17b in den Stützwänden 15 und den Seitenwänden des Leitkörpers 21 gebildet sind, gelangen die Walzstäbe 10 und 11 in die Bremsrinnen 1 und 2. Sind dann die Bremsrinnen 3 und 4, die durch die beiden unteren Laufkanäle 19a; 19b in den Stützwänden 15 und den geschlossenen Halteklappen 20 gebildet sind, mit den zum Stillstand gekommenen Walzstäben 12 und 13 gefüllt, werden durch weiteres Absenken des Leitkörpers 21 sowie durch gleichzeitiges Öffnen der Halteklappe 20 von einem hier nicht weiter dargestellten Antrieb die Walzstäbe 10 bis 13 gemeinsam und gleichzeitig in die vier zugeordneten Richtrinnen 5 bis 8 des Kühlbettes 9 abgeworfen.

Im zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig.3 und den Fig.4a bis 4d besteht die Bremsrinneneinrichtung aus einem Paar ortsfest mit definiertem Abstand parallel zueinander angeordneten, schräg nach unten offenen Laufkanälen 23 und einem zwischen diesen befindlichen ortsfesten dachartig profilierten Rinnenteil 24 mit je einen auf jeder Dachfläche 25 befindlichen traufenseitig aufklappbaren Laufkanal 26.

In den Längsschlitzen zwischen den beiden ortsfesten Laufkanälen 23 und dem ortsfesten Rinnenteil 24 sind zwei heb- und senkbare, spitzdachartig profilierte Rinnenteile 27 angeordnet, deren Dachflächen 28 innenseitig die Dachflächen 25 des ortsfesten Rinnenteiles 24 begrenzen und außenseitig die ortsfesten, schräg nach unten offenen Laufkanäle 23 abschließen.

Aus den allseitig geschlossenen Rinnen, die hier durch die auf dem ortsfesten Rinnenteil 24 befindlichen Laufkanäle 26 und den Dachflächen 25 dieses Rinnenteiles gebildet sind, gelangen die Walzstäbe 10 und 11 durch Aufklappen der Laufkanäle in die Bremsrinnen 1 und 2. Die heb- und senkbaren Rinnenteile 27 nehmen dabei eine Lage ein, wie sie in den Fig.4a bis 4c dargestellt sind. Aus den ortsfesten, schräg nach unten offenen Laufkanälen 23 und den anliegenden Dachflächen 28 der vertikal bewegbaren Rinnenteile 27 sind die Bremsrinnen 3 und 4 gebildet.

Sind diese Bremsrinnen 3 und 4 mit den ebenfalls zum Stillstand gekommenen Walzstäben 12 und 13 gefüllt, werden durch gleichzeitiges Absenken der beiden vertikal bewegbaren Rinnenteile 27 die Waizstäbe 10 bis 13 ebenso wie im ersten Ausführungsbeispiel gemeinsam und gleichzeitig in die vier zugeordneten Richtrinnen 5 bis 8 des Kühlbettes 9 abgeworfen.

Das gemeinsame und gleichzeitige Abwerfen von vier Walzstäben in die Richtrinnen ermöglicht es, aus der Summe von vier Auflaufseiten für die vier Walzstäbe die Zeit zu gewinnen, um den erforderlichen Rechenhub über vier Rieht- bzw. Kühlbettrinnen auszuführen. Damit ist eine große Durchlaßfähigkeit gewährleistet und Walzstäbe mit einer Entwalzgeschwindigkeit von 30 m/s können einwandfrei in die erfindungsgemäße Bremsrinneneinrichtung eingeführt, gebremst und aus dem Stillstand heraus auf das Kühlbett abgeworfen werden.

Weiterhin werden durch den Rechenhub über vier Rieht- bzw. Kühlbettrinnen sehr kurze Taktzeiten der Kühlbettrechen vermieden, und hohe Belastungen des Kühlbettantriebes und der beweglichen Konstruktionsteile des Kühlbettes können nicht eintreten.

Claims

- 2 - 03,5 £Λ

Erfindungsanspruch:

1. Bremsrinneneinrichtung für Walzstäbe hoher Walzgeschwindigkeit, insbesondere aus Rundmaterial, die über einem Kühlbett angeordnet ist und aus mindestens vier Bremsrinnen besteht, die im Wechsel über eingangsseitig befindliche Zuführrohre beschickbar sind, gekennzeichnet dadurch, daß einer ortsfesten, Führungseinheit mit Laufkanälen eine oder zwei vertikal bewegbare Schiebereinheiten zugeordnet sind, die in einer Stellung zur Führungseinheit vier horizontal nebeneinanderliegende Bremsrinnen (1 bis 4) bilden, denen vier unmittelbar nebeneinanderliegende Richtrinnen (5 bis 8) des Kühlbettes (9) zugeordnet sind.
2. Bremsrinneneinrichtung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Führungseinheit aus einem Paar ortsfest mit definiertem Abstand parallel zueinander angeordneten Stützwänden (15) besteht, deren zugekehrte Wandflächen (16) je einen offenen oberen Laufkanal (17a; 17b) und deren voneinander abgekehrte Wandflächen (18) je einen offenen unteren Laufkanal (T9a; 19b) mit einer seitwärts abschließenden Halteklappe (20) aufweisen, und zwischen den Stützwänden (15) die Schiebereinheit in Form eines heb- und senkbaren Leitkörpers (21) angeordnet ist, in dessen Seitenwände je ein nach außen offener unterer Laufkanal (22a; 22 b) eingelassen ist.
3. Bremsrinneneinrichtung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Führungseinheit aus einem Paar von ortsfest mit definiertem Abstand parallel zueinander angeordneten, schräg nach unten offenen Laufkanälen (23) und einem zwischen diesen befindlichen, ortsfesten, dachartig profilierten Rinnenteil (24) mit je einem auf jeder Dachfläche (25) befindlichen, traufenseitig aufklappbaren Laufkanal (26) besteht, und in den Längsschlitzen zwischen den beiden ortsfesten Laufkanälen (23) und dem ortsfesten Rinnenteil (24) zwei Schiebereinheiten in Form von zwei heb- und senkbaren Rinnenteilen (27) mit spitzdachartigem Querschnitt angeordnet sind, mit deren Dachflächen (28) innenseitig die schärg ablaufenden Dachflächen (25) des ortsfesten Rinnenteiles (24) an den unteren Längskanten begrenzbar und außenseitig die ortsfesten, schräg nach unten offenen Laufkanäle (23) abschließbar sind.