DD222415A1 - Vorrichtung zur kontrolle ammoniakhaltiger gase - Google Patents

Vorrichtung zur kontrolle ammoniakhaltiger gase Download PDF

Info

Publication number
DD222415A1
DD222415A1 DD25285083A DD25285083A DD222415A1 DD 222415 A1 DD222415 A1 DD 222415A1 DD 25285083 A DD25285083 A DD 25285083A DD 25285083 A DD25285083 A DD 25285083A DD 222415 A1 DD222415 A1 DD 222415A1
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
ammonia
dissociation
electrode
gas
hydrogen
Prior art date
Application number
DD25285083A
Other languages
English (en)
Inventor
Klaus Teske
Siegfried Boehmer
Hans-Joachim Berg
Volker Richter
Original Assignee
Adw Ddr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Adw Ddr filed Critical Adw Ddr
Priority to DD25285083A priority Critical patent/DD222415A1/de
Publication of DD222415A1 publication Critical patent/DD222415A1/de

Links

Landscapes

  • Investigating Or Analyzing Non-Biological Materials By The Use Of Chemical Means (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur gleichzeitigen Messung des Dissoziationsgrades von Ammoniak, des Wasserstoff-Wasser-Verhaeltnisses und des Ammoniak-Wasserstoff-Verhaeltnisses in Gasen, die durch Dissoziation von Ammoniak gewonnen werden. Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der bei geringem messtechnischen Aufwand die Messung der charakteristischen prozessbestimmenden Parameter moeglich ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln, die die gleichzeitige Bestimmung des- Dissoziationsgrades des Ammoniaks- Wasserstoff-Wasser-Verhaeltnisses- Ammoniak-Wasserstoff-Verhaeltnissesgestattet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemaess dadurch geloest, dass ein Elektrodensystem, bestehend aus einer Mess- und einer Vergleichselektrode, auf einem einseitig geschlossenen Festelektrolytrohr, das mit der geschlossenen Seite in den Gasraum eintaucht und mit der offenen Seite mit einem Bezugsgas in Verbindung steht und ein zweites Elektrodensystem auf einem plattenfoermigen Festelektrolyten, der beidseitig von je einer Elektrode kontaktiert wird, innerhalb des Gasraumes angeordnet sind, wobei sich die im Ofenraum befindliche auf dem Rohr aufgebrachte Elektrode und eine Elektrode des plattenfoermigen Festelektrolyten gegenueber Ammoniak inert und die zweite Elektrode des plattenfoermigen Festelektrolyten auf die Ammoniakdissoziation katalytisch beschleunigend verhalten.

Description

252
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur gleichzeitigen Messung des Dissoziationsgrades von Ammoniak, des Wasserstoff-Wasser-Verhältnisses und des Ammoniak-Wasserstoff-Verhältnisses in Gasen, die durch Dissoziation von Ammoniak gewonnen und zum Beispiel zur Gasnitrierung von Werkstoffen eingesetzt werden. Hit Hilfe der Vorrichtung ist.es möglich, die Gasatmosphäre.zu überwachen beziehungsweise zu steuern und reproduzierbare Nitrierergebnisse zu erzeugen,
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Um reproduzierbare Nitrierergebnisse zu erzeugen, ist die Kenntnis der Zusammensetzung der Nitrieratmosphäre unbedingt erforderlich. Seit der Einführung der Gasnitrierung in dis,soziiertem Ammoniak wurden eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Erfassung einzelner, für die Zusammensetzung der Nitrieratmosphäre charakteristischer Kenngrößen erprobt. /S. Böhmer u.a., Neue Hütte 24 (1979) 10, S. 384 - 390/ Die einfachste, am häufigsten praktizierte Methode ist die volumetrische Bestimmung des Dissoziationsgrades. Verfahren und Vorrichtung werden in /"Chemisch-
. thermische Oberflächenbehandlung von Stahl", VEB Verlag Technik, Berlin 1953, S. 182/ beschrieben. Durch bekannte mathematische Beziehungen sind aus dem Dissoziationsgrad die Partialdrücke für Ammoniak, Stickstoff und Wasserstoff bestimmbar. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist ihre diskontinuierliche Arbeitsweise und das Fehlen eines Signals für die Prozeßregelung. Verbesserte Verfahren und Vorrichtungen sind aus /S. Dombrovskij u.a.: Metalloved, obra. met. (1966) 8, S. 52 - 55; liodulevshij u.a.: Mechaniz. i. Avtomatiz. Proszv. 24 (1970) 8, S. 4; Koloszvari, Z.. u.a.: ZWF 68 (1973) 6, S. 304/ bekannt. Sie haben die Wandlung des Meßwertes in eine elektrische Größe und die schnelle
152 & 50 S
Verarbeitung der Meßwerte zum Inhalt. Der grundsätzliche,' obengenannte Nachteil der volumetrischen Bestimmung des Dissoziationsgrades (die diskontinuierliche Arbeitsweise) werden aber nicht beseitigt.
Kontinuierlich arbeitende Vorrichtungen zur Bestimmung der Konzentration einzelner Komponenten im Hitriergas basieren auf der Messung der Infrarotabsorption zur Bestimmung des Ammoniakvolumenanteils /T.Bell u.a. in Sorce Book on nitriding, Metals Park, Ohio 1977/beziehungsweise auf der Messung der Wärmeleitfähigkeit bei der Bestimmung des Wasserstoffvolumenanteils /W. Lerche u.a. in Freiberger Forschungsheft B 185 (1976)/. Die Bestimmung der Volumenanteile Ammoniak in Ammoniak-Wasserstoff-Stickstoff-Gäsmischungen beziehungsweise'der Wasserstoffvolumenanteile in Wasserstoff-Ammoniak-Stickstoff-Gasmischungen ist immer dann ohne Probleme möglich, wenn keine weiteren Gaskomponenten im Uitriergas anwesend sind. Sobald dem Ausgangsgas/ Ammoniak eine oxidierende Gaskomponente zugesetzt wird (zum Beispiel Sauerstoff, Luft, Kohlendioxid) ist eine eindeutige Zuordnung des Dissoziationsgrades zu der gemessenen Gaskomponente Ammoniak oder Wasserstoff nicht mehr möglich· ..._,,
Grundsätzlich sind sämtliche Volumenanteile Ammoniak, Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid oder Stickstoff mit Verfahren und Vorrichtungen der GasChromatographie bestimmbar, nachteilig ist der hohe apparative und personelle Aufwand, sowie die diskontinuierliche Arbeitsweise. Allen bisher genannten Vorrichtungen ist gemeinsam, daß sie zur Ermittlung der Atmosphärenzusammensetzung im Abgas eingesetzt werden können. Aus /J. Lachtin u.a.: Heue Hütte 22 (1977)/ 6, S. 320/ ist eine Vorrichtung zur Messung der Atmosphäre innerhalb des Ofens bekannt. Sie basiert auf der Messung des Ionenstromes. Hur über die Be-
252 850 S
Stimmung des Ammoniak-Ionenanteils ist die Kennzeichnung des Dissoziationszustandes des Ammoniaks möglich. Sobald dem Ausgangsgas Ammoniak eine oxidierende Gaskomponente (zum Beispiel Sauerstoff) zugesetzt wird, ist keine eindeutige Zuordnung des Dissoziationsgrades zu der gemessenen Gaskomponente mehr möglich.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung ^ bereitzustellen, mit der bei geringem meßtechnischen Aufwand die Messung der charakteristischen prozeßbestimmenden Parameter möglich ist.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor-. richtung zu entwickeln, die die gleichzeitige Bestimmung des .
- Dissoziationsgrades des Ammoniaks
- Wasserstoff-Wasser-Verhältnisses
- Ammoniak-Wasserstoff-Verhältnisses , Γ" gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwei Elektrodensysteme auf einem einseitig geschlossenen Pestelektrolytrohr, das mit der geschlossenen Seite in den Gasraum eintaucht und mit der offenen Seite mit einem Bezügsgas in Verbindung steht, angeordnet sind, wobei eine der beiden sich im Gasraum befindlichen Meßelektroden gegenüber Ammoniak inert und die andere auf die Ammoniakdissoziation katalytisch beschleunigend
152 8 SO'S
wirken. ' ' , \ Das Gas im Reaktionsraum liefert an der Elektrode, die sich gegenüber Ammoniak inert verhält die auf das Referenzgas bezogene Spannung U1 und an der katalytisch beschleunigend wirkenden Elektrode die auf das Referenzgas bezogene Spannung U2* Die Spannung U1 dient als Maß für das Partialdruckverhältnis pg /Pjj q und die Spannungsdifferenz Δ'ν β.Ug-U^ als Maß für den Dissoziationsgrad und yfür das Partialdruckverhältnis
· Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, die, prozeßbestimmendeh Parameter innerhalb des Reaktionsraumes zu messen. Dadurch gelingt eine sehrvschnelle Erfassung der auf die zu behandelnden Erzeugnisse wirkenden Gasatmosphäre (sehr geringe Totzeiten). Zur Durchführung der Messung sind keine zusätzlichen gasführenden Anlagenteile erforderlich. Der apparative Aufwand ist sehr gering. Die Bestimmung der gewünschten Parameter erfolgt kontinuierlich.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. .' '.'. In der Figur ist eine aus dem einseitig zum Gasraum geschlossenem Pestelektrolytrohr 1 und den beiden auf ihm angeordneten Elektrodensystemen 2,3 bestehende Vorrichtung schematisch dargestellt.
Das Pestelektrolytrohr 3 besteht aus Zirkonkeramik.&n Inneren des Pestelektrolytrohres befindet sich als Referenzgas Luft Eine der im Ofenraum befindlichen Elektroden besteht aus Gold und liefert die auf das Referenzgas bezogene Spannung U-j, welche dem Logarithmus des Wasserstoff-Wasser-Verhältnisses proportional ist. Die zweite der im Ofenraum befindlichen Elektrode besteht aus lickel.
251850
Sie bewirkt die vollständige katalytische Zersetzung des Ammoniaks und erzeugt die Spannung U2. Aus der Differenz U2 - U1 kann nach bekannten Gleichungen der Dissoziationsgrad oC und das Partialdruckverhältnis
bestimmt werden.

Claims (1)

  1. 252 850 5
    Srfxndungsanspruch
    Vorrichtung zur Kontrolle ammoniakhaltiger Gase durch Bestimmung des Dissoziationsgrades oC , der Partialdruck-Verhältnisse pjjjj /pg und p^ /p^ q in einem Gasraum, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Elektrodensysteme auf einem einseitig geschlossenen Festelektrolytrohr, das mit der geschlossenen Seite in den Gasraum eintaucht und mit der.offenen Seite mitieineni Bezugsgas in Verbindung steht, angeordnet sind, wobei eine -der beiden sich im Gasraum befindlichen Meßelektroden gegenüber Ammoniak inert und'die andere auf die Ammoniakdissoziatioh katalytisch beschleunigend wirken.
    H»er2u A Seite Zeichnung
DD25285083A 1983-07-07 1983-07-07 Vorrichtung zur kontrolle ammoniakhaltiger gase DD222415A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD25285083A DD222415A1 (de) 1983-07-07 1983-07-07 Vorrichtung zur kontrolle ammoniakhaltiger gase

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD25285083A DD222415A1 (de) 1983-07-07 1983-07-07 Vorrichtung zur kontrolle ammoniakhaltiger gase

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD222415A1 true DD222415A1 (de) 1985-05-15

Family

ID=5548898

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD25285083A DD222415A1 (de) 1983-07-07 1983-07-07 Vorrichtung zur kontrolle ammoniakhaltiger gase

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD222415A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3632480A1 (de) * 1985-12-23 1987-07-02 Junkalor Dessau Anordnung und verfahren zur kontrolle von waermebehandlungsprozessen
EP0813059A1 (de) * 1996-06-14 1997-12-17 Jean-Michel Crevoiserat Verfahren zur Messung einer Gasatmosphäre in einem Niederdruckkarburierofen, zum Nitrieren oder Nitrokarburieren, und Sonde zur Durchführung dieses Verfahrens

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3632480A1 (de) * 1985-12-23 1987-07-02 Junkalor Dessau Anordnung und verfahren zur kontrolle von waermebehandlungsprozessen
EP0813059A1 (de) * 1996-06-14 1997-12-17 Jean-Michel Crevoiserat Verfahren zur Messung einer Gasatmosphäre in einem Niederdruckkarburierofen, zum Nitrieren oder Nitrokarburieren, und Sonde zur Durchführung dieses Verfahrens
FR2749937A1 (fr) * 1996-06-14 1997-12-19 Jean Michel Crevoiserat Procede de mesure de la pression partielle d'oxygene dans une atmosphere de nitruration ou de nitrocarburation gazeuses et sonde pour realiser cette mesure

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0241751B2 (de) Verfahren zum kontinuierlichen Überwachen von gasförmigen Bestandteilen in Gasgemischen, ausgenommen O2
DE2556483C3 (de) Vorrichtung zum Nachweis gasförmiger Anhydride in einem sauerstoffhaltigen Gas nach dem Prinzip der Potentialdifferenzmessung
EP0641435B1 (de) Verfahren zur bestimmung von gaskomponenten und/oder gaskonzentrationen von gasgemischen
DE3818784C2 (de) Verfahren zur Kompensation der Feuchtigkeitsabhängigkeit bei einer Photoionisations-Gasanalyse und Detektor zur Durchführung des Verfahrens
DE2631819A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum bestimmen des gehaltes an molekularem und/oder gebundenem sauerstoff in gasen
DE4442272A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung von gasförmigen Bestandteilen in Gasgemischen
DE3632480C2 (de)
DE19705512A1 (de) Verbesserung der Empfindlichkeit für Sauerstoff und andere interaktive Gase in Gasproben mittels Gaschromatographie
DD222415A1 (de) Vorrichtung zur kontrolle ammoniakhaltiger gase
DE4231256C2 (de) Elektrochemischer Sauerstoffsensor mit einer Luftsauerstoffelektrode als Bezugselektrode
EP0436148A1 (de) Elektrochemische Messzelle zum Nachweis von Gaskomponenten in fluiden Medien
DE2553756B1 (de) Verwendung der kontinuierlichen gichtgasanalyse zur ueberwachung und regelung des hochofenganges und vorrichtung hierfuer
DD222416A1 (de) Vorrichtung zur kontrolle ammoniakhaltiger gase
DE2419864A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung fluechtiger stoffe
DE60122930T2 (de) Verfahren zur messung der konzentration von verunreinigungen in stickstoff, wasserstoff und sauerstoff mittels eines ionenmobilitäts-spektrometers
DE2361399A1 (de) Fluessigkeitschromatographisches verfahren und fluessigkeitschromatograph
DD227802A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur kontrolle ammoniakhaltiger gase
DE102012004756A1 (de) Gasanalysator
EP0388589B1 (de) Verfahren zum Bestimmen von zersetzungsfähigen Kohlenstoffverbindungen in Wasser
DE3742014A1 (de) Verfahren zur gleichzeitigen bestimmung des gehaltes an oxidierbaren gasbestandteilen und des gehaltes an sauerstoff in gasen mit einem festelektrolyt-sensor
DE19906151A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des TOC-Gehaltes in wäßrigen Proben
DE19644051A1 (de) Verfahren und Einrichtung zur Überwachung und Kennwert-Bestimmung von Gasmischungen bei Nitrocarburier- und Nitrier-Prozessen in der Härtereitechnik
DE2941917A1 (de) Verfahren und reagenz zur verringerung der wirkungen von stoerenden halogeniden bei der analyse mit ionenselektiven elektroden
DE2348090C2 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Überführung von in einer Flüssigkeit gelösten Gaskomponenten in ein Trägergas
DE60207377T2 (de) Verfahren zur konzentrationsmessung von verunreinigungen in helium durch ionenmobilitäts-spektrometrie