DD149084A5 - Verfahren zur verminderung des fremdstoffgehaltes in aluminiumlegierungsschmelzen - Google Patents

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DD149084A5 DD80218924A DD21892480A DD149084A5 DD 149084 A5 DD149084 A5 DD 149084A5 DD 80218924 A DD80218924 A DD 80218924A DD 21892480 A DD21892480 A DD 21892480A DD 149084 A5 DD149084 A5 DD 149084A5
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Lajos Szabo
Jenoe Horvath
Laszlo Jekisa
Tibor Bartha
Mihaly Stein
Ferenc Szabo
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Magyar Aluminium
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf die Verminderung bzw. Beseitigung des Alkalimetall- und Wasserstoffgehaltes sowie des Oxydgehaltes in Schmelzen von Aluminiumlegierungen. Durch die Erfindung wird ein sehr wirtschaftliches und automatisch regelbares Verfahren vorgeschlagen, welches keine weiteren Verunreinigungen durch den Luftsauerstoff waehrend der Behandlung zulaeszt und den Aluminiumgehalt in der Schlacke auf ein Minimum reduziert. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dasz ein, mit einem Chlorgas erzeugendes Pulver angereichertes Inertgas, vorzugsweise Stickstoff, in Abwesenheit von Luft bei einer Temperatur von 670 bis 860 Grad C mit einem Druck < 2 at in die Schmelze eingeleitet wird.

Description

Verfahren zur Verminderung des Fremdstoffgehaltes in Aluminiumlegierungsschme1ζen
Anwendunflsgeoiet dor Erfindung:
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verminderung des Fremdstoffgehaltes, hauptsächlich des Alkalimetall-cund Wasserstoffgehaltes, sowie de3 festen, nichtmetallischen Premdstoffgehaltes, vorzugsweise des Oxydgehaltes in Aluminium- und Aluminiumlegierungsschmelzen.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen:
Es sind bereits verschiedene Metallreinigungsverfahren "bekannt. Unter diesen Verfahren verwenden die wirksamer arbeitenden aktive^ Gase - Chlorgas - oder Chlorgas-erzeugende Salze - Halogenide -. Durch die Spülung mit Chlorgas (Tomany, J.P.: The controll of aluminium chloride fumes, Light Metal Age, 1968. 26. 9-10., 19-20.) kann der Wasserstoff-, Oxyd- und Alkalimetallgehalt der
-2- 2189 24
meisten Legierungen vermindert werden, doch nimmt der grössere Teil des in die Legierung durch die mit Graphit oder mit einem Schutzüberzug versehenen Stahlrohre eingeleiteten Gases an dem Verfahren nicht teil, sondern das Gas verursacht schwere Probleme bei der Neutralisation und Absorption. In solchen Betrieben können die Eisenbauwerke leicht korrodieren. Außerdem besteht durch die Handhabung, Lagerung und Neutralisation des Chlorgases die Gefahr von Vergiftungen (Nölting, Ρ·: Betriebliche Erfahrungen mit der Chlorbehandlung von Aluminiumlegierungen, Geisserei, 61., 1974., 1., 7-10.).
Es sind auch Verfahren bekannt, wo das Gemisch von Chlor und Stickstoff oder ein Edelgas - Argon, Helium, Neon, Krypton oder Xenon - oder das Gemisch von Edelgasen zur Spülung eingeblasen wird. -.'
Der Stickstoff reagiert mit dem Aluminium auch nicht.
Die übliche Zusammensetzung des Gemisches von Chlor und Stickstoff ist:
10-35 Vol.-SSChlor + 65-90 Vol.-% Stickstoff. Das obige Gasgemisch ist bezüglich der Entfernung des Wasserstoffes wirksamer als der Stickstoff allein, doch weniger wirksam als das reine Chlor (Presche, P. - Wulmstrof, N.: Behandlung von Aluminiumschmelzen mit Gasgemischen, Aluminium, 48, 1972, 10, 677-678.). Unter den Inertgasen kann das Argon den Wasserstoff gehalt der Schmelze in größerem Maße vermindern, ala der Stickstoff (Ginsberg, H. - Agrawal, A.N.: Überprüfung der Wirkungsweise gebräuchlicher Entgasungsmethoden für Metallschmelzen aus Reinaluminium und Aluminium-Magnesium-Legierungen unter Verwendung der neuen Gasbestimmungsapparaturen III., Aluminium 41, 1965, 11, 683-687.). Doch sind das Argon und die anderen Edelgase teuer und wurden deshalb in der Aluminiumindustrie
nicht betriebsmäßig angewandt. - ·
-3- 218924
Durch die Luftverflüssigung und -trennung können große Mengen Stickstoff billig hergestellt werden. Der Nachteil der Spülung mit Stickstoff besteht darin, daß die Entgasung der Aluminiumlegierungsschmelzen nur in kleinem Maße durchgeführt werden kann und gleichzeitig eine schwer behandelbare Schlacke auf der Oberfläche des Metallbades entsteht. Diese Schlacke enthält viele Metalle, wodurch sich der Abbrand erhöht. Der Stickstoff vermindert den Alkalimetallgehalt der Schmelze Jedoch nicht. So ist der Stickstoff selbst zur Reinigung der mit Alkalimetallen verunreinigten Schmelzen nicht geeignet. Der Alkalimetallgehalt kann aber durch die Behandlung mit einem Gemisch von Chlor und Stickstoff vermindert werden. (Szekely, A.G.: Removal of solid. Particles from Molten Aluminium in the Spinning Nozzle inert Flotation Proceas, Metallurgical Transactions, 7 B, 1976, 259-260), wobei der Natriumgehalt am besten durch Chlorgas vermindert wird (Lagowski, B,: Magnesium loss during chlorination of aluminium melts, Les Piaines III, Trans. Amer. Foundrymen's Soc, 77, 1969, 205-207).
Während der Behandlung mit Chlorgas entsteht AlCl3, welches das Natrium bindet:
·* ' . -" AlCl3 + 3 Na ·» 3 NaCl + Al
NaCl + AlCl3 #~ (AlCl3 . NaCl
Die gaserzeugenden Pulver, z.B. das Manganchlorid und das Zinkchlorid reagieren mit dem flüssigen Aluminium, wobei Aluminiumchlorid entsteht. Das Aluminiumchlorid ist bei der Temperatur der Behandlung gasförmig (Marienbah, L.M. - Sokolowski, L.O., Plavka slavov cvetnüh metallov dlja fasonnogo litja, Moskau, 1967, 184-189):
3 MeCl2 + 2 Al —e* 2 AlCl3 + 3 Me
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Das gasförmige Aluminiumchlorid vermindert den Natriumgehalt der Schmelz-e.
Zur Verminderung des Fremdstoffgehaltes von Aluminium- und Aluminiumlegierungsschmelzen wird auch. Hexachloräthan angewandt (Marienbah, L.M. - Sokolovski, L.O.: Plavka slavov cvetnüh metallov dlja fasonnogo litja, Moskau, 1967, 184*189), Das Hexachloräthan reagiert in der Aluminiumschmelze laut folgender Reaktionen:
C2Ci4 + 3 ei.
2 Al + 3 Cl2 »~ 2 AlCl3
3 C2Cl6 + 2 Al- *- 3 C2Cl4 + 2 AlCl3
Das zur Erreichung des gewünschten Effekts nötige Behandlungsmaterial kann wegen der großen Reaktionsgeschwindigkeit und der Explosionsgefahr bei der Reaktion nicht auf einmal in das flüssige Metall gegeben werden. Es sind daher Verfahren bekannt, wo das Hexachloräthan in mehreren Teilen der Schmelze zugesetzt wird. Dies bedeutet eine Mehrausgabe. Das in Folien oder Kapseln eingepackte Pulver oder die kompakten Tabletten werden durch manuelle, nicht mechanisierbare Arbeitsgänge - mittels Begichtungsglocken der Schmelze zugeführt.
Bei Ofeneinheiten mit größeren Badoberflächen kann die Zugabe nicht gleichmäßig erfolgen. So verringert sich die volle Ausnutzung von Hexachloräthan, wobei ein großer Teil des Behandlungsmaterials mit den Abgasen verlorengeht.
Zur Reinigung des flüssigen Metalls ist auch die Anwendung einer Vakuumbehandlung bekannt (Alker, K.: Aluminiumentgasen im Vakuum, Vakuumbehandlung betriebssicher und umweltfreundlicher als ChIorierverfahren, VDI-Nachrichten, 27, 1973, 22, 12). Der Nachteil dieses Verfahrens ist, daß
- 5 -
-5- 218924
nur der obere Teil der Schmelze entgast wird. (Makarov, G.S.: Zakonomernosti udalenija vodoroda pri vakuumnoj obrabotke raeplavlennogo aljuminija, Techn. Legk· splavov, 1970, 4, 37-42). Das Vakuum-Verfahren ist teuer, weil der Aufbau und Inbetriebhaltung große Investitions- und Instandhaltungskosten erfordert.
Unter den physikalischen Verfahren soll die Behandlung mit Ultraschall auch erwähnt v/erden. Durch diese Behandlung kann der Wasserstoffgehalt vermindert worden (Livanov, V.A, et al.: Hafinirovanije aljuminija i ego eplavov ul1 trazvukovümi kolebanijami, Cvetnüe Metallü, 1968, 6, 82-84). Das Verfahren wurde jedoch in der Industrie nicht angewandt.
Ein gemeinsamer Nachteil der physikalischen Verfahren besteht darin, daß der Alkalimetallgehalt der Aluminiumschmelze nicht vermindert werden kann.
In den letzten 15 Jahren wurden in zunehmendem Maße Einrichtungen entwickelt, mit denen die Schmelze außerhalb des Ofens in einem kontinuierlichem Prozeß behandelt wird. Eine solche Einrichtung sieht beispielsweise eine Spülung mit Stickstoff und die Filtrierung durch aktivierte Tonerde (Entgasung und Reinigung von AluminiumschmeIzen, Gautschi Prospekt, Aluminium 50, 1974, 4 297) vor.
Eine ebenfalls kontinuierlich arbeitende Einrichtung verwendet Petrolkoks. Diese Einrichtung vereinigt in sich die Spülung mit Edelgasen und die Filtrierung durch ein mechanisches Filterbett (Böhm G.: Das Filtrieren und Entgasen von Aluminiumschmelzen im Durchiaufνerfahren, Aluminium, 1973, 11, 743-747).
Als Hauptfilterelement ist auch bereits ein Filtereinsatz aus porösen Rohren bekannt. Der Filtereinsatz ist in
-6-2189 24
einem Filtertopf mit elektrischer · Dachheizung so angeordnet, daß das Metall infolge des metallstatischen Druckes durch die Mantelflächen der Rohre hindurchdringen und in einem Sammelbehälter gelangen kann. (Mahesh C· Mangalick: The Rigid Media PiIter-Principles and Applications, Manuscript presented on the 102-nd Annual Meeting ot the AIME, Chicago, 1972).
Eine weitere bekannte Einrichtung verwendet zur Trennung der festen Fremdstoffe ein Plotationsverfahren anstelle einer Filtrierung (Szekely A.G.: The Removal of Solid Particles from Molten Aluminium in the Spinning Nozzle Inert Flotation Process, Metallurgical Transactions 7. B, 1976, 259-270).
Ferner sind Einrichtungen mit zwei Pilterbetten bekannt, über die ein Gemisch von Chlor und Argon geleitet wird (Blayden, L.C. - Brondyke K.J.: Alcon 469, Process, Low cost, non-polluting, continuous metal fluxing, Journal of Metals, 1974, February, 25-28).
Die obigen Verfahren sind in kontinuierlich arbeitenden Gießereien vorteilhaft, wo der Gießprozeß viel Zeit beansprucht und eine einmalige Behandlung im Ofen nicht ausreicht, um den Y/asserstoff gehalt der Schmelze bis zum Abschluß des Gießprozesses auf das gewünschte niedrige Niveau zu halten. Der gemeinsame Nachteil dieser Verfahren besteht darin, daß die gasförmigen Reaktionsprodukte auf Grund der großen Durchsatzleistungen - 3-20 t/St und der kurzen Verweilzeiten nicht in vollem Maße auf die Oberfläche kommen. Darüber hinaus wurden die Reaktoren mit mehreren Kammern ausgestaltet. Die Abmessungen und das Heizungssystem der Reaktoren sind ähnlich, wie bei den üblichen Öfen. Sie können jedoch nur schwer zwischen der Gleißerei und den Ofen angelegt werden.
-ν- 218924
Ziel der Erfindung;
Durch die Erfindung werden die vorstehend aufgezeigten Mangel beseitigt und eine vollständige Ausnutzung des eingesetzten Behandlungsmaterials erreicht, wobei der gesamte Reinigungsprozeß gut kontrolliert und reguliert werden kann.
Darlegung des Wesens der Erfindung:
Der Erfindung liegt die Aufgäbe zugrunde ein verbessertes, wirtschaftlicheres und umweltfreundliches Reinigungsverfahren der eingangs genannten Art zu entwickeln.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Chlorgas-erzeugendes Pulver, vorzugsweise Zinkchlorid, Magnesiumchlorid, Hexachloräthan oder Manganchlorid mit einem Inertgas, vorzugsweise mit Stickstoff gemischt und in Abwesenheit von Luft in die Aluminium- oder Aluminiumlegierungsschmelze eingeleitet wird. Gegenüber den bekannten Verfahren kann durch die Erfindung die zur Entfernung der gleichen Menge an Premdstoffen erforderliche Menge an Chlorgas-erzeugendem Pulver um etwa 60 % vermindert werden.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens können wie folgt, zusammengefaßt v/erden:
1. Durch das erfindungsgemäße Verfahren verringert sich wesentlich die einzusetzende Menge an Chlorgas-erzeugendem Pulver, d.h. die Materialausnutzung ist besser und die Menge des nicht nutzbaren Behandlungsmaterials wird reduziert.
2. Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet kontinuierlich, die Regelung erfolgt automatisch und ist darüber hinaus präais. So kann der Reinigungsprozeß mit geringerem manuellen Aufwand, gut kontrollierbar durchgeführt werden.
3. Die Reinigung erfolgt in Abwesenheit von Luft, sodaß keine weitere Oxyd-Verunreinigungen entstehen»
4. Der Aluminiumgehalt der Schlacke - die während der Behandlung entsteht - ist entscheidend niedriger als bei der Behandlung mit Stickstoff allein.
Ausführun^sbeispiel:
Die Erfindung soll nachstehend an Beispielen näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: eine schematische Darstellung der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
Pig. 2: die graphische Darstellung der Wirksamkeit der Behandlungen.
Das Behandlungsmaterial befindet sich in dem unter konetantem Druck stehenden Behälter 1 und wird nach Öffnungen des Deckels 9 in den Behälter eingefüllt. Mit Hilfe einer Nachschubvorrichtung 4 gelangt es in den Mischraum 5. Die Geschwindigkeit der Materialzufuhr kann stufenlos variiert werden und wird durch eine Antriebeinheit 3 stabilisiert. Die Menge an Behandlungsmaterial wird mit dem Zeichengeber 2 kontrolliert.
über den Druckregler und den Stabilisator 7 wird das Trägergas in den Mischraum 5 hineingebracht. Die Menge des Gases kann mit den Durchflußmesser 6 kontrolliert werden« Das in dem Miechraum entstandene Gemisch von Gas und Behandlung smat er ial wird durch die elastische Leitung 8 in das gegenüber der Schmelze beständige Behandlungsrohr &&1O geführt und gelangt dann in die Schmelze.
21892-4-
Die Reinigung der Aluminium- und Aluminiumlegierungsschmelzen mit dem Gemisch, aus Gas und Behandlungsmaterial erfolgt unter Betriebsbedingungen. Als Behandlungsmaterial wird Hexachloräthan und als Trägergas Stickstoff angewandt.
Beispiel 1:
In einem Trogflammenofen mit einer Kapazität von 15t soll eine Aluminium-Magnesium-Silizium-Legierungsschmelze mit der Vorrichtung gemäß Fig. 1 behandelt werden. Die Volumgeschwindigkeit des zur Behandlung angewandten Stickstoffes beträgt 0,4-0,5 Nm /min. Die Behandlung erfolgt bei einer Temperatur von 710-720 0C. Bei einigen Versuchen wurde Chlorgas-erzeugendes Pulver zum Stickstoff nicht zugegeben. In anderen Fällen wurde Hexachloräthan in einer Menge von 2 kg/t Schmelze (0,2 %) zugeführt. Der Gasgehalt der Schmelze vor und nach der Behandlung wird in Tab. 1 dargestellt und wurde an Hand der Methode "Erstblase" bestimmt. Der Stickstoff konnte 9-33 % des Wasserstoffgehaltes der Schmelze entfernen. Durch Zugabe des Hexachloräthans zum Stickstoff verminderte sich der Wasserstoffgehalt um 48-77 Die entstandene Schlacke ist trocken, pulverig und ihr Aluminiumgehalt niedrig, während bei der Behandlung mit Stickstoff allein die Schlacke festflüssig ist. Bei der Verwendung von Hexachloräthan vermindert sich die Temperatur der Schmelze infolge der Reaktionswärme während der Behandlung nicht. Im Laufe der Behandlung mit Stickstoff sinkt die Temperatur um 15 0C.
Beispiel 2;
In einem Trogflammenofen mit einer Kapazität von 15t wird Aluminium-Magnesium-Silizium-t-Legierungsschmelze unter den im Beispiel 1 angegebenen Bedingungen mit der Vorrichtung gemäß Abb. 1 behandelt. Als Chlorgas-erzeugendes PuI-
ver wird Hexachloräthan angewandt.' Als Vergleichs versuch werden Hexachloräthan-Tabletten mittels Begichtungsglocken in die Schmelze eingeführt. Die Menge des Behandlungsmaterials beträgt in den beiden Fällen 2 kg/t Schmelze. Tabelle 2 zeigt die Änderung des Wasserstoffgehaltes. Aus der Tabelle ist zu sehen, daß die Verminderung des Gehaltes der Schmelze 58-70 % beträgt. Diese Verminderung ist mehr als zweimal größer, als die im Falle der Durchführung der Behandlung mit Hexachloräthan-Tabletten. Dies wird auf Grund der besseren Reaktionsbedingungen erziolt.
Ähnliche Ergebnisse können auch bezüglich des Sauerstoffgehaltes erreicht werden. Während die Sauerstoffkonzentration der Schmelze bei/ad-e» Einblasen des Hexachloräthan-PuIvers 10 ppm beträgt, erhält man einen Sauerstoffgehalt von 18 ppm beider Behandlung mit Tabletten. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 6 und 7 aufgezeigt.
Beispiel ß:,
Die Verminderung des Wasserstoffgehaltes bei der Behandlung von Aluminium-Liagnesium-Silizium-Legierungsschmelzen mit Hexachloräthan-Pulver wird in der Abhängigkeit von der Konzentration des Pulvers untersucht.
Fig. 2 und 3 zeigen die Wirksamkeiten der Behandlungen mit Hexachloräthan-Tabletten bzw. mit Stickstoff eingeblasenem Hexachloräthan-Pulver in Trogflammenöfen mit einer Kapazität von 15 t. In den Fig. bedeutet S^ die Anfangswerte, S die Endwerte des Wasserstoffgehaltes. Die stetige Linie bezieht sich auf die Behandlung mit Hexachloräthan-Pulver und Stickstoff, die gestrichelte Linie zeigt die Wirksamkeit der Behandlung mit Hexachloräthan-Tabletten. Die Behandlung mit dem in der Stickstoffströmung eingeführten Hexachloräthan-Pulver ist viel wirksamer als die Behandlung mit Tabletten. Dies wird durch die Werte
„ 218924
••Π —
des Wasserstoffgehaltes von'0,3 cnr/100 g (Anfangswert) lind von 0,1 cnr/100 g (Endwert) bewiesen. Bei gleichem Reinigungsefiekt kann eine Verminderung des Verbrauchs an Hexachloräthan von 60 % erreicht werden. Der Sauerstoffgehalt der Schmelze konnte auf 5 ppm sinken.
Beispiel 4;
In einem Trogflammenofen werden 13 t einer Aluminium-Magnesium-Silizium-Legierungsschmelze mit der Vorrichtung gemäß Pig. 1 behandelt. Der Natriumgehalt wird untersucht, nach dem 2 kg/t Chlorgas-erzeugendes Hexachloräthan-Pulver in die Schmelze eingeblasen wurde. Tabelle 3 zeigt den Natriumgehalt der Schmelze vor und nach der Behandlung. Die Verminderung beträgt 27-65 %.
Die V/irksamkeit der Reinigung ist in Pig. 4 dargestellt. Beispiel 5;
In einem Trogflammenofen mit einer Kapazität von 15t wird eine Aluminium-I.Iagnesium-Silizium-Legierungsschmelze behandelt. Die Volumgeschwindigkeit des zur Behandlung eingesetzten Stickstoffes beträgt 0,4-0,5 Nnr/min. Die Behandlung wird bei einer Temperatur von 710-720 0C durchgeführt. Tabelle 4 zeigt den Sauerstoffgehalt vor und nach der Behandlung. Die Bestimmung des Sauerstoffgehaltes erfolgt durch die Neutronaktivationsmethode. Durchschnittlich vermindert sich der Sauerstoffgehalt nicht, erhöht sich in einigen Fällen.
Beispiel 6: ' ·
In einem Trogflammenofen werden 25 t einer Aluminium-Magnesium-Silizium-Legierungsschmelze behandelt. Die Änderung des Natriumgehaltes wird untersucht, wenn Chlorgas-
- 12 -
218924
erzeugendes Hexachloräthan-Tabletlien - in der Menge von 2 kg/t Schmelze·- in die Schmelze eingerührt wurde. Die Behandlung wird bei einer Temperatur von 710~720 0C durchgeführt.
Der Natriumgehalt der Schmelze vor und nach der Behandlung ist in der Tabelle 5 dargestellt. Die Verminderung des Natriumgehaltes beträgt 14-57
- 13 -
-13- 2 189
VO H O
CVJ O
O)
.t&
φ φ
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9% Ψ> ψ* β*
O O O O O
c*\ τ— τ— t— "^h
CVJ r- CVJ CVl CVl
O O O O O
- 14.-
Tabelle
V/assers toff gehalt
Behandlung mit Behandl-ung mit
+ CgClg-Pulver
Vor der Behand-
o lung cmV 100 g Al
Nach der Behänd-3 lung ^ g Al
Verminderung
Vor der Behand-
·> lung cnr/100 g Al.
Nach der Behänd
-j lung emv 100 g Al
Verminderung
0,19 0,22 0,32 0,21 0,32
0,16 16 0,20
0,19 14 0,32
0,23 28 0,23
0,19 10 0,26
0,25 22 0,24
0,06 70
0,11 66
0,09 61
0,10 62
0,10 5Q
Tabelle 3
2189 24
Natriumgehalt
Behandlung mit N2 + 2 kg/t
Vor der Behandlung Nach der Behandlung Verminderung
ppm ppm %
15 11 27
6 4 33 20 7 65 10 7 30
7 4 43
Tabelle 4
Sauerstoffgehalt Behandlung mit Np
Vor der Behandlung Nach der Behandlung Verminderung ppm ppm %
30 30 25 25 38 40 38 25 40 30
40 - 25
65 - 54
38 - 34
43 - 42
30 + 21
35 + 12
40 - 5
30 - 17
35 + 12
30 0
- 16 -
.16- 21 89 24
Nach der Behandlung Ppm Verminderung Q7 £0
5 37,0
3 40,0
Tabelle 5 Behandlung 4 43,0
Vor der Behandlung ppm 5 37,0
Natriumgehalt 30 3 57,0
55 4 33,0
35 6 35,0
40 6 14,0
Behandlung mit 2 kg/t CgClg-Tabletten 45 8 20,0
Vor der Behandlung ppm Tabelle 6
8
5 Sauerstoffgehalt
7 mit C~,Cl/--Tabletten C. D
8 Nach der Behandlung ppm Verminderung
7 25 17
6 45 18
9 30 14
7 35 13
10 35 22
- 17 -
.17- 218924
Tabelle 7
Sauerstoffgehalt
Behandlung mit
Vor der Behandlung Nach der Behandlung Verminderung ppm ppm %
35 30 25 25 .30
20 43
20 33
15 40
20 20
25 17
- 18 -

Claims (4)

Erfindungsanspruch;
1. Verfahren zur Verminderung des Fremdstoffgeholtes, insbesondere des Alkalimetall- und WaQserstoffgehaltes, sowie des festen, nichtmetallischen Fremdstoffgehaltes, vorzugsweise des Öxydgehaltes in Aluminium- und Aluminiumlegierungsschmelzen, gekennzeichnet dadurch, daß ein Chlorgas-erheugendes Pulver enthaltendes Inertgas mit einem Druck weniger als 2 atm, vorzugsweise Stickstoff in Abwesenheit von Luft bei einer Temperatur von 670-860 0C in die Aluminium- oder Aluminiumlegierung sschmel ze eingeführt wird.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Chlorgas-erzeugendes Pulver vorzugsweise Zinkchlorid, Magnesiumchlorid, Manganchlorid oder Hexachloräthan verwendet wird,
3. Verfahren nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß als Chlorgas-erzeugendes Pulver Hexachloräthan verwendet wird.
4» Verfahren nach Punkt 1 bis 3» gekennzeichnet dadurch, daß 0,05-10 kg Chlorgas-erzeugendes Pulver pro t Aluminium- oder Aluminiumlegierungsschmelze eingesetzt werden.
Hierzu ^...Seiten Zeichnungen
DD80218924A 1979-02-08 1980-02-06 Verfahren zur verminderung des fremdstoffgehaltes in aluminiumlegierungsschmelzen DD149084A5 (de)

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