DD143851A1 - Herbizide mittel - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft herbizide Mittel, die
1-Hydroxyalkanphosphonsäüredialkylester und
2,4-Bin~alkylamiiio-t5~chlor-s-triazine in Verhältnissen von
5 zu 1 bis 10 zu 1 enthalten. Die Kombinationen sind als nach
dem Auflaufen der Pflanzen als Selektivherbizide in
Getreidekulturen anwendbar.
Description
Die· Erfindung kann in der Landwirtschaft und im Gartenbau zur Unkrautbekämpfung angewendet v/erden.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es ist bekannt, daJS s-Triazine als starke Hemmstoffe der Photosynthese in den verschiedenen allgemeinen und speziellen Anwendungsformen Zugang zu den industriell erzeugten Pflanzenschutzmitteln gefunden haben.
Die auf den Agj?arflachen auszubringenden Aufwandmengen bewegen sich dabei in der Regel um ca„ 2 kg Aktivsubstanz/ha» s-Triazine verfügen in den Anwendungspräparaten über eine beträchtliche Dauerwirkung, die einen kurzzeitigen Nachbau von Kulturpflanzen bekanntlich oftmals ausschließen oder verzögern kann.
Auch Kombinationen von Phosphonsäureverbindungen mit s-Tria™ zinen sind bekannt» So werden in der DD-PS 123 261 Mittel vorgeschlagen, die zur Krautabtötung in Kartoffeln geeignet sind. Als Mischungspartner werden 1~Aminoalkanphosphonsäurediester genannts die Jedoch bereits ohne Triazinzusatz starke Herbizidaktivität besitzen und als Handels- oder Versuchsprodukte bekannt sind.
ο ι /4 - 2 -
Ziel der Erfindung ist es, herbizid wirksame Kombinationen auf der Basis von s-Triazinen zu entwickeln, die die Aufwandmenge dieser Verbindungen auf Agrarflächen senken und folglich ihre rationellere Anwendung ermöglichen. · .
Darlegung des Wesens, der Erfindung
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die herbiziden Mittel neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoffe 1-Hydroxyalkanphosphonsäurediester der allgemeinen Formel
T) ΛΤΤ
in der
Ε,, und Rp, die gleich oder verschieden sein können,
H oder .Älkyl bedeuten oder mit dem sie bindenden C-Atom einen Cyclohexylrest darstellen und
Eu für einen Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen steht .::- .
und Triazine der allgemeinen Formel
cc
in der
B.^ und Rg, die gleich oder verschieden sein können,
Alkylreste mit Λ bis 4 C-Atomen bedeuten, im Gewichts-
3174 - 3 - 1987
Verhältnis von 5 zu 1 bis 20 zu 1 enthalten.
Während 1-Hydroxyalkanphosphonsäurediester bei alleiniger Verwendung lediglich schwache bis höchstens mittlere Herbizidwirkung erkennen lassen, wurde gefunden, daß diese Verbindungen in Kombination mit Triazinmengen, die weit unter dem für 2,4—Bis—Alkylamino-6—chlor-s-triazine üblichen Anwen— dungslimit liegen, die für den Praxiseinsatz erforderliche gute Herbizidaktivität besitzen.
Die .Prüfung der Herbizidaktivität erfolgte dadurch, daß in V/asser emulgierte beziehungsweise suspendierte Formulierungen der V/irkstoff gemische im Nachauf laufverfahren auf monokotyle und dikotyle Unkräuter und Iüilturpflanzenbestände gespritzt wurden. Eine Auswertung erfolgte 21 Tage nach der Applikation. Monokotyle Testpflanzen waren Avena sativum (Hafer), Triticum aestivum (Weizen) und Hordeum vulgäre (Gerste). Als dikotyle Testpflanzen wurden Chrysanthemum carinatum (Wucherblume), Tripleurospermum inodora (Kamille), Sinapis alba (Senf) und Lycopersicon esculentum (Tomate) verwendet.
Den Ergebnissen liegt eine Benotung mit den.Yiferten von 1 bis 9 und folgender Bedeutung zu Grunde:
1 | entspricht | 100 %iger | Abtötung | der Pi | :ian |
2 | U | 90- 99 %iger | tt | tt | tt |
3 | tt | ' 70- '89 %iger | It | tt | tt |
4 | It | 51-69 %iger | tt | ti | ti |
It | 50 %iger | It | It | tt | |
6 | M | 30- 4-9 %iger | It | tt | tt |
7 | tt | 10- 29 %iger | tt | It | tt |
8 | ti | 1- 9 %iger | tt | tt | tt |
9 | tt | 0 %iger | tt | ti |
Ä - 4- - . 198?
«Sr
Aus der Tabelle ist ersichtlich, "daß alleinige Ausbringung der in den Mischungen benutzten Dosierungen der Einzelkomponenten bis zu annähernder völliger Unwirksamkeit gegenüber bestimmtem Pflanzenmaterial führen kann. Außerdem beschränkt sich die synergistische Beeinflussung nur auf Kombinationen von 1-Hydroxyalkanphosphonsäurediestern mit 2,-4-Bis-Alkylamino-6-chlor-s-triazinen.
6~Alkylmercapto~s-triazine analoger Struktur ergeben in Mischung mit den Phosphonsäureestern lediglich eine additive Beeinflussung in der Herbizidwirkung (siehe Beispiel J).
Des weiteren weisen Beispiele selektive Herbizidwirkungen aus. Es zeigt sich, daß dikotyle Unkräuter stark geschädigt v/erden, während monokotyle Kulturpflanzen keine bis geringe Absterbeerscheinungeni im Nachauf1aufverfahren zeigen. Dadurch werden erfindungsgemäße Kombinationen einer Verwendung als Selektivherbizide zum Beispiel in Getreidekulturen zugänglich. Eine Rormaldosierung von 2,4-Bis-Alkylamino-6-chlor-s-triazinen zur Unkrautbekämpfung (1,5 his 2,0 kg Aktivsubstanz/ha) zeigt diese Selektivität gegenüber Getreidearten nicht.
Die so anwendbaren Herbizidmischungen zeichnen sich durch den hohen Gehalt an 1-Hydroxyalkanphosphonsäurediestern als außerordentlich ungiftige und schnell metabolisierende Mittel auso
In der Regel ist der Herbizideffekt so schnell abgeklungen, daß auch Nachbaukulturen keinerlei Schädigungen mehr erleiden. Für die Applikation der Kombinationen in Pflanzenbeständen eignen sich die üblicherweise unter Zusatz von inerten Trägerstoffen, Ölen, Netz-, Haft-, Dispergier- und Lösungsmitteln herstellbaren Spritzpulver, Suspensionsspritzmittel oder Emulsionen.
Die Herstellung der in den Kombinationen zum Einsatz kommenden Einzelwirkstoffe erfolgt nach bekannten Methoden. Für die industriell bisher noch nicht bekannte Synthese der beanspruchten Phosphonsäureverbindungen führt zum Beispiel die nachstehende Herstellungsvorschrift zu hohen Ausbeuten:
- 5 - 1987
Herstellung von I-Hydroxycyclohexanphosphonsäurediestern;
Zquimolare Mengen an Cyclohexanon und Dialkylph.osph.it werden miteinander vermischt, und bei Zimmertemperatur wird mit dem Zutropfen einer gleichmclaren Menge Diäthylamin begonnen. Die Reaktionsmisehung erwärmt sich bald durch die einsetzende' exotherme Umsetzung. Nachdem das gesamte Diäthylamin-zugefügt wurde, wobei die Eigenerwärmung im Temperaturbereich von 50 bis 60 0C gehalten wird, erfolgt ein 1 bis 2 stündiges Nachrühren der Mischung bei 70 bis 80 0C; zuletzt-werden bei siedendem Wasserbad und mittels WasserStrahlvakuum das unveränderte Diäthylamin, das folglich nur katalytisch wirkt, sowie Reste des Cyclohexanons abdestilliert. Die dickflüssigen, oftmals kristallisierenden Rückstände enthalten in nahezu quantitativen Ausbeuten die 1-Hydroxycyclohexanphosphonsäurediester«
Tabelle: Wirkung der erfindungsgemäßen Kombinationen gegen mono- und dikotyle Unkräuter im Nachauflaufverfahren .
Einzelverbindungen und Kombinationen
Aufwandmenge pro Hektar durchschnittliche Schädigung der dikotylen EClanzen
durchschnittliche Schädigung der monokotylen Kulturpflanzen
1) 1-Hydroxycyclohexanphospho nsäure-0s O-dibutylester
2) 2H~Bis-äthylamino-6-chlor-s-triazin
3) Kombination 1). + 2)
2 kg
.125 S
1875 g D + 125 S 2) 7,8
8t8 2,8
9 6,3
1) 1-Hydroxycyclohexanphosphonsäure-O» O-diisphexylester
2) 2-lthylamino~4-isopropylamino-6-chlor-s~triazin
2 kg
333 S
182 g
125 g
.95 g
6,5
6,5 7,2 7,8 8,8
9 9 9
Fortsetzung Tabelle :
1667 | Aufwandmenge pro Hektar | D | + | 333 | g | 2) | durchschnitt liche Schädi-. gung der diko- tyJLejL·. Px lan zen | ,2 | durchschnitt liche Schä digung der monokotylen Kultur pflanzen | |
Einzelverbindungen und Kombinationen | -1818 | g | D | + | 182 | g | 2) | 2 | ,8 | ' . 6,5 |
3) Kombination 1) + 2) | 1875 | g | D | + | 125 | g | 2) | 2 | ,8 | 6,5 |
1905 | g | D | + | 95 | g | 2) | 2 | ,0 | 6,5 | |
g | 3 | 6,5 | ||||||||
• | ||||||||||
1) 1-Hydroxycyclohexanpho spho nsäure-0,0-dipropylester
2) 2~!thylamino-4— isopropylamino—6—chlors-triazin
3) Kombination 1) + 2)
2 kg
8,5
s. | Beispiel B | g | 2) | s. Beispiel' | B | s. Beispiel | B |
1818 | g 1) + 182 | g | 2) | . 2,2 | 6,8 | ||
1875 | g D + 125 | 4,0 | •7,0 | ||||
Fortsetzung Tabelle:
Binzelverbindungen und Kombinationen
Aufwandmenge pro Hektar
1) 1-Hydroxy-1~methylpropanqphosphonsäure-0,0-diisobutylester
2 kg
2) 2,4-»Bis-äthylamino-6-chlor-s-triazin 182 g
125 g
95 g
3) Kombination 1) + 2) 1818. g 1)
1875. g D
1905 g 1)
durchschnittliche Schädigung der dikotylen Pflanzen
g | 2> . | 8 | ,8 | |
182 | g | 2) | 2 | ,7 |
125 | g | 2) | 2 | ,7 |
95 | 3 | ,2 | ||
durchschnittliche Schädigung der monokotylen Kulturen
7,8
9 ·
8 8 8
Einzelverbindungen und Kombinationen
Aufwandmenge pro Hektar durchschnittliche Schädigung der dikotylen Pflanzen
durchschnittliche Schädigung der monokotylen Kulturpflanzen
Beispiel EtD
1 -*Hyd.r oxybut a npho s phonsäure-0,0-dibutylester
2) 2-Athylamino-4·- isopropylamino-6-s-triazin
3) Kombination 1) + 2)
2 kg
7,8
s. Beispiel B s. Beispiel B
1818 g 1) + 182 g 2) 2,5 1875 S D + 125 g 2) 2,8
Beispiel Έ ι
1) 1~Hydroxy-1-methylät ha npho spho ns äur e— 0,0-bis-2-äthylhexylester
2) 2,4—Bis-isopropylamino— 6-chlor-s-triäzin
2 kg
333 g 182 g
125 S 95 g 7,0
8,1
9 9 9 9
s. Beispiel B | I |
7,8 | |
8,3 | I |
.Jk VD
Einzelverbindungen Kombinationen
Aufwandmenge pro Hektar
durchschnittliche Schädigung der dikotylen Pflanzen
durchschnittliche Schädigung der monokotylen Kulturpflanzen
3) Kombination 1) + 2)
1667 g 1) + 333 g 2) 2,4
1818 g 1) + 182 g 2> 2,6
1875 g D + 125 g 2) 3,1
1905 g D + 95 g 2) 3,8
8,0 8,2 8,2 8,3
1) I-Hydroxycyclohexanphospho ns aur e-0,0-diäthyiester
2) 2-Äthylamino-4-isopropylamino-6—chlor-striazin
3) Kombination 1) + 2)
2 kg
s. Beispiel B
1667 g 1) - 333 g 2) 1818 g 1) + 182 g 2) 1875 S D +125 g 2) 1905 g D + 95 g 2)
s. Beispiel B
8 8 8 8
ffortsetzung Tabelle :
Aufwa ndme nge pro Hektar | 333 | S | 2) | durchschnitt liche Schädi gung der diko- tylen Pflanzen | durchschnitt liche Schädi gung der mono kotylen Kultur pflanzen | |
Binzelverbindungen und Kombinatio neη | 182 | S | 2) | |||
Beispiel H: | 2 kg | 125 | g | 2) | ||
1) 1-Hydroxycyclohexan- . ph.osphonsäure-0, C-2- ät hyl hex7/"l es t er | s. Beispiel | 95 | S | 2) | .s, Beispiel F | s. Beispiel J1 |
2) 2,4-Bis-isopropylamino- 6-chlor-s-triazin | 1667 S 1) + | 3,0 | 7 | |||
3) Kombination 1) .+ 2) | 1818 g 1) + | 3,5 | 8 | |||
1875 S D + | 3,6 | 8 | ||||
1905 g D + | 3,8 | 8 | ||||
Beispil I: | ||||||
1) 1-Hydroxycyclohexanphosphonsäure-0,0-
dibutylester 2 kg
2) 2-Äthy.lamino-4~isopropylamino-6-chlor-s-triäzin s. Beispiel B
3) Kombination 1) + 2) 1818 g 1) + 182 g 2)
1875 g D + 125 S 2)
7,8
2,0 2,8
8 s. Beispiel B
7,5
Fortsetzung: Tabelle
Einzelverbindungen und Kombinationen
Aufwandmenge pro Hektar
1) I-Hydroxycyclohexanphosphonsäure-O,0-dibutylester
2) 2-Methylthio-r4--äthylaraino-6—isopropylamino-s-triazin
3) Kombination 1) + 2)
2 kg
333 S
182 g
125 g
95 g
1667 g I!
Isis g ι;
1875 g I! 1905 g I!
durchschnittliche Schädigung der dikotylen Pflanzen
durchschnittliche Schädigung der monokotylen Kulturpflanzen
333 g 2)
182' g 2)
125 g 2)
95 g..2)
7,8
2,2 2,2 2,5 3,2
2,0 2,5 3,0 3,8
6,3
7,5
7,5
6,3 6,7 6,7 6,7.
Claims (1)
- 2 t1987ErfindungsanspruchHerbizide Mittel, gekennzeichnet dadurch, daß sie neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoffe 1~Hydroxyalkanphosphonsäurediester der allgemeinen FormelR..OHin derR^ und RpS die gleich oder verschieden sein können; H oder Alkyl bedeuten oder mit dem sie bindenden C-Atom einen Cyclohexylrest darstellen undR~ für einen Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen steht,und Triazine der allgemeinen Formelin derR1 und R2, die gleich oder verschieden sein können,Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen bedeuten, im Gewichtsverhältnis von ,5 zu 1 bis 20 zu 1 enthalten,
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD21317479A DD143851A1 (de) | 1979-05-28 | 1979-05-28 | Herbizide mittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD21317479A DD143851A1 (de) | 1979-05-28 | 1979-05-28 | Herbizide mittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD143851A1 true DD143851A1 (de) | 1980-09-17 |
Family
ID=5518358
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD21317479A DD143851A1 (de) | 1979-05-28 | 1979-05-28 | Herbizide mittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD143851A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999009994A1 (de) * | 1997-08-22 | 1999-03-04 | Bayer Aktiengesellschaft | Verwendung von cycloalkan-phosphonsäureestern zur behandlung von hirnleistungsstörungen und depressionen |
-
1979
- 1979-05-28 DD DD21317479A patent/DD143851A1/de unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999009994A1 (de) * | 1997-08-22 | 1999-03-04 | Bayer Aktiengesellschaft | Verwendung von cycloalkan-phosphonsäureestern zur behandlung von hirnleistungsstörungen und depressionen |
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