DD134951B1 - Ausloeseeinrichtung,vorzugsweise fuer hubwerksbremsen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Auslöseeinrichtung, die vorzugsweise für Hubwerksbremsen zur Absturzsicherung vertikal beweglicher Kabinen, Plattformen od.dgl· in bestimmten Havariesituationen vorgesehen ist.
Die Gewährleistung der technischen Sicherheit an Regalbediengeräten, insbesondere der Schutz der in der Steuerkabine befindlichen Bedienperson erfordert Maßnahmen, um in bestimmten Havariesituationen, die durch Defekt bzw. Bruch von Hubwerksteilen hervorgerufen werden können, die Kabine sowie den Hubwagen vor dem Absturz zu bewahren.
Es ist bekannt, das auf der Rückseite des Hubgerüstes befindliche Hubwerk durch eine einsträngige Hubseilführung mit dem Hubwagen zu verbinden, wobei zur Sicherung gegen einen möglichen Bruch des Hubseiles, in diesem Fall von der Technischen Überwachung, die Anordnung einer Fangvorrichtung an der Kabine bzw. am Hubwagen gefordert wird. Ähnlich wie an Personenaufzügen ist für das Einrücken der Fangvorrichtung ein Geschwindigkeitsbegrenzer vorgesehen, dessen im Normalbetrieb mit der Nenngeschwindigkeit der Kabine umlaufendes Seil mit dem Fangkeil der Fangvorrichtung verbunden ist. Mit Überschreiten der Nenngeschwindigkeit, z.B. bei Hubseilbruch, spricht der Geschwindigkeitsbegrenzer an und löst den Fangvorgang durch Festsetzen des Fangkeiles an der Führungsschiene aus.
Der Geschwindigkeitsbegrenzer selbst besteht aus dem endlosen Begrenzerseil, das sich über die gesamte Hubhöhe erstreckt und über je eine obere sowie untere Umlenkrolle
geführt ist. Eine dieser Rollen wirkt auf ein Pendelsystem, das eine Nockenscheibe und einen Wipphebel aufweist, der an einem Hebelende eine Gummirolle trägt. Am anderen Hebelende sitzt ein Sperrzahn, der beim wesentlichen Überschreiten der Nenndrehzahl auf Grund der Trägheit des V/ipphebels beim Pendeln in eine Sperrscheibe einrastet, die achsgleich zur Nockenscheibe angeordnet und mit dieser fest verbunden ist. Das somit festgehaltene Begrenzerseil bewirkt über Gestänge, Hebel od.dgl. eine Lageveränderung des Fangkeiles innerhalb der Fangvorrichtung bis zur Anlage an der Führungsschiene und leitet dadurch den Fangvorgang ein.
Die Mängel dieser Sicherheitseinrichtung liegen in dem Zusammenwirken der verschiedenen mechanischen Systeme begründet. Neben dem erhöhten, kostenintensiven Aufwand am Gerät wird besonders die Vielzahl der benötigten Übertragungsglieder als nachteilig empfunden, da damit ein zeitverzögertes Ansprechen der Fangvorrichtung gegeben ist und außerdem eine Vielzahl von möglichen Störstellen vorhanden ist, die beispielsweise eine verfälschte Geschwindigkeit serfassung bewirken können.
Es ist außerdem eine Fallsicherung an Regalbediengeräten bekannt, bei der ein Geschwindigkeitsbegrenzer der beschriebenen Ausführung an dem Gelenk eines Knickhebels angreift, der seinerseits im gestreckten Zustand den Belastungsarm bzw. das Gewicht einer Differentialbandbremse stützt und somit diese Bremse außer Eingriff hält. Mit ЗО dem Einrasten des Sperrzahnes in die Sperrscheibe wird das Gelenk eingeknickt, und der Wegfall der Stützkraft setzt die Bandbremse in Betrieb, die auf eine entsprechende Bremsfläche an der Seiltrommel des Hubwerkes wirkt. Da eine derartige Fallsicherung nur Havarien vor der Seiltrommel, also z.B. Zerstörungen an Xupplungs- oder Ge-
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triebeteilen erfaßt, ist zur Absturzsicherung gegenüber Hubseilbrücken eine zweisträngige Seilführung zwingend vorge s ehri eb en.
Auch bei dieser Fa11sicherung sind die Systeme zur Geschwindigkeitserfassung und für den Abfangvorgang noch funktionell voneinander getrennt, da die Fangvorrichtung lediglich durch eine selbständige Bremseinheit ersetzt wird· Es ergeben sich somit gleichfalls die bereits beschriebenen Nachteile.
Die Erfindung hat das Ziel, durch eine Vereinfachung des Auslösevorganges den Aufwand für die Absturzsicherung wesentlich zu senken und gleichzeitig deren Störanfälligkeit herabzusetzen.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Auslöseeinrichtung für die Absturzsicherung, insbesondere an Regalbediengeräten zu schaffen, die sich durch einen direkten Angriff an einer Bremsvorrichtung auszeichnet.
Die Erfindung geht von der Verwendung einer Hubwerksbremse aus, bei der zwei Bremsschalen gegenüber einer Bremsfläche an der Seiltrommel des Hubwerkes vorgespannt und mit dieser umlaufend angeordnet sind. Die gestellte Aufgabe wird gelöst, indem ein in an sich bekannter Weise von einer mit der Seiltrommel umlaufenden Nockenbahn gesteuerter Wipphebel an seinem freien, der Abheberolle gegenüberliegenden Ende einen Fanghaken aufweist, dem übereinstimmend mit der Nockenteilung auf der Rückseite der Bremsschalen verteilte Fangtaschen zugeordnet sind.
Fanghaken und Fangtaschen besitzen die gleiche Form mit jeweils der Drehrichtung der Seiltrommel im Seilablaufsinne entgegengerichteter Fanghaken- bzw. Fangtaschenspitze. Eine einstellbare Feder bewirkt ein ständig nachgiebiges Anlegen des Wipphebels bzw. seiner Abheberolle an die Nockenbahn·
Wenn die Nenndrehzahl an der Seiltrommel des Hubwerkes im Senksinne um den festgelegten und an der Auslöseeinrichtung eingestellten Wert überschritten wird, kann der Wipphebel der Kontur der Nockenbahn nicht mehr folgen und hebt auf der Seite seiner Rolle im Bereich der Nocken soweit ab, daß der Fanghaken bei seiner Abwärtsbewegung eine Fangtasche erfaßt und somit die Bremsschalen gegenüber der Seiltrommel festsetzt. Gleichzeitig damit beginnt der Bremsvorgang, wobei der Bremsweg vom eingestellten Bremsmoment, d.h. der Vorspannung der beiden Bremsschalen gegenüber der Bremsfläche bestimmt wird.
Nach dem Beseitigen der Havarieursache kann der Fanghaken durch gegenläufiges Drehen der Seiltrommel aus der Fangtasche befreit werden und die erfindungsgemäße Auslöseeinrichtung ist sofort wieder einsatzbereit. Ausbildung und Arbeitsweise der Betriebsbremse für die Gerätebewegungen "Heben" und "Senken" werden von der Auslöseeinrichtung nicht berührt.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel dargestellt. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1: die Auslöseeinrichtung im Schnitt.
Für die Erläuterung der erfindungsgemäßen Auslöseeinrichtung kann auf die nähere Beschreibung des Trägergerätes verzichtet v/erden, da dessen Ausbildung mit der Erfindung in keinem Zusammenhang steht* Neben den nicht
dargestellten Antriebs- bzw. Kupplungsteilen verfügt das Hubwerk eines Regalbediengerätes über die Seiltrommel 1, die entsprechend dem notwendigerweise zweisträngigen Seilablauf in Richtung der Drehachse 2 geteilt ausgeführt ist. Zwischen den somit beiderseits im Trommelmantel eingearbeiteten Seilrillen befindet sich eine Bremsfläche, auf der eine vorzugsweise aus zwei Bremsschalen 3 bestehende Sicherheitsbremse angeordnet ist, wobei diese beiden Bremsschalen 3 in Achsrichtung seitlich geführt und mittels einer geeigneten Schraubverbindung 4- entsprechend dem notwendigen Bremsmoment 5 vorgespannt sind. Am äußeren Umfang der Bremsschalen 3 sind in einer Teilung von 60° Fangtaschen 5 als Ausnehmungen ausgespart, deren Fangtaschenspitzen 6 der im Seilablaufsinne der Seiltrommel 1 eingezeichneten Drehrichtung entgegenweisen. Auf einer seitlich an den Bremsschalen 3 angebrachten Nockenbahn 7i deren Nocken 8 die gleiche Teilung wie die Fangtaschen 5 aufweisen,läuft eine federbelastete Abheberolle 9» deren Lauffläche einen stoßdämpfenden Gummibelag aufweist. Die Abheberolle 9 sitzt an einem Wipphebel 10, der mit dem um einen Drehpunkt 11 winkelbegrenzt schwenkbaren Fanghaken 12 fest verbunden ist. Die Fanghakenspitze ІЗ besitzt die gleiche Form wie die Fangtaschen 5 und weist ebenfalls der Drehrichtung der Seiltrommel 1 bei Seilablauf entgegen. Die am Fanghaken 12 angreifende Feder 14- führt die Abheberolle 9 über den Wipphebel 10 der Kontur der Nockenbahn 7 nach und hält im Bereich = Nenndrehzahl der Seiltrommel 1 den Fanghaken 12 gegenüber den Fangtaschen 5 außer Eingriff (gestrichelte Darstellung in Fig. 1). Bei Überschreiten der Nenndrehzahl um einen vorbestimmten Wert kann die Abheberolle 9 infolge der Trägheit des Systems der Kontur der Nockenbahn 7 nicht mehr folgen und hebt im Bereich des Nockens 8 soweit ab, daß die Fanghakenspitze 13 in die zugehörige Fangtasche 5 einrastet (Volliniendarstellung in Fig. 1). Dadurch werden
die Bremsschalen 4 gegenüber der Seiltrommel 1 festgehalten lind bewirken deren Abbremsen bis zum Stillstand. Die Schraubverbindung 4 ermöglicht das Einstellen des gewünschten Bremsmomentes, so daß sich z.B. im Interesse der Bedienperson an Regalbediengeräten ein besonders weiches Abbremsen erzielen läßt. Der Ansprechpunkt der gesamten Auslöseeinrichtung kann durch die gegenseitige Abstimmung der Feder 14 mit dem auf dem Wipphebel 10 verschieblichen Gegengewicht 15 eingestellt werden. Gleichzeitig kann ein nicht dargestellter Schalter wie an herkömmlichen Geschwindigkeitsbegrenzern vom kipphebel betätigt werden, um bei Überschreiten der Nenngeschwindigkeit einzelne oder alle Antriebe auszuschalten.
Die Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der konstruktiven und funktionellen Zusammenführung der Geschwindigkeitserfassung mit der eigentlichen Sicherheitsbremse, so daß gegenüber bekannten Absturzsicherungen an Regalbediengeräten mehrere Baugruppen völlig in Wegfall kommen können.
Das betrifft insbesondere die im Bereich beider Führungsschienen symmetrisch anzuordnende Fangvorrichtung, die auf Grund ihres komplizierten Aufbaus einen hohen mechanischen Fertigungsaufwand und schwierige Einstellarbeiten erfordert. Weiterhin kann auf einem selbständigen Geschwindigkeitsbegrenzer mit Seil, oberer und unterer Umlenkrolle, Sei!spannvorrichtung sowie die Übertragungsglieder verzichtet werden. Der geringe Umfang bewegter, insbesondere rotierender Teile senkt bei der neuartigen Auslöseeinrichtung den V/artungsaufwand und vermindert entscheidend deren Störanfälligkeit.
Claims (1)
- Erf indungsanspruch jAuslöseeinrichtung, vorzugsweise für Hubwerksbremsen zur Absturzsicherung an Regalbediengeräten, bei der ein vorgespanntes Bremsband od.dgl. mit einer an der Seiltrommel befindlichen Bremsfläche umläuft, gekennzeichnet dadurch, daß ein in an sich bekannter Weise nockengesteuerter Wipphebel (10) an seinem freien, der Abheberolle (9) gegenüberliegenden Ende einen Fanghaken (12) aufweist, dem übereinstimmend mit der Teilung der Nocken (8) rückseitig an den Bremsschalen (3) befindliche Fangtaschen (5) zugeordnet sind, wobei die Fanghakenspitze (13) der Drehrichtung der Seiltrommel (1) im Seilablaufsinne entgegenweist und eine einstellbare Feder (14) den Wipphebel (10) an die Nockenbahn (7) anlegt.Hierzu /f Seite ZeichnungIn Betracht gezogene Druckschriften: DD-PS 77 052 (B 66 b 5/24)
DE-OS 2 528 067 (B 66 b 5/04)
DE-AS 2 433 237 (B 66 D 5/34)
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