CH95008A - Verfahren zur Erzeugung von Doppelgas. - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Doppelgas.

Info

Publication number
CH95008A
CH95008A CH95008DA CH95008A CH 95008 A CH95008 A CH 95008A CH 95008D A CH95008D A CH 95008DA CH 95008 A CH95008 A CH 95008A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
gas
retort
coal
hot
generator
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Strache Hugo Dr Prof
Original Assignee
Strache Hugo Dr Prof
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Strache Hugo Dr Prof filed Critical Strache Hugo Dr Prof
Publication of CH95008A publication Critical patent/CH95008A/de

Links

Landscapes

  • Solid-Fuel Combustion (AREA)

Description


  Verfahren zur Erzeugung von Doppelgas.    Gegenwärtig wird .das Doppelgas in der       @\'    eise erzeugt, dass im Oberteil eines     Gene-          rators    eine Retorte eingebaut ist, welche die  bituminöse Kohle aufnimmt, in der sie     teils     durch     Beheizung    von aussen, teils durch die  hindurchströmenden heissen Gase     verkokt     wird, während der entstehende Koks in den       Generatorunterteil    gelangt, wo er     durch    ab  wechselndes Einleiten von Luft und Dampf  in Wassergas verwandelt wird. Das heisse  Wassergas wird dabei durch die in der Re  torte befindliche Kohle geleitet und trägt hier  wesentlich zu deren Entgasung bei.

   Bei grossen  Generatoren ergeben sich dabei folgende Übel       stände-          Wenn    eine grosse Kohlenmenge vergast  werden soll, so muss der Inhalt der Retorte  ein grosser sein. Da man aber durch     praktische     Rücksichten in der Höhe der Vorrichtung ge  bunden ist, nimmt der     Querschnitt    der Re  torte grosse Dimensionen an; dadurch wird  die     Beheizung,der    Kernmasse in der Retorte  von aussen unmöglich und die Entgasung der  Kohle ist auf die Wärmemenge, die durch das  heisse Wassergas zugeführt wird, allein an  gewiesen.

      Für den Querschnitt der Retorte ist nicht  nur die grosse     Kohlenmenge,    sondern auch der  Umstand massgebend, dass bei zu geringem  Querschnitt die     Geschwindigkeit    des hin  durchtretenden Wassergases zu gross ist, wo  durch bedeutende     Widerstände    in der.

   Retorte  eintreten, die einen hohen     Druckverlust        Uer-          vorrufen.    Ganz     besonders    stark tritt ein sol  cher Druckverlust ein, wenn die Temperatur  des entweichenden Gases so gering ist, dass  sich in den obern Kohlenschichten     in    der Re  torte Teer ausscheidet.     Eine    geringe Tempe  ratur der     entweichenden    Gase ist aber Be  dingung für die Erzeugung von Tief  temperaturteer (Urteer) und für einen guten  Nutzeffekt der Anlage.

   Die durch sich<B>ab-</B>  scheidenden Teer hervorgerufenen Wider  stände können bei engem Retortenquerschnitt  so gross werden, dass der Durchtritt des  Wassergases     praktisch    unmöglich wird und  dadurch     Betriebsstörungen    eintreten. Ein  weiterer Übelstand der hohen Gasgeschwindig  keit in der Retorte ist ,der, dass die Gase  sich weniger stark abkühlen, da sie in der  kurzen Zeit, während welcher sie in der Re  torte verbleiben, ihre Wärme nicht vollkom-           men    an die Kohle abgeben können. Es herrscht  dann an jenen Stellen, an welchen die Ent  gasung der Kohle beginnt, ein hohes Tem  peraturgefälle, und die aus den Kohlenstücken  austretenden Teerdämpfe werden durch das  heisse Gas zersetzt, so dass kein guter Urteer  gewonnen wird.  



  Häufig werden zur Erzeugung oder Über  hitzung des zur     Wassergaserzeugung    nötigen  Dampfes die     -#ÄTarmblasegase,    welche CO ent  halten, verwendet. Die Entzündung dieses CO  im     Dampfüberhitzer    oder -erzeugen erfolgt  durch Einblasen von Sekundärluft.

   Bei dem  gebräuchlichen Verfahren der Doppelgas  erzeugung wird in jenen Fällen, in welchen  die Kohle nicht zu .feucht ist und daher keine  sehr grosse Wärmemenge zur Entgasung be  nötigt, die Sekundärluft nicht in die     Heiz-          kanäle    der Retorte eingeblasen, sondern es  genügt die     Eigenwärme    der aus dem Ge  nerator aufsteigenden     Warmblase-lase,    um die  Retorte von aussen warm zu halten. Zufolge  des weiten Weges, den diese     Warmblasegase     zurücklegen, kühlen sie sich aber stark ab  und gelangen in den     Dampfüberhitzer    mit  einer verhältnismässig niedrigen Temperatur,  die zur Zündung mit Sekundärluft nicht aus  reicht.  



  Dies führt zu Übelständen, weil einer  seits in' diesem Falle der     Dampfüberhitzer     durch die     unverbrannte    Luft abgekühlt, an  statt erwärmt wird und anderseits Explosions  gefahr bei plötzlicher Zündung des Gasluft  gemisches besteht. Dies kann nur vermieden:  werden, wenn die     Warmblasegase    aus dem  Generator möglichst rasch in den Überhitzen  geführt werden, so     dass    ihre Temperatur noch  hoch ist.  



  Ein weiterer     Übelstand    der eingangs be  schriebenen Art der     Doppelgaserzeugung    be  steht darin, dass die unter dem Rost des     Ge-          nerators    eingeblasene Luft beim Aufsteigen  durch den Generator nach dem Rand     gedrängt     wird, weil sie dort in die Heizkanäle, welche  die Retorte umeben, geleitet werden. Da  durch entsteht Randfeuer, welches zu einem  Festbacken der Schlacke an dem Schamotte  mauerwerk führt.    Schliesslich ist die innerhalb der Retorte  in der Entgasung begriffene Kohle von aussen  nicht zugänglich, so dass, wenn diese stark  backt und daher nicht hinunterrutscht, nur  ein Hineinstossen von oben möglich ist, um  dieses Hinuntergleiten zu fördern.  



  Alle diese Übelstände werden durch die  im Nachfolgenden beschriebene Erfindung  vermieden.. Sie besteht darin, dass die beim  Warmblasen entstehenden Heizase durch  mindestens einen im Innern des Generators  liegenden, keinen Brennstoff enthaltenden       Rohrkörpr    (leere Retorte) hindurch geführt  werden, während der bituminöse Brennstoff  um den Rohrkörper (leere Retorte) herum ge  lagert und beim Gasen gebildetes heisses  Wassergas     bezw.    überhitzter Wasserdampf  durch diesen ausserhalb des     Rohrkörpers    be  findlichen bituminösen Brennstoff zu dessen  Entgasung geleitet wird.

   Dabei ist auch bei  verhältnismässig dünner Schicht, welche eine  Wärmeübertragung durch die ganze Brenn  stoffbeschickung zulässt, ein grosser Gesamt  querschnitt gewährleistet, so dass die oben  angegebenen Übelstände der grossen Gas  geschwindigkeit und     Verlegung    durch Teer  abscheidung und Teerüberhitzung nicht ein  treten.

   Das ausserhalb des Rohrkörpers mit  geringer Geschwindigkeit     aufsteivend'e    Was  sergas wird in den obersten Schichten der       Brennstoffbeschickunm,    welche auch über das  obere Rohrkörper- oder Retortenende hinaus  gelagert werden können, sehr stark abgekühlt,  dessen Wärme daher an den Brennstoff  (Kohle) übertragen, wodurch ein besserer       hTutzeffekt    des Verfahrens erzielt     wird.     



  Zufolge des grösseren Querschnittes ist  auch eine grössere Koksreserve vorhanden,  so dass bei dem zufolge von Unregelmässig  keiten manchmal eintretenden Hinuntersinken  des Brennstoffes keine     unverkokte    Kohle in  den Generator gelangen kann.  



  Die     Warmblasegase    dagegen, die durch  den Innenraum des Rohrkörpers oder der Re  torte gehen, haben einen verhältnismässig  kleinen Querschnitt zu durchstreichen, be  sitzen daher eine grosse Geschwindigkeit und  verlassen den Generator so heiss, dass sie sich      im     Dampfüberhitzer    mit der Sekundärluft  sicher entzünden.  



  Hat man sehr stark wasserhaltige Kohle,  zum Beispiel Braunkohle, zu vergasen, so ist  die Wärme des im Unterteil des Generators  erzeugten Wassergases nicht genügend, um  die     Entgasung    der Kohle durchzuführen. Es  ist dann vorteilhaft, schon innerhalb des     Ge-          nerators    Sekundärluft einzublasen. Zu diesem  Zwecke kann ein     Sekundärwindrohr    von  aussen oder von unten bis in den Innenraum  geführt werden. Nur wird dann der innere  Rohrkörper (Retorte) in solchen Dimensionen  ausgeführt werden, dass eine genügend grosse  Heizfläche gebildet wird, um die Wärme der  verbrennenden     Warmblasegase    zur Trock  nung und Entgasung der Kohle verwenden zu  können.  



  Die bekannte     Doppelgaserzeugung    kann  auch in der Weise durchgeführt werden, dass  der Wasserdampf nicht von unten durch .die  Kokssäule nach oben geführt, sondern durch  jene Öffnung, welche zum Austritt der Warm  blasegase dient, eingeblasen wird. Der Dampf  wird dann auch durch. geeignete Mittel von  der Mitte des Generators teils nach unten ge  leitet, um     '1Wassergas    zu bilden, zum an  dern Teile durch den innern Rohrkörper oder  die Retorte hindurch nach oben geführt, um  den Brennstoff     bezw.    die Kohle zu entgasen  (siehe österreichisches Patent Nr. 79311).

    Auch in diesem Falle bietet die neue Lage  rung der Kohle     ausserhalb.der    Wandung des  Rohrkörpers die gleichen Vorteile, weil der  Dampf die Kohlenschicht zufolge des grö  sseren     Querschnittes    sehr langsam passiert  und daher seine Wärme sehr vollkommen an  die Kohle abgibt.  



  Ein zur beispielsweisen Durchführung  des angeführten Verfahrens dienender Gene  rator besteht gemäss -der Zeichnung aus dem       Generatorunterteil    1, in welchem der     Koks,     wie oben erläutert, durch abwechselndes Ein  blasen von Luft durch das Rohr 2 und von  Dampf durch das Rohr 3 entgast wird. Die  durch die Öffnung 8 eingefüllte Kohle be  findet sich in dem Ringraum 6     rings    um den  innern Rohrkörper 7 (leere     Retorte).    Die bei    2 eingeblasene Luft tritt durch den Rost in  den Unterteil des Generators ein, wo sie den       Koks    verbrennt.  



  Die Produkte der     Verbrennung    (Warm  blasegase) entweichen hierauf durch den  Rohrkörper 7 und über den     Heissgasschieber    9  entweder in den Schornstein oder in einen       Dampfüberhitzer,    wenn das Gasnachen mit  überhitztem Dampf erfolgen soll. Wenn der       Koks    hinreichend heiss geblasen ist, werden  der     Lufteinlass    bei 2 und der Schieber 9 ge  schlossen und es wird nunmehr durch 3  Wasserdampf (eventuell überhitzt) unter den  Rost geblasen.

   Es bildet sich nunmehr  Wassergas; dieses durchströmt den Ring  raum 6, in welchem sich die Kohle befindet,  entgast diese durch seine Eigenwärme und  entweicht nach Passieren der obersten Koh  lenschicht 10 unter Abgabe der Reste seiner  Eigenwärme an diese durch das Rohr 11 zur  Vorlage. Nach beendeter     Wassergaserzeugung     werden die Ventile entsprechend umgeschal  tet, und es wird wieder     das    Warmblasen auf  die oben geschilderte Art vorgenommen.  



  Ist die Kohle sehr feucht, 'so ist es  wünschenswert, sie zu trocknen. Dies kann  dadurch geschehen, dass man die bekanntlich       CD-haltigen        Warmblasegase    bei 5 oberhalb  der     Kokssäule    und unter dem Rohrkörper 7  verbrennt. Zu diesem Zwecke wird dem       Warmblasegas    Luft von aussen zugeführt  (Sekundärluft), wozu zum Beispiel das Rohr  1.3 dienen kann. Das Rohr 13 ist von der  Seite her in den Generator eingeführt; könnte  aber auch vom Windraum unterhalb des  Rostes ausgehen.  



  Bei 4 sind die     Stocheröffnungen    ange  bracht, durch welche man das Heruntergleiten  des     Kokses    fördern kann. Bei 12 befindet sich  eine Öffnung, um jederzeit einen Teil des  Kokses abzuziehen und als solchen verwerten  zu können.  



  Es ist zwar bekannt, aus Generatoren mit  kontinuierlichem Betrieb     (Ualbwassergas-          generatoren)    bei gleichzeitigem Einblasen  von Luft und Dampf das erzeugte Generator  gas aus den untern Schichten durch zentral  angeordnete, leere Rohre abzuführen. Dort      wird aber nur der Zweck angestrebt, das Gas  aus einer heissen Schicht zu entnehmen, so  dass der obere Teil der     Generatorfüllung     stärker     erwärmt    wird, als wenn das Gas die  ganze     Generatorfüllung    durchstreichen würde.

    Es wird also dort der umgekehrte Zweck an  gestrebt als bei der vorliegenden     Erfindung,     die sich nicht auf Generatoren mit konti  nuierlichem Betrieb, sondern auf solche mit  Wechselbetrieb bezieht und wobei ferner  nicht eine starke Erhitzung der obern Kohlen  schichten erzielt wird, sondern - da die       Warmblasegase    nicht durch die Oberschicht  durchgeführt werden - während des     Damp±          durchleitens    zufolge der geringen Geschwin  digkeit eine geringe Temperatur und die da  mit verbundenen Vorteile erreicht werden.

Claims (1)

  1. <B>PATENTANSPRUCH:</B> Verfahren zur Erzeugung von Doppelgas, das heisst eines aus Wassergas und Destilla- tionsgasen bestehenden Mischgases im Wech selbetrieb, dadurch gekennzeichnet, dass die beim Warmblasen entstehenden Heizgase durch mindestens einen im Innern des- Ge nerators liegenden, keinen Brennstoff enthal tenden Rohrkörper (leere Retorte) hindurch geführt werden, während der bituminöse Brennstoff um den Rohrkörper (leere Retorte) herum gelagert und beim Gasen gebildetes heisses Wassergas bezw. überhitzter Wasser dampf durch diesen ausserhalb des Rohrkör pers befindlichen bituminösen Brennstoff zu dessen Entgasung geleitet wird.
    UNTERANSPRUCH: Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Warmblasegase un ter dem innern Rohrkörper durch Zuführung von Luft verbrannt werden, um eine rasche Erhitzung des .ausserhalb des Rohrkörpers befindlichen bituminösen Brennstoffes zu er reichen. '
CH95008D 1920-02-09 1921-03-17 Verfahren zur Erzeugung von Doppelgas. CH95008A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT95008X 1920-02-09

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH95008A true CH95008A (de) 1922-06-01

Family

ID=3614693

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH95008D CH95008A (de) 1920-02-09 1921-03-17 Verfahren zur Erzeugung von Doppelgas.

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH95008A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3030593C2 (de) Verfahren und Vorrichtungen zur wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Nutzung von Bio-Masse
CH95008A (de) Verfahren zur Erzeugung von Doppelgas.
AT84679B (de) Verfahren zur Erzeugung eines aus Wassergas und Destillationsgas bestehenden Mischgases (Doppelgas) im Wechselbetrieb.
DE353649C (de) Verfahren zur Erzeugung eines aus Wassergas und Destillationsgasen bestehenden Mischgases im Wechselbetrieb
DE558295C (de) Herstellung aktiver Kohle
AT83996B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Generatorgas unter Gewinnung von Ölen aus festen Brennstoffen.
DE608313C (de) Verfahren zum Kuehlen von Koks unter Gewinnung von Wassergas
DE363181C (de) Verfahren zur Herstellung eines brennbaren Gases aus Wasserdampf und Daempfen von OEl
DE571739C (de) Verfahren und Einrichtung zum Karburieren von Wassergas
DE359483C (de) Verfahren nebst Vorrichtung zur Trocknung von Braunkohle und aehnlichen Stoffen
DE348090C (de) Verfahren und Apparat zur restlosen Vergasung der Kohle
DE834402C (de) Schwelverfahren und dafuer geeigneter senkrechter Schwelofen
DE595739C (de) Verfahren und Einrichtung zum Vergasen von feinkoernigem Brennstoff unter Einfuehrung in die grobstueckige Kokssaeule eines Gaserzeugers
DE743696C (de) Verfahren zum Betrieb von Trockenoefen, insbesondere von Giessereitrockenoefen
DE462607C (de) Vergaser fuer nasse Braunkohlen
DE484684C (de) Gaserzeuger zur Vergasung bituminoeser Brennstoffe durch abwechselndes Heissblasen und Wassergasen
DE398766C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Trocknung von Brennstoffen mit Dampf
DE428083C (de) Herd- und Ofenfeuerung
AT20879B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Wassergas.
DE520739C (de) Einrichtung zur Erzeugung von Wassergas und Kohlenwassergas aus kleinkoernigem oder staubfoermigem Brennstoff
DE28457C (de) Apparat zur Gasbereitung
AT69728B (de) Anheizvorrichtung für Flüssigkeitsbrenner.
AT109397B (de) Ununterbrochen arbeitender Schachtofen zur Verkohlung von Holz.
DE430160C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen von Brennstoff
AT83261B (de) Feuerung für Flammrohrkessel.