Verfahren zur Nachbildung von Edelholzfurnieren. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachahmung von Edelholzfurnieren unter Benutzung einfacher unedler Hölzer. Da die Furniere, welche aus edlen Holzsorten ge schnitten werden, bestimmte Maserungen zeigen, die für die verschiedenen Holzsorten charakteristisch sind, so kommt es auf die künstliche Hervorbringung dieser Maserun gen an.
Demgemäss besteht das Verfahren nach der Erfindung darin, dass man eine Anzahl zu einem Block übereinander geschichteter, mit Leim bestrichener Furniere aus unedlem Holze derart zwischen Pressformen mit kan tig abgestuften Oberflächen, deren Begren zungskanten eine Edelholzmaserung darstel len, prellt, dass ein Abscheren der einzelnen Furnierschichten durch die Stufenkanten und eine gegenseitige, jedoch parallele Ver schiebung der abgescherten Schichtteile ein tritt und dadurch neue Schichten gebildet werden, und dass schliesslich aus dem so ge bildeten Blocke nach dem Trocknen des selben durch Zerschneiden Furniere gebil- clet werden,
in denen Teile aus verschiede nen Höhenlagen des ursprünglichen Blockes, durch Leim verbunden, nebeneinander liegen.
Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Herstellung derartiger Furniere bei spielsweise dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf die Matrize der Presse, Fig. ? die. Patrize und Matrize mit einem Turnierstapel aus unedlem Holze Schema tisch in Seitenansicht, Fig. 3 einen Teil des. Furnierst-apels aus unedlem Holze nach dem Pressen und bevor daraus die imitierten Edelholzfurniere in bekannter Weise geschnitten werden.
Bei der gezeichneten Matrize sind auf einer Unterlage a, terrassenförmig anstei gend, eine Reihe von Abstufungen 1, 2, 3 usw. (Fig. 1) angeordnet. Die Kanten b, c dieser Abstufungen werden nach dem Ver laufe der Maserung hergestellt, welche bei dem anzufertigenden Furnier, z. B. Nuss- baumfurnier, üblich ist..
Das Herstellen ge- schiebt zweckmässig in der Weise, dass ein Modell geschaffen wird, bei. welchem die einzelnen Ah#ztnfungeri durch ausgeschnit tene, aufeinandergelegte, durch kleine Nägel befe@,tigte Papptafeln gebildet werden.
Nach diesem Modell wird dann die Pressform in Gusseisen hergestellt. Die, Höhenlage der Abs! ufungen nimmt, also, von dem Ende c? nach dem Ende f ab (vergl. Fig. z unten). In derselben Weise wird die Patrize herge stellt.
Es ist nicht. erforderlich, dass die Hö henlage der Abstufungen gleichmässig von dem einen Ende nach dem andern zu- oder abniiiimt, es können auch, je nach der zu erzielenden Maserung, die höchsten Teile der Matrize, 1)eziv. der Patrize sich zum Bei spiel in der Mitte, oder an irgendeiner an dern Stelle der Form befinden.
Die Patrize wird so ausgestaltet, dass sie das :jZega!tiv der Matrize darstellt; dann ist. für ,jede Lage der senkrechte- Abstand von Matrize und Patrize überall gleich. Zwi schen diese 1 ressteile wird ein Block<I>lt</I> ge bracht, der aus zusammengeleimten Fur nieren aus unedlem Holze besteht. Die Art der Leinjung der- Furniere wird weiterhin besLlirie.ben .=erden.
Man legt nun den Block auf die, Matrize auf und übt mit. Hilfe der Patrize eine Pressong aus, so dass ein Abscheren der ein zelnen Furnierschichten durch die, Stufen kanten und eine gegenseitige, jedoch paral lele Verschiebung- der abgescherten Schicht teile stattfindet und so ein neuer Block h entsteht, dessen Gefüge in Fig. 3 schema tisch angedeutet ist. Er ist. entsprechend der Pressform auf seiner Ober- und auf seiner Unterseite terrassenförmig abgestuft.
Man hat es nun in der Hand, durch Sehnei- den der Furniere diese so zu gestalten, dass in jedem Sehnike, z. B. A-13, alle Ab schnitte der ursprünglichen Furniere oder nur- ein Teil derselben wiederkehrt.
L m zu erreichen, dass die- aus. diesem Blocke geschnittenen, aus einzelnen Teilen zusanimenzesetzten Furniere einheitliche zusammenhänzende Platten bilden und in üblicher Weise poliert werden können, wird beispielsweise folgendes Verfahren einge schlagen: Die aus gewöhnlichem Holze, z. B. Erle.
Pappel und dergleichen, geschnittenen ur- sprünglichen Furniere in 1)eliebil#>en und ge- bräuchlichen Stärken werden zunächst mit Farbbeize- behandelt..
Um aus ihnen ein möglichst schönes, künstliches l:clelliolz- furnier zu erhalten, kann man dabei für die einzelnen Platten verschiedene Fai beii;
töne verwenden. Nachdem die Farbbeize das Holz genügend durchdrungen hat, werden die Furnierblätter herausgenommen und so auf-estellt, dass die ü berschüssi,e Beize in den Behälter zurücklaufen kann. \iu_- m ehr werden die Blätter in einen zweiten.
Behälter gebracht, welcher- mit einer etwa gesättigten Lösung- von Iialiumbichromat angefüllt ist. Durch Ainvendung dieser Lö sung ist es möglich, später haltbare Ver- leimung-en zu erzielen, wie die Versuche er geben haben.
Man kann bei gewissen Far ben die lialiumbieliromatlösung gleich von vornherein der Farbbeize zusetzen. Es isst. darauf zu achten, dass die Furnierblätter mit der Lösung- durchtränkt werden, um später Fäulniserscheinungen zii vermeiden.
Nach dem die Durchtränkung beendet. ist, lässt man die überschüssige Flüssigkeit ablaufen und trocknet die: Blätter in Horden. Nach der Trocknung wird das Leimen vorgenom- men, das durch Aufstreichen eines nicht. zu dicken, zähen, warmen Leimes erfolgt. Die Leimschicht. darf nicht zu stark bemessen sein. Die einzelnen Furniere- -werden beim Leimen übereinandergelegt, bis die ge wünschte Schichthöhe erreicht ist.
Es hat sich ergeben, dass, je kleiner die Schicht höhe ist, desto ausdrucksvoller werden die Maserungen.
Das Pressen des Blockes erfolgt entweder ehe der Leim zwischen den einzelnen Fur- nierblättern völlig trocken ist, oder nach dem der bereits getrocknete. Leim dui cli Anwärmen des Blockes wieder erweicht -worden ist.
Die Leimung hält die Teile auch nach dem Abscheren der einzelnen Partien des Gefüges zusammen und verbindet in den endgültigen, dünn geschnittenen Fur- nierblättern die uebeneinanderliegenden Schicht.enteile, die also aus verschiedenen Furnierblättern des ursprünglichen Holzes stammen. fest miteinander.
Ausserdem hat sich noch ergeben, dass durch die Anwendung der K.aliumbichro- niatlösung die Leimschicht so dünn gewählt werden kann, dass in den beliebig schräg geschnittenen Furnieren keine grösseren Leimteile in die Erscheinung treten, die ein Polieren der Flächen unmöglich machen.