Vorrichtung zur Erzeugung von Trockenprodukten aus Lösungen und Emulsionen, insbesondere von Trockenmilch. Die den Gegenstand der Erfindung bil dende Vorrichtung bezweckt die Erzeugung von Trockenprodukten, insbesondere von Trockenmilch, die durch eingeschlossene, sehr zahlreiche und äusserst kleine Gaskörper, vor zugsweise Luftkörper, ein grösseres spezi fisches Volumen besitzen als die bisher be kannten Trockenprodukte gleicher Art. Es sind zum Beispiel bereits verschiedene ge trocknete Milchpräparate auf dem Markt. Alle diese Präparate sind aber in Pulverform oder dergleichen, und die festen Milch bestandteile dieser Präparate bilden kom pakte, dichte, feste Aggregate, so dass sie, selbst wenn sie äusserst fein gemahlen oder pulverisiert sind, sich zu langsam oder nur unvollständig in Wasser wieder lösen lassen.
Die vorliegende Erfindung stützt sich auf die Entdeckung, dass, je grösser das spezi fische Volumen der Trockenprodukte ist, diese desto löslicher und emulsionsfähiger und desto mehr imstande sind, der daraus durch Zugabe zum Beispiel von Wasser hergestell ten Lösung oder Emulsion ihre ursprüng lichen Eigenschaften wieder zu verleihen; also zum Beispiel bei Lösung von Trocken milch den natürlichen Geschmack und die übrigen die Verdauung fördernden Eigen schaften. Die Vorrichtung gemäss der vor liegenden Erfindung soll zur Herstellung der artiger Trockenprodukte dienen.
Ein Ausführungsbeispiel dieser Vorrich tung veranschaulicht die beiliegende Zeich nung.
Fig. 1 bis 8 stellen in zunehmendem Mass- stabe schematisch Teilchen der mit der Vor richtung erhältlichen Trockenprodukte dar; Fig. 4 ist ein Vertikalschnitt durch einen Teil der Vorrichtung; Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie 6---6 von Fig. 4; Fig. 8 ist ein Vertikalschnitt durch einen andern Teil der Vorrichtung; Fig. 5, 7, 9 bis 11 stellen Einzelheiten, zum Teil in grösserem Massstabe, dar.
Zur Aufnahme der zu behandelnden Flüs sigkeit dient ein länglicher Behälter 12 (Fig. 4 und 6), der durch '\Vä.nde 121 in meh rere Abteilungen geteilt ist, die durch Deckel 12' nach oben abgeschlossen sind. Der Be- hälter 12 ist ferner am Boden mit einem in zwei Abteilungen 13 und 133 unterteilten Mantel versehen. Dieser Mantel ist durch mit V entilen verschene Leitungen 131 mit einer Wärmequelle verbunden. Ausserdem münden in den Mantel noch Auslässe 132 für das Wärmemediu m. In den Boden jeder Abtei lung mündet ein Rohr 14, das zur Zufuhr von Luft unter Druck dient. Die Rohre 14 zweigen von einer Leitung 144 ab; durch Ven tile 141 kann die Luftzufuhr gerebelt wer den.
Ausserdem stehen die Rohre 14 durch Zweibrohre 142 mit einer Dampfleitung 145 in Verbindung, so dass nach Öffnen von Ven tilen 143, die in die Zweigrohre 142 ein bebaut sind, die durch die Rohre 14 zu geführte Luft gewünschtenfalls erwärmt wer den kann. Zum Einleiten der zu behandeln den Flüssigkeit in den Behälter 12 dient ein mit dem Ventil 151 versehenes Rohr 15, während die behandelte Masse durch ein mit einem Ventil 161 versehenes Rohr 16 aus dem Behälter abgelassen werden kann.
Die verschiedenen Abteilungen des Be hälters stehen miteinander in Verbindung durch in den Wänden 121 angebrachte Off- nungen 17, deren obere Enden ungefähr 45 Centimeter über dem Boden der Abteile liegen. Der Durchgang von Masse durch diese Öffnungen kann durch in Führungen 172 verschiebbare Platten 171 gerebelt werden (Fig. 6 und 7). Durch den Behäilter bin durch bebt eineg drehbar gelagerte Welle 18, die durch die Riemenscheibe 181 und einen Treibriemen 182 reit irgendeiner Kraftquelle in Verbindung stellt. Auf dieser Welle sitzt innerhalb einer jeden Abteilung eine Rühr- vorriehtung 19, wie sie für sich in Fig. 5 gezeigt ist.
Wie diese Figur zeigt, besitzt die Vorrichtung eine Anzahl von parallel an geordneten, dünnen und vorzugsweise zylin drischen Stangen 191 von etwa 6 Millimeter Durchmesser. Diese Stangen sitzen in auf der Welle 18 befestigten Rahmen 192. Das Rohr 16 endigt über einem Sammeltrichter 22 (Fig.v 8), durch dessen untersten Teil ein endloses, durch die Scheiben 21 und 21a be wegtes Förderband 20 geführt ist. Das För- derband ist luftdurchlässig und besteht zweckmässig aus Dralhtgefleclht (Fig. 10). Innerhalb des Trichters sind mittelst Schrau ben 22c, bezw. 22d1 eine Verteilerplatte 22a und eine Abstreifplatte 22b verstellbar an geordnet, die aus einem elastischen, federn den Material bestehen.
Die Riemenscheibe 21a ist in einer Trochenkammer 24 angeordnet, in welcher das Förderband 20 durch zwei Reihen von Trockenelementen 2)5 hindurch geführt ist. Jedes Trockenelement besitzt einen Luftbehälter, in den durch Rohre 25a und 25u trockene, warme Luft eingeführt wird. Geben das Förderband zu sind die Luftbehälter offen und mit einem Siebe 25c von mittlerer Maschenweite versehen, hinter demn ein zweites Sieb 25a voll etwas grösserer Maschenweite liegt.
Die Siebe haben den Zweck, den Austritt der Luft aus den Trok- kenelementen etwas zu verzögern, so dass die auf dem Förderbande befindliche Masse voll einem verhältnismässig sanften Luftstrome getroffen wird.
Zwischen der Trockenkammer 24 und dem Sammeltrichter ist noch eine weitere EKam- mer 26 angeordnet, deren oberer Teil zwei getrennte Abteilungen 29 und 32 aufweist: in der Abteilung 32 wird das Förderband zu erst zwischen aus elastischen Platten gebil deten Abstreifern 27, dann zwischen zwei Walzen 28 und 2' hindurchgeführt und in der Äbteilung 29 zwischen zwei zylindrischen Bürsten 30 und 31.
Die Arbeitsweise, zum Beispiel zur Her stellung von Trockenmilch, mit der beschrie benen Vorrichtung ist folgende: Durch das Rohr 15 wird dem Behälter 12 vorzugsweise abgerahmte Milch, die auf mindestens ein Viertel ihres ursprüinglichen Volumens kol- zentriert ist, in solcher Menge zugeführt, dass die erste Abteilung sich füllt.
Darauf wvirdl die Welle 1.8 in rasche Drehungen versetzt. und bleichzeitig wird durch das Roln- 11 Lüft in die Abteiluni redrücl@t. Durch die lebhaft bewerten Rührvorrichtungen wird der in die Abteilung eintretcn.de Luftstrom in Form kleiner und kleinster GaAläsu-hen auf die ganze Masse verteilt.
Die konzentrierte Milch wird dadurch, ohne zu schäumen, auf- gebläiht und fliesst durch die Öffnung 17 in den nächsten Abteil, wo sie derselben Be handlung ausgesetzt wird wie im ersten Ab teil, usf., bis sie sämtliche Abteilungen durch laufen hat und durch das Ablassrohr 16 abgelassen wird. Inzwischen wird natürlich beständig frische konzentrierte Milch in die erste Abteilung eingeführt, so dass der Ar beitsvorgang ein ununterbrochener ist.
Durch diese Behandlung wird die konzentrierte Milch in eine zusammenhängende, plastische, an ganz kleinen und äusserst zahlreichen Luftbläschen durchsetzte Masse umgewandelt, die mindestens das doppelte Volumen der an gewendeten konzentrierten Milch besitzt.
Durch das Ablassrohr 16 fliesst die Masse durch ihre Schwere in den Sammeltrichter 22, unter dem sich in der in Fig. 8 und 9 gezeichneten Pfeilrichtung das Förderband 20 bewegt. Die im Sammeltrichter befind liche, in Fig. 9 durch Scbraffierung ange deutete Masse D wird durch die Platte 22a auf dem Förderband in dünner, gleichförmi ger Schicht ausgebreitet, während durch die Platte 22e das Drahtgewebe des Förder bandes von irgendwelchen noch daran Haf tenden Teilchen befreit wird. Der Umstand, (lass (las Förderband durch das Innere der mit Luft durchdrungenen Masse D (Fig. 9) hin durchgeführt wird, während die Oberfläche der Masse mit der Aussenluft in Berührung ist, ist von sehr grosser Wichtigkeit, weil es dadurch möglich ist, die Masse auf dem För derband auszubreiten, ohne dass die von ihr eingeschlossene Luft entweichen kann. Fig.
11 zeigt einen Schnitt durch ein Stiick des mit Milchmasse belasteten Förderbandes, wo bei die Kettenfäden des Gewebes im Schnitt und die Schussfäden in Ansicht gezeigt sind. während die Milchmasse schraffiert gezeich net ist. Das mit der Masse beladene Förder band 20 führt diese durch den untern Teil der Kammer 26 hindurch in die Trocken kammer 24, wo die Masse durch den aus den Trockenelementen austretenden warmen Luft strom getrocknet wird. Infolge der Ausbrei tung der Masse auf dem Förderbande geht die Trocknung ohne wesentliche Verluste an ein geschlossener Luft vor sich.
Aus der Trok- kenkanmmer 24 gelangt die trockene Masse in die Kammer 26, wo in der Abteilung 32 durch die Abstreicher 27 und die Walzen 28 und 28' das getrocknete Produkt von demn Förderband abgegeben und in die in Fig. 1 und 2 gezeigten flockenartigen Stückchen gebroclhen wird, die dann gesammelt werden. In der Abteilung 29 wird dann das Förder band durch die sich drehenden zylindrischen Bürsten 30, 31 von den noch an ihm haften den kleinen Teilchen befreit, die besonders gesammelt werden und als ein Produkt ge ringerer Güte auf den Markt kommen.
Das fertige Troclkenprodukt ist infolge seines Luftgehaltes eine stark poröse, leichte, itrockene Masse, die in frischem Zustand einen sehr merklichen Zuclkergeschmack hat.
Auf der Zeichnung ist eine Anzahl die ser flockenartigen Massenteile in Fig. 1 ge zeigt. Fig. 2 zeigt in Perspektive einen die ser getroclkneten Tfeile stark vergrössert, wo bei die durch die Luftblasen hervorgerufenen Erhöhungen mit a bezeichnet sind. Fig. 3 zeigt in noch stärkerer Vergrösserung ein teilweise durchschnittenes, teilweise abgebro chenes Stück des in Fig. 2 gezeigten Teils, wobei die von den Luftblasen gebildeten Zel len lund die darüberliegenden Erhöhungen a deutlich erkennbar sind; b zeigt die innere Schlnittfläuche und c die Bruchfläche; mit c' sind Erhebungen und mit c\ Auahölilnugen in der Bruchfl:iclie bezeichnet.
Einige der Zellen sind so klein, dass sie sich selbst in den kleinsten Bruchstüchen der Flockenteile noch finden und mit Hilfe des 1Vlikroshops erkennbar sind. Der oben beschriebene Apparat kann auch zur Troclnung anderer Massen verwendet werden, die aus einer Lösung. oder einer Emulsion ge-,vonnen werden und ähnliche Eigenschaften haben wie Milch, so dass sie durch Konzentration dielkfliissig gemacht werden können.
Die Vorrichtung ist aber in erster Linie für die Herstellung eines trocke nen Milchproduktes bestimmt.