CH84620A - Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen

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CH84620A
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  Verfahreu zur Herstellung von Ziiudsätzeu.    Den Gegenstand der vorliegenden Erfin  dung bildet ein Verfahren zur Herstellung  von Zündsätzen für die Zündhütchen von  Handfeuerwaffen. Gesehützen. Geschossen und  andern Perkussions- und Friktionszündern,  sowie für Sprengkapseln und dergleichen.  Gemäss der vorliegenden Erfindung wird für  Zündsätze das normale Bleisalz des     Trinitro-          resorzins    (Bleitrinitroresorzinat) verwendet.  



  Die explosiven Eigenschaften des     Blei-          trinitroresorzinates    sind, im Gegensatze zu  denen der Pikrate und der andern Salze des  Trinitroresorzins, ganz überraschend gross,  denn es detoniert bei der Zündung schon in  ganz geringen Mengen mit griösster Heftigkeit.

    Beispielsweise erzeugen 2 gr, in losem Zu  stand auf eine 2 mmn dicke Bleiplatte     auf-          gescliüttet,    bei der Detonation einen     Durch-          selhlag    von 4-5 ecm2, während gleiche Mengen  von Kaliumpikrat, Bleipikrat und     Kalium-          trittitroresorzinat    unter gleichen Verhältnissen  ohne Knall und ohne irgendwelche nachweis  bare Wirkung einfach verpuffen.  



  Bei der Prüfung auf Emnpfindliclhkeit mit  einem Fallgewichte von 750 gr, bei Anwen-         dung    von Substanz in lufttrockenem Zustand  ergab sieh folgendes:  a) Kaliumpikrat detoniert noch bei einer  Fallhöhe von 125 emn:  b) Kaliumtrinitroresorzinat detoniert noch  bei einer Fallhöhe von 119 emn;  c) Bleipikrat detoniert noch bei einer Fall  höhe von 97 ein;  d) NormalesBleitrinitroresorzinatdetoniert  noch bei einer Fallhöhe von nur 1,3 cm.  Infolge dieser hohen Sprengkraft und  Emupfindlicbkeit ist das normale     Bleitrinitro-          resorzinat    zur Herstellung von Zündsätzen  ungemein gut geeignet.

   Es kann zu diesem  Zwecke sowohl für sich allein, als auch mit  besonderem Vorteil in mechanischer Mischung  mit Sauerstoffträgern, wie Chloraten,     Per-          chloraten,    Nitraten, Permanganaten, Super  oxyden, Chromaten usw., und mit den üb  lichen     Zündsatzkomponenten,    wie Schwefel  antimon,     (Glaspulver,        usw.    Anwendung findest.

    Die solchermassen hergestellten     Zündsätze     sind ganz erheblich billiger und haltbarer  als die     knallquecksilberhaltigen    und besitzen  überdies den Vorteil einer     gleichmässigen    und      kräftigeren Wirkung, die sich in der     Er-          höhung    der Anfangsgeschwindigkeit und  Durchschlagskraft der Geschosse äussert.  Ausserdem sind die ohne Kaliumchlorat her  gestellten Zündsätze völlig rostfrei und gegen  Feuchtigkeit durchaus unempfindlich.  



  Das normale Bleitrinitroresorzinat kann  ausser zu Zündsätzen für Zündhütchen vor  teilhaft auch zu     Zündsätzen    für kleine Pa  tronen, z. B. für Flobertgewehre, Verwendung  finden. in denen das brisante Züudrmittel zu  gleich als Treibmittel dient. Seine Durch  schlagskraft ist infolge der erheblich grösseren  Energie und des grösseren Volumens der  Explosionsmasse weit besser als diejenige  einer gleichgrossen Menge von Knallqueck  silber. Dagegen ist seine Brisanz etwas ge  ringer als diejenige des letzteren ; aber gerade  deswegen kann man die Ladung erhöhen,  ohne einen unzulässig hoben Gasdruck und  Hülsenreisser befürchten zu müssen und in  folgedessen die Durchschlagskraft der Ge  schosse auf das Doppelte bis Dreifache steigern.  



  Das beschriebene normale     Bleitrintiro-          resorzinat    ist aber auch zusammen mit Knall  quecksilber oder mit einem     Sauerstoffträger,     oder mit Knallquecksilber und einem Sauer  stoffträger und gewöhnlichen     Zündsatzkom-          ponenten    für Zündsätze von Initialzündern  und Sprengkapseln verwendbar. Presst man  zum Beispiel auf 1 gr Trinitrotoluol in einer  Sprengkapselhülse Nr. 8 0,2 gr     Bleitrinitro-          resorzinat    und hierauf 0,15 gr Knallqueck  silber, so erzielt man trotz bedeutender Er  sparnis die gleiche Wirkung, wie bei Ver  wendung von 1 gr Trinitrotoluol mit der  üblichen Auflage von 0,55 gr Knallqueck  silber.

   Zugleich sind jene kombinierten Spreng  kapseln gegen Feuchtigkeit weit weniger  empfindlich als Kapseln, die nur mit Knall  quecksilber gefüllt sind. Ebenso wirken direkte  Mischungen von beispielsweise 40 % Knall  quecksilber und 60 % normalem     Bleitrinitro-          resorzinat,    oder von 30 % Knallquecksilber,  50 % normalem Bleitrinitroresorzinat und    20 % Kaliurnchlorat weit besser als reines  Knallquecksilber.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Zünd- sätzen, dadurch gekennzeichnet, dass das normale Bleisalz des Trinitroresorzins (Blei- trinitroresorzinat) verwendet wird. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass ausschliesslich das normale Bleitrinitroresorzinat verwendet wird. 2. Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen nach Patentanspruch, insbesondere für Initialzünder und Sprengkapseln, dadurch gekennzeichnet, dass das normale Bleitri- nitroresorzinat zusammen mit Knallqueck silber Anwendung findet. 3.
    Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass das normale Bleitrinitro- resorzinat zusammen mit einem Sauerstoffträger Anwendung findet. -1. Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen nach Patentanspruch und Unteransprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das normale Bleitrinitroresorzinat zusammen mit Knallquecksilber und einem Sauer stoffträger Anwendung findet.
    5. Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass das normale Bleitrinitro- resorzinat zusammen rnit gewöhnlichen Zündsatzkomponenten Anwendung findet. 6.
    Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass das normale Bleitrinitro- resorzinat zusammen mit Knallquecksilber, einem Sauerstoffträger und gewöhnlichen Zündsatzkomponenten Anwendung findet.
CH84620A 1919-01-06 1919-01-06 Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen CH84620A (de)

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